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- Erscheinungsdatum
- 1884-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840219
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-02
- Tag 1884-02-19
-
Monat
1884-02
-
Jahr
1884
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-g/L W.'LLTE äeometer Jab« tt, ZttKu «f. oon Zezsamitz) aus sich de bKchU, »»r der die Petition der Echrebervereine Mockritz), ülir die wir bereit» a« Kenntnlßnahme überweist. Schii ohne Debatte, die Petttion des Erlaß eine- BerarnungS-Gesetz«« ( ruhen zu lassen. — Der bekännte Lackfabrikank Heinrich Dietz in Leipzig hat sich an den sücds. Landtag mit einer Petition d«S Inhaltes ge wendet, derselbe möge dahin wirten, das, schärfer gegen die Diebe vorgegangen werde. Seine Ansicht, wie da« ge,nacht werden soll, Neidet der Petent in folgende Darlegung: »Die Herren Spitzbuben werden viel zu nobel behandelt, deshalb kennen auch diese keine Furcht. Der Rechlssinn im Volk wird dadurch untergraben. Der Privatmann ist schon »ach dem Gewohnheitsrecht verpflichtet, eine entliehene Zache wieder an Ort und Stelle obzuiiefrrn, von welchem er den Gegenstand entliehen, und witrde eventuell durch daü Gericht bienu gezwungen werden können. Der Spitzbube dagegen ist in die günstige Lage gesetzt, die von ihm gestohlenen Sachen nicht wieder an ^lt und Stelle zurückschaffen zu müssen! ES ist dies ein Unrecht. Mancher Diebstahl würde unterbleiben, so der Spitzbube da« Ge stohlene in Person zurückdringen müßte, je nach Ermessen des Richters niit odcr ohne Gendarm. Ist es nothivendig, schnell «rpr- diren zu müssen, so lade man dieselben in eigen- hierfür eingerichtete Wagen, welche nach allen Seiten ossen mit eisernen Stäben versehen u»d, so nöthig. mit Drahtgeflecht umgeben, angcsckloffen, mit Namen und Wohnort verzeichnet, Kutscher und Gendarm im Koupee, und fahre dieselben an den Ort der Thal mit den gestohlenen Sachen. Lasse den Spitzbuben auSstrigen, die Sacken abliefern, wieder rin- steigcn und anichliesten. Fahre durch die Straßen oder Dörfer, bis alle Spitzbuben, mehr odcr weniger, die gestohlenen Sachen ab- gcliefert. Dies würde eine bessere Wirkung erzeugen, Diebstähle verhüten, als die jetzt gebräuchliche Methode/' — An den Kainmerverhandlungen über die Verwaltung der Kunstsammlungen hat sich der Decernent in Kuiistangelegcnheiten» Herr Geb. Reg.-Rath Roßnrann nicht persönlich betbeiligt. Den selben batte, wie wir erfahren, vor einiger Zeit ein leichter Schlag» ansail betrogen, dessen Folgen »och nicht überwunden waren. — Einen traurigen Beitrag zu der Bauinttörc und dem Bau- ichivindei, unter denen unser Erwerbsleben so schwer leidet, liefert der Englcr' sche Neubau in der Fohannvorstadt, wolrrr ja über haupt der Ruin so manchen braven Handwerkers datirt. Seit einigen Tagen haben die Tischler, Zünmerleute, Klempner und andcrc Bauhanvwerker von dem Neubau des Maurers Engler aus der Dürcrslraße die Tbüren. Fenster. Dachrinnen u. s. w. sich wieder abgcbolt. Herr Engler halte diese Lieferanten lange mit Zahlungen zu vcltiösten gewußt; endlich wußte er 4000 Ml. bei einem lnesigen Eredilvercin flügge zu machen, mit benen er die drängenden Gläubiger zu befriedigen versprach. Statt dessen verduftete er in Gesell, last einer ribelberüchtiglen Frauenöperson, um angeblich nach Amerika auözuwandern. Er kam aber nur bis nach Eminrich an der holländischen Grenze, machte sich dort durch GclvauSgaben ver dächtig und da sein Äeuhereo viel Aclmlickkert