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- Erscheinungsdatum
- 1884-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188405049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840504
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-05
- Tag 1884-05-04
-
Monat
1884-05
-
Jahr
1884
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»LI»» Aufschrift anzubringen sein; „diese- Uebereinkömmen'legte ein Mi nisterium vor, da« al« Freund der kleinen Leute gegenüber dem Großkapltal slck proklami»en lieb". Nachdem Schönerer in bekannter Manier für die Verstaatlichung gesprochen, wird die Vorlage dem EisenbalmauSschusse zugewiescn. Lpanteu. lieber das grobe i! isenbalin Unglück bei Badaio sind folgende Details zu berichten: Die Brücke vvnAlludia, " ' ei. - . die Pi ^ „ n- ^ ^ oeö durch Nee FlusfeS. Die Zalil der Opfer genau sestzuslellcn. lungen. Bis letzt wurden 38 Leichen auö dem Flusse gezogen: 31 mcbr oder minder schwer Verletzte gelang es lebend a»S dem Mager zu ziehen. Man »iinmt an, daß nock !tO Leichen etwa im Flusse liegen. Merkwürdig ist, dab eine gröheie Anzahl von Personen beinahe vollständig unverletzt geblieben ist. Zwanzig Gendarmen mit zwei Offizieren arbeite» in, Flußbette an dem Rettung«- und BesreiiliigSwerk, auch die Anwohner der umliegenden Ort» leisten beicitwillige Hilfe, nehmen die Verwundeten aut und Helsen die Lobten begrabe». Die Katastrophe erfolgte 4 Ubr Morgens, wahrend die Passagiere schliefen und dir Fenster rum Schutz vor den» im» »chendcn Unwetter geschlossen waren. Die Personen, welche die Ilimlücksslätte besucht haben, entwerfen rin grauenvolles Bild der Zerstörung und des Jammers. Bon dem Zugpersonal ist nur «in Schaffner todtgcblirbcn: die übrig,>r haben sich mrt mehr oder minder geringen Verletzungen auS dem Flusse retten können. Kleinere Infuraentenbanden fahren fort, liilCatalonien und Navana die Banne» und Telegraphen zu beschädigen. Die Linie nach Barcelona ist neuerdings unterbrochen. ES ivurde ein« euer,zische Handhabung des KriegsgeietzeS angeorbnet. Nuhlanb. Die Aeciseverwnltung hat es endlich zu Wege ge bracht. die schwungbaft betriebene» Mißbräuche in den rusiischen Brenne,eien aufzudecken. Vor mebreren Jahren hat die Regierung einen scharfsinnig erdachten SpirltuSkontrolupparat Angeführt und ibn für alle Brennereien obligatorisch gemacht, da er in der exaktesten Weise den abgeleiteten Spiritus angiebt. Biele der Brenncreibesltzer landen indessen rin Mittel, den Kvnlrolapparat u»wirtsai» zu »lachen. Sie verwenden dazu aufgelöstes schwcselfaures Magnesluui, welches sie in de» Apparat hineinspritze». waS zur Folge hat, daß die Trommel in Unthätigkeit versetzt wird und der Spiritus, ohne ge jäblt ,» weiden, absließt. Um ihre Mißbräuche gcbeim zu balteu, untclhielteu die Breniur Agenten, die die Aecisebcamten zu dcaus- sichtigen Hutten. Sobald ein solcher Beamter die Aufforderung von der Berwaliung eihielt, in irgend einer Brennerei eine Revision vorzimehinen, setzten die Agenten, schleunigst ihre Auftraggeber davon in Kenntnih. und der Revident, dessen Pflichttreue auch nicht über alle Zweifel erhaben war, fand Alles in schönster Ordnung. Heule ist die Negierung hinter diese Schliche gekommen und bestrebt, den Misiblänche» ei» E> de zu setzen, welche der ztrone jährlich einen Schaden von vielen Millionen zusüacn. (s'NftUrird. In »ic 6 Ca in pnell, ein ausgezeichneter In genieur und lange Jahre Gehilfe Georg Stephcnson's, des Erbauers der ersten Lokomotive, ist. 80 Jahre alt, mit dem Tode abgegongen. Der Verstorb,ne war a» der