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- Erscheinungsdatum
- 1884-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188405049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-05
- Tag 1884-05-04
-
Monat
1884-05
-
Jahr
1884
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Ar. IX» — Durch di« vom hochgeschähten Sup I. Oktbc.nachgesuchte Emeriti'rung v. Dr. In»«» sür nächst«» erittrung sind di« beiden wichtigen Aein »er (Pfarramt an d«r Kreuzkirche und Suv. Dresden I.) vacant. Mm» ,st mcht via- in der Kreuzparochie. sondern auch in weiteren Kreisen aus di« Wirdcrbrseyung dieser Aeniter gewannt. In erster L»nie bat man da« Augenmerk aus denjenigen diesigen Geistlichen gerichtet, weicher de« Volkes Stimme, und nilt Recht, ein sehr hohes Maaß von Kanzelbercdtiamkeit vindteirt. Freilich wird seine Wadi in der Annenoarvchie nickt mit »»vermischter Freude degriisit werden. — "Im Verein mit dem InnungSältest»nver»tn dielt am Freitag Abend der allgemeine Dresdner Handwerkerver ein in Metnbold'S Laien eine Versammlung ad, ui» über eine an den Stadtratd zu Dresden abzusendende Petition zum Zwecke der Reform des SubmissionSwesens BcsckLuß zu fassen. Das Referat über diese iür den Handwerkerslanv so aus>cro:dcntlick »vicktige Angelegenheit gab Herr Lpiegeisabrikant Wetzlich in klarem, er- schövienden Vorträge. Die von dein Referenten angestidrten Ge sichtspunkte und Wünsche fanden in der von der Versammlung mit Einstimmigkeit angenommenen Petition Ausdruck. In delselben heißt cs, daß die Hiiupkübelstände deS SubmissionSwesens in seiner heutigen Handtiabniig darin zu suchen seien, das» die Bedingungen für die Konkuirenz in der Regel von Personen seslgcslclll würden, die dem gewelblicken ».'eben sernsiünden. daß ferner Zwitcken- pcrsonen, die den, Handwerke nickt angebörten, mit unte» die Kon kurrenten zugeiassen würden, und daß schließlich die Submission zu einer gegenteiligen Unterbietung tttlire, die die Konkurrenten materiell ruimrcn müsse. Um diesen Uebelstande» abmlielse». ver langt die Petition, übereinstimmend »lit de» Forderungen der von Banralb Herzog in Liegnitz verfaßten prelSgekronten Broschüre über die Re'orm des SubmigioiisivesenS, daß die Konkurrencbedingunge» von einer Kommission festgesetzt werden solle», welche mindeslens zur Halste aus Sachverständigen bestellen muß, dann daß größere Arbeiten wenn möglich den Innungen zu überweisen, jedenfalls aber zu der Konkurrenz nur qualisizirlc Arbeiter, d. b. solche, die Gewerbe ordentlich gelernt baben, zuzulassen sind, und daß schließ lich der Mindesliordcrndc. sofern sein Gebot nickt den von der Kommission festgesetzten Minimalvreis übersteigt, von der Konkur renz auszuschließen ist. Die Versammlung beschloß, die Petition auch dem St'dtverordnetenkollegimn zugelien zu lassen, auch wurde eine gleiche Petition an den Landtag in Aussicht genommen. — Auch den Bewolmern von Gioßröbrsdars, Pulsnitz, Bischlieim und Kamen; wird demnächst und zwar Montag den 12. d. M. durch einen sogenannten Tbcaier-E»trazng Gelegenheit geboten sein, die Dresdner Dbeater zu besuchen, oline hier übernachten zu mü'sen. Dieser Eztrazug wird im Anschlüsse an den von Drcsdcn- Reustadt Abends ' ,12 ubr abgebenden, in Arnsdnis um 12 Ubr Nachts clnlresfenden Lokalzug verkebrei, rrnd gegen I Ubr Nachts in Kamen; anloinmen. Iedenialls wird diese Geiegcnbcil dankbar be grüßt und lebbast benutzt werden. — Tie Lanvwebr des Köuigl. Sächsischen Festungs- Artillerie-Regimcnts "Nr. 12 wird von den Schießübungen ans der Wabner Heide bei Köln