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- Erscheinungsdatum
- 1884-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188401016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-01
- Tag 1884-01-01
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Monat
1884-01
-
Jahr
1884
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Ornate Nüdnenscheistsieller Roderich Fel«. Im besten verschred «eener der unter dem Pseubomnn > bekannte Romanschriftsteller Odantlicuterrant a >. Erwähnt zu werden verdienen noch Äegattl -olsgang Max von Goethe, rin Enkel de« Dichter«. Hermann Alexander von Berlepsch, der Benaffrr der weit verbreiteten Rrriekanddücher. und F. F. Ttreischowekv. «in begabter ösrereeichischcr Iourna.ist. Au« der langen Todtrnliste sranz-mcher Schriftsteller beben wir nur hervor: IulrS Sandcau, den rriten Cornpaanon der George Sand, die sich von ihm >!>ren Schrittsteller- nainrn rieb, Jules AmigurS, Senator de Laboulane. Louis Veuillot. den schneidigen Redakteur de« ultraniontane» „llntvcrS" in Baris und Leon HalSrn», der Bruder de« Komponisten gleis cn Rainen«. Die Litte der verstorbenen Musiker, Sänger. Schauspieler u.t.w. weist ein« lange Reil»« berühmte» Nanien aus. an erster Steile den Richard Wagner«. Mag man über den gröberen oder geringeren Werth seurer Kompositionen streiten, alle Welt ist jedoch darüber einig, daß mit ihm der dedeutendste Musiker seiner Zeit dahin- gesunkrn ist. Man kann nicht von Wagner sprechen, ol,ne seiner genialen Interpretin »u gedenken, der Sängerin .Hedwig Reicher« Ktndern'ann. die im Alter von 29 Jahren eine tückische Krantbeit in Triest kabinrafjte. Ferner drtrauert man den Tob der Ernesline Wiener, der gefeierten Soubrette de« WaUnertkeotec«, dir »Ich auch in Dresden eine grobe Anzahl Freund« erworben hat. In Wiesbaden starb dieehemaligestoiorolulsängerm Leopoldinrv.Hrrrenl'urg-Luczek. Au« den streiten b«S Theaters seien noch genannt: ftr. Alfred Frbr. von Wolivgen. der Inrendanl des chivcriner HofthzaterS, stom- misfionsrath Martorei. der langjährige Direktor des Königlichen Schauspielhauses in Poldam, Arons Polornn. der eiiem. Direktor de» Tbeater» an der Wien, di« lalcittitte Schauspielerin Helene Winand-Wewerka in Hamburg und Aböls Christen, der Lehrer und Galt« der bekannten Heroine Clara Zieg er. Im Alter von 7l Jahren verschied in Darnütabt Friedr von Flotow, der stoinponist der beliebten Ooern „Martha'". „Slradella". „Der Müller von Meran". Berlin verlor dre» populäre Musiker: Pros. Jul. Stern. Kapellmeister Hermann Kretschmer uns Pros. Ludwig Christian Erk. An Wien starb «in Zeitgenosse von Straub und Lanner, der alte Joseph Fadrbach. ein überaus fruchtbarer Tanzkomponiss, in Baden der Wien der Overnkomponist und FiötenoirtuoS Franz Doppler »Md i» Veit der Komponist Robert Boilmann. — Ein herzliches „P-ostt Neuiahr" nisen wir einem Manne »u. dem daS grobe Glück beichirven, »eben ikinem 71. Geburislage verite de« Ehrentag de» SOjätuigen DienstjubiiäumS rüstigen Geistes feiern zu können. Herr Fnevnck August Potenz, welcher 17 Jahre bei den Pionnieren gestanden. alS Feldwebel leine Miii» tärlausbadn endete, dann zur Kqi. Ltaatstelegraphie übr-rging, be kleidet seit dem Jahre >855 daS Amt eine« De egravhcn-Burrau« Vontande« im Hortagcr zu Pillnitz. Seine treuen Dienste würben von Sr. Mas. dem Könige durch Verleihung veS Verbienilkreuzes belohnt. Ebenio feiert beute ein verdientes Mitglied der Dresdner LehreZchast, Herr Bezirküichuiobcriehrer Carl Hermann Ten bl er, sein Läjädnge« Diennjubiläum. — Wer