mit dem Signale» men: eines der Leipzig-'r Postdiebe balle, wurde er verkästet. Er ist bereits aut dem Rücktraiiüpvrt. Hier hatte der Herr nicht bloS zahlreiche Gläubiger. londcrn auch eine brave Familie zurück- gcianen. Gicht es denn kein Mittel, den Bau solcher Spekulanten, die Nichts »ln eigen nennen und nur solide Handwerker schädigen, künftig zu verhindern ützDtzNMNdt«». «sitz»» — aMWWr — No» LasltzeS «tzvltag SM »». m den - V« de» »>anM..IuM La«»eSM«ist,stWum, VMM dem Knche»Vorßrtz«r Joy/ÄoLied «anntdorf (Ephoile Freibergt, den, Sntst« s in Medingen, sowie demWcl>eri»eistcrEbr.> «stein AnerkennunlMM^^WW ch, stche, »ich. . , annten in feierlicher Werse überreicht worden. — Am Sonntag wurde endlich nach Uebenvindung verschicdener Schwierigkeiten, denen stch sogar dir Wvth wilder Elemente zugcsellte, das sehr äesckmackooll erbaute Mellinr« Theater am Bismarck» platz eröffnet. Da- Innere entspricht in eleganter Ausstattung, Beleuchtung :c. dem hübschen Aeußeren. Herr Mellinr versteht cS, die angenehmen Täuschungen der Zauberkunst mit einem sehr an sprechenden Dialog zu verknüpfen, welcher die oft verblüffenden Kunststücke mit feinem Humor illvstrirt und das Publikum ,» eine beliagliche Stimmung versetzt. Von de» vorgesührten Künsten über rnirti»n iinnc l,»innv»r«i tzec >_>» raschen ganz besonders der Wunderschrank, in lind ans dcssen dünnen leeren Wänden verschiedene Personen (auch an- drin Publikum) wiederholt hervortreten und wieder verschwinde»; der scharf denkende, zählende und unheimlich alle Ziffern errathrndr Jbicutl-Todteiikovs, die Kämpfe des Zauberers mit den Gespenstern, welche ihn strrnisch locken, necken, stechen und prügeln, die vorgesührtc Galerie bekannter Photographie-Porträts, zum Tbeil mitten au» dem anwesende» Publikum entnommen, sowie endlich die geradezu mit unaussprech lichem Namen im Programm aufgefükrie» Waffeifontoinen mit elektrischer Beleuchtung, welche das größere Publikum als Kalosplntc- chromochrene (schon über diesen Namen stolpert man leicht) tennt. Ganz besonders überraschten die hinter den goldenen und purpurnen Wasserstrahlen anstauchenden lebenden Bilder, welche in schöner Grupvirung ebenso schon geformte weibliche Gestatten zeigten. Die Vorstellungen Mcltini'a werde» stets eine angenehm« Unter- battung kür Gebildete aller Stände bieten und sicher wieder denselben Zuspruch finden, welcher ihnen schon früher zu Tbeil ward. — Neuheit. Die Soielfailen'Fnbnstrie befleißigt sich jetzt sebr deü künstlerischen Fortschritts in Bczrm aus die bildliche A »lö st a t t u n g dcr K a r t e n s p r e l e. Die Dresdner Spicilarteirsabrik oon Pichst» u. Lcwknecht hat unter der Firma „Dresdner Staot- Karte" ein Kartenspiel anges.-rtigt. mit'Goldschnitt versehen, in seinen sämmtlrcken Bildern die bedeutendsten EafeS und Restaurants nnserer Stadt voriührend, die männlichen Hanptfiguren sehr nctt gezeichnet als schmucke Jünglinge. FalkonicrS i» altdeulschenr Kostüm, das Dauö mit dem Allmarkt. Germania-Denkmal, Hoftlicater. RatbhanS u. s. w. Bei der auch in Dresden grassirenden Skat-Wnth wird dies» Karte gewiß guten Absatz finden. — Laut heutigen JittcrateS veranstaltet das seit über 80 Fahre bierselbft bestehende altrcnommirte Manrisactnr- und Modrwaaren- hauS Met he n. Eonrp.. 