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- Erscheinungsdatum
- 1884-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-02
- Tag 1884-02-19
-
Monat
1884-02
-
Jahr
1884
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aittener >»d«t wen: ^ Va IS tzahnnVM »Rl, „ ^ i Nal» am Zäckensall in »„»ndrn: da- Riädchen war Nachmitta, aber nicht zurückgriehrt. Die sie nam. ^ .nttrsuchungssach« gegen den Kardinal Ledochowßkt ist, wie man un» von iuristischer Leite mittheilt, der Steckbrief nicht au» geschüstSmüßigr», Gründe»^ sonder» dehuf» der Unterdrechu» der außerdem aolausenden Verjährung erlassen worden. Die oder Abwesenheit des Angrschuldigtcn bez. veö bricht ntchs BerurtheiUen unter. wie man un» geschüstSmäbi, außerdem ablt. , . c Abwesenheit des Angrschuldigten ht nicht. Oesterreich. Der Bürgermeister Hoffman» von Äesevhichel bei Relchenberg wurde aus dem Nachhau,ewige von Wiesenthal räuberisch Überfallen, seiner Baarsthast von ibIO fl. und seiner llhr beraubt und schwer verletzt. Der Tbät« «ittkam. Frankreich. In einer von rtrva 3000 Personen besuchten Versammlung der Bonapartisten und Jcro,nisten wurde ein Antrag angenommen, in welchem die Revision der Verfassung und dt« Ernennung einer konslltuirenden Versammlung gefordert und gleichzeitig verlangt wird, der Bevölkerung wieder daß Recht zn geben, da« Staatsoberhaupt direkt zu wählen. Der Ministerrath vervollsländtat« das Budget für 1 tchgewicht. ist ohne neue Steuern hergestelü r «» wird . groben öffentlichen . ln werden ergriffen ... düng der indirekten Abgaben. insbesondere bei der Alkolwlsabrikation zu verhindern. — Di« klammer der Deputlrten nahm bei weiterer Äelatknng des Gejetzentwursö über daö Verbot von Kuirdgebungen auf offener Straße ein A»,kn- denient Gebiet an. wonach die in ausrührenschen Rusen und Mani> aveniager« reichten, mtt dem sch — hauftren gingen. Dt« Zahl südlichen Lauflrer in Amerika ist »ur Zeit Legion. Di« Unter- ungd-Gesellschaften wiegten sich »morünalich in der schönen Hoff« nrmg^^m« veräußerten ^Äicher r« Verlaufender Leit zurückgr zahlt >iettolonisirung vonJude der _ . ^ Die Unsumme», welch« alö . .... ^ude» verichlungm hat. sind unwiederbringlich verloren. Aus dt« Ansiedelung von 17 Kamillen tn Eotopaxt tu» Staate Colorado allein wurden etw, 50,000 Mk. ver»sendet und sestationen bestel>ei»de» Zuwiderhandlungen gegen das Gesetz oem Geschworenen-Gerlcht und nicht, wie der Ncgierungöent von . .... , wurs vorschlügt, von dem Zuchtpolizeigericht abgeurtlieilt werden sollen. Seit einiger Zeit bemertlen die Pariser Zollbehörden, dab er hebliche Quantitäten Alkohol in Paris eingeschmuggelt wurde», olme daß es ihren Organen gelungen wäre, dem Schmugge aus die Spur zu komme,,. Vielleicht wäre Vieles nie gelungen, wenn hier nicht, wie häufig bei solchen Anlässen, der Zufall zu Hilj« gekommen wäre. Ein mit Holzscheiten beladener Wagen passirte die Barribre der Avenue Clichy. Es herrschte an derselben ein großes Wage,»gedrängt. Der Holzwagcn fuhr heftig gegen einen anderen aus, mehrere Holzscheite fielen zur Erde und — öffneten sich ES bedurfte keiner Zollnase, um den entfließenden Spiritus zu riechen Nichts als Holzattrapen, mit denen zwar lange Zeit die Zollbehörde», aber mm schließlich doch der Defraudant attrapirt wurde. Italien» Der in Rom auf so grausame Welse ermordete Abt de Cesare hat ein Testament hinter lassen, in welchem seine», Diener Vajö „für