Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188403299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-03
- Tag 1884-03-29
-
Monat
1884-03
-
Jahr
1884
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»» «o litt« laut >enn ein- be». men bis ckcr mfig der nein soll -Ol- firni tage be hen de- 188, aiis- oobl 'rge- ücn- be eil." oird, de,,, von »fge. euer ibcr - ans den nncr »nn mit und klag iten. ioii" men Art ein- deü ende ve>- Die cbalt über agen ozcnt ein Wäl der ißlich Herr men Ber ti, in Zam- etner iscber « Sv. id »n ldcs anf- )>»»» sag». LL'L'cktL sie die mir Eilen bcschl unter sich aetheilt. Am Ai. d. bat ' «ssünden. indem Prozedur unterzogl Am GedurtSIc !Nd»«hut in NN (Ltgarrtiunacher, e^n üben hatten am Saem . beschlagene Äeldkistr grö^ aetheilt. d. Kat in Gotha di, 157. Letchenverbrennung statt. ,, indem der Kaufmann Reinbold aut Gotha der betr. vur.iintcrjogeii wurde. . ^ . . — . . i de» Kaisers fand in eine» Weinkandlung »u Landethutin Hchl.. Nacht« gegen U llbr. »«ischm mehreren den köderen Stünden angeköriaen vrrren eine skandalöse Prügelei statt, wobei später zerbrochene unwerlagernde Stöcke. Stühle. Gläser ic. als Waffen gedient batten und konnte die Ruhe nur durch energische» Einschreiten der Polizei wieder bergrstellt werdrn Für einen «den« saUS drtbeiligt gewesenen Osfizier. welchem die Unisorm beschädigt wurde, dürste dieser Vorfall noch üble Folgen lnrben. tO»st«rrei«t». Der solidarische Widerstand der in Nordbobmen Strikenden gegen die Vorschläge der Fabrikanten und gegen die Vermittlungsversuche der Behörde dürste als gebrochen angesehen werde» können. In mehreren Fabriken lyrben bereit» einzelne Spinner die Arbeit wieder ausgenommen; man glaubt, daß die» Andere er muntern wird, ebenfalls zur Arbeit zurtlckzukrhren, »»mal die in den einzelnen Etablissement» dioponirtrn Mlitärmannschasten bin« reichen werden, um die Arbeitenden vor jeder Vergewaltigung ihrer strikenden Genosse» zu schützen. Die radikalen Elemente unter den Letzteren wollen allerdings von einem Nachgebm nicht» wissen. Sie verbreiten die Nachricht, daß den Streikenden ausgiebige Unter stützung zur Seite steke. sa das ihnen sogar Substdirn au» adelige» Kreisen zukommen. Daß die» ein Märchen ist, braucht wohl nicht erst bewiesen zu werde» Frankreich. Die Wahl des sranzösiscitk» Budget-Aus schusses bat rin überraschendes Resultat ergeben Von den 32 gewählten Mitgliedern dieser Kommission — eine Wahl steht noch au» — gehören nur ü der ministerielle» Partei an, während 15 entschiedene Gegner der Jinanzvrojekte Tirard's sind und die üb lgen als unabhängig bezeichnet iverden. Nicht minder bcmer- kenSwrrtli ist, dun 17 frühere Mitglieder dcö Äudgctausschusses nicht wiedergewahit worden sind und daß u. A. die früheren In timen Gambetta'S, Spuiler und Paui Bett, der Kommission nicht angebörrn. Bei dem Einflüsse, welchen di« letzteren auSüben. kann k» nicht überraschen, daß die Gambcttisten mit der Wahl wenig zufrieden sind. Mehrere Blätter behaupten, daß eine geheime Ein wirkung des Konseilpräsidentcn Jules Fern, stattgesunden habe. samuwonck ckar» Mir, », _^!brend de» Mitterwurzer'kchen Gastspieles bleibt di« Giltigkeit der Pont ausgeschlossni. — Am Sonntag Nachmtt gei «lö, sowie gegen jede neue «teuer anösprach. Die Börse ist de» halb sehr günstig gestimmt. In der Deputirtenkammer brachte Barodct von den Radikalen den Antrag aus Revision der Verfassung ein und ver