'Neustadt, Hauptstraße 8, bis 29. Febr. in Folge vorzunclnnender Baulichkeiten einen Ausverkauf zu bc- dcutend herabgesetzten Preisen und gegen eine Extrakasse Rabatt von lOProc. auf alle wnurcnd desAusverkartts entnommenenWaaren, was eine ganz besonders vortbcilhaste Gelegenheit beim Einkäufe von schwarzen Stoffen zu Eonfiriiiandenkleidern sein dürste. — Prof. Tr. Th. Billroth. der berühmte Wiener Operateur, erläßt folgende Warnung: „Es sind mir innerhalb der letzten Monate vier Fälle vorgekommcn, in welchen Finger mit ganz un bedeutenden Verletzungen durch uns innige Anwendung von Karbolsäure brandig geworden sind; in allen vier Fällen handelte cS sich um Kinder, deren Eltern die Verordnung eines KarbolverbandrS selbst gemacht hatten, „weil die Karbolsäure gut für dieWundbeilung sein soll". Die Karbolsäure bat schon jetzt iu der Ebirurgic. eine weit beschnnktcrc Anwendung als früher; wir haben die Gefahren, weiche dieselben unter Umstünden herbeisühren kann, erst nach und nach kennen gelernt; kotz Mittel kann nicht nur Entzündung und Brand erzeugen, sondern auch durch Blutvergiftung tödtcn; rS entfaltet seine guten Eigenschaften nur in der Hand des kundigen Arztes. Ich widerratbe hiermit aus'S Dringendste, ohne Anordnung eines Arztes ziarboüäure anzuwendcn. Als das beste UmschlagSmittcl bei flocken Verletzringrn raihe ich das in den Apo» theken käufliche ..BleiwasseL' an." - Bei der im Fahre 1872 ersokgieir Gründung der Beerdiaiings- gcscllschast „Heimkehr" wurde gleichzeitig eine Begräbnißkassc i»'S Leben gerufen, deren segensreiche Wirk'amkeil viele Familien, wv der unerbittliche Tod eine Lücke ritz, wohtimenv empfanden. Diese .. _ ... Sparkasse nimmt Beträge herab bis zu einer Mark an. die in dem Patienten reizende Na!» einem Lparlusscnbuche verzinslich angelegt werden. Jedermann ist Garantie gewährt, daß die von ibm vorher festgesetzten Begräoniß- kosien der Bestimmung gemäß Verwendung finden »ud die Hinter- Inffenen nickt besonders betastet werden. Deranigr Spareinlagen können jederzeit im Bmeaii der „Heimkehr" Bautzncrstraßc 22 Ilhrer der Drost llh tm Innern a»Ktz« an die .. ltitauer» und Sch! strd wetzen vorzunehmmder Vau« von 8 Tagen für de,, Karl Gattlob «m ü etder. hat vorgeffern GolMck gesund, ... abgellcsert. — Der »wischen ene Tbeil der Gtolpener Straße cning vom 18. d. M. ab auf die verkehr gesperrt sein. --Fm Verein für v o l k sv e r st ä n d l i ch e Gesund- hcrtsprlegc :c. sprach n», Freüag Herr Ur, E. Ncuinann und gab zunächst im Hinblick aut einige neuere Ereignisse einen Nach trag zu seinem srüher über Trwlms gehaltenen Vortrag, dabei die Ileberzeugrmg ausiprechend, daß vieler hartnäckigen Krankheit nur »nt Hille des NaturbeilversahrenS am ivirksamslen begegnet werden könne, nlw »inter Anwendung seuchtknltcr Packungen früh und'Abends mit Bädern von ca. 22—2," li., kühlender Eompresscu vordcrseitS und aus deu Unterleib, dcrgl. aus den Kopf bei Blutandrang nach Lemieibeu, kühler Kluiliere. frische,r Waners zum Trinke», rmmer frischer Lr„t im Zimmer und größter Rcrniichkeit. Natürlich seien alle Maßnahmen entsprechend der Fieberhöhe zu modifizieren. Au diese Ausführungen anschließend wird von Hern» Koch einer nichts weniger als rationellen Kurmctbode der modernen Medizin gedacht, nach welcher bei Verfall der Kräfte ruugsmittel, wie starke Weine, schwarzer Kassee, Fleischextrakt :e verordnet werden. Anscheinend liege diesem Verfahren das Prinzip zu Grunde, die abnehmenden Kräfte io lange wach zu batten, bis das Stadium der eigentlichen Krankbcit überstanden, thatsächlick aber bedeute es nur eine vermehrte Schwächung, denn dem kranken ^ erfolgen. Organismus, dessen Kräfte voll und ganz im