oo» unseren Abonnenten oder Einzelnummern-stäusrrn gestern Morgen das Eremplar oon Nr. 365 der Dresdner Rackrichten bekommen ha«, hat damit zugleich den sechsmillionste» Druckbogen, der im Lause de« NionalS Dezember unsere Druckerei ver offen bat. eingehändigt erhalten. Der Monat Dezember bringt erfahrungsgemäß ollen Zertnn zen die meisten Beilagen und Inserate; im vorigen Monat zeigte sich diese Erscheinung ganz besonders unv hierzu kam. daß dir Auftage unseres Blattes von der Mitte dcü Sommers an stetig zunulim, sovaß sie jetzt rund -ttXtOO beträgt, (je nach dem Einzelverkause Sonntags auch etliche Hundert mehr). Hie>- von kommt dir eine Hält», aus k»e Stabt Dresven. die andere, bei nah« gleich« Hälfte aut das Königreich Sachsen, die deutschen Länder und daS Ausland. Feder Abonnent txft im Dezember v. I. 31 Nummern und damit in Summa 150 vierseitige Druckbogen er- balten-, die« macht bei einer Auftage von SOt^D Exemplaren 0 Mil lionen Bogen bedruckte« Panier, weich» in emem Monat von ca. 430 Papier-Rollen ohne Cnd« (jede etwa 7000 Nieter langt dmch unsere cnlindriichen Rotalionsmaichinen gelauscn sind. Diele 6 Millionen Bogen Papier halte» ein Gewicht von 1700 Eentnern-. die im Dezember zum Truck verwendete Buchdruck>chwür<e wog ca. lOO E>r. Aus dieien 600 Drucksriten standen 16.000 OM Buchstaben, di« nun wieder 400x1 Mal vervielfältigt wurden. Wollte man dir 6 Millionen Bogen neben rinanderlegen. so würden sic «inen Langsirest'en von 3 Millionen Metern oder 3000 Kilometern brdccken, das ,st ungefähr 6Mal die Schienenstrecke von Dresden »ach Wien. Die Kosten sür das zu bedruckende Papier belaufen sich täglich aus 2000 Mari. — Infolge Nicht-Wiederwahl de« Herrn RecktSanmait Leh man«, weicher volle 18 Iabre den Stadtverordneten an- gebört ha», wirb da« Präsidium des Kollegiums künftig ein ver ändertes Gesicht tragen, umsomehr, ba Herr Hosratl, Damm. 2. stell vertretender Vorstand, ebenfalls aus daS Bestimmteste erklärt hat, «ine Wiederwahl n ctst annehmen zu wollen. In einer Vorbespre chung derjenigen Stadtverordneten, welche bisher nicht der orinzi- r»ell«r Ovooution angehörten, hat man sich vorgestern geeinigt, folgende« Präsidium zu wählen: Geb. Hoiratb Ackermann, 1. Vor stand, Recht«anwaU Mattbaei und InstitulSdirrftor Schroter. I.und 2 Stellvntrrirr. Drei« Wakl berücksimtigt ganz zweckmäßig die »»erschiedenen politischen Parteien. Tic Büraerichast darf auch sonst mit Vertrauen der Amtsführung deS neuen Vorstands enigegenseben An jener Vorbesprechung hat sich ergeben, daß die Partei des Hern Baumeister Hartwig durchaus nicht die Mehrheit rm Stadtveroro- «eteneollegium besitzt. — Vorgestern und gestern am Snloeitcrabend zwischen 5 und 6 Ubr zeigte sich wiederum die bereit- mehrfach beobachtete und erwähnt« prächtige Färbung de« we st I > ck e n H or i z o n t e S. Einen ungemein effektvollen Anblick gewährte die herrliche, in leuchtendem Sllder erglänzende Mondiichel aus dein purpurnen seuergeichwängrrten Himmelsgrunde. Die Ursache vieier cigenrimm- lichrn Ersch-umna macht den Gelehrten noch immer viel Kopfzer brechen. Die Berichte de- sächsischen meteorologischen Instituts geben der Dermuthung Raum, da>- dreie Däinmcnmgsericlieinungen «it irgend einem außergewöhnlichen Vorgang aus der Erde oder «uch im Wellenraum« zuiammenb innen dursten, doch ist ern zuvcr- Uissrger Anhalt darüber noch nrch« bekannt. Ruvoli Falb meint, daß araenwärtig dt« A.mojpbäre der Erbe in großer Ausoehnung und »öiir permanent von äußerst zart.n EiSnadeln criüllt «er. aus deren PrlSmen sich das Phänomen erklären laste. 