langt für denselben die Dringlichkeit. Ter Ministerpräsident Fern, bekämpfte die Dringlichkeit und erklärte, die Regierung beabsichtige, die Kammer bei Beginn der Maiietiion mit der Rcvisionüsragc zu beschäftigen und die bezügliche Vorlage bei dem Senat und der Kammer gleich eilig einzubringen. Der Dringlichkeits-Antrag Barodet's wurde mit 380 »egen 208 Stimmen aögelehnt und hierauf die Berathung der Interpellation de Lanessan's über Madagaskar fortgesetzt. Nachdem der Ministerpräsident Fern, den Standpunkt der Regierung in dieser Frage dargelegt hatte, nahm die Kammer mit 450 gegen 32 Stimmen eine Tagesordnung an, welche dem Entschlüsse Ausdruck giebt, alle Rechte Frankreichs auf Madagaskar ausrecht zu erhalten, und welche die Krcvitsorocruiig an eine besondere Kommission zur Berathung verweist. — Bei Uebcrnabme des Vorsitzes in der Budgetkommission suchte Rouvicr nachzuwcisen, daß die Finanzlage keine beunruhigende sei -, das Defizit sei ein mehr scheinbares, als thatsächliches. Zugleich sprach sich Nouvier gegen die Einführung neuer Abgaben aus und trat mit Entschiedenheit >ür die Milderung der Ausgaben cm. — Der Miuiilerrath hat dir Ernennung des Generals Saussier zum Militär- Koumiandautcn von Paris, des Gcncrais Tavoust zum Komman danten des Armeekorps in Algier und des Generals Billot zum Kommandanten des Aim.ekorpS in Lilie bestätigt, Bieter Hugo veröffentlicht, wohl im Hinblick. daß England wiederum die Sklaverei eingesührt Hai, folgendes Schreibe»: „Brasilien erklärt die Sklaverei für abgeschafft. Das ist die große Nach richt. Die Sklaverei bedeutet, daß der Mensch das Biel, durch Menschen ersetzt. Waö an menschlicher Intelligenz in diesem thien'shcn Lebe» in dem Menschen noch übrig bleiben kann, gehört dem Herrn, »ach dessen Willen und Laune rer Sklave handeln must. Tara»» er geben sich schreckliche Ve>hältinsse. Brasi ic» hat der Sklaverei einen entscheidenden Stoß versetzt. Brasilien hat einen Kaiser, der mehr ist als ei» Kaiser, er ist em Mensch. Möge er so forlfahrcn. Wir beglückwünsche» und ehren ihn. Bor dem Ende des Jahrhunderts wird die Sklaverei von der Erde verschwunden sein. D e Freiheit ist ein menschliches Gesetz. Wir konstalire» mit Einem Worle die Situation: Die Barbarei weicht zurück, die (Zivilisation schreitet vor. Nietor Hugo." In Paris hat die Marguise de Möwe geb. de Plcssis ihren Gemahl aus Eifersucht erschossen. — Der Präsident Grev» hat mit Paul de Eassagnac konfcrirt, woran man verschiedene Kom binationen knüpft. Italien. Der Redakteur der France, Herr M. Vachon, hat gelegentlich einer Reise nach Neapel dir Insel Ischio besucht und in diesem Blatte soeben seine Wahrnehmungen veröffentlicht. Ver wundert über daS Elend und die Verzweiflung, die dort herrschen, wollte er die Erklärung eines Zustandes haben, welcher im Gegen satz stellt zu der von allen Seiten reichlich zugefloffenci, Hilfe für die Opfer der Katastrophe vom 28. Juli. Er begab fick, zm» Bür germeister, der mit seinem Schreiber und mit meiirerc» Bürgern im Gcmeindebause Sitzung abhiclt, und bekam von damsclben die nach folgende Anskunst: „Von den 4 Millionen Francs ungefähr, welche die Mildtliätigkcit von ganz Europa zur Lindenmg des Elends beigesteuert, wurde noch kein Heller an die Opser der Katastrophe vertkeilt. DaS Geld befindet sich in den Händen eines Eentral- Eomitös in Neapel, das keine Rechnung legt, das Rclits timt und dir Unglücklichen von Woche zu Woche vertröstet und bestellt, unter dem Vorwand, daß die Untersuchungen und die Arbcibcn der Kom mission zur Vcrtheilung der Gelder nock nicht beendet seien. Die ganze italieniickie Presse obne Ausnahme hat schon verschiedene Male gegen diesen Mißbrauch des Vertrauens prot.