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- Erscheinungsdatum
- 1884-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188403161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-03
- Tag 1884-03-16
-
Monat
1884-03
-
Jahr
1884
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»r. V« al« Gegner öcker au >«»»: s«n»» - Soaalar s»» I« NLr, lSX ,..nrr zu würdige« wissen (Aachen lmfg). Tendenz, dg- man den Juden immer rtwa« auf dem Leib sucht? Dag ist nicht er» Werk Stöcker'«: denn auch aus dcuischen Neichc«, wo Stecker nicht hiiuam» war diese ».«"ÄL WF.VS Ä-K.DK Leibe »u sticken außcryald de- , ^ , , es« Beweanna. Oder wollen Sie vielleicht di» Unruhen in Ungarn, Polen und Ruh' 1: Ja. Heiterkeit.) Ich de nicht, daß man so als seine Meinung hinstellen würde' Wer bei uns in die Praktiken der Juden die Finger hineingelegt hat. wurde sofort von ihrer « enden Presse mit Hohn beworfen, wie ich zum Beispiel. Ich selbst habe unter den Juden eine Menge persönliche, Freunde und als ich mich den Be strebungen meines Freundes Stöcker anschloß, die ich nur im All gemeinen billige, verhehlte ich mir nicht, daß ich meine persönlichen Freunde dadurch berühre: aber ich war der Meinung, daß das Wehl und Wehe des deutschen BvlkeS höher stcbe, als meine persönlichen Verhältnisse. (Lachen links) Die wirlhlchaftliäxn Uebelstände sind von den Juden, nicht so sehr bewirkt als auSgedeutet. Als Sie (links), voran Abg. Laster, 1878 gegen die G Under vorgingen, da blieben Sie bei de» Stümpern stehen, weil Sie sonst gegen Mit glieder- Ihrer eigenen Partei hätten Vorgehen müssen. (Lachen links. Ruse: Wer- Namen neunen!) Die Namen können Sie in ver schiedenen Berichien ausgesührt finden. 9" Wien ist eine solche Anti semiten Bewegung allerdings nicht möglich; denn dort ist die Presse und der Geldmarkt noch mehr >n den Händen der Inden, al- bei imS. Unser e deutsche Fmanzverwaltung hat nicht »öthig. vor den Juden zu Kreuze kricchxn zu müfie». Ich schließe, mögen Sie mich weiter a»areisc» wie Sie wollen «Lachen links» und mögen Sie noch so viel Ehrenrühriges Herrn Stöcker und mir nachsageu, mit der Antwort, die ein französischer Staatsmann einmal gab: „Möge» Sie »rch so viel Angriffe und Beschimpfungen und Verleumdungen berghoch aus mich Hausen, das Maß unserer Verachtung erreichen S,e nicht." (Lachen links, Beifall rechts.) Vleepräsident v. Heere ... . - - -- p ,1ige Habsellgkeiten in groß« eyörde erfuhr vor einigen Tagen, daß e« lm Schilde führen. Namentlich sollte UiiiverstlälSjugend am 1b. März ,u Zwecken der «genützt werden., lfm drei l)l>r Morgen» waren 36 Ainde der Behörde gefallen. Unter den auch dir Redakteure der „Zukunft" und ab und Andrea« Szalay. er- » , .Ne- Brandschriften und man: Ich kan» de» letzten Ausdruck des Redners gegen Mitglieder dcS Hauses gerichtet nicht zulasse»: ich rufe de» Redner zur Ord nung. D»e Diskussion wird geschlossen. Die M ördcr des Forltclcve» Pav von Mittelsirm wurden durch die Gendarmerie ermittelt und in die Fronfcste von Würz- bürg eingeliesert. Der Eine ist ei» beurlaubter Soldat NainenS Hoffman», der Andere der verbeiralhete Tagelöhner Welzenbach, Ter inngc Vav war erst seit zehn Tagen bei seinem Vater, welcher Oberförster in Mitlelsinn ist, m Dirirsl getreten, nachdem er sein Examen erfolgreich bestanden batte. Man fand den Gclödteten an einem Baumstumpf, zwei Schliffe Hallen seinem junge» Leben ein Ende bereitet. Scharfrichter KrantS auS Berlin hat in Deuthen (Obcrsck leffcn) die Hinrrchtun g