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- Erscheinungsdatum
- 1884-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-02
- Tag 1884-02-24
-
Monat
1884-02
-
Jahr
1884
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,«»>». 2.1.»«»». «—>» 7«.1S. «-leihe Ni»,7». g,«le-rr »»,>». Hirte- . rtrke»l«»s« «po-tee ita.o». lt,,»ler N7.0-. vtt»««»«» L>«.«X). Aeft. Tageblatt für Uolitik, KckMliiN. HkschUsmlit-l. WlfenImU Iremienüle o-keo-e- l8Mct>-0»lIeZi»« U«d«i-»e1runtzr- öui-ssu jL1tmarttNo.2ö, II.Lt. lLstdaäsLodsrt8vil'ü I L«t»H»eI»rer-8xpt«rw Urkslstm,««, von l/s LI.. I M«a»t,k»e« von L U. an I Lmuelcknageomckertipreed- jrsit von 1—2 ouck mu 6ehkllL->o jbäor 8lunckv. 0»s vireotorlum. O»rl Hv«Iv«»»i»u t.»vkv, flniissv, ovlfsrbon vlgsnsn fsdnik 8«id Ie7!> «-rle-eie»»»« S7 xit lkiur u». — Ilelarlcliete»»»» vllrlllr). ^1 » I «l 11I« I» von Lei. i. ^uvrd»e>» l. V., ktpoelitl- u. IlLuptgesek. vollen, ^Li8vn!lLU88ti'. 2ö Eictoria Salon). omptivblt „itl «»»»«erU« unck V«i-«N»vn. «olie- unck st. kvostvr v. 2 t»Is 100 Alt. Au-tnrsvnck. u»ck uu-vvllrt- dvr«tt«IIIl8>lt. Isotinleum lliHttwoills «» LL0tl3Sll. »» a> »iuk,»iUae»-Iv«ei ^>1 Verkmelvter-^idule. — Vorruitorriekt. kroi. — IlvkliklüM IllrisItkn-Ksi'llvi-obe Ar Herrm «M stiim«» i» Knitter ^>>M»IiI >»ei »nei kainitei' ^cumtkWe lniiiiiivlilt 4rrui üoitlui kti'vux, 3 gro88S k«'Uüsi'g288e 3. t'iwkllielw Lotzox^u»^ ngG, rul8zvült8. Nr. AA. 29. ZsllrMg. Luslagt: 40.000 Lrpl. Aussichten für den 24. Februar: Mäßiger Westwind, meist trübe, ' -d>-o..)rv„ »4 1 Niederschläge, Temperatul wenig verändert. , ^K.ven, loock. -»»'M'» «ereniwortlicher vied-tteur sllr d^00schk8 vr. Emil «ir re >, >» Trcrde». Das am 1. December vorigen Jahres in Wirksamkeit getretene Krankenkassengesetz hat innerhalb der Arbeitcrwelt eine Bewegung gebracht, wie sie seit der Unterdrückung der gemeingefährlichen sozialdemokratischen Agitation nicht vorhanden war. Dieses so heilsame Gesetz bezweckt bekanntlich für die grobe Mehrheit der 'Arbeiter (die hauptsächlichste Ausnahme bilden die landwirthschast- lichen Arbeiter) an Stelle der demüthigcndcn. oft erst nach Aut» zclnung des letzten Bcsitzthums eintretendcn Armen-Unterslichung: die'Versicherung g-gcn Erwerbslosigkeit in Krantheitsfällen zu sehen.! Jeder der betreffenden Arbeiter ist gesetzlich gezwungen, Mitglied einer, nach den Vorschriften des Gesetzes eingerichteten Krankenkaste zu werden. Las Gesetz laßt aber dem Arbeiter die Wahl völlig frei, ob er den Orts- resp. Jnnungs- oder Fabrik-Kassen beitreten will, zu denen die Arbeitgeber einDrittel der Beiträge zu zahlen haben, oder den sogenannten freien »lassen, deren Kosten die Arbeiter allein tragen. Fortschrittspartei und Sozialdemokratie sind um die Wette bemüht, die Arbeiter vor dem Eintritt in „obrigkeitliche" oder „ortsslatutansche" Krankenkasse» zu warnen und ihnen dasür die..freien" Hillskassen ans Herz zu legen, „die, Dank ihrer Organisation", der .Mannes- würde" und dem „Selbstbewußtsein" der Arbeiter allein Rechnung zu tragen vermöchten, ohne die Garantien der vollen Sicherheit des Betriebes im Mindesten vermissen zu lassen. Sind beide Parteien einig in der