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- Erscheinungsdatum
- 1883-12-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188312262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18831226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18831226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-12
- Tag 1883-12-26
-
Monat
1883-12
-
Jahr
1883
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Lelk§n»tzt,»r«hyicht »erUn-Dreude». »»«>«««.«, i«,l,ch «ch » lljy >. d »«ir»: »» i>»«n»«mk«,»,»u «u«u,a,rUch 1 Wart so PI,k.. durch die Pu» - Marl 7d Pt, N»«iu. iii Mae. ,>ttr die Nlillgad« «tnaetand'er Ma» aiiscN»» mach >,ch die -"«»»»«>»» »tchr »erdttitUch. tinnamu» Mr uo» Ntde», »: ^lettilttonren-Viireaut i, Haaleu. sietn » - »«»»,«> ch>r>N»i - r->»v» — , - «. chtriil«, »' >«or„s. - »>»». «,»(, .» vtagdedurgi - Narck » a». in Hülle; — »»«tu«, Hauldur» Tageblatt für MM. Autertialtirna. Gkschäftsverketir. Sörkeiibericht, Frem-enliftt. »mchreq Stere» Mr.U(Mlst.)u.tt»(A««lH, »M»«, merdea Marl,,»«»« r» »ie »ach« > US, »>ae»,m»»ch Gonniag» di» Milla,»»SUue. In stcuttai» nur an L'ocheula,en: ar. klrcheigani^r, 5di»t!achai.itUbr. — Die einipaiiige Lii»i«>>« k»»" >d Pj. li n-,Iandk die dteile M Pf, Ein- Sor>iN,e lür da« näliilt- tii,tge iärichlinen dee Iaierare wirdnich! «eg«««». Aeitiiiürtiiir Aanoaeen« Uiiftrili« tnteriiemir nur glgen !p,auu< «nerauda-lialiluii» durch B>,e>- maileu ade. i»>ilcimul>Uiiiu. L>sr Elldkü kiisien ld PÜ; Inicraiefüi: die Mvillagd.'iiiiituNtr ader nach einem gMa,e die P-MMe püPi. lileku. L ko., I I»«tt init «vl»vivl«tul»v, jst ?irl^6I8i,I'8886 50, I. voatantei- Lttoctonrerkokr unck LciuponuolnIHoiing. z; <-ut«> luluxopaplor»! I„ xroEi' .Lunnulil vurrütlttis. ^ 8itrK«ll'8 Ikinoritniliini kür >884. 1r,u« >,v„ in l.oin«vkUt'!-l4nnä. 8tüek 50 ou l >!<) ?k.. in I^säse-Lttnä wtt voläsedoltt. 8t.ijdL oo !'k. . , ^ ^oä» Lsitv Uoinoriiiuliutts ist mit vsrsikon unä «ntliUit ä«iv1o» vttrsclijoüolls XlUklloilun^vn iui8 «lsm Vprl-viirovv^on »Ur. s^. >ll F. Lre^zroi» !>»edi»i»»t, Itronilvu, 8vpl>t«!n»tr. 6 uuck ,, 14 tl««lrutloi 8tr. 2tb. um 1'ontplut/. ^ LS!Si!^->!!^-!r-SbH--SS^i!«S!---r^-!.!--Ä!?^iS^!i^SS-ASSLLL!LS 5 «sr.snstr. 5 /< ^ L-I.,«« ^ kiiLrivn^M ü und porlieu». ", LZLliSS, und purtieiis. - ^U88tLttUNK8 - N (0Mpl6tl6 ki'Mt- ll. KiHtlöl'-^WtLllUÜM. ^ Xur vtLOiie« sriiiiKn,»«-it-1-vtk,«. Ate« Veite« orsdioimm unaii8pa8i>tr1. -»II« r«»11vu lu grvükitsr ^u^vadl. s Xltwr»rlit t LLk)Gb>»I2 ^Itmsliät Löui»,'!. ttuklivtörililt. VorMrißs Mustsr ,v«it Ull»>;r X«»!li(iNl>ltit-lt!!I. Leute L>Iv«11>r«i»ik fetter Lldt,t»t»vstvliuox. Nr. 3<ktt. W.AijlM,. »ali-s-i 4«.»d» «etDre-d°„. >88». Mittwoch. 