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- Erscheinungsdatum
- 1884-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188401129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840112
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-01
- Tag 1884-01-12
-
Monat
1884-01
-
Jahr
1884
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Sr.„ der Votte de« Adg. von Vollmar erinnert: Seit« » - Etn8«ck aus all, Anwesende lmvorgedracht hatte. Eine später veranstaltete Sammlung für et« arm« Frau mit 4 kleinen Hindern, deren Ernähr«. et, Zim«rrm«». de»« Bein« gebrachen batte mkchchaul« liegt, ergab dich erfreulich« Resultat 8sa»»devS La» ». ^ 7,v«r 1884 ^ tzrSbatd ru den Armeimitteln »u rechnen, was sich dl» zahlreiche« »tail-Verkäuier dersetben hiermit gesagt sein taffen »ollen, um nicht in Straf« zu veetallen. — Aus der »fahrt ^ Lage in einem Badnnn Efvosand sich in demst w»« 5r1i»ät«so^»,nachPots<t . ^ „üirtut National* etnzutirken. Warum sollte er nicht vaS Fahr- gelb herauSzuschlaaen suchen. Zum Staunen der Passa^ere entle digte er sich plötzlich seines Anzug« und — stand im Lrtltänzrr- Tncot vor den »erdltifsten Leuten, denen er sofort einig» Kunst« stück« vermachte und die sich denn iämmtlich amttsirtrn Bald am Ziele sein« F,dtt bat er um »in »ein « Douceur und batte die Freude, sich sagen »u können, daß er seine Zeit durchaus nicht nutz los vrrgeuvet habe. — Interessante Details über da« letzte Verhalten de« am Mittwoch srüi> in Frribrrg Hingerichteten Mörders Schmidt tbeilt un« dessen Seelsorger, Herr Pfarrer F östrl in Jreiderg, mit. denen wir zur Klarlegung »erjchiedencr entgearnftehender Auffas sungen gern Raum geben: .Schmidt bat allerdings die Verkün digung der allerliöchstcn Entschließung ruhig dalsingenommeir und wiederholt geäußert, daß er die Vollstreckung'de« Urtlreils lebens länglichem Zuwtbaus« vorziehe. Daß aber Schmidt sein schwere« Verbrechen innerlich bereut, davon bin ich fest überzeugt, nur ge hörte er. verschlossen wie er war. nicht zu Denjenigen. wrlche über tbre inneren Vorgänge viel Worte machen und sein wlederboltr« Grftändniß: ..Ich sürchte keinen Tod und will tkn leiden, weil ich weiß, daß ich mn verdient bade ", scheint mir einzig und allein aus der Emvsänalichkeit krrvorgrgairgrn zu sein, mit welcher Schmidt die ernsten Vermahnungen zu Reu« und Buße angesichts de« be vorstehenden HintrittS vor seinen höchsten Richter, sodann aber auch den Hinweis aus Gnade und Vergebung zuversichtlich bsirg-nonimen bat. Schmidt'« äußerliche« Verhalten trug freilich fast durchweg »och militärisch strammes Gepräge und eS lag nahe, dadintrr einen Grad von Gefühllosigkeit zu erblicken. Schmidt war die» aber nicht. Vielmehr trug sein äußere« Verhalten den Mangel innerer Samm lung als diejenige eines Menschen, der mit dem Leben abgeschlossen und di« herzzerreißende Scene de« Abschied« von seiner Mutter, welcher ich beiwohnte, bat, daS bin ich gewiß, mächtig in sein Innere« «ingegriffen, nur bewabrtr er auch bterdei jene männliche Raffung, mu der er in ein unabwendbare«, selbstverschuldete« Ge schick ergeben war. DaS bewiesen irine wenigen Worte, die er nach dem Weggänge seiner Mutter darüber äußerte Gegen die Annabme von Gefühllosigkeit und Gleichgiltigkeit spricht auch die Thatiache. daß Sckmidt gegen alle sein« Verwandten den Geist der Versöhnlichkeit zeigte, daß er ferner au« kreier Entschließung seinen Seelsorger und noch unmittelbar vor dem Verlassen der Zelle den Herrn ArrestliauSinivektor sammt den übrigen Gesängnihbeamten um Verzeihung