Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-02
- Tag 1884-02-06
-
Monat
1884-02
-
Jahr
1884
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sr. »» Wenn dies nicht geschehen wäre würde infolge der 8nt»leranz üt dabei a Konsistoriums eine verbängnißvolle Svaltnng in der Neustädten fastung lkechtng« sei» bedenklü« »1«». So»»»» — »konsequenzen über die Auf« kelrefirntz« g^hlich«. Vor- Ta»,, nxlche , «in» ,g«K Konsistoriums eine verbängnißvolle Svaltung Gemeinde eingelreteu sein. Würde Luiker heute wieder unter dt« vroleuantischc Gemeinde trete», so ivürde er sagen: „Hinweg mit euch, ihr habt den Geist des Protestantismus nie ersaßt, ibr seid F-i»de der protestantischen Küchel" Kuitusminister vr. v. Gerber konslalirt. daß die Behauptungen deS Akg. Streit über das Landes» gelangbuch im Widerspruche mit den Ansichten der groben Menge ständen. Aus die von dem Vorredner citirten Blatter habe da« Kultusministeilum gar keinen Einfluß. Ferner könne er nickt aus die gegen daü Landestonsistorium gerichtete» Anarisse antworten, da dasseide bereits seit 1874 von dem Kultusministerium getrennt sei. Akg. Bebel erklärt Namens der Socialdemokralen, dah siegegen jede Unterstiibung zu irgend einem religiösen Zwecke von SraatS- ivegen stimmen würden. Die Religion sei Privatiache, deshalb mlüse der Staat auch von Kirche und diele von der Schule getrennt gehalten werden. Der Staat dürfe ebensowenig sür religiöse Zwecke wie inr politische Ueberzeugungen Opfer bringen.^ Man dürfe sich nicht wundern, wenn der orthodoxe Geist i» Sachsen an Aus dehnung gewinne, das Konsistorium begünstige selbst diese Richtung, und die theolognchen Professoren in Lewug huldigten den schwärze sten Anschauungen. Die Art und Weite ferner, in welcher in den Poll-'chulen und höheren Lehranstalten der ReligionS- unternchl vorgetragen werde, beabsichtigenden menschlichen «Leist und de» memchlicbc» Fortschritt cinznichränken. Abg. Walter: Mil der Schaltung des Konsistoriums habe die Volksvertretung den größten Fehler gemacht. Heule sei nicht einmal ein Vertreter deS Konsistoriums g: egen, der sich gegen die Ansämldigungen verant worten könnte. Wie eS überhaupt nicht wünicbenswertil sei, das, lieh Beamte au pollllsche» Agitationen bet! eiliglen. so sei dieS bei Lehrern und Geistlichen gan« und gar unzulässig. Das Kultus ministerium scheine derselben Ansicht «u sein, freilich nur den liberalen Lelnern und Misslichen gegenüber. Minister vr. von Gerber konslatirt, dah es dem Ministerium nicht einsalle, auf die politische Meinung der Geistlichen und Lehrer irgend welchen C'in- slus! auszriüben, aber ein önentliches Aultrelen derselben, welcher politischen tAicbtnng sie auch angebörten, könne es nicht billigen. Abg. Schreck bedauert, daß die vielfach absprechenden llr'lieile über das Landesgesangduch dem Kultusminister noch nicht ni Hören gekommen seien, und bestreitet, daß dem Minister keine Hlsiipliuargewalt über die die nr Frage siebenden geistlichen Zei tungen redigirenden Geistlichen zustande, Dieser Behauptung ivideispricht der Minister mit Entschiedenheit und weilt ferner daraus bin, daß das Landcsgcsaugbucii von allen Gemeinden, mit Ausnahme von 20, freiwillig angenommen worden ist. Abg. Acker mann velwende! sich für eie von dem Abg. Schreck angegristene gelammte Geistlichkeit Sachsens Wenn das mchsüche Volk t otz der vielen gegenlbciligen Agilationcn noch seinc» christlichen Sin» bewahrt habe, so sei dies