Kampfe gegen die Krankbcit engagirt seien, werde durch diese Reizmittel ein zweites Gilt eingeführt, wodurch die eingeborene Heilkiatt dcS Körpers er liegen könne, ja must». Hieraus besprach der Vortragende die Vor gänge des Blutkreislaufes. wie sie sich in der Lunge nach dem Gesetz der Dinusion der Gase und in dem übrigen Eapillarir,stein »ach dem Gesetz der Endosmose vollziehe» und dkmonskrirle seine Erläuterungen durch interessante Experimente - Vergangenen Sonntag hielt am Ausgange der Wettinerstraste dem Gasometer gegenüber eur herrickaitliches Eoupö, als plötzlich ein Erscnbabnzug von Allstadl nach Neustadt den dortigen Viadukt passtrte, wodurch das Pferd der genannten Eguivage scheute, beide Gabe'stange» »erschlug und sich an einem Hinterbein verletzte. De,» Kutscher tauu keine Schuld beigemeffcn werden, da er des vorstehenden Gawineters und des ans lenzenden Hauses wegen den l hrranbrarnendeu Zug nicht bemciten konnte. Es empfiehlt sich daher — Der wegen Verdachtes der Verbreitung sozralvemokraiischcr! dringendst, daß an den, dortigen Viadukt bei licra,'kommenden Zügen Flugschriften ausreizenden FnhaltS verhatleie Eorrespondcick dcr j weithin sichtbare WarnungSsignale angebracht werden, wie drcs „Süddeutschen Post", Koegci, bestndck sich wieder aus freiem Fuße.!B. am 2 — Ter hiesige Gesangverein „Apollo" bält am 26. Fcvr. in i — Fn Meinbold's «älrn einen Kostümabend ab, Lei welcher Gelegenheit! Maschinen-,' er» „Schützenfest aus Dresdens Vergangenheit" zur Dariiellnng gelangt. — Am 17, und 18. März d. F. wird wiederum innerhalb dcr Schleuß»,» Dresdens dcr große Vertilgnngszng gegen die Ratten ' De ' „ ia rlnsang »,nd Ende der Marienbrücke schon der Fall ist. dcr Nabe der neuen Seidel und Naumann'sche» Näh-! Fabrik ln ri e d r i ch st a d t wurde heute vor acht Tagen ei» 12jäl>rigcs Mädchen ans Eatta, Tochter eines Hand arbeiters, von einem jungen Mann mit einem Stein an den Kops geworfen: aus welchem 'Anlaß ist uns nickt bekannt. Leider aber ist das Märchen bereits am Donnerstag gestorben. Da dasselbe auch in einer Blnmensabrik beschäftigt war, io scheint cs noch zweifelhaft, ob der Steinwurs gerade Todesursache geworden, odcr ob vielleicht ihre Beschönigung sie mit giftigen Substanzen in Be rührung gebracht Irak. — Das an: Freitag im Tivoli abgebaltcnc 40jährige Strstungs- . . fest des „A lI ge in c i»en Tnrirv creins" war von einem sehr rn Vortragsabend, an weichem! zahlreichen und geirnblien Publikum, ca. 600 Personen, besucht und a über „Die Obsivenvcrlhung" legte durch seinen Verlauf davon Zcugniß ab. daß dem Vcicinvon >^„ p,cr Bevölkerung lebhafte Lr.mpathieii entgegengc- Konzcrtmnsik vonr Fägerbataillon Nr. IN unter Mustldirellor NSvenack eröstnete die Feier, ivo- zur Arrssühruna gebracht. Den Hausbesitzern wird wegen dcr er forderlichen Bkihrrliguirg an dieser durch das öffentliche Fnleresse gebotenen Maßregel noch eine Bekanntmachung mit den speziellen Vorschriften von stadträthlicher Leite zugeben. — Die Gartenbau - Gesellschaft „F l o ra " veranstaltet heute Abend 8 Uhr gelegentlich ihres SOjähriacn Bestehens in» großen Au-stellungSsaale, r. straallee 62, einen Vo Herr Kammerherr Freiherr v. Friesen sprechen wird. Dem Vorträge werden höchstwahrscheinlich Ihre ollen Schichten Majestäten der König und die Königin beiwohnen. , bracht werden — Unterhalb der Augustusbrücke wurden gestern Mittag zum j Leitung deS He» ersten Male wieder nach langen Wochen dünne Eistafcln ge- rauf die Vereinssängmcbast