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- Erscheinungsdatum
- 1884-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-02
- Tag 1884-02-12
-
Monat
1884-02
-
Jahr
1884
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»r. 4» Raufe«t»n. Schl Antteg, den bieüdezÜ! «ien. Schttlaereim. geschlechtlichen Ausscho^tfung !. siebt «dg. Liebknecht einen Angriff aus di« Klaff er, alt wenn diese besonder» unzuverlässig seien u> »nttag, den dies, daraus bin, daß sei. Res. Streit I«n u. »ml. _ .« der verg^ unzuverlässig seien und stellt Ada, Gradl ebenfäll» »org o» fern geleg^i scheu w»re däbc. en daß ge« — vr««4aen Leits » — gesungen Äa ZI vlonstak äao »». «b«. tdeib ara von von t>) und klangen jirogram« i minnnel b dickt ' cken Paffu» zu strei dieser Passus im Reich» ^ , erklärt, daß es der Dcpu, . den Bergarbeitem Unzrwerläsflgkeit vorzuwerken, ganz ekrenwerthe Leute, wen« r» auch zu wüns«^.. wisie Einftüss, von ihnen ferngehalten würden. Abg. Ackermann verwahrt sich und die Deputation cdenfallt gegen derartige Ver dächtigungen. Auf jeder Sette d«S Bericht» könne «an sich über zeugen, daß di» Deputation da» größte Wohlwollen für die Arbeiter hege. Gerade den Arbeitgebern leien die größten Opfer durch die neuen Bestimmungen aufgelegt worden. Deshalb möchten die Sozial demokraten nun endlich nnt ihren Verdächtigungen aufkören. Auf die -rage des Abg. Liebknecht, wer unter jenen von den Ar beitern fern zu haltenden Elementen gemeint sei, antwortet Res. Streit, von sozialdemokratischer Seite mehrfach unterbrochen. daß er lediglich die Einflüsse der Sozialdemokratie meine, welche zu wiederbolten Malen erklärt bade, daß sie aut revolutionärem Boden stehe und die nur Unzufriedenheit in die rubigen Kreise der Arbeiter trage. Wenn aber die Arbeiter sich von diesen Einflüssen loSreißrn könnten, so würden nicht nur sie, sondern auch die Allgemeinheit gewinnen. (Bravo I) Ädg. Liebknecht: Was verstehen sie unter revolutionärem Boden? Olme die Revolution wären Sie über haupt nicht hier, demnach stehen Sie Alle aus revolutionärem Boden, ebenso der konservative Minister von Nostitz-Wallwitz mit dem vorliegenden Gesetzentwurf. Eorrek. Niethammer wünscht, daß die Sozialdemokraten, wenn sie immer davon spräche«, was man den Arbeitern zu geben bade, doch auch einmal den Arbeitern sagen werden und die Devise der Gesellschaft «in nrto voluptnn" duru, möchten, waS sie ihren Arbeitgebern schuldig seien, und wendet sich aus zu rechtfertigen. Höchst geschmackvoll ausgesüdrt ist die nnS vorliegende „Ennladung zu .^>nen»r<-n.-»«i-l,,nd »>,r«.me„l dir Choraesänae. theilL b« »«e Gaal-Hitze «« « «rravgeuren. namentlich auch dem ^rödörf- , .orsiund, machte» die Darstellungen all«,Hand itgeuirer-Romantik verduftet«, regt, sich unter den khumortsle« und ihren schöneren Begleiterinnen die auwaüerinck-ig. Lch kein Rückhalt und auch kein möglich »ar. Wer von oben auf diese« Tanz- sab. begriff nicht, wie die testgekeiiten Paar« so gm i sich wieder sreimachen konnten, -ebenfalls ist der Festhumor nocv viele Stunden in gleiche», Tempo lebendig gewesen, aber das wissen nur die, welche von afrikanischer Gluth unbehelligt weiter tanzten. — Aus eine vom Kreuzthürmer BorniitlagS '/elOUHr gemachte Feuernirldung, nach welcher cS ln Strtesrn brennen sollte, rückte die hiesige Feuerwehr auS, konnte aber, au den. Orte angelangt, von etnein Brand» nicht» ermitteln. Nachmittag« '/»4 Ubr dagegen entstand in dem Hause Hauptstraße 2 in der 5. Eloge ein Balken-und Deckendrand.der alsbald durch das Nrusiädter Devot gelöscht wurde. Durch da« -euer wurden ca. 4 Qu.