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- Erscheinungsdatum
- 1884-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188406172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-06
- Tag 1884-06-17
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Monat
1884-06
-
Jahr
1884
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Dekonitlon vnü Le«« ^toller fiir Lluuner-Velionit ^»88tvUimx von A1ii8t«r-Limmvtn oinkacksn unä rviolion Oonro.i üelre rra^er«1ra8!>«,, pnrterrv nnS vrslv ktaee Wollene Svlilsflievlten, grösstes 1-axer am klatro, in sllon OiisIilLten. I «I Itttinvvl- ». Hsttt,irHvoII«I«elLvn >l. 8,75 sn. Vroireauraiit xrsti« »n<1 franco. -,1öANMlN>!UZ.kL.-->-r . krLZerstr. 6. sitgtlmver der KilllllgelverveMe. »«,« s »n, I'nletot« «<«k. rl««»11 Il4>Ol,I«r, Nl«o«eu, I>»»«-1«It, »eL«nn»»nt«I vte. Rt'.IHA. 2S. IllhrM-. Ausluge: 40,000 Lrpl. Aussichten sür den 17. Juni: Mäßiger Nordwcstwind. ziemlich trübe, etwas Niederschläge, kübl. Tr-Sdr», 1884. Dienstag, 17. J»»i. Beruistwortstiffcr Redakteur Mr Politisches I)r. Emil viere» I» Drckdcn WaS mit der Dampfer-Unterstützung wird, Mt sich aus diesem Reichstage noch nicht klar übersehe». Die Verweisung der Vorlage an die Budget-Kommission kann ebensogut ihre Ablehnung, nur in böslichcrer Form, bedeuten, als auch besage», dich der Reichstag in woblmollcndein Sinne eine Umarbeitung deö Unternelimens beabsichtigt. Den OppositionSrcdnern, I)r. Bambcrgcr und Eugen Richter, muh man darin bcistimmcn, das, eine eingehendere Begründung der Vorlage, ihre Ausstattung mit einem Zablenwerkc und die Anfügung von fertigen Vcrtiägen mit Damvfcrlinicn zur Jncingriffnahiiie dcS nationalen UntcrnclnncnS, recht erwünscht gewesen märe. Freilich würde daö Spicken der Vorlage mit statistischen Zahlen zur Widerlegung ibrer grundsätzlichen Gegner auch nicht viel geholfen haben; denn bekanntlich lägt sich jeder Statistik eine andere entgegensetzen, aus der man oaS Gcgenthcil mit cbeirsovicl Berechtigung beweisen kann. Im vorliegenden Falle entstielt sich die Reichöregicrung der Aufstellung eines groben ZisfernwerkeS, ivcil die augenblickliche Unrentabilität der Verwendung von 4 Millionen zur Unterstützung von Dampfern nach Ostasten und Australien so oste» liegt, dab sie gar nickt erst zu beweisen ist. Auch für die Reiste von Jahren, auf welche stinauS das Reich derartigeil Dampserlinien unter die Arme greifen will, nämlich 15 Jahre, wird sich eine landesübliche Verzinsung von 4 Proc. nicht aus Heller und Pfennig verbürgen lassen. Wäre die» möglich, so hätten wie den traurigen Mutst eines Volksvertreter» festen mögen, der eö fertig gebracht statte, die hohen nationalen Vortstcile, weiche daö regelmäßige Entfalten der deutschen Flagge in den Meeren unserer Gegenfüßler nach sich zieht, in die Schanze zu schlagen. ES mußten bei einer Vorlage, die so geartet ist. wie die Dampsersubvcntion, die allgemeinen Gesichtspunkte in den Vordergrund treten. ES gilt, ivie der Vater der „Norddeutschen Lloyd", der Bremenser Abg. Meier, sachkundig auüsührte, jetzt bei Zeiten Vorkehrung zu treffen, den Antsteil Deutschlands an dem europäischen Handel mit Estina. Japan, Australien und Polnncsicn zu