einige Mäiwerchcrc mit bestem Gelingen sammelt und aus Handwagen davonaesahrcn, da die Kälte während' zu Gehör brachte. Der sich hieran amckließcnde FcslaktuS, bestellend der Nackt zum Sonntag im Elbthale auf ö'/« Grad tt. gestiegen! in einem Prolog, dem ein lebendes Bild, die Huldigung der Tur- war. Fn allen Höhenlagen um Dresden sind die Weiche aufs Neue „erer darstellend, folgte, sowie oer allgemeine Gesang eines FcstliedcS mrt Eiskrusten bedeut, und,wenn die,Kalte noch einige Zeit anhält,! und die vom Vorsitzenden gehaltene Fcslrcvc beendigte den ersten ^ Tbeil des 2lbendS, nm „»»mehr dein Tempel Terpsickore's die Psorlen zn öffnen. — Fm Linckc'schcn 2'ade arrangirt heute ?Ibe,id der Wohl- thätigkcilsverein „ K r e u; b r ü d e - und K r e n zs cb w e st e r n" »um Besten seiner Kaffe einen Fanülicnabend, bestehend in Ge- sangsconcert und Ball. — Der Gesangschor deS Vereins G e w er b t re i b e » d e r hielt vorgeslern unter sebr zahlreicher Betbeilignng von Freunden und Gönnern einen Fnmilienabend in Bnch's Sälen ab. Das interessante Programm wvrde unter Direktion des Herrn Mnslk- lehrer Otto Mütter mit großer Präzision zur Aufführung gebrockt und ernteten namentlich sc HS „r Nationnlkosltirn vorgetragene Tirolerlreder den lebha,testen Beisail. — Fn »inen, der Schanfenffer der Kunst ge werbe Halle ans dcr Prager,traßc er,egt gegenwärtig eine prachtvolle, äußerst Nckickl ' ' ' ' wird es bald ausreichend EiS ßeben. — Fm vorige» Fahre erwähnten wir in unseren Berichten über das 8. Mitteldeutsche Bundes,chieße» des Umstandes, daß ein Sckandauer Schütze wegen Nichtbeachtung erschaffener Ehren geschenke von der Betbeiliaung am Schießen ausgeschloffen worden ici. Der betreffende Schütze, Herr Uhrmacher Friedrich Herbst in Schandau sollte den von ihm in Berlin erschossenen Ehrenpreis dcr Stadt Berlin, ein Silberbesteck im Werth von 1500 Mk-, für 700 Mk. verschleudert Kaden. Uebcr den Fall wurde nun ein spezielles Schiedsgericht eingesetzt, welches jetzt nach Verlauf von 6 Monaten oocrrn H. folgenden Beschluß »ugeben ließ: „Fn Anbetracht, daß drc von Fluren durch den Verkauf eines vom Magtstrat in Berlin zum 7. mitteldeutschen und 7. drandcnburgischcn Provinzial-Schützrn- sestc gestiftete Ehrengabe verletzte Schützenehre durch Ihren Aus schluß von dcr Thcirnabme an dem 8. mitteldeutschen BundcSschicßen m Lresdrn aeiüknt sei, wird beschloß,-». Sie wieder alS Mitglied deS Bundes zuzrttaffen. des Mitteldeutschen Schützenbundrs war aber erfolgt, trotzdem H esunvenen reellen Verkauf, sowie eine Bescheinigung des StadlratliS z» Schandau brigebrachl batte. daß in Schandau von einem öffentlichen AuShieten und unehrenhafter Ausstellung nichts bekannt sei. — Der dicoiäbrigc Familienabcnd des ch r i st l i ch - s o zi alen Vereins, dcr am Sonntag Abend im Kgl. Belvedere abgc- l,alten wurde, verlief bei einer äußerst zahlreichen Bcthciligimg der Mitglieder und ihrer Angehörigen in überaus anmutliiger, von echt christlichem Familiencharakter durchgeistigten Weise. Zuin Gelingen des Abends batten eine Anzahl Mitglieder deS Dresdner Männcr- Gesangvcreins. Herr Zithcrvirtuos Stöckel und mehrere andere Herren und Dame» in bankcnswerther Wette ihre Kräfte für das sowohl mit vielen, Kmttlgcschmack zusammciigestellte, wie auch vor trefflich durchgesübrle Eoncert zur Verfügung gestellt. Die Pause der Eonccrtahtbeilungen wurde durch eine stimmungsvolle, von echt familiärer Gesinnung getragenen Ansprache dcS Herrn Pastor '' «n