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- Erscheinungsdatum
- 1884-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-02
- Tag 1884-02-08
-
Monat
1884-02
-
Jahr
1884
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,»» »MV fügte hinzu, e« ieiUsu« in d«, Str«sanstalt, daß von den enigrn SttLstingen, dir von Hau« au« nicht mittello« <r,«n. diezu liefern- den Wertem,e bezahlt werden müßten. dasür aber bet Wieder- erlangung der Freiheit dem Betreffenden auSgehändtat würden. Die freeinlifirte „Rechnung", lautend aus den Strällinn Nr. 170 für geliesrite Werkzeuge ,e. war. wie sich vermutlien läßt, von G«mnitz selbst angcfertigt worden und der vertrauensselige Bruder de« Sträflings zahlte auch gegen Quittung de« Schwindler« den anieiinliche» Geldbetrag au«. Zwei Tage später machte der.Werk« fülirer Stindrl" dem Gutsbesitzer Demmtz in der Nähe von Meißen, dessen Soim rbcntall« aus dcmZuchldause mitG. bekannt gewmdrn war. seine Auswartnng und präsentirte dort unter ganz ähnlichen Lerliätüristen eine Rechnung über 88 M. 45 Pf. »ln drejem Falle mußte aber der Gauner erfolglos abliehen, da Demnitz der Sacke nicht traute und e« befaßte sich nun der Angeklagte mit dein Plan, ?r«itchf «W «. rddnurr 188« dose »n Zickeiln, der da- Gotteshaus umschließt, und rekognoszirte das Terrain, um hierauf mitten in der Nacht dorthin zurück,ukehre» und nach Zertrümmerung einer Fsnsterscheibe und Auswirbein de» Fensters in die Kirche cinzustcigen. Der frech» ttirchenräuber eignete sich i« zwei messingene und zinnerne Altarlcuchler im Wertbe von ll M., eine Al'arvecke lW.rth 80 M.) und einen Altartcvvick i», Wertk« von 2 t Nt. an und am nächsten Tage verkauft« er di« messingenen Leuchter, nachdem er die einzelnen Tbeilc abgeschraubt hatte. „lS alte« Metall für IM. 7-Pf. au den Händler vertzickuch in Trackau. Die übrigen kirchlichen Herätbc brachte der Dieb einstweilen in einem Bergeck auf einer Diele unter, wurde aber infolge seiner Festnahme behindert, diese Sachen ivegzuliolen und anderweit zu »e-werthen. Gaunltz legte nach jeder Richtung ein unumwundenes Geiiändniß ab und winde dem siaatSanwallschaf'- licken Anträge gemäß unter Ausschluß mildernder Umstände zu 8 fahren 6 Monaten Zuchthaus, 800 M. Geldstrafe event. weitere 40 Tage Zuchthaus, 10 Fahre EhrenrechtSverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht vcrurtheilt. — r»,es«r»n»n, »er r. !Nim»,«r. Heute «»r«. l» N»e «chlxß- I>crail,»»r über den »ieriili« der Mcseßiik>>u»a»de»««<»I»n, matltch« «erUiiidiam»« »Ugemcincr ein»r»i>u»,r>i »er ikierwaiiungüdeditrdiu »ctr.: die Petition de» »tl- ncmeinen Hin»- »»» airnndfiückSbesiiicr-Peeetno z» Allchrmnitz, «»iiiellung einet Or>«a»e»«t dete.; BeUlion grtideich «eyni« und dctfen ttliefro» in Nirob wüttardeeiitz, Unnilitaertiarnn, einer rechtotrailtn »»«schieden»» Pr»,ißt«»« deir. i PeUlitn grau/, eout« Utrauvner'e in PiorieuU,»! uin «knischüdiiung für den eibdruch einet Gedsude». D« Beschluß untn liegt der VollSab. Die franzöfischm Mtlttär-Behörden sind sei sckäftig«, für den Dienst in Tonktng Äne Art Ire zu bilden, und da trifft rö sich zufällig, oder daß die Mehrzahl der Wcrbeslationen in die um TakkSsieschtLte. Deutsche» Reich. Ai» 4. Februar wurde im Forstort Zwergbcrg, Lbersörstcrei Rolhehütte - Flfeld bei Nordhnusen, der Forst-Lehrling Behring ermordet. Ziemliches A usselien erregt in Berlin ein seit einigen Tagen im Oifiziers Kasino des Garde-Kürassier-RegimentS entdecktes Defizit von .5100 