-Metcr Holzsläche voll ständig ausgebrannt. — Herr Schubmachermeister Franz. Freibergerstraße 20. ver anstaltet von jetzt ad UntSrrichtskurs« im Kopf- und Taselrcchne» nach dem von seinem kleinen zehnjährigen Sohne angewandten leichten System in und außer den, -vause. Der Pater (nicht bloS Pflegevater) des kleinen Rechenkünstlers. Herr Franz, nimmt An meldungen entgegen. — Der Schtarassic> Koftümsrst am 22. Februar in den Räumen des Gewerdehauseö verspricht außerordentlich glänzend »u sodann gegen den Antrag, den Abg. Kirbach ebenfalls bekämpft. Der Antrag wird mit großer Majorität abgclebnt. Bei 8 2t. wel cher den Austritt aus den Knappschafiskraiikenkassen regelt, ebenso bei den 88 20 und 20 d. welche von dem Porslande resp. der Ge neralversammlung bandeln, stellt Abg. von Lollniar unter großer Unrube der Kammer einige AbänderungSanträgc, welche irdoch lämiiitlich abgelebnt werden. Nachdem die Paragraphen 1 bis 286 lämmtlich in der von der Devutation vorgcsctilagenen Fassung ge nehmigt sind, wird die weitere Beratkung des Gesetzentwurfes auf morgen vertagt. — Die erste Kammer hat gestern ihre unterbrochenen Sitzungen ausgenommen. Präsident von Zeliincn theilt zunächst der Kain,»er »iit. daß die Direktorien beider Kammern von Seiner Majestät dem König und Seiner König!. Hoheit Prinz Georg am Sonntag in einer Audienz empfangen wurden, um die Gcsühie der Kammern bei dem schwere» Verlust, der das Königliche Haus be trosse», darzulegen. An Stelle Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Georg rcserirt sodann Vice - Präsident Hcmpel über den bereits von der zweiten Kammer genehmigten Etat der Zuschüsse für das Departement der Finanzen, mit Einschluß der Position für die Vorarbeiten zum Bau eines Finanzminiskerialgebälides. Nachdem bei dein Kapitel der Land-, Landeskultur- und Altersrcntcnbank Abg. v. Bühlau aus die Ilnzu- träglichkeiten hei der Exvedirung der Ein- und Auszahlungen lnn- gewiesen und Finanzininister v. Könnend thunlichste Abhilfe der Ueöelitände versprochen, werden sämmtliche Positionen bewilligt. Abg. Seifert referirt hierauf über einen Tbeil dcS Budgets des Fusticm nisleriums. welchen die 2. Kammer bereits genebmigt hat. Abg. Pcltz drückt hierbei seine Freude aus über die theilweiie Ab- minvcruiig des 25proc. Zuschlages zu den Gerichtskoste», bedauert aber, daß dafür ein Zuschlag aus die Erbschaftssteuer eingeführt werden soll. Einem Antrag des Abg. von Böblau, den Zuschlag zu den in Sachen der freiwilligen Gerichtsbarkeit zu liguidirenden Kosten ganz wegsaiicn zu lasse», hält Juslizminister von Abcken entgegen, daß man aui eine Einnahme von einer kalben Million nicht ohne Weiteres verzichten werde. Jedcnsalls sei sür diese Finanzperiodc an einen Wegfall des Zuschlages nicht zu denken. Aus Antrag des Abg. Martini wird hieraus der Antrag v. Böhlau an die Finanzvcputation verwiesen. Sämmtliche Positionen werden hieraus geniäß dem Tep.-Antrag bewilligt. — Nächsten Mittwoch hält der hiesige konservative Verein im weiße» Saale bei Renner. Maricnitraße, seine dies jährige ortcnllicke Genciaivcrsammiung ab. — Bereits seit Fahren sind die Bewohner der Trompeter straße heim hiesigen Stadtrath bemüht, daß dieselbe verbreitert und das jeden Verkehr störende, in die Straße hincinragende Gnindstück Nr. 12 abgebrochen werde. Leider sind diese Petitionen bisher insofern vollständig erfolglos geblieben, als die Behörde ihrerseits eine Verpflichtung hierzu stets ahgewieien hat. Erfreu licherweise hatte sich nun der derzeitige Besitzer genannten Grund- iluckb entschlossen, den Abbruch desselben vorzunevincn