bildeten noch manche heiter» Bundes zuzuiaizen. Gcz. A. Trttschler d. Z. Vorstand mcreinrlchtrmg i liehen SchützenbundrS." Die scinerzeilige Ausschließung j Paffanten. Tie >Igt, trotzdem Herr H. schristliche Gegenbeweise über Herrn Richard 2 au, ccr pragrrnrai-c cr!e„l gegenwärtig crne prachtvolle, äußern sonder, geschickt und mit vielem Knnstnersiändniß gearbeitete ^im< mcreinrlchtrina im dc»l'ck italicin,ck,en Stile die 4l»in,»rttnmkeit de? Seidel ausgrfüllt. Nach im dcnl'ch itaiicnischen Stile die Änsnirrklamkeit Ncr e Nkeistcrstückc sind miS dcr Kunsttttchlerei deS Beer, pkcuegasic 2!» liier, hcrvorgegangeii. — Der letzte öffentliche Maskenball der heurigen Satton findet am nächsten Freitag den 22. d. M. in, Eldorado statt. Die umfassenden Vorbereitungen dcS Besitzers diese« hübschen Etablisse ments. Herrn Siedcl, lassen auf einen glänzenden Verlauf dieses BallfestcS schließen. — P o l iz c i b e r i ch t. 21 lS am 16. d. Mittags mehrere Kähne durch einen Dampfer ström auswärts geschleppt wurden, geschah cb. daß oberhalb der Augustusbrücke ein Schiffer in Folge eines Ver sehen« bei drin Anziehen des Taues von letzterem cnaßt und von seinem Schiffe in die Elbe geschleudert ward. Der Mann wurde zwar bald wieder aus dem Wasser gerettet, er hat aber einen schweren Gelenkbruch erliiten, weshalb er in daü KarolahauS ge bracht wurde. — Vom Laicrnenwärter Roßmann find in der Nacht zu vorgestern am Brsiiiarckplatz verschiedene Wäschestücke, »um Tbeil C. S. gezeichnet, ausgesunden worden. Die selben dürften hier gestohlen und aus Furcht vor Entdeckung an dtzm gedachten Ort« »eggeworfen worden sein. — Der derzeitige — Leipzig, 16. Febr. Belt den, Wiener Tbeaterbrand find in Unsere» beide» Htadnhcatcrn, dem alten und dein neuen, eine Menge Sicherheit-Maßregeln gegen FerierSgeiahr getroffen, bauliche Veränderungen vorgcnomnien worden ,e„ die zuiammen wohl o» die 100,000 Mark gekostet haben mögen. Ein« Kleinigkeit — aber eine schwerwiegende — ist indrß doch, wie stch neurrdrngü heraus» gestellt hat, übersehen worden: die Schläuche der Feuerwehr, von der eine stehende Feucrwnche »n den Theatern errichtet ist. Diese Schläuche waren in Kisten wolilvcrpackt über dem Bühnenraum aufbewahrt, mögen aber seit langer Zeit nicht probirt worden sein, und als enolich einmal eine Revision vorgenommen wurde, zeigte sich, daß sie, jedenfalls in Folge der von der Bühne ariöslrömenden Wärme, so vollständig durchgesreffen und unbrauchbar waren, daß sie auf der Stelle durch neue ersetzt werden mußten. Die Stadt verordnete» haben selbstverständlich bereitwillig dir Koste» für die Neuanschaffung der Schläuche nachträglich bewilligt (1576 Mark für das neue und 754 Mark für daü alte Theater); aber es fragt sich doch, ob dcr betreffende Stadlrath, welchem daö Feuerlöschwesen untersteht, die Verantwortlichkeit in diesem Fall, der so schwere Folgen hätte nach stch ziehen können, von sich ab und ganz allein auf den technischen Direcior des LöschwescnS wälzen darf, wie er e« gcthan bat. Die Amtsführung deS Branddirektors Meister, der jüngst pensionirt worden ist, scheint sonach doch nicht so ganz vor wurfsfrei gewesen zu sein. — Neben dem alten Lehreroereln hat stch noch ern „Verem Leipziger Lehrer" gebildet. DaS ging so zu. Ter Vortrag, den dcr Schulinspector vr. Hempel aus dcr letzten Lehrerkonscrenz gcl»attrn, war in einem hiesigen Blatte „unbedeutend genannt worden. Das verdroß »anieutlich auch den Stadtrarh Er. Panitz, den Leiter unseres