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- Erscheinungsdatum
- 1884-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188401164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-01
- Tag 1884-01-16
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Monat
1884-01
-
Jahr
1884
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Bor glänzend besuchter^ »se ging gestern Abend im Mit. tzonvrater nach langer Verzögerung«-Pause „Lohen- arin m Szene. E- war eine Musler-VorsleUung. «eich« in jeder Weise die besten Kräfte vereinigte. Wagner « köstliche« Wert zur ergreffendsten Wir kung zu dringen. Die Damen Malten und Nanitz, die Herren Lchelver aus Leipzig. Gudedu« und Fischer erfüllten ldre Auf« gäbe in vollendetster Künstler» »chaltl Fräul. Malten und Hl. Guoebus wurden durch Big» uicnlpenden und Hervorrust a»> Meisten geehrt. Tageblatt für Mitik, Wler-altim«. HeschistANtesr. MerSmil». Irmiieillillc, Zj»I«r«t« a«d«i, ««eraftr v »U «ach». « Uhr ^ »U> »iu-,i l» wir tonudl i »r»tr »loheraaNr I ir an »achkUI^e» dt« Nachm Uhr. — Dt« nuivalNae Prli,. -Ule <e«. « Stldeni k»ftei Id vt» UiUer «»«rtandl dt' Sun Garantie für S» «l mir « u r-ft-s I» >v«° t« Keile M va« ii t liglge Gricheinen der Inter»!- wird nicht gegeben. Anrwiettge JnterNon«. «ufrrLge werden nur gegen Vr«»»»er»»d» durch Nrtetmoreen oder angenamme«. — , . . istenidPtg. Inserate» nie die M-nlog«. Ilurnrnei odei nnch einem gesttaae dte Pen»,eile ' 5 bilLi-Isnsti-. s /I 14 Ijlavv 5 ÜLt-ionsln. 5 ü> unll portlou«. V. V. VIlloo, unä ?oi-tieu». ^L8vkv - ^U88tattMIL8 - iUeswkätt, ompsiahlt dttill xrosso« lutjtssr roll ß Uschzeujlen, Wee^eSelkeil, Lantzlüchem elc.. A «ovio nämmUIok« 8totk« rar divlt»«tnakvrtl>raa«l. Ililaskon- u.Itivstvi-gsrclörnde, >»«u«tuou iu vorLÜjxUvtivr ^Ut-iinbl tür ttsrrgll u. vomon L. ?r6»88 r'8 x»okt., fVRttx s t.»It rt> n<iN«»»>« s, liitrt. Ullil I. Utut,'S. ^ultrügo mied uukiniirtL vorckc-n prompt otsoetuiist. Ilid lilitiMrie-lIiiiliil'iiktiii' Uriilmrmtt ^ kruun, L 8cdlosn.8irj»!jno >>-. 17, xogonübar rlam ttöuiol dehls:^o, ij! Ib luttot um ttuclitulitr ihrer 8 § I,» ?iük. vr. MM'8 «sormLl-8odlLt8Lvkv, nuHÄHL, Nk. 16. 29. Zahrgimg. Auslage: 40,000 Lrpl. «mMM )esn Lvkisme 8aodf., Aussichten für den !V Januar: Mässim Nordwcstwiiid. veränder- »g-tz liche Bewölkung, etwas Niederschlag, Temperatur etivas lältcr. Dresden. 1884. Mittwoch, Itt.IllMtltt'. Berantwortltchar Redakteur stlr PgllltschkS vr. vmtl Biere >i «n dreien Ein große« Wesen ist nicht davon zu machen, daß der Reichs kanzler di« Entwürfe umsastender» tiefgreifender, viclumgestaltcnder Geietzgebuiigen der vollsten Oefsrntlickkeit übergeben bat. Man sollte meinen, Da« verstünde sich von selbst. Ein solches Verfahren liegt im allscitigcn Interesse. Nicht sein geringster Dortbeil bettelst darin, daß der Reichstag, sobald er im Frühjahr sich mit diesen Stoffen (Aktiengcsctz, Unfallversicherung) zu betasten haben wird, woblvorbereitet an seine Arbeit berantritt. Wahrscheinlich schasst die Durchbrechung der Grundzüge dieser Stoffe einen Boven der Verständigung, so daß die eigentliche gesetzgeberische Arbeit sich um io leichter und erfolgreicher abwickeln kann. Immerhin aber ver dient diese Art de« Vorgehens, die wobltbätig gegen die trüber übliche burcaukratische Gcheimnißtbucrei abstickst, ein kleines Wort der