6 ne nickt unbcackti-cke andere Erklärung bildet übrigen; noch die Vermulliung. daß sich d»e Erd« gegenwärtig in der ouikanricven Plane des aufgelösten Strakienbunde« d«S Biena'ickrn Kometen bewegt, in welcher sich Morgen« und Abend« die Strahlen der untergehenven Lonne brechen und 1« dt« »rächtrar Enckeinung hervorbnngcir. - Flara.^ 'Ausstellung zur Verthei stski« » — 8« letzter Monatsversammirmg wurde da« o« 9. bi« 15. «prtl 1664 atzzukaltendrn F r gram« j s,dr«.«u«,el ^ . ^ _ Ministerium de« Innern sind hierzu zur ko» , ^ h» g gebrach». Bon," Hoden , , ..... , „ uSzelchnung für Leistungen im Gartenbau 2 «staat-p»eik«, bestehend in 1 gr. silbernen Medaille und S0 Rk. und 1 gr. silt». Medaille obiu Geldbetrag gewährt worden. Außerdem sind folgend« Preise für hervorragend« Leistungen au«nesetzt: der Pre>« der Friedrich-August-Stiftung, bestehend in 60 Mart sür rine durch Reicktkum und Schönheit der Blllthen oder durch ihr erstmaliges Blühen sich aukzeichnenden Pftanze, weiche jedoch reine Svezie« sei» inuß, zum Geväcktniß eines treuen PftezzerS der wisjenichaslicchen Botanik, drü höchttseligen Königs Friedrich August von Sachien. ferner 2 gr. silberne GelellschaftS- Mrdaillen von der Flora »ur 50jährigen Iubitäum«seier der Mit gliedschaft der Herren Cantor C. T" Schramm und Hosgärlncr Ludwig Trrscheck gestiftet und vier goidrne. 7 gr. silberne und 20 kl. silberne Ges.-Med. DaS 55. Sitslungüseft der Flora wird am 22. gebr. I68l burch eine geistige und leibliche Feier begangen werde». — In der Presse wird bereits die neue TageScourier« zugSverbindun g Bcrlin-DrcSven Lodcnbach-Wlen besprochen, deren Projekt aus der Tagesordnung der Sommenahrpian-Conserrnz in Berlin am 9. und lO. Januar >664 steht. Aus Berlin sowolst wir aus Wien soll der gevlanlc Zug früh 7 Ul» 45 Vl. adgelien und '/«lO Uhr Abenv« in Wien rew. Berlin eintressen. Soweit wir insormtrt sind, wäre die Angelegenheit zur Zrit aber noch im allerersten Stadium de« Projeltes und die Anknüpfung weiterer Kombinationen an bastclbe biuctxms vrrsrükt. t»— Die stäbtücke Feuerwehr wurde gestern Vormittag zweimal alarmirl und rückte in beiden Fällen mit vollem Personal und Feuerweiirwagen aus. In der Kauivackstrastr Nr. 18 war ein kleiner Schadenbranv beim A»SIrock"en der Räume mit Coaksösen entstanden unv in der Prageriirape Nr. 30 II. war die Tapete eines Zimmers dadurch in Brand gerathen, daß man ein Este »loch, in welche« früher ein Ofenrohr mündete, einfach mir Papier über klebt batte, welches selbstvcrünnvlich den Funke» der Esse keinen Widerstand leisten konnte Beide Brände winden mit Leichtigkeit gelöscht und ft» beiden Füllen war der Schaden nur gering. — Bei der gegenwärtig im Ltavtwaivschiößchen veranstalteten Kanarienaussteiiung ncl der erste Ehrenpreis vieSmai aus zwei Aussteller, wesualb die Geldprämie geweilt und in zwei erste Preise umgewandeck wurde. Den zweiten Ehrenpreis erhielt Herr Ulbrich-Brrlin. Erste Preise entfielen aus dre Herren Ulbrich-Berlin, TrinkS-Beriin, Geielleniatler-Dresben und Hromava Drcsvem Letz terem wurde diele Auszeichnung für seine ausgezeichneten Futler- sorten und Zuchtutenstiien zucrkannt. — Heute, am Iahresantaug. führt auch der Viktoria-Salon seinem Publuum wieder neue Künstler vor, die im Verein mir den dagebliedencn bewährten und was z. B. den prächtigen Geiangs komikcr Herrn Maxnabt und die Soubrette Frl. Carina anlangt, auch bochdeliebten Milgiievern. in beioen heutigen Vorstellungen thätig sein werden. Die