M. Der Sergeant .st. war seit 8 Jahren in dem Kasino mit der Einziehung r>m, Geldern und der Berrvaltung des Fnven- tars, sowie der Waarenoorrüthc betraut. Fetzt, »ach Ablaus dieser Frist, wurde aus noch nicht ermittelter Veranlassung plötzlich eine Revision vorgcnommen und dabei das Manco sestgcstellt. st., zur Rechenschaft gezogen, will weder von dem fehlenden Geide, noch von den verschwundenen Gegenständen ctma-Z wissen. Er kann sich das Deficit nur durch ungenaue Buchführung, von der er übrigens leine Ahnung gehabt haben will, erklären. Selbst unter den Scharsrichtern herrscht Brodneid. Einen Beweis dafür lieferte eine Privat-Beleidigungsklage des Scharf richters Reindcl aus Magdeburg gegen den Berliner Scharfrichter strauts, welche vor dem -chöffengencht zur Verhandlung gelangte. -Herr Reindel hatte sich in Magdeburg um die Zuweisung der in diesem Bezirke stattsindcnden Hinrichtungen beworben, erhielt aber eine ablehnende Antwort, weil, wie es in dem Bescheide hieß, aus eine Mittbeilnng des strauts Recherchen angestellt seien, welche eine frühere Bestrafung des Petenten ergeben und die Folge gehabt " " ' Er-' ' bestritt, beschloß der Gerichtshof, zunächst die außerhalb wohnenden Zeugen kommissarisch vernehmen zu lasten. Der unglückseligen Manier, aus Svarsamkeitsrücksichlen die Ofenklappe zu schließen, ist in Diez eine ganze Familie zum Opser gefallen. Als die Familie des (5. Löw am 2. ds. Mittags von der Mutter Besuch erhalten sollte, fand letztere die Thür ver schlossen, sodnß sie annahni, die Schwiegertochter bade, während der Sohn aus der Arbeit >ri, einen Ausgang gemacht. Nichts ahnend, ging dieselbe wieder nach Hause. ÄiS die Mutter Tags daraus wieoer einen Besuch machen wollte, fand sic abermals die Tkürc verschlossen. Nachdem man nun mit Gewalt ic Thüre geäst,ret Halle, fand man die Frau und das Kind des E. Löw todt am Boden liegend, Löw dagegen im Bette, den Puls nur noch schwach schla gend. Sämmtlichen Personen war das Mul aus Mund und 'Rase getreten» so daß man annimmt, daß Lieiclbcn infolge Aus- irelens von Kohlenoxydgaü erstickt sind. Auch E. Löw wird schwer lich am Leben erbailen bleiben. Der Raubmörder, welcher in dem Bankgeschäft von Brandt in München, wie bereits gcmcidet, gegen de» stommiS Hueliiam meh rere Rev stvecichüsse abseucrte uns bedeutende Geldbeträge raubte, Cdurrd Lottenberger, ist der Sohn eines Münchner Tapezicrs, 21 Fahre alt und unbestraft. Ter Zufall, daß ein Gendarm fein Re gimentskamerad gewesen, entlarvte ihn sofort. Der Mörder ist eine ichmächligc, nur vier Fuß große Erscheinung. Er hatte das Ver brechen lange geplant und wurde schon drei Tage lang an der gegen überliegenden PcreinSbank beobachtet, woselbst er seinen Obscrvations- oosten genommen halte. Oesterreich. Das Linzer „Volksblatt" batte gemeldet, Graf Taaste habe in letzter Zeit l.5 Drohbriefe und Todceurtheilc erhalten. Ein hervorragender polnischer Deputirter fragte Gras Taaste, ob dies wahr sei, der Minister antwortete lachend: „Nein, es ist nicht wahr, denn ich habe nicht 15, sondern ungefähr 70 solcher Sendungen erhallen." Aus Graz wird telegraphirt: Dr. Sicgnmnd v. Eathari», Notar in Austee, traf vor einigen Tagen bei »einer hier in Graz in der Elisabclhstraßc wohnenden Frau cni. Am 4. luv er den stausmnnn Lothar Pingitzer, gegen den er Grund zur Erfersucht zu haben glaubte, zum Zwecke erner Auseinandersetzung ein. ihn zu besuchen und emen Revolver mitzubungen. Herr Pingitzer stellte sich, jedoch ohne Waste. 