treu geleistete Dienste" eine Rente von 30 Lire pro Monat auogeworsen wird. Run aber ist bekanntlich der Mörder deS Prälaten eben dieser Vajo. D«S ' . SchwurgerichtShos u, Mailand hat ieckw Individuen, welche angekiagt und geständig wäre», ei» vom Oberdank-Verein verfaßtes, zur Rebellion auireizendco Manifest unter Soldaten vertheilt zu haben, sreigesprochen. Rußland. Die Polizei soll in dem Torfe Slobodzea, 12 Werst von TiraSpol, eine» Apparat zur Herslelluim falschen Papier- geloeS. eine Buchdrücke«,, eine Menge falscher StaatSnotci, zu fünf undzwanzig und hundert Rubel, ein Lager Nihilist,scher Pioklama- livnen. Bücher und Flugschriften, meh ere Revolver. Munition und Dnnamltpatroiien, mehrere Fläschchen mit Aist und Farben und viele komproniiltirendc Korrespondenzen mit Beschlag belegt haben. Auch wurde ein Mann verhaftet und nach TiraSpol ge bracht. Aus den bei ihm Vorgefundenen Pauirren konstatirte man, daß derselbe vor einigen Jahre» wegen nihilistischer Unrtrrcbe nach Sibirien verbannt wurde und von dort entwichen sei. Der ver haftete Unbekannte sollte nach Odessa überführt und in dem dor> »gen Gejängniß inteuiirt ivervem da man bcsürchlete, daß die Ni liilisten ihn aus dem TiraSpolcr Gesängniß befreien könnte». — Der in Charkow an, 18. Januar von den Nihilisten ermordete Polizci- agent hieß nicht Soboijew sondern Schkriaba. Derselbe war früher seldst N.hilist gewesen und hatte sich, wie Jablonski. von Siudelkm bestecken lasten. Nachdem letzterer ermordet worden war, hielten es die Nihilisten für überflüssig, noch ierner die „Nihilisten in Ver kleivung" za schonen, da sie doch nichts mehr nützen könnten. Egypten. AuS Kairo sind über eine daselbst jüngst vorge- — Seito » - hatte«, die zur Anschaffung elneS kleine» Dienet»- klon II». Ksdnurr 1884 t« kein« Spur «ei dt« du» vUl« Im Staa! . «tzt genannten Ortscha! zu finden. N» Anlegen von Kol ch da« a» Nnu- ..... Ortschaft os «» war, Juden anzustedeln, Judenkolontm mlttellose Familien dahin weit , ien Ä«s«y entstanden, zeigte es sich, wt« S voUtliugende» iörgan. >r Annehmbares. I« mehr " leig, der Rolle steigerten, erschien ihre Darstellung. Demgemäß „ahn, auch . Von den Mitwirtenden verdienten Irl. Bendel lische Osftzier ist betrunken gewesen und hat der Oberkominandant des Englischen OkkupationskorpS den, Italienischen Agenten per sönlich seinBedauern über den Vorfall auSgedrllckt und nach Suez, wohin daS betreffende Regiment inzwischen gegangen ist, telegraphisch den Befehl «lasten, den Osftzier unter Eskorte nach Kairo zurückzu- >enden, wo derselbe vor ein Disziplinargericht gestellt werden soll. Der Vicekönig von Egypten Tewftk Pascha hat, wie „Meni. biplom." meldet, den festen Entschluß zu erkennen gegeben, zu demissionirrn. wenn abermals neue Veränderungen in der Regierung und der Verwaltung Egyptens vorgenommen würden. General Graham ist aus Ka, ro mit den, Reste deS Expedi tionskorps nach Suakim abaegangeu. Ter Zweck der Expedition bleibt daraus beschränkt, Totar Hilfe zu bringe». In Folge einer au die Soldaten der egyptischen Armee gerichteten Aufforderung baden sich über 200 Mann zur Uedcrnaume des Dienstes als Kameclführ« bei dem Expeditionskorps freiwillig gemeldet. Nach aus Suakim eingegaiigenen Nachrichten begannen dieAussländischcn heute früh 2 Ubr die Befestigungen von Suakim zu beschießen, zogen sich aber später zurück und wurden eine Strecke weit von der Kavalcrie