Berurthcilung der Orts- und Fabrik-Kasten und in der Anpreisung des Segens und der Leistungsfähigkeit der „freien Kasten", so ist eü ergötzlich zu sehen, wie die eine Partei der anderen einen Vorsprung abzugewinnen versucht und vor den „freien" Kaffen der Gegenpartei warnt. Die Sozialdemokraten empfehlen die über das ganze Reich verbreiteten, nach Berussarten gesonderten sozialistischen Eentral- kassen aus rein „praktischen" Gründen, nämlich weil sie in Zeiten epidemischer Krankheiten und bei größeren UnglückssäUen leistungs fähiger sind, als auf enge Bezirke begrenzte Lokal-Krankenkassen und weil ein Ortswechsel für den Arbeiter nicht auch den Wechsel der Kaffe begründe. Die Fortschrittspartei ist dagegen für „freie Ortü- lasten", welche den lokalen Bedürfnisten bester gerecht werden könnten. Beide Tlreile beschuldigen einander, diese ihre freien Kassen seien niche Selbstzweck, sonder» Mittel zum Zwecke; sie bedienten sich der Kasten, um ihre Anhänger zu sammeln, zu mustern, ihre Parteien zu organistren. um zunächst zu Mahlzeiten in geschloffenen Gliederreihen austreten zu können. Die Krankenkasten feie» also vcrkaopte Kriegslasten. Nun, die staatliche Aussicht hat darüber zu wachen, daß die zur Krankenversicheiung bestimmten Geldmittel lediglich hierzu und nicht zu anderen Zwecken verwendet werden. Wir verbogen, daß es die Obrigkeiten nicht an der nötbigcn Aufmerksamkeit fehlen lasten und sofort cinschreitcn werden, sobald sie wahrnehmen, daß die zu humanen Zwecken gesammelten Gelder der freien Kasten zu politischen und Parteinvccken gemiß- braucht werden. Voraussichtlich ist diese Gefahr aber nicht dringend; die Obrigkeiten fänden in der Eifersucht, womit die Arbeiter gerade ihr Krankcnkastenwesen verfolgen, die beste Unterstützung. Mißbräuch liche Verwendung würden die besseren Elemente unter den Art eitern, die auf ausreichende Krankenversicherung erfahrungögemäß hohe» Werth lege», schon selbst nicht zugebcn. Darüber aber tann kein Zweifel obwalten, daß die Sozial demokraten jede organisatorische Zuiammensnssung der Arbeiter, also auch die Gelegenheit bei der Krankenversicherung, gierig aufgreifen, um die Kadres ihrer Partei zu stillen. Sie legen deshalb den größten Werth daraus, daß bei den Krankenkasten die Arbeitgeber, selbst um den Preis des Wegfalls ihrer Beiträge dazu, ausgeschlossen werden und die Arbeiter bei der Verwaltung dieser Kasten hübsch unter sich allein bleiben. Einnial läßt diese Sonderung von Arbeit gebern und Arbeitern von HauS auS einen „Klassengegensatz" bervor- treten» sodann wirkt der Mangel des Zusammenwirkens der Unter nehmer und Arbeiter bei so wohlthätigcn Einrichtungen weiter entfremdend. Daher gehen, so sehr sie sich sonst Eoncurrenz machen, Uber den einen Punkt, welcher bei der Krankenversicherung der wichtigste ist, bezeichnender Weise Fortschritt und Sozialdemokratie stillschweigend oder nur mit allgemeinen Redewendungen hinweg; es ist dies die Frage, ob die freien Hilfskasten auch das zu leisten vermögen, waS sie verivrechen, und ob die Arbeiter für den Fall der Krankheit auch wirklich daS erhalten werden, woraus sie durch Zahlung ihrer Beiträge einen Anspruch erworben