a. Rb. beute Abend 6 Uhr 20 Min.! hier einireffcn. — Vor einiger Zeit durchlics die Zeitungen die "Notiz, baß sich ^ zwi'cken einer jungen reichen Dame aus Dresden, welche während, der vorigen Bade-Saiion in Saßnitz aut der Insel Rügen weilte, j und einem dortigen eingeborenen armen Schisser eure kleine ! Licbes-Jdulle eniiponnen habe. Die jnnge Dauie habe! Gelegenbeil gehabt, den Schisser als einen wackeren, tüchtigen Mann kennen ;u lernen und Gott Amor, der kleine Wirbt, babe das Seine gctlian, beroer Herzen für einander zu entflammen. Wir ^ baben 'einer Zell allen An,ragen der neugierigen Leserinnen »ach! dem Namen der jungen Dresdner!» Stillschweigen cnlgcgengcietzl^ seit gestern aber, nachdem die kleine Liebes-Idnile, die rin vorigen Sommer sich aui Rügen abiprelle, an dein Traualtar der Annen- i kircke einen glücklichen Abschluß gesunden bat, ist kein Grund mehr vorbanden, das Gebkiinniß der glücklich Liebenden z» bülen. Die Braut üt in der Tbal vre Tochter eines angesehenen Bürgers! umerer Stadt, des Herur Höllischer Bteurbcl, und der Bräutigam, j eine statliiche männiiche Erscheinung, ein einfacher Scbi'scr aus j Rügen. Eine ungewöbniich große Vrenge wohnte feuern der, Trauung der Dresdner Fischerstochter mit de», Rügener Lckister bei.! — Am 2.d.M gingen in der Nähe der Baumwieie bei Dies-! den Pierde mit einem "Wagen durch und aerictben in ein ent-I gegeiilommendcs Ge'chirr. Ein aus letzterem Wagen sitzendes Mäd chen halte daS Unglück, hierbei einen S cb c n kelbrueb ;u erleide», i — Gestern Vormittag gegen 0 Ubr ist ol erhalt' der "Aileit ^ brücke der den SchissseRneln Riebter in Weble» und Hesse in, Königstein geborige, mit Sandsteinen beladene Scbleppkab» bava r l r i. Ter Schinc-fülner bat an der Brücken-Lootsenstntio» bei j „Anions' einen Loot'en zur Tiirchsabrt durch die hiesige» drei Blinken engagiren wolle». Da nun dieselben säuniitlich »ntDuicb- lootien von Kalme» beschäftigt gewesen sind, bat derselbe sein Fahr zeug vor Anker geben laßen, uni ans die Rückkehr eines wichen LooiienS daiclbst z» warten. Ter Kali» ist jedoch bei dieser Via ^ nianlalioi! a s 'einen eigenen Anker geichivommcn und kurt letzterer d.n Boden des Kalines derart beschädigt, daß derselbe binnen wenig Minuten außerhalb der Stromsalirbabn in Grund ging. Ein Hinteruiß sür den übrigen Schisiiahrtsverkehr ist durch dieicn Un.'ail nicht entstanden. — Die S t e i n m e tz g e d ilf e n, soweit sie den Sticik fort-' setzen, geben dem PubUkum bekannt, daß sie am Tatzlerg "Nr. 10, eine eigene Wcrksiätte zu Ausführungen in Sleiniuetzarbcilen er öffnet haben. ! — .'ocute begebt Herr Lotteriekollekteur Julius Schatz. ^ Noienstraße 6t hier, sein 25jäliriges Jubiläum als solcher. Herr Schatz dürite !a»in einen Kollegen haben, der diesem Institnte in cbeniolanger Zeit gedient bat. — Herne S untag Abend 8 Ubr läßt die Säckn. Löbin. Dampf schifffahris Geicll'chaft ein E p t ra d a in v s s ch i s r von Pillnitz nach ! Dresden sahrcn, 'velches sämmtliche Zwischenstaiioucn berühren und ^ je nach Beriirjuiß Paffagiere aumchmen und abictzc» »vird. — Gestern ist durch das Vcrpaciungs und Transvori Institut von I. F, Feterer. Kgl. Hosiperileur, die gelammte Mobiliar Ein- > ricktuna Sr. K. H. des Prinzen Friedrich August, i» zwei Patent Möbelwagen verpackt per Bahn ohne Umladung nach Straß bürg algcgangen. — Die N pographiiche Ge'cll'ckast zu Leipzig, die. wie wir f. Z. meldeten. unteren verehrten Mitbürger Herrn Koinmüsionsralb Heinrich Klemm zu ihrem Ebrenmügttede ernannte, batte gestern ibrc beiden Vorsitzenden Herren Julius Maser und Tb. Friebel »ach lucr ge'audt. um Herrn Kicmm daS äitßcre Zeichen der Eine» Mit glird chist. eine weribvollc Vkcd'illr, zu überreichen. Tic Medaille ist ein LNegsteistück der heutigen Stemoelscbneidek»i»st. — Heule ivird das nur dem l> olicn Scdnecber g in der. Sacht.