bat. Daß Schmidt die von seiner Mutter ibm Überdrachten NakrungSmittel genossen, kann ich ibm nicht zum Vor wurf machen. sie waren der bescheidensten Art. Schmidt war auch kein SchnapStrink«, und ich habe ihm dielen letzten Gcnuß wohl gegönnt, den er in der mäßigsten Weile zu sich nahm und für dessen E> bitten er noch meine Entschuldigung meinte nachsnchrn zu tollen. Schmidt zeigte sich ülErbaupt brzügitck etwaiger letzter Wünsch« äußerst beicheiden und begründete dies« Belcheidrnbeit mit der aus gesprochenen Acußerung- „Ich bade ja nichts »u soidern". Daß Schmidt leine Ruhe und Fassung bi« zum lebten Augenblicke bc? wahrt, gilt nur als ein Zeichen seiner inneren TodeSbereitschatt und de« Eingehens aus die ihm gewordene seeiiorgerische Behandlung. Die Sühne seiner schweren Ttiat vor Augen war er der vergeben den Gnade Gottes gewiß geworden. Dem entsprechend war sein ganze« Verhalten ein durchaus würdiges und mannhaftes, und wie mit seinem versöhnlichen, so hege ich die feste Ueberzeugung. ist Schmidt auch mit einen, gottversölmteu Herzen vor seinen himmli schen .-lichter getreten. — Fm Erzgebirge herrscht gleichwie bei unS eine eipentbüm- licbc Winter Witterung, denn wäbrend des Jahreswechsel« und zwar bis zum st. Januar war überall Barsrost ernaetrrtcn, ser le, ' ..Ich ganz und mar: Wr Beschwerde uiUerstützt, voll am dem Boden der Revolution". (Abg. alle» Der vom Adg. Liebknecht gestellte Antrag an di« Deputation zurückzuwrisen, wird nicht genu, hingegen der Antrag auf Schluß der Dedat.e «ngeno»«rn. Zur persönlichen Bemerkung erklärt Abg. Bebel, daß er sich etwa» vergeben würde, wenn« die vom Abg. Geldk gebrauchten Ausdrücke rügen wollte, woraus er vom Ptüsidenten drd Met wird, daß die Rektifikation bereits durch ihn geschehen sei. Adg. Liebknecht konsta- tir: noch, daß er sich vollständig an die Tagesordnung a,halten habe, während dagegen die Debatte von dem Herrn Kommissar und den, Abg. Günttier provocirt worden wäre, welcher, wie die von ihm mitgebrachten Zeitungen bewiesen, stch aus dieselbe vorbereitet habe. Hieraus erklärt letzterer, daß er erst im Verlaute der Debatte die Zeitungen sich gelioit habe Res. Schreck detürivorlct sodann noch»,als den Tep.-Anlrag. Sogar Abg. Liebknecht meint, er könne sich nicht elkiären, wie dieser sich wundere, daß er als Fort- schrittler in diesem »»alle auf dem Standpunkte der Regierung stet»«. Er müsse sich vielmehr wundern, wir die Sozialdemokraten immer noch nicht degrissen hätten, daß di« Fortschritt-»»»»» nicht dieselben Ziele verfolge, wie die Sozialdemokratie. Diese wolle di« Revolu tion. die Fortschrittspartei jedoch bewege sich aus gesetzlichem Loden. «Aar? - St». I tzer sämr ..Ä7LS ... «. le Brivatv idienduna, en Mrlteli nasser dock sein rintb...,. war vor einigen Tagen auckr als Anserat länb« ' ' ' »»» einuzr» ^.oue» aut« at» »nirra» ,u» unirc Blue» u«»i gegeben, selbstverständlich aber beanstandet morden UN» liegt nebst Fnsettionsgeld zur Abholung bereit. — Der christlich-sozial, Verein zu Dresden hielt an Fortschrittspartei jedoch bewege sich . .. Die Kammer beschließt hieraus gegen 5 Stil»men, die Beschwerde aus sich beruhen zu lassen. Nachdem der Antrag der Sozialdemo kraten, den '2. und 3. Punkt von der Tagesordnung zu setzen, nicht genügend unter'illtzt worden, veibrcitet sich Abg. v. Vollmar, wäh rend sail drei Viertel der Abgeordneten den Sitzunciülaal verlassen, über die in Frage siebenden Paragravlien deS Verein-geletzeS. (Der Fachverein in Großenhain halte, wie wir bereits »litaelkeiit, »in Abänbening