und ein der Fctzlzeit entsprechendes Gebäude auszuführen, wodurch mit einem Male die längst erwünschte Verbreiterung der Straße, ohne daß der Stadtkassc erhebliche Kosten entstehen, geschehen sein würbe. Zum Leidwesen aller dortigen Bewohner aber hat setzt der genannte Besitzer seinen Entschluß wiederum zurückgezogen, da die ihm bau- voiizellichericits gestellten Bedingungen sür den beabsichtigten Neu bau uuallsiührbar erscheinen mußten. — Nachdem im vorigen Fahre der hiesige pädagogische Verein sein goldnes Fubiläum in solenner Weise gefeiert batte, beging derselbe sein 5l. Sliftungssest vorigen Sonnabend im gütigst überlassenen Saale der Kausmannschatt einfach, aber würdig und geehrt durch die Anwesendeil der Herren Schulrath Bertkelt und «tadtrath Heubncr. Emgcrahmt durch zwei von Bürgerschullehrcr Robert Kretzschmar gedichtete ernste und sinnige Ehoralgesängc wurden Vortrag und Jahresbericht, erster» gehalten von Bürger schullehrer Hugo Möbius und letzterer von Bczirksichuldirettor Bruno Müller. Der erstgenannte Festredner beantwortete in freiem, halbstündigem, nach Form, Fnbalt und rhetorischer Ausführung aus gezeichnetem Vorträge die Frage: „Wie erhalten wir uns die Be geisterung für alles ideale Streben?" und bezeichnet,: Religion, Wissenschaft und Kunst in allen ihren Richtungen als die hohen Strebziele und reichen Quellen sür unsere Begeisterung. Aus dem, ebenso wie der Festvortrag, mit großem Beifall ausgenommenen Fahresberichte sei nur hervorgebodc». daß der Verein außer den Ehrenmitgliedern gegenwärtig 474 Mitglieder zählt und auch im vorigen Fahre außer sür die Pflege geistiger und beruflicher Jnter- essen, auch vielfach sür Linderung der 'Roth erkrankter Mitglieder oder deren Wiltwcn und Waisen gesorgt, sowie in seinem Pestalozzi- niste den in weiteren Kreisen vorhandenen materielle» und sitt lichen Nothständen möglichst abzuhelsen gesucht hat. Während der ganzen Feier wurde, zuerst vom Vereinsvorsiyenven. sodann von beiden Vortragenden und von der ganzen Veriammlnng durch Er heben vom Platze dem Schmerze über den Verlust der hoben Pro lettorin des Pestalozzistifts. F. K. H. der Frau Prinzessin Georg, sowie dem ehrfurchtsvollen Danke, welchen der Verein der Selig- cntschlaienen schuldet, Ausdruck verlieben. — Ein echt karnevalistisches Kostümfest hatte der hiesige Kaust mänmsche Verein „Humor" in Meinboid'S Etablissement am Sonntag veranstaltet. Damit die Besucher gleich mit Humor in den „Humor" hineinbefördcrt würden, nahm dieselben am Eingänge der Säle eine „elektrische Eisenbahn" auf. Der Wagen mußte frer- lich bodenlos werden, da die erste Masse der beförderten Damen und Herren den Boden gleich durchgetreten hatte, so daß man lustig genug per vmios weiter kommen mußte. Ueverrajchend war der Anblick der Festräume, die sich in Gegenden der sächsischen Schweiz umgewandelt hatten. Die meisten -Humor-MaSken erschienen auch im Sommerkleide mit Schirmen und Fernglas. An den Seiten gab es viel fröhliche Einkehr in Schänken und durststillenden Stationen, Namentlich zog die „Amselschänkc" die Durstigen magnetisch an, Ter „schlciikrige" Dekorationsmaler hatte diese Amselschanke hervor gezaubert, an den Wänden, im Mobilar und an der Decke Alles loralgctren imitirt. Eine bierschänkcnde Fungier detheuerte ganz überzeugend ihre Echtheit und auch das Bier, denn theuer genug ivar es. ES bedurfte aber kaum der gambrinischen Nachhilfe, um seinen Humor bei dem lustigen Treiben in allen Theilen der säch fischen Schweiz zu beleben. Man tummelte sich, von reizenden Bäuerinnen, niedlichen Böhminnen. Touristinnen rc. hier