durch das Beil an dem zum Tode vcrurtheilten Franz Lachtczik ousSzyglowitz bewirkt. Derselbe hatte einen Forst- beanilen ernioidct »nd beraubt. Bei der Verkündung, daß der Kaiser der Gerechtigkeit freien Laus zu lassen sich entschlossen habe und Hah daher am nächsten Mor,.en die Exekution vollslreckt werden würde, erklärte der Delinquent, daß er vorher gewußt habe, daß sein Leben aus dein Schnfjot enden würde. Er verhielt sich gleichiriülhig, aß und trank während der Nacht mit gutem Appetit, nachdem er nach eine Unterredung mit seiner Frau gehabt und geistlichen Zu spruch erhallen hatte. . Gefaßt betrat er den Gesängnißhos, ans welchem die Hiiirichtnii'g erfolgen sollteer bat nur während des! die^stgenAna, die Feier der Anarchisten a»«gen Anarchisten in vi« hasteten befinden sh pakarat", Mathias j . . . revolutionär« Flugblätter wurden m Tausenden von Exemplaren saislrt. überdies sehr gravirrndeKorrespondenzen, welche einen inter- essanten Einblick in die Organisation und die Absichten der Anar- ckrstenpartri gestatten, ferner verschiedene Koffer und Flaschen, deren Inhalt verdächtig scheint, bi«her jedoch nick» untersucht wurde. Bon den Verhafteten gehören 1? zur gefährlichsten Sorte von Sozial revolutionären, gegen diese liegen überaus aravirendc Beweise vor. — Der Untersuchungsrichter Gerhard Toth hat gegen den Redakteur des „Radikal", Armin Prager, ausGrundwichtigerIndiric», welche auf ei» Einverständniß mit dem Wiener Anarchisten Kämmerer Hin weise», die ordentliche Untersuchung wegen des Verbrechens der Hehlerei mit Bezug auf den Eiserllcnen Fall cingelerlet. Frankretm. Zwischen den Orlcanistcn und ven Bonapattisten hat sich ein erbaulicher Streit in Getdtragen erhoben. Prinz Plon-Plon hatte neulich beim Enrpsange deS Komitees der Bona- parlisttchen Departements-Preise geäußert, er »Me sich aus dem Boden gesetzlicher Bestrebungen halten, da er arm sei und nicht das Gold der Orleans habe. Letztere rechnen ihm nun vor, daß er seit 1852 bis 1870 die anständige Summe von 37,078,000 Franc« be zogen habe und außerdem im Genuß einer Dotation von füns Millionen sür das Palais Ronal und das Schloß Meudon ge wesen sei. Nutzland. Vor einiger Zeit wrnde in Balut (Palen) der Leichnam einer ermordeten weiblichen Person ausgcsuiidcn. Die sofort eingelcitete Unlersnchung ergab, daß cs der Leichnam der Elr. Sicczkowska aus Warschau war, die von dem eigenen Bräu- ligam, Lrttauer, gebürtig ans Kielce, ermordet worden. Littancr übte diese Mordlirat aus, nachdem ec seine Braut in einer Lcbcns- versichrruiig-tgeieltlchast erngekaust hatte und nach ihrer Ermordung die Hobe Versicherungsprämie einzriziehen trachtete. Der gegen ihn eingcleitcte Prozeß hat nun »ur Emden; nachgewiesen, daß er mit dem Gedarrten umging, mehrere Mädchen in Lebenoversichcrungs- gesellfchasten rinzrrkausen und sie nachher zu ermorden. Es läßt sich aiso eine Analogie zwischen dem Wiener Massenmörder Hugo Schenk und Littancr ansstrllen. Wie lener entstammt auctr Vierer einer anständigen und achtbaren Familie; wie jener genoß auch dieser eine lehr gute und sorgiällrge Erziehung. Es ist ein psycho logisches Rälhsel, wodurch Ltttauer so tief gesunken ist. Mit einer rasfmirtenWechselsälschung begann er seine Verbrecheriarisbalnr und streifte schon domals das Zuchthaus mit den Acrineln; eine Brand stiftung brachte ihm eine mchrsährige Gesängnißstrafe ein, »nd er würde, da er erst 25-26 Jahre alt ist. wahrscheinlich zur höchsten Strisc der Vollendung im Verbrecher»»»» enrporgetlominen