versolgt. In Khartum ist eine Proklamation des General Gordou angeschlagen worden, in welcher der Mahdi als Sultan von Kordosan anerkannt, der Erlaß der Hälfte gewisser Steilem angekündigt und ange-cigt werde, daß in Bezug aut de», Skiavenvertrag keinerlei Einschränkung eintreten werde. Die Proklamation habe bei der arabischen Bevölkerung von Khartum den günstigsten Eindruck gemacht. Egypten. Die Nachrichten betreffend die Ueberreichung einer Petition an den Khedive seitens einer Abtheilung egytijcher Sol daten sind übertrieben. Es handelte sich darum, daß die englische Expedition für eine Kameclbatterie Treiber brauchte und dazu eine Anzahl egyptiscker Soldatm wählte. Vier von diesen überreichten eine mit zahlreichen Unterschriften versehene Petition» in welcher das Verlangen ausgesprochen wird, nicht an der Expedition einer christlichen Armee thcilnehmen zu müssen, gleichzeitig wird erklärt, daß dicS Verlangen in der gelammten Armee vorherrsche. General Wood vermuthet, daß die Unterschriften gefälscht sind. Die vier Soldaten werden vor ein Kriegsgericht gestellt werden. England. In Newcastle ran» eS anläßlich eines Vortrages deS bekannten irischen Agitalors Mr. Michael Davitt in der Stadt- Halle zu sehr ernsten Ausschreitungen. Mr. Davitt wurde bei seinem Erscheinen mit lauten Mibsallei»säußcru»geii begrüßt und seine in großer Zahl erschienenen Gegner machte,, Anstalten, ihn ge waltsam auü dem Saale zu mtsernen; sie drängten sich nach der Rednerbühne hin, wo eine Art Leibgarde des Redners postirt war, und dort entspann sich ein Kampf, bei de», bald auf beiden Seitm Blut stoß. Mr. Davitt zog einen Revolver aus der Tasche und bedrohte die Angreifer, was „ur noch eine Steigerung des Gefechtes zur Folge hatte. Von halb acht bis neun Uhr währten diese Skan dale; dann wurde die Polizei hcrbeigeholt und eS gelang ihr nur mit Mühe, die Unrudcstlfter, von denen Nichte«, gleich den Arr- bängcrn Davitt'S. nicht unbedeutend verletzt waren, aus den, Saale zu entfernen. Mr. Davitt hielt dann den angckündigteu Vortrag üb« „die Lösung der irischen Frage." Amerika. Das Master i» Cincinnati fällt weiter; daS durch die Ueberschwemmung angerichtete Elend ist sehr groß; d« in ParkerSbury (West-Virginien) angerichtcte Schaden wird auf ein« Million Dollars geschäht. Unweit Greene (Iowa) entgleisten in Folge ein» be schädigten Schiene zehn Waggons eines von Chicago kommende» Bahnzugö. Vierzig Paffagiere wurden verletzt und ein Kind ward gctödtet. lieber daS Scheitern der Ansiedelung russischer Jude» in den Vereinigten Staaten liegen seht überein» stimmende Berichte vor. Es waren i», Fahre 1682 gegen 20.000 russische Inden hinübergcichastt worden. Davon mußte» über 5000 wieder nach Rußland zmückspedirt werde». Ter von den israelitischen Hilssvereincn unternomniene Versuch, russisch-jüdische Flüchtling« zu koloniftren ist als ein gründlicher Fel,lsckilag zu betrachten. Von den vielen, unter den günstigsten Vorbedingungen tn'S Leben gerufenen von d« Kolonie i- ikdcutender waren n Vinci and und Namentlich in der zweck- und Hoffnung».v» »»v»» zu gründen. Man brachte fünfzig gänzlich und General Burdribge. mit dem der New-Vorker jüdische Hilf«» verein einen Kontrakt abgeschlossen hatte, ließ für jede derselben ein Wohnhaus errichten, überwies jeder ein große» Stück fruchtbare» Land, liefert« Ackerbaugcrälhsckastm sowie di, Aussaat und sorgt« dafür, daß di« Ansiedler