und dort hin verlockt, im Strudel deS Vergnügens, bis im Hauptsaaie der Aufzug einer schmucken Tirolcrgeiellschast, di« iin Singen und Jodeln unübertroffen blieb, die Blicke nach den Brrgesböhen des Podiums lenkte. Tic Kunde, daß ein Extragastspiel der Meininger die „Prczioia" oder doch Zigeuncrscencn reizender Art vorsühren werde, erhöhte den Fcstjubcl nicht wenig. Richtig zogen auck die Meininger als Zigcuncrvande, sehr romantisch und allerliebst kostümirt, mit klingenden, Spiele bald herein, von einem Haupt- Mann gravitätisch geführt. Zigeunergesang'aller Art und brillanter Zigeunerianz erregten frenetischen Beifall. Eine wundernettc Prcziosa sang „einsam und allein", aber >onst frisch und vergnügt tanzte später einen rötblich verschleierten Solorcigen. von den wobl- geübten Tanzgruppen bestens unterstützt. Auch italienisch wurde — Am Sonnabend sjlur (b. Zwickau) Nähe d k'sdrunr 188» Morgen »urd« auf Martentbaler der Reichenbacher Chaussee, ein unbekannter s Haar und dergl. e, braunem Stoff- schwarzgestreifter . der Schlarassen Lviel und Kurtzwcnl Hornung 1584. Abends 8'/e Uhr, im großen Saal deS Gewerbe- haußeS zu Dreßdcn. «Umanntalich «euch ts» dekann« — Die Mär« »on, «chlaraffnilan»: wie ein giedira »on Hirsebrei — Sein eigentlich«» BoUwerk lei — wie «einer noch der» ein,e»rungrn. — Der nicht zuvor »en vret bezwungen, Indem rr te« -ch unterm»-, Un» oiinniich »ac> Wedirg »nrchsra-. Diewetlen se»«ch mancher viast — Sich mit »rrlei »ich« lern desa-i, Ho I» nach »nireS Reich» Beschluss — Geschenk« t-«ch dsescr Hoch,enul. — iNeSffnet sei» gl-r loril die ««orten, — »>»> wo» «on klin»»t «»er Orten Bo» der Schiorosfcn Kwcck «„» Ziel, — Soll! ZI,r erschon'n in uiilerm Spiel. Gewartet scdoch keinen Glanz. — Roch Holge» Blödsinn» girletanz. Gi» Stil« an« Denllchl-nd» schönfter Zeit — Da» Hallen wir snr Glich »errit. Genie-« mit fröhlichem Behaprn - Die Sviele an» der Borzei« Danen — Bersch,«chl »er Sorge« triidrn Dunst: —Geist ist »a» i!e»rn, heiter die «uns»." Ein eigens dacu verfaßtes Fksispicl, deS ausschließlich von ersten Kräften unseres Hostheaters und des RcsidenztheaterS zur Darstel lung gelangt, bildet de» Mittelpunkt des Festes. Wir wollen davon und von den sonstigen vorbereiteten Uebcrraschungen des AbendS nur soviel verralhen, daß Alles streng im Ebaraktcr des geplanten Festes gehalten ist. Die reichssreie Stadt Nürnberg um das Fahr 1584 wird uns mit dem ganzen Zauber der Pracht und Poesie jener Zeit vorgesükrt und das bunle Städtclcben mit seinen Volks belustigungen, u. A. Aiissülnung einer Komödie deS Hans Sachs „das Narrcmchneidkn" wird „tapfer die ganze Nacht" „das Geniüth crbölien". Bei der voraussichtlich starken Belheiligung, die sich übrigens bereits jetzt schon sür dieses ccl>le Künstlersesl regt, wird Feder, der Lust verspürt, sich im allen Nürnberg zu tummeln, gut tliun, durch Mitglieder der Schlaraffia sich bei Zeiten Zutritt zu den» Feste zu sichern. Anmeldungen sind zu richten in Altstadt an Herren Robert Friedrich, am See 20, pt,, und E. Rietz, Fohanncs- platz 5o, in Neustadt an C. Höckner'S Buchhandlung. Hauptstraße. — Polizcibericht. Am Sonnabend Vormittag wurde in der inneren Neustadt ein Portemonnaie mit 122 Mark und 10 Badekarten mit der Inschrift „zur .Hoffnung" verloren. — Aus der Scheffelstraße wurde am Freitag eine Frau von einer Droschke überfahren und erlitt einen Beinbruch. — Auf der Böh mischen Straße kam am Freitag eine bejahrte Frau; uFallc und erlitt einen Ariiibruch. sowie einige geriilgsügigc Verletz ungen im Gesicht. — Fn einer hiesigen Fabrik wurde am Donnerstag ein 15 