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- Erscheinungsdatum
- 1884-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188403277
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840327
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-03
- Tag 1884-03-27
-
Monat
1884-03
-
Jahr
1884
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»usammenaehamstertm Teig an aber nicht vollständig.. denn . en die »rauen wieder, da« in dem vonäthig sei und setzten daher den braven de» »er» zornigen Haram ^ ^ . ersteck Teig vonätliig lei und letzten daher den braven Meister zur Red», der nunmehr mit der mächtigen Bemerkung, e- sei blo» von den großen, nicht auch von den steinen ..Parten" (Parteien) abgezwackt worden. «inen weiteren Beweis seiner anti reellen Gesinnung zum Vesten gab. Vor Gericht gab Hantichkl auch gestern mit dm Worten: ,,Jch Hab etwa von Zweien oder Dreien e Bissel weggenommen l' »eint Dieberei zu, nur batte er sich inzwischen besonnen, daß von dem s. Z. reklamlrten Teig auch rin Duell ihm gehvit habe rc., ein Anfuhren, daS allerdings kein Mensch glaubt. Charakteristisch genug erscheint rü unter den ob waltenden Umständen, daß Hantschcl vor kurzem den Muth noch belaß, gegen eine Dame, die mit dürren Worten aus die diebische Eigenschaft H'S hingen iescn hatte, wegen Beleidigung Strafantrag zu stellen. Aus Grund der BeweiSaulnalniir erachtete dt« K. Staats anwaltschaft, vertreten von Herrn Amtsanwalt Wimmer, sür erwie sen. daß sich dcr Angeklngte deü Diebstahls, nicht, wie es auch könnte scheinen, nur der Unterschlagung schuldig gemacht habe, da eben die Eigenthümer deü Teiges den letzteren in ihren Gewahrsam behalten batten, rcsp. zur Bewachung desselben anwesend waren. DaS Schöffengericht unter Vorsitz des Herrn Amtsrichters vr. Drost ver- urmeilte denn auch den bereits wegen Steuerhinterziehung mit 150 Mk. bestraften Angeschuldigten wegen DiebstaklS und zwar in strafschärfender Rücksicht ans dessen habsüchtiges Gebabren zu 5 Tagen Gefängnis, nnd Tragung der kosten, wobei der Werth deü gestohlenen Teiges aui etwa 3 Mk. angenommen war. «Und die Moral von der Geschuht — Zwackt ja von fremdem Stall'»teig nicht!) — Von der lV. Strafkammer des Kgl. Landgerichts wurde gestern der Handarbeiter Johann Roatzsckr auö Potschappel wegen Verbrechen gegen die Sittlichkeit zu 5» Zähren Zuchthaus und 10 fahren Ehrenrechtsverlust vrrurthcilt. die ledige Mathilde Sonncn- lekein aber von der Anllnge der Erpressung srciarsprockicn. Beide Hauptverhandlungen fanden unter Ausschluß der Lessentlrchkeit statt. , . Rippe auSaemeißclt hatte, die Kugel zu entfernen. Der Oprrirtr wird schon m der nächst« Wache sein Amt wieder antreten können. Orfterretch. Di« Mädchrnmörder Hugo Sch«irk und G e - ellm scharf bewacht. Man erzählt, ert, er werde unter allen Umständen cn. da er sein Leben nicht durch Hen- rrechnung diese- Verurteilten, dem nossen werden Hugo Schenk TagkSsteschichte. Dtntsettkä Neiel». lieber die Acußcrnngcii des Kaiser- zu dein Reichstags P'. äsidiinn weiß die „N. Pr. Zig." nach Folgendes zu bcnchlen: „Der Kaiser sprach die seste Hoffnung auS, daß der Vorschlag der verbitndctcn Rcgicriiiigci, aus Verlängerung des Sozialistengesetzes oder, wie Sc. Mas. sich ausdriickte, des Gesetzes gegen die Unruhen, zur Aiinahme gelange» werke. Er keime die betreffenden Zustände wohl nnd habe mit seinem eigenen Vinte dafür sieben milffc». Eine Ablehnung der Verlängerung könne er nur als rin gegen seine Person acnchlckcS Ergebnis) ansehen." Berlin. lOng.'Koiresp.) Daß auf der Ivurnalisteiillibüiie dcö Reichstags regelmäßig