sichern. Estina allein mit seinen neunhundert Millionen Ein wohnern wird sich über kurz oder lang dem Handel öffnen müssen; daö Reich der Mitte wird sich in einer nicht »icstr unabsehbaren Zeit mit Eisenbahnen bedecken und Deutschland wird ihm einen wesentlichen Tbeil seines EiscnbastnbcdartS liefern können. Da müssen wir auf dem Damme sein. Da dürfen wir nicht alle Plätze bereits von Engländern und anderen seefahrenden Nationen besetzt finden, die wir erst verdrängen müßten. Man kann dem Abg. Bambcrgcr alle mit großem Fleiße gcsamnultcn Details seiner Rede gegen die Gewährung einer Dampfer-Subvention als richtig zugeben und muß doch sagen: Was wird damit bewiesen? ES mag zutrcssen, daß der Ilebcrgang von der Segel- zur Damps- schifssastrt so überstürzt reißend vor sich gegangen ist. daß eine Vermehrung der Damvfcrlinicn sich als lästige Ilcberproduktion dcS Fcachten-Verkchrs aus gewissen Stellen fühlbar macht. Die jetzigen Dampserlinien nach Ost-Asien und Australien mögen sich schlecht oder nur mäßig rentiren Das im Monat einmalige Ablagen deutscher Posidampser dahin mag den deutschen üandcl nicht sofort von der englischen Abhängigkeit befreien und die Benutzung der häufigeren englischen Fahrgelegenheiten keineswegs vcrübcrflüsstgen. Die Gewinnung genügender lohnender Rückfrachten mag ihre Schwierigkeiten staben. Wolle und Tlice. nebst Reis und Baumwolle, die Hauptartikel der Ausfuhr jener Länder, sowie Fleisch und Getreide von dort, die eine steigende Bedeutung gewinnen wögen, sofern sie die bestehenden Handelswrge beeinflussen, noch manches Kopfzerbrechen verursachen. Alles dies zugegeben — damit schwächt man die allgemeinen Interessen, die es anratstcn, dm der Ausbreitung des europäischen Handels nach jenen Ländern Deutschland nicht abermals die einfältige Gestalt des zu spät kommenden Aschenbrödels spielen zu lassen, nicht uni einen Grad ab. Alles, was in der gedachten Richtung mit gezwungenen Geistreichiakciten Dr.Bambergcr vorbrachte, fand seine Widerlegungen in den Ausführungen des Bremenser Meyer, der aus Grund 27>ähriger Ersah nngen als Rheder und gestützt aus genaue Berechnungen dartbat, daß eine Dampserliuie wohl im Stande ist. mit der Re>chS-S»bvevtion DortbcilhastcS und Bedeutsames sür die vaterländische Industrie zu leisten. Wiederum mußten ivir erleben, daß es die Hauptsprccher der Deutschfrcisuinigen Bnmbcrger und Euiien Richter waren, die so wenig „Deutschs empfanden, daß sie ihr Vaterland zur Ilnthätigkeit vcrurthcilcn wollten, indessen andere Nationen Früchte ernten. Ihr „Freisinn" reicht genau so weit, wie die Interessen der englischen .Handelsleute. Ans ihre Tiradcn. daß die 4 Millionen Dampfer- Unterstützung eine heillose Verschwendung seien, ist kein Pfifferling zu geben. Was ist das sür ein erbärmliches demagogisches Kunst stück, vorzurcchnen, daß man von jenen 4 Millionen eine ganze Menge nützlicher Verwendungen machen, ». B. die Steuerzahler in Preugen erleichtern, die Postbeamtcngehalte ausbesscrn, die Land- bricsbcslellung vermehren könne u. s. w. u. s. w. ? Wer hätte da nicht noch eine ganze Anzahl anderer Wünsche auf dem Herzen? Hätte dock Estren-Bamberger früher, als er Deutschland mit