Neuengagirten sind der Equilibrist Trciven. eine „Königin der Lust" Sign. Amoios und die von früher her im besten Andenken stellende Duettlsten Paula und Ludwig Telibeiiii — Die elektrische Beleuchtung eines Christbauines mit 16 Glüdlichtern, wurde bereits, wie uns mitgetiieilt wirb, schon vorige Weillnackt in einem diesigen gräflichen Hanse durch Herrn Impeltor Bahr mit ebenfalls bestem Erfolg u> Szene gesetzt. Jedenfalls fiel» aber als Unikum eine« sicher, naß noch kein Baum von 8 Nieter Hobe und entsprechendem Umsang mittelst 1>X) Giühlichlein, für welchen der Strom durch eine Batterie von 425 Elementen erzeugt würbe, wie im Luckner'schen Hause der Fall war, belcuchict ge wesen ist. — Nächsten Freitag hält der diesige Wolilthätigkeits-Verein „Viola" wiederum eine» Vorstellungsabeno ab und zwar zum Beile» armer Konfirmanden. Es wird ein alles gediegenes Lustspiel aus- gctührt : „Von Lieden die Häßlichste." — Der hiesige „Verein sür kirchliche Kunst" hat, wie schon früher erwähnt ward, der Kirche in Sckönau a. d. E. ein schönes Altar bild geschenkt, die .Himmeliahrt Christi darstellend. Dieses Gemälde, welches vom hiesigen Maler Weuihold nach einer Skizze des Herrn Piof. Schanden, liier, ausgesüi'rt wurde, ist gelegentlich des letzten ChnstnachtSgoitcsdiensteS enthüllt und geweiht morden. — In den Sälen zum Deutschen Kaiser in Pieschen ver anstaltet heute der dortige Milllärvcrein ein Conceit mit Ball. Ein etwaiger.Ueberschuß soll zum Besten der Kinder armer Kame raden genannten Vereins verwendet werden.^— Morgen veranstalt l der Verein Sanssouci in Meinholb's Sälen sein Wcilmachls- sest, verbunden mil Cbristbescherniig. — Der Wobllhätigkeilöverein „Viola" wird am 4. Januar das beliebte Lustspiel „Von Sieben die Häßlichsic" bringen. Um nun diele Vorstellung besonders zu illllstnic». hat Pros. Tr. Tocvser, der Agiaja Orgeni so oft aus vcm^Viano aecompaguirlc, seine Mit wirkung zugciagi. um vor dem Stücke und in den Zwischenakten muiikali'ch zu unterhalte».^ — Am vergangenen Freitag vereinigten die Räume dcs SckiUer- schlößchens Cliet und Personal der wohlrenomirten Firma I. M. — Visvettz- >, IW« — Am Morgen dev Sonnabend wurde der in einem Fabrtk- gelchäst in Mylau i. B. schon viele Jahre in Condition gestandene Buckdalter H.. ein allgemein geachteter Mann, im Mühlgraben «nterlialb der Brücke ertränkt ausgcsunden. — Mittwoch Vormittag ist der schon seit einigen Tagen ver mißte Schneider Hern,. Weißbach au« Göppersdorf b. Burg städt ln einem Mühlgraben vaselbst ertrunken ausgesunden worben. NahrungSsorgen sollen ihn zum Selbstmord getrieben haben. — F» der Nackt zum 3. Weihnachissciertag vrrsuckkcn inOelsa b. Löbau sxecbe Diebe einem dortigen Gutsbesitzer srine zwei Pferde auS dem Stalle heraus zu stehlen. Der Gedanke war von ihrem gaunerischen Standpunkte aus ganz gut. aber — eS kam anders. D»e Sacke machte fick nicht. Venn bas Äuge — nicht deS Gesetzes, aber der Magd wackle. Lcllllre schlag Läcm und Erslere mußten zu Fuß anstatt zu Pferd, wie sie gehont, eilig fliehen. — Am Sonnabend früh ist in einer Kuanosabrik in Frei» berg der daselbst debienstete Arbeiter Gleicher zwilchen die eisernen Walzen gekommen und, schwer verletzt, kurz daraus verstorben. — Ebenso wurde aus Hiinmeisahrtiundgrube ein Bergarbeiter Iehmlich durch lsereinbrrchende Erbmassen schwer verletzt. — lieber de» »n Coupe »eS Postzuges Nr. 370 zwischen Wicsau und Egcr ausgesührten Raubansall aus die Tochter deS Telckcner BczirtötiauptmaunS wird mltgethriit, daß der Räuber wahrscheinlich schon