-Böhm. SckwA; bciinvllchc Istastbaus mit AuZsichtStburm (Restaurateur Herr O. Weiß) wieder eröffnet. - Gestern um die dritte Morgenstunde machte ein junger Meirich bei der Feuerwache aus der Blaiewiberslraßc die Mel düng eines Feuers. Das Benehmen desselben lieh jedoch starten 'vettel w er die Wabrbelt vieler Meldung cutstehen, weshalb sich — vr«««Ia«r Solto » —. Hoffnungen soiort ein Feuermann ausmachte, dem jungen Manne nachging und j denselben nach dem Wachtlolai znrückbrackte, wo sich den» heraus- ! stellte, vast die ganze Geschick re erlogen war. Obne Weiteres wurdet der Uebermütbige der Polizei überantwortet. — "Wie wir hören, sind neuerdings mehrere Grundstücke in der O v p e l l o o r st a d 1 dem St. Pauli Kirckenvorstande als Kirchen ^ bauplä'-e zum Antoufe angeboten ivorden und vermutbet man nach einer beule stattgeba.teu Besichtigung seitens deS Ge'ainmtftichcn-. voritanoes, daß die an der Hccbtslraße gelegenen Plätze in besondere Berücksichtigung gezogen werden dürften. > — Mit innigem Bedauern werden viele die Bekanntmachung! g.-kiffen haben, daß das lieblich gelegene und an sich so schön und b-giicm eingerichtete S o m m ert b ea l e r nun doch auf den Ab bruch freihändig zum Verkauf ausgebotcn wird. Daß gerade dieses Tbeatergcbäudc, welches — und das wird Jeder bestätigen, der etwas in Deulschland gereist — enlsebiedcn eines der schönsten imker den wenige» existirenven ist, rettungslos verschwinden soll, ist wirklich bedauerlich. Abcr noch scheint das Ende nickt ganz da z» sein, denn nach der I iformation. die uns geworden, dürfte sich möglicher weise in letzter Stunde noch die Sache wi:der wenden. — Am 2. d. Morgens wurde am Recken der Mllitär-Mülile im Plaue nicken Grunde ein unbekannter männl. Leichnam ausgei'unden. Der Ertrunkene stand dein Anscheine nach im Alter von 35—M Jahren. — Leioztg, 2. Mai. "Nachdem das Eentralkomitec für die im Iabre HKZ5 alllner abziihaltcnde Sächsische Landesaus - stellung für Industrie und Gewerbe ein volles Iabr pausirt bat. ist cs in den letzten Tagen deS März, wie man jetzt erst nach träglich bört dock wieder einmal zuia»:incn getreten um sich be richten z» taffen, daß der im Febr. 1883 zum Vorsitzenden des ge- schastsfübrrnven Ausschusses gewählte Gewerbrkammervräsldent Häckel aus den so große Hoffnungen gesetzt worden waren, sein Amt auch wieder nlevergelegt bat. UnKr Häckel « Namen war in» April v. I. da» Rundschreiben zur Zeichnung «ine« Garanttesc nd« ergangen und nach anSwärt« versendet worden. Der Erfolg davon lfk weit hlnter aller Erwartung zuillckgeblieben und da« scheint deni Vorsitzenden die ganze Lache verleidet zu haben. Die ZeichnungS- listen reichen nur bl» Ende Ii.lt v. I. Da« Eentralkomltee hat für den Augenblick von der Wahl eines neuen Vorsitzenden ab gesehen und will zunächst den Verlauf de« Schützenfestes »bwarlen, für welches die Stadt den GarantiesondS geschafft har. Wird die Stadtkasse dadurch nickt wesentlich m Anspruch genomine», so hofft man, daß dann der Rath vielleicht doch auch zur Ilebernohnie der Garantie für die Gewrrbeanüstrllung sich bewegen lassen werde Ge länge das nickt, dann mürbe freilich aus die Durchführung des Unter nehmens wobl ganz vcrzichtct werden müssen. Zur Zeit ist dies »och nicht geschebri» und eine V«ltra»r»«komn>i»ion gewählt worden, die naä» allen Seiten Umschau halten »nd nach dem Schützentest das Weitete mit dem Rath vermltteln soll. Die Hoffnung auf das Zustandekommen der Ausstellung ist schwach, braucht aber doch noch nicht gleich aufgcgeben zu werden. — Die der Stadt Leipzig zuge- fallenc T a u cb nitz' s che Eib'chast betragt, wie der Ratb selbst an- giebt, über 4 2NilI. Mark. Lckon bei seinen Lebzeiten batte Taucb nitz, ohne daß sein "Name bekannt werden sollte, der Stadt sür das Krankenhaus 50,006 Pik. und für das Siechcnbaus 400M> Mk. ge- slislct. Von dcr sctzigen großen Erbschaft sollen die Zinsen aus schließlich zu ivohltbatigen und gemeinnützigen Zwecken verwendet werden: spezifisch kirchliche Zwecke, Luzusbaute» und Theater sollen ausdrücklich auSgeschloffrn bleiben. Der Baron Bernhard v. Tauch nitz. Mitglied der ersten Kammer der Stänkere»sammlung, eben falls ein großer Buchhändler und Buchdrucker, überdies Besitzer des Rittergutes Klein-Z>chocher und jedenfalls aucb rin sehr reicher Mann, ist de» lüngere Bruder deS verstorbenen Karl Tauchnitz. — Drei Wochen dauert »un schon der Streik der hiesigen M a u r e r »nd Zimmerleute »nid »och ist kein Ende abzuschen. Die Ge leiten erklären die Mündige Arbeilvzeit sür ihre erste und wich tigste Folterung, und in diesem Punkte beharren die Meister ans der herkömmlichen Ilstündige» Arbeitszeit, während sie einen Llundcn- lolm von 33 Pfennigen nickst verweigern. Bia jetzt ist cs den Ge hilfen gelungen, sremden Zu ug aus Böhmen sernzuluillen oder wieder zum Fortgelicn zu bewegen. Von den Einheimi'chcn bat nur der allerkieinste Theil die Arbeit wieder ausgenommen »nd wie ein gestern ansgegebenes Flugblatt erklärt, „Hallen sie emmüll'ig fest an ihren Forderungen . Es ist bedauerlich, daß die stävliiche Behörde dem Lircik ruhig zusicbk und feine Veiinittetung versucht. In Glanck'au und Meerane ist das seiner Zeit der Behörde gelungen. Auch bei dem ersten Buchdrnckmtreit in der "Mitte der «K'er Iabrr war die Vermittler Rolle des Geb Ratb W chler »'ieht erfolglos. In den letzten Tagen sind AuSickleitmigen einzelner Gesellen vor- gekommen. DaS Polizeiamt schreitet scharf dagegen ein, bat auch die Samullnngen zu Gunsten der Streikenden vklboten, die in ver ichledenen größeren Etablissements, namentlich in Buchsruckereien elngeleitet waren. — Die Innungen der geprüften Maurer- und Zimmermeistcr Leipzigs erließen im gestrigen dortigen Tageblatt einen gehar nischten Aufruf an die c? reitenden Leipzigs und der Umgegend. Das Streiklvuiitee bat cine große Maße Ftngbtäller, gerichtet „An die Einwohner von Leipzig und Umgegend", verbreiten lassen. In denselben weiden die Gründe bargelegt, aus welchen die Streikenden an ibrcn Forderungen scskbalten, weiter wird Klage gesülnt über die Piesse, über das Gcdabrcn der Meister »nv über das Vorgehen der Polini, welche mehrere Versammlungen verboten babe. — Im E r z g e b»r g s »b c n stammle» auch diesmal in der Walpurgisnacht (3st. Avril — l.Mai) viele und lhcilweise »»üchlige Fener auf den Bergspitzcn empor. — Der m Großenhain bestehende, aus nur guten Kräften .zusammengesetzte Mannergesangverein wird Anfang Juni seine ' Fahnenweihe, verbunden mit einer größeren Einladung abhallcn. Die Fabue wird von dortigen Tamci» angesertigt. — Am 2. d. lrüb tam der Feuermann Mittelbach in Zwickau in der Weiie'sche» Ma>cbii»enbaaanstal! mit eurer Hand in die Dampsmaichine, wodiirch »hm zivei Finger abgetreunt wurden. — Infolge VersaulcmS der Tragbalten ist in