Anerkennung. Jedoch mit einem Vorbehalte! Es ist nicht ganz aufgeklärt, ob die Grundzüge der Unsallvcrsicherung der Fabrik arbeiter, bevor sie Fürst Bismarck der öffentlichen Beurtheilung unterstellte, auch dem BundeSrathe vorgclegt worden sind. Das Ueberspringen dieses Zwischenstadiums würde uns als bedenklicher Vorgang erscheinen. Der Bundesrath hat sich so rückhaltlos und freudig aus den Boden der kaiserlichen Botschaft gestellt und den sozialen Reformvlänen de« Reichskanzlers so kräftige Förderung angcdeiben lasten, daß die Annahme ausgeschlossen ist. als würfe er denselben au« dureaukratitchen, partikularistiichcn oder anderen Gründen Schwierigkeiten zwischen die Beine. Umsomehr hätte der BundeSrath Anspruch aus vorherige Einholung seines Beirathes zu GesetzgebungSordciten, deren praktische Einführung sa die Hauvt- arbertSlast aus die Eimelstaaten abladet. Dir Erfahrungen, welche die Regierungen der Bundesstaaten über solche Gesetzgebungen besitzen, repräsentiren keine unbedeutende Summe von Staats« klugbeit. st« zum Besten des gemeinsam gewollten Guten zu ver- werthen, erscheint selbst als StautSklugdert und Fürst Bi-marck hat wiederholt früher sich anerkennend über die Leistungen der Einzel« staatSregicrungcn ausgesprochen. Worum also sich nicht vorder ihrer Zustimmung zu dem Großen und Ganzen des UiftallverstcherungS- gcdankenS versichern r Argwöhnische Gemütber könnten in solcher Jgnorirung ein slillschweigendeSUebergeben eine« verfassungsmäßig»« Faktors wittern, um schließlich den BundeSrath unter dem Drucke der öffentlichen Meinung zur Stimmenabgabe in einem gewünschten Sinne zu bewegen. Es steht zu hoffen, daß nachträglich noch au« authentischer Quelle eine Beruhigung darüber erfolgt, daß man sich vor der Ver öffentlichung des Skeletts des künftigen Unsallvcrsicherungsgesetzes der Zustimmung der Bundesregierungen vergewissert hat. Dies ist umsomehr zu erwarten, als es nunmehr kaum noch einem Zweifel unterliegt, daß Fürst BiSmarck da« Gutachten des preußischen DolkS- wirtlffchaftsrathes über die gleiche Materie einzuholen entschlossen ist. So viel wiegt denn doch das Unheil des Bundeöratbes allemal, als das jener fragwürdigen Schöpfung. Für die Aus- rechlerliallung des preußischen VolkswirthSschattSratbes batte eigentlich Niemand mehr Interesse, selbst nicht der Erzeuger diestü Kindes, Fürst BiSmarck. seitdem der Wildfana dem Vater den Posten that und das Tabaksmonovol ablelnftc. Fuletzt hat noch das Berliner Mgeordnctcnbauü dieses Geschöpf ganz ,n beseitigen geglaubt, indem cS die Diäten tür seine Mitglieder strich. Das Abgeordnetenhaus wollte überhauvt den' Volkswirt!,schastSrath nicht. Um so verwunderter ist alte Welt, daß diese Leiche jetzt wieder aus dem Grabe an das Tageslicht geruien wird. Niemand tadelt r«. wenn eine Regierung Sachverständige einberutt. um rin fachmännisches Urlbei über ein großes Gesetzgebungswerk rinzubolen. Dazu genügt eine ua doe zu berufende Engukte. Eine Athemeinblasiing jener Volküivirtbichasts - Mumie, um sie als orgamicbe StaatSeimichtung gegen irgend einen anderen Faktor der Gesetzgebung fsei cs Bundesrath, sei es Reichstag oder preußischer Landtag) auSwielen zu können, wäre eine absichtliche Heraus forderung dieser Vrrfafsungsorgane. Man dient dem edlen Zwecke der socialen Reformen merkwürdiß, wenn man