das Verdienst der Geistlichkeit. Deshalb bedauere er, daß der Abg. Schreck das Leben zweier entarteter Geistlicher an die Heffentlichkeil gezogen habe. Er batte sich viel mehr an die vorgcst'tzte Behörde inenden sollen. Abg. Vr. Straumer benvei'elt ebemallc Le Zweckmäßigkeit der Rede des Abg. Schreck. Hieraus werden die Petitionen uir daS evangelisch-lutherische Lcndes- Konsiskoriui» und die katholisch - geistlichen Behörden bewilligt. lGber den Schluß der Berat ung des Knltusbudgeks berichtcn wir später. Die Sitzung zog sich von 12 bis nach 5 Uhr hin. — G e iv e r b e v e r e i n. Aus deu in vorgestriger Hauvtvcr- lamnilung zunächst gegebenen gescbältlicben und lleinen technischen MiNbeüungen >ci erivalnil daß die vorgelegten Abrechnungen dcS "ereins aus !^"> als Vermögensbilanz ergaben: Aktiven 600,414 en ->t-'Wck k Mart und zu dein verbleibenden Vermögen Mark nocl, -7,215 AAark Vere.:: lasse uns lOOtt Vlarl :! l:otl:ek. demnach ein Gesammlvermögcn von 622.725 Fannar d. F. Herr Doecnl Krone hat aus eine der von ihm in: Verein geliallencn Vorträge und i! Ee. orirnng eine sebr umlängliche ickriilliche Erklä :», :'."l-iv in eer Vercinsexoedition zur Einstchtriabinc ,r ^ u l.egt. Der-elbc Herr gicbl noch eine Erklärung eer Planeten :e. und pätcr e i:c Beanlwoitung der was inair am besten Photographien am Karbonpapier > geschähe an« besten mit frischem Slarkeklcilter und gleichmäßiger 2lns-u-i-!»»g >o:vobl Ics Kartons, gre.pbre. 'der: Kau'mai:n Dzicknicke hatte in der letzten lu.trag geucilt, der 'Verein möge sich unter Heran- :.deren ' i.b'i'ch'ir G wert.'vereine w.it einer Petition 'me Veuz ueiier- unl äl'i.eliing des Anwartzwanges, er Ai::: .: i>: : ll elnslimmigcm Fn'.eiene aus- und angenommen . den und er- winde nun am Voricblag des Her,n Pros. Weitzbacn ichlencii. iinä bit eine cloniiiiis'ioii cin-usetzcii, bestehend auS den er '.'eilen. D'cl.ucke. Moritz. Heinrich Schmiot jun. und August 'alter. — ninläugllüei» Vortrag ,prack Herr Regierungsratk r. He.rt'g, 'üiruenor am König!. Pollltechnikum, riber Las techno- n>.be Gewerb-einttsem» des niederösterreichischcil GeweibeverriuS, uches ieit vier Fal>r-n besteht, durch bedeutende Zuschüsse vom d in genaiinien Verein, Ein Vergleich zwilchen lotcken tect livlogiscl eir und den >ehr verwandten, jetzt berr'ckenden k."l'..'c:re:bl:cben ''.'kwecu bez. Krrniigeiperbe'cl'uic» ergicbt, daß ig.ee i'.obl die 'cbm'-eFoiin v'äegcn, das Gewerbe frei niachen von der Ge'ch:::a>llp':gleil und krnkunrnz'äbig mit anderen Ländern, i'.tl ch Fra-ckreick. England :c.. daß aber die liechst ivicklige, e.n g'hende'. e .-ennlniu der Slone selbst dabei unberücksichtigt bleibt. E r :echno!o.,:>ch.n Mmecn ivollen dadmai eine direkte Bc'örderulig des Ge wer.va. hauvtiäch.ich aum des Kleingewerbes, berüeUen, daß ne d e aeimriene Kem'.lniu der Rei'std'ic, der teckmiichen 'Aktiv- und P'»l"G"ä,..'„n-!.l be'örtern, wie ne überhaupt eure populäre Ver- '.ntt'.un.' a.'i'iellei! 'wischen den 2iatnr- und den technischen ..