der Goldwährung beglückte, alö er das Signal zum Preissturz dcS Silbers gab, als er den befreundeten Nickelgrubenbesitzern durch plötzliche Verwendung dieses Metallcs zu Münzzwecken ganze Reich- tstümer in den Scdooß warf, a» die von ihm jetzt erwähnten, io nützlichen Verwendungen gedacht I BambergerS Münzpolitik kostet dem Reick,e Dutzende von Millionen, die sich sehr gut zu diesen löblichen Zwecken verwenden ließen! Hälse uns doch Bamberger den SilbervreiS ausbesscrn. da wäre Gold in Hülle und Fülle da Tie 4 Millionen ans den IMMillionen der Ileberschüsse der Reichs post werden doch wohl noch im Interesse des Reichs zu überseeischen Tampserunterslützungen aufzubrmgen sein! Die Nickelgrößc Bam- berqer kann daher mit ihrer gespreizten Süffisance MI Gründe gegen daS Unternehmen zusammenhamstcrn — wir stören a»S Allem nur das Nein! Die englischen Schifförbeder und Handelsleute weiden aber mit Schmunzeln gelesen hasten, welchen beredten An walt ibrer Sache sie in Or. Bamberger statten. Nock, immer ist daS Börsenstencrgesctz nicht vom BnndcSrathe an den Reichstag gelangt. Ein neuer Beleg dafür, auf welche Hindernisse alle Vorlagen stoßen, welche die Geschäittvortheile de« mobilen Kapitals schmälern könnten! Einer der ersten Borsensürsten Berlins (dem Steckbriefe der Börsenblätter zu Folge trifft das Signalement aus Niemand anders, denn Henn Bleichrödcr) bat den Reichskanzler ausgesucht und il»n persönlich Vorstellungen über die angebliche Verderblichkeit der Börsenslencr gemacht. Seine Worte seien nicht ohne Einfluß geblieben. Wohl möglich! Der Bteichrödcl'schen Drohung: Die Börsenspekulation würde sonst anS- wanvcrn, wird Fürst BiSmarck sreilich gelacht hasten. Wer giebt noch etwas ans solche Schreckschüsse? Anderwärts gicbtS „och ganz andere Börscnstcuern. Glauhhaster ist. daß aus dem Schooßc des BnndcSrathcS selbst Bedenken gegen die Ausdehnung der Ltcuer auf daS legitime Geschält und den wirklichen Daarenuinsav aus- tanchtcn. Der Bimdcürath ändert daher die 'Vorlage dahin um. daß daS effektive Maarengcichäst möglichst von der Steuer bestell und nur die Zeitgeschäfte in Produkten (Getreide, Oeh Spiritus u. >. w.) getroffen werben. Dir Stempclabgade soll beim Waarciigeichäst nur erbosten werden, wenn der Werth 10,OM M. übersteigt, ferner bei voin AuSlnvdc cingestihrtm Maaren. Eine Vergütung der Steuer soll cintrcte» sür aste Geschäfte über solche Waarcn, die nach Ge wicht. Maaß und Zahl gehandelt zu werden pflegen, sofern der Nachweis geliefert wird, daß der Vertrag durch wirkliche Ansliefe- r»ng der Gegenstände unmittelbar unter den Kontrahenten cisütlt ist. Das schöbe der wilde» Spekulation in Produkte» einen Riegel vor. Eine so abgerundete Vorlage hätte ans eine starke Mchisteit im Reichstage zu rechnen. Dieser selbst ist rn die Bcratlmiig d-S UnsallvcrsicherungSgcsctzeö cingctrcten. Bereits hat daS Reichsamt dcS Innern ein Gesetz über die Altersversorgung der Arbeiter auS- gearbeitet, daö sofort an den ncugcwählten Reichstag gelangen soll. Man steht: cö ist Ernst mit der Sozialrcsorm. Bei gleich gute,» Willen dcü Reichstages wird die Berätst»«,, des unsallgcsevcS kam» mehr als dicke Woche beanspruchen. DaS Gesetz