Gelegenheit bekamen, sich dis zur ersten Ernte als Farmarbetter in der Nähe ihre» neuen Heim» den Lebens unterhalt zu erwerben. Die Heimstätte einer jeden der 50 Familien '»Ute 500 Dollar» kosten. Daraus zahlte die HilsSgcsellichast lüO Dollars an und den Rest von 350 Dollar« sollt« jede Jamili« raten weise im Laufe von 10 Jahren selbst abtragen. Und was thaten die Ansiedler ? Einer nach dem Anderen »«schwand, sobald er als Farmarbeiter eine Kleinigkeit verdient hatte, um rntwed« irgendwo als Hauslrer auszutauchen, oder aber sich nach Europa zurückbrsördern »u lasten. Di« 50 Familien ließen ohne Ausnahme die Heimstätten ,m Stiche, well ihnen da» Leben auf dem Lande, die Feldarbeit, nicht bchagtc. Daran, daß die unzähligen, wie Pilze aus der Erd« schießenden Judenkolonien zu Grunde gingen, war nicht daS Land, waren nicht die in Amerika herrschende» Verhältnisse, sondern die sraeliten selbst schuld. Don den israelitischen HilfSvercinen in kew-Äoik wurde» allein 281,418 Dollars (etwa 1,120,000 Mark) verausgabt. TicllnteutühuimSgrsellschasten in den übrigm großen Städten deS Landes hatte,» allerdings geringere, aber immerhin noch recht belrächttichc Ausgabe,,. All v,cs Geld ist thatsächlich, soweit es nicht zu Ausrüstung von Hausirern verwendet ward, zun, Fenster hinausgeworfkn. In gewöhnlichen Zeiten ist die Lausbahn des ein- geivandcrtcn Israeliten in der Regel eine höchst einfache. Er quar tiert sich in, Ncw-Borker «Ghetto ein, gebt hausiren oder verrudtet auch „, irgend einer Fabrik leichte Arbeiten. Nach Verlauf von höchstens 5 Jahren ist er so weit, daß er das „Ghetto" vcriasten und irgendwo einen Laden inlethei, kann, vor welchem dann ein Schild mit der Aufschrift: Mosas — Phe ll'uiiors- oder 3saae — Miglrast aasi, orioes paick kor cast-okk alottuna» prangt. Pros per,« er, was fast immer der Fall, so geht er spater nicht selten zu einem anbncn Geschäftszweige über, wird Psandhausbesitzer, Bankier. Importeur, Zeitungshcrausgeber, Fabrilhecr. In politischer und jeder anderen Beziehung — ausgenommen in, sozialen Leben — ist der Jude in den Vereiiilgtcn Staaten den Anbelsgläubigen völlig gleichgestellt. Mit dem armen Juden verkehrt der Amerikaner nicht gesellschaftlich, weil sein Aeußercs gewöhnlich abstoßend ist, und von de», reichen ^„oen hält sich der Eingeborene fern, weil er lein an maßendes Wesen nicht liebt. Dieses anmaßende Wesen bat in der Thal in verschiedenen Kreisen so stark Anstoß erregt, daß mehrere Hotelbesitzer — namentlich in Seebade-Orlen — wiederholt „Judcn- Iietzen" in Szene setzten, rndem sie öffentlich bekannt machten, daß Israeliten als Gäste „rcht willkommen seien — und kein Unter kommen finden könnten. Afrika. Da Zweifel über die Todesursache Ketschwayo 's entstanden sind, jo empsiehll die Natal« Presse eine eingehende Untersuchung anzustellen, weiche, wie cs heißt, cingeleit« weide» wird. Die Leiche wurde in einen Sarg grlcgt und die Beerdigung bis aus Weiteres untersagt. Ettina. st,'ach ein« Meldung aus Sbaugbai ist der Vice könig von Nanking seines Amtes enthoben und durch Tieng' Kuvtschuan, Oheim des Botschafters Marquis Tseng, ersetzt worden. auch nicht über ein aber st« besitzt viel Routine und leistes je sich die inneren Konflikte und da« Pathos desto wirksamer - - - der Applaus zu. . leichtfertige, aber theilnehmcnde Freundin Küthchen und der tuös« Diener Demmler de» Herrn Ross am meisten Anerkennung, itger