vor. Woche die Decke der aus dcr Roioieile d»r Kirche in Alten berg am Altar angebauten Kapelle nu Innern eingeitürzt. Zum Glück befand sich "Niemand ft» de» Kapeli'- und so wmden nur einige Stühle zer trümmert. — Wülnend eines am Donnerstag Rack»», in Weigs- dors bei Löban li-'ftig sich auStobendcii Gewitters »vurde eine Frau ans dem naben Bölim. Berzdorf voiii Blitz getödtet. Ein zivcilcr Blitzstrahl zciiplilleite einen Baum in Bullendorf. - Die Ungewißheit über den Verbleib des tßjälingen SohncS eines Gutsbesitzers in hoben, daß man den i, Wntzstbnitzer Flur ausgcsunden. Geistesstörung wird als Moliv zum Selbstmord erachlet. — Am 30. April Morgens bat sich der Böttchergeiellc Glaucbc in der Bebaiisung semes NleisierS i»» Djchatz eiiltcibt. Ei» »m i heilbares Leiden hat oen erst 28 Jahre alten Mann in dcn Tod, getrieben. — Auf dem Werncrplatz zu Frcibcrg wird gegenwällig ein' Wundeikind "Namens Iuiia gezeigt, welches erst 4 Jahr und ! Mo-i natc zahlt und dabei einen Körpecumsang von 1,70"Nile, besitzl »i>ö über 8" Kilo wiegt. Diese Julia ist das Kind armer bentichec Ko lonisten cu '.tz.elooia in Rumänien und ivncde einer aus München stammenden Budenbcsitzclin gegen hohes Abslancsgelo zur öffent lichen Schaustellung übeilassen. — Kouniienden Tieniiag wird daS Sattler Horn'iche Ehepaar in L o ci w i tz die Fieudc c>iebcn. das Feil seiner goldenen Hockzcil feiern zu können. Die beiden Jubilar« ersreuen sich dcr beste» i Gc'iunkbeit und Rüstiglelt. — Am 30. v. LN. ist dem 19jährigen Mangclgebilfe» Ernst Hcrninnn .Hacke in Lberncutirck durch eine Lcnnvandiiiangcl in'oigc eigener Unvo'sicktigkcit dcr Hals derart zergnetscbl ivorden,! daß er daran verstorben ist. — Am l. d. M. stürzte der "jährige Soll» eincS in Zittau wobnbaften (Kartenbesitzers in cfticn Iriich gelöschten Kalt cntlial- j tenden Kasten. Augen und Ligen sind nicht »uigesährlich ver letzt worden. - In H a u v t m a n n s g r ü n i. V. »var das Ijäbrigc Solm ^ che» des stievienörslers Llto von seinen» Lnkcl. dem Gutsbesitzer ^ L. Tröger, mil nns's Feld genomnici» ivorden. Aus der Rücksalnt icheule das Pferd i das Kiiid, welches ans dem Wage» an der Seite ^ ckrögcr's saß siel li» Folge dessen herab und zwar so »»»glücklich, daß ihm das reckte Hintetrad über den Kops ging; in wenige» Mi-j nute» war der Kleine eine Leiche. — Versteigerungen in dcn Anftsgcrichten: Dresden:! am 5. d.: Anton August Hanschke's Gruidsiück in Laubcgast, 4500 "Ni.: — an> (i. d.: Tiesdcn: Heinrich Theodor Iecke's H»nsi,imttd-j stück daselbst, M,l«00 Nk.; Le.pzig: Friedrich Eduard Emil Rülstc- luann's Grundstück dascli st. lOO.OoO M-; — am 7. d.: Die den: Marie Louise verw. Zeibig's Haus- und Wcinbergsgrundslück in Wachwitz. 38.100 M. tarnt. — S cb w urgericht. In der gestrigen ersten Hauvtvcrhand- j luiig bandelte cs sich um eine Anklage wegen bet-üglichen Banke- > rotts gc>,cn den Bauunternehmer Ernst August Engler auS Bisch- dorf. Der ain 18. August 1848 geborene und noch nnbcstras.c An- ^ geklagte gebärt zu j>ner Sorte von Bnuichwindlern, die im Lause ^ des letzten Jahrzehntes den Ruin so manches braven Bauband- ^ werkcrS bcrbeigclübrt haben und betreffs deren cs hohe Zeit sein' dürste, daß die Konzeislon zum Bauen seitens des Sladtratbcs von: gewiffen finanzielle» Bedingungen abhängig gemacht wird, die ge eignet sind, das unter dcn obwaltenden Umständen io kies gesunkene j Vertranen dcr ebrcnwerthe» Vertreter des Handwerkerstandes zu ^ den „Bauherren" ä In Engler wieder zu bebe». Engler. der Mau-! rer von Beruf und gedienter Soldat