Herstellung der bedeutendsten Eiicnbahnen Englands belheiligt. Im Jahre 1373 leitete er, im Alter von 75 Jabren, die erste Probefahrt eines mit Maschinen für den Import gefiorenen Fleisches aus Australien ausgestalteten Schiffes. Fm Unterl> auIe kündigte Hicks-Beack einen Antrag an. in welchen, das Bedauern dcS Hauies darüber ausgesprochen wird, baß die Politik der Regierung den Erfolg von Gorvon's Mission nicht gefördert und daß die Regierung es noch ausgeichoben habe, Schrille zu General Äordon's persönliche, Sicherheit zu unterneh men. Die „Times" sagen, die ParteidiSciplin im Unterhaulc dürste stark genug sein, um diesen Antrag niedcrzustimincn. Der Antrag sei aber nur ein maßvoller Ausdruck der tiescn aUgemcineii Ucberzeugung, daß eine PleiSgebung des Geneials Goroon eine nationale Deniiithiguiig sei. Es entstehe >>» Lande eine Ztinimnng, welche selbst die machiigste Regierung inißzuachte» nicht wagen könne. EgttVten. „Daili, stkews" baben von ihiem Korrcipondenten ii» Sudan einen Brief erhalten, der sich in äußerst inlercfsanler Weisetzüber die Person deS Mahdi äußert. Die von demselben bcr- vorgerniciie und gesührleBewcgnngbcielchiicldclKvlrespottdenl als eine ionderbarc Muchung von religiösem, politischem und sozialem Fanatis mus. „Cü ist ein Krieg gegen den Türken, de» ungläubigen und den gemeinsamen Feind der eulcrblc» Mcnschbcil — den reichen Mann. I» dem neuen Reiche soll eü keine Armen und keine Neichen geben. Jeder soll etwas und Keiner zu viel haben und die deut schen, und französischen Sozialisten könn.n rhin die Hand reichen: cc- ist der Mann ilueö Herzens. Mahomed Achmet ist aber ohne Zweifel ein äußerst willenSstarker und intelligenter Mann. Die laibolischcn Priester, die ibn kennen leinten, sagen, daß man ib» duubauü nicht für einen Betrüger halten dürfe: er ist im Gcgcn- Ibeile von dem Glaube» an seine Mission durchdrungen und giebt sich mit Leib und Seele der Durcbsührung der religiös.« Refo,inen bin, die ec alö seine Aufgabe bewachte!. Die große Mebrzahl dev Volles sielst i» ihm einen gottgeiandicii Propheren, dessen Beseblen nichl Folge zu leisten eine Versündigung geg-n Ällab ivürc. Der Mahdi läßt sich in eine unfruchtbare Diskussion seiner Mission nicht ein. Wer die Heiligkeit seiner Sendung in Zweifel zieht, wird ein fach um einen Kopf kürzer gemacht. Mahomed Achmet führt ein äußerst einfaches Leben, «eine einzige Schwäche ist seine Neigung für das schöne Geschlecht und er soll nicht weniger als 33 Frauen zähle». Aller Luius ist ihm verhaßt; in El Obcid darf Nwmand aus einem weichen Pfühl schlafen: Niemand rauchen und berau schende Getränke trinken: selbst der Kaffee ist verboten. Ein Kauf- mamu der in einer Straße der Stadt mit einer Cigarette ii» Munde getroste» ivurde, erhielt dafür von dem 2- alidi eine Strafe von 150 Peitschenhieben zugcmcssen! Niemand darf in Häusern wohnen; AllcS muß unter Strohdächern lagern und daS Leben in El Lbcio ist unter diesen Verhältnissen kein sehr lustiges. Das Volk hüngl aber an dem Propheten, welcher die durch die ägyptssch-lürkiichc Bedrückung bervorgerusene Erbitterung so geschickt <„ benutzen weiß, daß Kairo, Konstantinovel und Mekka gegen seinen Einfluß geradezu machtlos sind. Mahomed Achmet rst der Prophet des inrbige» Mannes, und dieser ist entschlossen, keinen Europäer in Afrika zum Herrscher werden zu lassen — wenn er es sonst verhindern kann. D.r Mahdi ist übrigens ein kämpfender Prophet, wie ihn das Volt der Wü»e verlangt. Cr nimmt an allen Schlackten Thess und weicht der Gefahr nicht aus. ES heißt, daß er in der Schlacht