über oaä, Akticnwcje» ist gtcichsnIIS gesichert. Damit öffnet sich die AuSstchj aut ein rasche» Ansalbciten deS GesetzgebnugSstoffcS. Etliche Ma terien allerdings würden »och lebhafte Debatten erzeugen, z. B. die Zncktrstenir, bei welcher Preußen unbcgreiflichcrwcisc eine Erhöhung der AuSsrihrvergütling durchgesetzt hat. Auch dir Erledigung der Zosttarisnoocllc (erhöhte Stenern auf Ehampagner, Spitzenkleider, eschmuckscdcrn u. s. iv.) verwickelt sich durch Anfügung ucucr vietumstrittener Positionen. So beantragt Sachsen die Erhöhung der Baumwollgarnzölle, Preußen aber bereitet eine Erhöh,ing der Getrcidezölle vor. Nnikste Tkleriramme der „Dresdner Nnchr." vom 10 Jum. Berlin. Reichstag. EingegangeirZokltarifnovesle, Zuckrr- steucrgesetz. Richter; Nachdem wir eben gestört Kasten, daß neue Stenervorlagcn eingegangen sind, ersuche ich den Herrn Präsidenten, früherem Gebrauche gemäß, die Senioren zusamiiiciizuberiise», »m zu berathcn, wie lange man cS noch sür möglich HÜ-t, das Hauß z»sammeirzuhalten. Präsident von Lcvetzow: Es hat bereits in meiner Absicht gelegen, den Scnioren-Eonvent zu berufen. Di«' Vorlagen best, den Reingewinn anö dem KeiieralstabSwcrke über den dcntsch-sranzösisctien Krieg und best, die Einstellung bei Reichö- kafscnlchcine von (874 werden definitiv genebinigt. AlSdann wird in die zweite Brralstung dcS Arbeiter-Unfall-VcrsicherungS- gcsttzcS eingetrctcn. Berichterstatter ist Frbr. v Hertling. Abg. Kräcker motimrt die von sozinldeinokrati'cher Seite cingebrachsti, AbändermigSanträge. In Bezug aus Unlallgesabren sei in bcutigcr Zeit kaum noch ein Unterschied zwischen Handwerk und Groß- indlistrie; dcsbalb müßten auch die im Handwerk belchästigten Arbeiter mit unter daS Gesetz fallen. Die 13wöckiige Carrcnz- zeit macht den Arbeitern den Entwurf unannebmdar. Im Ganzen bringe der Entwurf gegen den besteh ndcn Zustand eine entschiedene Verschlechterung. Schließe man die im Handwerk beschäftigten Arbeiter a»S, sn schädige inan das Hand* werk insofern, als die Aibciter dann den Fabrikbctricb dem Hande werkSbelried vorzichen würden. Redner verwendet sich ferner sür Heinnziestung der von großen Rticdcreie» beschäftigten Schiffer. Abg. Barth (freisinnig) bekSmvst die Vorlage. Seine Partei sei gegen den VerstchernngSzwang, doch würde sie denselben acceptiren, wenn aus diesen! Wege etivaS Aeeeptablcs zu Stande gebracht werden könnte. Bartl, tritt ferner der Annahme entgegen, dm; Prsvat-VcrsichcrnngS- gksrllichaften hohe Dividenden erzielten. Cs existirten überhaupt mir 0 Aktien-UnsaNverstchcnl»gSgksellschaften, und diese hätten bis her mit 1,44 Proz. Beilust gearbeitet. Buhl liicistmiMliberas, er blickt in den BcinfSgcnosseiischastcn ein Cvrrelat für den Versiebe- ningSzwang. Stacitsininistcr v. Boctticher: Tie verbündeten Re gierungen glauben, daß auch für die von der Kvmmisston beschlossene Ausdehnung die vorgeschlagene Organisation ausreiche» werde, nicht aber für Betriebe, deren Aufnahme darüber hinaus beantragt wird. Die Absicht der Regierungen se, ja, aste mit Gefahren verbundenen Betriebe hcranziiziehcn, vorläufig müsse >nan sich aber mit Rücksicht auf die Ausführbarkeit aus das Nothwrndigste