'Nach einem kurzen Worlivecbsei feuerte Tr. v. Catbarin aus einem Revolver vier Schüsse aus stausmann Pmgitzcr ab, ohne jedoch demelbcn zu treffen; cur fünfter Schuß meiste Frau v. Catbarin, welche zwischen die beiden Männer getreten war. Dr. v. Calharin wurde wegen Mordversuches dem Landgerichte cingcliefert. Cm Schulleiter in eine,» Orte bei Nimburg (Bähmen) giebt eine ezechstche Fugendzeitung heraus, die den Titel fuhrt: Ilern,Ilm Ratzel» (das wertere heisst in der Uebersetzung Quelle des Willens und der Unterhaltung für die czechoslavische Fugend). Herans- gegcbcn und geleitet von Fan Swobova. Weiche Tendenz dieses edle Blättchen verfolgt, mögen unsere Leser aus folgenoer Wort für Wort gelneuen Uebersetzung eines Bruchstückes eures Artikels „Von unsere,» Mutterlands" ersehen: „Gott schenkt« oer czcchüchen 'Natron, schenkte uns rin schönes Land. Fn die,ein Lande wohnen nur. cs ist dies unser eigenes Land, ist unser geliebtes Vaterland. Unser Lund Böhmen ist wie ein lebendes Bild. Die Berge rings herum sind nnc ein Rahmen. Fm Westen die schöne Sumava, m, Norden das Erz- und Riesengcbirgc. Das sind gar Hobe Gebirge, als hätte oer gute Gott aus diesen Leiten unser Vaterland beschützen wollen, damit der böse Feind io leicht nicht in daS Land kann. ES wohnten und wolmcn „och immer hinter diesen Bergen die Deutsche». Die wollten gar oft schon über die Berge herein in unser Land und >,ier Alles rauben und sengen. Die Deutschen wollten nehmen das- lenige, was doch der Ezechcn ist, sie wollten raulnm und plündern. Aber die tapfere» Ezeche» ergaben sich nicht, sie bestraften stets ge hörig dik-e räuberischen Deustchcn und jagten sic hinaus aus ihrem Lande. Und wie Hütten sie sich (die Ezechcn) auch können ihre stleioer, ihr Bieh stehle» lasten! Und wie hätte man nicht die nichts- würdigen Leute bcslrasen sollen, die aus den Feldern das Getreide zeritampsten, so daß das Feld aussah wie eine Tenn«! Und wie hätte man nicht die Deutschen lnnausjngcn müssen, die unsere.Hütte» innere Dorier, unsere Städte anzündeten! Fa, die schlimmen Fremd linge, slc tübtctcn auch, wenn sic nur tonnten." Die „Freie Lchui- zcitmrg" dcinerltj'lücrzu: „Wir enthalten uns jeden Kommentars. Den Leuten scheust eben gegenwärtig Alles erlaubt und nichts ver boten zu sei»." Lttitveiz. Fn Basel hat der große Rath nach mehrtägiger erregter Debatte beichlosscn, die Angehörigen von Kongrega tionen und geistlichen Orden von der Leitung der katholischen Schule auiMschiießen. stimmung. ^ " "" " ' seit längerer Zeit de- emden Legion w --rn- --- vv*. auch Nicht zufällig, die Mehrzahl der Wcrbeslationen in die unmittelbare Nähe der . jweizer Grenze verlegt worden ist. Fn zahlreichen Distrikten der Schweiz herrscht gegenwärtig großer RoMand. es giebt viele junge Leute, dir ohne Erwerb und Peschästinung sind, und dir französischen Behörden haben auf diese Verhältnisse sprkuiirt. Faktisch hat sich bereit« eine aroße Anzahl von Schweizern für den Freiwilligen dienst in der französischen Armee anwrrdc» lasten. Ter Marsetiler Korrespondent eine« in St. Gallen erscheinenden Founials schreibt, er Hab« einige Zeit im Hafen die Einschistung oes Freiwittigen- KorpS für Tonttng mit angesehen. Es sei der Ausbund der Fran zose», Leute, mit zerrissenen Kleidem und wahren Galgenphmio- anomien, weich« dieses Korps bilden, und mittel, unter »Harn mehrere kräftige, anständig aeklciveto und schon dem Auoseben »ach solide Leut,, di, sofort als