glückte e« Herrn Reimers (Fabrikant Rolf) und Frau s (Frau Reinvold), ihre zum Theil auch wenig dankbaren Partien zu Köder« Geltung zu bringen. DaS Zusammenspicl ging meist recht glatt und befriedigend von Statten. B Seuberlich. -s- Am 20. Frbr. 1834 wurde Raimund'» „Verschwend«" in Wien zum ersten Male aulgcsübrt. Das R«sivcnz-Tl, eater begebt diesen denkwürdigen Tag durch Veranstaltung ein« Jubi- läums-Aufführung de« hochbeliebten Stückes, die morgen (Mittwoch) Nachmittag« (Beginn 3',» Ulw) bek «mäßigten Prerfen stattsindet. Durch einen Jubiläum»»Doppelzettel wird die damalige erste Rollenbesetzung in Wien neben der jetzigen im Residenz - Theater bekannt gegeben. Dabei ist es von besonderem Interesse, den Dickster Raimund selbst, der damal« am Josevhstädter Theater wirkte, als „Valentin" ausgezeichnet zu sehen. Niemand von den damals Mit« wirkenden isttetzt noch am Leben. Herr Direktor Karl wird äußer er» seiner Pietät für den unvergenllchen DolkSdicht« auch durch «Versendung eine» Lorbeerkranzes Ausdruck geben, der auf dem 'rode zu Pottenftrin bei Wien nirderaelegt werden soll. Z heute Abend wird Frau Maria Derivis in dem von ihr veranstalteten Konzerte ;m Börlem'aale folgende Gesang«: Arie au« der Over „Herodiade" von Mastcnet, Arie aus -I-o pr6 aux clsrea,« von Herold. „Pastorale" von Bizet, „L'amour" und „Con- tenwlation" von Güdard (sämmtlich hier noch ganz neu) zu», Vor trag bringen. 's In der Wohnung dn Großh. süchs. Kammersängerin Frl. Auguste Götze fand am Sonntag wieder eine literarische Soiree statt, die einem dlstiimuirten Kreise von Hörern in der Vorlesung des Dramas „Von Gottes Gnaden" von A. Jilger durch Herrn Schauspiel« M. Grube aus Leipzig hohen geistigen Genuß darbot. Dem genialen Dichter der „Hexe" ist freilich diesmal durch die Wadi deS revolutionären Stoffes, dessen Natur zu wild und unruhig ist, um nicht über die Schönbeitsschrauken hinüberzugehcn. der Wurf nickt in gleich« Weise, wie bei der „Hexe" gelungen, aber der tzelioS-Sttalst der poetischen Geslaltui^skraft glänzt über vielen Szenen deS Stückes mit voller Pracht. Wäre nur die Charakter« zeichnung der beiden Hauptfiguren einheitlicher, sicherer und besonders legen den Schluß überzeugend« ausgefallen. Wie ein blindes Zufallsspiel nimmt sich die Erdolchurin des Helden Wolsgang durch eine gcdehmitthigte Gemahlin, die Fürstin Eleonore, aus. Man urck diesen tragischen Abschluß sehr enttäuscht, weil keine Feuilleton. Z A l t si ädte r Lostheater. Trotz der vielen Wied« holungen war „blndine" vorgestern wieder beurahe ausverkaust und der Beifall im Allgemeinen recht Irbbast. Die beiten stiesmüiter lichst vom Komponisten bedachten Rollen. die Bcrialda und der Ritt« Hugo wurden diesmal von Frl. Friedman» und Hrn. Me sticke ausgcführt. Frl. Friedman,, muß nur kurze Frist zum Sluvium der Partie gehabt haben, denn trotzte», die Over hi« schon von Haus auü beichniltm worben, fiel diesmal auch noch das sehr hübsche melodiöse Arioso beim Austritt der Bertnlda weg; auch sehtte es nicht au kleinen Unsichere,eiten. Herr Meiueke sa»b sich mit den, etwas troddligcn Ritter Hugo recht hübsch ab. Herr Erl war vom Ritter zum Knaipe» degradiri worbe», den» er sang diesmal seine» vormaligen Knappen, den Leit; künsllcrstck ist vieler Knappe aller dings r,ne stottere Erscheinung wie sein Herr Ritter und Herr Erl versteh ihm denn auch recht srstchen jugendlich heiteren