beschränken. Güntber- Sachicn tritt für die Koinniissionsbeschlüsse ein, empfiehlt aber Streichungen der von der Kommission gusgcnviiunene» Ansnahmc- stellnnaen der land- und forstwirthschastlichen Nebeiibetricbe mit Besticowerkcn. Windthorst. Maltzghn, Guts) und Freiherr v. Om treten siir unveränderte Annahme der Koinnnssionsbcschliisse ein, Hirsch und Richter bekämpfen die Vorlage. Schließlich wird Para graph 1 unter Aufnahme der Schornsteinfcgcr anacnommcn. Alle sonstigen Ahänderungscinträgc werden abgclehnt. Unverändert »nch den Koninnssionsgiistägen werden noch Paragraph 2 und 3 ange nommen und hierauf die Wcitcrbcrcithung am morgen Pcrtngt. Ter Reichskanzler wohnte kurze Zeit den Sitzungen bei, nahm aber nicht an der Debatte Theil. Berlin. In ParlamentSkrcisen verlautet, der Kaiser lehnte den Rücktritt BiSmarcks von dem Posten deS preußischen Minister präsidenten ab. AuAer Bciiningscn, Miguel und v. Schorleiner-Alst sollen noch i» den «staatsrath gerufen sein: der Herzog von Rati- bor iPräsident des Herrenhauses), Gras Arnim-Boytzeiw'irg muher Rcichstagspräsident), v. Lewctzow (jetziger Rcichstagspiäsidciili, Kiieisl. Dictze, Bcrly und v. Min,»gerade. Außerdem wird noch Geheimer Komnicrzrenrath Mendelssohn genannt, mit dein her Reichskanzler in den letzten Tagen Unterredungen bezüglich der Börse,lsteuer hatte. B!e r l i n. Die „Germania" meldet, der Bischof von Fulda sei zum Mitglied des StaatSrathS ernmmt worden. Berlin. Fürst Alexander von Bulgarien, welcher am 2t. d. M. in der Johaiiniterlirche zu Soimenburg bei Küslrin den Ritterschlag durch den Prinzen Ätbrrcht erhalten sollte, hat noch in letzter Stunde sein Eintreffen abgesagt, da er dringliche Negiernngs- gcschäste hätte undzur Zeit seine Residenz Sofia nicht verlassen könne. Berlin. DaS Berk. Tagebl. hört: In Elberfeld sei dieser Tage eine Frauensperson in dein Augenblicke verbastct worden, als sie den Eisenbahnzug verlassen wollte. Der Anlaß zur Bcrhastnng war folgender: Bor längerer Zeit wurde den Sicherbeitsbehörden die Ankunft einer Person, welche Atstistgtc anSznsühren beabsichtige und vier Koffer mit Dynamit mitsührc. avisirt. Im Laufe voriger Worbe traf nun eine Frau in Bremen ein, welche im Besitze der bezeichnest» Koffer war, und sich nach Elberfeld vcgab. Wie ver lautet, soll diese Person zunächst mit der Ausführung eines 'Atten tates in Wiesbaden stcaiistragt gewesen sei. Dieser Umstand war dir Ursache, bas; unser greiser Monarch von dem diesjährigen K»r- gestrauch in Wiesbaden Astsiand genommen hat. Die Verhaftung ,n Elberfeld hat noch weitere im Gefolge gehabt, speziell in München sott eine Person seslgenonniic» worden sein, welche wegen Hoch- nnd !2andesvcrrathes der Prozeß gemacht wird. Tie Verhaftete ist ein großes starkes Franenzimmcr mit tiefer sonorer Stimme. Bern. Ter Bnnbesrath genehmigte die Rechnung der Gott hardbahn sür 1883 nach dein Vorschlag des Vcriva ltungSrathcS. Hier durch ist eine 2st- prozentige Dividende ermöglicht. Petersburg. Die Feier der Trauung dcS Großsürsicn Scrgci mit der Prinzessin Elisabeth von Hessen ist programmmäßig verlausen. Ter TravnngSzng l egab sich feierlich nach der Kathedrale des WintcrpalaiS, woselbst unter