von Weiden b«ü W»e>au mit der bctrefjenven Dame gereist war. Nach der Abfahrt des ZugeS von der Station Wirtau kam ein Mann mit geschwärztem Gesichte (wahrscheinlich der frühere Reise gefährte) in'S Coups, drohte das alieinsibcnde Fräulein zu tobten »all« eS schreien würde, drossrlie e«. wart es zum Couvä hinaus, sprang dann selbst »ach unv nahm der Uehersallenen das baare Geld im Beirage vo» 23 M. ab. Die Geängsligte stoh und ließ Hut und Armband am Orte der Thai zurück später wurden beide Gegenstände ausgesuuden. Das Gepäck der Dame war im Coups geblieven. Da sie kein Geld mehr halte, so wurde sie durch die Vermittlung der betreffenden Rahnkofsinipektionen in ihre Hennatk befördert.^ Die im -Lchnee abgedrückten Fußspuren des Räubers sind eine Strecke weit verfolgt worden; doch ist dessen Entdeckung bis jetzt noch nicht geglückt. — Landgericht. „Ich zähle 33 Jahre, Kober Richter, bin Handar- beitervon Berus und höreaus den NamenHcinrlch Giersch. Nach kühnen Tiialen nur gerichtet war mein Sinn, aiS mich die unbezwingiiche Begierde hiaauS trieb auS der Heimatk enge Grenze. In schnellem Laus durchzog ich Sachsen, daü gepriesene Frerbera mit keißem Wunsche suchend. -Hier wurde ich zuerst vestraft. Wie warb mir, hoher Herr, als die Grsäiignißpsorte zum ersten Male nun geöffnet, der Cinsamkeit Betrachtung in ihre düstren Arme mich umschloß! Wie wurde mir, al« ich rn'S Inn're nun der Räume trat, mein Fleiß verachtet, was nur Arbeit hieß; denn hier bekam ich Atzung, brauchte nicht zu kümmern mich, wie ich mein täglich Brov durch eigenen Truck verdiente. Als ich nun jrcigeiaffen, lenkte ich den Fux nach Dahlens istum'bcdeckte Auen hin. auch hier war mir ein gleiches LooS. da Fremder Sachen ich beschädigte, so kam ich wie derum in's Loch: empfand io große Seimsucyt, oab ich fest beschließe, oer Freiheit »leinen Rücken siclö zu kehren. So kam ich spater nack der Residenz, wo einen sremven .vund ich an mich lockte, der, gleich als kennt' er mich, aus treuer Lieb' nur folgte. Zum Dank Hab ich das Tlu« verkauft und dieser Handel brachte mir neun Monate in Nummer Sicher ein. Ja. ich gesteh'S, ick wurde oft bestraft und denke mir, noch oft wird dies geicheh », denn Besse rung gelob' ick nie! Nach Plauen trieb mich mein romant'scher Sinn; 's war bitter kalt, am dreißigsten November trat ich mit meinem Schwager in ein Geschäft eriroren e>» und wollte mir die Hände wärmen. Hier lagerten jo mancherlei Produkte, die mir ielmiüctnig m die Nase stiegen. alS aber die Besitzerin sür einen Augenblick ganz harmlos uns den Rücken kehrte, macht in die Kaff' ick einen schnellen Grus und nahm Reißaus mit einem barten Thaier. Dock wurde ich ertapvt, nun stek' ich hier, der Strafe wartend, die nun kommen wirb!" So ungefähr lautete die Anklage, allerdings in weniger jambischen Worten. Wegen Rückiailsdiebslahl wird Giersch zu 1 Jahr Zuchthaus. 3 Jahre Ehrenverlust jowr« unter Stellung polizeilicher Aussicht verurlheilt. TaKtSsikschiGte. Leutfrlst« Netet». Der wegen Verdachts der Wechselsäl- schung verhaftete Führer der Eßlinger Arbeiterpartei, Geh.