-stirt, dasEomito ist stumm geblieben. Es ist unverantwortlich von der italienischen Regierung, angesichts des Elends einerseits und der aufgeregten öffentlichen Meinung andererseits, dem Coniitd gegenüber eine solche Duldung zu üben; dieselbe ist geradezu für das Elend, daS sie durch eine energische Mahnung mildern lönntc, verantwortlich zu machen" Spanien. Die lebhafte Opposition, welche nock, immer der Co » go - Vertrag veranlaßt, findet ihr Echo in der Lissaboncr Gesellschaft, dir ebensowenig günstig darüber denkt. Tie „Handels Zeitung" van Portugal mimt die Spanier „Räuber", diese ant worten durch Derleibung dcö Titels „Piraten' an die Portugiesen und Engländer Belgien und Holland verlangen die Intervention Frankreichs, Deutschlands und der Vereinigten Staaten behufs Vernichtung deS Vertrags, um den alten Status qno wieder herzustellen. . . England. Der Dice-König von Indien rst in Simlo eingetroffen, nachdem er eine Wollte in Puttialo zugebrachr hat, um die Gemiither, welche in Folge der Gerüchte von einer Ver schwörung der Eingeborenen gegen die Engländer aufgeregt waren, zu beruhigen. ^ ^ .. In Bristol ist in der Irrenanstalt von Stapleton der seiner Zeit dort inlcrnirlb Vir. Doune, welcher ein Attentat auf den Prinzen von Wales verknuste, in Gegenwart sämmtlicher Orts- beböroen und einiger Abgesandten der Ministerien aus London, verhört worden William Cook Doune ist ein in guten Verhält nissen lebender Lanbevclmann irischer Abkunft, der schon vor ewigen Jahren Drohbriefe an die Königin, den Prinzen von WatcS, Gladstonc und den Bischof von Liverpool gerichtet hat, worin er sich über das straffällige Benehmen des Pnnzrn, sein Privatleben u. s. w., das mit seiner Würde als Großmeister der Freimaurer loge Englands unvereinbar sei, beklagte. Bei seiner Verkostung trug er zwei Revolver und eine bedeutende Masse Munition. Da seine Aussagen noch unverändert dasselbe konfuse Gepräge tragen, ist cr für irrfinnig erklärt worden. Ein bedauerlicher U n g l ll ck s f a l l hat sich an der Westküste von Schottland zugctragen. Zwei Schiffe, welche von Ballantrae an der Anrsliireküste nordwärts nach Tigtz nabruaich segelten» find svurloS mit Mann «nd Maus verschwunden. Egypten. Eine Depesche des Admirals Hewett meldet, die englitchcn Truppen seien über Tamanicb hinaus vorgerückt, biö sie de» Feind in Sicht gehabt hätten, letzterer sei aber sofort, nachdem die englischen Truppen das Feuer eröffnet hätten, in die > lichrn Reise vor einigen Tagen in Kairo angekommrn ist, wollte Garden di« zum Mai in Khartum aulbatten, in der Hoffnung, dann in Folge de« SteigcnS des NiiS Sennaar «neichen und tue dortige Garnison reiten zu können, während di« vbriarn, südwärts liegenden Garnisonen die Küste de« Rothen Meere« zu gewinnen suchen sollten. Der Makdt verliert an Popularität, da er die Ein wohner besteuert und seine Soldaten nicht besoldet und schlecht er nährt — wa» Alle» ihn in den Augen der Araber verdächtig macht, da ein wirklicher Mahdi Jedermann Ueberslub bringen loU. Allein auch die Engländer verlieren an Popularität bet den niederen Volks kiassen, da sie in «Hartum wie in Suakim die Ausrechterhattiing der