Jahre alter Arbeiter infolge einer Neckerei so ähhzornig, daß er einen Genossen mit dem Brodincsicr in den Arm stach. — Gestern früh gegen 7Uhr ist am großenOstragchcge der Leichna m einer unbekannten, etwa 20 dis 40 Fahr alten Frauensperson aus der Elbe gezogen worden. — Sonntag Abend wurde aus der Köulgsbrückerstrcißc ein Mann ohne besondere Ver anlassung von euicm anderen, eine», Tischlergehilfeii, niit dem Griffe eines Schirmes derartig über den Kops geschlagen, raß starker Blutverlust cintrat. Der Verletzte mußte sogleich ärzt liche Hilfe in Anspruch nehmen. — A»> Freitag ist ein vom Tone hereingekommencr Ticnslknccht aus der Hauptstraße von einem Unbekannten angcsprochcn, in eine Schankwirttischast gelockt und dort von demselben und noch zwei dazugekommenen jungen Leuten durch Wetten aus ein Kartenkunststück um 3 Mark betrogen worden. Die Drei wurden ermittelt. Sie hatten in verabredeter Gemein schaft gebandelt, uni sich Geld zu verschaffen. Ucbermorgen Abend v'-e Uhr wird im Bürgervcrein der Opvellvorslaöt, vereint mit dem Hausbesitzervercin daselbst und deren Gäslc im Schützcnhause, Windmülileiistraße 2, Herr Pastor Dr. Sülze einen Vortrag über Religion und Politik halten. — Der auf den 8. d. M. angesetzt gewesene NuSländer- Vereins-Ball ist insolge Ablebens der Frau Prinzessin Georg auf den 15. d. M, angeietzt worden. — Ter verfügten Unterbringung eines moralisch bedenklich gearteten 13jährigcii Mädchens in eine hiesige Besserungs-Anstalt letzten die Eltern desselben, übrigens arbeitsscheue und bereits der öffentlichen Fürsorge verfallene Leute, am vergangenen Sonnabend einen, wenn auck »utzlosen, so doch sür die aussührenden Organe clir störenden Widerstand entgegen, der um so verwerflicher erschien, als er offenbar nur der Gewinnsucht entsprungen war, — An den Haupteingängen zur Stadt prüften gestern früh wohlsahrtspolizeilicde Organe bei 420 Einbringern zuiaimnen 848 Milcdposten aus ihren Gehalt, ohne hierbei Anlaß zum Ein schreiten zu finden. Nur zwei am Boden nicht gestempelte Maße verfielen dabei der Konfiskation. Fn einer hiesigen Blech- und Zinnspielwaaren-Fabrik wurden dieser Tage niedrere Kinder unter 12 Fahren in Beschäftigung gefunden, waS sür den Inhaber desselben mit Weiterungen verknüpft icin dürste. — Die nächste öffentliche Sitzung deS Bezirks» ussckusscs der Kgl. AiiitShauptiiianmchast DreSdcn-Altstadt findet Sonnabend den 10. ds. Mts. Vorm. 10 Uhr statt. — Eine ganz absonderliche Verbindung angebl. Studenten kneipte ain Abend de« 0. d. M. in einem Restaurant der Pirnaische» Vorstadt. 'Rach Demolirung einiger dem Wirth gehöriger Gegen stände wollten die jungen Leute ohne zu bezahlen, verduften, wurden cboch von einigen Herren eingcholt und fcstgchalten. Bei den, ürzen Handgemenge zog einer der Ausreißer sogar seinen Stock degen, der ihm natürlich sofort abgenommen ward, t Die herbei ge eilte Polizei stellte nunmehr die Namen fest. Es befanden sich darunter 2 Kausicute, 1 Schuhmacher. 1 Arbeiter, 1 Schriftsetzer. Die unter studentischer Flagge segelnden Zechbrüder konnten statt der verlangten Korpstarte nur die einfachen Visitenkarten präsentiren und nach der Schule befragt, weiche sie besuchten, antwortete einer kläglich genug — die Reitschule. — Im Tivoli veranstaltet am kommenden Donnerstag der Militärvercin „Deutsche Kavallerie" einen Konzertabend mit Ball. — AuS dem soeben erschienenen Rechenschaftsberichte des Maricnvereinö zu Löbtau aus das Jahr 1882/83 ist zu entneh men, daß dessen Gesammtvcrcinsverinöacn auS 24,007 M. Aktiven und 27,200 M. Passiven besteht. Die Einnahmen betrugen