-Rath Mnr- lock. wurde gegen Kaullmr seitens seiner Freunde aus freien Fuß gesetzt. Seitens des Hei rogs n»d dei Hcnogin vo» Coburg-Gotha wurde dem deutsche» Kroupnnzcn zu dessen He,mkehrlein Glückwunsch- teIegram m gesendet, woraus alsbald folgende Antwort erging: „Herzlichen Dank sür Euren Wilitommengruß bei meiner Rückteyr von einem der merkwürdigsten Erlcbiuffe im srievtrchcn -Leben, welches mir die Genuglbuung verschaffte, das Iiobe Ansehen, welches Deutschland auch in der Ferne genießt, wahrzunehmen. Friedrich Wilhelm, Kronplini." In einem großen Mannsaklurwaartngeschäfte in Hamburg be- stoVschä «e"«llmärkt Vü einer 'äeier'deä'Äi'äüriäen Beste!,-na LX - merkte man schon jcst längerer Zeit, daß jedesmal, wenn eine aus Fabkttk'Äblifiemen!»' der Ltrokbul Braust e und .grl'en Prolog. anstclebcuer Faunlie, stammend« Dam. zu». Einkäufen dagewLen Vorträge, Toaste den ertreulichste» Beweis, wie hoch sowohl der frühere, als der jetzige Clus nebst Ehegattinnen geichcitzt wurden. Mit ganz geringen Mitteln, ohne jegliche Hilsünnrichincn, nur durch eigene Arbeitskraft, ohne Personal wurde diele Firma vo»Kor>chatz ien. unv Gaclui gcgründcl unv mußte sich mühsam durch strenge Rechtlichkeit. Fleiß und Ausdauer empor arbeiten, so daß ihr nach 30jührlger anstrengender Tbäligteit dce erfreuliche Genugkhuung wurde, dieses bewährte Etablissement in die Hände des llllcalvdlien strebsamen Sannes zu legen, welch«c solches auf die Höbe ver Zeit gebracht, würvig alten größeren ElabUffeinents der Residenz zur «eile zu stellen. Möge diele im In- und Auslände sich des besten Rufes erfreuende Firma weiter scrlbtühe» und gedeihen! — Mit fröhlichen Gesicht. >!> wünscht man sich heut überall ein glück l i cd e s N c u j ah r. Wie rief mag dieser Wun cl> manch'j Unglücklichem in's Herz schucidechder in eme sorgenvolle, wenn nick!! j troulole Zukunft blicken muß. (Lin reckst liübes Neujahrsfest begebt, eine arme Familie, die Hinterlaffenen des Tttcklergeiclie» Book.! Florastraßc 4, erouterain. Ter Vater ist nach langem Krankenlager, Neujahrslage begraben. Er laßt. siiiioerir von 2—10 verschieden und wird heute, am eine kränkelnde Wrttwc mit 3 unccwgencii Jahren in der hojinungNoscsien Lage zuriick. — P o l i z e i b e r r ch t. Ge,eü Mille Dezember ist ein un- bekanntcr Maiur in ein im Innern der Stadt gelegenes Geschäjls- lakal cingctreten und hat einen Tamen-Sammclma»let n>it Zobel besatz >m Werlhe von ungefähr ckttt Marl nirl der Bitte abgegeben, ibn einstweilen auszubewahrcn, bis er selbst ihn wieder abhoien E. . ^ ^ „ werde. Ta iesther Niemand sich um das Kieidungssiuck gekümmert — Ein langjähriges, vrclverdiertteS Mrtglied der kgl. Kapelle, so jsi ggg oour Geichättsinliaber behufs Eimttlciung des restst- : «ermmermuukuS^H,.Ebendahi^,schied mrt gestern aus dem mäßigen Eigentbüniers Anzeige erstattet worden. - Das Sckul- cherbenden ^ mädchen Atargarelbe Beiger hier, bat vorgestern Nachmittag in der Secvorsladt ein Poitemonnaie mit mehreren Stück hllsto ge sunden und sür baldige Abgabe an die Bezirlswachc Lorge ge tragen. — Durch das Umstürzen ausrecht gestellter schwerer Kisten- tbeile verunglückte am 20. d. Vormittag aus dem Central- güterbahnbofc ein Lutscher. Derselbe erlitt einen Bruch des Nasenbeines, sowie eure starke Suettckung des Lbecriesers. — Im verr . . aktivn» Dienst auS. Ec Majeiiät der König verlieh dem den AldrechlSorben 1. Klaffe. Die von Hc.in Hirbendalil bisher mit -roher Umsicht geführte Unterslützlmgvtaye der Wittwen und Waise« für Mitglieder der tönrgü musikaiischen Kapelle wird der selbe aus Allerhöchsten Wunsch auch fernerhin sottdehalten. — Wohl selten noch baden sich so viele Dienstboten suchende Oekonomen »um hiesigen Gesinbemarkt, der gestern früh in den Partrrrrlotcklitäten des Ballhauses aus I . . gann und deute im Nahke'ichrn Etabiiffrment an der Elbe beendet werden wird, eingestellt als diesmal. Nicht nur aus der unmittel baren Nähe Dresdens, sowie auS der Lommatzicker. Pirnaer, WilSdrun—Meißner