2«. Decbr. Ncurste Telr,u a»>u»r der „Dresdner Nachr." vom ^ö. Le. br. N o m, 2ü. Dcccmbcr. Der Papst nabm m-stern anläßUch des Dcitmachlüsestes die Gilickwuniche der Kardinale entgegen. Aus die von dem Doyen des Rardinals-(5ollegimiis, Karoi-inle di Pictio verlesene Avreye strack der Pa,ist dem heiligen Collegium »einen Dank für die oargeoruasten ^riedenvwünjche aus und beklagte den unoeiiölmlichen -Vag der Feinde der Kirche, welche ohne Unteilab mit Crbitterung oaranf t>i»arbe>teten, ilir diesen Mieden »u rauben. Selbst in den am meinen tathoiisch gesinnten Landern sei der Geist der Rebellion gegen die Kirche anm Ausbruch gekommen und wür den ihre Reckte angegriistn und ihrer Mission ^indcunsie bereitet. Noch mehr neichahe dieg in .Rom. wo jede Gelegenheit zu eiucute» Angriften gegen das Pavisthmn benuht werde. M,t Bezug al s den srüheren zze.uiten Cnrci bellagte der Papst, das; zu de» äußeren igei»osttigke>len auch noch unwürdige Schritten undankbarer Löhne der Kirche hmzulrälen. Dresden. 26. Deccmber. — Der innige samiliäre Charakter des WcilmachtsscsteS wird auch in unterer Königs'amil,e mit besonderer .Herzlichkeit unwahren gesucht, sz» den l>>u».agü-,;rühstunven — tpeill der P. A. init — sand bei hliren Ptajeilälen de.» König und der Königin in der K'illa zu Strehlen die gegenseitige Bescherung statt, während Dienstag in den .zrül,stunden zwischen den Königs. Majestäten und Ihren König!. Hobelte» dem Prinzen und der Fia.i Prinzestin Georg die »blicke Bescherung vorgenommen wurde. Gestern Abend tebrte der heilige Christ bei stbren Kgl. Hoheiten oen Prinzen und Prinzessinnen ein, welche dabei in dem PulaiS ans der Langcstrasie sowolst von de» Majestäten, als auch ihren erlauchten Eltern die Westmacktsgeichenke übergeben erhielten. — Nocti vor Weihnächten haben im Kgl. sächsischen Armee- corvs verschiedene Ernennungen. Bciörderungen, Versetzungen und Ahschiedsheivstligrmgei! stattgesuncen. Dieselben bestehen jedoch blos das SstizicrcorpS bis zum >)ulip!mann rcsp. Rittmeister. — Hcrgickrachlerinasien verkündigten gestern Morgen 4 Uhr drei K a n o n e n s chü s s e vor der Arlillerickaierne den -Anbruch des hoben Festtags. Früh 7 Uhr blies der Hornistenzug und das Wald- hornistenckor des 2. Fägcrvataillons Nr 13 in der Altstadi und die gleichen Mnürkorporntionen des Schützenregrments Nr. 108 in der Neustadt die Reveille. — Der Legationsrath bei der kaiserlich deutschen Botschaft in London, Gras V i tz t h u in - Lichterfeldc. ist mit kurzem Urlaub bei seinen Dresdner Verwandten cingetrosscn. — Die hochverehrte Schloßt, errin zu Zehista, Frau Gräfin von 8icx, wurde in der Nacht zum Montag telegraphisch nach Lissabon an das Krankenlager ihres der dortigen deutschen Gesandtschast an- gcliörci'den Sohnes beinisen. Der junge Gras ist an einem klima tischen Fieber bedenklich erkrankt. — Die Königin von Italien hatte zur Ankunft des deutschen Kronprinzen anhesohlen, daß das Hos - Küchcnverional durch eine „deutsche Kiickiu" v.ritärkt werde, die dem Prinzen heimathtiche Gerichte-Idneiten solle. Die hohe Frau äntzcrtc lachend! „Ich cnnnere mich gar wohl, das; mein Großvater, der König Johann von Lachlen. cmst nach einem echt itatienuchci! Dine, äußerte: „Mir ward »och schlimmer mitgeipielt. als ven christlichen Märtyrern: die halten das heiße Del nur von außen zu ertragen, mir gab inan es auch von innen". Ter Kronprinz, ein starker Esser, ließ denn auch de» ihm zu seiner Uebcnascl uiig