der Bestimmung vetitionirt. daß die Tbelinabme an Vereinen, deren Zweck sich ans öffentliche Angelegenheiten be zieht. nur d'SpositionSiäbigen Personen zu gestatten ist-, dasselbe bezweckte auch die Petition deS Dresdner FactwereinS für Tischler.) Wenn man die Fachvereine alö politische betrachte, so müsse man auch die Militänwreine mit ihren konservativen Tendenzen als solche anielieii. Den Beschwerden wäre ahgelwisen, wenn man einen Unterschied mache zwiichrn Vereinen, die wirklich poli tische Tendenzen vcrsolglen »nd solchen, die sich nur mit öffentlichen Angelegenheiten beschäftigten. "Nachdem der An trag dcü Virepräsidenlen l)r. Meiner, die Punkte 2 und 3 der Tagesordnung zu vereinigen, einstimmig angenommen, begründet Referent von Potenz den Tevutations - Beschluß betrcns der letzierwülmken Petition. Abg. Ackermann: Ter Forvcrung der Pe- tcnien in ihrer Allgemeinheit sei nicht Rechnung zu trage», den» es könne nicht im Interesse deS Staates liegen, unieite Burschen in die Arena der önentlichen Angelegenheiten einzulübren, von denen slc nichts verständen. Anct> den Frauen wolle man den Ein tritt in die Oeffen1lict>keit eröisnen, während doch die deutsch« Frau ihren Zweck in der Sorge für die Häuslichkeit sähe Abgeordneter Liebknecht: Der Zweck der Jachvcrcine sei. die jungen Leute zur Bildung heranzuziehen, doch das Gesetz nähme ihnen die Möglickkert. ihrem Bilbungszwecke zu dienen. StaatSminister von Noslitz - Wallwitz erklärt, daß die Re gierung z. Z. aus eine Revision nicht emgebcn werde: Dre Frage, ob man die Dämme erniedrigen solle, distnüre man nicht, wen» das Wasser drohe, sie zu übcrströmen. Man solle die ringen Leute lebren. "Achtung vor dem "Alter und den Geietzen zu haben, dann nütze man dem allgemeinen Woble mehr, als durch jene Aenderungen. (Anhaltender Beifall). Hieraus beschließt die Kammer gegen drei Stimmen, die Petition aus sich beruhen zu lassen. — Oessentliche Stadtverordnetensitzung vorge stern Abend. Das Kollegium ist nun wieder in seiner äußeren Ge staltung fertig, die Verloosung der Sitzplätze bat stattgesunven, man ist aliiciiig tür dieses Fahr ießbast und nur mit dem Finanzaus schuß isl'S noch nicht, wie cS sein wll. Er bat sich zwar nunmehr konstitriirt. aber — mit nur st Mitgliedern, da die übrigen vier für diesen Ausschuß wieder gewählten Herren: RechlSanw. Gertb- Noritzich, Virarialsralh Ltaatsanwalt Lusst, Rcchtüanw. Dr. Höckner und Bürsteinabrilant Kläbc sich an derielbrn nicht betheiligten, ob schon das Kollegium auf Vorschlag seines RecktSauSschuneS ihre Reklamationen iämmtlich als im Sinne des 8 33 dcr Gcschästsorv- nung der Stadtverordneten v. r.Nov. 1875 nicht beachtlich verwais, wogegen ibrerseils die beiden erstgenannten Herren erklärten, den Weg der Beicdwerdeiübrung bei der Kgl. Kreisbauptmannschast be treten zu wollen. Tie "Angelegenheit veraniaßte längere Erörte rungen. Herr StaatSanwail Lusst begründete seine Rek.amakion mit der Erklärung, daß er in seinen Stellungen als Staaisarnvalt, wie als Vicariatsralh vor verschiedenen groß?» umfänglichen Arbeiten siebe, die eS unmöglich machten, die aufreibende Tbätrgkeil im Fi nanzausschuß auch noch zu übernehmen ; es sei nicht billig vom Kollegium, stch bei 72 Mitgliedern des Kollegiums gerade aut einige Personen zu steifen, die doch einmal entschieden erklärten, daß jie die Wüst nickt annebmcn könnten. Herr Geith Noritzsch erklärt, er lei hochgradig nervös geworden (eine Behauptung, die später vom St. V. Tr. med.Häntzsche bestätigt w rd) und müsse das enlschieven auf die