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- Erscheinungsdatum
- 1883-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188312247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18831224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18831224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-12
- Tag 1883-12-24
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Monat
1883-12
-
Jahr
1883
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Nacht-Telegramm am Kopfe Pari». Der 15jäbriae Neffe des vergiftete» Königs bestieg dm auamiruchen Tbron. Der erste Minister ist «in Franzoienseind. Landen bedrohen die französische Gesandtschaft. Konstantinopel. In der Jrldenschulr zu Galata brach eine .veuersdrunst au«. Eine Anzahl Binder ist mit verbrannt. Bist,er/ sind 18 Leichen gesunden worben.s Tageblatt für UalitiK, A»tcrl>altulla.Geschaftsl>erkkhr. Sörse»dericht,Fremüeuliftt. . Slek» t)u. L», (Neust) öitztr»»« werten «Iiri«alzk»te 1» »i4 a Ut> »n»»m»«»en, Liinnia,» dl« «Ui-,« I» Utr. In Neuiilld» nur an Wochint»»ru: ,r. «lojlerqaiieNr!>di«N«e,».tu!r. — Die einidalli-e Peuiieile solle» > '- Pi, Stn-Iiaud, die Keile Ä> Vf. Eine Komiilie für da» niichu- »uzt,c itricheine» der Jniu-le wirdni^,! ,eg«d«,i. I«udwiirti^ «Nuancen- Nufteige I liiieiireii wir „ur ,e,.-„ !v.a»u» > merando.-zatzlu», durch «irlcf. , moiieii odei voiiemr-iiiuna. «chl Silden kulien lu M. Jnier-Ieilir die Monlaqt-dtuwuier oder nach einem Scku>,e die PettizeU« so Pt. V Oarl II«pLi»«r, ffi L-sueNiidUdedii«. 5i^. 4 u. S, 8 owpüeillt voino ^ MeliiliiiiitlliiiiK mit M«!ul8eIieaMii8t>i>>eii.E ^ «lo«^ I»« wt« ii Nttuwvr. V vi-«»in«>» HVetnlUUvr. 8 E „Riivrilleleriieluiil»" vreitüen, 8ee8ln»88» 20, I. I. lullvnarn-Lnpeeltla» kür »ll« iiviuwxau. >i «mmi"—tl. td>-»l>>rdlllel-reet»ur Me Sio veo-itiicr ü Diiaawr. III. Ilirnnien-i onlrole unter tr»r»u>is. —- IV. «olleetl»» «er llllrd«. UdnäriiloNerie. MtziltMtlltn-^IIHMliSIll rurückMidot/toi' Ittpl88vr!o- dolteu SU l»«Ii»unt Iditlt^-tvii kroisov. HL«rtni«i»i «L M»«»u 8oI>l<)88.8trL8tie >r. 17, zogonüiier <iom Kgl. .-uiblosse. LvbvrtkrLll, K68t,6 Umko. vu.. tisi'ar. Z^K>. Itv HD»'«811«.»», s! tu 18litt Mit, tt»» QivUI -^t'Ii, Lilie»!. Nr. AA8. 28. Jahrgang. Änslage: 40,000 Srpl. Aussichten für den 24. Dccbr.: Abnehmender Westwind, veränderl, Bewölkung, keine oder geringe Niederschläge, Temperatur kälter. Dresden, 1883. Molltag, 24. DetVr. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichtcu." Berlin. Der Kronprinz tras heute früh 8 Uhr 22 Minuten hier ein und ward von seinem Schwiegersohn^ dem Erbprinz von Meiningen, den Gesandten Italiens und Spaniens und dem Staatssekretär Gras Hatzfeld empfangen. Eine zahlreiche Menschen menge begrüßte den Kronprinzen durch jubelnde Zurnlc. Der Kron prinz sah ungemein wohl ans und hatte bald nach der Ankunft eine einstündige Unterredung mit dem Kaiser. — Der Kardinal Hohen lohe celevrirte heute m der -vedwigskirche die Messe, der fast die gcsammte katholische Aristokratie beiwohnte. Petersburg, 23. Dec. lieber den dem Kaiser zugestohenen Unfall meldet der Regierungs-Anzeiger: Gelegentlich der Hosjagd am 10. Decembrr (28. Nov.) gingen die Pferde vor dem Schlitten des Kaisers durch und warfen den Schlitten um. wobei der Kaiser einen bcstigcn Schlag gegen die rechte Schulter erhielt, der zwar keinen Knochenbruch verursachte, aber die Knochcnbänder beschädigte. Zuerst litt der Kaiser