ihnen durch Ver nachlässigung der verfassungsmäßig berusenen Organe Wider sacher erweckt Einen seltsameren Diplomaten, als diesen Ehineicn Moronis de Tseng hat die Welt lange nicht gesehen, kurios wie schon sein MarguiStitcl vor einem cchtchinesjschen Namen ist auch das Ver halten dieses langbrzopften SohneS deS himmlischen Reichs. Zu den vielen Absonderlichkeiten in seinem Auftreten ist neuerdings «in Schritt getreten, der den Marguis eine komische Rolle spielen läßt, so daß ihn Niemand mehr für ernst nimmt. Der himmlische Diplomat bat sich nämlich an den Redakteur einer an sich wobl- accreditirten deutschen Zeitschrift. „Deutsche Revue". Herrn vr. Fleischer, gewendet, um durch dieses Sprachrohr dem Unterstaatü- 'ekrctär in Berlin. Graf Hatzfeld, eine Verwarnung zu ertbcilen. Fn einer von kokem Selbstbewußtsein zeugenden Svrache führt der betr. Zeitungsartikel aus. daß die Einnahme von Sontay durch die Franzosen die KriegSvarlct in Peking gesläikt habe. Voll bitteren Svotts über die Franzosen Ist die Bemerkung, daß bei teuer Er- oiberung Soiftapo die Tapferkeit der sranzösftchen 'Truppen so ge rühmt worden sei, als hätten sie Metz oder Straßburg wiedcr- erobert, daß aber trotz des Falles von Sontay China noch weit von dem Wege nach Seda» entfernt sei. Die Drohung für die Mächte liegt in dem ScblußvaffuS des Briefe«: „Obwohl ein Wort von England oder ein Wink von Deutschland Frankreich auige- I'alien haben würde, unnützer Weise Beunruhigung hervorrurusen und Argwohn zu erwecken, wovon man die Folgen noch jahrelang "i Peking verspüren wird, bat keine jener Mächte auch nur einen Finger rühren wollen. Vielleicht werden sie den von ihnen be gangenen Fehler erkennen und empfinden, wenn der „Litin" oder die inländiiche Steuer aus ausländische Waaren, anstatt, wie beab sichtigt wurde, ausgeboben. verdoppelt werden wird, um die Kriegs lasten zu decken, welche durch die ruhelose Begierde Frankreichs nach einem Kolonialreiche verursach! worden sind?' Abgesehen davon, daß der Marguis schon wiederholt den Krieg zwischen Fiankrcich und China als unvermeidlich dargcstellt hat, ohne baß >ich seine düstere Wahrsagung verwirklichte, io lacht jeder Eingeweihte über die Drohung von der Verdoppelung der Zölle aus deutsche Waaren, wodurch China sich die kliegstoilc» bezahlen lassen würde. Der chinesische Eingangszoll aus fremde Waaren beträgt 2 Prozent; die Waaren selbst aber werden insolge Er pressung der Mandarin,» oft um 1»>, TM ja sogar MO Pro,ent vertheuert. Erhöht China den Eingangszoll aus 1 Prozent, was macht das für den Handel aus e Das ist ja ganz oie alte Geschickte, welche Misere Freihändler nicht zugeben wollen, daß mäßige Zölle und Steuern auf Lebensmittel durchaus keinen nein»eilswerll>en Faktor für die Preisbildung des Artikels abgebt.», daß vielmehr solche Erhöhungen in dem Preise verschwinden, den die wcchielnbe Handelskoiiirinllur den Waaren verleiht. Voiliegendciilalls aber siedt man lmmeimehr ein, daß Marguis Tseng aui den Gang der Ereignisse nicht den minbeslc» Einfluß ausülft und daß, wenn Frankreichs Piäue in Ostasici» immer weiter greisen, dazu cS viel beigetrage» hat, daß Clnua durch einen so drolligen Kops, wie der Marinris ist. sich in Europa vertreten läßt. Die elende krämcroolitik Gladi.on>s in Egypten, mit möglichst geringen Kosten den möglichsten