servirte» deutschen Gerichten volle Gerechtigkeit widerfahren. — DaS dritte die Nummern in« bis l'2 «»haltende Ver zeichnis! der an ven Landtag eingegangenen Petitionen bringt wiederum eine große Anzahl Gesuche um den Bau neuer Eiie»- bahnstrecken. Bahnanschlüsse und Stationen. Auch Petiiionen um Abänderung einst-r Paragraphen vcr Städteordnung und um Ausdehnung einzelner Parag aphen de> selben aus die Lanvgeiiiein- den sind zahlreich vertreten. Ferner pctitionirt das Lehrer-Kolle gium des Freibcrger Gymnasiums um Gleichstellung mit ven Eivil- ziaalSdienern bezüglich ihrer Pensions- und Gchaltsvcrhältnisse, das städtische Kollegium zu Schnceberg um Errichtung emes Gmn- nastuinö daieibst, und der Sächsische Neatichulverern um Um wandlung der Namen Realschule l. und U. Ordnung in Realgym nasium beziehentlich Realschule. Eine weitere Petition des Allgemeinen Hausbesitzervereins zu Dresden verlangt Aushebung resp. Ermäßigung der staatlichen Grundsteuer, ebenso die lanv- wirtkschaftlichen Vereine zu Querdach und Acrsdors bei Zwickau, während die Gemeinde Deutschluppa für die Aufhebung der Chausscc- aeideinnahmen bez. die Befreiung vcr Gcnieinde Deutschluvpa vom Chausseegeld bei der Einnahme da'elbst petitionirt. Die Gemeinde Loschwitz bittet um Herstellung einer Etbbrücke daielbst, der Revier- auüschuß in dem Brrgrevier Freibrrg vetitionitt um Gewährung einer Einlage und das Ebrlicti'sche Schul« und Armenstift be schwert »ich über die oberbehördlich angcordnete Verwendung von Stempel zu den bei der Stil skaffe eingerichteten und von derselben ausgestellten Quittungen. Die übrigen Petitionen sind privater Natur und ohne allgemeineres Interesse. — Soeben erschien der Verwaltungsdericht des Ratbes der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden für das Iakr 1882. Schon beim flüchtigsten Ueberblick ergiebt sich, wie ungemein aus gedehnt die Thätigkeit des Ratlos zu sein hat und was Alles in einem Jahre aulgearbeitet sein will. — Im „Lvz. Tgbl." schreibt man unterm 22- ds.: In emem Personenwagen IV. Atasse des gestrigen Dresdner Personenzuges 308 (Ancunst in Leipzig 10 Uhr 2ö Minuten) vernahm man während der in der Nähe der Haltslelle Machern stattfindcndcn Kreuzung mit dem von Leipzig kommenden Nachtschnellzuge plötzlich einen mächtigen Schlag. Der Knall war so heftig, daß auch der Ober« schanncr vorn im Zugsülirer-Coupö denselben hörte. Sobald der Zug in Machern still iland, untersuchte man den Wage» und fand, daß in die vordere starke Stirnwand desselben ein großes halbmond förmiges Loch von 8—10 Crntimelcr Länge durch irgend einen harten Gegeustand eingcschlagen worden war. Die Untersuchung wurde fortgesetzt und worin beiland das Geschoß, das diese Wirkung hervorgebracht hatte ? — In einer Selterwasicrflasche l — Man sand noch Boden und Splitter derselben aus dem Wagenperran vor. Diese Flasche war von einem fahrlässigen Reisenden des Leipziger Schnellzuges mährend der Kreuzung mit dem Personcnzuge aus dem Wagensenstcr herauSacschleudert worden und hatte nun diese zuveisichttich nicht erwartete Wirkung, die