im ge dachten Zeiträume 5674 M.. die Ausgaben 4008 M., so daß der Kafsenbestand aus rund 1066 M. sich bezifferte. Leider ist der Ma rienverein momentan nicht in der Lage, durch Neubauten und Er weiterung seiner alten Anstalt oder durch Gründung einer zweiten Anstalt den Bedürfnissen der sich immer vergrößernden Gemeinde Löbtau abzuhelsen. Der Bereinsvorstand wendet sich daher an alle gutsituirten Freunde und Gönner des Vereins und der Sache der tnneren Mission mit der herzlichen Bitte. durch Gründung ander weiter Freistellen und Stiftungen das Bestehen der so segensreich wrrtenden Anstalt sichern zu helfen. — Riesa. Ter hiesige Stadtrath hat, nachdem er bereits iin Dezember v. I. die Schankwirthe angewiesen, in ihren Lokalen Plakate auüzuhängen. auf welchen der Name des auszuschänkendcn Bieres und der Bezugsquellen deutlich zu lesen ist» neuerdings ver ordnet, auch den Preis dieses Getränkes nach Litern oder Theilen desselben vnzugebcn. - Aus Oberplanttz hat sich am 4. d. der Bergarbeiter Christ. Eduard Rudert von seiner Familie (Frau und 2 Kinder) Asernt und 'st. bis jetzt „och nicht zurückgekehrt, auch ist sonstige Nachricht nicht eingegangrn. n erhängt autgeiundep. Derselbe hat graues d war bekleidet mit gelber Pelzmütze, .... ,„Warzen, Sammttragen, graumelirtrr »sie «rd braunen karrlrlen Beinkleidern. — Am Freitag Mittag brannten die dem Gut-bes. Fricdr. a. Leonhardt in Bären «aide gehörenden sämmtttckien Ge- e. Wohnung, Sctieune und Schuppengebäude nieder. Sämmt- i Vieh und ziemlich da» ganze Mobiliar isi mit verbrannt. Den Besitzer trifft dies uni so harter, da weder Vieh noch Mobi liar versichert war. EntstehungSursache ist z. Z. noch unbekannt. — Am 10. d. M. wurden am Röderfluß auf sürstl. Reuß. Radeburg-Röderaner Revier die vierte Fischotter in diesem Fabre gefangen — ein Zeichen, daß diele Fischränber gar nicht so seilen sind, als angenommen wird. Die schwächste Otter wog 17, dt« stärkste aber 27 Ptrind! — Fn Lindcnau ereignete sich am Freitag in dcrlBernhard- ftraße 2 ein »och unaufgeklärter Vorfall. Als eine Frau Feuer iin Ofen airgebrannt hatte» erfolgte eine l>edeu1ende Erschütterung, man hörte einen knall und die Fenslklscheiben wurden durch den Luft druck zertrümmert. Einige Hinzugekoinnienc wollten Pulver gerochen habe«. Die Polizei forscht der Sache noch nach. — In der Nacht vom Freitag »um Sonnabend ist daS der Frau veno. Spengler in Htntrrger Sdors bei 5bara»dt zuge hörige Hausgrundslück bis aut die Umsassungoinauern niederge brannt. Leider wurde dabei fast das sämmtliche nicht versicherte Mobiliar der Äiethdewohner diese« Grundstücks ein Raub der Flammen, lieber die EntslehungSursachc deS Brandes ist biöjrtzt noch nicht- ermittelt worden. — In der Nacht zum Sonnabend in der 2. Stunde »nachte eö sich in Leipzig ei» Studirender in der Grlmmaischen Straße »um besonderen Vergnügen zweimal hintereinander Schüsse aus einem Revolver auf das Ltraßenpslastcr abzugeben. Wegen groben Straßen nnfugS ward der nicht reckt studirle Student nach dem Naschmarkt dirigirt, wo man zunächst dem großen Kinde das gcsähriiche Spiel zeug wegnahm. — Ein Bäckergehiise aus Pomßcn sprang in einer der letzten Nächte an der Nonnenmühle in Leipzig in die Pleiße, ward aber von eine»! Graveur lebend wieoer aus dein Wasser hernuSgezogem Ter arme Mann gab an. baß gänzliche Mittel- und Atbeitslosigleil ihn in den Tod getrieben. — Ein Leipziger Buchbinder NamenS Mrlzer ward in Altona verhaftet; derselbe wird von der Leipziger Staatsanwaltschaft wegen Betrugs, von der Hamburger wegen Straßenraubes verfolgt. — Das kurz erwähnte