städtischen Schulwesens, und als vollends der Lthrciverein gegen 7 Stimmen den 'Antrag ablehnte» über die Redeweise deS betreffenden Blattes seine ausdrückliche Mißbilligung auszusprccheu, hatte er eS vollends bei dem städtischen Ächulrail, verschüttet. Unter diesen Umständen haben die Schuldirektoren ee> für angezeigt gehalten, einen neuen Verein z» gründen, dem sofort die Hilfslehrer c-n numso beitraten und der Lrrector der Mädchen schule der 1. Bürgerschule, Alb. Richter, vorsteht. Dcr döse Kritiker der schulräthlichcn Rede, über dessen Persönlichkeit hier Niemand in Zweifel ist. hätte sich solche Folgen doch wohl nicht träumen lasse». — Die hiesige Realschule, seiner Zeit die erste in Sachsen, jetzt die Realschule l. Ordnung, friert zu Oster» ihr 50jährigeö Bestehen und die Feier soll 3 Tage dauern: vom 4. bis 6. Mai. Die wtadt trägt zu den Kosten derselben 3630 Mail bei, und damit die Aula, welcher eine Masikausfühimig und ein Actus gehalten wird, in voller Pracht erscheine, ivirv die Decke derselben mit einem Aufwand von 600 Mark erneuert. — Fn dem benachbartrn Lindenan hat sich dcr Direktor deü BorschußvercinS, NamcnS Zahn, vor einige» Tagen erschossen. Eigentliche Veruntreuungen haben ihn nicht zum Selbstmord getrieben, aber bei dem Abschluß dcr FahrcSrechmmg hatte sich hcrauSgestcttt, daß er ohne Wissen und hinter dem Rücke» seiner Mitdirectoren aus Rücksicht aut gute Freunde 2 Posten u tiOOO Mark ausgelielien hatte, die verloren gegangen sind — ein ehemaliger LandtagSabgcordnctcr soll dabei betbeiligt sein — und als dies entdeckt wurde, war er sofort abgcsetzt und zur Ernennung eines neuen DircctorS verschrittcir worden. — Fn VorgtSdorf bei Sanda wurde am 10. d. M. Abends an dem der Handarbeiterin .Herklotz gehörigen Hanse ein Brand stistungSversuch verübt. Dcr Thäter ist nunmehr in der Person dcs eigenen SobneS dcr Hcrklotz, de« 17 Fahre alten Stuhlbaucriehrlinas Herllotz in VoigtSdorf, ermittelt und am 16. d. M. in das Amts- gcrichttzgefängnlß zu Sanda eingeliefert worden. Derselbe hatte erst eine brennende Eigarre und dann noch ein angezündetcS Streich Hölzchen in da? Strohdach des HanseS gesteckt; das Feuer würbe jedoch rechtzeitig bemerkt und konnte noch ii» Entstehen gelöscht werden. — Fn dcr Dufourstraßc in Leipzig beliebte dieser Tage ei» Maurer lehr schleckt aufgelegt ju sein. Er stand aus dcr Straße und raisonnirtc und fluchte gräulich, blieb jedoch dabei allein nickt stehe», sondern siel schimpfend über die ruhig Vorübergehende» her, ja einige davon bearbeitete er sogar mit den Fäusten. Auf dev. Schutzmann, der baldigst heibcieiltc, schlug er erst reckt los, mußte aber Ichließlich doch mit in 'Nr. Sicher, wo man ihn gewiß wieder auf den Gruirdton für den Straßenverkehr hinaufstimmt. — Ai» !1. d. feierte in Frcibcrg da« Lchrer-Ebepaar Noch das Fest dcr goldene.» Hochzeit; der Jubilar zählt 81, die Fgbilarin 72 Jahre. die Wiedertrauung fand im Dome durch Herrn Cup. Tr. phil. Richter und unter zahlreichster Betheiligung von Freunden, Kindern, Enkeln ,c. statt. DaS Kultus»,inistttiunr übersandte de». Jubelpaar eine Ehrengabe von 150 Mark. — In dcr sog. „Glänzelmüble" zu Oberschlema verunglückte anr^Triebwerkc dcr Müllcrgesette Epperlein und trug euren gechbl lichen Oherscheukelbruch dovon. — In der Ulrichsgassc in Leipzig erhängte sich dieser Tage ein bereits im Armenhaus untergebracht gcivclrner bejahrter Korbmachcr. Wirkliche Noth scheint ihn in den Too getrieben zu haben. — Ans dem