vollständige Durchschla« gung einer starken Personenw"geitt»and. hcrvorgebracht. Wie leicht hätte die Flasche einen aus dem L^enverron befindlichen Schaffner treffen, durch ein Fenster kindurw einen Reisenden verletzen, wie leicht hätte dieser nicht zu entschuldigende Leichtsinn ein Menschen leben gefährden können! — Welche Gefahr mit der Annahme einer frciindschaftlich gebo tenen Cigarre verbunden „in kann, lebrt folgender Va,sall. Ein hiesiger Kaufmann, auf einer Geschäftsreise nach Ostpreußen begrif fen. steigt aus einer Station aus, um eme Taste Tbee zu sim zu nehmen. Zu ihm gesellt sich rin Herr, die Bekanntichaft ,st schnell wenig» gemacht, und ogen erzählt er ihm von seinen Geschäften, läßt viel leicht crrathen. daß er eine größere Summe Geldes bei sich trägt. Waltrend des Gespräches bietet ihm der neue Bekennte eine „exgui- jite" Cigarre an, die er dankend annimmt und im Waggons zu rauchen verspricht. Las Signal zur Abfahrt ivird gegeben und im Gedränge will eS der Zufall, daß die beide» neuen Freunde ge trennt werden und ei» Jeder ein anderes Couvee besteigt. Bei dem Genüsse der „exquisiten" Cigarre sucht sich unser ßckeund über die Trennung von dem angenehmen Gesellschafter zu trösten, üoch bald venvirren sich seine Gedanke», und er sinkt in eine dumpfe Betäubung, aus der er erst erwacht, nachdem aus der nächsten Station alle mögliche» Mittel lUigeiveiidcl waren, ihn wieder zur, Besinnung zurückzuruseil. Der sreundliche Spender der Cigarre war unterdessen geräuschlos verschwunden, er hatte jedenfalls beab sichtigt, durch seine Frcundschastveigarre, die stark mit betäubenden Substanzen imorägnirt war, den Reit,gesäurten zu aarcotisiren, um ihn dann seiner Baarschast zu berauben. Also Vorsicht l — Ai» 21. Deccmber. Mittags 12 Mir, fand der Durchschlag des aus der Bahnlinie K l o 11 e r gra b - M o l d a u gelegenen, 300 Meter langen Hirschbeigtiinnels statt. Nachdem sich die Beamten die Ileberzeugimg verichaiit hatten, daß die beiden Stallen noch eine Scheidewand von I.lO M. trennt, wurde durch Entladung von beiderseits zuianiwen zwölf Minen der Durchbruch bewerk stelligt Derselbe stimmte nach Richtung und Niveau ganz genau, was den Heiren Ingenieuren Adler mid .Kümpi gewiß zur großen Ebrc gereicht, besonders da die genannten Herren kein Gruden- Theodolit!', sondern iim: ein gewomiliches Univertal-Nivellir- Instrnmeat bei den Meffungen verwendeten. Ter Bau ist übcriianvt cm sehr schwieriger, La zudem der Tunnel im Contrabogcn (8) liegt. Zu bemerke» ist auch, daß der Bau erst jspät im Frühjahre in Angriff genommen, jedoch mit großer Energie durchgesuhrl wurde. Nach d>n Aussprüche» gewiegter Fachleute wurde nur selten bei solchen Bauen mit Handarbeit ein j solcher Fortschritt wie hier (täglich über l Meter) erreicht, was j jedenfalls dem in solchen Bauten sehr praktischen Herrn Obersteiger Meutzner. welcher den Bau i» Accord aussührt, zuzuschreiben ist. .Herr Obersteiger Meutzner hatte den Tnnnet mit Fahnen, vielen Lampions und Transparenten geziert und bildeten sämmtliche Arbeiter, gegen 200 