heftige Schmerzen, infolge beite» er die Nacht unruhig verbrachte. Gegenwärtig haben die Schmerzen bedeutend nachgelassen. allein der Entzündungszuiland der rechten Schuikr- tbeile dauert noch kort. Die Krankheit des Kaisers erfordert ihrem Ehoracter nach absolute Ruhe deS Patienten, zur völligen Heilung ist «me ziemlich lange dauernde Kur erforderlich. Ter allgemeine Gesundherlszustand des Kaiierü >st ein durchaus befriedigender. Green ock. Der nach Ncwnork gehende Dampfer „Boliviä" ist in der Warnißbay gestrandet und bat sich mit Wasser gestillt, die Passqgiere wurden wohlbehalten gelandet, die Ladung rst sehr beschädigt. SouthshieldS. Die geretteten Personen deS auf See verbrannten spanischen Dampfers „San Augustin" erzählen von schrecklichen Szenen an Bord des Schiffes. dem Kapitän sei daS eine Bein durch ein niedrrsallendcS Gerätb fortgerissen worden, woraus derselbe sich ins Wasser stürzte, während der zweite Ossizier sich erschoß und mehrere andere Personen sich erstochen oder eben falls inS Wasser gestürzt haben sollen. Wien, 2S. Dcrembrr ISonnlag»«verlebe) 12 Ubr 20 Min. llred» 2S4.S0. Slaaied. 822,10. Loindorden 142,80. Eioelbai IW.7L. Malljier 2S8.7L. DüiUli-. Fr - I, rsurt . 2P. Tcccmber iSonnlons-Berkebr) 12 Uhr so MI», llredil 2««»/,. Sla-ird-ilm 27l>/,. Lombarden 120«,. TiScoiil U>4'i,. Eldelbal I7v.2d. " ' Itewporr, 22. Dccember. Mehl 2.Kb. Rother Wlnrerweizcn 1,1« vr. Jan. r.is, »r. gebr. l,l!>, Mai« (New) Sb. „rami 2»/«. Ü-ft. pr. Deedr. Dresden, 24. December. — Se. Mai. der König und Prinz Georg, sowie Prinz Friedrich August trafen am Sonnabend früh 8 Uhr mittelst Separatzuges in Pirna ein und degaben sich von da mit den zahl reich geladenen Kavalieren zur Jagd aus Pratzschwitzer rcsp. Grau pa« Revier. Die Rückkehr nach Strehlen erfolgte Nachm, ü Ubr. — Ihre K. Hoheit Prinzessin Mathilde beehrte am Sonn- abend die Konditorei von B. Manfroni (vormals Orlandi) mit einem Besuche, um Weihnachlseinkäuse zu machen. — Einem Erlaß der Kgl. AmtShauptmannschast Zwickau zufolge sollen die Vorarbeiten für eine Eisenbahn Mosei-Müisen- grund im Mülsengrunde in diesen Tagen im vollen Umfange aus genommen werden. — Der gentiie Schloßberr aus Altsranken. Kammerdcrr Graf Luckner. veranstaltete gestern ein großartiges Fest in Form einer WeibnachtSbescherrmg unter der Aristokratie, bei welchem ein elek trisch erleuchteter Ehristbaum die allgemeinste Bewunderung fand. Die vollständige Dunkelheit des Saales wurde plötzlich durcd Glüh« lampen durchbrochen, von welchen allein 100 einen mächtigen Tanncnbaum zierten. Der Eindiuck dieses durch die Virtuosität des Herrn Hotthealcr-Bclcuchtuiigs-Fnwector Bahr hervorgerusenen Effektes gestaltete sich geradezu verblüffend. Die Elirislgaden waren mit großer Generosität und Opulenz acwäbli und sülmen zu vielen ganz unverhofften Ueberraschungen. Ter Bescherung schloß sich ein WezhnachlS-Soupcr an, weiches Herr Traiteur Siegel aus das Eleganteste und Schönste in Geschmack und Dekoration aus- gestattct batte. — Der Stadt Lommatzsch wurde von Frau Minna verw. Heise in Chemnitz zum Andenken ihres verstorbenen Mannes, eines geborenen LommatzscherS. eine Stiftung von 12.000 M. scheukiings- «eis» überwiesen, deren Zinsen jährlich zu einer Ehristbcschcrung für Arme verwendet werden sollen. — WeHnachtSmesse deS KunstgemerbevercinS. Herr Tischler meister Dittmar. Pirnaische Straße 21, Hai die Ausstellung mit