Sklaverei erzwingen. An letzterem Orte sind die Adrssynier, die Bundesgenossen der Engländer, entwaffnet woroen, weil sie in dem Glauben, daß dt» Sklaverei unter englischer Flagge nicht ge duldet werde, ein adcssyniichcS Weib auS der Sklaverei »u betteten versucht haben. Englische Korrespondenten beklagen sich bitter über das skandalös« Vorgehen der englischen Behörden, welch« schon mehrere entlaufene Sklaven ihren eanvtiichen Herren zurückgegedcn haben und sogar dulden, daß di« Sklaven für ibr Entwische» aus der Polizei geprügelt werden. Man meint, daß r- genügen würde, die Existenz der häuslichen Sklaverei zu ignoriren, aber Silanen, welche ihren Herren entlausen, nicht wieder gewaltsam denselben zuzuführen. Es scheint eben, als ob in dem Ministerium Gladston, in Betreff Egiwtenü ein solche» Durcheinander der Ansichten herrscht, daß die Minister sich nicht einmal mehr über die einfachsten Dinge einigen tonnen- Amerika. Die irischr ertreme Partei läßt jetzt eine Monatsfrist „Dynamit« Monthw" erscheinen, worin der- „wisseu- Ichastliche Krieg", wie ihn der „Schwächere gegen den Stärkeren führen muß", gegen den englischen Erbfeind gepredigt wird. „Wir glauben," sagt der Herausgeber, „an das Dynamit: aber auch da» Pulver, die Rcvolverkugel und der Dolch find nicht zu verachten." Angeblich beträgt der Fond fiir „patriotische Zwecke" 27.000 Doll.: „aber mehr ist nvtbwendig, denn cö gicbr neck viel zu lhun." DaS Blatt führt eine „schwarze Liste" der aus dem Wege zu räumenden „Berräther" an, über welche das TodeSurthcil gesprochen wurde. Darunter befinden sich die Richter, Geschworene und Belastungs zeugen mit den Angebern im Pbonirparl-Prozeffe: die „Londoner Mörder ODonnclS, und namentlich der Richter Lawson. welcher da« Todesnrtheil über ihn aussprack; ML. Clifford Llovd (jetzt cm der Spitze der egpptischen Polizei), der frühere Staatssekretär W. E- Förster: und selbst der ..große alte Man»", Gladstonc, „könne bingcnchlct werden". Die Probcnummcr wurde a» 22,000 Personen »nt der Bitte um Beiträge znm „patriotischen Dynamitsond" ver sendet. Angesichts verschiedener Meetings der scuischen und der anarchistischen Dynamitards sagt der „Newyork Heratd", indem er seinen bisherigen doktrinären Standpunkt aufgiebt, in einem „Auf reizung znm Morde" übcrschriebencn Artikel, er berichte die Ver handlungen in diesen Meetings als Information für die gesetzlichen Behörden. Wenn sie vergeblich versuchen sollten, dieselben zu unter drücken, weit die Gesetze unzulänglich sind, um solchen Fällen -n begegnen, würde die Legislatur dem öffentlichen Anstand zur Hilfe kominen. Kein anderes Journal unterstützt übrigens die neuen Prinzipien des „Herold". Dem Gesandten- Sargent in Berlin wurde die Pille seiner Versetzung ans den Petersburger Posten vergoldet durch einige Rede wendungen, die sich in einer Znsck'rist dcö Ministers des Äeußeren an Sargent finden: „Ter Präsident ,st mit Ihrem Verbaltcn in der LoSker Angetcgcnbeit vollständig einverstanden. Sie haben Weiler NickstS gclhan, als den Instruktionen der Negierung gemäß gebandcst. AnS diesem Grunde »nd von der Voraussetzung ausgehend, daß Sic damit eiiiverstanden sein werden, hat der Präsident Sie beute znm Gesandten in Petersburg ernannt. Ihre Ernennung ist vom Senate der Vereinigte» Staaten, ohne daß sie erst einer Komni'.siion ttbcrwie'en worden wäre, sofort »nd einstimmig bestätigt worden. DieieS Vorgehen aber bedeutet eine