gegen Hlcks Pascha eine böse Stirnwundc erhalten habe. Er erschien nach der Schlacht mehrere Wochen lang nicht in der Oeffenllichkcit und dies dürste auch die Unthätigkeil erkläre», welche nach der Ver nichtung des Heeres Hicks Paschas herrschte. Am Freitag reitet der Mahdi stets »r frier ichcm Aufzuge zur Moschee, wobei il»n seine Anhänger in voller Rüstung das Geleite geben. Tunis. Der ehemalige Minister Präsident, Mustapha Ben Ismail, der beschuldigt wird, die Juwelen seines kürzlich verstorbenen Gebieters Sadok Bey entwendet zu haben ist über Malta »ach Cagliari entflohen. Miistapba Ben Ismail war ursprünglich ein Barbiergc- selle und als solcher fand er auch Beschäftigung am Hofe dcS Vaters des jetzigen Beh, Achmed Best. Dieser gewann bald den Barbicr- gcsellen, der ihn durch seine Witze und Schnurren bclnstigte. recht sieb und ernannte ilm zu seinem Hof- und Stallmeister. Er gab ib», auch eine seiner Nichte» zur Frau und schenkte ihm ein Palais in Tunis. Als nach dem Tode Actmicd's dessen Svlm Sadok den Tbron bestieg, eriiannte er den Günstling seines Vaters, obgleich deeielbe weder schreibe» noch lesen konnte, zu seinem Kriegsmiiüstce und später auch zum Ministerpräsidenten. Die auswärtigen Höfe zeichneten nun gleichfalls Mustapha auö. und so erhielt er unter Anderem auch das Großbanv der Ehrenlegion. Das Pnvatver- mögcn Mnstapha's wird aus 40 Millionen Francs geschätzt. Vor einigen Tagen wollte er beim Gericbt-stribuiiale in Tunis als Kaution für seine Person 1,500,000 Francs erlege» und als diese nicht angenommen wurden, entfloh er. Amerika. Der große Wir helsturm in Nord-Amerika am 3». Apul zog mit nordwestlichen. Lause quer über das Land nach dem Süden von Danton, Ohio, einen etwa 200 Meter breiten Landstrich bedeckend. Nachdem er die Dörfer Aterandcrville, Carroll- «on und Woodburn theilweise zerstört, wobei icchs Personen verletzt ivurde», bewegte der Orkan sich „orvostwärtö, beschädigte Xenia, wo das Soldaten- und Matrosenwaisenhaus theilweisc zerstört wurde und mehrere Kinder Verletzungen davontrugen. Der Stmin zer störte sodann Nachmittags gegen 5 Uhr JamcSstown, wo 3 Personen — Seit« » — Sovvrazs äs» «. Iü>t I8X Schaden an. Emen, Telegramm zufolge traten vier Männer in die Mediclne Vollen Bank, Kansas, und schossen aus den Präsidenten und Knisirer, weil dieselben sich weigerten, ihnen Geld zu geben. Tie Räuber entflohen dann zu Pferde. Der Kassirer ist todt, der Prü- ribent tödtlich verwundet. — Das Armenhaus der Grafschaft Van- burgen rn Michigan ist verbrannt, wobei 15 Personen in den Flammen umkamen. vom l Mai. (Frankreich.) Paris. I» der Ministcrinlbe'rathu»,, übe, die egyplische Angelegen heit unterhielt Ferry seine Kollege» über die Verhandlungen, welche er mit den Gesandten Englands, Dcutschlando und Oesterreichs ge pflogen batte. Der fran ösische Gesandte in England soll Lord Granvllle erklären, daß im Prinzip das sranz. Kabinct eine Ge.andten- kouscren; genehmigt, jedoch werben die Modifikationen, weiche daS eghptische StaatStchulbengesetz betreffen, ein gründliches Studium der Ursachen, welche Egdpten verarmt haben, erheischen. Um Weit läufigkeitcn n. s. w. zu vermeiden, dürste» die Punkte, mit denen sich dir Konferenz beschäftige» soll, nicht vorher fest begrenzt werden. DaS sranz. Ministerium des Aeußeren ist der Ansicht, daß die poli tische Frage vo» der Finanzsrage abbängt und will Mr. Ferrh vor- ' " > - - — »u länsig die Theilnahme sranz. Beamten bei der Vcrwaitung der inneren Angelegenheiten EMstens gekichert selten, außerdem nimmt er an, daß, wie auch