ürn cva'ten. E r Vertrag hatte zugleich den Zweck daraus bin- n . da' aricli l rer am Hrie die 'Begrirnkrui > crues ähnlichen im iiUV eg o; Vr'ark von 2 Lverili Gr Mark am 'An'rage be reruglicb dr rnng tv g,-g 'Aiiir.ige, anl'iehr. Lie. unter vo:be:ie i'.'ie der Pbolr. Sitzung de--. '? eGmg - Staat und Stadl Wien erhalten, aber von de: es gegründet, selbstilündig geleitet wird rli'.' Hl iie >:ir .ilir'r io chrlicii leiverbes und der vorhandenen Lehranstalten j len der Behörde »u ^ eit der kontreleführenden Beamten tn dieser r nur »u deutlich erkennen und eitle ganze Reihe von BWeisel onen ließen. Konstatirt wurde, daß Groggläker, Weinglosrr »« Flasckrn und WeihbierglSser nicht geaicht ,n se« brauchen, ander« dagegen ist die« bet einzeln verwendeten Weingläsern oder söge« nannten Groggläsern, wenn diese zum Wetnverichänken venvendet iverden. Stammgiüicr müssen unter alten Uniständen tind genau geaicht sein. Herr GlaShändler Fänike tkcilt mit, daß nach von ,h,n eingczogenen Ertundignnaen an Anitestell« es »»lässig sei. daß die falschen Aichstrlche „n Glase durchslrichcn und durch andere «riedt werden können. Man beickied sich in dieser Frage, sich vor läufig noch abwartrnd zu verhalten und zunächst dem Bescheid de« StadtratdrS aus die obenerwähnte Petition entgegen zu sehen, Gegen die jetzige Steurrresorm-Vorlage machte sich rm« allgemein« Opposition geltend, da durch dieselbe den Gastwirtben ganz außer ordentliche Lasten anserlegt werden (Wir bofsen vielleicht noch eingehender auf diese» Gegenstand zurückzukommen.) Herr Albert Hauptvogel batte verschiedene Sturmlaternen und einen vorzüglich konslruirtcn Blllard-Controlapparat ausgestellt — Der Stadtrath macht bekannt, daß dt« vom Terrassenuser nach der großen Ziegel - Straße führende „kleine Ziegel-Gasse" die Bezeichnung „GerichtS-Straße" erhielt und i» dessen Folge die „große Ziegel - Straße" schlechthin „Ziegel-Straße" benannt iverden soll. — In Bezug aus die kürzlich? Mittbeiluiig. daß mehrere Pro fessoren der Leipziger Universität beim Kgl. Minislerium vorstellig iverden wollen, um die Realschulabiturienken von jedem Universitäts- Hudiuni auszuictiließen, ist cS von Fnteresse zu vernehmen, daß der Leipziger Privalvocent Dr. Duck, der dcn größten Tbeil leine« mathematischen Studiums in Leipzig gemacht hat und von Ostern ab, im Alter von 28 Fahren, als ordentlicher Pros, der Mathematik an die Universität München berufen ist. Realschulabiturient war. — lieber das Vorleben S t e l l in a ch e r' ü. des eingcstandcnen Mörders deS Polizciagenten Block in Floridsdorf, hört man fol gendes Nähere. St. ist der Sohn einer vor circa 18 Fahren von Grottkau nach BrcSIau verzogenen und dort verstorbenen Wittwe. lieber seinen Vater konnte biS jetzt nichts ermittelt werden. Er bat 2 Brüder, ist im Fahre 1872 bei dem 2. Schics. Grcn.-Reg. ^ Rr. ll in Breslau als lljähr. Freiwilliger eingetretcn, dort zum «Leireite» befördert, aber wegen schlechter Fühlung wieder zum Grenadier zurückversetzt und 1875 zur Reicive entlassen worden. Zn demselben Fahre ist St. in Dresden bei der ll. Komp, des 2. Gre».-Reg. Rr. lOl wieder freiwillig eingetreten. bald daraus zum Gefreite» und Unterossizier befördert und im nächste» Fahre znr Reserve entlassen worden. Darauf wurde er bei der Konigl. Staatscisendabn als Wagenscbreibcr beschäftigt, bat sich aber wegen einer ibm von der Milikä'debörde drohenden Strafe heimlich von Dresden entfernt. Bestraft ist derselbe taut kriegsgerichtlichen Er- kenntiiivcs wegen Mißbrauchs der Dienstgewalt und Mißhandlung' eines Untergebenen mit 6 Monaten Gesängniß und vom Miiitär- kriegsgericht der I. Fnfanterie-Dw. wegen Achtungsverletzung und Gehorsamsverweigerung vor versammelter Mannschaft zu 6 Wochen l Dag Gesängniß. 