a» der Zahl, mit ihren Grubenlichtern Spalier. Obersteiger Meutzner begrüßte die den Tunnel nun passtrenden Herren Beamte», ».it einem »rischen „Glückauf", in das säminttiche Arbeiter cinslinimien. — Die Restauration der Albrcchtsbiirg bat für die Stadt Meißen nach verschiedene!, Richtungen »ehr belebend gewirkt, er» Nu men, der sich mit der Zeil eher steigern als verringern wird. Mit dem Vorrttcken der zu Anfang d. I. beendeten Arbeiten ans oer Burg ist es nämlich mehr und mcbr üblich geworden, daß Diesen.gcn. welche Dresden Vergnügens halber hesuchen. auch der Nachbarsindt Meißen einen Reiictag wiewen. Gegeuwäitig wild die Burg von «nhrlich mehr als 30.000 Personen besichugt, was he>l>i»sig dem Staatechrusbaits- .'tat zufolge einen Erlös an Eintrittsgeld von inehr a:v 12,0oo Akk ergiebt. Vo» dielen werden aber nickt wenige durch Arbeiten, welche sic in oen Räumen der alten Schlosses setzen, angelest, Be stellungen zu tzinlerlili'sei,. Namentlich hat sich das Meißen« Tischler- tznndwcrk, »»wie die Fabrikation glasirler farbiger Oeien durü die Stylmußigkeit und Gediegenheit it:rerEr>eiig»i»»e rasch einen »wden j R»i erwortzen. Aber auch andere Industrien ziehen von der stärkeren i Frequenz der Stadt ihren Nutzen. So bciouoers die PorzeU m- i ' Fabukation sowottl in den Pnvat-EtablissementS als in der königt.! Manistattur. In der letzteren - B- hat oie starke Vermehrung des! ^Znfiuhcs kauflustiger P uwncn im Verein mit der großen Rührigkeit j oer Admin.stratio» vnhui gewirkt, daß der jährliche Beirievsüber- schuß >:ch gegenwärtig um 180,000 Mk. höher bezigert als vor acht Jahre». — Unsere Warnung, bei der Bctheiligung an den Gänse-, Schweins-, Sloll n- v. !. w. Prä mienbo ulen sich die Mit- svielcnden etwas genamr zu betrachten und den sogenannten Billard- ganner» keine Gelegenheit zu bieten, sich das Geld aus der Tasche oder den Braten aus der Pianne nehmen zu taffen, hat inwiern Nutze» geschafft, als eine große Zahl Wirthe dergleichen markirte Peisonen vom Spiel aiiSlchließk. Andere Wtrthe dagegen unter stützen das geschilderte Treibe» doch dadurch, daß sie ihre Billards gegen eine bestlminte Summe an ein Konsortim» a»> ganze Abende verpachten und diesen schmucken Herrcbcn das Gcschä't überlassen. So sind es besonders 4 solcher Billardkünsllcr, wie sie »ich ;n nennen belieben, die allabendlich ttzäüg und und ihre Skrei'züge i» brüderlicher Eintracht bald in dieiein, bald in jenem Stadtvier tel aussühren, die beirübtcn Durch allsknndidate» nachdenleno über die Wandelbarkeit alles irdischen Glücks zurücklassend. Daß das Geschäft dieser Induitnerittcr ein blühendes ist. erhellt am besten daraus, daß sie an einem der letzten Abende über eine Mandel fetter Gänw erobert h.rtte», die »ie dann durch Verkauf oder durch Auclion in verschiedene» kleineren Restauralroncn in baarc Münze umzus'etzcn bestrebt waren. — So bestechend die Anerbietungen auch zu sein scheinen, die von jene» in der letzte»Zeit zahlreich austiuchenvcn Abs chlags geschäften dem Publikum zugelien so tann doch nicht genug vor jenen Manipulationen