sein, wenn die rächende Nemesis ihn nicht früher erreicht hätte. Gnnlnnd. Als der Abends vonFenchurch street Station in Lon don abgelaffcnePersonenzligdieLcmanstrcclStcitiorr verließ, wnrdcnldie Passagrcre durch eine Explosion, begleitet vo» drei starken Deto nationen, ausgesckreckt. Die Wirkungen der Explosion waren an dem Zuge bald sichtbar, denn die Thüren und Fenster eines Waggons dritter Klaffe waren zertrümmert »nd mehrere Paffagiere durch die herumflieacndcn Holz- und Glas'plitter verletzt worden. Tie Eisenhahnbchörde hat eine Untersuchung über den Vorfall ein geleitet. GftyVten. Die letzte Schlacht der Engländer bei ualin war durch den unwiderstehlichen Ansturm der Araber und die Nelirade einer ganz in Konfusion gerathene» engiischen Brigade, deren Earrb gänzlich gesprengt wurde, schon fast verloren, als crne andere Brigade anmarscbirte und den Tag retrcte. Die Araber kämpften tapferer als jemals, weder Kanone» noch Gewebrseucr hielt den Sturm ans; 8000 von ihnen fiele» todt oder verwundet, dann be gann ihr Rückzug, und selbst dieser war geordnet. Tic Engländer feuerten dagegen, wieder wie schon früher im Anfänge der Schlackt wild, und nur die Kaltblüiig eii der zweiten Brigade und das rpälerc langsame iinanfhöriichc Peloionfeuer- retteie die Engländer vor gänz licher Veriiichtting, denn nach dein Verlust der Kanonen waren tre relirireiideii englischen Soldaikii schwer auszuballen. Hundert todle, hundert verwundete Engländer lagen iuTigma's Lager, in welchem gute Brunne» gefunden wurden. Lsman floh in» Gebirge. Die gesaminten englischen Trnppen rückren »ach der Schlacht von Suakin bis z» dem Dorfe vor, wo OSman Digma sich besniitc». Dasselbe war mit einem großen Vorratbe von Ge schütze» »uv Gerochrmuniiion niedcrgebramit. Der Feind leistete keinen Widerstand und schoß nur vereinzelt: hierbei wurde ein Soldat verwundet. Die Kavallerie wird AbendS nach Suakin zurück lehren. Die Infanterie und Artillerie werden auch nach Snalin niarschnc», wohin die Verwundeten bereits gesandt wurden. Der Gesainmlvcrlnst der Engländer an Todlen beträgt 5 Offiziere und 86 Mann, a» Verwundeten 8 Offiziere und 103 Mann; Ist Man» werden vermißt. Tie meisten Verluste erlitten die Truppen dadurch, daß ein Carrö von den Aufständischen durchbrochen wurde, welche im klebrigen sehr mangelhaft schossen. Die Aufständischen ließen 600 Todte auf dem Platze. 3 Offiziere und 7 Mann der Sckiffs briaade wurden bei Verlhcidiguiig der Geschütze von den Ausslan tischen gctödtet. Die Geschütze sielen in die Hände dcö Feindes, wurden aber bald wieder genommen. Gleichzeitig griff der Feind arick daS zweite Karrb an, wurde aber zurückgeworsen. Dic Skrert- kräste des Feindes, werden aus 10000 diS^ 12000 Mann geschätzt, > EMdeckien - Dahl: Landschaften von Per.zhaus (Stargard i. PI -000 Ne- (Leipzig), Ebert «München), Julius Hahn, Leonhardi nvthweiidigcn önlllcidens den Scharfrichter, cs nicht langsam zu! Man vermulhet, daß dies ern neues femsches Dynam« Attentat sei. maiten. Dieser letzte Wunsch wurde von Krauts auch in gewohnter Weise erfüllt, beim nach wenigen Sekunden war der Gerechtigkeit Genüge geschehen. Unmittelbar nach dem Fallen des Beiles kniete der Geistliche, der den Delinquenten aus dem schweren Gange be gleitet hatte, am Block nieder und sprach ein langes Gebet neben der Leiche. Das Landgericht Memmingen (Bayern) hat den eheinal. dor tigen katb. Stadlpsarrer Lahirer wegen Sittlichkeits-Ver brechen zu 2'/sjähriger Zuchthausstrafe und