reizenden Kastelten in verschiedenen Größen zur Aufbewahrung von Sckmuck, Geld, Briefen und dergleichen beschickt, welche sich be sonders durch vorzügliche Einlege - Arbeiten arlszcictmen. — Das Neueste für den diesjährigen WribnacktSmarkt in Goidwaaren und Schmucksachen bringt wiederum da» bekannte Atelier tür künstieri'che Goldschmiedearbetlrn von D. Garten in Nrugruna und Juwelier Scharssenbrrg, Seestraßr 13. Mit wahren KabinetSstücken ist die Firma Franz Schönfeld in Berlin vertreten. — Freunde kunstvoller, zierlich gearbeiteter Schmiedearbeiten für Zimmcr- schmuck finden in den Kollektionen deö Hcrm Hoflieferanten Naschte, gr. L-chießgaffe 2, die reichste und geschmackvollste Auswahl. Unter der niedliche« Ausführung ver einzelnen Gegenstände verschwindet fast der massive Eindruck des schweren MelaUS. — Mit recht bübjchen Sachen ist di« Geweideballe auch von der MelaUdruckereianstait von G. A. Schöne und Sohn, Trompeterstraße 17. beschickt worden, während Richard Zeumers imititte Glasmalereien nicht minder verdienten Beifall und Absatz finden. — Weihnachts-Concerte. Am 1. Feiertage hält der durch seine gesanglichen Leistungen vortheilbaft bekannte Gesang verein «Phönix" in Bach'S Stabiistement einen Liederabend ab, ebenso der dramatische Verein „Arttficia" im Trtanon ein« Theater vorstellung. der Ertrag der letzteren soll der KnabcnbeschäftigungS« Anstalt in DreSden-Mtstadt zugrwendet werden. Am selben Tage veranstaltet der „Bürgcrverein der Oppelloorstadt" zum Besten der Christbcscheruna für arme Kinder in Lamm's Etablissement ein große» GesangSconcert. — In dem großen Damen-Pensionat Glendinning, Wienrr- stratz« »Ü, hatten dir etwa SO sungen Pensionärinnen am Sonn abend 20 armen Kindern nach der Empfehlung de» Herrn Konststorialrath Dideiiu» «inen reichbesctzlen WeiynachiSbaum angezündet. — Der Militär« er« ln I. hat für den l. WeihnachiSfclev- taa im „Tivoli" eine Christbescherung sür alte, arme und erwerbs unfähige Veteranen, sowie bedürftige Kinder. Witlwen und Waisen ehemaliger Soldaten arrangirt, bei welcher Herr Pastor Or. Sülze dr« Festrede halten wird. — Im Schmiedegäßchen Nr. 6 entstand in der Nacht zum Sonntag ein Balten- und Ess« nbrand. welcher durch die städt. Feuerwehr schnell gelöscht wurde. — Bezüglich deS KirchenneubaueS in Strah walde bei Hernchut wird uns von dort noch geschrieben, daß nicht ein Bau meister au» der Umgegend. sondern einer von Auswärts jungirt hat. Unter den Mitconcurrirendcn gewann der Baumeister Hantzscli aus Krivven, der sich jetzt aus einer Studienreise (?—!) nach Amerika befindet das allgemeine Vertrauen. Warum man übrigens einem Auswärtigen den Vorzug gab und keinem der in brr Nähe von Straiiwalde wohnenden bekannte» und bewährten Baumeister ist dadurch aufgeklärt, daß man den Bau absolut vcm Billigsten geben wellte. Schreiber dieser Zeilen, ein ehemaliger Oberlausitzer, behauptet, daß der Krach des Baumeister Hantzicb bei dem Preis für welchen er die Kirche aus- füluen wollte, beinah vorauszusehen war. Jebenfalls timt dieser Krach der Gemeinde weh, denn die Lastenbürde ist durch das Ver schwinden desselben eher größer als kieiner geworben. — Lerivzig 2l. Dez. Zum Weihnachisscst ist uns eine neue Anleihe beschert, worden. Die Stabt hat »ich aus so viele groß artige Unternehmungen eingelassen, auf den Ankauf des Rittergutes Lösnig, die Errichtung eines Schlachthofes (2'/s Mist. Akt.), den Erweiterungsbau