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- Erscheinungsdatum
- 1883-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188310204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18831020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18831020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-10
- Tag 1883-10-20
-
Monat
1883-10
-
Jahr
1883
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rt1t,riPht,>r>hy«cht B»rtt>«Lresde». »>'Ie»«l,N»riq»»», iägii-l, ,ri^ 7 U»r t. d. >tz»ch.; «lariciitzr. M »doimtmemivrki» vtiriUiaipli,:, 8 Marl »v «s,,„ durch dl- Pv» LMarkldPInr Nu nun. Io Prc». gllr die Ruitgab« kina>ä»»di«r Mo. «ulcripi« machr sich die «rdoclton »tchl vrrdmNsch. «nmincin wr ur>» mime., an: Dtr«u»on>rr>-Burcaur r H.inl««. jr,>« » «»«>»; - «u»,„ »'»sei - »and« »«»mp.: — zm>nl>»,»»a,,t, - «. ««k«. Irr »>r>rl>d, - Xi«». Ni«tz tu Moadet-rrrg! — A. «a»« » «». 1«;—»1,1«, trrtzall«; I««« ta Homburg lrsdnWAch U>lterdaltu«g,Geschästsverktlir.Lörsr»btricht,Fremdenliste. rrndrechrl»!» «r.U (Allst.) u. iS» (Neust.) 8nl«r»te »rerdkn M»rtentlr»te 18 b» Nachm. » Utzl n»,e»«mmr,i. Lonnroz» dr» MM»,«I>Utrr. In vteritiad! nur an Wochentagen: ge. eHojtergosleNr bbt«Nachm.t>»I,r. — Tre etritpalttge Peitirerte tori-e 18 Vi Lrrigetarrdt die heiles» Vf. *t»c Dorarrite fllr da» ntrchtl- tirgtge Lrschktne« der Lnierat« wlrdntchl gegeaen. «uawirir,, «urioncen-Auftrige tnterrrerr rote nur gegen Hiituu- »eranda-Zat,,un, durch Priel, nrcrrte» oder »olretnrolrrung. Acht SUrrer, körten Id Ptg. Inkralr ktir dte Muirlogü.Stuinrner ober noch «nie», Selu-rg- dt« Peliiz-tt« 20 P». «-vtu« uucl «pH«»«, voll «lou villklielirotoll tzual. dis iru ckou brillantoston bittlonzpirckinku, oiupk. iu ooormor F.u8«ahl äio Lsrüinenfsdnk v«u Lkl. vos» u,us kusi'dLvk i. V. Sporial-Oosehütt Li», im <ies Victoria-Salon, d'ilmiv i»»n 8« >« -1. Liiuso MorKvllkIeiävr ill »I»»neN, lvnRui», Virlvur, Ltl» vou 10 Mir. uu dis /.u ävll olvgantonton L.uskUdrunuüu omnüoklt Ilitto ^onrtii iiuk d'iiiim una Xmuiiior ru avliton. f. l-vuis kvilivii, »«Wen, L ^ülloiltzr Ktl'liMkMMli u. 8tii(!iKiliuv. I iir n 1«äerv«rlt2»kvr dOcliSt vwrlUStllinri« «Itrvol«' »er»g;«»iuell«. I'ormaoente» xrossos vaxc-r. l'iol. ll,'. .lWl-'8 Asorm«,II»Me MM».-'' ,« «.-Me» LiMßv 6e ILZvr, Aai ieii8tl'. 9)r. 293. 28. Iahr-ans. Anslage: 38.00tt Srpl. Aussichten tür den 20. Oktober: Mäßiger Südiveslwind, abncdmende Bewölk., keine oder geringe Niederschi., Temperatur etwas warmer. jDresden, 1883. SoMMbtNd,29.LttVr. Serantwortltchek Redakteur für Pvllllschts vr. C m tl viere y tn Dresden. Mit den Berliner Stadtvcrordnetenmadlen wird das zcitungs- lesendc Publikum in den nächsten Tagen noch zum Ueberdruß geiUttcrt werden. Seit Wochen bereits beansprucht dieses Tbcma einen siir Nicht-Berliner unerträglich breiten Raum in den Berliner Zeitiingeir. Ganz Deutschland war geladen. Zeuge des deftigen Wahlkampfes zu sein. Die Spree-Journalisten tliaten. als hinge daS Heil eines WclttheileS von der Frage ab. ob es der Bürger partei oder den Arbeitern gelingen würde, den fortschrittlich-jüdischen Ring der Verwaltung Berlins zu lockern? Hierbei läuft ein gutes Stück Selbsttäuschung reip. llebertreibung mit unter. So maßgebend ist doch. Gott sei Dank, Berlin nicht für Deutschland! So wichtig für uns wie Reichstags- und Landtagswahlen sind die Berliner Geineindewalilen noch lange nicht. Das Berliner Ratdhaus ist nicht der Parlamentssaal. Damit unterschätzen wir weder die Bedeutung Berlins als Großstadt oder RcichKiauptsladi, noch des WahlkampseS- Berlin zälilt mehr Einwohner als mancher Bundesstaat. Sein Einfluß aus das politische, soziale, ge werbliche Leben in Deutschland ist täglich, oft höchst unan genehm fühlbar. Berlin ist zugleich die größte protestantische Stadl der Welt und wenn man es für ein schreiendes Mißverhältnib erklärt, daß in einer solchen Stadt ein Katholik Oberbürgermeister, ein Bekenner dcS mosaischen