Schweizer zu erkennen sind und die. wie sie gestehen, nur aus Noth und Lockungen der Werber gefolgt und in so miserable Gesellschaft geralben find. Di« Leut« haben einen Dienstkontrokt auf 5 Fahr untetueichnen muffe». Manche dieser Leute waren sckw» vorher i», schweizerische» Militärdienste. Hie Schweiz hat sie aubbtlden lasten und nun müssen sie ihre Fähig keiten und Kenntniste eine», fremden Staate verkaufen. Die Leute sind von Bclfort und Bcsaw.'vn «ach Marseille gebracht, hier im Fort St. Nielas einguartilt worden und ihr» Löhnung betrug — einen Sou für den Tug. Auf den Lrcmsporlichiffen werben sie in der denkbar schlechteste» Art untergebracht. Die gelammte Schweizer Presse diScutirt dieses Thema und verlangt, daß die Regierung ein- greiscn solle, um diesem unwürdigen Memchenhandel ein Ende zu machen. Die Eemrairegierung hat ein Circular an die einzelnen EnntonS gelendet und darin erklärt, daß die jungen Leute, welche gedankenlos genug sind, in solcher Weise ihr Vaterland »m Stiche zu lassen, aus d,e Fürsorge und Unterstützung Uwes Vaterlandes nicht weiter zu rechnen haben. (Bohemia). 'Rußland. Fn der Unterschlcissangeleaenheit der Moskauer Handelsbank wurden verurt heilt: Wiasow, Gubkin und ^ubezanin unter Verlust der Bürgerrechte zur Fntermrung im Goiiorrnemcnt Tourst, die ersten beiden aus sechs, der letztere auf vier Falnc, mit der Erlaubnis;, „ach dieser Zeit sich beliebig, außer in de» Hauptstädten, niederzuiasscii. Zum Porti,eil der Bank lmt außerdem Wlasow liü.Otzst Rubel, Gubkin 10,000 Rudel, Trubczanin 25,000 Rubel zu -zahle». Gnglarrd. Fm Kriegs Ministerium werden Vorberei tungen zur Al'ienoung bctrachtlicber Verstärkungen nach Egypten getroste». VOM Mann könnten binnen v Tagen unterwegs sein. Der Eomiiiandant des TranSportdampfers „Eupbrates", der gestern mit Truppen von Bombay in Suez angckommcn ist, Kat Befehl erhalten, in Suez weitere OrdreS der Admiralität zu erwarten. Der Premier Giadslone bestätigte im Ilnlcrhause aus eine An frage die Nachricht von der Niederlage Baker Paschas. Uedri- gens berechtigten die jüngsten nnglückieiigen Ereignisse in keiner Weise zu einer Acnderung der Fnstruktioncn Gorbon'S, weicher mit sehr bedeutenden diskretionären Gewalten ausgestattet sei. Ekurchill kündigte ein Amendement zu der Adresse an. in welchem die Ab setzung des gegenwärtigen Kabincts und Ersetzung desselben durch Rallgzeber, welche das Vertrauen deS Landes beytzcn, verlangt wird. Der Sprecher erklärte daS Amendement für ordnungswidrig. Fnfolgc einer Aufforderung des Kriegsminist riums batten die Vertreter der großen §chisstal>rtügciell>chaste» eine Unterredung niit dem Ehes des Transporldepariements, um zu konsiatircn, wie viel Schiffe der Regierung zum Transport von Truppen für den Fall des Bedürfnisses zur Vertilgung gestellt werden könnten. DaS Crgebniß war sehr befriedigend, cs wurden der Regierung genügend Schiffe nngcbotcn, um 8,-00 Man» zu transportircn. Brreils haben 500 Alaun Matrosen und Marinc-Fiisantcric Beseht erhalten, nach Suakim abzugehe». (Kolossal!) Gsttfpten. Eine Depesche Baker Paschas meldet, daß die Zahl der F n > urge»te», welche die egyptischeu Truppen ange- ijrineu, weniger als 1000 Mann betrage., habe. Tie cgyptischen «oidaten und die schwarzen Truppe» halten die Waffen weggeworscn und seien dauongerannl. Er (Baker) und die Offiziere seines Stabes seien in großer Gefahr gewesen, von dem Feuer ihrer eigenen Leute geiödtct zu melden. gendeS Talent Schwierigkeiten