sunijährigci» Ehr verlust verurthcilt. In Bonn bat sich ein Einlährig-Frei williger auf dem Wege von seiner Wohnung zur Kaserne vermittelst zweier Rcvolverschüffc daS Leben genommen. Der junge Mann, Student der Philologie, hatte sich im Lause seiner »nt Ende d. M. ablan- senden Dienstzeit mehrfach kleinere Bestrafungen zugezogen. Kürzlich war er zum Kirchgang kommairdirt gewesen, halte denselben jedoch nicht mugemacht. Hierüber vorn Feldwebel beim Appell befragt, gab er eine höhnisch gehaltene Erklärung, welche darauf hiiiauöliel, daß seine religiösen Ueberzeugungen (er war getaufter Katholik) ihn davon abhieltcn, Gottesdienste zu besuchen. Nachdem der Feldwebel diesen Vorfall dein Koiupagnicchef gemeldet, verhängte dieser eine Strafe von drei Tage» Arrest, und zwar, da Wiederholung bei icder folgenden Strafe Verschärfung bedingt, strengen Arrest. Aor Antritt desselben erschoß sich der Bestrafte. Die Absicht, seinem Leben ein Ende zu machen, batte er schon mehrfach seinen Korporal- schnftsgenoffen gegenüber geäußert. Oesterreich. (Reichsratlr.) In der Svezialdcbalte über das Budget wurde der Dispositionsfonds debatlclos genehmigt. Aus Antrag Sckrönerer's wurde eine Resolution unterstützt au> Herab setzung der Diäten, von 10 fl. sür auswärtige auf 8, sür Wiener Abgeordnete auf 4 fl. Die Minister-Abgeordneten sollen gar keine Diäten beziehen. Zum vierfachen Raubmord in Herinannstadt. Im Lauf der gegen die geständigen zwei Raubmörder Anton Klcebc-rg und Roben Marlin fortgesetzten Untersuchung werden immer mehr und mehr Verbrechen aufgedeckt. Marlin gestand, den Raub an der Witwe Göckel im vor. Jahre im Verein mit Kierberg verübt zu haben. Er sagt ferner aus, daß von dem jüngsten Raubmorde lrer- rülirenbe Schuluckgcgcnslände in einer fiibernen Dose irr einer Mauerspalte seiner Wohnung versteckt seien. Dieselben sind an der angegebenen Stelle auch geniirdcn worden. Auf Grund der Aus sage Kleeberg's wurde der Advokat Marlin, Vater dcö Mörders Marlin, als rntcllektucller Urheber und Anstifter des an der Friede- wangcr scheu Familie verübten Raubmordes verhaftet. Prozeß in Wien gegen die Mädchciiiirörtcr Hugo Schenk, Karl Schenk und Karl Scklossarek. In der- ersten Ver- bandluug erfolgte das Verhör der Angeklagten über die Tbalumstände betreffend den Fall Podbera und Bauer, sowie die Ermordung der Josephine Timal. DaS Verhör ergab die vollste Bestätigung der Auslage gegen Hugo Schenk und Schlossarek, sowie der Mitwisser» schuft Karl Lcheuk'S. Hugo Schenk erklärte, daß er und Schlossarel nach den tbellwcise mißlungenen Raubvcrslickeii im Falle Pobdera und Bauer beschlossen hatten, künftig jedes ihrer Opfer auS dem Leben zu schaffen; Hugo Schenk gab ferner au, daß er die Pläne gemach! und daß Schlossarek die Ausführung derselbe» übernommen habe. Auf die Frage des GerichlSpräsidcnken: Sie haben sich niemals an den Frcvelthalen Ihres Genosse» belbciligt, welchen Zweck ver banden Sie damit? antwortete Hugo Schenk: ich wollte nickt morden. Al» Schlossarek die Ermordung der Katharina Tunal mit allen grausigen Eriizelnbeitcii erzählte und von den bisher unbekannten Plänen Hugo Sckcnk'S sprach, ging durch den Saal eine Bewegung tiefen Abscheus. Der Präsident selbst war bleich vor Aufregung, rief Schenk zu, daß ihrn ein solches Scheusal noch nicht vorgekonimen sei. Schlossarek sagt weiter: Hugo Schenk wollte einmal, daß wir ein Frauenzimmer an einen Baum anbindcn, cS mit Petroleum be gießen und dann anzünden sollten. (Sensation. Hugo Schenk