ist, lebt von Frau und Kindern l schon seit ca. 1 Jahre getrennt und bebaute zunächst unter Verwen dung eines kleinen ersparten Kapitals ein Grundstück in Blaseivitz, woraus er im vorigen Jahre mit dcn» hiesigen Spar- und Vorschuß Verein einen Vertrag zur Lieferung von Baugcldcrn sür die Errichtung eines Neubaues aus der Holbcinstraße al 8ounü»s ckvll 1« Llat 1At4 hatte und sich nebenbei nicht scheute, der Verlmndlung in dem dicht- «süllten Zuschauer»«»«»» beizuwohnen. In Emmerich an der olläudischeil Grenze wurde Engler samint Begleitung wegen de« Zerbachte«, mit dem großen Postraube zu Leipzig ln Verbindung zu sieben, festgeiiommcn und durch den telegraphischen Verkebr der dortigen Behörde mit der hiesigen Poltzeivirettian ,c. stellt, sich sehr vald dt« Nvthweiidigkrit, das saubere Pärchen wieder nach Dresden z» schiebe», berau«. Im Besitz EnglerS bei der Verhaf tung befanden sich noch eine Baarsumme von 2028 M. »»»d außer« dem führte der Bankerotteur 2 UedrrfahrtSblllet« nach Amerika, 2 goldene Ringe «nd eine Enlinderubr bei sich. Am S. Mär, winde sodann der Konkurs zu dem Veimögen deü Angeklagten er öffnet. Präs.: Warum giißsen Sie von Dresden weg?" Angekl.: „Wett ich ei» »»glückliches Elseverbältntß und kurz »»vor ersahren hatte, daß mich meine Frau schlecht machte." Der Herr Präsident » M c r s ch w i tz bei Lstrau ist oa-urm gc Leichiiaili des Veimißten in einem Teiche ans sagte dem Lügner ohne Uinschweise in« Gesicht, daß er, Engler, allein die Schuld an der »nglücklichen Ehe trage und daß der wahre Grund seiner fluchtartigen Abreise der Besitz einer statt lichen Summe Geldes gewesen sei. Der Herr Staatsanwalt Wolfram beantragt» hierauf die Bejahung der Tmutdsragc und die Vertbeidiguna, gettihrt von Herrn Rechtsanwalt Fränzcl, vermochte unter den obwaltenden ilmständen die Herren Geschwore nen nicht sür Zubilligung mildernder Umstande zu e»wäimen. Der Gcrichtvbos erkannte aus 3 Jahr» Zuchthaus und 10 Jahre Ehren- »echtSverlust. — Nach einer geheimen Sitzung wurde sodann der an» II. Januar 1kl>5 zu Ebemnitz geborene »nd schon dreimal vor bestrafte KUrichnergehilfe Paul Theodor Richard LÜtlgemani» aus Ebemnitz wegen U knndensaliclinng und Erpressung unter Ausschluß mildernder Umstände z» 1 Jabr «> Monaten Zuchthaus »md 5 Jah ren Ehrcinechlöverlust verurtlieilt. — Demnächst erschien dcr vor malige Hauptsleuernintü - Acceisisl Max Arthur Pöhlmann aus Dresden, der räuberischen Erpressung angeklagt, vor den Geschwo renen. Pöhlmann ist 22'/« Jahre alt» genoß Gnmnasialbildung »nid trat zu Ostern 1880 als Emjähiig-Freiwilliger i» das Schützen- Regiment ein, »voraus er über ein Jab» lang als Arcejsist mit der günstigsten Aussicht ans Erfolg dafür thätig war, Anwaltschaft zur Ailsletlnng im Steucrdepartemcnt »»> erhalten. Angeklagter gicbt an, er habe beabsichtigt, in die holländische Armee einzutreten, sei aber nickt im Besitz von Geld gewesen, »m sich von Dresden »vcg- zuivende». »nd versickert ferner, er habe sich nie mit Politik besaßt, auch niemals einer sozialdemokratischen Versammlung bcigcivolmt. Am "Nachmittag des 3. April d. I. erichien Pöl'lman» in der „Villa Rosa" deS Barons v. Marburg an der Holzholgasse hier. ließ sich bei dcr Dienerschaft unter einem falschen Name» bebuss einer Mit- tliellung an den Baion aninelden und erklärte gleichzeitig, es handle sich nm etwas Wichtiges, denn cs beträfe die persönliche Sicherheit des Herrn v. W. Demnächst erklärte nun P. den» Herr» vom Hansc. er komme im Austrage eines geldbedüistigen sozialdemokra tischen Eomitös, in