Prosit ciiuuhcimseii und an An sehen zu gewinne», trägt ihre Früchte. Schon ist der Khedivc be wogen worden, den Sudan prewzugeben und cs fehlt nur noch das Schmachvolle, daß England den gefürchteten Mahdi ais Herrscher über dieses Gebiet einsctzt rcsp. anerkennt, uni ihn zum Frieden zu bewegen. Der hilflose Khedivc bat in seiner Bedrängniß gegen diesen ehrlosen Handel nick,IS cinzuwcndcn, obwohl er ungern Khartum verliert. Er tucht daheim zu retten, was möglich ist und wirst sich zum Entsetzen der Engländer wieder de» Franzosen in die Arme. Er betraut einige Franzosen mit wichtigen Minister- Posten. TaS Wieder-Platznenmcn der mühsam verdrängten Franzosen in der Verwaltung Egyptens hat die öffentliche Meinung Eng lands sehr beunruhigt- doch will Nubar Pascha, der neue Minister in Kairo, den Argwohn der Engländer einschläfcrn, indem er die anderen Minister lediglich als »Strohmänner hinftcllt. Er meinte ;u einem Korrespondenten sarkastisch: ,Las Wort „Minister" wird in Egurten von dem lateinischen „imuuk," abgeleitet, und die cgyvtischcn Minister gleichen dem algebraischen Minuszeichen —. sie sind etwas weniger als Nichts. Sre und ich, wir wissen die« ganz gut." Neueste Telegramme der „DreSduer Nachr." vom 15 Jan Berlin. Abgeve-net-nbauü. Einer Auftorberung de« Präsidenten folgend, erhob fick dü.) Haus zu Ehren deS ver storbenen Abgeordneten v. Ludwig von den Plätzen. Dann wurde lemer-Alst ist gegen die Vorlage zum Wort gemeldet, spricht sich aber zu Gunsten derselben aus. Die Kapitalrentensteucr ist ihm in den höheren Stufen noch zu niedrig. Falls das Wahlrecht durch die Steuerbefreiung der Einkommen unter 1200 Mart alterirt würde, würde für ihn die Vorlage unannehmbar kein, v. Rauchhaupt (konservativ) konstattrte, daß in der konservativen Jraktion über die Meinungsverschiedenheit über die Befrei- urgsgrenze (ob die Einkommen wie jetzt nur bis zu 900 Mark oder bis zu 1200 Mark von der Einkommensteuer be freit seien sollen) bestehe. Er befürwortete die Vorlagen, ins besondere die Aavitalrentensteuer. nach deren Einführung ein Ein kommen aus kapftalbesitz immer noch bester daran wäre, als ein solches aus Grund- und Grbäudebefltz. Eugen Richter bekämost natürlich die Kavrtalrent«rsteucr aus das Entschiedenste. Daß wäre eine Doppel-Besteuerung, die Vorlage sei eine Dilettanten-Arbcit. weil die Finanzgesetze längst nicht mehr im Finanzministerium gemacht würden, sondern anderswo (in Fricdrichöruhe). Am zwcck- Lu's mattes Paris wieder Abschwächung. Die Nochbörse war An sangü schtva-ikcnd und schließlich »null. Spekulative Banst» mit Ausnahme der deutschen Bank eröffnest» hoher, tonnten aber den Ansangseours nicht bchauvteu. Deutsche Bank schlossen offiziell l' e Prozent niedriger und hesserst» sich in der Nachbvr»e um ein Prozent. Deutsche Bahnen waren vorwiegend matter, Ostpreußen wichen unter starkem Angebot um 2 Prozent. Slunnn-Privristist» waren zu höheren Eourscn belebt, iramcntiich auch Berlin-Dresdnei, österreichische Balmcn ziemlicii behauptet, Gotthard 2 Prozent niedriger, österreichische Pnorltustn wenig verändert. Bo» Kaffa- banken büßten Ebemnitzcr Bankvercin 2' < Prozent cm. Bergwcrst- waren ruhig aber höher. Laurahülst- und Dortmunder gewannen je 1 Prozent. Kastiachcn waren beliebt, Brauereien nachgebcird. Deutsche Anlagewrrthc lest, ebenso srcmdc Renten. von denen ungarische Goldrentc etroaS höher war. Aranklur» a. M., 1z>. Aüiiuar. 