viele» aufregenden i.nd Nachtarbeiten schieben, die der Fi nanz-Ausschuß im vorigen Fahre bade bewältigen müssen. Dreier eine Ausschuß habe im vorigen Fahre ein weitaus größeres Arbeits pensum erledigt, als alle anderen Ausschüsse zuicimmengerrommen und für dieses Fahr oervier- oder versechsfache sich die Arbeit; der ganze heurige Haushaltsplan,die kolossale Steuerreform-Vorlage rc. leien zu erledigen. Trotzdem wolle er eine Wahl annchme». aber nur unter der Bedingung, daß der Ausschuß für dieses Fahr um st Mitglieder verstärkt werbe, von denen 2 Juristen und 2 schon srüheie Mitglieder des Ausschusses gewesen sein müßten ; — ein von ihm daraus gestellter Antrag findet indcffcn nickt ausreichende Unter- stützung. — Die Begründung der Dr. Höckner'schen Reklamation erregt einigermaßen Heilerk-it; sie gipielt darin, daß ihm leine häus lichen Verhältnisse nicht gestalten, mehr wie zwei Abende der Woche sein Haus ohne "Aussicht zu lasten, La ihm die Frau des Hauses fehle er aber vier Sol,»e zu Icaussichsigen babe, wozu der Referent des Rechts-NusiüülsteS bezüglich der „Beaufsichtigung" bemerkt, baß diese wohl nicht so zwingend 'rin dürste, da eS sich um Söhne von 22, 19, 17 und 14 Fahren handle. — Herr St. L. Äläbe erklärt, er habe im vorigen Fahre w viele Zeit bei den vielen und langen Sitzungen deS Finanzausschusses verbringen mästen, baßer geschäft lich geschädigt worden sei und nunmehr seinem Geschäfte mehr nach geben müßte. Soviel geht übrigens aus den überzeugenden Worten der Herren Reklamanten hervor, da' aß im vorigen Fahre die Art und -Ausschuß eine Ausdehnung er fahren hat, wie nie zuvor. Herr Gerth-Noritzsch äußerte mehrmals vorgestern und schon vor 8 Tagen, daß er es nicht für möglich halte durchzukommcn, wenn gewisse Mitglieder rn dem AuSschug blieben. Ter Ausschuß sich tial indesien tonsiituirt und zu fernem Vorsitzenden Herrn Cioil-Fngenicur Hollstcin und zu testen Stellvertreter Herrn Dr. Schumann erwählt ; faktisch begeht er jetzt nur aus 6 Mit gliedern, da die vier Reklamanten bei ihrer strikten Weigerung ihm gir Zeit nur formell belzuzählen sind. Herrn Tr. Schumanns Mei nung über den neuen "Ausschuß und seine diesjährige Tbätigkeit ist ootrnnilsicher. Er lagt: die Sitzungen brauchen ja nicht mehr so lange zu dauern, das liegt ja bei uns (viele Zurufe: Sehr richtig!); auch so umfängliche Druckberichte brauche man nicht (wiederum von vielen Seiten: Sehr wahr — sehr richtig!>. denn cö sei davon sin letzten Jab: genug gegeben worden (Bravo!), man brauche sich jetzt nur eivinch aus dieie zu beziehen! — Nun — man wird ja sehen, wie sich die Sache abwickclk. Fm Uebrigen ist auS der vorgestrigen Sitzung nur noch lieroorzulicben, daß der Vorsitzende. Herr Geh. Hoiratn Ackermann, bei Eröffnung der Sitzung daS folgende aller höchste Handscluciben zum Voltrag brachte: „ist in -.plir Ii'iqciiclim nrwclin. »ü csuxk- »Md Gc»r«»«e»klt>r t» kindiimikn. i»c P.Ur u»v Mrinci» r-auic dcr liiaid u»d dir Liadwkrdrd- »kirn Mkincr ü-n,;>!> und ausidcnüind, nitnn Gkbriincht ftkirru dklm A.ilircswcchsrl dnn,-drailu Inidrn und nrrn dadr ,gch »k «rneutr» ckcr- s,!l»r»»acn ununindklpnrci rrme rnlqcsirnacnomme». Ich dankr »cm uns den Siasinciordncir» für dir)e .»»»»,->,»», «o» Hrrcrn. Mit irdliaflrr Ldrilnadm- foi^r Ich drn Brurcdunqrn drr Slndiorrw-Utun», «clchc »rr q">-ldlichrn c?niw»1,lu»q dr« Wrmriiiwkscn» Mriurr S,cfl»n>z- s>a«r. dcrrn Ler-chdncruna und »cr Wdiiünlirr Nirrr it>rw«b»rr ßrwidmrr sin», und ditte Golt. »atz dcnjribrii auch drr wctirre Erfolg «ic dtsdrr »ich» iciUe. Lrrodcn, 