Würdigung Ihrer Berviensie und erweist Ihnen eine Ehre, aus welche jeder Bürger stolz sein kann. Frclinghnvien." Ans Ncw-Jerk wird l mästet: Das Segelschiff „Wsthclm" von Bremen ist dinck einen Zusammen stoß mit einem Eisberge oberha b der Wasserlinie lock geworden. — Bei einem Eisenbahn- un falle in Minnesota Wunen 15 Personen, zum The» lebens gefährlich, verletzt. Anierika. AnS Vicksbnrg werden bedeutende Hebe li sch w e in m nngeii des Mississippi gemeldet, die ganze Stadt ist unter Wasser, ebenso Kairo: die ganze Gegend voni Mississippi bis , zum Mchafalasla ist ein «ee. Der obere Missouri ist ebenfalls j ausgetreten und hat Paiieton und Bismarck überschwemmt. Die Panik unter Len Farmern ist sibr groß. — Unter dem Vorsitz Donnovan Rosso hat in Philadelphia eine ge h ciine Zusammeii- knisit derAnarchistenführcr der verlcksiedencn Nationen staltgesuiiden. Man spricht von einem internationalen Operationöplan. .... ... ^ UM... - ... . lag gebt bei ermäßigten Preisen suppü's Operette „Boccaccio" in Scene. ck Heule und morgen lNachm. 5 Uhr) finden im Ehrlich- scheu Musikinslitut (IohanncSsir. 4>>) wiederum Borträge statt. Außer den Eleven Wirten dabei Frau Tr. Bassct, Frl. v. Strombeck, Herr Leb»»»»» und Herr KammcrmusikuS Schrciter mit. ck Herr Conrad Ansorgc aus Leipzig stellte sich dem Publi kum a»i Mittwoch im Börieusaalc als Pianist, sowie als angehen der Konwonist vor. Seine Sonate, gunsi tnnsinsiv (l-'-nwll), be kundet fleißige Studien, doch vermißt mau in ihren drei Sätzen das richtige Bcrhältniß. Als Pianist ist dem Eonccrtgeber beachtens« werlhc Technik, geschmackvoller und modulaiionssuhiger Anschlag, ein vortketilickicS Lagatosviel, sowie bcoculendeS musitalisches Lei ständniß zuzlieickeimc». Bei dem Vortrag des ersten Satzes der 6i8-niolI-Sonate von Beethoven Hütten wir die unpassende Ver wendung deS zweiten Pedals gern beseitigt gesehen das Stccken- bleiden einzelner T-'ne der gleichmäßig sortiausenden Triolenfiguren wäre dann vermieden worden. In Cdopin's ,V8-ck»r-Polonaise ging der Spieler mit der Tempomchnw zu sehr in's Zeug. auch winde die Deutlichkeit in den Fortcstellcn durch übertriebenen Pcdalgebrauch beeinträchtigt. Mit der Ockur-Staccato-Etuvc von Rubmstein dürste sich Herr Ansorge zur Zeit noch eine allzuhohe Autgabe gestellt haben. Sehr gut aclang dagegen der Vortrag der Fantaste und (i-inall-Fuge von Back-LiSzt, oer IL-ckur-Sonate Ov. UO von Beethoven und der Ueinrren Kompositionen non Rcznicck, Schubert, Schumann und LiSzt. — Sängerinnen gegen über, weiche zum ersten Riale vor die Lessentiichkeit treten, hält stch die Kritik aus naheliegenden Gründen in der Reserve. Fräulein Lucie Wolsramm (aus der Gesangöschule von Fräul. MeicbSner) brachte ihre nicht großen, aber snmpalhiichcn Stimmniittct in einer Ane der „Hanne" aus den „Jahreszeiten" von Hadmi, sowie in Liedern von Schubert, Icnseii und Raff zu ansprechender Darstel lung, obne jedoch intensivere Empfindung im Vortrag erkennen zu lassen. Der Saal war, wie dies bei dem Zuiammentrcsjen von drei Concerten in der zu Ende gehenden Concert-Saiion launi anders zu erwarten war, nur mäßig gelültt. Den Eoncerlslügel, der sich als ein vortreffliches Instrument erwies, hatte bas Depot von Iulms Blütbncr gestellt. U. S—1. Feuilleton. ck König!. H ok t he ater (Neustadt). „Dora", Schauspiel in 5 Akten von V. Saidou, deutsch von R. Schclchcr. (Neu ein- siudilt.) Wie bisher mit der Sardoichchen „Ciipucnnc" hat Fra» H. Nicinann-Raabc vorgestern auch mit ihrer „Dora" das Publi kum in hohem Grade animirk und an ihrem Theile über die ! Schattenseiten des s.anzöslschen Stückes hinweggetäuschl. Erstaun- ! lieh ist es, wie die KüiMlerin in jugendlichen Rollen noch immer alle jüngeren Rivalinnen überbictet und durch Virtuosität das Fehlen der ingeiwlichen Erscheinung fast gänzlich vergesse» läßt. Das ist ein Triumph der Kunst, der beneidcnswcrth erscheinen muß. Ihre tieferen Wittlingen erzielt sic in oentschc» Dramen, iveil ihr Herzenoton darin am ausgiebigsten hcrvortretcn kann, aber ihre sranzötilcheii jugendlichen Heldinnen stellen die Vielicitigkeit und Intensität ihrer DarsteUungütunst in noch vollere Beleuchtung, lieber die vielen brillanten Momente der Künstlerin als „Dora" braucht nicht svczictl berichtet zu werden, da diese Leibung Vielen noch von ilüberen Gastspielen her erinnerlich. Hcrvvrzuh'ben ist die große Scene mit Andrö, in welcher „Dora", von ihrem anfäng lichen Mißtiaucn beircii, ihre glückseligen Empfinoungcn io hin reißend jinn Aiisdiuck bringt. Oesters erntete sie stürmiichen Applaus und Hervorruf, aber auch eui Lorbecrkranz iclille nicht. (lebrigeiiS mar die „Dora" oft zu sehr aus de» Ton deuocher Empfindsamkeit gestimmt, wie es Saidou wohl nicht beabsichtigt hat. lieber die in den größeren Rollen vorzügliche Mitwirkung der einheimischen Küiistierschast mußte sich oie Gattin, noch mehr aber das Publiinm treuen. Air- tangs schic» co, aio wenn Herr v. d. Oste» seinen Andre von Manrillac zu konventionell aulgesaßt habe und Un» zu viel Gleich- mutt! geben würde. In den ipäteren Alten aber tain er bestens m Zug und malte die Scelenkäiiipsr des von schlimmem Verdacht ge quälten ManueS sehr ergreiiend. Volle Konsequenz und l,ochste Präcislon der Zeichnung zeigte die intriguante I. Daß tmscre bedeutendste Künstlern zu Gltnste» des Ensembles eine derartig nntlimpatiirjche Roiie nicht nur übernommen, sondern auch mit tchönstem Eifer gcipielt Hai, muß ihr allseitig als großes Verdienst angerechnet werde». Jeden falls war dies die vollendetste Leistung des Abends, die mit Recht am Schlüsse großen Beifall fand. Von den klebrigen sind die alte Marquise der Flau Bayer, der Favrvlle deS Herrn Nickielten und der Michel Tekii des Herrn Bauer als wolsigelungene Darstellungen hrrvorzubeben. Nicht immer zutreffend erschien die Charulteristik des a»rüchigen BaronS van der Krass, dem Herr Swobooa zu viel Bonhommic und Beweglichkeit gab. Die Maske der erheuchelten Harmlosigkeit war zu durchsichtist. Eö ist eben eine eigentliche Jn- IriguantenroUe, die Herrn Jaffe besser zu Gesicht gestanden hätte. Für da» Gelingen des Zuiammenspiclö thaten dir Vertreter der zum Tlieil sehr rindankbaren Nebenrollen io viel, als der Autor ihnen vergönnt hatte. B. Seuberlich. ck Bei der nächsten Mittwoch (2. April) stattfindcnbcn Aufführung deS Schauspiels „Colberg" von Paul Hcvse im Kgl. Hoftheater (Allst.) sind beschäftigt: Herr v. d. Olten (Encisenan), -Herr Detimcr Mrunnvw), Herr Porth (Ncttelbeck), Herr Swovoka (Invalid Würger). Herr Jaffv (Rektor Zipfel), Frau Berg (Fr. Blau», Herr MatkowkSy (Heinrich Blank), Frl. Breier (Rose Blank) re. re. ck Morgen eröffnet der k. k. Hosschlmlpieler Herr Friedrich Mitterwurzer sein Gastspiel im Residenz-Theater in einigen einaktigen Lustspielen: „Fimiciithrünen wirken" von Gorncr. DaS Concert des noch jungenMälinergcsangvcicinS „Liebel st