Krimi» a I v o t i zei b camte anwescnd sind, ist für die Berichterstatter lein Geheimnis), ebenso wenig die Tbatsachc, daß, wenn der Reichskanzler die Sitzungen besucht, die Zabl der Beamten vc>viclfä!tigt wird. In de» Kreisen der Jour nalisten war inan daher auch verwundert, daß die Angelegenheit plötzlich al- ein besonderes Novum debandclt wurde, »ach mehr aber darüber, daß Präsident Levctzow sich in cigcnihiimlich gewniidener Weise über dieselbe anSliest. ES bedarf dock wahrlich keiner Ent' schnldigung, wen» an einem öffentlichen Orte, wo viel Men che» zniamniciikoinnicii, Polizei aiiwescird ist, »m im Nolhfalle zur Ans rechkcrbaltuna der Ordnung bciziitragcn. Was sonst in» Staate gilt, das wird doch tvobl auch für das Rerckslagögebänbe gellen. Von einer polizeilichen Uebcrwackmng der Vcrbandlnngcir des sticickStagS tanii keine Rede sein; die Beamte» sind nicht rin Sitzungsaale an roc'end, sondern ans de» Tribünen, die vom Publikum besucht werden. Allerdings ist zu den Tribüne», auch zu der Ivuriialisteiitribiirie, der Zutritt mir gegen Karle gestattet. Aber kennt inan denn die Leute lammt unk sonders k Kann Jemand eine Garantie dafür übernehmen, daß uiärl irgend ein exallincr Mensch hcrcinkomml, der gern seinen Namen ans die Nachwelt bringen möchte d Die Berliner Fort chritts- blättcr näbrcii den BiSmarck Haß 'psteinatisch, vor Allem daS gc- lcsenste, das „Bcrl.Tagebl." Da ist eS doch am Ende lei» Wunder, wenn in einem beschränkteren Meirichen schließlich der Gedan>c aus- Ilcizt: der BiSmarck ist an Asten, schuld, das ist der Feind der Mcnschbc'tt» und wenn der erst weg ist, dann bnchl das Morgenroth der Freiheit an. Die Konseguen; diese- Gedankens crgiebt srch vo» selbst, (gesetzt den Fall, es ereignete sich bei u»S Achnlichcs wie schon tvlekerüolt i» der italicniiche» Dcvutirtciikaiiuncr, wie da- Hinabwerfen vo» Gegenständen i» den Sitzungssaal, dann würden dieselben Leute, die beule über die Unverfrorenheit derKriminalPolijei- bcaniten aus der ReichStagstnbüilc Beschwerde führen, ein großes Geschrei erheben, daß nicht einmal z»i» Schutz der Vertreter der verbündeten Regierungen und der Abgeordneten die nöthigcn Vor sichiSniaßrcgclir getroffen seien. Ta seht Ibr's wieder einmal, würde cs heiße», sonst stellt die Polizei überall ihre Rate hinein: wo sic : nicht da. DaS „Bert. Tgbl." fr .ugo Schenk hat sich dem Galgen zu mt»ffnnr> kertband mde» wolle. T,., man sedensall- einen Aewaltslreich zutraut» ist, daß eine Flucht rbeirjaivohl, al» die Eventualität eines Selbstmorde« nach mensch licher Voraussicht gänzlich au-iwschlossen ist. Sogar während de« Schlafe» wird er von einem Wächter, der an fernem Bette sitzt, beobachtet: spitze oder schirrtdrnde Instrument« kommen nicht in seinen Umkreis und selbst die Möglichkeit, sich den Kops an der Wand zu zerschellen. ist ihm durch die getroffene» Vorsichtsmaß regeln benommen. Da- Urtlieil gegen Schenk und Genossen wird in den nächsten Tagen an den obersten Gerichtshof abgcken. Man glaubt, daß daS Votum dieses höchsten Gerichtshofes in dm ersten Tagen de- April gefällt werden wird, woraus der Antrag dcsirtben sofort an die Kahinetü-Kanzlei Leo Kaisers adgcd». Mit Rücksicht aut die Charwoche dürste jedoch die Kaiserliche Entscheidung erst nach Titern bcrabgelanae». Im Wiener LandeSgericbte wird davon ge sprochen, daß di« Hinrichtung Hugo Schenk'» und Karl Schtosiarei « voraussichtlich am Sonnabend, den Ill.Apiil, vollzogen werden soll. An der Begnabtguna Carl Schenk'» zweifelt man nicht. Arankrettt». In Pari» tand ein Kinisterratb statt, in welchem der