des Muieums. die Anlage einer zweiten Gasanstalt, die Erweiterung der Wasserleitung, die Herstellung neuer Straßen und Plätze, den Ankauf verschiebe»» Felder und Wielen rc. baß sie die daraus erwachsenden Ausgaben weder aus den Betriebs- iioch aus den „bereiten Mitteln" des Stammvermögens bestreiten kann, sondern zur Conlrabirung einer neuen Schuld schreiten mutz. Der Stadtrath bat daher die Aufnahme einer neuen viervrozentigcn städtischen Anleihe in Höbe von 12 Millionen Mk. und daneben noch die Converiirnng -er 4'äpcoz. Anleihe von lM, die augen blicklich noch mit 2,777,OM Mk. zu Buche steht, in eine 4vroz. be schlossen, und die Stadtverordneten habe» zwar auch der Emission eurer neuen Anleihe zuge stimmt, wollen indeß dieselbe sogleich auf 15 Mill. Mk. erhöbt wissen, indem sie cs für sicherer halten, wenn jener Rest der Wer Anleihe gekündigt und zurückgezabil und dafür in die neue Anleihe mit ausgenommen wird. Aus dem Stillschweigen, das am RatliZtlschc »errichte, als bei den Stadtverordneten hierüber verhandelt würbe, läßt sich schließen, daß ver Rath wobt auch mit dieser Modalität sich einverstanden erklären wird und die Anleihe mit 15 Mill. emiitirt werden dürste. Geschieht dies, so werden sich die Stabtschuiden. welche nach der Rückzahlung der 68er Anleihe aus l7 Mill. herabgehen, aus 32 Mill. Mk. belaufen. Aus den Kopf der Bevölkerung kommen dann gegen 200 Akt. und dies würde vielleicht sür übermäßig erachtet werden müssen, wen» den Schulden nicht ein sehr reiches Stammvermögen gegenüberstünoe. Es kommt hinzu, daß die meisten von den genannten Unternehmungen der Stadt wohl eine hinlängliche Verziniung oder Cnttchädigung bringe» werden. Abgeschlossen lind freilich die Anleihen damit noch immer nicht, denn in her neuen Anleihe ist z. B. der Rathhaus-Ncubau nicht mit inhegrifien. welcher bei der Großartigkeit seiner Anlage schwerlich aus dem Betrieb wird bestritten werde» tönncn, sondern jedenfalls wieder eine Anleihe erfordern wild Bestätigt wurde bei der Berathung dec Anleihe im Stadtverordncten-Kollegium von dem Oberbürgermeister Dr. Georg» daß die preußische Regierung ernstlich mit dem Plane umgeht, ihre hiesigen Bolmhöle zu einem Central bahn h o s zusammenzulegen und der Eisenbahndireklion in Magde burg die Ausarbeitung eines diesfalisigen Projektes aufgegeben hat, weshalb auch unser Rath, um für lueien Fall die Interessen oer Stadt besser geltend machen zu können, schon um der Nähe des Scblacktbofes willen, das städtische Bauamt ebenfalls mit der An fertigung eines Planes znr Zusammenlegung jener Bahnhöfe de- austragt hat. — Bei den Kirchenoornandswablen für die Thomas« und Nicolai-Parocbie sino ganz wenig Pcrwnalverände- rungen eingetrete». Das Bemerkenswerlhesie dabei ist oa» der Pros. Lutbarot in den Kncbcnvontand von Ll. Nicolai gekommen ist. — In dem beiiachbarien Plagwitz, wo ein Raibbaus gebaut wird, bat fick der Remeindekas > rrer mit der Kaffe aus dem Staube gemacht. Was er mitgenommen bat, wird verschicien, zu 20, 10 uuv sogar 80,000 Mk. angegeben. Gestern wollte man wissen, er habe sich von Hamburg »ach Havre eingeschifst. — Die Liegnitzer Molkereibntler bai ein großes Re nommee als ganz feine Wnarc und ist der Preis von 155 Ps. pro Pfund nicht zu tbeuer. Sie geht viel nach Berlin, Hamburg und sogar zum englischen Markt hinüber. Die Marke zu 150 Ps. ist aus einer neuerrichkcte» österreichischen Molkerei in der Svczial- Butterhandlung von Szag, Reilbahnstra'ie, Ecke Dipvoldisw.