dessen Austiag bereits durch die Dienerschaft eine Partie Tmiamit in die Villa geschafft worden sei, und da von Warburg als ein sehr reicher Mann gelte. würde eS diesem wohl nicht schwer saften, die veilangten lOOO M. zu zahlen. Obschon dcr Angeklagte die direkte Dr Innig, im Weigeiungssalle solle da» Ge bäude in die Lust gesprengt werden, nicht zulügle, so »var dennoch an dem Elwrattcr der angebliche» Mosioii P s nicht zu zweifeln, und sichtlich betroffen — wie dcr Angeklagte selbst erzählt - bemerkte der Baron hieran', cS sei ibm momentan nicht möglich, daS Gelb zu bcsibaffeii.^kr werde aber druck Vermittelung seines Banquierü vre ge- forderle Summe big am übcrnächftc» Vormittag bereit halten. Hieraus ersuchte P den Baron, ihm vorläufig >o viel Geld zu geben, als vorhanden sei, während die weitere Verhandlung durch das Erscheinen der Fra» Baronin und eines Steucrbcamlcn im Zimmer abgeschnitten wurde, und sich nunmehr der Dunaiiüt- Flunkerer schleunigst entfernte. Ter erwähnte Beamte verfolgte, nachdem er in aller Kürze von dem Vorgang nntenichtct war, dcn Angeklaglen und vcranlaßte dann auf der Pulcmitzccstraße seine Arrctlir. Ans dem Polizeibezirk blieb Pöhlmann „um sich nickt lächerlich zu macken", bei seiner Behauptung, er habe im Aufträge eines geheimen Erckutiv-Komitees gebandelt, stehe», nahm aber diele Angabe sebr bald mit dem Bemerken, er habe die ganze Sacke lingirt nno sei lediglich dorn» ansgegangcn, sür sich Geld zu be schaffe», zurück. Herr Staatsanwalt Schaarschnridt erachtete die Anklage sür gedeckt »nd bemftrggte demgemäß Bejahung dcr Schuld- sragcn. während die V- rtbeidigiing dcn Schwerpnnll darauf legte, Laß die Bedrohung »nt einem Verbrechen nicht vollendet gewesen >ei und in dem Gcbabrc» des Angeklagten nichts weiter als den Besuch eines unvericl ämtcil Beklier« erblickte. Dem Wahrspruchc gemäß wurde P. wegen cinsachcr versuchter Erpressung zu 2 Jahren Ge fängnis! und 3 Ialnen Ebn'iirechtsverlusl verurtlieilt. — L >r nd g c r i cb t Bor der IV. Straikammcr erschien gestern wegen Unter'cblagnng und Fälschung der am 29 December 1858 zu "Mauen lei Räumung gcborciie und »och unbeßraite Kamman» Julius Rudoplb Rüser. Der Angeklagte ist geständig, seit Weih nachten >"-82 las zum 25. März d. I., innerlialb welcher Zeit er als Kaisirer in dem Geschalt von Robert Bernhardt hier sungirtc, nach »md nach nicht weniger als mindestens 10,200 Mk. rinler- 'cblagen und im Zusammenhänge damit die bebuis Konlroie an Kaffeiistclle abgegebenen Zettel vernichtet z» haben. Tic Absicht R'S ging dabin, siel, ein Geschäft zu gründen und ist der geschädig ten -Irma voßer Eoatz geleistet morden. Dem Antrag des Herrn Staatsanwalt Vikariaisrath Lufft gemäß wurde Ritter zu 3 Jahren 0 Monaten Gcsängniß und 5 Jahren Ehrcirrcchtsverlust vcrurtheilt. - gler und am 13. Febr. noch weitere 166 Mk. 09 Ps. zur Besticdigung dcr Baubandiverker auügezablt; allein nur ein ganz geringer Bnich- thett von diesen Sunnncn wurde dcr Bestimmung gemäß verwendet und im klebrigen die um Zahlung drängenden Lieferanten von ihm unter erlogenen Vorwänden zur Geduld ermahnt- "Noch an» 13. Febr. verließ der Angeklagte in der Absicht, nach Amerika zu flüchten, unter Mitnahme des ganzen verfügbaren Geldes und seine mit Notk kümvscndr Familie »m Stich lassend» Dresden und tras in Leipzig mit einer liederlichen Dirne, Namen» Mittag, zusammen, die schon bisher rin Derhältniß mit dem Schwindler unterhalten TasitssMiichtt. Le»tschoS stleitl». Von Mitgliedern der Sozialisten Kom mission wurde im Reichstage