2-redu StiiülLdcuill Low darben I-'v"/. 60er Loo>e —. Ocllcrr. Silbcrrcnlc Pavierceruc —. (Aalizier '^1-7. Loterr. Goloreurc —. 4°<, Uny. Goldrcnte '.7cr Nuii'en —. dOcT Ruiien —. 2.Oilciuanle:he —. Lieucjle Ungar. Holdaulc'.lie . OueiuanUU c —. Ungar. Pavterrente —. LiSconto —. iMinvier ^oul.ardiralin 'ch'r.-ll.^cr 2?<au Lvlen, Januar. Lrevtr .'100,70. E5.a2l->d. 31c.Li', ^oinb.rdcn 111.L0. tzlbettial—. Nordwcnv. ld7.vn. L7arklwicn d'a.L-''/-. Ung. Credit 290.-'o Matt. HartS. 1.-. ^inuar. (Schlug.) Ncnle 21nlctlie IO''.'--'. Irnlrciicr 01.00. StaalSbaliu 663.75. Lombarden 31^,00. do. ^norllolen 27-. C^-pier 377. cejicrr Goldrente 64'/,. Lrage. mäßigsten wäre cs, die Vorlage an die Jagdordnungskommissions zu verweisen. Minister von Scholz crwiederte, daß aus Richler's zweistündiger Rede lein ootitives Programm zu entnehmen sei, man sollte nicht leichten Herzens oorübergehen, wenn es sich um Verhinderung von 10,000 Steucrexkutionen handele. Berlin. Der VolkswirlhschattSrath, welcher zur Bcrathung der Grundzüge für die Unsallvcrjichcrung für den l2. dg. Akts, cü,- berufcn ist, erhält, wie in von Einladungsschreiben ausdrücklich ge sagt wird, weder Diäten noch Reisekosten, da das Abgeordnetenhaus die hierzu erforderlichen Mistel abgelelmt hat. Das Einladungs schreiben schließt: Wir hegen daö Vertrauen, daß die Herren Mit glieder einen Anlaß, sich der Thcilnahme an den Sitzungen zu ent halten, hieraus nickt entnehmen werden. — In Merseburg starb der General z. D. Herwarih von Bittenseld, der jüngere Bruder des Fcld- marschalls. — Gras Herbert Bismarck ist gestern nach Petersburg abgereist. — Der in Hamburg verhaftete sächsische Anarchist heißt Rablsdorf- Er ist ein guter Freund MostS und ist verdächtig, früher äyuliche Verbrechen wie in Frankfurt, so gegen ein Fabrikgebäude in Elberfeld und anderwärts verübt zu baden. Damals konnte ihm eine Schuld nicht mit Sicherheit nochgewielen werden. Die Ent deckung erfolgte aus Gnind einer von dem Berliner Polizei-Präsi dium gelieferten Photographie. — Bei der Landtagswahl im Wahl kreise Miiiisterl'erg (Schlesien) wurde Freiherr von Hüne (Eentrum) mit großer Mehrheit gewühlt. Frankfurt a. M. Uebcr die Person, welche wegen des Verdacht-, daS Dnnamft-Attentat im diesigen Polizcigebäude verübt zu baden, in Hamburg ve> haftet ist, meldet das „Frankfurter Journal", daß der Verhaftete aus Sachsen gebürtig, als Anarchist bekannt sei und sich mr Verübung des Verbrechens eigenö hierher begeben habe. Derselbe soll Genossen baden, die noch gesucht ivürden, läugnet aber b'S jetzt die Tbat. Straßburg. Der frühere Direktor der Tabaksmanusaktur Roller wurde vom Landgericht mit einer Klage gegen den FiskuS auf Zahlung seine- vollen Gcbalte« während «einer DiSpofitionS- stellung unter Verurtheilung in die Kosten abgewirsen. Paris. Nach einem Telegramm TricouS aus HuL vom 5. Januar empfing der tuirgc König Trtcvu und drückte ihm seine vollständige Ergebenheit für Frankreich aus. Er versprach den Ver trag zu respcktlien und sprach gleichzeitig seine Hoffnungen auf der Bedingungen au«. Die Re» ' «maligen Ir: lirlderung egentichast ist in den Händen de« ehemaligen Fmanzministers. de« Urheber« der letzten Revolution. Madrid. In der Sitzung der