haben? Tie bisherigen Gcschästscrgcbniste der freien Hilsskaffen sind in dieser Beziehung nicht gerade sehr ermutkigcnd. Es giebt gröbere Hilfö- kastcn. die sich bewährt haben, aber andererseits giebt eS auch sehr viele andere, die tiieils zahlungsunfähig geworden, tbeilS ihre Beiträge erheblich erhöht und ihre Leistungen vermindert haben. Wenn hieraus hingewiesen wird, suchen die Freunde deS freien Hilsskassenwescns sich mit der Fugend dieser Einrichtung zu ent schuldigen und dagegen die bedeutenden Erfolge des englischen Hiifskastenwcsens auszuspielen. Wie es aber mit dem englischen Vil'skassenweien in Wahrheit bestellt ist, dasür sind gerade jetzt werthvolle Mittkeilungen der Ocstentlichkeit übergeben worden, dre wir unseren Arbeitern zu ihrem Nutz und Frommen nicht vor- enthalten wollen. Fn einer Broschüre über die engli'chen Hilfskassen von Dr. Hatzbach sind jüngst die demselben anhaftenden llcbclstände auf gedeckt und nachgewiesen worben, wie in Wahrheit durch diese Kasten den Masten der Arbeiter nickst die Vorlbcile zugesührt wor den sind, weiche gerade für den Arbeiter in der Bekämpfung der ihn treffenden Nolhstände durch Versicherung liegen. Schon im ^ahre 1804 äugelte fick, Gladstone über den Zustand der englischen HiliSkassen dahin, daß sic ungenügend, manche sogar „verrottet" und „betrügen,ch" sind; „sie verbrechen einen Zinsbetrag, der von einer ehrlichen und gerechte» Verwaltung nicht bezahlt werden könne". Leine Bemülnmgen, eine staatliche Versicherung, die dem Volke Sicherheit gewähre, mit den Privatkastrn in Konkurrenz treten zu laste», wurden durch den englischen Parlamentarismus j Kairo. Llsiziellc Nachrichten auv Suakim bestätigen, daß die insofern halb vereitelt, als die Minimalbcträge der staatlichen Vcr-, Ucbergabc von Tokar nicht durch einen Mangel an ltzebensmittel». sichcrung a»S Rücksicht aus die privaten Konkurrenten zu hoch fixirt! sondern durch eine in einem Tb.'ile der eg»pt>schen Garnison, wurden. Es ist deshalb so ziemlick. Alles beim Alten geblieben, j namentlich unter den egnptischcn Ossizieren entstandene Meuterei Fn welcher Lage sich die vielgepriesene» englischen Hiisskasten in ! hcrbeigcsübrt worden sei. Man glaubte, daß die englische Ervedition Folge dessen im Fahre 1880 befanden, ergiebt sich daraus, daß die! sofort zurücklehren werde. Ein Thcil der englischen Gacmwn von Mehrzahl derselben in jenem Fahre volluünbig zahlungsunfähig und ^ Khartum sei bereits eingcsckn st, um nach Kairo zurückzukebren. — nur ein Sechstel in: Stande war. die cingegangenen Vervslichtungen - Admiral Hewitt, General Graham, Baker Pascha und der Stab auf die Dauer zu erfüllen. Die zahlungSumähigen Kasten (also ^ der britischen Expedition sind ans Suakü» nach Drinki'at abgegangen, füns Sechstel aller) arbeiten mit einem Deficit von 1 l8 Proe. ihrer! Tie Be, Ir»er Börse verlief wieder gesck'äslslcs. Lon aus- versügbareir Fonds. Um die Einnahmen und Ausgaben ins Gleich- wär e> fehlte Anfangs jede Anregung imv als später schwache Pari'er gewicht ru seken, müßten bei diesen Kasten entweder die Leistungen Kourse einlrafen, gaben die Kourle auch bier nack. veriimlblia» weil um 27 