-Pl., stets sehr schön vorrntbig. Außerdem iübrt dieses Geschäft auch billigere Sorten, wie galiz., bolmi., bam., schief., Mecklenburg. :c., sämmtlich ausgiebig und schmackhaft. — Ma» wll über Pirna nicht svottcn! WaS kein Verstand der Dresdner siebt, das übt in Pirna ein einfach Gemiith. Die „brennende" B i erser d e l s r a g e, ob Vier oder Fümzehiitel- Liter, hat man in Pirna aus höchst praktische Weise gelöst: in jeder Wirllnchaft ist durch ein Plakat dem Publikum der Preis des 0,1 Liter bekannt gegeben, nach welchem der Wirt!, verkauft. Es kostet ein 0,1 Liter Lagerbier 3 Pf., somit 0.5 Liter 15 Ps. Mit der Veröffentlichung des PrciS-CouranlS ist jede Unzufriedenheit beseitigt. »Der Wirtk, der seine Giäier ans 0,4 Liter aicht, dars nur 12 Ps. siir das Glas Lagerbier beanspruchen. — Nach den bestehenden gesetzlichen Vorschriften darf eine ge schiedene Frau erst 10 Monate nach ersoigler Scheidung sich wieder verbeiraiben, falls sie nicht eine Dispensation beibringt. Der Standesbeamte in Bock au batte bei der Neuverehelichuug einer solchen Frau diese Bestimmung außer Acht gelassen und wurde deshalb zu lb M. Geldstrafe verurtbeilt. — Die gerichtliche Sektion der am l. December in Ober- ottrndorl verstorbenen 23 Jahre alten Auguste Müller bat die umlaufenden Gerüchte über deren Todesursache bestätigt und zu der Annabme geführt, daß der Tod infolge vorsätzlicher Entziehung deS ersorverlichen Lebensunterhaltes und fortgesetzter körperlicher Mißhandlungen seitens ihre- Stte'vater», des Maurer» August Hartmann und dessen Edefrau derbeiaesübrt worden sei. — Der seit Mitte Lctober d. I. vermißte Förster N. au» Tanneberg wurde dies«» Tage im dortigen NittcrgutSwaldr erschossen aufgefunden. Zweifellos liegt hier Selbstmord vor. — Der seit einigen Tagen flüchtig gewordene Kalsirer Schumann au» Plagwitz soll in Havre sestgcnoimnen worden sein. — Der. wie gemeldet, in Zeitz verhaftete Mörder Schubert au» Zschocken wurde am Sonnabend Mittag in die Kgl. Gesangen- anstalt aus dem Aaßberae in Chemnitz eingeliesert. Hebe: die näheren Umstände seiner Verhaftung berichtet die „Zeitzrr Zeitung" folgendes: Schubert arbeitete vor etwa 20 Jabrcn auch hier. Aus sei,er Zeit belaß Schubert noch die Photographie eines stnigen Mädchens auS Zeitz, welche in seinen in Ckcninitz hinterlassenen Sachen gesunden wurde. Mit dieser Photographie kam nun vor etwa 14 Tagen ein Polizeibeamter aus Chemnitz nach Zeitz: hier wurde tzie Photograpvie erkannt und der Beamte an den Bruder des Originals, einen hiesigen Gaslwirtb, gewiesen. Dieser wußte sich noch des Besitzers des Bildes zu erinnern und wurde nun aus- gesordert, sofort die Polizei zu benachrichtigen, falls sich etwa Schubert bei ihm blicken ließe. Am Morgen des 2l. December sah nun der Gastvirtl, den Schubert aus der Straße; er ries ilm-an und ersuchte ihn, bei ihm etwas zu verweilen, schickte aber sogleich »ur Polizei mit der bezüglichen Meldung. Die Behörde entsandte dann sofort einige Beamte, welche den Schubert verhafteten uird nach dem Natbbause absuhrten. — Bei mehreren Chemnitzer Fabrikschmieden fairdcn dieser Tage polizeiliche Haussuchungen statt. Bei zweien fand man eine größere Anzahl der in Zürich erscheinenden sozialistischen Druck« schritt „Der Sozialdemokrat" vor. woraus beide der Staatsanwalt schaft zugesübrt, der eine nach kurzer Zeit wiederum