Deputirlenkammer erklärte der Ministerpräsident de Posada Herrcra, Spanien wolle Freund schaft mit allen Mächten, aber mit keiner Macht ein rntimeS FreundschattSvcrhältniß. Der Deputirte Eastelar erörterte Spaniens mnere Politik und wies daraus hin, daß Spanien einen wesentlich demokratischen Charakter habe. Wenn die Monarchie diesem dcino- kratischen Charakter keine Rechnung trage, werde die Republik bald unvermeidlich sein. BerlinerBörse. Ungünstige aber gänzlich unbestätigte Gerüchte über die auswärtigen Beziehungen der deutschen Bank i führten in der gestrigen Nachbörse eine Abschwächling herber. Heute > erüffncte die Börse wieder etwas fester. Die Erfindungen bezüglich der deutschen Bank fanden weniger Gläubige. Der Schluß blochte s Lokales und Lächsisches. — Die erste Kammer bewilligte in ihrer gestrigen Sitzung eine Anzahl Positionen deS außcrordentiichcir Etats für Eiscnbelm baute», die sämmtlich von der zweiten Kammer bereits genehmigt worden sind. TaS REerat batte Oberbürgermeister k)>. Stübcl. Bei dem zur Vergrößerung des Batmbots Aue gclordeiten Posten von 122.000 M. richtet Oberbofpredigcr vr. Koblschülter an die Regierung die Frage, ob sie Kenntniß ocwon habe, daß in Aue Sonntags während des Gottesdienstes in uiiinillclbarcr Nabe der Kirche Züge rangirt würden und ob dasür nicht Abhilfe zu schaffen sei. Finanzniinislcr v. Könneritz erwidert, daß das möglichste gc- tkan werden solle, daß jedoch eine gänftichc Hebung des angeregten Uebelilandcs wokl kaum möglich sein werde. Anläßlich der Po sition von 2,250,000 M. für die Fortsetzung der Linie Fl-ciberg- Bieneinnüblc nach der LandeSgrcnzc äußert noch Abg. Seiler sein Bedenke» gegen die mclnffache Bahnverbindung Sachsens mit Bob men im Interesse des einheimischen kohlenbaucs, koch ist auch er dem Bau der Linie nicht entgegen. — So glatt, wie cS Anfangs den Anschein hatte — die ersten 4 Punkte der Tagesordnung wurden in weniger als einer Viertei- siundc erledigt -- sollte die gestrige Sitzung der 2. k a m m c r denn doch nicht verlauten, besonders gaben verschiedene Positionen sur Zuschüsse des Departeuienis des Innern Anlaß zu kleineren Debat ten. Das Dekret betreffs Ankauf eines Grundstückes für die Amts- hauptmannschast Amiaberg beantragt Abg. Knechte! der Finanz- deputation zu überweisen. Er richtet die Frage an die Regierung, in welcher Weise sie das Grundstück zu verwenden gedenkeKo»i- miffar Ged. Rath v. Götz erklärt, daß die Regierung noch keinen diesbezüglichen Beschluß gefaßt habe. Nachdem noch die Ab geordneten Melmcrt und kösclitz den Ankauf befürwortet, beschließt die Kammer gemäß dem Anträge des Abg. Knechte!. Hieraus wird das Postulat von tz7,100 Mark zur Herstellung der Planie zu dem projektirten Koblenbalmhofc in Erimmilschau (Res. Döblinger) bewilligt und die Petition der Stadtgeiiieinde Crimmitschau um Herstellung eines AbfubrwegeS vom neue» kolilcn- babnbose nach der Glauchaucrstraße ohne Debatte der Regierung zur Kemftnißnahme empfohlen. Die Position von 145,700 M. zur Verstellung eines dritte» Gleises ans der Strecke Brunn - Ncumalk (derselbe Res.) wird cbcnsails genehmigt. Hieraus empfiehlt Res. Döblinger, die Petition der Gemeinde Neumark um Herstellung einer Fußweg-Unterführung nach der Station Ncumart der Regierung zur Kenntnißnahme zu überweisen, während Abg. Sveck beantragt, dieselbe zur Erwägung zu übergeben, was auch Abg. Gcorgi für cinc^ nothweudige koniegucuz des schriftlichen Tep.