gewachsen und tritt am mrb , LiSzt'schen Bravourstücke hervor, von denen sie ln Wien „stanttx».' st'nmoutt', ..0. Aapsodie", „Legende deS heiligen FranUotuS" u. A. zu glänzender Geltung brachte. Fn den nächsten Wochen wird die Künstlerin auch liier in einem Eoncerte austreten. -ß Kunstveretn. Die Besprrchung über neue Eingänge wird immer schwieriger, nicht etwa durch deren Menge, die leider gering bleibt, wohl aber durch deren meist äußerst mindere Qualität. Noch in keinem Fahre hatte der Kunstverein eine so lange Dürre zu erleiden als in diesem, ein Umstand, der wohl durch die allgemein bekannten und an dieser Stelle oft gerügten Uebelstände seine Er klärung findet. Don den sechs neuen Landschasten zeichnet sich Wecker s (Frankfurt a. M.) ^Alhambra und Granada", eine groß- angelegte, feinsinnige Kompoution auö, die bedauerlicher Weise durch trübe Beleuchtung und recht ftumpscS Kolorit nicht „ach ihrem Wcrtbe zur Geltung kommen kann. Prof. Albert Zimmermann'S München) „Walvvrand". sowie Therese Fudeich's „Alte Eiche in Moritzburg" machen wom »ur den Anspruch Ltuvien zu sein, doch als solche ist letztere recht anertenneilüwcrth. Von Porträts, ein Genre, der noch am nietsten in letzter Zeit vertreten mar. leien die von Müller und Krauß« der Beachtung empfohlen, wie dies auch bezüglich des in Pastell sarbeupräckstia ausgcführten Biidniffes der Frau Baronm Odkoler-Budinszti zur Pflicht wirb. Robert Krauste tritt mit der stattlichen Schaar von 4 Brustbildern auf. welche in Dresden wohlbekannte Persönlichteiten behandeln, darunter der hochgeschätzte Prof. Fürstenau. Die Porträtäbnlichkcit Ist eine geradezu frappanle. auch ist die geistige Fndiuivualitäl vorzüglich wicvergeaebcn. Fn Bezug aus die Technik hat Krauste so bedeutende gortsckuitte ge machr, daß Ne Fnanspruchnahine dieses Künstlers von Seiten der vornehmen Welt M mühelos erklärt. — Von kunsihislocischeni Fntcresse ist das cLelbslporträt Stcinla's, des vorzüglicuen Kupfer stechers (4- 1858) wie auch die von demselben mit ausgestellte Aguarell-Landschaft. Die Plastik ist recht glücklich vertreten durch Knstau's allerliebste „Kindrrgruppe", eine reizende, herzgewinnende L>chövfuna, die bei Vierling in Bronce auögeführt wird. Drei hübiche kleine Matrosen in zwangloser Gruppirung befinden sich spielend am Strande, der älteste derselbe» scheint die anderen auf ein nabendes Schiff aufmerksam zu mache». Den Eitern von solch drei strammen Fungen, die sich zugleich einen so nackxchmungs würdigen Luxus gönnen könne», ist zu gratuiiren. -f Um die Besichtigung der Wandgemälde in der Aula deS König!. PolytechnilumS auch solchen zu ermöglichen, welche nickst durch besonderen Anlaß in die Lage kommen, die Aula zu betreten» so ist die Aiiordnung getroffen worden, daß an jedem ersten Sonn tage im Monate und zwar von II bis 1 Uhr Mittags die Aula zu unentgeltlichem Eintritte geöffnet ist, daß dagegen an jedem Sonn abend Nachm von 2 bis 5 Uhr die Besichtigung nur gegen Losung einer Eintrittskarte — 50 Ps. die Person — gestattet ist. e.ie Eintrittskarten sind bei dem Portier zu beziehen und beim Eintritt in die Aula an den nufsichlfübrendcn Diemr abrugeben. Die durch die Lösung von Eintrittskarten eingegangcnen Beträge sollen zum grüßte» Theile einer milden Stillung zugcwendet werde». 4 >Lie edle Freundin und Verebrcnn Goethe's, Ulrike von Leve tz ow, feierte am 4. d. in dem kleinen stillen Orte Tridlrtz bei Lobositz (Böhmen), wo sie. ganz ihre» verkiorendcn Erinnerungen lebend, seit vielen Fabrcn heimisch, ihren 80. Geburtstag. 