tackelt.) — Der Präsident zu Schenk: Ihre Verworfenheit ist eine solche, wie sic vielleicht noch nie vorgekommen rst. Ern Mann, der mit drei Personen gleichzeitig Liebesverhältnisse anknüpst, um sie zu lobten, der eine von ihnen umbringt und am nächste» Tage ern anderes Mädchen ihrer Ehre beraubt und mit ihr inSI Theater geht, beweist eine Gesinnung, der Alles znnunulben rst. Schlossarek (weinend): Herr Präsident, er hat Karl Schenk gebieten wollen, daß er meine Frau umbnngt. Präsident zu Schenk: Ein so verworfener Mensch dieser Schlossarek ist, ich muß ihm glauben; Sie muß ich als Lügner bis in's innerste Mark bezeichnen. Tie Szene ruft laute ticfanhaltende Bewegung im Saale hervor. In Wien wurde die Wittwe des FleischselcherS Jos. Vicröckl in'ihrcm FilialgesclM, Neustiftgaffe, meuchlings überfal len. Ein dem Arbeiterstande angehöriger, vierzig» bi« fünfzig jähriger Mann batte durch einige Tage Wurst getauft. Heute mar er bereits fünfmal im Geschästc. und als er die Frau endlich allein traf, schlug er sie m>'t einem Schuhmachcrhammer auf den Kopf. Die kräftige Frau wehrte sich jedoch, bis auf ihr Hilfegeschrei Leute zu .Hilfe kamen und den Angreifer sestnahnren. Da« Individuum erklärte bei seiner Einvernehmung ganz sreimlithig gegenüber dem amtirenden Polizei-Kommissar, daß es die Absicht batte, di« Frau zu ermorden und daS im Laden befindliche Geld zu rauben. Ungarn. Die Polizeibehörde von Budapest hat Nacht- unter Aufgebot zahlreicher Kräfte eine große Razzia auf Anar chisten gehalten. Es wurden 8« Personen verhaftet und Brand- (Pcuelu«), welcher für den erkrankten Herrn Meinhokd eingetret«, war, am besten da« getroffen, wa« im Oraioriengelam, beansprucht wird. Da merkte man, wir voriheilhaft sür bitten Sänger lang jährige Mtwirkuna in geistlichen Aufführungen gewesen. Die herr liche Arie „Gott sei nur gnädig" sang er auße,ordentlich effektvoll, wenn auch die dunkle Vvkalisatron und ir» Anfang z» viel Tonver stärkung den Eindruck etwas beeinl rächst,,len. Die Necilatrve be handelte er mit bestem Bcrständnrß und prägnantem Ausdruck ohne theatralischen Aufputz. Entzückende Tonsckrönheit und reichen Schmelz entfaltete Fr. Malten in den Sopransolis. Auch war die Sängerin besten» disponirt n»v phrasirlc mit bekannler Brav -ur. Freilich thar sie i», theatralischen Auftrag de» Guten zu viel. Daß sie an einigen Stellen der Relative drängte, konnte nickt getadelt werden, da wirklich da» Tempo zu langsam genommen wurde. Aum die herrliche Stimme des Herrn Gudehns kam ost, z. B. in dem Solo des Stephanus und in der Cavatine „Sei getreu bis in den Tod" zu schöner Geltung. Dagegen verfehlte er durch wenig oraioncnmäßige Deklamation und ungenügende Präcision in Recilalwe» manchmal die Wirkung. Die edle Einfachheit des Oratorien Vortrages scheint dem hochbegabten Opernsänger nicht besonders zu konvcmren. Tie Mitwirknng der Frau Johanna Wegner ans Berlin in den Alllolis erregte durch Fülle deS Organs und treffliche Vortragsweise, sowie durch AuSdrilckssicherheit achtungsvolle Sympathie. Nur sang die Künstlerin einige Male zu hoch und vokalistrte etwas zu dunkel. Für die überaus vieibe'chäsliate MannSfeldt'sche Kavelle mußte es dies mal besonders schwierig sein, ihre bedeutende Aufgabe zu bewältigen. Wir wollen wegen einiger niangelhasler Einsätze und Taktver -chiebungen die sonst respektable Leistrmz nicht zu streng beurtheile». Tic Lrgelbegleituirg «Herr Org. Fescher; erwies sich im Forte, zumal bei de» Schlußchören und in Edorälen, sehr