der Stand der Finanzen in Egypten jetzt sein möge, man den Militärsond intakt lassen müsse und in etwas ander»!, als der Verringerung der egyplischc» Armee«» einen Ausweg suchen müsse. WaS den Sitz der Konsercn; anlangen würde, so schlüge er Konstantinopel vor, weil dort die Quelle des Rechts der Lrienlirage sei. Zuletzt unterbreitete der Preimelministcr die Resultate der Pe» Bcrlivcr Dn- hervor. Handlungen mit den übrigen Sianalunuächlen des Bcrlive träges. Aus seiner Konferenz mit Monsieur de Ceurcel geht daß in dieser Frage Deutschlands Politik mit der ZraiUreicho Hand in Hand gehe und habe» sich Oesterreich-Ungarn und Italien eben- ialls einverstanden erklärt, trotzdem cs den Lliischeiu gewonnen batte, als ob letzteres eine persönliche Richtung für sich allein verfolgen würde. Die Angewohnheiten der tlülischen Diplomatie sind zu be kannt, um schon jetzt definitive Schlüsse ziehen zu lassen. Der Rest dieser Minisierratkssttzung wuidc mit dem Bericht des Admirals Pevroi« über Tonking auügejüllt. — General Tbomassln, Militär kommandant der Provinz Ora». hat eine Rclognoözirung längs der marokkanischen Grenze angeorbnet, um die Punkte zu iiuviren, welche sich am besten für eine uülilärisct e E' pedilion eignen würden. Gegen übec der großen Apathie Englands vm-ä-vis der sranz. Politik in Marou steht mit Bestimmtheit zu erwarten, daß Spanien einmüthig mit Frankreich vorgcbcn wird. — Das royalislische Blatt „Elcnron" ist mit d--m „Gauloiö" und bei» Pans Journal verschmolzen morden und wird diese Vereinigung von der legitimistischen Parier als eine sehr glückliche, Aussichten für die Forttchrltte dev Konservatismus in Frankreich gewährende, bezeichnet. — Die Hochzeit des Vicomte Mr. G. de Grane-'y, Stabsoffizier im 23. AiliUerieregimciit, mit Mademoiselle Fcaimc Sapiade Lencia fand heute in der Kirche Samt-Philippe de Roule statt, wobei der ganze hohe bonapartittoche Ävet anwesend war, besonders sielen ans in ihren halbvergesscneii Uniformen : Gcncrai Comte dcS PlaS, Ceremonieniucisierdeü Kaiiees Napoleon III., General Castelnan, eliein. Flügeladjutant. Vieointc de Courdre, ehein. Hosjägermeisier, Mr. Alphonse Gauthier, cliem. SlaatSrath, General Gras Fleury, Erzieher des taiscrl. Prinzen, Gras de Breleuil, ehein. Kamnierherr, Vir. Paul de Cassagnac und der Baron von Saint Hilaire. — Die Fürstin Jurgewskaia Dolgorucky, Witlwe des verstorbenen Zaren, bat in der russischen Kapelle, ge legentlich deS Geburtstages weiland Sr. Majestät ein Reguiem ab- liallcn lassen, dem sie in Begleitung des Prinzen Georg und ihrer Prinzessinncn-Töchtcr beiwohnte. — Marauis Tseng ist wieder v.n London aus denr Wege nach Paris, die „Times" bcmerkl dazu lehr weise, daß sie den blos privaten Charakter des Anscnthatts des Heun Gesandten Chinas in England nicht gnranliren will; das weiß Jeder auch ohne Bersicheiung, daß die Million desselben eine Inter vention Englands bezüglich des leidigen Tonting betrat'", die aber gescheitert zu sein scheint. — Folgendes Programm i,r an allen Straßenecken angeschlagen: Ein Aus,ug aus dem „Petit Corpora!": „Da wo sich dre kaiserlichen Kandidaturen erhoben haben, weder» mir unsere Freunle aus, sie zu unterstützen, ans das Enecgrichste mit allen Mitteln für sie z» täiiipsen und sic zu verbreiten! Dorr, wo eine legitinüstrsche und »npcrinlrstrichc Candidatnr sein wird, soldern wir zur Aufrechterbaltung der letzteren ans, doch da, wo nur eine konservative sich darbietct, da gilt cs, mit Macht »»d gutem Willen ibr zum Siege zu vcrbclsen. Der Haß gegen die Republik, vor Allem, Haß und