'Außerdem w»rde St. auch vom bürgerlichen 'Amtsgericht wegen '.inerlaubicr Auswanderung zu ljO M. Geldbuße veruriüeilk. Sn soll nach seiner Entfernung von Dresden sich nach Zürich in der Schweiz gewendel und im Fahre 1878 in Vrven eine gewisse Fulic Herren, mit welcher er »m Fahre 188l in Zürich gewohnt und einen Knabe» geceugt hat, geiieiralhet habe». Fn Dresden bat er sich während seiner Bcamtenzeit durchaus gut verhallen. Es liegt gar kein Anhalt vor, dap sich Srellmacher in Vresden mit Politik belaßt, Veieine heiuckt habe und was dergl. mehr ist. Hingegen wurde die hiesige Police, von Zürich aus aus ih» au'meilsam gemacht als ans einen wz alev Revolnlionär, der sich mil Pläne» zu einem Al'culat aus Kaiser Wilhelm Nage und der zu diesem Belmso von London aus »nt ialichei: Bärten und dergl. ausgeiüslek wo,den sei. Später mag er fiel aher mit dem rocken Fohann Most venmeinigt und von der Anarchisic»va,Iei zurückgezogen haben. — Es ist vorauszusehen, daß auch hier in Dresden der l !. dies. — der erste Faineslag dev Dodes 2!icko.rd WagncrS ver schiedentlich festlich begangen werden wird. So veranstaltet der sehr rübrige dramatiiche Verein „Hermes" eine Wagnergeoestk- seler, zu welcher ein reichhaltiges Programm >lna»imc>'gcstelll ist. — Das sat i> o l. K a i, n o in dem herrlichen Saal- aes Gc-! scllenIiauscS aus der Käus ersiraße war am ('ergangenen Sonntag i Abend vollständig gestillt und es wurden die Anwe'ende» durch einen ' zu Herzen gebenden Vortrag des Henn Holvredigcr Pattbost über das Dbonia „Fürst,tet Goit, cbret den König :o." auks Angenobmste erfreut. — Ai» Niontag 2ibenr, wurde daselbst von den Gesellen die Poste „Lmnvae, Vagabund»«" oder , Das liederliche Kiecdlatt", bei übcrsülllem Saale recht gut ausgesübrt. — Die Ulmcr Dombaulooie sind in Ulm bereits ganz-! lick vergriffen und in Berlin ebenfalls nur schwer noch zu habe», weshalb zu erwarte» steht, daß sich in Kürze ihr Betrag von 3'.4 ans 4M. erhöhen wird. Fn Dresden sind die Lome bei H.Wolff, Wallstraße 5a, Eingang Sclicsiclstr.. und Pillnihcrslaße!1 zu habe». — Bezüglich des Dresdner Sämerei-Marktes, welcher alljährlich ur der letzten Woche gegenwärtigen Monats iiattsindet, bat sich herausgeilelit, daß die durch denselben der Stadtkasse er wachsenen Ausgaben wert mehr betragen, als das Stättegeld c,n- briugt. Deshalb »uro von jetzt ab oicieS Stättegeld anstatt wie bisher mit 5 Ps. vro Nieter nun mit 25 Ps. erhoben. — P o l i z e i b c r i ch t. Vorgestern 'Abend ist ein 62 Fahre alter Herr, welcher sich in einer Droschke nach seiner in der Wilsdnifier- straße gelegenen Wolwung sabrcn ließ, bei der Ankunft dort, nach dem er nur noch die Worte: „Drogt mich hinaus" gesprochen, ohn mächtig geworden und aus dem Dransporr in sein H.uaiticr ver- Rack ärztlichem Gutachten ward er von einem Herzschlag Reis», und weiter gina'S nach Dresden, dort wurde, Ordonanz bedeutet: „Am nächsten Morgen früh 6 schiss, aber nickt blasen." Wir wurden immer gespa Fal zt fortmahrrnd von den übrigen Passagieren blasen Sie doch, warum nur nicht s Los!" rc. So »»«ch bestehend, wurde in den Wäldern ven -Stau» entdeckt. Dt« getreue Kopie der sckwäbischen Singvögei. Geschwister Nennner, «eiche ihr letzte« Konzert in Hamburg vor Untergang der Simbri» gaben, erweckt bei vtelrn Besticknen rm rührende« Fmeresse. — Aus der Vergnngenbris eines altenDre-dnerRu« sikerS. F», September d. I. 1818 an einem Freitag Abend, wurden wir Waldhornisten vom l. Schützeribataillon »u Leipziu beordert: „Morgen früh ü Uhr seldinäßig am Dre«dner Bahnhofs kein Wort weiter. Mit militärischer