Ausdruck. -j-Residcnz-Theater. „Dir Tochter des Herrn Fabri- ciuS", Schauspiel in 4 Alte» von Adolph Wilbrandt. Wie ojt auch deutsche Kritiker gegen das sraiizüsijche Ehebruchsdrama ober überhaupt gegen die moderne französische Dramatik ihr Veto cin- legen, die Wahrnehmung bleibt dennoch bestehen, daß die französi schen Dramatiker der Gegenwart viel resoluter und wirkungsreicher dem Bctürsniß ihrer Zeit durch Auswahl zeitgemäßer, packender Stoffe und durch Intensität in der Austragung sozialer Tendenzen entgegenkommei, aiü die deutsche». Das Hineingreise» ins volle Menschenleben sollte vor Allen den Dramalitern atS Hauptaufgabe gelten. Leider aber wird bei uns weit eher Antikes, Veraltetes oder Indifferentes gepflegt, als das Nächstliegende, unmittelbar Jn- tcrejsircndc und kräftig Einschlagendc. Kiastvollc Volksstücke p:o- duziren säst nur Dialekt-Dramatiker, aber auch daS Rührdrania, welches seiner Zeit in Frau Birch-Pseiffcr eine sehr schätzmswertbc Vertreterin gesunden, wurde säst gänzlich vernachläjstgt. Jedenfalls muß man wünschen und hoffen, daß recht bald das Gaudium an den seichten Possen und Scknvanlfabrilaten von einen, ernslerci, dramatischen Jntercffe und bcsscbei» Bühncngcschmacke verdrängt werde und daß sich Dichter wie Hensc, Wilbrandt, Wildenbruch u. A. besonders mit modernen Schauspiele», kräftige» Volksslücken und dcrgl. um die Zukunst der deutschen Schauspielbükne verdient machen, also einen starken Impuls zu Gunsten des Besseren geben möchten. DaS Wilbrandl'sche Schauspiel „Die Tochter des FabriciuS" gehört zwar weder zu seinen besten noch zu seinen wirk samsten Dramen, ist eigentiG, »ur ein Rührdrania in, Birch- Pfeifser'schei» Style, allein es packt und ergreift, da sein Pathos sich gegen soziale Uebelstände richtet und d»e Lieblosigkeit gegen über den von, Unglück oder durch eigene Schuld Tiefgebeugten geißelt. Mag auch die Handlung in manchen Stücken unwahr scheinlich. Manches darin übertrieben und zu», Zwecke des theatrali sche» Effektes entstellt sein, so werden die für Einste» und Ties« empfundenes Empfänglichen doch stets davon erwärmt und bei ein zelnen Scencn tief «griffen werden. In Fabricius und seiner Tochter Agathe ist allein schon so viel charakteristische Eigenart und Wahrheit, so viel tragische Empfindung und erschütterndes Pathos, daß eine künstlerisch vorzügliche Wiedergabe der beiden Rollen hin- reichen würde, eine bedeutende Wirkung des Stückes zu sicher» Aber das Drama bietet noch in den übrige» Bestandthcilc», auch in den humoristischen Episoden, des Interessanten und Wirkung»« fähigen genug. Nur die etwas la»gatl»»igc Exposition im ersten Akte und die mit zu viel Beiwerk aurgestattctc Gerichtss.rnc am Schluffe bleiben hinter den übrigen sehr gelungenen Scene» wesent lich zurück. Do» den episodische» Ausschmückungen in den früheren Akten war mit Recht Einiges beseitigt oder doch abgekürzt worden, wodurch den tiefernsten Momente» ungeschwüchte Wirkung ermög licht ist. Daß der Dichter ein wirkliches Volköstück beabsichtigt hatte, spricht sich in der vollkrästigcn Art aus, wie der so grausam ver- urtheiltc Fabricius manchmal plötzlich in leivenschastliche», Tom die Mitleidslosigkeit der Richter und die lieblosen Urtheilc de, christlichen Nebenmensche» hervorhebt. Da muß der gebrochene Greis jedes Herz erschüttern. Wie Herr Karl Sontag gerade solche Stellen betont und dann sofort wieder in den Ton d« Klage oder