Pftege re., sondern auch aus der ackerbau treibenden Umgebung von Leivzig. Freiberg. Lcderan rc. batten sich Dienstherren eingefunden. Letztere aber hielten sich im An fang den gleichsail« recht zahlreich gekommenen männlichen Dienstboten gegenüber sedr resewirl. allein währcnv der Mittags stunden wickelten sich die Mierhdabschlüffe bei steigenden JadreS- loknen rasch ab. Ueber die Höbe der letzteren wollen wir erst berichten, wenn der Markt vollständig zu Ende ist. Weibliche Dienstboten batten sich sehr spärlich gestellt und sogenannte Aus- geberinnen, welch« oitiiach gesucht würben, waren gestern ,->ar nickt gekommen. Leiber wurden einem armen, kaum der Schule ent wachsenen Jungen, der sich gut vervingt batte, in dem Trubel oon einem Unbekannten seine sämmtlichen, gewiß sauer genug verdienten Habselrgteiren abgeschwindelt. — Heer Hospkotograpd Franz Lobte. Moltkevlatz 4. bringt ein« originelle, allerlucksie Form von NeujadrSgratulations- karten. Photographien, den kleinen Gratulanten darstellend, wie « schelmisch iächeind durch «in« zernfsen« spanische Wand blickt und «t> »Prosit Neuiahr" niit. — Da« bekannte Möbel«Tron«port< und Spedition» - Geschäft Albert Senewald (Neustavt-DieSven. Niedrrgraben) der Bautznerstraße be- j königl. Holrheater in Altstadt ist am 25. d. M. ein neues Opern glas mit Futteral gesunden worben. — Die Stadtverordneten in Leipzig haben dem Beschluss« des NatheS zugestimmt, hinsichtlich des VIII. deutschen Bundes- schiekens in Leipzig eine Garantiesumme von 170,000 M. unter der Voraussetzung zu verwilligen. baß die Schützengeiellschaft die oon ibr angebotene Garantiesumme von 15,000 M- aus 30,000 M. erhöhe und zwar io. daß Haftung beider Garanten in gleichem Range siattffndet. Fenier in die .Heranziehung emcS TheiieS des Schribenhoizes zu dem Fesiplatze genehmigt worden. — Aus Glashütte wurde uns ein gewiß seitencr Neujahrs« grüß zu Theil, ein Büschel blühender Erdberren mit vollständig entwickelten, duftenden Früchten. — Am Sonnabend wurden in Altwaldenburg die Pferde eines Geschirres der fürstlichen Lckcnomie vor einem geschlachteten Schweine, das an emcin Hause autgebängl war, scheu und rissen den die Pferde haltenden Knecht eine Strecke wett mit fort. Zivar brockte bei Knecht die Psetve tald wieder zum Stehen, doch hatte er vabei den reckten Arm gebrochen. — Am Freitag Abend siel die Frau V. in Gl aucdau indem ,, der verschiedensten Art abhanden kamen. Man beickloß daher, die Dame in Zukunft ausmerisam zu deobaasten, unv jo »ahm man denn auch neulich, als sie wieder Einkaute machte, waln. daß sie Gegenstände unter dem Mantel verschwinden ließ, llittcr einem Vorwände eriuchte daraus einer der Geichoitslnhaber die Dame, ihm in sem.Kcittor zu folgen. AIS er ibr dort den Dieb stahl aus den Kops zu'agte, suin die Beickuldigte zuerst hoch aus, gab aber, als der Gcichällsiul ai'er mit der Polrzei drohte, Nein bei iivd erklärte sich bereit, die „aus Verleben mttgenommenen" Gegen stände zu bezahlen. Der Geschäftsinhaber aber erklärte, nur nur ihren. Manne weitere verhandeln zu wollen. Herbcigcholt, mußte dieser »ck wohl oder übel dazu bequemen, den Werth der überhaupt vermißten Waaren im Betrage von 1300 Mart zu ersetzen, wofür der Bestohlene sich verpflichtete, weitere Schutte m der Angelegen heit zu untrrlaffcn. T- r aus Vilsboft'n in Bauern durckgebranntrNotar heißt v. Weinng. ES sollen 50,000 Nit. in den cbm anvertrouten amt lichen Kaffen fehlen, dagegen dürsten sich die Prwatschuivcn des Flüchtigen bedeutend höher belaufen. Namentlich