4- Eine Marmorstatue des Ritters Gluck ist vor kurzer Zeit im Foyer der großen Oper in Paris ausgestellt worden. Fe weniger sonst in Frankreich das aus Deutschland Hcrübergekommene Achtung zu finden pflegt, desto erfreulicher sind solche Zeichen der Anerkennung für deutsche Kunstgrößen. -4 Für das Ballcteorps der Großen Oper in Paris giebt es keinen wichtigeren und aufregenderen Tag, als den sür das jedes Fahr wicderichrcnde Tanz-Examen bestimmten. Wie viele Hoffnungen ans Avancement. Gagenzmagc, Protektion ,c. richten sich aus vielen Moment der Entscheidung! Der ganze Tbeaienaal ist in egyptischc Finsternis! gehüllt, da unten im Parguet flüstern, zischeln, lispeln und — schimpfen die versammelten Balletmütter außer ihnen sind nur wenige Fournalisten, Tbeatcrbabituös und Abonnenten zugelasten. Nach Anzündung der Bübnenflammen er- ! scheint die Fury, an der Spitze Tirector Baucort-eil, dann der Ad ministrator, die Tanzineistcr, die Primaballerinen u. A. Jedes er hält mehrere Zettel, auf denen die Name» der zu Examinirenden veneichnet werden. Ein einziger Violinist bat die dürftige Musik begleitung auszusührcn. Die Eraminandinnen tragen last alle Chemisettes aus weißem Tarlatan, eben solche Röckchen, Rosa- Schärpen, Hobe Strümvic, rosenroihe Schuhe und Blumen im Haar. Jede muß ein „Dm «In cloux" mit einer Ballerina und eine „b'iLui'0 ueulo" vortanzen. Zuerst läßt die Jury die Kleinen, dann die Großen ihre Evolutionen auslübren. Höchste Spannung erregt die einige Tage später folgende Mittbeilunq der Avancements, die übrigens der Gutbeißung von — Fuleü Ferrn unterstellt worden, und besonders die Frage, wer die diesjährige Laureat» sein werbe? Ferry soll aber bei der Unterzeichnung eines Ballet - Ernennungs- Dekrets weit weniger melancholisch ausielicn, als sonst. ist den größten technischen am meisten beim Vortrag in Wim „stantixu.' A-kuilletvtt. ^ ch Das Königl. Hostheatcr in der Neustadt wird nächsten Sonntag wieder eröffnet, und zwar milder Auffhrung vonLejsiiig's „Nathan der Weile". 4' Ilm den Wünschen zahlreicher Theaterfreunde, die Herrn Carl Sontag als Fürst Kaunitz in dem Lustspiele: „Ein Wort an den Minister" sehen möchten, zu genüge», wird der Künstler die Rolle des Fürsten als Exlrazugahe zu „Baöelte" dringe». Das Stück seihst konnte im festgesetzten Rcpcrloir des Gastspiels keinen Platz mehr finden. 4- Die erffen Gesangvkrästc des Residenzthcaters unter pcrsönlicyer Leitung des Herrn Direktor Karl geben nächsten Sonn abend (morgen) im Bahnhossbotci zu Köyschcnhroda ein Wobltliätigkeits-Eoncert für die dortige Unterstützungskasse des Mililärvereins. -j- 'Nachträglich sei noch von dem letzte» Eoncert derRessource der Dresdner Kaufmannichaft erwähnt, daß daselbst ein vom Kommer- zienratb KapS gestellter Flügel zur Verwendung kam, dessen Ton fülle und nobler Klang allgemeine Anerkennung fand. Tie Klavier begleitung wurde von -Herrn Pianist Berück (vom Kgl. Komcrva- torium) m sich den Gesangvorlrügen anschmlegender Weise sehr geschmackvoll crekutirt. j- Das fünfte S i n s v n i e - E o n c crt der Königl. inusikali- schcn Kapelle findet am Mittwoch, d. 20. d,, statt. j- Ein vselverwrechcndes Talent unter den Künstlerinnen deS Meininger Hoithcaters, Fräulein C. Bar losch et, hat jetzt vom Münchner Hosthcaler Einladung zu einem Gastspiele aus Engage ment erhalten. Sic wird als Kälbchen von Heiwronn", „Prc- ziosa", vielleicht auch noch in anderen Rollen arntreten. 