der milden Resignation libergeht, zeigt uns die vollendete Dar- Nellungskunft dieses Ekarakterislikers. Man ist freilich wenig daran gewöhnt, ihn in derartigen Rollen zu sehen, in welchen AUeS düsterer Ernst ist. aber umsomebr muß seine Vielseitigkeit Staunen erregen. Kaum eine Scene fiel so aus, daß man Irgend etwas aiiderS gewünscht hätte. Ganz besonders i», stmmnen Spiele stattete er Vieles so reich auS, daß man die Absichten des Dichter« voll und ganz erreicht sah. Neben dem virtuosen Künstler hatte Frl. Selben gewiß feinen leichte» Stand. Im Anfang wollte eS ihr auch nicht recht getingen, für Agathe Stern, die tugendstarke und herbe Tochter des Zuchthäuslers und ein« Bsthneilprinzessiii tieferes Interesse »u «ecken. Frl. Selben ist tri» seltene» Talent wird durch matwn an vielen Stellen, z. B. im 2., 3. und 4. Alte, die Origina lität in den Evlloden und sonstige Vorzüge dramatisch« Strl ent- ^ . ....ecitation gieichwerthig mit Bühner aktion'ttscheinen. S-ch. -j- Nächsten Donnerstag den 21. d. wird der berühmte Recitator Heir Alexander Strafosch, welch« in Frankfurt a. M. und Berlin kürzlich größten Erfolg hatte, im Hotel de Sare einen Recitationsabend veranstalte». Derselbe bringt aus Scknllcr'S Fragment „Demetrius" die große Scene: „Polnischer Reichstag" und eine Scene aus den „Räuden," zum Vortrag. -j- Der hiesige O e st e rre ich i s ch - Ungarische Hilfs- verein veranstaltet am 3. März im Hotel de Soxe ein sehr in teressantes Coneert. zu welchem ausgezeichnete Kunstkäpazitäten ihre Mitwirkung zugesagt habe». Ein Damenchor singt die MendciS- sohn'sche Motette: „Ihr Kinder Israel", Schlummerlied der Zwerge aus dem reizenden Märchen „Schneewittchen" von C. Reim cke, Svinneriied aus Wag,,«'s „Fliegender Holländer", wobei Frl. Murray das Solo Senta 8, Frau Bolle das der Mary »nv Frl. Hedwig Meyer die Klavierbegleitung übernommen haben. Der vorzügliche Baritonist. Herr Joseph Waldncr» ist kür dieses Coneert gewonnen worden, nachdem das Reinecke - Waidner - Coneert leider nicht zu Stande gekommen, und wird Lieder von Schubert (Wobin?), Schumann („Ein Jüngling liebt ein Mädchen", „Ich groll« nicht") und von Graf Geza Zichn, auch eine Ballade von Löwe singen. Herr Gras Geza Zichn trägt eigene Kompositionen: Ungarische Rhapsodie, „Serenade", „Divertimento", „Du bist die Rub" von Slimbett-Zichn und Tannhäusn-Fantasie von Wagncr-Zichy und endlick, t'eir Baron Lilieiirron »mri Anke eines zUnffner'keiien l^nn- endlich Herr Baron Liiiencroi, zwei Sätze eines Lindner'sciirn Con- certes, „Albumblait" von 6. Gramman» und „Larghetto" von Narvini vor. Es ist somit für exguisite Kunstgenüsse in reichste», Maße gesorgt. ^ Die am Sonntag Abend im Anschluß an die Predigt zum Besten armer Konfirmanden der Oppellvoritadt in der Dreikönigs- kirche veranstaltete geistliche Mustkau ffübrung batte fick eines sehr großen Zuhörerlreises zu erfreuen. Den Anfang »nd Schluß des Programms bildeten Orgelsätzc, mit bekannter Vir tuosität von de», Organisten der Kirche «mögest»,rt. Der Kirchen« Chor, unter He,ru Cantor Baumselder's Direktion im besten Fort- schrrtte» begriffen, sang die Motette von Berthold: „Die Himmel rübmen deü Ewigcn Ehre". Für die erkrankte Miß Braun war die Concertsängerin Jräul. Lea Elsiicr „och in letzter Stunde mit ancrfeilncnswertbcr Bereitwilligkeit ringet,eien. Dieselbe tr,ig mit ihr« sympathischen Stimme und innigem Verftändniß unter