Proc. reducirt oder aber die Arbeilerbeiträge um 82 Proc. namentlich der Rcnlemiiarlk »och am meisten Verkehr auszuweiien gesteigert werden. Nach einer anderen Zusammenstellung, die sich balle. Für spekulalive Banleu bestand nur geringes Interesse, die Haltung war aber recht fest. Dasselbe gilt von Kgssgwcr beu. öster reichische Bahnen gut behauvtct, österreichische Prioritäten wenig ver änderst, Gotihgrdbahn 2 Pro;, niedriger. Teustcbe Bahne» ab- bröckclnd. Berlin Hamburger angcboten, S'anmipriori äleu angeregt, vielfach fester, so Berlin-Dresdner. Bergwerste still, behauptet, In dustrien vielfach steigend, Brauereien gcschäflolos, deutsche Fonds ruhig, fest. Die Aufmerksamkeit der Spekulation kv»;e»trirte fick, haupkfächlich auf fremde Renten, Italiener, Russen, ungarische Gold- rcme höher. gra»N»r» ». M.. 2Z. Srcdtr 2s»V». EtaalSdalm —. Lom barden . SOcrLoote —. delierr. LUdcerenlc —. Parneeieule —. Aalizler Ocüerr. (soldreiiie —. ring. Gotdrenlc . <Ier Nurcn —. üver Nulten —. L.crtciiianleitie —. Neuctle linear. «Patdanle-Iie . 0. Oricmaiücilie —. U»«ar. Pavterrcnte —. TtSccmo—. Eavd>c> 07,W. EaliliarddadnMainzer—. Nirdig. AUen, 20. kcdruar. SrcU« Ü07.20. Lwal-b. aio.aa. vomvardc» I Slardwelrb. Id2.ro. Markiwtc« b».:». Nile. Crcdil Llv.ao. rilveuial —. Äcichigretor. Vari», es. gcbrnar. iTchluk., Meine 7o,2?>. srmeihe lvd.SO. Italiener a».I >. SMSler AL. Lehrer, . .. 200 Ar- derterkasteir nur 81 mit üoöl Mitgliedern zahlungsfähig, 100 mit 2t.60t Äitgliedein zahlungsunfähig; diese letzteren belaßen einen Fonds von 2lö,üöO Pfund, die Verträge beliefen sich aus 80t,015, die Verbindlichkeiten aber aus 810,021 Pfund, so daß hier ein De fizit von! 207,000 Pfund, von nahezu 11 Pnmd pro Mitglied, sich ergab. Aus einer neueren Ucberficht von 1882 ergiebt sich „daß nur eine verhältnißmäßig kleine Zahl von Gesellschaften Maßregeln ergriffen haben, uni das bedenkliche Defizit zu beseitigen, — die anderen lassen die Dinge ruhig werter gehen. Diese Verhärtniste der gerühmten englischen Hiltükasten sollten doch auch unsere Arbeiter den freien HiitStasten gegenüber — ob sie nun fortschrittliche oder sozialistische sind — vorsichtig mache». Sicher gehen sic nur bei denjenigen Kasten, die ihnen die volle Sicherheit gewähren, daß sie nach regelmäßiger Zahlung der Bei träge auch das wirklich erhalten, was ihnen zuslcht, rurd bas sind ^ SiaaiSbah,! «L2.L0. Lombarden LU.LV. bo. PriorULlen L die von Gememdewegen zu errichtend.» Orlstrankciikasscn oder die t d°i°r-niepc Fabrik-, Bau- und FnnungS!ra»kcukasteu. F» diesen wird das i ivirthschasllickic Wobl sicherlich nicht der Politik und dem Interesse volitrscher Agitatoren — sozialistischer oder fortschrittlicher — geopfert.! Deshalb war cs ganz richtig, daß der Landtag beim Berggesetze nicht der Verlockung folgte, für die Bergleute neben dem K»»pp- schasts- auch noch freie Kasten zuzulasten. Selbst aber, wenn die Arbeiter den Eiirstüftcrungc» der Agitatoren mehr Gehör schenkten, als in ihrem eigensten Fnteresfe liegt, fcrbst wenn sie die „freien" aber weniger lerstnngssäbigcn Kasten bevorzugte», so wäre damit noch kein Grund zum Einschreiten geboten. Wir betrachten cs als