Ministerpräsident Fern» Mittbeilungen über den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen betreffs Madagaskars machte. Die Abendblätter tonstatiren, daß die Haltung der Deputirtenkammrr in der madagassischen Frag« die Regierung sein gekrästigt habe. — Der Senat vertagte dre Berathung der Eheicherdungsvorlage bis nach de» Osterseicrtage». — Als Zeichen der Trauer über den Tod de» große» Geschichtsschreibers Mwnet hob die Akademie heute ihre Sitzung aus. — Zwischen dem Deputieren Arme» Redakteur des „Paris, und Irrdet, dein Redakteur der „France", fand ein Duell statt, bei welchem Erster» leicht verwundet wurde. Schweiz. Der von Bebel im Reichstage als Polizciipion erwähnte Frieder»ann weist in einem Schreiben an die ,.N. Züricher Zeitung" Bebei'S Beschuldigungen zurück z er sei weder Mitglied der anarchistiichen Gruppen, noch Polizeispion, sonst würde Bebel Material vorgclegt haben. Mc», hält übrigens Bcbel'o Be hauptungen sür der Sachlage entsprechend, so schreibt wenigsten- das den Sozialdemokraten nahestehende Organ Sonnemann's, die „Franlsurtcr Zeitung". Nutzlanv. Warschauer Nachrichten zufolge, beabsichtigt Ruß land Kongreß-Polen vollständig zu ink»r»oriren und denen Autonomie als selbstständige Provinz ganz auszuheben. Kongreß- Pole» würde in relin CivilgouverncuicirtS eingetheilt, das General- Gouvernement Warschau aufgehoben und milrtärisch mit Lithaucn vereinigt werde». Türkei. Fm Harne de- deutschen Vizekonsulö zu Konstanti- nopcl wuree am letzten Dienstag ei» äußerst frecher Ern br u cd s- dich stahl begangen. Während die Familie in dem im Erd geschosse gelegenen Sveiseialon versammelt war, drangen Diebe vermittelst einer Leiter im ersten Stockwerke durch das Fenster ein und »ahmen Alles, was sich leicht sortichleppcn ließ, mit sich fort Die ganze Wohnung war auegeräumt, und der Polizei ist cS bis her nicht gctrmge», den Dieben aus die Svur z» kommen. Norwegen. Das Reichsgericht in C hri st i a n i a erkannte auch gegen den SlaatSrcrth Münthe aus Amtsentsetznng. England. Das ncugcbautc chinesische Kriegsschiff „Ran Thin", welches im T»ne wegen des Konflikts zwischen Frankreich und China zruüllgeballen worden war, fuhr am Sonnabend — unter deutscher Flagge — ab, nachdem cs die Armstronnkanonen an Bord genommen hatte. — Der Dampfer „Cit» of Montreal", welcher^vo» Neivnork in Oueenstoivn ankam, berichtet, daß er am aber sein sollte, da ist sic i DaS „Bert. Tgbl." fragt, weshalb gerade die Ioiniialistcntribünc diese zeitweilige Polizeimilinsassenschaft auf sich nehmen iniiffe? Als ob man die Tribünen für das übrige Publikum ohne Ucbcrwacknng ließe! Was aber ipezicll die Joinna- listenbühnc anlangt, auf der ca. IR) Personen ihre Plätze babcn und ans der Schreiber nnd Bolen beständig circnlircn — keineswegs immer diciclbcn Gesicblcr — so befindet sich dieselbe lbcilwciö gerade über dem BnnrcSralbStiscbe »nd insbesondere auch über dem Platze de < Reichskanzlers. Damit wird Wohl Zeder, der sich die vorliegenden Bcrhältniffe klar macht, die Berechtigung der getroffenen Maßregeln anerkennen. Dieselben sind ganz selbstverständlich. Um den zweite» Meiningen' s ch c n Wahlkreis z» gewinne», mache» die Sozialdemokraten ganz gewaltige Anstrengungen. Ter sozialdemokratische Kandidat Lonis Viereck befindet sich schon seit W.che» >»> Wahlkreise und hält in den kleinste» Orlen Reden. Die Abgeordnclcn v. Vollmar, Liebknecht n. s. w. werden cbensallö i» »icbrercn Versannnlnngei! sprechen. Die Sozialdemokraten habe» in dem Wahlkreis 1877 4813 Stimme» für Grillende»»» aufge bracht, 1878 sanken die sozialdemokratische» Stimme» ans 