Pünktiichkeit waren wu. zur Stelle, auch die vom 2. Bataillon waren »«fohlen und fort ging'«. Wohin s Warum s Niemand wußte cs. Fn Wurzen anuekommeu stand dort das El>or des 3. Bataillons, rbensall« seldmäßig und schlossen sich uns an. Auch sie wußten nichts über den Zweck der Reise, und weiter ging « nach Dresden, dort wurden wir von einer ' Uhr am Dampf- gespannter.. Aus der gt« „So rc. «so lamen wir denn »ngeblasen bis Schandau. Hier empfing uns ein Führer mit der Weisung ilnn zu folgen. Der Marsch ging iinmer bergauf, es hirß nach den« großen Winterberg zu. Unö aus der Leipziger Ebene lachte daü Herz beim Anblick der herrlichen Landschaften. Nur wenn mir rückwärts schauten, stört« etwas unsere Freude. Fn gewisser Entsttnung begleiteten uns zwei Männer mit einer Art Sieckikorb aus Schritt und Tritt. Endlich aus einem Felöplateau angctommc,,, hieß es „Halt": der Ort ivar von dem Wind geschützt durch eine natürlich gewölbte Felswand. Hier wurde uns l>«deut,t zu bleiben und aus ein gegebenes Zeichen (Klatschen) sollten wir ansangen zu blasen. Fnzwischen möchicn wir ouSruhcn. Nun erfuhren wir auch den Zweck des vermeintlichen Siechkorbes. Er enthielt für un« hungrige und durstige Seelen ein gutes Frühstück. — Der edle Geber hatte nicht gegeizt und wir machten von seiner Gastfreund schaft den denkbar ausgiebigsten Gebrauch. Doch das Zeichen? Niemand liörte etwas. Einige batten stch'S beguei» gen,acht, Andere waren eingenickt, da klatschte es plötzlich. Fm Nu waren wir auf. Doch was blaien? TaS war nicht bestimmt. Nock war'S nickt entschieden, da klatschte es wieder. Da kam mir ein Gedanke: Schnell das Waidlied Mendelssohn'«. (Damals viel begehrt und von uns gern gehört.) Das konnten Alle. Und da standen wir auch schon in, valbtreis und bliesen, und mit welcher Fndrunst erklang in dieser Umgebung das herrliche Lied. So hatten wir unS selbst noch nicht gehört. Die Wirkung war eine mächtig ergreifende. Bisher waren wir uns in geringrr Zahl (BataillonSmorstarkt) und nur in Sälen oder Gärten gewöhnt, dock hier von 40Mann klang's doch noch ganz anders. Ben» zweiten Vers kam ein Herr in Eivil (blauen F,ack und blanken Knöpfen), stellte sich in dcn Kreis, nahm seinen Hut ab und begrüßte uns mit den Worten: „Fch kann Fbnen im Augenblick nicht genug danke», für den Gennß. den Sie mir bereitet Hai en, ich hosse S«e mehr zu büren." ES war Se. Majestät König Friedrich 'August. Der verehrte Monarch hatte uns vorher in Leipzig gekört und den Wunsch geäußert, diese Musik einmal in seinen Bergen zu hören. (Nur die Schützen halten damals in l - cd-,v gelronen. — 'An, Sonnlng Vo, mittag batte ein »»bekanntes -!,n.lcv w>.' do:l i:.'g>n, io konnte wohl rer Gcwerbeverem! Mädchen das >icben>abr,gc Kind eines hiesigen Bcaniien bis -> i!l:!i>'.' eine 'Dst'vv'ung rcv.'irken, deren Nutzen zur Mordgrundbrücke gelockt, ihm dort ein'« Korb sowie ein '.-"ain-.re Gewerbe nickt »ni-.-cle.l'e» würde und den allen Portemonnaie mit etwas «Leid abgenommrn und sich dann n.'uler lLAiui'g bringen mü'-te: , Eai dn-erk bat cinen in den Wald geflüchtet. Das Kind ward später von einem Postboten geiuiiben und »ack der Stadl zuruckgelclei. Der Vater desselben gab stch Milbe, die llnbekannie zu ermitteln, er >and sie auch wirklich aus seinen Streifereien gestern flick in der Nähe der Mililärschießstände im Waid und führte sie der 8. Bezirtsivacke z», von wo aus iie sestgcnominen wurde. Fn deni Mädchen ist »un ein 20-jähriges