kleine Geschäfts leute sind deuackthciligt. — Der zwischen Marktlsibarl und Casnli vlrkeffrende P o st o m n i l> u s wurde am ersten Wellinachtsfciertage von Räubern angesallen, dock gelang es dem Führer des Wagens, mil dem Geiährt zu cntiommen. r7cfterreic1s. Im kroatischen Landtage wurde von den Grenz- deputirteu eine Eikläiung abgegeben, m welcher sie unter dem Aus druck der uucrschütteilicken Treue und Loyalität gegenüber dem Staatsoberhaupt«.' die staatsrechtlich« Grundlage acccpttren, zugleich aber die Gleichstellung der Grenze mit dein übrigen Lande und die versaffungsmäßige Aenverung der ohne Mitwirkung der Grenzdevu- tirlen geschancnen und für die Grenze nachiheiligen Gesetze verlange». Frankreich. In Lille hat sich meist aus vensionirtcn Richten» ein Schiedsgericht gebildet, um die lheure öffentliche Recht sprechung z» mparen. und sich bereits thätig bewiesen. Tic „Libcrtv" sielst dann einen bei Hamen Anstoß zur Reform deS umständlichen französischen GcrichtüverlabreiiS. In Falge einrs Sturmes mil großer Kälte wurden aus dem Teich Nackan S eine so große Menge von Fischen an daL Ufer geschleudert, daß die Bewohner der ganzen Gegend billige Merh- nachtssftche batten -, das Pfund wurde sür 40 EenNmeL verkauft. Nach einem Telegramm aus Hongkong soll bei der Verlhcidi» gung Sontays der Overansüb» er der schwarzen Flaggen. Lian- Fong, schwer verwundet und sein Vertreter gelobtet worden sein. Der französische Kommissar Harmand und Lricou hatten sich nach Hue begehen. Die Session des Parlaments ist geschloffen worden. Ter Wlederzuiammen«ritt erfolgt ver>affungsgemctß am zweiten Dienstag des Januar. In der letzten Sitzung der Drpulirtcnkammer kam es noch zu heftigen Szene». Es handelte sich darum, ob die Kammer den Abänderungen, die der Senat am Budget vorgenommcn hatte, zustimmen solle. Dies geschah unter lebhaftem Widerstand der Linken. Der Gckall des Erzbischofs von Paris wurde in der Höhe von 45,000 Francs. w,c- eS der Senat beschlossen hatte, bewilligt und zwar mit 270 gegen 183 Stimmen; mit ähnlicher Mehrheit wurde die Forderung von Freistelle» in den Prirstcrscmmarcn be willigt. Zuletzt ' ' - . 326 gegen " stützt genehmigte die Kammer das Gesamnilbudget mit 25 Stimmen-, die Monarchisten enthielten sich ver Ad- eröffnere heute in Rücksicht aus seine Allstädter Kundschaft eine gefallen unv vom Wafier mri sorigcrisien worden. sie vom rrchlige-n Wege abgckomiuen in der Lindenstraßc 10 Listen > stimmung. In der Debatte halte der Minister Fern, bemerkt, das hinab in die Mulde. Sie wurde zwar durch schnell berbeigcbolte j Jahr 1884 wcrde nickt hingehen, ohne daß die konslitulioncllc» Re- Lilse gerettet, hatte aber neben anderen Verletzungen einen Schrüffel« j formen in s Werk gesetzt wäien. Er werde diese Reornon der Ler- beinbruch vavongekragcn. Lcider ist der Frau or endrein ein Kerb > saffung beantragen, weil er glaube, daß dieselbe oon Nutzen sei. mit Geschenken, womit sie Andere überraschen wollte, in die Mulde im Gegensätze cu denjenigen (den Radikalen), welche dir Revision Filiale in der Wilsdrufferstraße 24, erste Etage, woselbst die Herren vaaterrsl«« u. Bogt» Trimtvoltabichlliff« tedrr Art oermitteln. ! fo-dcrten, damit sic verweigert werde. (Bewegung auf der äußersten — Kurz vor den Feiertagen erdrosselt« sich im Torfe Sayda Linken.) C iovlS HugueS. der sich zu heftigen Äuoiällen gegen Iule« der Zimmergeselle Jischrr. ' Frrry dinreißen läßt, und chn u. Ä. einen unverschämten Menickca
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