entlassen, der andere aber in Haft behalten worden ist. — Am Sonnab-nd fand vor dem Landgerichte in Chemnitz die Verhandlung über de» auch von uns gemeldeten Fall des un schuldig verurthciilen Kellners Haftdauer statt. Dieselbe ergab, oatz H. thatsächiich nur die zu seiner Verurtheilung geführten falschen Aussagen gethan, um zu seiner kranken Frau sofort zmftickkeliren zu können und daß ferner der Restaurateur Schön wirklich das Geld in seiner Ucbcrziebcrlasche gesunden. Natürlich erfolgte d<e voll ständige Freisprechung sofort. Ter Staatsanwalts bevanerte bas Vorkommniß, konnte aber nach Lage der Sacke die Schuld nur dem Hossbauer selbst und in zweiter Linie dem Restaurateur Schön zuschrciben. — Am Abend des 20. d. M. trat plötzlich ein fremder Mensch in die Wohnstube eines Hauses an ver Untergaffe in Meißen ein, forderte Kaffee und setzte sich ohne Weiteres aus einen Stuhl. Von dem verblüfften Hanswirth über dieses sonderbare Betragen zur Rede gesetzt, schlug der Unhold demselben in's Gesicht. Der freche Patron wurde aber bald mit Hilfe Anderer dingfest gemacht und in die Fcobiiveste transvortirt. — Das Rittergut Schmölln ist vorige Woche im Wege der Subhastation in andere.Hände übcrgcgangen. Ersteher war der Svar- und Vorschußvcrein von Krögis, dessen früherer Vorstand, Abgeordneter Klavier, eine Hypothek auf das Rittergut gegeben hatte. Dein genannten Verein. wurde das Gut für 300,000 Mark zugeschlagcn; weitere l 12,OM Akk., oic dahinter kamen, fielen hinunter. — Amtsgericht. Wegen Entheiligung des Bußtages durch Lännen und Schreien während der Kirche wird die 34jäbr. Sidonie Diltmann mit 5 Ri. Geldstrafe, im Unvermögenssalle mit l Tag Haft betastet. — Am 12. December standen I Paar Holzschuhe in einer Hausflur zu Radebeul, die dem ohne Wohnung und Sub- sitzenz herum vagirenden Ernst Förster ganz besonders in die Augen stachen und deren Mitnahme der 18jährige Mensch baschlaß. Mit Berücksichtigung des offenen Geständnisses und des geringfügigen WerlheS der Holzschube werde» dem Angeklagten 5 Tage Gcsäng- niß zuerkannt, die durch die Untersuchungshaft als verbüßt erachtet werben. — Ein Diebstahl in 3 Fallen bei einer englischen Dame, woselbst die Angeklagte, die 22jäbrige Antonie Beyer, als Stuben mädchen sunairle und bei dieser Gelegenheit l Paar gestickt« Manschetten (Werth 10 M.), 1 Brosche (Werth 3 M.) und 1 sild. Fingerhut im Werthe von l Mk. sich widerrechtlich ctneignete. bringt der B. 14 Tage Gefängniß ein. — Wegen des Vergehens gegen das Fahr-Rcgulativ wird der Fuhrmann Ernst Cbniimann, der die La er»e nicht vorschriftsmäßig an seinem Gefährte batte, mit 6 Mark Erleichteruna seines Vermögen» belastet. — Der 35jäbriae Schneider August Wrlschieber erhielt von einem Kaufmann rn Plauen bei Dresden den Auftrag. 10 Pfund Kaffee zu vertreiben und de» betr. Betrag von 8 M. 50 Pf. abzuliesern. Häusliche Mißlichkeiten und Unglücksfälle veranlaßten ihn. dieftn Betrag für fick zu behalten, mithin sich der Unterschlagung schulvig zu machen und so wird auch dahin das Urtheil mit 2 Wochen Gclängniß ent schieden, während W. von einer anderen Anklage, einen Winter- übcrzickcr. den er anszubeffern übernahm und später verpfändet«, »m zu seinem Arbeitslohn zu gelangen, fteigesprochen wird. — Di« Gebrüder Frauenstein und Oskar Wahl werden von der Anklage. Nacbts 2 Ubr am 2. December eine nächtliche Ruhestörung mit obligater Prügelei veranstaltet