Tod der Republik urrler jede» Form! Vorwärts in dic.en Kamvs, mitiGotl!" — Plan erwartet ein »eues Manisest des Prinzen Napoleon für die allernächste Zeit. — Tie Mrelher eines »dauses Nue Saint Maur 303 gewahrten diesen Morgen eine große Llnilache ans dem Zrmnrer eurer Taglöbncnn Marie Vernarr kommend. Tie Untersuchung ergab, daß dieselbe sich mit einem scharten Küchemnesscr so durch die Kehle geschnitten hatte, daß der Kops säst vom Rnmpsc getrennt war. Armuth ist der Grund des Selbstmordes der erst tpstübrigen Person. — Ein Rentier Laurent E„ 57 Jnlnc alt, wurde gestern Abend gegen 3 Uhr auf der Avenu Duumesnit von einer jungen Fraiiciispcrson annehalteii, die ihr» Vorschläge „rächte, aus welche er auch cingiirg. Sie führte ilm in er» einer Madame Vruyäre in Ne. 214 derselben Straße gelegenes Gasthaus. Als sie Vir. E. verlassen wvllle, bemerkte er, daß >l»n seine Briestarche mit 275 Frcs. Inhalt fehle. Er reklamirte diesclve sofort von der Frauensperson, welche die Enstcnz derselben frech nbleugnetc. Als E. stc bedrohte und der Polizei anzuzeigrir er klärte, rief sic nn: Hllte und nur: ersedlen ihr Zuhälter, ei» robuster Vte»sch, welcher Vir. E- ans das Bett warf und ihm »rehrere Ochcrier- stiche in den Kopf versetzte. Als nach einer halben Stunde Herr C. so weit zu sich gekommen war, daß er wieder schreien tonnte, erschien Madame Bruyorc, welche Polizei rcquinne. Der arme Rentier hatte nur noch die Krast, seine Angaben zu machen, dann verschied er in Folge des Blutverlustes, den» eS Halle Niemand daran gedacht, ihn zu verbinden. Das Mädchen und der Mörder sind natürlich flüchtig, doch hofft inan ihrer bald habhast zu weite». — Toulon. Der Eontreadnural Meder, Kommandant des in den chinesischen Gewässern rreuzcnde» Geschwaders, ist heute hier cingctroffen und gleich nach Paris weilergcrcrst, wo er vom Präsi denten der Republik, welcher» er kostbare Aufklärungen über die Stimmung in den Häfen des himmlischen Reiches geben soll, em- Ptarrgen werden wird. Odkv, Wold s In der Ausstellung des sächsischen 1t u n st v« r«i n S auf der Brühl'schen Terrasse geöffnet an den Wochentagen, außer Donnerstags, von 10 bis 4, Donnerstags vo» 10 bis I. Sonntags von II bis 3 Ubr) sind ferner neu ausgestellt: I. Oelgemtitde. Kinderbildrriß von Moritz Müller >Plaieivitz bei Dr.): Archrtekturbild von Günther, Maria Heckcl und Schenker: Slrandlandschaiten von Pattison (Lvschwitz bei Dr.» und Rettich 'Weimar): Sludienkops von Henisek. — 2. Aguarelle, Pastelle. Genreffgur, Aquarelle von . v. Aloenvlcbc»; zwei Bildnisse. Pastellgcmälde von Baronin dko.el - BubinSzty: Bildniß und Genrebild, Pastellgemäldc von tze «Weimarl; außerdem zwei Fächer, nn wmuclm und in Oel aeinalt von Pros. Atelier von Mvritz ständ . Hochrelief ^ nedig): Kolossalbüste in GyoS mod. von Offermann. s Die irn vergangenen Jahre in Leipzig mit Erfolg ausgeführte Over „Genvenutv Cellini" von Hcltor Bcrlioz soll in der näch sten Saison in, Wiener Hosopernlhcaler zur Aufführung gelangen. v Theodor Wack> tcl ist am 1. d. im Berliner Wallralla- Opeieltenthealer zum !>00slen Vlale als »Postillon von Lonjmncau" ausgetreleu und ist — selbstverständlich — mit Beifall und Ovatio nen alter 41rt ansaetelcknei Ivardeii. Sei» Wachtelschlag soll noch Vortrag voll Verve lein. Auch Pros. Rave und F. E. Wolirom, Monlirung aus dem Mvritz Ciirneder, Kgl. Hosjuwelier. 3. Plastuche Gegen» chrcliek in Marmor, mod. von Tvinaso Benrardino (Vc- »g. immer von erstaunlichster Kraft, sein ^ ^ ioll noch : Vortrag : lein ständiges Brarwurlied. Abl's „Gute Nackt, du mein herziges Kind", hat er mit gleichem Schmelz, wie jiüher, geflötet und mußte cs wiederholen. ^ ^ ." 