ruß" in BraunS -Hotel bot einen besonderen Genuß- Es hatte stch der illustien Mitwirkung der Frau Otto-Alvslchen zu erfreuen, und die helltönende Sopranglocke dieser Sängerin, ihlc Fertigkeit im Koioraturiache und ihr dramatischer Gesang sind in Dresden rühmiichst bekannt: die-.Sängerin lang zunächst eine Mozart'sebe Arie, die Übrigens musikalisch nicht gerade einen büßenden David (vnvickcko yonitsuto) schilderte. — Die Hauptdarbietung des Abends war „Die vnnnenlchlacht", rickckigcr betitelt „TbcodorichS Tod", der darin verherrlicht wird, - für Chor, Soli und Orchester. Es ist unstreitig ein interessantes Werk, dieses Op. 12 von Heinr. Zöllner, dem Sohne des bekannlen Liederkomponistcn- Tic Dichtung selbst beginnt in gebundener Rede, wird aber schon im ersten Chore metrisch recht frei und geht im zweiten Gesäuge zu völlig unge bundener Rede über. Dem entsprechend frei ist auch die Komposition oft rezitativisch; die Musik cobebt sich mchrercmals bis zu ziemlichcr dramatischer Höhe und enthält entschieden große Steilen: das lnriiche Element ist nur wenig aertretcii. — Für den plötzlich er krankten Herrn E. Lindner aus Leipzig hatte ein Herr uoppcl in eitler Stunde den Westgotbenköirg übernommen und fand sich mir dieser Ausgabe zusricdenstellend ab. — Ais Gotlinde glänzte wiederum Frau AlvSleben duach echt dramatische Verve. Das Ganze ging unter Leitung des -Herrn Schirmer ersrculich knapp und sicher, und hat er mit scaiei» Mannerchor relativ schon viel erreicht: abgesehen von einigen nicht ganz reinen Stellen leistete der Verein Acachtensweithcs. Freilich wäre zu wünschen gewesen, daß er zu Anfang des Eonceiris einige Ouartettc geboten halte, um von seiner LeislungSsälsigkcÄ im Vortrag Probe zu geben- An Stelle dessen gab das vc,stärkte Nöpenackhche Orchester eine Ouver türe von Niels Gaoe und ein Vvripiel aus „König Mauircd" von Reinecke. ck'—nn. ck Vesper in der Krauzlirche. beute 2 Ubr: 1. Orgelvorspiel über dcn Cboral „O Lamm Gottes unschutdig" von Job- See. Back. 2. „Ach Gott und Herr". Motette (c»p. 4l, Nr. I, zum 1. Mai) von Ludw. Mcinurdiis. 3. Rccltativ („Wer ist der Heilige") lind Arie („Singt dem ewtLichen Propheten") aus dem Oratorium „Ter Tod Ieiu ' von C. H. Graun, gesungen von Frau Otto- AlvSleben. 4. „ck'urbabor seä von norturbador", Motette von Jacob Gallus. ck Heute bringt das Sinsonic-Concert derMannsfcld t'scdcn Kapelle die Omali-Siirfome deS einheimischen Komponisten Ferdinand Gleich, als zweite Novität eine „Seviiliana" von E. be Hartog und als dritte eine „(Loncert-Oiwertme" von Tbcodosta v. Tschitscherin (einer hier wohnen!«» jungen Russin) zur Austüliiuiig. ck Da.s dritte Konzert des Dilettanten-Orchester- Ver eins findet nächsten Monttig, d. 3l. d„ im Hotel de Taxe statt und bringt die „Früblings-Sinfenic" von F. Reichel, außerdem Ko mp esi sie neu von Gluck, Lchnmantn, Donizelti, Schubert-Boeckmann und Patzelr zur Aufführung. ck Die erste Ausführung der .Walküre" im Kgl. Hofopcrn- bause zu Berlin ist ans den s. April festgesetzt. Dabei wird übrigens nach offizieller Msitheilimr, „wegen der Beschränktheit des Raumes von der AnSfübrnng des Walküeen-Rittes mit (wirklichen) Pferden Abstand genommen werden"» Das ist jedenfalls zu billigen, denn die nur im „Eirkus" verweiidbvren Rosse stören auf der Bühne sehr oft, selbst wenn sie imisikfrenmi lreisirt wurden. Die erste Bübnenprole zur „Walküre" bat omi 24. d. stattgefundc». Die Dekorationen