Feuer in O > chatz, vom 7. d., bot ciim Gefahr für das RathhauS (wie uns berichtet worden war) gar nicht, da es in drin Hause des Tischlermeisters Robert Thiclemann am Aitmarkt brannte. Der Schaden scheint nicht sehr groß gewesen zu sein, dock mußte vor de,» dichten Rauche, der sich entwickelt hatte, die »och kränkliche Ehefrau deS Heirn Thielcinaiin aus ihrer in erster Etage des Hau scS gelegenen Wohnung durch daS Fenster gerettet werden. — Tie G roßen hainer Garnison beabsichtigt ihren Exerzir- platz zu wechseln, der jetzige liegt hei Nasseböhla und der neue soll nach Raschütz kommen. Fn betheiligten Kreisen ist man gespannt, wie die Militälverwaltriiig die ilebergabe, der seinerzeit erproprürten Felder bewirken wird. — Landgericht. Es war am frühen Morgen deS 3. Decbr. v. I. in der lechsten Stunde. In einen, Schlafzimmer der erste» Etage des Restaurants „Gölbegarten" zu Älaiewitz schlummerten »och friedlich beim Scheine eines Nachtlämpchens die Bewohner, als mit bedächtigem Schritt und in Strümpfen ein Spitzbube eintrilt. Er schaut sich um, ringsum, und sein scharfer Blick entdeckt, an dem Kleiderrechen hängend, ein Paar-Hosen. „Da wird Geld drin sein" calcuiirtc der langfingerige Fremdling und im nächsten Augenblick siiib die Pantalons in seinem Besitz — er schleicht sich leise nach dem Eorridor zurück und will eben seine Garderobe mit den aus- gczogencn Stieseln und den Rock comp'.etirrn. als zwei weib liche Gestalten auftauchten und entsetzt beim Anblick des fremden Mannes in Hemdsärmeln Lärm schlugen. Wohl wurde dabei auch dem Eindringling bang zu Muthe — denn, um zu entrinnen, hatte er keine Zeit mehr zu verlieren und so blieb ihm nichts anderes übrig, als unter Rückladung seiner Garderobe stücke ein Fenster aufznwirbcln und — den kühnen Sprung hinuntci in den Hof auSzufülircn. Ter modeme Harras ohne Roß, Stiefc! und Rock kam mit gebrochenem Arm wieder auf die Füße zu stehen, ließ sich aber hierdurch nickt hindern, den Inhalt der mitgenomme nen Hosen zu prüfen und sodann behufs Ergänzung seines Abjuste- mciitü nach der Residenz zu wandern. Jedenfalls wurde rS ihm nicht allzulcicht. in den Hemdsärmeln und Strümpfen und des Ge brauchs von einem Arme beraubt, bis nach Dresden zu kommen und hier einen Tbeil des gestohlenen Geldes — etwa 20 Mk. — zuin Ankauf von Rock und LOiefeln zu verwenden. So groß auch nun die Abneigung des Diebes war. ärztliche Hilfe behufs Heilung seines gebrochenen Armes in Anspruch zu nehmen, blieb «hi» schließ lich doch nichts anderes übrig, als Ausnahme in, Krankenhaus zu suchen, und von großem Glück kann er noch spreche», daß er nach Verlaus von mehreren Wochen wieder vollständig hergesiellt war, anstatt, wie cs zuerst nothwendig erschien, amputirt zu werden. Allerdings hatte sich inzwischen seine Identität mit dein Spitzbuben iin Göthegarten herausgcstellt und des schweren Diebstahls im wiederholten Rücksalle beschuldigt, erschien er gestern vor der II. Strafkammer. Der Angeklagte heißt Friedrich Wilhelm Hering, wurde am 2. Decbr. 1862 zu Schandau geboren und er lernte die Klempnerei, scheint aber in Rücksicht aus seine öfteren Vorstrafen mit der Arbeit stets aus gespanntem Fuß gestanden zu haben. Ain 30. Novbr. v. I. wurde H. nach Verbüßung einer zwtijäürigc» Zuchtüausstrase in Waidheim unter Aushändigung eines Ileberverdicnstes von 22 M. entlassen und seiner Angabe nach kam er an« Abend des 2. Decbr. auf dem Wege nach Hause i» Biasewitz an, woselbst er übernachtete. Am nächsten Morgen ver fügte er sich dann nach dem „Göthegarten", kletterte aus einen Bau«» unv schwang sich hierauf