Frauenzimmer erkannt woiden, das crit am 8. v. M. aus der Strafanstalt entlasse» ward und dort, seinem Geständnisse nach, von einer anderen Dctinirlcn erfahren hat, wie leicht dieser die Beraubung von Kindern geworden war. — Vorgestern Abend nach 10 Uhr fand in einem Hause der Rhänitzgasse ein G a rd i»e n b ra n b statt, welcher die Tbätigkelt der vom Neustädtcr Rathhnuie berbeigerufcrien Feuerwehr wenig in Auspluch iiahin. — N eul> eit. Eine hauptsächlich für Restaurationen sehr vraktiiche Neuheit bringt die Finna E. S. Adam, bier. (kl. Plaucnlche- gnsse 7), und zwar einen elegant verzinnten Drahtsländer zuin Aus steller! auf D'ichc in Restaurants, Konditoreien rc. aber auch für chauseiisicr passend, mit bineinzuklenimenden weißen Earton- ckildcrn. aus welchen in großer, in's Auge fallender Schrift div. > 2 .-;t agende icklo« unter allgemeinem Beriall. . v. im voe ,zabr c, batte lick oec Sto.diralb dem P aiienl> ans Slistu n g gegenüber dabin erklärt, d - : erielben gehörigen ausgeoennlen Trunoilücks, und i allen WaOcickanc' Gebäude >c>bst käuflich iür : bzenm.mng g:r eöckmlzivccke zu erwerben: der Ratli R. geheim, de: Di»l::ngeai!or bat indesicn -:l n. "> 3->.«»:» M. mebr geboten. Da der Werth des n- lsi Gebäuden ickon irühcr vom Stadtbauamtc auf -e'-chätzl ivorde» ist. io trägt der Rath kein Bedenke», bo >'»ndnndL'o -n isteinKalissabkomnieunochnicht . H Der P-ere- in au' ID'H»> > M. vom Surtungsaltor -'mc - . 'c'.'.'nn dickes herzlich nüchterne Gebäude rin- "eurd ' u: d en'»» dorthin passenderen und praklische- -n V-'.i: Pftatz machte, 10 wir« das wobi gut. UebrigenS kann stch v: - noch n kiichemecktlichcr Elreit rnlipinnen, denn nach n 0!-:lln vi-n "'Miing- r iistoloU sagt der 2luckr : „Die in dieser kn blichen Behörden geltend gemachte Ansicht, ze-n".»i:>g oon bei: ttichttchen Licborden gellend daß aber oie Waisenkauskircke mir mit Genehmigung des evanV spezielle Speisen, z. B. Slämmftühsiück, )löe tnrtls «onn rc., oder ielisch-lnüierisclien Lanbeskonsistoriums verfügt werden dürfe, könne I auch Maaren empfohlen werden. Diese sehr billigen Ständer sind M zuirenend nicht anerkannt weiden, da die bezüglichen kirchcn-' den an der Wand hängenden, leicht zu übersehenden Plakaten gr- icchllichen Grundsätze nur ca'Anwendung zu nnden haben, wo eine l miß vonuzicben- .Kirchengeme cinem sonstl. lichkcit beizmegen ordnet ici. Umstände, ivelckc bei der mir vorübergehend zu gottes dienstlichen Zivecken überlassenen Waisenbaustirche nicht Vorlagen." Der Ratb lull dic>er '2liischai»ing bci. stnindmtze nur ca '.'inwendung z» nnden haben, wo eme' nutz vonuzlcben. eince vorhanden sei oder wo durch Stiftung oder auS ! — Nach dcn so eben erschienenen Mittheilungen über dieDied ge ige» Rechlsgrunde der Kirche eine selbstständige Persön- Stiftung auf das Fahr 1883 betrug das vom kgl. Cultusnnni- iuegen oder eine Beichränkung in der Veriügung angc- sterium verwaltete Vermögen der Stiftung Ende 1882 637,628 Mk. " ^ 66 Pfg. Für Stiftungszwecke standen dem Komitee 25.W2 Mk. 5>>. Pig. zur Veriügung, wovon I7KX) Mk. zu Ehrengeschenken und Unterstützungen vernnsgabt worden sind. Ende 1883 sind dem ?er B erc, n B r e s dner Ga st wirthe vereinigte sich > Ltiftungscapitale 6748 Nik. 50 Psg. zugewachscn, sooaß letzteres nun gestern Abend im Stadl-Waldichlößchen zu einer autzerordciitiieben 6l4,377 Mk. 46 Psg. betrug. Veliammiang. Vor Einlritt in die Dagesoidnung sprach der Vor-, ^ — Das. diesjährige Wintersest des Poutechniker-Gesangvereins ^3. Februar im (Orchester H. Haag-Schöllcr , der b'elvziaer lsteivaiidlioilsfane von den Sitz,"- ,U!!I 'Aucckri'ck brachten. Ern'Antrag aus temporäre > gütige Mitwirkung zstgksagt. Herrl'etzung - Emlri'tm, ides ivurde «bgelchnl. Ferner wird ,u - heichlo''-.