glänzender Assistenz die Trauung vollzogen wncde. Der cvangclisch-Iutbcrische Tbcil der Trauung wurde von den, Pastor Dalton verrichtet. Nach der Trauung be gaben sich die Majestäten mit den Neuveiinäbltcn und den boben Gästen in die inneren Gemächer. Tann fand im Nieoiai-Saale großes Diner statt, bei welchem die Ncuvcrmäbtle» zwischen dein Kaiser und der Kaiserin saßen. Nach dem Tine, wurde in dem goldenen Salon der Tbce eingenommen, woraus die Cour begann. Ui» 10'/« Mir sulu c» die Majestäten mit dem ncuvcrmäbftcil Paare in einem achtspännigen goldenen Wagen nach dem Palais dcS Großiürsic» Scrgci Alcicandrowitsch. von einem glänzenden Gefolge begleitet. HicrUand das Faniiticnsouvcr statt. " Berliner B ö r.s e zeigte heute eine niedrige Tendenz. Die -Kvnrse gaben rast an» allen Gebieten nach, doch find die Rückgänge sticht erheblich. Schluß uiiisatzkos. Banken hatten nnbedcntcndcn Umsatz bei nachgehenden Koimen. Spckulaiivc deutsche Bahnen schwankend und schwächer, von Kassahanken gingen Altcnlmrg-Zeilz 4"/-> Pro;, znrück. Oesterreirhischc Prioritäten waren vcriiachlänigt. Fremde Bahnen meist matter. Bergwerke fest, Jndiiftrievapierc ohne einheitliche Tendenz, Renten behauptet. Türkische Tabakaktien an ziehend. «. M., I«. Juni. >ndii ros. k.tiat»da»n 00S. Laurbarden irea,. «a«r Looik —. c-ilerr. 8ildtrr«,it« Vavierrcnir —. . ceistrr. «»Idrcme —. ««,» ilng. s>o!i>k«n«k 7i. 77» «»gen —. «ulten —. L. vrienlanieibe —. Heues« Ungar. S>oldanleide —. 8. Orienninleilie —. Un««r. vaviarr.—. DNicania li>0,e,S. Lgvvler ne,KS. Gcltl«r»d. —. Rügen—. Tüü. rsi-n, IN. Jnni. ikredti 30»,20. Eiaal'talni —. Lamba.de« —. Rardwstb. - —. Maekuolen—. Nna. Iiedji . Tabak-?lc>. -. Schmach. <-»»»«, IN. Juni. Schluß.) Rente 7S27. Unletlik ,04.02. Jtalienee »7.10. «ilialibatni 0NS25,. Lomdaidt» .4 n.oo. d». Lrisriizten —. «tgNdter 2».7. Leiierr, iteldrenie — Svinicr NI.:». O tamaueu Tabat-Uctien —. Ruin». Pari«. iN. Jnni. «Mittane.i , Reute 79.37. ilnieilie 108,00. ItalienerR7.90. Spanier 01.2',. Egnuter 29.,M. Lttonianrn 441,80. Türken 8,2,1. Aue.t 2».:!-'. L«nibartr» 313,00. Iranzoien 447.0«. Reports leicht. Durch »e» Rückzang in lklppicru ürrrlchte »ertiimmun« an drr Börse. Landan, 14. Jnni. lroiisai» 98,1«. 1873er Raffe» 91,37. LomtarLen ,2,33. Türken 8,iä. «»-, snn». Rmerlk. . ««:, Nn». <>I«I»r. 74,9«. Oest. Koldr. . Pp: crons. . Sucz-Aetic» 8I.N«. er«l>»lkr,18,9«. Ottomanen IS,43. ginn. ««tipter weichend auf ei» Uierücht üter Zinsenreduction. Lauda». I«. Juni. Weiten ruliig. euaUich-'r Wetzen Itelig, augekoniincuer «es-ästsla» Mrdl sian. aidinerer Sascr >t, bis»!, Lch. V.-chenrüikgaug. sciuci t,stcr, Grefte williacr. Mai» Nr Lcii. Wochrurkickgang. Wetter: Lchiiii. LosnleS nnd Sächsisches. — S. M. der König Albert traf Sonntag Vormittag, von Possenhofen kommend, in München ein und reiste sofort nach Brennerbod weiter, um I. M. die Kön'gin zu besuchen. Se. Maj. dürfte sedensalls allein nach bier, bcz. nach Pillnitz zurückkchrcn, da I. M. die Königin ihren Aufenthalt dortselbst biS Ende d. Ä. nuSzudebnen bcickilosien hat. Zur Eröffnung des SonrmerlaszerS in Pillnitz werden Seiten der Hofhaltung bereits die nöthigen Vorkehrungen