'st von der Gefahr der Erblindung bedroht und befindet sich zur Zeit in h Der ausgezeichnete Bühnenkünstler Carl DiitteIl iß Gefahr der Erblindung bedroht und befindet sich zur Zr c Äugcuklinik in Altona. Arnillcton. ch Ir» Residenztheater wird heute Nachmittag die lustige, noch immer wirksame Zaubcrposse „Lumpacivagabundnv" von Neslro» hei ermäßigten Preisen ausgcsührl; Abends „Rip-Rip" zur» 1. Male wiederholt. ^ ch In der Katholischen Hoskirche werden heule (Sonntag) folgende Gesänge zu Gehör kommen: Messe Nr. 20 vo» E- Naumann, Grabuale-Eonsitebor von Wüllner, Offertorium „Lnudale" von Elrcrul'ini und ^Vesper von Pitorri. ch Der „Dresdner Orpheus" beginnt heute sein goldenes Jubelfest, aus dessen Programm Folgendes stellt: ein Aegrüstuirgs abend (heute), zum Montag Abend ein Wablthäligkerlü-Honcert im Gewerbchauic (zum Besten deS Sachs. Pestalozzi-Vereins und des hiesigen Pestalozzististes) und ein Festbankett, am Dienstag eine Fetlaussabrt nach Meißen. Der Jubilar bat das viel seitige Interesse, das seinem Elircnseste ziigewendet wird, in bobcin Grade verdient. Ganz besonders ist aber zu hoffen, daß daS Corrccrtuirternclniien, schon deS edlen Zweckes wegen, aber auch wegen der wcrtlivollcn künstlerischen Darbietungen, möglichst zahl reiche Theilnahme findet. ch Wie zu erwarten war, mit vortrefflichem Erfolg, hat Herr Kapellmeister Mannsseldt am Donnerstag irn kgl. Belvedere mit seiner, den kleineren dortigen Räu^i gemäß rednzirleii Kapelle, die Kvnzcrlsaison begonnen, in der» ^Verlaus, wie im vorigen Sommer, jede Mittwoch Sinfonie-Konzert statmnderr wird. Die Bauart des Saales und namentlich die bcü Orchesters bedingt, um schöne und klare Tonwirknng zu erzielen, besondere Dccenz, nament lich seitens der Blechinstrumente und eS war erfreulich zu bemerken, dab überall eine weise Mäßig,mg in der Tongabe benschte. DaS erste Konzert fand lebhaftesten Beifall, an welche», der beliebte Diri gent auch speziell als Komponist zweier wirkungsvoller Piecen, einer prächtigen „Klara-Polka" und eines sinnigen „Blätter und Blüthen" benannten Potpourris, Antbcil batte. ch Der hiesige Allgemeine Musikerv «rein, welcher gegen wärtig 4ö0 Mitglieder zählt und unter dem Präsidium deS Herrn Kgl. Kapcllmcistcrs L>. Drache steht, nat Herrn Organist C. August Fiichcr (an der DrrikbnigSk.rche) in vecehrungsvoller Anerkennung seiner Bedeutung als Koinponist und ausgezeichneter LrgelvirtuoS zu seinem Ehrenmitglied criinnnt. Ne einer » ch Millöcker soll wieder eine neue Operette, nach einem von Herrn H. Wittmamr verfaßten Libretto, unter der Feder daben. Gab für seine erste Operette ein schwindelhafter „Bettelstudent", für die »weite ein Bandit aus Syrakus den Titel her, so ist diesmal ein Mann aus einem weit angesebenercn Stand, ein „Felbprediger", zum Helden anserwählt, resp. das ist der Titel der neuen Operette. ch Den Wagner-Opern wird von Gegnern des P/Asterö mit Unrecht vorgeworsen, daß sie die Stimmen zu sehr ansirciiglcn, ja, dab sie die besten Stimmen ruinirten. Die Sovranparlien speziell, vielleicht niit Ausnahme von Beünnliildc und Isolde, sind durchaus nickt anstrengender als Donna Anna (Ton Juan), Rebekka (Tcinpler und Jüdin-, Valentine (.Hugenotten), Leonore (Fivelio) u. a. Ebenso möchten unter den Tenorpartien Eleasar, Prophet, Masaniello u. a. weit anstrengender lür die Sänger lein alö Tannhäuscr, Lohengrin, Rienzi u. a. Man frage die Tenoristen seil st, ob sie nicht du- Wagner - Helbenpartien liet cr