gewarnt werden. Es liegt in der Natur der Sache, daß derartige Ge'chäste das mit ihrer Geschäflspraxis verbundene Risiko aus den Preis der Waarcn .schlagen, außerdem natürlich die oft z» hoben Prozenten berechneten Zinsen. Das Ver fahren jener Abzahlungsgeschäfte mit wenig Ausnahmen ist lediglich dazu ongetlicm, die unbemittelten Schichten der Bevölkerung aue- zubcuien, denn diese allein sind es, welche durch die Unfähigkeit, eine größere Baarzahiung auf eine Waare zu leisten, aus jene Ge schäfte angewiesen sind In der letzten Zeit hat man diese Ab zahlungsgeschäfte auch vielfach aus Werthpavicre und Loose aus gedehnt, und gerade vor wichen Geschäften kann nicht nachträglich genug gewarnt iverden. Bei Waarenabzahlungcn ist man wenigstens von Anfang an in dem gesicherten Besitz der Maare, wülircnd Wertbvapiece und Looic meist erst nach der letzten Ratenzahlung verabfolgt werden. Der Käufer ist demnach ganz aus die Gewissen haftigkeit des Verkäufers angewiesen, und diese steht manchmal auf sehr »chwacken Füßen, zumal da von einer Kontrole de« Geschäfts- verfadrens hierbei kaum die Rede sein kann. Ein Beispiel, welches der „deutsche Oekonomist" bringt, ist so r«bt geeignet, jene Mani- pulatiünen zu beleuchten. Das Berliner „Bankhaus" Eduard Perl verkaufte durch Schlußschrin Werthpaviere und Loose im Wrrthc von 603 Mk. für 960 Mk., aber mit einem Aufschlag von 60 Proz. zahlbar mit 60 Mk. Anzahlung und ferner in SOmonatlichen Raten von 30 Mk. Tew Käufer dauerte die Sache zu lange, er bol, nachdem er 700 Mk. ristgtzahlt hatte, die im Schlußschrin angrbotene Einzahlung Auslieferung von Effekten nnr z>veima1 im Monat stattfind«, und daß er sich bis zum 6. Januar zu gedulden Hab«. Pie Androhung gerichtlicher Schritte blieb ohne Erfolg, erst als dem Herrn Perl von anderer Seite her Ernst gezeigt wuroe, erbot er sich einstweilen andere Stücke zu liefern und die richtigen Nummern dagegen ein- zutauichen. Ein solcher Fall verdient in der Tbat zur öffentlichen Kcnntniß gebracht ;n iverocn. vielleicht warnt er Planchen, sich in derartige Ratengeschäfte cinzulassen. — Eine gewiß init Freuden begrüßte Vergünstigung erfährt der Verkehr zwischen Dresden und Thüringen durch Einführung van Tagesbrllels zwilchen Dresden und den Stationen Weißeniels. Naumburg, Apolda, Weimar, Erfurt, Gotba und Eisenach. Diese Billets iverden vom 1. Januar 1484 ab sowohl in Dresaen-Ncu- Itadt, wie — mit Ausnahme der Billets nach Apolda — in Dresden- Altstadt und zwar für alle drei Waqenkiaffcn ausgegeben. Sic haben dreitägige Giltigkeit und berechtigen zur Fahrt in allen, also auch den Kourierzügeii, lowie zur Auigabe von 20 Kilo Frei gepäck. Vor der Rückfahrt sind diese Billets von der betreffenden Billetexpedition abstempeln zu lassen. — Vor sünszig Iahren. Aus den Erinnerungen eines alten Dresdners. Ter Christ- oder Slrietzelmarkt begann auch vor fünfzig Jahren zum 19. Dezember, nur hatte er eine ganz andere Pbysiognomic als jetzt. Er winde hauptsächlich in Verkaufsbuden ans dem offenen Markte abgebaiten uns aus den Straßen der inne