80!» nnd 1881 auf 50. Als Urheber der bekannten P ack et erp l o sio n auf dem Post amt z» Gnesen ist nnnmehr mit Bcstiimntheit der früher bei dem Rittergutsbesitzer v. MalczewSki — dem Adressaten deö fragliche» Packetcs — in Stellung gewesene Inspektor Lntlclmann ermittelt worden. Derselbe soll sich gegenwärtig in Marschau befinden und ei» Haftbefehl gegen ihn bereits erlassen sein. Hübsche K o in in n » a l z n st ä n d e scheinen in dem vslvrcußischcn Städtchen Creuzburg z» herrsche». Aus Gründen, welche sich der öffentlichen Besprechung entgehen, batte die Stadkveroidnelcnvcrsann» lung sich rimnütbig geweigert, fernerhin in amtlichen Verkehr mit dem Bürgermeister zu treten. Die'eni Beschlüsse trat die Majorität 17.d. M. ciircn E'Lberg von 2R) Fuß Höhe und 400 Fuß Länge passirte. Auch andere Schiffe haben viel Eis im Occan angetrostcn. Lord Cowper fragte in der Sitzung des Oberhauses in, Hinblick ans die Uiigcsckicklichterlc», die letzthin der Henker bei der Ausübung seines AnileS in Liverpool bewiesen hätte, ob eö nicht wünsckcnsiverlh wäre, daß die Anstellung des öffentlichen Henkers zu einer Ob liegenheit des Ministers des Innern gemacht werde. Der gegenwärtige Henker Bin» sei ein Trunkenbold und vollstreckc Hinricbinnge» ttüniperbajt. Erst vor einigen Tagen habe er einen Delinquenten so nngeschlckt schenkt, daß derselbe, nachdem die Klappe gefallen, noch eine Viertelstunde lebte. Es sollten Scknlle gcihan werden, um elnen anständigen nüchternen Menschen für den Henkerp stcn zu finden, und das wäre vielleicht am besten er reichbar, wenn der Henker vom Minister des Innern und nicht, wie bislang, von den Sheriffs von London und Westminster angestelll werde. Earl van Dalhonsie erwicdcrlc darauf, die Regierung werde Sorge tragen, daß solche Szene», wie die jüngst bei Hinrichtungen in der Provinz stattge- funkcncn, sich nicht wiedech.stcn. Ob der Minister des Innc»n, wenn ihm die Anstellung des öffenlbchen Henkers obliege, glücklicher in der Wahl eines solche» sein dürfte al- die Sheriffs, müsse dahin gestellt bleiben. Der Gegenstand werde aber, wie gesagt, die Be achtung der Negierung finden. Gstypte». Aus Snnkin meldet man der „Times", daß die englische» Truppen am Mittwoch in der Richtung auf Tamanib marichiren »nd iir geringer Entfernung von diesem O>te rm Bi- vouat beziehen werden, »m dann am Donnerstag Lsman'S Lager anzngrciscn. Nach Berichte» von Spionen hat Osman sich als Terwisch verkleidet und 5000 Mann zusammciigebracht, denen er einen wunderbaren Sieg verspreche. Ändere meide», er habe nur 700 Mann bei sich. Der König von Abessrrnien traf zur Begegnung mit dem Admiral Hewett in der Grenzstadt Adulis ein. England wird nick Abrssrmicir einen Allianzvertrag abschließen und letzterem Unter stützungen für die Ausiüstung der Armee gewähren. .Ostindien. Der „Ealcntta Englishman" meldet, daß eZ einem I)r. Pineeiit Richards in Goainndo gelungen sei, die Cho lera lünsllich zu erzeugen, was der deutschen Aerzte - Kommisst»! bisher nicht geglückt war. Der genannte Arzt erpcrimentirto an Schweinen und eines derselben starb nach drei Stunden, nachdem cs das Ebolcragist erhalten hatte. Grazie, Lieblichkeit und formale Vollendung. Wmiger aber wirkt da- tn der neuen Bearbeitung Hinzugcthane erbaulich. Im alten Teil« sind Verse und Reime dem naiven Inhalt der Handlung messt besser angepaßt, drolliger, kürzer und prägnanter, tm neuen dagegen findet sich manche unnütze Umdrehung, Erweiterung und triviale Wendung, welche nicht als Verbesserungen gelten tonnen. Etxnso können wir u»S mit der Ausarbeitung