vortheilhatt und wirksam. Manchmal verdeckte aher die Orgel die Singsfimmcn gar zu sehr, auch trat sie nickt selten zu stark und scharf hervor, sodaß eine Abdämpfung erwünscht sein »rußte. Für spätere Oratorien Anfsührnnge» wäre z» wünschen, daß sich hier ein spezifischer Kirchengesang-Vereiil bilden und der Sache annehine, resp. durch regelmäßige Vorübungen zu wirtlich bedeutungsvollen und »rustei- hasicn Oratorien-Aufführungen herangcbrldct werden möchte. Bernhard Seuberlich. -f- Im Residenztheater geht heute «Sonntag) Nachmittag bei ermäßigten Preisen nochmals „Die schöne Ungarin" m Szene. Abends setzt Frredcrile B-'gnffr ihr Gastspiel nr der erstmalig zur Aufführung gelangenden Novität „Lady Tartüffc" fort. 1 Nächsten Dienstag, d. 18. dS. kommt im Kgl. Hoftlrcatcr nicht „Undine", sonder» Mozarl'ö „Zauberslole" zur Aufführung. -s- Heute (Sonntag) kommt in der katholischen Hoskircho Folgcndes zrir Aufführung: Meise von Vrltoria, Mncrcre (VerS 5 und 7- vou Wüllner; VeSpcr (achtstimmig) von Kretschmer. — Nächste» Mittwoch, den kt'., wird zu Gehör lomiucn : Instrumental Mcffc von Mozart, „l'iotoctor uostox" von Caligari und „Xorr uMts-- von Reiniger. -j- Morgen (Montag) bei der zweiten Cborgesang-Soiree des Kgl. Konservatoriums wirkt ein hervorragender Geigen- virlnos, Herr Eorrcertmeister Brodsky aus Leipzig, mit, welcher sich in Leipcig und anderswo einen hochgeachteten Namen erworben. -j- In dem von Herrn Professor -Hermann 2 choitz veran stalteten Eoncert am 21. d. im Hotel de Sare kommen außer Beet- bovenls Elavierconcert in <1-c>ur und einigen Cbopin'schcn Stücken au» Novitäten: xL-nroll-Elavierconcert von Grieg und „Serenada" und „Polka-Eapricc" von H. Scholtz zur Aufführung. -f Repertoir der Könial. Hoslhcatcr. Altstadt: Sonntag: Der Templer und die Jüdin. Montag: Der Kaufmann von Venedig. Dienstag: Zauberflöte. Mittwoch: Sappho. (Erm. Pr.) Donnerstag: Undine. Freitag: Tors und Stadt. Fra» Rande a. G. «onnabend: Lohcirgrm. Sonntag: Mignon. — Neustadt: Sonntag: Eyprienne. Frau Raabe a. G. Dienstag: Eypricnne. Frau Raabe a. G. (Außer Abonnement für milde Zwecke.) Mittwoch: Robert und Bertram. (Für die D'cnriags- Abonncntcn.) Donnerüag: Cyvrienne. Frau Raabe a. T. Sonn abend: Am Kiaoicr. Moderne Jugend. -Sonntag: Flick und Flock, ff Seitdem Herr E. v. Welz die Direktion der Dresdner dessen Verluste auf über 2000 Mann. Die Truppen während der Vernichtung der Munition in Tamauieb miiiglougewehre, welche ebenfalls vernichtet wurden. Verwundete ^ ^ AuWiidtschc^berichlen, Lsman Digma häkle sich während des ersten ! Hciene'Mack. II. Aquarelle, Zeichnungen.'" Landschaften von s G. Hammer, Pros. Nau und Helene v. Schm. — III. Liedertafel nicdcrgelegt, ist die Frage bezüglich des Nachfolgers Ic-hhast diSkutirt worden. Die Einen haben gehört, daß eine neue krall vom Kgl. Koriservatortum ausersehen sei. Ändere haben er zählt, daß Herr Hoskapellmeistcr Hagen eintrcten werde. (Die Än- kiiüpsring mit Letzterem soll übrigens bis jetzt nur im Privat- gelpräckie stattgcsunden haben.) Wahrscheinlich wird in der Ange legenheit .Herr Prof. !