getroffen. — Gleichzeitig mit Sr. Maj. dem König Albert weilte auch Prinz Arnulf von Bauern in Garmisch, welcher ebenfalls im Gasthos zilin Hinaren wohnte. — Der am hiesigen Hose beglaubigte außerordentliche öster reichische Gesandte und bevollmächtigte Minister Freiherr von Hcrbrrt - Nathkeal erhielt das Großkrcu; des AlbrechtSordens. — Ter König!, preußische Gesandte am hiesigen Hofe, Graf Dönhoff, ist nach Berlin gereist. — Znm Civilvorsitzc » dcn der Ers a tzko mm iss i on des AnShcbungsbczirkcS Dresden-Stadt und Kommissar für die all gemeinen Milllärgngclcgenhcitcn ist Rcgicruiigsrath Dr. Stübel er nannt worden. — Nachdem morgen Vomüttag Se. königl. Hoheit Prinz Georg nebst seiner Familie die. A nSstcll n n g s ü r K unstwcrke ans Privatbesitz besichtigt, wird dieselbe von 12 Uhr an gegen ein Entree von 50 Pf. geöffnet sein. — Der Präsident der südafrikanischen Republik und die Trans vaal - D e p u t a t i o n habe» innerem Mitbürger Henn Ernst von Weber durch ein sehr verbindliches Schreiben vom 10. d. M. ffir die von demselben zur Zeit ihres Befreiungskrieges durch öffentliche Vorträge und literarisch ,n Gunsten des Transvaal-VolkcS bcthä- tigte Sympathie ihren herzlichsten Dank ausgesprochen. — 2luS Walchensee im bayrischen Hochlande geht nnS fol- gende reizende Korrespondenz zu: Das Gasthaus zur Post in Walchensee, an dem Sec gleichen Namens, dieses friedlich stillen herrlichen Punktes dcS bayrischen Hochlandes war am Frohnleich- namsteste der zLamiiiclplatz ffir die geiammte Bevölkerung der Uier- gelände. Jung n»b Alt im Festgewande hatten sich nach Beendi gung der gottesdienstlichen Feier in dem sanbrm Gasthaus z»- sammengcfimden. Links im Gastzimmer sitze» die wettcrgcbräunten ältcrcn Bergsvlme. recht-, anönahmSweiie im ..Herrnznnnicr" das junge Volk. Liebliche mchrsiiiniingc Weisen erschallen durch da-Z Thal, hier und da einem in jugendlicher Lust hervorhrcchenden Juchzer Bahn gebend. Da. ichiicllen LaniS. schneller als inan'S hier gewöhnt, 'ommt eine Kalesche daher. Drei Herren entsteigen dem Wagen. Ein Mittggesscn wird beordert. Este im ober» Stock scrvirt, wandern die Herren, in der Hausflur zuvor dem urwüchsigen Sange lauschend, hinaus, deni See entlang. Nach kurzer Fußtour sieht man sie heimkehrcn in's gastliche Hans und dieKathi eilt nach oben, mit geschäftigen Händen den Tcneldicnst zu üben. — Doch Halt! Wie verändert sich plötzlich da unten das Bild! Ein jnnger Forstmann, ans der Zither Meister, schlägt die Saiten, die Paare treten an znm Schuhplattler. In der Thüre erscheinen die drei von oben, ihnen voran jener Herr mit dein grauen Schnurr- und Backen bart. schlicht im Kleid, in der Joppe mit dem grauen Ucberkleid, doch mit den Zügen so edel, mit dem srcnndlich milden Blicke. Milten tritt er nnter daS Landvolk nnd der Plattler beginnt. Dns ist ein Stgmvicn nnd ein Klatsche», ein Jauchzen nnd ein Jodeln! Hnrrah! Noch nimmer habe» sie vor solchem Kritiker getanzt und gesprungen! — ! „Albert, König von Sachsen aus Dresden", wie er eigenhändig in's Fremdenbuch geschrieben. ist'S, der nm den Tanz sie gebeten. Von Garniiich lommcnd, aus dem 'Wege nach Possen-
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