ren Stadt gab cs Hunderte von Verkaufsstellen längs der Idamals noch nicht so breiten) Trottoirs. Die Grunhainichener und Scissener Spielwaarenliäudler, welche aus dem Neuiiiarklc vor Stadt Rom und dein .Kausladeu von Michael Sclmiidl »jetzt Siebet) seit hielten, den ersten Tag Ses Christniarkls on cinlaii, die zwei Tage vorher aber «ui (rrou verkamen dursten, waren bis spät in die Nacht hinein von Käufern umlagert und die Stollen-und Kaffeebudcn in einer langen Reihe längs des Chaiienhauscs waren besonders bei kaltem Wetter stark besetzt. A» der Ecke oer Wllsoruffer- und Schloßstraße in bevorzugter Stellung thronte Eonrad; sei,, in »einer Dovpclbude und nicht selten kain cS vor, daß am Christabend Alles verkauft, was an Pfefferkuchen wochenlang vorher satzrizirt ivorden ivar. Die großen Heller leuchtete» Vertausslade» kannie man damals noch nickt und die ansgeputzten Schauienster mit Spiegelscheiben und Gasillliniination^lockle» noch nicht die Passanten an. Aber in der Buvcmeihc der Seifensieder war immer Leben: denn es galt: Wachsslöcke aller Sorten, bunte Pfenniglichte für den Christbaum und große bemalte Sparlichte für den Weihnachtstirch zu lausen und letztere wurden besonders van den Landieuten viel begehrt. Ter größte Verkehr aut dem Strievelmcirkte war am Christabende, wo auS den umliegenden Dörfern das Gesinde nach der Stadt kam und de» kurz vorher erhaltene» Lohn lhcilweiie mnletzte. Wenn am 1. Christtage srüh um 4Ub> vie Kanonen das Fest verkünoetcn und das Geläute der Glocke» erlang, so mar dies das Signal, daß die „Ratlisiyiichtcr" zum letzten Maie den Schluß vcr Vcrkauss- buden verkündeten. Gerade vor , 00 Jahren, am Abend des 18. Dez. 1833, als die Verkäufer aus dem für den am nächsten Morgen beginnenden Christmarkt itue Buden lierncbteten und längs der vier Seilen rer Häuserreihen die verkausstustige Jugend bereift, mit „Feueirüpeln" und „Watlmäiiiiern", sowie mit „Roiinen- ruvrcchten" die Weihnachtsmessc begonnen hatte, verbreitete sich in der 9. Stunde Vie unheimliche Nachricht unter den Passanten, daß vor dem „WilSdruffcr Tlwre" (jetzt Zwingerstraße) aus dem Dach des dort besiudlicken sümstöckigen Hauses des Bäckermeisters Ieutsch eine weibliche Geilalt sicher und frei hcrumwandele. Ick war eben noch in der Verkaufsbude meiner Eltern in der Nähe dev Rathhauics beschästigl uno degab mich in die Mhc des be- zeiri rieten HauseS, wo ich schon viele Hunvert Menschen Versand, die in unheimlicher Stille nach dem betreffende» Dache blickte», aus welchem in schwindelnder Höbe eine Mondsrichtige sich sicher hm und her bewegte. Es verging eine Viertelstunde nach der andeien; in banger Erwartung, aber rarbloS standen die Leute aus dcur Postplatzc und aus der Zwingerstraße. Was im Inneren des HautcS vorging, entzog »ich der Eognilion der Außenstehenden, denn das Haus war von Polizeidienern besetzt. Endlich wurden ans der nahen Posthalterei Strohschütten geholt und längs der beiden HauSsronlcn aus die Straße gelegt; — atterband Ratbichläge wurden gegeben und verworfen. Da, es war schon 11 Ubr