1. Januar 1^. Nlb « r r." — Nach einer i» der gestrigen Sitzung des BundesratbcS ge machten Mittlirilung hat dcr König!. Säcki. Bevollmüchligte, Herr v N o st r tz -- W a l l w i tz den Wunsch ausgesprochen, aus dcr Ver waltung des Rcichs-FnnalidensandS auSzuichciven. — Der Büigcrvercin der D p v e l l v o r st a d t Dresden hielt am IO- d im Schützcnhalisc seine Ehristbcscherung kür arme Kinder ab. zu welcher sich ein überaus zahlreiches Publikum eingefunden hatte. Die Feier wurde stimmungsvoll durch den Sängcrckor deS Vereins eröffnet, woraus Herr Psarrer l)r. Albert in erhebender Ansprache aus die Bedeulung deS Weibuachtsfcstes und aus den Segen und oie Früchte des WoliltlrunS dinwicS. Nachdem hierauf die K-nder an die reich belegten Ta-eln geführt worden und glück strahlenden Auges die Geschenke in Empiang genommen hakten, beschloß ein nochmaliger Gelang die Feier, welch« einen weihevollen dem ^ rtstlick»-»»»««»!, Verein »u «««den vtru vergangener Mittwoch den ersten Vertragtadend im neuen Fatrr- tni Ttadtwaldschlößchcn ab. Der Vorsitzende Herr Willenbrock er öffnet« die Vrrbandlung mit einer Beglückwünschung an den Verein, woraus dann Hr. Prediger Seidel über da« Thema: „Die christlich- joziale Bewegung u» England" rekerirte. In andertliakdffündigrm Vortrage eröstnete der Redner ein,n Einblick in dir traurigen Zu stände einer, vor genannter Bewegung von drr Aristokratie und der Großindustrie net geknechteten Arbeiterbevölkerung England«. Der Staat glaubte durch «in darauf gerichtetes Gesetz diesen Zu ständen nicht entgegenwirken zu dürfen, weil dadurch die Freiheit seiner Bürger angetastet werde, und die englische StaatSkirche ver hielt sich gleichgiltig gegenüber diesen ichaudererregenden Ab gründen des gesellschasttichen Lebens. Da traten drei ange« leliene Männer, last gleichzeitig mit drin Uederhandnebmen oeS EhartiSmuS, mit ihren wahrhaft christlichen, an« der Bibel geschöpilcn Fdeen für das Arbriterwokl ein: Professor Maurice. Advokat Lndiow und der Prediger Ebarles king-le». Sie legten laut »nd onenilich ihr und ihrer Ration Schuldbekenntnis, ab über die Versäumnisse an den zu weißen Sklaven hcrabgeiunkenrn Ar beitern. ve> langten eine menschenwürdige Behandlung aus Grund christlicher Weltordming. und vermieden dabei di« Berührung mit politischen Umtrieben, wie sich ja bei jener Hewezrung in England überhaupt alles in legalen Grenzen zugetragen. Dort hatte eü di« christlich-soziale Bewegung nickt mit einem übermächtigen Fudentdum auszunehmen, waS hier rn Deutschland unvermeidlich war, da »S neben drr Soziatdemokratie gegen Fortschritt und Fudrntkum Front zu macken galt. Leben ja in Berlin allein soviel Fuden als in ganz England. Dieser unwillkürlich ausgedrungene Kamps bat Lader auch praktischen Ziele» viel Arbeitskräfte rn der deutschen Bewegung entzogen. Doch hofft der Vortragende, daß die bi« jetzt noch tleinr chriiilich soziale Partei berufen seiir. dürste, die Bestre bungen drr kaiserlichen Botschaft mit zur Verwirklichung führen zu können, wenn nur di« Partei treu an den Grundsätzen des Ebristen- thumS sestbalte. — Der Allgemeine Dresdner Handwerkerrin begeht morgen Abend in Back s Etablissement seinen 2. Familien-Abend. dessen abwcch-elungsreicheS Programm eine besonder- genußreich« Unterhaltung verspricht. — Zur nämlichen Zeit veranstaltet der Verein „Elusium" in Helbig'S Etablissement (rotker Saal) einen Vortragsabend — Am leiden Tage giedt der Männer- geiangverein zu Planen bei Dresden im Gasthose zu Alt-Eoschüh ein Eoncert. Das Programm bietet