Berge Onbiir ist vor kurzem ein Tbeil der alten Biustwrln.inaner, links vom oberen Thorc, eingcstürzt. Dieser The-.l gehört zu den ältesten Ruinenthcilen der Burg Oybin. Ein be- londerer Schaden ist durch den Einsturz nicht entstände», da die Steine rumeist in den Burgziviiiger gestürzt sind. — Welche üble Folgen ein unüberlegter Scherz haben kan», zeigt folgendes Berspiel: Ein RittergutSpnchter in der Nähe von R o hinein vcttor beim Rachhansesahren von da zwei Packele mit Stückbesr», welche von rwci desselben Wc-geS kommenden Llovakcn gefunden und mitgenommen wurde». Zufällig kehrten diese Beiden r» dem WiribsbauS dcs Wohnort« kbeiigcnaimten .RittergutSpachlers ein und erzählten dort von ihrem Fund. Fn diesem Augenblick erschien auch dcr Pachter selbst, legiiiinirte sich als der Verlierer der beiden Packete und nahm eines davon wieder an sich, während j er da« andere den beiden Slovaken mit dcr Weisung^überließ, sic - sollten den Inhalt nur anseffen. es sei guter Käse. Die Slovaken , ließen sich dieses nicht zweimal sagen, sondern machten stch flink i darüber her und ließen sich den vermeintlichen Käse gut schmecken. > Kurze Zeit nur indrß verging, da finge» die Stückheien im Leibe § dcr arnicii Meirichen an zu wirken und trieben denselben zu einer besorgmßerregcndcn Dicke auf. 'Allen Anwesenden und nicht zu»» Mindesten dem RittcrgntSpachter selbst wurde bei dlescr Wahr nehmung himinclangst, man schickte sogleich zum Arzt und «S gelang diesem auch uiittclsi sofort cmgewende'er Brechmittel die Gefahr Püctlich zu hcscittgcu. Reichlich veRicntt und für die auSgcstandene L.ual entichävigt zogen die Heiden Slovaken sodann ibrcS Weges weiter. — Am Freitag gcricthen in einer Fabrik in Werdau die Härbereiaibeiter Lange und Wolf wegen einer Geringfügigkeit in streit; rin Wort folgte rasch auiS andere, Lange wurde hitzig und versetzte dem Wolf mit dem Messer einen Stich in die Munvlippc und hierauf einen Stich in die Unterleibsgrgend, so daß dnS Ein- gkwcidc sichtbar wurde. Aerztliche Hilfe war rasch bei der Hand. Pjcgen ichwcrer Körperverletzung wird sich nun Lange vor dem > «trasrickter zu verantworten haben. InLctp, ig fand man die erst 26 Jahre alte Ehefrau eines Photographen in ihrer Wohnung todt im Bette liegend aus. Sic hatte sich vergütet. Die Veranlassung zu der traurigen That ist noch nickt bekannt. — In Großwiederitzsch ist unter den Schafen deS Guts besitzers 'Albert Fritzsche dir Rande auSgebrochen. — T«gk»ordn„ na der 2. a«inmcr. Heul, VormlliaaS u> Uhr. S»I»siS<rn»Iinna iU>«r die d»n de«, Lan»«»aSan6lä>nffe znr Vermal«»»« der Ltanirlitiuldrn anf »ir (t»1>re »!8»A> adqelrairn «rchiiiingr» »rir. re«a>. "brr die Uclitio» »rv Klrlschrr« Sri.« in Diaideim, die Nn«rrsnili»na einr« reid»- kräliis rnilchlcdrnru Prozcll«» brtr. Drs,i. itdrr »ir Per,»,« »r» «r.r- aebiraischeu wkdlracVzmeiai-dcrrinS um «inrn vritraa zu (erricht»»» «ine» «ii»flchtSil,iirmi>. rankSgeschlMe. DentseheS Reich. Der „Frankfurter General-Anzeiger" meldet, daß unter den 42 Re seren baren, welche an dcmLhcrlandeügc- richte zu Franks,irt n. M. be'chäftigt find, sich 37 Juden befinden Eine ea. n 8 o <; oIbro wird demnächst im Juslizpalast zu Moa bit zum AnStrng gelangen. ES handelt sich um zwei Damen vcr Ber liner Gesellschaft, der Gattin eures Train-Offiziers und der eines LtabaarzieS, die durch eigenartige, ,»u nicht ru sagen böswillige Machinationen, mit dem Schreiben von anonymen Bri '
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