singen a!S die meisten anderen, selbst die dankbarste». Jedentalls legen sie mehr Werth daraus, als Tanntiäusec und Lohengrin crgreiscnlu Wirkung hervorzuhringrn, als nach italienischen Arien und Gaffenhauern hervorgejubeit zu werden, weil eben der innere Wcrtd der Ausgabe sie selbst erhebt und veredelt, und weil sie sülrlen, wie sie mit den bölieren Zwecken wachsen in ihrer Kunst. Der scheinbar berech tigtere Vorwurf der Wagnerseinde, daß in Wagner-Opern die Sänger sich ins Orchestergebüsch verstecken könnten und gar nicht Mel zu lernen brauchlen, weil sic ja vom Orchester gedeckt und getragen würden, hat cbni>alls nicht viel auf sich, oder vielmehr, er ist ganz hinfällig. Gerade wegen der reichen Jnstiumentation und der Ausdruckslülte des Orcheneis sind die Wagnersängcr gcnötbrgt, viel größere Vedeurmmkeit, Klarbeit und Jntensivilnl zu entfalten, als cs bei iranzösischcn oder italienischen Opern nölhig wäre. Sie müsse» viel mehr studiren und lerne», geinde in Bezug aus Gesang, als Diejenigen, welche in französische» und italienischen Opern zu singen habe». Wagner wollte gerade deshalb eine Gesangsgröße, Schnorr von CaiolSscld, an die Spitze seiner geplanten Musikschule stellen, also nicht einen Klavier spieler oder sonstige» Jnstrunieiitalküiistlcr. weil er eben von Jedem verlangte, daß er singen lerne, um Vortrag zu leinen. Er betonte es bei jeder Gelegenheit: Die Hauptsache ist ein sestee, schöner Ton, ohne wc chen kein ordentliches Forte und kein richtiges Piano, auch kein dranmliicher Gesang zu ermöglichen sei. In Wagncr's Musikdramen ist daS Wort ebenso wichtig, wie der Ton, eine gute, deutliche AnSiorackie alio ganz unerläßlich. Um aber in jeder Ton lage klar und rein aussprechcn zu können, muß beim Sänger jeder Ton vollkommen ausgebildct sein, damit jede seiner Empsindungen. Schmerz, Freude. Haß, Liebe u. s. f. unmittelbar im Ton sich aus- iprechen könne. Daß man, um solche Beherrschung der Stimme zu erreiche», höchst fleißig und unausgesetzt studiren muß, ist selbst verständlich. Der vollkommen ansgcbildele. feste und dabei bieg same Ton, den übrigens Sie Sangmeister der guten altitalicniichen Schule ai ch verlangten, macht es dein Sänger leicht, sich auch die vielgepriesene Kchlsertigkeit zu erwerben. Dagegen iit mit dem trenioluenden, flachen, blutleeren und kalten Tone der neuitnlieiilscheii Schule, der keinen Unterschied bei der Freude und bei dem Schmerz hciausnurkeii läßt und bei welchem eben der Ausdruck fall ganz äußerlich ist, kaum der deutlichen Aussprache, noch weniger aber den sonstigen Anforderungen der Wagner-Opern Genüge z» leisten. Wagner verlangt minier weit mehr als Gesangsäußerlichkeltc», Fiorituren, Läuter. Triller re., verlangt nicht nue den Kelsischlag der Nachtigall, sondern tiefere Emoimdung uno Beseelung, poetische Auffassung und dramatische AtisdruckSsäh.gkcit. f Goctlic- Verehrern wird cs gewiß von Interesse sein, zu eben, wie sich Goethe'ichc Lyrik in lateinischer Ueherletzung aus- ninimt, und zwar in Reime». Ein gewandter Latinist hat das wundervolle Goelhe'schc Gedicht „Der du von der» Himmel bist" in salzender Weise übersetzt: „tjimo ela evolv vonib, — -lala euncta Ic-nm — Kt nsorvins «lolontom — Ulanüum mulmstr montoiu, — liorum l'088»m Nil l ch-Ioetat. — Oauüilu», üolor gnoi- . — Voni, loni, ciuao laboro!" ff- Repertoire der König!. Hosthcater. Altstadt: Sonntag: ell (Oper). Montag: Die Widerspenstige. Der hüpfende Freier. Dienstag: (>,8i tan tritt». Mittwoch: WallcnsleinS Lager. Die Piccolomini. (Ans.'