eine Bürgschaft für eine friedliche Entwickelung der sozialen Ver hältnisse, . tuchen La w>.. . „ ^ , tasten die Hauvtiache, die Krm'kevvsl'egc die Nebensache wirb; aber dieses Bestreben wird in dem gcmnden, nüchternen Sinne unserer Arbeiter keinen Boven finven. Lokalrö uud SächfiicbcS. , — Die Krankheit des Herrn Grälen Seebach hat noch keinen bessernden Anlauf gcuomiueu. Dieser Tage wurde dem hoben Krauten der Betuch Sr. Kil. Hoheit des Prinzen Georg zu Tbcil. — Ueber die von der 2. Ständetammer bereits zu Grabe ge tragene Pclilwn der Oberfchasfner um GehallScrhöhuug wird uns geschrieben: Taü Bestreben seine Lage zu verbessern, ist ia au sich Niemandem zu verdenken uird fo wird man cs auch den Lber- 'chastuern nicht übel nehme», wenn sie zu wuna Gehalt zu haben staubten und deshalb eins .'Mlilion an die Stänkekaurmern von Neueste Tcltftramme der „Dresdner Nachr." vom 23. Febr. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus nahm die Kreisordnung für Hannover mit 270 gegen 59 Stimmen an, nachdem sich Ab geordneter Richtcr-Hagen „im Namen" der in Bildung begriffenen Fortrchrittspartci in Hannover in der bekannten auslälligcn Weile versucht hatte, das Zustandekommen des Gesetzes zu verciletn. Berlin. Dem Abgeordnetcnhause ist er» Nachtrags Erat zu- gegangcn, der großeirtheilü durch^die neuen Erienbälmverstaal- lickirrngen (Oberichlesische, Rechte Odcruser, Breülau-Schrvcidnitz- Freibnrg, Altona-Kiel, Polen-Ereuzburg, Lipvci'ch r d'lnlbeil der Haiiiioocr-Niindener Erienbahn) u»d die Erniülrrung des Slaats- schuldbucbes bedingt ist. Außerdem sind 60,000 Mark zur Erhöhung des Emeritenfonds für VolksfchuIIclrrer und 800,000 Mark als erste Rate zur Eorreetion des Rbeins von Mainz bis Bingen eingestellt. Berlin. Die „Norddeutsche" zi irt Anstel verschiedener alge rischer Blätter, worin bebauvic. wird, ganze Gruppen und Baude» preußischer Spione dinch;ögcn das^Vaud uud zogen uu er dem Vor wand, Geschähe mache» zu wollen, Erkundigungen über die Ber- »lögciisverhällirissc und aridere die Pciidrileu-Dicbe iiilcressireude Eiirzelheikeri ei». Der Gewäbromaii» der „2,'orddeuricheir" fügt birizu, daß dieser boshafte Urrsimi durch eine Baude 'Algerien in HaiidelSgeschäfteu bereisende» Gesellschaft holländischer Jude» hervor gerufen worden sei. Die FeustcUrmg der Natieualiläl würde mit Gewißheit nur die Folge haben, fraiizesircherjeilö die Behauptung hervor zur »fett, die berüchtigten pr eußischen Spione bedienten sich nickt nur der 'Maske verschiedener Bcruwaricn, sondern auch fremder Nativualilät, eine Behauptung, die leider eine scheinbare Begründung in dcr Thatsachc finden würde, daß wirltich einige in Algerien lebende oder testende Deutsche, ui» dem Hasse der Franzosen zu entgehen, ihre Nationalität verleugnen. Die „Norddeutsche" bestätigt, daß in ge»«be» finden, Schweizer oder ... _ . a sich damit als takl- und gesinnungslose 'Menschen. Wir möchten diese traurigen rhre Nationalität verleugnen. Die „pcordteustckre beltattgt, Frankrcich aufhältliche Deutsche cs nicht selten für gerMbei m öffentliche» Lokalen als Deutsch Oesterrcicher, Schweb Elsässer aufzutretc», und bcmerlt dazu: Sic erweisen sich