zu haben, sreigesvrochen. während die übrigen Genossen» der lllsäbrige Alfred Göbel und der l8jäbr. Oskar Hopfner fick bei erwähntem Lärm- und Kamvs-Ensemble hervorragend a!S Arrangeure bewiesen, dasür aber auch für diesen lärmenden Austritt I Tag Haft zu erdulden haben. — Laura Kretziier. welche bei der ,vra» Restaurateur Müller als Küchen- mädcbcn sungirtc, benützte ihr Amt dabin, ihier Prinzipaiin und deren Tochter 8 Hemden und l gold. Ring »nsichtdar zu machen. Von einer anderen Dieberei in genannter Kondition, die zweifels ohne Andere begingen, wird sic frcigesprochen, für erstere Misse- thaten aber als Weihnachtsgeschenk mit 3 Wochen Getänaniß be dacht, von denen 2 Wochen Untersuchungshaft als verbüßt er achtet werden. - Landgericht, de« 2«. »eeemdee. Straf»m««er U. s Ud» Haupt- vkrdmidliiiis »egen den Korbmacher «nd Ldsipochter Hermann Dona» au« Reu. Hirjchsiein locaen Licrbrechen iuakn i> I7K Adsah S des RcichSstrostzeteeduch». !I>. aeqcii den Mnrkiliclür Friedrich FInkc aus Obcreunewalde dri Bautzen «ege» Nnicrichlagnna. ii> gegen den Wtdcrgrsellcn Emil Bruno Hamann aut (ilruir- tzain wegen Slitlichkcliovcrdrcchcu. Feuilleton. s VeSprr in der Kreuzkirche. Heute Nachm. 2 Uh» kommen folgende Musikstücke zur Aufführung: l. „Singet dem Herrn ein neues Lied", Psalm 98 für Doppclchor, Solostimmen und Orchester von F. Mendelsiohn-Bartboldn und 2. Chöre und Soli (Nr. l-5 erstmalig) aus dem WcilmachtS-Oratorium von Job. Seb. Bach, nach der neuen Bearbeitung von Rod. Franz. Di« zweite Hälfte des 1. Tbeiles des Weihnachts-Oratoriums (Nr. ö—S) wird am 1. Weibnacktsseiertage im Hauvtgottesdicnsie der Krcuz- kirche früh 9 Uhr ausgcsübrt werden. In dem Bach'schen Werke haben Fräulein A. Scimnitz und Herr Eduard Mann die Soli gefälligst übernommen. -j- Die unlängst in der Ernst Arnold'schen Kunsthandlung aus gestellten Bilder des früheren sächstichen Kavalerie-Rittmeistcr-, jetzt m München lebenden Malers Fritz »«» Uhdr baden der Galrriekvmmtssion ,um Ankäufe für dt, hiesige Gemäldegalerie Vor gelegen. Obgleich viele Stimmen für dir höchst orig,nellen nament lich ur malerischer Beziehung bedeutenden Werke, dre selbst in Pari» und München großes Aufsehen erregten, sprachen, bat man mit Recht von dem Ankäufe abgesehen und zwar umer dem für den Künstler nur schmeichelhaften Bescheid, daß man von ihm. der in wenig Jahren von einem hohen Dilettantismus zu solcher Kunst fortgeschritten sei, in der Folge noch Bedeutende« erwarte. Auch die unlängst hier ausgestellt geweienen Gemälde Arnold BöcklinS sind hin» sichtlich deS Ankaufes für die Gemäldegalerie von der Kommission gcvrüft worden, wobei anerkannt wurde, daß es wünschenswertd sei. ein Werk des pbantauercichen Meisters zu erwerben, jedoch konnte man sich nicht über das zu Wählende einigen, zumal der „Prome theus". dos die meisten Sympathien aus sich gezogen hatte, in- zwischen für 12000 Mark in Privotbesitz übcrgcgangen war. Zu bedauern ist. daß man sich den schönen, feierlich ernsten „FrüdlingS- abeno" entg-ben Uetz, zweifellos eures der von den bei Bockltn sonst so häufigen Kapricen freiesten, ansprechendsten Bilder. P Dem zur Zeit in Freiberg r. Br. wohnenden Dichter Wil helm Ien < en wurde am 17. d. M. von Freiburger Bürgern eine Katzenmusik gebracht, wobei auch Steinwürf« und einzeln« Verhaftungen wegen Widerstande» gegen die Polizei voftamen.
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