/«?.) Donnerstag: Der Postillon von Lonslimcan. Freitag: Wallcnstcins Tod. (Ans. '/»?.) Sonnabend: Lobcngrin. (Ans. 0>-7.) Sonntag: Mignon. — Neustadt: Sonntag: Die von Klrcwitz. Dienstag: Die von KIcewitz. Donnerstag: Gerettet. Sonnabend: Rodrrich Heller. Sonntag: Der Schrrstsicllertag. »um 8pvctat'? — '1'e, pax. oro. — vom, >on>. guao ->- Ter 1382 von Will, Batz (Wiesbaden), K. Baltz 'Mainz) und den Wcmnerichen Erben (Ba»reull>> gegen die Stadtgemeindc Leipzig anhängig gemachte Cir-ilprozcß war seiner Zeik vom Kgl. Landgericht (Lcivzig) in erster Instanz dahin entschieden worden, daß die Kläger mit ihren Ansprüchen abgewiescn wurden. Die Kläger forderten Entschädigung im Betrage von etwa 2o,000 Mark für Aufführungen der Opcm „Rienzi", „Holländer", „Tannhäuscr" und „Lobcngrin" im neuen Tbeatcr, weil die Opern nach dem Ver trag nur für das alte Tbeatcr erwoihen seien. Dagegen machten die Veitretee der Leipziger Stadtgemernde geltend, dap sic das Auf- süluungSrccht auch für das neue Theater erwarben und nur für dieses cs nusgcübt hätten. Kürzlich entschied das Kgl. Oberlandes« geeicht den Prozeß in zweiter Instanz dahin, daß die Kläger abge- iricscn und ihnen die Tragung der Prozeßkosteii niiscrlegl wurden. Tic Kläger haben »nn beim Reichsgericht gegen das zweitinstanzliche Unheil Revision eingelegt. i Der bekannte Impresario, Herr Alfred Fischhof, hat mit dem hochbegabten Wiener Tenoristen M icrzwinski einen Vertrag für eine große, 3G Monate dauernde Konzert-Tournee, welche noch in diesem Jahre in Berlin beginnen wird, abgeschlossen. Auch hier in Dresden wird ein großes Konzert des Herrn Mierzwinski statt- findcn, über welches wir seinerzeit das Nähere mittlieilm werden. b In Paris bringe» die ..Uvutlen Buri8isnno8" demnächst ein neues Stück ..Oa barbiöro iiimrnviahc" zum ersten Male zur Ausführung, von welchem sich die dortige Kritik viel verspricht. ch Das vom „Salon" in Paris wegen des anstößigen Sujets ausgeschlossene Gemälde von Garnier '-»orpffa Mumme» (Papst Alexander VI. Borgia mit Familie unter nackten Tänzerinnen) ist nachträglich doch noch zur Ausstellung gekommen. ch lieber die am 28. vor. M. im Londouc r Drurylane-Theater zum ersten Male ausgeführte neue Over »lim Gmtorkurv kilxrima» (Die Pilger nach Canterbury) von C- Dilliers Stanford, dem Kom ponisten des „Savonarola", wird in der „Bert. Nat. Ztg." mitgetheitt, daß das Libretto von Gilb. A. Bcckctt ein originelles, an komischen und intcreffanlcn Szenen reiches englisches Sittenbild auS dem 14. Jalirbundcrt bietet, und daß die Musik sich durch meisterliche Jiistiuineiltation, vortreffliche C>'öre '.namentlich die Pilgerchöre) und künstlerisch bestens iMpirirte Gcsangönummcrn auszeichnct. DaS Werk soll >m Wagnerstylc, speziell nach dem Vorbildc der „Meister singer", gebaltcn sein. ch In Brighton ist am 29. v. M. der durch seine Oratorien „Eli" und „Naaman', sowie seine Opern besonnte und allseitig geschätzte Komponist Sir Michael Costa gestorben. ch Ein für die Gclclirtcnmclt hochinteressantes, auch für Deutsch land »achahnmngswerthes Unternehmen eines italienischen Ver legers, dcS Herrn Le Monnier in Florenz, fand in Italien viel seitige Anerkennung. Ter genannte Veileger giebt eine „Oollo- riono Oioronlina cki l-'nvnimili paloozrrakiei Oreci v I,atini (Florentiner Saiiimlnng paläographischer griechischer und lateinischer Handschristen), illuilrirt von Girolamo iViteUl und Eesare Paoti, heraus, in welcher die Schätze der reichen Florentiner Archive und Bibliotheken dem gelehrten Publikum zu gänglich gemacht werden.
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