-», e.n d.- - Stadtrati, ein Gesuch um Rückgabe der lon'ivzirte» G-,n-v un-cr der Bedingung der Nacharckung ein- rureichen. auch nameirttick aus dem Grunde, da fick unter den-' .... ... selben vorwiegend vre'' Ltawmglä'er befanden. Ein anderes (Lc- Stamm, Frnnksnrte' Wurst mit Sanerkroui, Pockwüistcbcn mit mH mv De> gnirung xerrstickteter Aicbmeistcr ist kürzlich erst an Merrcttig »nd Rctti.stalot gratis. Allen Gästen ist der Eintritt in - ?:..d!rat >anc: ".'.'.r--:. .'Geraus gelangten ans der Der- den Wstitergarleii, Lunnkl »>,o Kellerei gestattet. Anher täglich »i Ln-us m.'r.r Mrtrhe-k-ngen >:tcr Vorkommnisse inr Konzert kommen scbrrzbatte Ueberraschlingen zum Vortrag, auch A'-lver' i! en zur Sv: he. Fm Pc laus der Diskussion kamen werden getreue Kopien von Bälenmrnschei, in Lebensgiöße gczeigl. Sachsen Horimmsik.) Diesen Wunsch batte man sich gemerkt und so war'S gekommen. Wir verließen unser natürliches Orchester und folgten aus Kgl. Befehl. Se. Majestät war begleitet von Prinz Fohann mit lieber Familie. Der Weg sührte bergauf und bergab ans zun, Tbeil sehr nadelschlüpfrigem Boden, wobei Manche aus- gliltcn. - Doch das vermehrte nur die lxitere Stimmung und bald käme» wir wieder am Elbuser an. Da, oberhalb Schandau« stand eine Hosgoiidcl für die hohen Herrschatten, in gewisser Entfernung eine zweite Gondel, in welcher 4 Herren Anstiegen und wieder in einer Entleimung 2 Zillen zusamniengekovpelt >ilr uns. N an batte uns in huldvoller Weise zu unseres Erfuschung ein Füßchen Bier, auch Butter und Brode hinkliisetzen tonen. Nun Durst war da. die Falnl begann, doch »ano uns 40 Mann nur ein Trinkglas zu Gebot und um allem Streit ein Ende zu m .chen, wars Einer daS eine i'sta« noch über Bord. Dock die Roth macht erfinderisch und so behalft,, ivir uns niit einem kupsernen Kessel, welcher der Butter gedient, und trotz Hindernissen wurde das Füßchen leer. Fnzwischen bürten wir aus der Gondel vor uns Gesang, ein Ouartett von äußerst geschulten, prachtvollen Männerstimme». (Wie wir später ertickren, waren eS die Herren Ticbatschek, Mitterwurzer, Schmidt nod Frenu.) Da haben wir gelauscht. ES war eine schön: Fahrt in der Dänuneiuim. kaum daß sich ein Lüftchen regte. Hatten die Sänger geendet, bliesen wir, ohne Programm, ohne Noten und ohne RuderRstag schwammen ivir ruhig, hie und da von den Usern durch Bunlscucr begrüßt, bis nach Königstein. Dort legten wir an. Die Kgl. Familie fuhr per Wagen nach Pillnitz uno wir rasteten in Königstcin. um am folgenden Morgen den hohen Herr schaften noch ein Ständchen zu bringen. Nachdem wir die Gnaven- Arie aus Robert dem Teufel veendet, kam Se. Majestät vom Balkon, trat in unseren Kreis, nabm Kenntniß von unseren Fnstrumenten und wünschte das Watdtied noch einmal zu hören, nachdem das Lied verklungen, dankte der hob« Herr und besaht uns in den Par terre-Saal, m welchem inzwischen ein Frühstück scrvirt war. wir ließen es uns tief stich munden, eS wurde recht lebendig — und das »ur Heimfahrt mahnend« Dampfschiff kam Dielen zu früh, wir wärm gern noch geblieben. Fn Dresden wieder angelangt, gab'« viel zu baren. Ans dem Waldschlößchen war