4 Frl. Rrgine Klei», die ehemalige Operettcmängcrin des Karl- tbcaters in Wien, ist aus zwei .labre an der Hosover engagirl worden. 4 Fn vergangener Woche wurde die hintcriaffene Over „Der Barbier von Bagdad" von Peter Cornelius im Hostheatcr zu Karlsruhe zum ersten Male anfgcsübrt, trug aber nur einen AckckungScrwlg davon, wenn auch die Vorzüge des Wertes und überhaupt vre Bedeutung des gcrst- und empsindimgorcichen Dichter- Kompomsicn gerechte uno vielseitige Anerkennung landen. 4 Hatte der Versaffer des Lustspiels „Frau Aivasia", Fr. Otto Grnsrchen, in diesem beliebten Stücke das klassische Altcrlhum nur ganz beiläufig gestreift oder nur den Titel klassisch gewählt, so ist er in seinem neueste» Stücke „Ludia" durchaus in klassischem Faltenwurf bervorgetretc», denn dieses Dramoiet behandelt die tlaiiiscne Liaison des Horatius Flaccu» mit seiner Lndia. Am ver gangenen Dienstag fand in Meiningen die Prcmn're des origi nellen Merkchens statt und zwar mit großem Elsolg, bei welcher Herr Arndt und Frl. O. Loren; in den beiden Hauptrollen ercellirtcn. 4 Eduard -Hans lick berichtet in seinem letzten Musik- Feuilleton über einen Sänger, der es sür vortheilbast gesunden batte, in dem Konzerte der ^.eresina Tua eine seiner Lied-Kompo sitionen vorzutragen: „Es hätte ihm leicht etwas GescheidtereS ein- saltc» können. Nachdem auch schon andere Länger und Sängerinnen einigen meiner Lieder die Eine öpeutlicher Ausgrabung erwiesen haben, so darf ich mobl mit der Bcuicrkung herausrüctrn, daß dieie in ihrer melodiösen Naivetät völlig aitniodnchcn HerzcnSgrüßc einem großen Publikum unmöglich Vergnügen bereiten können, am wenigsten mir selbst, der ich als Komponist nicht die geringste» Ansprüche habe oder mache." Das wäre nun an sich recht tödlich, sobald Herr Hansiick besagten Liedec-Enklus n cht erst vor zwei Fahren m den Druck gegeben hätte. Wie kommt ec-, daß er jeine Muse heute aus einmal als völlig antiouirtcu Hcrzcnscrguß bin- stettt ? Wir sind fest davon uberzeugt, daß die Länger zur Wahl dieser melodiösen Naiven nur durch Las Schreckgespenst des Reserenten Hansiick verleitet werde». Fst cS min aber in der Ordnung, wenn dieser Referent-Komponist die Sängerwelt wegen seiner von ihm selbst neu ausgcwärmtcn Fugendsünc-en an den Pranger stellt? DaS zimperliche Getbuc und Sichslcllcn. als ob Herrn HanSlick mit dein Vortrag seiner Lieder ein Posten geschehe, ist eiste doch gar zu durchsichtige Koketterie. Auch verschmäht ja Hansiick nicht die Re klame, seinen Liedern „niclodtösc Naivetät nackzurühmcn. 4 Anton Rubinstein gedenkt demnächst nach Wien zu reisen, um dort Concerte zu gebe». Von da bcaiebt er sich nach Pest und später nach Frankreich zu einer großen Tournöe. 4 Eine sebr begabte Pianist«,. Frl. Dorn Petcrsen, Lieb- lingsschülcriu von Franz Liszt, welchen sie mchrercmalü aus Reisen begleitete, hat kürzlich in Wien und Pest mit großem Erwin con» Vermischtes. * Ein Giftmord von sensationellem Charakter spielte sich im Eanton Schwyz ab. Der Schreiner Vögeli von Reichenburg sollte Mitte Aprü v. F. seine junge Frau durch Arsenik vergiftet haben. Die Frau, eine geborene Frannska Kürz! von Einfiedeln, ein schönes großes, stark gebautes Weiv von 20 Fahren, hatte Vögeli im Fanuar 1881, als sie 18 Fahre alt war, geheiralh-ck. Ungefähr Mitte Avril v. F. erkrankte sic plötzlich und verschied nack lOlätigem Leiden. Unter den Nachbarn entstand das Gerücht, Vögeli habe seine Frau