>>-. Wüllner baldige Entscheidung herbeiführen. i Am 2«!. d. veranstaltet der außerordentlich gediegene Klavier- virtuos Herr Conrad An sorge, welcher mit Terestna Tua öfters sehr erfolgreich tönzertirte und vor Kurzem im Leipziger Gewandhaus großen Beifall erntete, ein Konzert im hiesigen Görsensaale. l Der kcrstorbciie Staatöimnister-Freiherr von Friesen besaß nebcii einer ansehnlichen Gemäldcianinilnng auch eine kleine, al-er wertbvolle Sammlung von antiken Sculpstil-en und Maiolillu. Wir hören, daß er- diese letztere Sammlung testamentarisch dem Kgl. Anlitenllrbinct bez. der Porzellan- und Gefäßsamniliing vennachi bat, und sind die betr. Gegenstände den beiden Museen bereiiö übergeben worden. Wie man uns saat, wird eine Ausstellung dieses werth- vollen Zuwachses unserer Sammlungen im Museum der Gups- abgüsse vorbereitet. -s-In der Ausstellung de« Sächsischen K n n stv erei n S ans der Brüh licken Terrasse «geöffnet an den Wochentagen außer Donnerstags von 1«)—4, Donnerstags von 10—1, S -nntags von N—8 Uhr) sind ferner neu ausgestellt: I. Oelgemälde. Tamen- bildniß in ganzer Figur, von Franz Kops: Brilslbrldniß von I. Zschillc; Kiriderbiltniß, von Meta Rost; Jagdbild, von S'.egrv. Dopaucr- (Losci'witz b. Dr.), und Dr. Weidner «Hirsckberg i. Schl.): Binmenbild von ThcilcS der Schlacht in Tainaiiicb besnnden, sich aber in die Berge! Prm. «§. zurückgezogen, nlS er bemerkte, daß seine Streitkrästc geschlagen PiMsche wurden. Ein Nesse OSman Digma'S, sowie viele Ansührer seien ^ gefalle»; in den Gräben wurde» 1500 Lachen des Feindes gesunden. Amerika. Bei Davis, erwa l5Mc-len von New Orleans ent fernt, entstand ein Erdriß; alle Versuche, denselben z» verstopfen, ' sind mißlungen. Ein 8 Fuß tiefer Wasrerstrom sprudelt hervor und H>her-sch>vc»»ni die uiuliegeutc» Niederungen. — Im Bezirke von Wyoming ist eine Partie von lO Goldsuchern verloren gegangen. Mau glaubt, daß sie im Schnee unigckomiuen sind, da bereits zwei Wochen seit wrem Auszug verflossen, ohne daß sic ihr en BestimuuingS ort erreicht hätte». Eine HiljSexpcduion ist auSgezogen, um dort die Vermißte» womöglich auszufiudcn. Eine Depesche aus St. Louis nreldct die gänzliche Zerstörung der in der unmittelbaren Nachbarschaft der Stadt errichteten Ge- t > eidc Elevatoren mit 860,000)kBusbcls Getreide durch eine Feuersbruiist, welcher außerdem die Güter-Stalion der Chicajw- und Alton Eisenbahn, scwie 110 GnicrwaggonS, vo» denen viele beladen waren, zum Opfer fielen. Der Schaden wird aus 700,000 Doll, beziffert. — Die Erseuhahiistalwri rn Woodstvck, Colorado, wurde durch einen Lawinensturz zerstört, 18 Personen verloren das Leben. Gegenstände. Hochrelief und Gruppe in GyPS, mod vou Zehne. f Wie auS Wien ber ichtet wurde, sind Frau K. Schratt und Herr Robert um ihre Entlassung aus dem Verbände des Hofburg- ibeaiers cingekomnien. h I» Koburg starb am 10. dS. der einst viclgefeicrtc Opern sänger Julius Beer, dessen prächliaer Tenor vor Jahrzehnte» alle Hörer entzückte und ihm bei vielen Gastspielen große Erfolge ciiitrng. -j- Ergebniß der Konkurrenz des K u n st g c w e r b c- Vereins 1884. Aufgabe I. Bowle, ausgeschrieben von H-rrn Juwelier H. Mau. 1. Preis (250 Mk.) den Herren: Archit. Jean Pape. I. II. Preis (100 Mk.) Schmidt ». Nectelmann, Hamburg. 2. kl. PrrisZIOO Mk.) Paul Tärley, Bildb.. Berlin. Drvlomc: O. Metze, Schüler der Kuirstgewerbcschule Dresden, R. Zsckiübitz, ,New-j>ork, srühcr Schüler der Kunstgewerbeschule Dresden, R. Dorscmeld, Dresden, früher Schüler d K.-G.-2chule. Ausgabe 2. Taselaussatz, auSc,eschrieben von Herrn Ed. Pachtmann. Diplome: den Herren Ebrritian Behrens, Bildb., Dresden. Schmidt u. Neckei- mann, Hamburg, R. Kockr, Archit., Berlin. Ausgabe 3. Bunlpavicr, ausgeschrieben von Herrn Gmeincr-Benndors. 1. Preis (M Marl) Herr H. Ebersbach. Wurzen, trüber Schüler d. K.-G -Schulc Dresden. 2. Preis (40 Mark) Herr A. Moskau, Chemnitz, früher Schüler der K.