sind von dcn Hen-cm, Jank (München), Brückner (Kobnrg) und Lechner (Berlin) hcrgctüclli worden. In den Haupt rolle» fino be chäfligt: die Damen Iran Sackse-Hofmeister, Frau v ii Boggenbnber, Frl. Mi Lehmann u. A., die Hermen Nstcmami, Betz und Fricke. ck Im Hosibcatcr zu Weimar fand die erste Aufführung deS ! MnsiidraniaS „SRnntäla" von dem jugendlichen Dichterkomponisten Weingarten vor Knr-em eine sehr s rcnndliche Ausnahme. ck Göibe's „Faust" (I. und II. Th.) in der Bearbeitung von O. Devricul (als dramatisches M vsterium) ist am 24. niid 25. d. sin Stadtlhcatcr zu BrcSlan v or auSvcrkauftcm Hause und mit großem Erfolge aiifgesübrt worden. Bon dcn Darstellern wurde Herr Otto Dcvricnt (Mephisto) am meisten ausgezeichnet, aber auch Herr Direktor Brandes, der siir ei »ic glänzende Ausstattung Sorge getragen hatte, ist iuehrsach hervor: lcruscn worden. ck Aus Frankfurt a. M. ivird uns bezüglich der von uns unlerm 18. d Ai. besprochenen vor tigen „Meislcrisiiger"-Allftühriing (vom 8. d. M.) nachträglich miß geweilt, daß dabei weniger die Wiener Dekorationsmaler als di e vorzüglichen Dekorationen von Herrn Hostheatermalcr Waldemar' Kn oll, „Zimmer des Hans Sachs" und „Festwiese", zu Ehren: gekommen sinv. Der genannte, Gräfin Zicka des, durch seine schonen Leistungen mn Dresdner Hostheatcr bekannte Künstler, gegenwärtig Scenograpbi und Theatermaler de stiller Atadtiliealcrs, wurde nach Verdienst auch bei jener Meister singer Vorstellung durch Hervorruf ausgezeichnet. ck Zwei pianistische Größen «rus Rußland, A. Rubi »stein und Annette Elfipoff, konzcrihrcn gegenwärtig in PanS neben einander, dcr Eisterc im Ebatelrl^tonzcrt, Frl. Cssipoff im Erard'schcn Saale. ck DerLTenorist Heim William Müller, der Ende der Saison Berlin verläßt, beginnt in» April ein aiif Engagement ab- zielendcS Gastspiel am Siadtlbcat cr zu Frankfurt a. M. ck Die Singakademie in Göulitz führt am Palmsonntag ,;»m ersten Male die herrliche MatthäiiS-Passion vcn Bach unter Mit wirkung nanihaflcr Solisten (n. Ai. Fel. A. Aßmann) auf. cisi... „ - - - Frl. Ulrich. Daß unsere bedeutendste, «üimlcrin des Schau,pielS ^ünsller. gegenwärtig «cenograpb) und Tlteaiermaler deS, Frank Nana ck Bom Kgl. Amtsgericht Leipzig ist kürzlich Zola's als eine »ach ü 184 des RcichSstr. isgesetzbucks zur Berbreniing nicki zulässige Druckschrift bezeichnet uzid ihre Kviifiökativii ungeordnet worden. ck Das kürzlich in Petersburg niit großem Erfolg ansgcsührle Schauspiel „Geieltet" von F. Svielhagen ist vom Konigl. Hoftlieater angenommen woüven «uv wird Ende April zur Aufführung gelangen. ck Angesianö des neue» OuartvlS sei der von der Kgl. Hof- b u ch h a ndlnng Schloßstr. 18 niitcrhaliciie Iouriial-Lesetirtcl in Erinnerung gebracht. Abgesehen «von den billigen Abonnements 'Der Mann'd-röüiö'.no"Ä'L'ü^"''Mcsn"mmeS Gnt"'vo!,' > pieiscn niid dcr Bcguemllchteit, a»f jede Zeitschlist, fiir die mau sSr'ÄLMÄKKtLrLK! Lsr'ÄÄür, LL? D stitnt am besten die in der knrtcn Zpit seincS^BcstcheiiS gewonnene - - - Tic ^ Zu humoristischer Darstellung qcbcn diese Stiicke den, hociibegalsien ^ Wiener Ga te reiche Gelegenheit. Neben demselben wirb auch Frl.! " W Ä, Zampa nach längerer Pause austrcten. Außerdem wirken Frl. > üioße Ausdehnung Bendel, Frl. Tondeur u. A. mit. Die Abendvorstellung am c-onn-' tag wird weaen der Fülle des Gebotenen bereits 7 Uhr (nicht 7V« über ganz TreSt«,,.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)