Orgel» begleitung eine Arie aus „Das verlorene Paradies" von Rubin« stein vor. ck Seit dem 13. ds., dem Todestage Richard Wagnrr's. erscheint iu Wien eine ncne Halbmonatsschrift „Parsifal", herausgegeken von Alexander Ortony, rcdigirt von Emerich Kästner, welche als Organ zun, Zwecke der Erreichung der Wagner'schen Kunstideal« dienen soll, und die Sammlung, Sichtung und Zu sammenfassung aller großen und kleinen Erscheinungen, die auf Wagner Bezug haben, ferner die Pflege der durch den Meister ge schaffene» nationalen Kunst (in erster Linie die Förderung der Bühnensestsviele), endlich die Herstellung ein« geistigen Verbindung aller Gesinnungsgenossen und Anhänger Wagnrr's erstrebt. Die Administration dies« neuen Zeitschrift ist in Wien I.. Volksgartcn- straße dir. 5. ck Der einstmals gefeierte Tenorist Friedrich Aoung vom Münchner Hoftheater ist am 11. d. in der Irrenanstalt zu Rennttiiig bei Eßlingen gestorben. Infolge eines schlimmen Falle« bei ein« Gastvorstellung verfiel er seinerzeit in Siech»,um, daS ein schweres Rückenmarks- und Gehirnleiden zurücklicß. Seine Gattin, die be rühmte Tänzerin Lucile Grabn hat ihn viele Jahre gepflegt, bis er in die erwähnte Anstalt gebracht werden mußte. -j- Der als früheres Mitglied des Kgl. Hostheaters bekannte Baritonist He« Sch aff ganz, jetzt eine Zierde der Deutschen Oper in Rotterdam, hat am 13. v. bet der Wagner-Gedenkfeier als „Hans Sacks" in den „Meistersingern" großen Erfolg gehabt. Dieselbe Vorstellung wurde im Haag wiederholt, und durch die An wesenheit des Königs und der Königin der Niederlande beehrt. -I- Die Bildergalerie des Herzogs von Marlborough in Blenheim-House bei Oxford, eine der größten „nd berühmtesten Privatsamml,innen der Welt, soll nach Angabe in der „Times" demnächft veräußert werden. In der ..Frankfurter Zeitung" wurde die Dcrmuthung ausgesprochen, daß die preußische Regierung beab sichtige, diese herrliche und vielbencidete Sammlung, in welcher hervorragende Meisterwerke von Ravlmel und Rubens sich sinoen, anzukauscn. Dagegen bat die „Times" dringlich dafür ihr Wort eingelegt, daß dieselbe, falls sie zum Verlaus kommt, national-eng lisches Besitz»,,,», werden müsse. '1° Am Freitag, den 15. d., hat die zweite Strafkammer des Kgl. Landgerichts zu Leipzig in geheimer Sitzmm Verbot uns Kon fiskation deS Pamphlets „Die Memoire» der La,ab Barnum" von Marie Colombicr ausgesprochen, d. h. verboten wurve das in sran- zöstschcr Sprache geschriebene Buch, nachdem die deutschen llcbcr- sctzungen desselben, von denen einige im Buchhandel erschienen, längst Verbreitung gesunden haben. Der Zweck des Verbots. die von anstößigen Schilderungen und schmutzigcn Dingen strotzenden Me moire» unschädlich zu machen, wird also nicht mehr zu erfüllen sein. Z Bei dem großen Ballfeste der „ Aerliner Presse " am 16. d. «vielten die Dame» ein durch sinnige und witzige Einzeich- nungci» Interessantes Autograplicn-Albmi» zum Geschenk. Daraus seien hier einige kurze Sentenzen »>itgctt>c,It. G. v. Moser schrieb hinein: „Die Frauen wären stärker als wir. wenn wir nicht so schwach wären;" Ed. Jacobsohn: „In der Liebe macht man dir dümmsten Streiche, aber den allerdlünmstcn macht man, wenn man sich nicht verliebt." Sigmund Haber„Wenn das Schicksal nicht gewollt hätte, daß mir durch'S Leben tanzen sollen, würde es UNS nicht auf einen Erd-Ball gesetzt baden."
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