-G.-Schule Dresden. Diplom: derselbe. Ferner Diplome die -Herren: R. Dorschselo, R. Müller, Paris, srühcr Schüler der Kunst- gewcrdcschule, Alsr. Ackermann. Wurzen, trüber Schüler der Kunit- gewerbeschule. Ausgabe 4. Gc-hrauchslociseteller. I. Preis «5>> Mk.) die Herren A. Nötber, Dresden, Schüler der Kunslgewerbeickmle. 2. Preis (30 Mk.) A. Moskau, Eliemnib, früher Scküler der Kunst- gewerbeschule. Diplome die Herren: M. Weinhoidt, München, srühcr Schüler der Kunstgewerbeschule Dresden, Ernst Fleischer, Archit., Dresden, A. Moskau, Ebcmnitz. Ausgabe 5. Vcreius- urkundc. Diplom: Herr Ernst Fleischer, Archit.. Dresden. -s- Drei sinfonische Konzerte zu Ebren deS Andenkens Richard Wagners finden in Rom <>m Cvstanzi Saale) am 18. »nd 25. März und 1. April nittcr Direktion des Henm Pinelli und Mrt- wi> kling von 200 Personen statt. Im Programm des 1. Konzens finde» sich u. A. verzeichnet: älarm» f»n'st>r,! cki 8iopiric>ck mstla . . . . . ^ . „Götterdämmerung"» I'rslnclw ckoll'atto III cksl I-otlpirrprin. Jttu Ausdrucks, »>» die Gesaiilmtleistung wirksanier zu irrimcr l-öoomr ckollic (öoirsam-irriairo ch I lärisiürl, illaiviir clcst Trim- ergeiilliche Mciidelsohnstriiiniuiig,^die melodieschöuc lurusvr c-mi eori, Eavalc-u tu ckollo IVilllciiiv. h Ein Gortbc'schcö Gedicht. daSLwohl nur Wcingon be kannt sein wird, findet sich aus dem Fricdbosc zu St Jacob in Sa«rz und zwar aus einer Gedenktalet der Familie,rarult der dortigen Patriziersamilie Krcibick. Während seines Ausenthalt S in Karlsbad wohnte der Dichter im Hause der Familie Becker, die damals gerade eine kleine E» eiin durch de» Tod verlor. Dies war die Veranlassung z» dem kleinen Gedichte Goetbc'S, dessen Autograul, noch heute pietätvoll in der Familie Kreibich in Laaz ausbewahrt wird. Aenilltton. -!- Geistliche Musikaufsiihrung in der Neustädter DreikönigSfirche. — Aufführungen des schönen und hochbedeutcnken Mcndelsöb»'sckcn OrawriuinS „Paulus" sind stets nrit außerordent lichen Schwierigkeiten verknüpft und cs wird auch nur selten voll ständiges Gelingen erreicht. Druck vorzügliche svlrstischejKräste, einen tüchtigen Cber «Schilinann'sche Singakademie) und eine vielbewährte Kapelle war die Aufführung am Freitag unterstützt und wurde auch von Herrn Musikdirektor Baumjelder mit vollen, Eifer und großer Sorg falt geleitet, allein, der künstlerische Erfolg dieses Wohlthätigkeilö- KonzertS «zun. Beiten eines Fonds zur Bekleidung armer Konfir manden) erfüllte nicht in allen Stücken die Erwartung, weil vcr- muthlich nicht genügende Zeit zu der nvlhigcn AnSscrlnng aufge- wendet werden konnte. So sehr auch der Wohlklaug der Chor- stinimen »nd die gute Intonation meist Gefallen erweckte, cö fehlte» dem Chor manchmal volle Sicherheit, kräftiger Schwung, Verve und Prägnanz des »lacke». Die Jumgkeit, hätte z. B. in dem wunderliebliche» Chor: „Siche wir Preise» selig, die erduldet haben" und in dem späteren „Der Herr wird die Tbräneu" viel seelenvoller hervordriugen müsse», abgesehen von der stellenweise veinerllichcu Tempoverlchleppuiig. Ebenso wurden einig« Choräle dcch zu langsain vorgctragen. Bei anderen Chören, z. B. »Mache dich auf. werde Licht" fehlte» der lrastvollere Nachdruck und da« nvthige Feuer, zumal a» Stellen, wo leiden schaftliche Bewegung im Volke dargestellt ist. Am besten gelangen dir beiden Scklu8chore deS 1. und 2. TheileS, wobei auch rühmlichste Sicherheit erfreute. Unter den Solisten bat Herr E. Hildach
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