viel Adwechsrlungen und rer- spricht daher einen genußreichen Abend. — Heute Abend feiern alle nach dem Fulianiscken Kalender rechnenden Völkerschaften den Snlvester, morgen aber drn An fang eines neuen Fahres. DaS Fest der Waste,weide, welches in ganz Rußland, besonders aber in Petersburg, als sehr großer Feiertag gilt und mit vielem kirchlichen Pomp begangen wird, fällt aus kommenden Donnerstag, während am Freitag daraus daS EoivhamaSsest die Feiertage de» WeihnachtssestkrtsieS abichließt. An sämmtlichen der genannten Tage findet in der hiesigen russische» Kirch, noch TagS vordergegangenem VorderritungS - Gottesdienst Messe statt. - Der Ferienkolonie ist durch das von Frau Baronin von Blome ani 21. v. M. i n Hotel de Sa« veranstaltete Wodl- thätigkeitSkonzert die ansehnliche Summe von 12!4 Mk. zugefloffen. - Ter vrovst'orische Vorstand deS Dresdner BezirkSvrrein« gegen drn Mißbrauch geistiger Getränke eröffnet nächsten Montag i» der Vatmstraße Nr. 81 eine W ä r m st ube m it A »S<cha n k von Kaffee, Tdce und Warmbier »u sehr mäßigen Preisen. Helferinnen, welche dcr Aussicht der Wäimstube einige Stunde» deS Tages ootcrn wollen, werden gebeten, sich daselbst oder in der Erocdilion deS "Benins, Svorergaste Nr 3. I. Etage zu melden. Der Vorstand bittet ferner um freundliche Förderung des Unicrnehnien.z durch Beiträge und durch Beitritt zum Verein gezjen de» Mißbrauch geistiger Getränke, um ipäter auch in anderen Llabttl,eilen Wnim- iiubrn cinrickten und dadurch dcr Trunksucht steuern zu köni"n. Die Einrichtung einer zwuten Wärmrtube in der Neustadt wird in nächster Woche ebenfalls cUotgen. — Die am Donnerstag Abend im Waltöchlößcben'Stadtrestau- rant stattgesundene Versammlung für Einführung eines Normal- Begräbnisses rilr die hiesigen Eluivohnrr war von ca. 2M Pertonen der verschiedensten Kreise besucht. Es waren nach der Präsenzliste vertreten säst alle Handwerker, Aarifleut«, Lehrer. Be amte. Rentier- u. s. w. Die Versammlung beschloß nach Darle gung der Tendenz der Vereinigung Seiten d«S Vorsitzenden säst einstimmig die Errichtung einer „Gemeinde sür bürgerliche Beerdi gung", deren Mitglieder nch verpflichten, ein einfaches, aber würdiges Bcgräbniß sür sich und ihre Angehörigen zu benützen. Der Eonvult wird als der Gemeinde angehörig entsprechend ausgezeichnet werden. Die näheren Bestimmungen werden wir nach Drucklegung der Statuten im Wesentliche» nsiedcrgebcn. - Fn den Parterre-Räumen deS Etablissements „Tivol i" in dcr Wstiiner Straße ivukt jeden Abend dec Salon-Zauberkünstler Eharlo, Sckülci Bcllochiiu's, in recht amüsanter Weite. Fn dcr „schwarzen Kunst" Neues zu leisten, ist heutzutage eine schwere Sache; nichtsdestoweniger befinden sich uutei den Teufeleien des Herrn Eliarlo zahlreiche neue mit verblüffender Fettigkeit ausgesülirte Piecen, vre nicht ermangeln, den lebbaften Beifall des Publikums zu erregen. — Polizeibcricht. Zwei in Neustadt wohnhafte Knaben haben vorgestern Mittag im Pneßnitzwald unter einem Strauche eine mit Moos und Heidekraut leicht verdeckte Kiste mit 23 Stück Butter aufgesunden. Wie sich licrauSgestellt hat. ist dieselbe Mitte De zember v.F. in Neustadt gestohlen worden. — Fm Birkenwäld- chcn an dcr Blascivitzcrslraße ist vorgestern Nachmittag ein hier wohn hafter junger Mann erhängt aulgesunden worden. — Als Eigmrrn-Ncukeit sübrt iveden ow Handlung van Rick. Illing (Altmarkt 25 » Pillnitzerstr. 