- BerichtcS hält. Finaiizmiiiislcr v. Köuuerltz meint jedoch, diclcm Antrag cntgegcntrctcn zu müssen, die inlercssirten Gemeinten sollten ihrerseits zum mindesten einen Tbeil der Kosten bestreiten, lledcrhauvt schiene es ihm, als ob die Stimmung für Ersparniß, die im vorigen Landtag obZcwaltet, bereits sehr im Schwinden begriffen sei. In der diesjährigen Lession habe er wenigstens noch keine Stimme aehöit, die den Wunsch aus Ersparnis! geäußert. Nachdem noch Abg. v. Kircbbach den Antrag Speck befürwortet, wird derselbe mit großer Majorität abgelelmt. dagegen der Dev.-Antrag einstimmig angenommen. Bei der Bcrathung übel Bewilligung von Zuschüsien des Ministeriunis des Innern, ftir Anstalten, welche allge meinen Landeszwecken dienen, entspinnt sich bei der Position von 1500 M. für die obererzgebirgilchcn und vogtlündischen Fraucn- vereine eine kleinere Debatte. Abg. v. Kirchbacb glaubt, daß die Uiiterstützungssummc gegenwärtig nicht niebr genügt und bcanliagt deshalb, die Regierung zu ersuchen, daß sic die Zulänglichleit der Summe in Erwägung zicbe und eventuell in den nächsten Etat einen größeren Zuschuß cinsiclle. Tic Abgg. Starke und Opitz be fürworten den Antrag, wäbrcnd die Abgg. Waller und llblcmanii denselben bekämpfen und besonders aus die Koiiseguenzen cincS der artigen Beschlusses Hinweisen. Es schien, wie Abg, v. Ocbl- scbläael richtig bemerkte, ein diplomatisches Manöver sein zu sollen, den Antrag v. KirchbachS nach den laut gewordenen Aedcnlc» vol lends zu Fall zu bringen, daß Abg, Philipp beantragte, die Unter stützung auch aus Jrauenverciue anderer Ländeitheile auSjudehnen, eine Annahme, welche die Abstimmung der Kammer auch zu be stätigen schien, indem wohl das Amendement angenommen, der Antrag v. Kircbbach jedoch mit 37 gegen 31 Stimmen abgelelint wurde, wodurch natürlich auch das Amendement zu Fall kam. Ber der Forderung von 150,000 M. für das Landormenwcsen ersucht Abg. Müller-Colditz die Regierung, dock künftighin Anordnungen zu treffe», daß in Fälle», wo die Landarmenaiigeliöligkeit eincs Jndioiduums klar aus der Hand liege, de» Behörden von Seite» der KreiShauptmannschaften. wie cS leider öfter der Fall gewesen sei. keine unnötlffgen Scherereien und Weitläufigkeiten bereitet würven. Staatsministcr von Noslitz - Wallwitz: Klagen wegen derartigen „Scherereien" seien dem Ministerium zu unterbreiten. Er möchlc jedoch zu bedenken geben, daß cs die Ausgabe der betreffenden Be- llörde wäre, mit den Mitteln deS Staates nwglichst warst»» um- zuacbeir. Sekretär Almert stimmt den AllsftUniinmir des Abg. Vküller-Coldltz bei, die Umständlichkeiten seien in der Tbat so groß, daß man sich kleinerer Ansprüche wegen gar nicht mehr an die tür das Landarmenwcsen zuständige» KreiSbaupImannschaslcii wende. Geh. RegicrungSrath v. Ebrenttein sübrt sodann in längerer Rede aus, daß sich die Kreisliguplmamischafteii genau au die belreffeiidcn Vorschriften zu halte» hätte». Abg. Müller-Eoidih nimmt den Ansdruck „Scherereien" rnrnek, bleibst aber im klebrig-» ber »eine» Behauptungen, während. Ai g. I)r. Stramuer cae Gründung ven Arbeiter-Eoionien befürwortet. Bei der Pofi'ion von 922 Mark
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