d> takl- und gcsiiinuiigslosc Mensche». Wir möchten diese t Individuell daraus ausnrert'am machen, daß, wer den Haß der Frau zosen in dein Maße fürchtet, daß ihn seine Aengstlichkcrr zum Lügner macht, auch semen eigenen Landsleuten gegenüber das Odium der Lächerlichkeit scheuen und ruhig zu Hause bleiben oder andere als französische Länder bereisen solle. Paris. Prinz Ferome Napoleon empfing in Gegenwart seines Sohnes Victor Abgesandte der Pariser Bonapartislcn. Er betonte die Einigkeit seiner Familie, sowie die Untrennbarkeit der Nachkommen Napoleon'S von der Sache des Volkes und sagte: Die Constitution von l875 sei durch eine orleanistische Fntrigue eingesührt worden uud liefere die Regierung den unverantwort lichen Majoritäten aus -, dies sei die Ursache deS Hebels, au weichem Frankreich leide. Er hoffe, es werde den Opportunisten nicht ge lingen, die Revision der Constitution vom Jahre 1884 zu ver hindern. Redner schloß: Setzet Euch kühn an dre Spitze der Be wegung! Das Volk wird Euch folgen ; dem Volke allein gehört das Recht, seine Regierung zu constituiren und Denjenigen zu wählen, den cS tttr fähig halt, es zu führen. P e st. Die Hinrichtung der drei Mörder Majlath'S hat heute früh stattgcfunden. Budapest. Die Aufregung deS Pöbels über die Justificir- u»g der Mörder MajlathS führte am 22. d. zu einem Krawall aus > der Kerepcscr-Straße. Die Menge schlug die Fenster ein und zer- bauliche störte 8 GaS-Kandclaber. Die Polizei schritt scharf ein, wobei ein Schuß siel. Die Menge zerstreute sich, Niemand wurde verwundet. Mehrere Verhaftungen wurden voraenommen. Die Polizei ver schärft die Maßregeln tür die Hinrichtung. EHartum. Gordon Pascha ordnete den Rückmarsch der egnptisckicn Truppen an. Die V Eoetlogon ab. — - - als Garnison marsch des Gros oer eiigllickie» gruppen Suar»» angreiien ioninen/ »> ^rcsoen lonnre mau oaun rmmerlM noch und besorgt Unruhen in Lberegtzptcn. ' da im Sommer dir Hostheatcr auf längere Zeit geschloffen »u wer» . rab , trotzdem die Lo'omotivfübrcr ihnen im Dienst unterstellt seien, hätten sie, dte Obcrsch.rfsner, doch ein Drittel weniger Em ominen, als die Lokomotivführer. Nim wollen wie einmal die ganze veruüuttiae Wählerschaft Sachsens fragen, ob sie diese» Berhälrniß nicht als vollständig richtig betrachtet. Der Lokomotivführer muß ganz be sonders für semen Beruf vergeh»tet sei», zunächst das SchlestserhauL- werk erlernt und eine vorgcschriebeue Zeit in Maschiueufabn eu rclp. Wcristätleu gearbeitet haben, ebe er »ur alS Lokomvtiv führ er st ehrling aus die Lo.omclioe ommt. Daun muß er erst noch die gesetzliche Lehrzeit uud hierauf die Losouwtivsührerprüfuug be stehen, ehe er zur selbstsiäntigen Führung von Loiomotiveu zuae- lasfen wird. Die Oberschaffuer hmgcgcu retruliren sich auS der Vorstufe der Schaffner und wenn man auch allgemein Intelligenz, Umsicht und die spezielle Aeunimß deS Dienstes von ihnen verlangt, so bedürfe» sie doch weder technischer noch anderer Vorbildung. Tw Unterstellung des Lotoinoiivsübretü während der Fahrt unter das Koimnanko des Oberschaffnets tan» u cki bestimmen, diesen wichtiger als jenen zu bctraclsten. Daß diese Einrichtung nicht den