berichtet, daß beim Berliner Polizei präsidium Bnele eingcgangei» wären mil der Drohung, dcn Reichstag i» die Luft zu sprengen, wenn Fürst Bismarck gerade an- we'cnd sein würde. Tie „Magd. Ztg." veröffentlicht de» Privatbnes eines am Hofe des Schal, c, pan Pn,n-„ angcstelltci» Deutschen, welcher sich bitter darüber I cklagt, daß an den Regenten seit einiger Zeit bäufig Zu schriften von deutschen Schulkindern einn-Ren, worin dieselben um ve>fische Briefmarken bitten. Dies Thun wird als ein das Amelien j.dcs Tcutichc» in Persien drrabwllrbigendeS bezeichnet »-us als durchaus unwürdig mit heftigen Worten gegeißelt. Dcr Briessckßcibcr sagt »,. A.: „Die Angehörigen aller andere» Nationen feben mit Gcriiigichätzung aui uns und dcr Regent äußerte sich talii». daß er davon überzeugt ist, daß es keinen einzigen Beivobner Asiens gicbt, welcher dcn Kaiser von Deutschland un» eine Brics- marke anbeltcln würde." In Hamburg cnlsäiit dcr Umziehtag auf den ersten Mal reip. de» ersten November. Dcr Hambnrger nennt diesen Tag nach altem Spraebaebranck' de» „Stichtag" — sür viele Mietbcr ein Ztich in s Herz, »veil es ihnen am Beste», den» MiethzinS, fehlt. Zellen ist unter dcn „kleinen Leute»»", die iu,dcn alten Straßen, in dcn »i'citgeslrccktei» „Gängen" und auf „Holen" wohnen, ein so bedeutender WolmiiNgswrck'sel erlebt worden, wie an diesem ersten Maitagr. Die Demolirung der alten Stadttheile treibt die Leute aus den kleine» Wohnungen heraus, au» Anlaß des Zollanschlnffcö, nno wenn man objektiv und ge>ccht sein will, im wohlvcrstandcnci» Interesse der unteren Schichten dcr Bevölkerung, damit sic mehr Lust und Licht in gesunderen Gegenden vor dem Thore erhalten. Aber die Nolli an diesem „Stichtage" war wobl nie so groß wie jetzt in dem „reichen Hamburg". Es ist eine alte Grwohnlictl dcr Besser sitnirttn, daß sie dcr Polizeibehörde zur Lindcnmg dcr Nolh Summen Geldes zur Vcrtbcilung an Diejenigen einsendcn, die die Mieibe nickst bezahlen können. Liber daS Stadthaus war diesmal dergestalt von Bittstellern belagert, daß selbst die Passage gehemmt wurde und trotz der reiche» Mittet koniste dock »urWcnigcn gründlich geholfen werden, wählend die Meiste» sich mit einigen Mark begnügen mußten. Ein bekannte» Millionär auf dcn Hoben Bleiche», welcher seine LcbcnS- cnisgabe im Wobltbui» sucht, wurde von mehr als 3660 Personen mit UntcrsiützuiigSgkiuchcn angegangen, und wenn er auch Allen gab. so konnte er dock, nur Wenigen helfen. Es war ein äußerst trauri ges Bild einer Großstadt und »vie eS i» einer anderen Stadt auch kaum vorkomme» dürfte — als in Hamburg, wo die öffentliche Mohithätigkeit geradezu gemißbrauckt wird. Bei allein Interesse sür die "Nolh dcr unteren »Lchichteil muß man doch zugcstchen, daß die Aiiwrücbc immer erst im letzten Augenblicke hervortrcien, wein» die Mictbczalilnng vor dcr Thür steht. Würde sür die Wohnung von den Arbeitern, chcnso wie man Fleisch und Brot regelmäßig bezahlen muß mindestens wöchentlich oder monatlich bezahlt, dann wurden sich Hauvtvirkh und Miethcr besser befinden und namentlich der Arbeiter sich tu ökonomisch geordnete Verhältnisse schicken. Das Produkt dieser-Sorglosigkeit »var denn auch diesmal ein erschüttern des, man hört von drei Sclbstnu rden, alle von Famittciinälcrn <»»S- gesührt, die nicht i» der Lage waren, die Micthe zu decken. Oesterreich. Im Abgeordnetenhaus schloß Menger mit dem Wunsch, daß das Nordbohnübereinkvmmenim Ausschuß «inen möglichst schnellen Tod finde. Aus dem Grabstein werde die
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