derzahlreichenSecco- Recltatch«, dt« von dem früheren Leipziger Kapellineifter Schmidt (ff in Därmstadt) stammen sollen, nicht recht befreunden. Solche gutgemeint« Ausnictnng ist immer etwa- hinlend und mißlich. In italienisch gesungenen Opern wir« freilich, weit da- Italienische rm Parlando geiangreicher und di« italienische Zunge gelenkiger ist, auch das Sccco-Recilativ viel gefälliger. Italienisches Parlando gleicht dem echten Ciurmpagncr. während das deutsche den, unechte» Schaum wein, dessen Esprit nicht vorkäit. zu vergleichen ist. Wie leiorhast, schleppend, accenlloö und ermüdend kling! meist bei unseren Künst lern da-Recitativ-Parlando I Welche Mühe haben der Dirigent und dos Orchester dabei, mit der Sängerschaft !m Einklang zu bleiben l Eine gewiffc Pedanterie steckt »r der Beibehaltung oder Bevorzugung dieser musikalisch fast ungenießbare» und gewiß ver alteten Form. Warum wird nicht der gesprochene Dialog, der viel natürlicher, frischer und deutlicher wäre, in der komischen Over wie der Lpiclovcr vorgczogm? — lieber Erwarten gelang die vor gestrige Aufführung, obwohl es noch mancher Ausfcilung bedarf, bevor die Vollendung erreicht wird. Es war eine sehr rcipcltable Abschlagszahlung. Herr Hoskapellmelstcr Hagen hielt das Ganze so gut zusammen, wie es eben unter deir gegebenen Verhältnissen bei einer ersten Aufführung möglich war, wenn eS auch ohne kleine Inconvenirnzen nicht abging. Daß im zweiten Akte bei dem Duo Guglielino's »mb Torabcllcr's „Wie selig zu tauschen CIMtstc und -Herzen" eine Tatwifferenz cintrat, lag an den beiden Singenden, welche die „rvonnlgcn Schmerzen" voreilig alikürzte». Bet den Wiederholungen wird auch das ausgcgiättet sein. Tie Rollcn- verthrilung hatte diesmal besondere Schwierigkeiten, aber rm All gemeinen durste die Auswahl der Gesang-kräste als eine eonvenirende gelten. Sämmtliche Solisten behandelten ihre Ausgabe», die einen bedeutenden Stimmumfang »nd Virtuosität beanspruchen, ziemlich ge schickt. brachten die unbequemen Intervalle und manche anderen heilten Stellen meist präcis hervor und befleißigten sich korrekter Einsätze. Am glücklichsten bewährte sich Frau Schuch als muntere DcSpina. Ihre Sicherheit und Accurateisc rmponirien ebenso in der Arie wie in den Rccitaliven und Ensembles. Deutliche Aussprache, feine Phrasirung, Bravour im flotten Stcrecato, graziöses Spiel und Humoristischc Ausschmückung bet den Verkleidnirgsicencn brachten ihre Leistung zu gefälligster Wirkung. In der Komik könnte Einiges noch drastischer gestaltet werden. Das Schwesternpaar Leonore (eigent ich Fiordriigi) und Dorabclla fand in Frl. Friedmann und Frl. Rcutlicr ansprechende Vertreterinnen, die mit löblichstem Eiser sangen und agirtcn. Die Elftere zeichnete sich in der Koloratur, oft auch durch vortreffliche Ausarbeitung bei Eirsemblcnummcrn, sowie in resoluter Aktion aus. D>e Höbe klang voll und rein, weniger klangvoll erschienen manchmal die kieiereir Töne. In der Sicherheit war ihr Frl. Neutkcr meist überlegen. Leider aber licgt die Dorabella-Rolle der tüchtigen Sängerin zu ties und auch an Tonreinlicit kehlte es ötters, wenigstens im Ansatz, der etwas rauli klang. Als Stütze des Ensembles bewährte sie sich wie immer vor trefflich. Tein Ferrando des Herrn Erl kam die muiikalische Bil dung uns die Routine dieses Künstlers bestens zu Statten. Im Rrertativ »nd in der Darstellung blieb satt nichts zu rvünschen. desto mehr im Arienvortrag. Der Nasalton und die nicht genügend veredelte Ausdrucksweise konnten in der Arie „Der Odem der Liebe" nicht als „Labial voll Süße" gelten. Recht wacker bestand Herr Iensen als Gnglielmo. obwohl er für diese Partie den nöthigcn markigen Ton ur der Tiefe nicht besitzt. WaS seinem Gelange an Fitste abging, ersetzte er durch lebendiges Spiel. Die gesanglichen Tugenden des Herrn Fischer (Alionso) glänzten wie immer auch diesmni in einer Buffopartie. Freilich will der Marchese weit agiler und drastischer vurchgeiührt sein, als cs hier zur Erscheinung kam. Der El»»r ist in „OR kan tut!