Maaßstab für die Wichtigkeit der Stellung abgicbt, darüber öuncn sich die Oberschaffuer übrigens nur sehr freuen, denn andernfalls wurden uc bet dem Umstande, daß sie ans der Station der Anordnung des jüngsten d>e»stbabeudcn Assistenten Unit weit geringerem Ge halte) unterstellt sind, mit ihrer eigenen Theorie sehr schlecht fahren. Bedenkt man ferner, daß die Oberschafsncr während der Fahrt häufig sich ausruhcn tonnen, während der Lokomotivführer leibst nach der anstrengenden Fabrl bei häufigen Untersuchungen und Re paraturen an seiner Lokomotive noch thätig sem muß, so scheuten d e Oberschaffuer durch den Vergleich mit den Lokomotivführern ihr Be langen nickt gerade g ückl ch begründet zu haben. — Ueber die Petition des Rechtsanwalts Richard Schanz und Genoffcn in Dresden, um Ertaubnißerlhcilung zur Wieder eröffnung des Sommcelhcatcrs im Großen Garten liegt nun mehr ein fchriltlicher Deputalionsberichl vor (Res. l)r. Schmidt), und zwar ist die Deputation zu dem Schluß gelangt, die Petition der Negierung zur Kcmitnißnahme zu empfehlen. Wie jedoch ver lautet. hat eine größere Anzahl Abgeordneter die Absicht, einen Gegenantrag aus Erwägung zu uellen, und in der Thal könnte man aus den von der Deputation sür ihren Antrag geltend ge machten Argumenten erwarten, daß sie selbst zu diesem Anträge hätte kommen sollen. Die Dcputatton ist nämlich der Meinung, das man in Anbetracht der Lcrttichkcit und des geringen UiniangcS deS Betriebes, da cs fick, ferner nicht um ein stänvlgcS, sondern um ein Sommertheater handele und außerdem die Unternehmer bereit sind, alle möglichen Sicherbeitsmaßiegeln zu treffen, in die sem Falle von der Durchführung einzelner, rücksichtiich der Sichc rung des Schauspielhauses gegen Feuersgesahr getroffenen Anord nungen abl'chcn könne. Der Betrieb einer Sominerbübne. beißt cs in dem Bericht, erscheine bei Weitem weniger feuergesäbriich, als der eines ständigen Theaters, denn es würden auf der Sominerbübne fast ausschließlich kleine Lust- und Singspiele mit wenig gleichzeitig agirenden Personen gegeben, Feeiien und namentlich Ballets, bei welchen größere Massen von Personen ent wickelt und große Belenchtnngs-Üffektc verwendet würben, könnten in Folge der räumlich beschränkten Verhältnisse bei solchen Tbcaicrn überbauvt nicht gegeben werden. Außc>dcm würde an solchen Theatern nur Rützöt als Belcuchtungssioff verwendet, das weder wie GaS niit seinen Stichflammen, noch wie Petroleum mit seiner intensiven Hitze und Erplosionsgesälirlichkeit, besondere Geiäbrdung hcrbcilühre. Wenn man neben dielen abwlut zu Gunsten vcr Pe tenten sprechenden Erwägungen noch das Gutachten des Königl. Bauraths Gicie in Betracht zieht, in welchem es heißt, daß die bauliche Beschaiscnbett sowohl besZuichaueriauincs alL deoBühircn- gebändes vom baupolizeilichen Standpunkt hinreichend sicher sei. und daß durch die von den Untcriiebmerii gcvlaiite» Veränderungen zum Schutze des Publikums und des Bübnenvcrsonaiü hinlänglich Vorsorge getrosten werden würde, so hätte man wobt einen kür die Petenten günstigeren Enlichciderwartcn dürien, zumal da cs sich liier ,'4 D
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