55) die samosen Nigger- Legars (Neger-Eigarrcn) ein. eine volle, schön geardeitetc Cigarre, brillant in Lualität und schon für drn billigen Preis von lM St zu 4-iv Mk. verkäuflich, noch feinere Qualität 5,80 Mk. Falls die Neger wirklich solche Eiaarren rauchen, venathen sie keineswegs inen ordinären Geichaiack. — Die Bock Vignetten spielen jetzt in den Tagesfilätterrr in den verschiedensten Illustrationen eine Hauptrolle. Tie Rade berger Aktienbranerri sendet seit gestern ihrer Kundschaft auch ihr liebliches Löckchen, welches ungemein zart stößt und sich virlmehr mit angenehmem Meckern bei den Bockfrrunden rinschmeichert. Mit und ohne bissigen Retlig wird dieser T»ank Jedem munden. — Gestern Abend gegen 5 Uhr entstand in der 8. Etage deS üarsieS Z^hanneSstraße Nr. 10 (CasS Passage) ein Gardinen- Brand. Dir sofort ausgcrückke Feucnvcbr brauchte nicht mehl in Tbätigkeit zu treten, da oaS Feuer inzwischen von drn Lc- wohncrn erstickt werben konnte. — Dir Organ« der WoblfabttSpolizet re vldirten gestern früh an den Stadteingängen bei 490 Milchrinbringern zusammen 1031 Posten Milch, ohne hierbei aus etwas Verdächtiges zu stoßen. — Auch Herr Restaurateur Fritz Rathc hat jetzt in den drko- rirten „Meinkolb'ü Sälen", l. Etage und Patten«, die Bockbier-Saison eröffnet. Die Kavclle des ZchützeniegimenteS unterhält dabei durch Aufführung humoristischer Piecen daS Publikum aus das Angenehmste. - vr. mack. Götze in Lindenau bei Leipzig veröffentlichte kürzlich ein Heilverfahren bei au-gebrochener Drvbtheritis. Ein Bewohner der Pirnallchen Vergabt bat das Mittel, welches In Xali «klarieow und Kali am chloratum besteht, dreier Tage bei seinem Kinde in der empfohlenen Weis, angewandt und 24 Stun den später konnte sein k>nd al« gerettet angesehen werden. — Die Christieicteerring des 3. Armrnpilrgerpereirr« findet heute Nachmittag von '-»4Ubr an in Mrinbold'« Sälen statt. — Dir Malzdonbon« einer gewissen diesigen Fabrik, mit Namen «Huste Nicht" sind mit The« und Honig gekocht und das Fortkommen auf den Wegen sehr erschwerte. Am ätzten "Äion- tag und Dienstag dagegen schneite e« so erheblich, daß der Schlitten aut den höchsrgelegeiicn Straßen aller Orten wicd.r zur Anwendung kommen konnte. Fn den Tl'älern aber stiegen am Mittwoch die Thermometer bis auf 7 und 8 (Krad ii., was Tbauwetter zur Folge i hatte. Während im Walde selbst der Schnee allerdings stellenwesie noch ziemlich hock liegt, sangen die Bäume und Strauch« an »onni« «wr Lage icbo» merklich an auszntreibrn; so zeigen Zweige der Schmarzweidc in dcr Gegend von AmmclSvors vollständig ent wickelte Kätzchen. — Am Batmhof Neugcrsdors verringlücktc am 8. d. früh ein Wagenschicber. indem er beim Rangiren zu Falle und unter die Räder kam. Die Verletzungen lind nickt unbedenklich. — Fn einem Brarmkohlenwerke am Kummer« derg bet Zittau ist am Montag trüb dcr "Arbeiter Stürmer aus Vetbau zu Sckuiden gekommen. Stürmer war erst am selben Morgen in Arbeit getreten und vermuthlich mit der Gefahr ver»clden nicht genügend vertraut. Er ist von den, Gerüst der Siebmaschine uerobgestürrt und hat dabei inehrcre Verletzungen am Kops und der einen Hand erlitten, während der ander« Arm gebrochen wurde. — Ein nickt uninteressanter und Zugleich als warnende« Beispiel dienender Letrugsiall spielte sich vor dem König! Schöffengericht zu Leipzig ad. Ein Kaufmann Lippmann aus Berlin turtte s. Z. als Zeuge in einer Strafsachegcbicnt und dabei seine Ansprüche sür Reisekonen rc. auf über 30 Mark beziffert, während sich bei näherer Erörterung ergab, daß Lipvmann nur etwa- über 20 Mart ru fordern berechtigt gewesen war. Wegen versuchten BetrrmS zum Nachtliellc deS säcris. Ltaatsfiskus wurde der