vergütet. ES stützte sich wesentlich darauf, daß er sick mehrfach damit gebrüstet hatte, er könne Femnnden leicht, ohne daß es entdeckt würde, auS der Welt schaffen. Er befand sich auch tliat- iächlich un Besitze von Mäusegist, das er in der Apotheke in Lachen gekauft habe. Aber weder die Tbat selbst, noch ein Grund zum Morde war nachzuwciien; immerhin lag eine Vergütung vor. Die zur chemischen Untcrsuctung nach Zürich geschickten Leichentheilc enthielten Aiienik. und cueies Gift war auch m dem Mäusegist enliiallen geivew», das Vögeli in Lache» gekauft hatte. Es konnte ibm weder nachgewiescn werden, daß er seine Frau bedroht, noch nick ihr überhaupt in Unfrieden gelebt habe - die Ehe soll vielmebr eine glückliche gewesen sein. Es bot sich der Untersuchung, eigentlich nirgends ein haltbares Moment für eine Anklage dar. 'Sie wurde , trotzdem erhoben Fn der Prozeßverliandlung wurde durch zahlreiche > Zeugen die gute Ehe konstatirt, mich von einer Frau Susanna Buff bezeugt, daß die Frau Vögeli bei ihr über Hcimvcb geklagt und über rliren verstorbenen Vater. Sie babc gesagt, cs komme oft eine so große Schwermut!, über sie, daß sic selber Hand an sich legen könnte. Man erwartete nach alledem die Freisprechung des Angeklagten, das Gericht aber »ahm die Schuld Vögeli's trotz seiner beständigen Protestatio» als erwiesen an und verurtheiite ihn — zu einer OOjährigen ZuchtliauSstrcüe. * Daß es gar keine so großen Schwierigkeiten hat, französische Ausdrücke zu vermeiden und dasür deutsche zu setzen, haben viele Versuche bei den Speisenkarten ickon bewiesen. So hatte auch Vas Lssizicrkorvs des Landwehr-Bataillons bei dem nenlcchcn Esten bei Hemze „Stadt Königsberg in Berlin" eine ganz deutsche Speisen- karte, wie: Früblrngstraftsuppe — Hamb. Kalbsrücken mit Hcrings- kartoffcln Zander mit Butter - Pilzetunke — Sauerkohl mit Schauin- Hummcr mit Eiertunke — Hamb.Eickc, und . , , , Nachtisch. Plan sielst, cs gelck und ist V:c>en viel verständlicher. Wollten dock, »un auch die Herren Hos-T,aiteu,e sich auch m „Hof-Speiiewittbe" ummanteln, die großen Restaurants in „Sveiieanstalten erster Klasse" wie die Bierstuben danach streben, in Ausstattung und Benennung eckst dcutich zu lein, dann wird cS schon auch und noch daliin kommen, daß wir das gänzlich überflüssige Franwsiich los werden. * Die kürzeste HochreiIsrcrse, welche wohl je gemach worden ist, wurde soeben in Springficld, Masicickiwets, ausgesührt Ein neuvermübites Paar, welches seiner Verwandte» und stirer gesellschaftlichen Stellung halber tun jeden Preis eine Hochzeitsreise machen mußte, aber nicht das dazu nölbige Geld batte, ließ sich nach der um sieben Uhr Abends vollzogenen Trauung von jeine» Freunden auf die Eiienbabn bringe», stieg aus der einen Seite in den eben zum Abaeben bereiten Zug ei», verließ ihn aber, von der Dunkelheit beschützt, sofort auf der anderen Seite und ickstüpfte unbcmcrlt nach dem zunächst gelegene» Hotel hinüber. Wäre die junge Frau nickst am dritten Tage Uwes Aufenthalts daselbst in etwas zu unvoriickstiger^Weise an das Fenster ihres Zimmers ge gangen und von der Straße gesehen worden, so märe dies neue Rezept zu einer ebenso failiiouahlc», nve billigen Hochzeitsreise ,ür immer ein Geheimnis! des ingeniersten Paares geblieben. So >,l cS leider Svriiigsiellcr Gemeingut geworden, ohne daß die Be treffenden bis jetzt Miene gemacht hätten, ein Patent daraus zu nehmen AM'' I l'i Li
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