«," nur ein ganz nebensächlicher Faktor. Desto mehr ffägt die Ausführung der Lrckcsterpartie dazu bei, die Schönheit de-Z Werkes voll genießen zu lassen. Waü wir ronr Orchester hörte», bot denn auch wirklichen Genuß. Leider aber wurden wir in diesem Genuß Anfangs durch die Zuspätkommenden, später wicdciholt durch die voreilig Applaudirenden gestört. Fast muß man von letzteren glauben, daß sie nicht der Mozart'schen Musik zu Liebe, sondern nn. wegen der spezifisch verehrten Mit wirkenden ins Theater gehen. Niemand aber hat wohl mehr Pietät sür alle Theilc seines Musikwerkes verdient, als gerade Mozart. Bernhard Seubcrkich. ff Friederike Bognnr beschließt morgen (Freitag) ihr Gastspiel im Residenz - Theater und ein anderes ehemaliges Mit glied des Wiener BnrgtlicatcrS. Herr Friedrich Mtterwurzer, der Sohn unseres unvergeßlichen Kammersängers A. Mittcrwurzrr, er öffnet schon am Sonntag den M. d. ein freilich nur auf einige Vorstellungen berechnetes Gastspiel. Dies wird das erste Austretcn dieses hochbegabten Darstellers ln seiner Vaterstadt sein. Zu spätere» Gastspielen hier wird er schwerlich Zeit finden, da er rm Herbst d. I. schon die Direktion im wiedcrcröffneten Karl-Tbeatcr in Wien übernimmt. Das hiesige Gastspiel-Repertoir des berühmten Künstler- wird übrigens ausschließlich in humoristischen Darstel lungen bestellen. ff Zur Vorstellung des „HeliantuS" im Leipziger Stadt- tliccrtcr waren am 25. d. M. von namhaften Gästen dort «inge troffen : Frau Intendant Elaar-Delia au- Frankfurt a. M., Seine Excellenz Freiherr v. Loön aus Weimar und v. Gilsa aus Kassel, die Heiken Direktoren Pollini, Hosma»», Varena, Rath Engel, sowie viele Kornphärir der Berliner und Wiener Kritik hatten ihren Besuch angemc«dct. Der zweiten Aufführung werben unter Andere»» auch die General-Intendanten des Berliner und Dresdner HostheatcrS Herr v. Hülsen und Graf Platen nnwolmen. rem rmrgcriiiciiicr zu rrcien. i re>eni L'enr'mne rrar rcc '.«.'caiorirac > pc natürlich nicht nur nn >v e vre sclnvierrge ncoue einuuvirr vaven, der unbesoldeten Mitglieder des Magistrats bei. Ans eine in Folge' sondern demnächst nochmals darin auslrcten. Früher wenigstens ist dessen von.dein R'egicrmigspräsidcnte» a» die städtischen Behörde» > st, dieser Weste alternirt worden, daß die Alternrrenve zweimül hinterciirandor austreten durste. Diesmal aber wollte man von die sem Usus abrebe» ans Berücksichtigung der älteren Rechte des Frl. Malten a»s diese Rolle. Deshalb zcg man cs vor, um beide Aspirantinnen zu beruhigen, die Oper überhaupt abzuietzcn. Rolle»- strett und kein Ende! DaS für Beethoven begeisterte Publikum liat Grund, solche Personal,iründe sür den Ausfall seiner Lieblings- Oper nickt gerade sehr triftig z» finden. ' ff KgI. Hostheater (Altstadt). — „Ooxi ln» tutta", komische Over von L. da Ponte, i» deutscher Beardeitung von E. Devrient. Musik von Mozart (neu cinstudirt). — Die Freude der Mozart- crehrcr, wieder einmal eine Oper des geliebten Meisters zu Horen, v. Hüllen und zyrirs P ff Die Knnstgr ößen der Wiener Hosoöcr, Winckclman n, ... ^ , Tkaria und Frau Mater»« sind im Begriff, nach Amcrita in was der deutschen Aerzte -'Kommission Begleitung ihrer Ehehälften abzureisen. Nächste» Sonnabend schiffen ' ' sic ffck' im Dampfer „Alaska" ein. Dieselben gedenken in Boston, Ncwlwrk, E ncinnati ». a. O- zusammen R) Konzerte zu gebe». Als Gesammchrirorar erhalt die Künstler-Tnas die runde Summe vo» 230,000 Mart für die amerikanische Tournee, wovon dcr,Fran Materna die Hälfte zufällt. ff Ter hier bestens bekannte Herr Richard Schulz-Weida (Schüler des hiesigen ConservatoriumS und namhafter Componist) suugirt jetzt seit curigcr Zeit als Kapellmeulcr in Rotterdam. Er hat sich daselbst eine geachtete Stellung bei der Deutschen Over errungen und manche Erfolge auszuwcisen. Kürzlich dirigrrlc er in Rotterdam ..Undine", „Das goldene Kreuz" und „Reginv'ntrtochter", später in Amsterdam zwei Opern an einem Abend : „Goldenes Kreuz" und „Regimcirtstochtcr". Gegenwärtig wird in Rotterdam Richard Wagner's „Walküre" zur Ausführung vorbereitet. Atutlleton. ff Heute gebt im K g l. H o f t l, ca t er »0a» 5m tutta zum zweiten Male rn Scene. Eigentlich tollte Bcctbovcn's „Fidclio" zum Andenken an den Todestag des erhabenen Meisters gegeben werden, das aber wurde aus gewissen Gründen wieder aul- gegeben. Wir kennen diese Gründe — und mißbilligen sie. Als nämlich vor Kurzem Frn» Schöller als Leonore reussirt backe, wollte sic natürlich nickt nur :»> >v e pje schwierige Rolle einslubirl haben, gerichtete Vorstellung haben die Mitglieder des Magistrats sich vor läufig wieder bei de» Sitzungen bcibeiligt »nd auch die Sl.rdl verordneten wollten bedingungsweise dasselbe tbun. Leblere sind indes), neuer Vorkommnisse Wege», von diesem Vorhaben wieder gbgckoiiinicn und beabsichtigen, de» früheren Beschluß bis auf Weiteres aufrecht zu erhalle». Der Hamburger Senat hatte bei Einführung der Marlwälmmg die Einrichtung cmer Mü » zstättc» sich auf alte HohcitSrcchte stützend, beantragt, und cS wurde dcmsclocn auckr ein Thcil der Münzprägung zugesichcr t. Andererseits hoffte man damals, vor zehn Jahre», daß, wenn die NcichSpräaung beendet sein würde, man immer nock genug Arbeit sür die Hamburger Münze finde» werde, »äinlick insofern, daß überseeische Staaten ihre Goldbarren zur AuS Prägung hierher' senden würden. Diese Erwartung hat sich nickt bestätigt und jene Münze mußte sich mit Herstellung von Gelegen heitSmcdcrille» — Reparaturen der Dancpfkräl'iie an de» ÖnaiS beschäftigen. Nachdem wicdcrbolt in der Bürgerschaft auf den Nebrr- fluß der Münzstätte aufmerksai» gcniackt tvorde», wurde ein Antrag cingcbrackt, die Notbwcndigkcik des Wciterdestchciis der Hamburger Münzstätte z» untersuchen. Als am 23. März Hanptniann von Schierst ädt vom 2. Bataillon des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier Rcgi ineiilSi» Neustr elitz mit seine» Kompagnie, wie gewöhnlich, aus de» Epcr- zier-Platz marschirt war und seine Befehle gab, schwantte er plötzlich im Sattel», sank z»r Erde und verschied i» de» Arme» der ibm zur Hilfe herbeigespningeiien Mannschaften. Der Alionac» Gefängmh Inspektor Sicbenbaum erhielt in der Schlackt bei Gcaveloile, welche er als Feldwebel bei de» Garde Füsiliere» nnimarhle, einen Scknß zwischen die erste und zweite R rpve, obne daß cS niöalich war, die Kugel zu entferne». Nachdem sich S viei zechi Iabre mit der Kugel beniuigclrage», artete die Wunde m diesem Fuibiabrc zn einer Fistel ans. S. war daher genölbigl, sich eine, Operalioi, z» iinlerziebt». Den, Pivfcffor Es uiarch ui K.el ist cs denn jetzt auch gelungen, nachdem er dein Per ff Frl. A. v. W c » »dri ch, eine begabte Altistin Schü- verebrcr, wieder eunnat eine L'pcr des g, nachdem in