Angeklagte zu IC Tagen Grsängniß verurtheilt. — "Am 9. ds. Abend- in der lO. Stunde ging daS mit Stroh gedeckte Zücker'sckic Bauergnt inOberkerwigSdorf in Flam men auf. Dem Pachter knotbc, der dasselbe bcivirthsckastete, ver brannte sein ganzes Besitzt!,um. nur daS Vieh konnte gerettet wer den. Ein beiondercs Verbäiigniß sollte dabei noch iem, daß auf den nächsten Tag die Hochzeit der Tochter festgesetzt war und daß das Brautkleid und die gelammte Aiwstattung derselben am Vorabend ihres Ehrentages ein Raub der Flammen wurde. Der Brand wurde zuerst bemerkt in einem kleinen Schuppen, der iriedrig und von außen leicht zu erreichen war. Aus dem Zutammenirenen aller dreier Umstände liegt der Verdacht dcr Brandstiftung nabe. Tie Hochzeltskuchen hatte man in der Eile in den (Karten gerettet, lange sollten sie aber nicht dort liegen, sie waren binnen Kurzem ebenso er ig verschwunden, wie sie gerettet worden waren. — Tic Entichlossenlieik des BalmmärlerS Le u p o l d, der an ! der DreSdcn-Döbelner Linie ppstirt ist, hat a», 7. d. Mt«, «in i größeres Unglück verhütet. Ter Leivziger Zug, welcher gegen 6ildr rn Tnedischtbal eintriftt, halte sich bis aur 150 Meter dem durch ! Barrieren vorschriftsmäßig verschlossenen Bahnübergänge der Mcißen- ^ "Wilsdruffer Ebaufsee in Triebi'chthal genähert. al« ln raiendem Lause daS schcllgeivoldene Pferd eines E:nspänners vom Rittergut« Siebcneichen mit den, Reste deS zerbrochenen Wagens die links seitige Barriere durchbrach und vor der Laterne der rechtsseitigen Barriere abcimalS scheuend. Miene machte, wieder »mzukekrcn. Fn diesem kritischen Momente griff Balmwär lcr Leuvold dem Psrrde in die Zügel »nd vermochte cS so lange sestzuhalte», bis der Zug aus dem lre gebliebenen Gleise vorbei war. — Landgericht. Wer hätte cS sich an der Wiege de« am 12. Scokbr. >829 geborenen heutigen „Privaischreiber" OSivin Wunibald knvke träumen lasse», dal; sich der Lebenslauf desselben nach erlangter Volljährigkeit durch eine lange kette entehrender Freiheitsstrafen verdunkeln werde und daß auch die strengsten ge setzlichen Ahndungen »ichlü fruchten würden, die Früchte einer vor trefflichen Erziehung, wen» auch langsam, noch cur Reise zu dringen? Wie viele Tliräiic» mögen die hedaucrnswerthen Eltern, Venen die glückliche Gestaltung dcr Zukunst ihres Kindcü so sehr am Herzen lag. von dem Zeitpunkte nb geweint haben, als der ungetreue Solm „nd ehemalige Gnmnastaft, getrieben vom Leichtst»,, und Genuß sucht. in seiner damaligen Eigenschaft als junger Beamter die Hand fortgesetzt »ach fremden Geldern ausstreckte und datür mit einer längeren Zuchthausstrafe büßen mußte! Der gestern wegen einfachen und schweren Diebstahls im wiederholte» Rücktalle vor die 111. Stratk. verwiesene "Angeklagte ist der Solm eines längst zu seinen Vätern eingegangenen höheren Staatsbeamten und genoß neben einer trefflichen Erziehung im Elternhaus« eine vorzügliche Schulbildung au» der Kreurschule, wodurch ihm der Weg zu einer angenehmen Existenz geebnet war. Allein schon im Fahre I85l wurde ibm wegen Ver untreuung von Geldern rc. eine dreijährige Zuchthausstrafe zuerkarrnt und zwei Fab« nach verbüßter Strafe betrat Knvke das Arbeit«» bans al- Dieb auk die Dauer von >5 Monaten. Ein» virriäbrige ArberlsliauSstrase folgte im Fahre löi»8 und 1863 trat dre unser« befferlrckr Mensch wegen Diebstahls ,c. eine Z»chtbau«strat, in der Dauer von 2 Fahren 9 Monaten an. Kaum ö Wochen nach vollendeter Sühne verhängte das Gericht wiederum weaen Dieb-
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