Musikdirektor Kunze mit zwei Ehesten und spielte aus zum Komunalgarden - Verbrüderungsiest. doch konnten wir den» keinen Geschmack adgewinnen, wir hatten «schöneres erlebt. — Lao Gehöfte des Oekonomen Böhme, die sog. „Alte Farbe" in Dippoldiswalde brannte am Sonntag Abend m der 6. Stunde nieder. Ter Schaven ist bedeutend, da Nichts ver sichert war. — Am 3. früh wurde bei Stützen grün im Straßengraben unterhalb der dortigen Brauerei der Oekonom Helm au« Rothen kirchen crirorcn ausgesunden. Man hatte ihn Tags vorher in be trunkenem Zustande gesehen. — Ter 5!1>äl>rige Schmiedesteiger und AuSzügler F. Herm. Glöckner in Ried c rbob r i tz s ch ,st in der Nacht zum Sonntag -istolge der Finsleiniß in den Bobritzschhach gefallen und ertrunken. — Ter Wirtlijmastebcsttztr Potzsch inProschwttz b. Meißen, 5!> Fahre alt, stürzte am 3. dS vom Gebülke seines Scheunen- gcbäudrs herab aus die Tenne und fand auf der Stelle dm Tod. - Fn der Nackt zum 4 ds. ist in Groß - Dobritz b. Prieste witz das Wohnhaus des Stellmacher Gäbet durch Feuer total zer- ! stört worden. , — Am l. ds. wurde der l7jäl,rige Korbflechter Bechler in ! M ülseii St. ^ ako b verhaftet, well er in empörender Weis« , ein 14 jäbrges Achill-Mädchen, welcher stch im Ärmmhause be findet. niitzbandelte. — Tie Wcrdaucr Polizei sing dm steckbrieflich verfolgten Lausbur'chcn Gustav Ludwig Hieromimuü Leu aus Neureudnitz bei Leipzig. 2l Fahre alt. Denelbe war am 21. Januar mit einer ihm anvritrauten Summe von 600 M. in Leipzig flüchtig geworden. Bon dem unterschlagenen Geld« ist nur ein Wenige« über 100 Mk. vorgefundcii worden. Das fehlende Geld will der Flüchtige mit einem ans Leipzig mitgenommenen Bekannten thcilS vcrthan haben, tlieilS soll ihm solches von dem Letzteren entwendet worden sein. — Am Sonnabend endlich wurde — wir das Chemn. Tagebl. meldet — der des Mordversuchs an der Thekla Kunze in Meeran« dringend verdächtige Weber Scbunt durch dir Polizeiosfiziantm Temckard und Nebe inLausigk in einer Restauration verhaftet. Derselbe bat seine That unumwunden cingcstandm und ist bereit« an die Staatsanwaltschaft nach Zwickan nbgrliefert. Schunk führte eine Phosphorlösung bei sich. — Fn der Nicke von Mügeln hat sich am Sontaa Abend ein biSjeht »och unbekannter Mann von vci» gegen 8 Unr dort ver fehlenden Wiener Eourlcrzuge überfahren lahm. Der Zug bat dem Unglücklichen, der sich gurr über daü Gcleis legte und sich mit Händen und Beinen am Lchiencnslrange scstbiclt, nicht nur dm Kops vom Rumpfe getrennt, fondern auch Arme und Beine zer malmt. so daß man nur noch eine unkenntliche Fteischmasse von sich batte. —Aus Alstlieilung 46 des Bärenfelser Forstrevieres ist der seit längerer Zeit steckbrieflich verfolgte 24jährige Stellmacher „nn -Adam Louis Licbschcr aus AiniiiciSdors erhängt g und Dicmlkncch aufgefuiideu worden. Denelbe bat sich jedenfalls schon rm vorigen Sommer entleibt und scheint ihn oie Furcht vor ciner wegen ver übten schweien Diebstahls zu erwartenden längeren Freiheitsstrafe hierzu m ranlaßt zu habe». — Am Sonnabend wurde dicht an der Neujonsdorfrr Grenz« im W a l t c r Sd o r > c r Forstrevier der 47 Fohre alte unvcrhcira« tliete Handmebcr August Moritz Scbwed.er, der seit 31. Januar vermißt woiden war, als Leiche auigcsund.il. Der Leichnam lag am Abhänge einer steilen Berglehne mit dem Kopie »ach unten, ohne Fuß- und Kopsbcgleltmig. die Hände waren über da» ausge«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)