letzterer Zeit nur die Zauvrrslötc aus dem Repcrtoir erschienen, war groß und allgemein. Das sehr zahlreiche Publikum bcliarrte daher mehr als sonst in der Gebelannc »nd kargte durch aus nicht mit Applaus, von welchem außer den Mitwirkcndrn. dem Dirigenten Herrn Hosknpcitmcisler Hagen und dem Orchester, auch ein gutes Tlseil der Gmcrntdircltion und der Regie wegen der glanz vollen, schönen Ausstattung und der sorglichen Vorbereitung gebührte. „Oosi tun tutto" ist lerdrr von den Opernbüimm, vielleicht wegen der naiven Handlung, deren Komik dem heutigen Geschmack zu», Tl'eil wenig zusagt, als Stiefkind behandelt oder doch zulück- geletzt worden, obwohl der Reichtkum an köstlicher Musik darin Lieder und Ouartettc und Verfasser außerordentlich groß und jede Rolle der Oper eine dankbare Aus- l Werke, im Aller von 53 Iadien. nabe sür Höker strebende Talente ist. Wie jetzt die Werke aus der Vliithrzrlt des deutschen KnniibandwerkS. an denen alles hamroniick. schiinlckreich und vollendet ist. köstlich und drivundernswertb er scheinen, so muß man jetzt von einem solchen Musikwerke, das die modernen Produtte dicieö Ctenres gänzlich in den Schatten stellt, innigft erbaut sein. Die Bewunderung desselben erhöbt sich noch, wenn nian erwägt, wir schneit damals der geniale Osts»beige Kom ponist dir Oper vollrndrte. Dieselbe wurde 178N begonnen nnd , 1700 schon anfgcsülirt. Alle Mozart'schrir Arien, Recitative. Drirlte. R-o» Menteisiohn hervorznbcbe». Bei der Tatet bicll Herr Pretester Terzette und sonstigen Ensrmblestücke in diesem rrizrriulltrn ^ Dr. Lange aus Leipzig die Acincde. De» Schluß bildete der all lerin des Frl. A»g. Götze, gastirtc in voriger Woche im H. .Hos» tbcater z» Dessau als Amncris in Vcrdi's „Aida" und trug einen so cnllchiedcnen Erfolg davon, doß sie für die Herzog!. Hosbütme engaarrt wurde. ff I» Petersburg bat die erste"Aufführung ron Spiel- agcn'v Schauspiel „Gerettet", welcher allerlei Ovationen für den icbice vorauSgingen, am Montag, d. 24.,vor gäii;lich aiiSvcrtauslciu Haule statigefiiiide» nnd anßcrorkcntlichcn Erfolg gehabt. ff Ein «Djähriger Student geheri wohl jetzt zu den größlen Raritäten, zumal wenn derselbe neck in« I. Semester stebl. Ein solcher studirt jetzt ans der rusi. Universität zu Charkow »iw beißt DzelschakrISkh. Derselbe balle sich bcrciis einige Semester als Mediziner in Warschau vorbereitet, als er Mp! unk anderen polni scheu Insurgenten »ach Sibirien verbaiml wriedc. Erst 1883 kehrte er zurück und muß natürlich das Sludii»» von Neuem beginne», wen» er zur ärztlichen Präzis gelange» will. ff Tic Nachricht von dem Tode deü berühmten Jean Becker (Begründer des Florentiner Quartetts) bestätigt sich nicht. Ter Todtgesagte ist zwar scbr krank gewesen, hat sich aber wieder erholt. ff In Stuttgart starb am 22. d. Herr Pros Ludwig Stark, Lehrer am dortigen Konservatorium, Komponist sehr anmutbigcr schätzcnSwerther musikalischer rm ruler von r>o Am 24 ds. ist i» Paris der berühmte französische Geschicht schreiber Fr Ang. Al. Mignet im hoben Alter von 8S Jahren gestorben. ff Die zur Kur in Arco am Gardasee weilenden Deutschen haben zur Feier des kaiserlichen Geburtstages am 22. k. M. idren p.inioii'chen Gesüblc» durch ein solennes Feit (Konren, Fest;.riet« Ausdruck gegeben. Vom Konzeriprogranim find vorzugsweise der Sommer nachlSwanm Manch Lerrette und sonnigen viriemblrsiüae »r diesem rkrzcriuurrn r>. Lange ans Leipzig die §eilre?e. ae Werke erheitern, beleben und crauicken uns durch Mrlcdicnzarider.'gemeine Gc'ang der .Wacht am Rhein.
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