durch ein ossenstehcndeS Fenster in den Abortrauin. Von dort aus gelangte er nach demKorridornnd entledigte sich hier der Stieseln unv tzoicn, woraus er den schon erwähnten Besuch eines Schlafzimmers unternahm. Dem Antrag des Herrn , . , .. Her Stoatsanwalts-AssessorS Wolfram gemäß wurde Hering unter Aus schluß mildernder Umstände zu 2 Jahren Zuchthaus, 6 Jahren Ehren- rcchtsverlust und Stellung unter Pottzeiaufsicht verurthrilt. — Friedrich Ernst Zückler, der 12jährige sprößling eines Hausbesitzers, Nachtwächters. Glöckners und TodtengräberS. zog in Gemeinschaft eines säst gleichalten Burschen, NamenS Hermann Schneider, in der Nacht zuin 0. Deceniber v. I. zu «inen, Diebstahl nach dem Tittmar'schcn Restaurant in Sacka auS. Nachdem er sich in die 1. Etage cingeschlichen und von da aus einer Verbindungstrevpe nach der Gaststube hcruntcrbcgcben hatte, verschaffte Z. seinem außen harrenden Complicen Eintritt und sodann nahmen sich die Burswcn aus einem Wandschränkchen 20 Mk. heraus. Außerdem batte Zückler allein schon im Herbst während der Kartoffelernte seinem Arbeitgeber, dem Gutsbesitzer Kretzschmar, auS einem Giasschrank 20 Mt. gestohlen und Schneider in demselben Rayon vier kleinere Diebereien verübt. Der Gerichtshof sühnte die ersten und hoffentlich letzten DebntS der jugendlichen Diebe mit je 2 Monaten 1 Woche Gesüngniß. — Am 28. Deceniber v. I. war der Ziegeldecker Pochcr aus Lom matzsch mit einer Reparatur aus dem Dache deö Psarrgebäudes zu Striegnitz beschäftigt und zu diesem Bchuse bediente er sich einer Leiter, die er von dem Grund und Boden deS benachbarten Grund stücks des 60 Jahre alten Gutsbesitzer« Johann Gottiirb Thierbach aus nach dem Lacke des Pfarrhauses angelegt hatte. P. befand sich eben ans den obersten «„rossen der Leiter, als Thierbach zorn entbrannt nahte und die ihm nichts weniger als schmeichelhastcir Worte: „Wenn Sie nicht gleich machen, daß Sie 'runter kommen, stürze ich Sie herunter, es ist mir ganz egal, ob Sie den Hais brechen!" zugcrufcn haben soll. Und d» der Ziegeldecker nicht so fort die höheren Regionen verließ, drehte der alte Mann die Leiter herum, so daß Pochcr. wenn auch nicht zu Falle, so doch arg ins Hintertreffen kam — nämlich zwischen Dachkante und Leiter ge« rietli und dabei nicht unerheblich an Schulter und Handgelenk verletzt wurde. Der wegen Nöthigung und Körperverletzung vor das Landgericht verwiesene Greis hatte rü nur seiner bisherigen Unbescholtenveit, seinem Alter und dem gereizten Zustande zu ver danken. daß er schon mit einer Geldstrafe von 50 M. wcgkani. — r,,ee«r»unni»er «rNin «ammrr, Dienstag Vormittag ll Ute. l> Bericht ü»er »>r Prtttio» »r» Siadtgrmeindcrattza ,» Siensalj», die «na- tinrnng rine« Sirnndstilck« von S»rrm»rrg und »cssk» cklndezlrk»», In Neusalz» »etr., »n» »i« dawider ,,richtete Oirgrnvetition »cS «emetntera»»« »»« Syrrm- »rra, Antrag übcr »te Petition de» gachvcretuS der rertUtn»uslr«c-«r»,tter I» «eo-rntzatn un» Umgegend, Revision »e« Herein»,rsetze« »etr. .» De»gl. «»er dt» Beschwerde de» echorwerkSmaurirö Lorenz tn isiro-rndatn, «ertöt einer «,r- tammlnnn »etr. <) Dr«gl. -der die Petition de» Paul Drei,er, Borsland de» ffach»rr«m« dir Dischier rc. »n Dre»den, »te Unterste»»», »er stachdrrrlnr nnter da« vereinögese» detr. b> DeSal. «der »Ir «etilton Heinrich Die»' an» Letdü» dir «keNattnng »an iit M. BertlreidigungSkoNen detr. «) Deial. »der »I« Petitla» Heinrich Die»' «» Leipzig, «inwirtuna aus Abänderung de» Siros,kseiidnqe« re. Kne. 7) Un»»!,« »»er ein el« «nznltlssi, zu erNi>n«»e
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