vorüber, huschten Lichter innerhalb der oberen Dachfenster vorüber, man wollte vielleicht die Schlafwandelnde hcreinloüen und — ein geller Schrei ertönte aus der Menge der Zuschauer — die Mondsüchtige stürzte berunter und war aus der Stelle todt! Entsetzt gingen die Zeugen dieses tragischen Vorfalls ihren Wohnungen zu. In der selben Nacht, kurz nach 12 Uhr, ertrotz sich ein Orkan, der gegen Morgen mit furchtbarer Vehemenz wütlietc »nid viel Schaden an richtete an Feueressen, Dächern und Fenstern. Am schlimmsten sah cS aber am Morgen aus dem Christmärkte aus, denn die meisten Buden waren abgcdeckt oder auseinander geriffcn, vergrößert wurde das Nebel durch heftiges Regenwetter, das mebrere Tage anhielt und in Böhmen und Schlesien so rapid und anhaltend ausgetreten war. daß am Neujahr wegen des wachsenden Stromes die Noih- brückcn herausgcschafft wurden: das Wasser stieg bis zur 7 des damaligen Elbmeffcrs (jetzt 4M. über 0). Das in seiner Folge so überaus fruchtbare und gesegnete Jahr 1834 sing in vcr Sylvester nacht mit furchtbarem Sturme an und gleich am Neusabrsinorgen war Feuerlärm, cs brannte in einem Hause ves Ailmarkfts ans vcr Bavergnsienscite. Im Anfang dieser Saison »rächten zwei Pirlno'cn- knaben, die Gebrüder Eichhorn. 7 und 8 Jahre alt. durch ihre Leistungen aus der Violine großes Ausieben. Ihnen folgten in den nächsten Jahren verschiedene Wunderkinder ans ucrictnea-'ncn Instrumenten. Die damalige Sitte, daß hier ankominendc Virtu osen zuerst im K. Hoftkcater austraten und »ick dadurch beim Publikum einsülirten, hatte auch für die minder Bemittelte», die sonst nicht die tlieucren Hotelconcertc besuchen, das Angenehme, dergleichen virtuose Leistungen hören zu können. Nie aber hat vor- und nachher rin Virtuose lner solches Furore gemachl, als LiSzt bei »einem Auftreten im Winter 1840. Das Murren icker die hohen Eintrittspreise kompensiilc der gefeierte Künstler schließlich durch ein Coneeit für die Armen, das nach Abzug aller Unkosten über >200 Ni. Reinertrag brachte. Er bintcrließ durch sein Auftreten und seine Erfolge bei verschiedenen kiesigen Pianisten die Manieren ä. Iv. Liszt die Haare zu scheiteln, beim Spiel die Hände zu heben, mit Snperoktavcngriffen zu brillircn rc.. kurzum, cs kam eine wabre Revolution in daS Pianosortespicl, — von dem Liszlknltus der Damen nicht zu sprechen! — Ungeheure Aufregung hat sich der Glarner Bevölkerung be mächtigt-, ein schrecklicher Raubmord isl in Linttliai (Schweiz verübt worden und der Marder ist anscheinend ein Deutscher. Ein angeblicher junger Förster, Namens Schulze ans Dresden, logrrte sich in Linttliai im „Adler" ein. Ter Wirth Stnssi de» wohnte das Haus mit seiner Frau und einem 14jäbrigcn Knaben allein. Am 19. d. M. Mittags 1 Mir verließ S ussi daS Hans, um seinem benachbarten Sägcngewcrbe nachzugchen. der Sohn ging in dir Schule, di« Frau und der Mictbec blieben allein zu rück. AIS der Sohn um 3 Uhr nach HanS kam, fand er dic Tbüre verschlossen. Nach längerem Harren stieg er durch ein offenes
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