Glaubens Stadt verordnetenvorstand ist, so darf der Versuch, diese Zustände zu beseitigen, auch außerhalb Berlins aus Tlicilnahme rechnen. Es kam aber noch Eines hinzu, was es entlchuldigt, wenn die Berliner Gcmeindewahlcr glaubten, die Augen der Welt ruhten erwartungsvoll aus ihren Stimmzetteln. Berlin ist zugleich oas« jcnige größere Gemeinwesen, das bisher in vollständi er Abhängig keit von der Fortschrittspartei verwaltet wurde. De: Durckschnitts- Fortschritts-Plulister an der Spree that nun so. als wäre die gewaltige Entwickelung, die Berlin seit 1866 genommen, das aus schließliche Verdienst fortschrittlicher Negierungskunst. In Wahrheit haben die Hohenzollern Berlin zu dem gemacht, was eS ist. Die Früchte der Siege von 1866 und 1870 71 fielen den Berlinern unverdient in den Schooß. Dadurch, daß Berlin die Hauptstadt des geeinten deutschen Reiches wurde, nahm auch sein Gemeinwesen einen ungeahnten, unerhörten Aufschwung. Als Sitz der grössten B Hörden des Reiches zog es die geistigen und materiellen, besonders bie Finanzkräfte desselben an sich ; oft aus Kosten der Allgemeinheit. Alle Sätte strömten dahin, es wurde der „Wasserkopf" Deutschlands. Seine Stadtverwaltung hatte Milbe, Das zu verarbeiten, was »hm seitens des Reiches auf dem Präsentirtellcr gebracht wurde. An Ester und theilwrisem Geschick hat man es nicht fehlen lassen und die Danlschreiben, welche der Kaiser, die Kaiserin, der Kronprinz, die Kronvnnzessin und andere Prinzen beim Jahreswecknel oder ikren GebmtStagrn aus dir Glückwünsche der städtischen Behörden regelmäßig erlassen, erkennen daS auch voll an. Aber schlersrei mar oic Verwaltung Berlins keineswegs. Die Schuldenlast Berlins wurde unermesslich gesteigert; manches kommunale Unternehmen war gründlich verfehlt; brr der Anlage der „Rieselse der" sind Millionen zu Gunsten der Schützlinge der hcrrichendcn Cliguc verpulvert worden. Die Fortschrittspartei, welche stets gegen indlrecte Steuern deklamirt, erwies sich als unfähig, die drückende und dort besonders gehässige Mielhsteuer zu resormiren. Die Tyrannei gegen Andersgesinnte, welche die Fortschrittspartei überall betkätigt, wurde unerträglich. Sie geberdete sich immer übermütbiger, da sie in allen Zweigen ihres großen Verwaltungs bereiches nur von ihr abhängige Geschöpse untergebracht hatte. Eng verquickt mit dem jüdischen Kapitale beleidigte sie die von ihr Unab hängigen. vr. Strohmann und Ludwig Löwe ergingen sich in gemeinen Sckimpsworten gegen Institute und Personen der chrisilichsn Kirche. Für die Leidendes kleinen und mittleren Bürger« stanbcS batten die Herrschenden kein Herz. Dian warl ihnen höhnend Ausdrücke wie „Jauche", „faule Drohnen". „Hintersassen". „Be diente der Marftälle" an den Kopf. Damit hatte die bominirende Partei aber den Bogen zu strass gespannt. Die aus Antisemiten und Konservativen bestehende Äürgerparlei. wie die Arbeiter er rangen bei den Wahlen der 3. Klasse einige bemerkenswerlbe Erfolge. Die Wahlen in der 1. und 2. Klasse werden in der Mehrheit zu Gunsten der Fortschrittspartei aussallen. Wenn auch die Macht der herrschenden Clique nicht aus den ersten Anlauf z» brechen war — erschüttert wurde sie. Etwas rücksichtsvoller gegen Andersgesinnte und bescheidener wird sie sich künftig verhalten. Wenn unsere deutschen Frauen wissen wollen, wie die Fran zoien über sie urtheilen, so mögen sie nur den in der Tagrsgeschichte mitgetkrilten Artikel mit Aufmerksamkeit lesen. Die deutsche Frau ist darnach in alle Ewigkeit dazu vcrurtheilt, alle Modetliorheitcn der Pariser nochzuahmcn. Unsere Nachbarn wiegen sick in jener übermülbigen Sicherheit, die dem Sturze voranzugehen pflegt. Ein zelne ichüriere Köpfe aber erkennen die üblen Folgen der Deutschen- bctze völlig klar und warnen ihre Landsleute, e« nrckt zu übertreiben. In der „DöbalS" führt Gabr. Charme« oen Nachweis, welche Nach- theile die Unstäthigkeiten de« Pariser Pöbels bereits der Pariser Industrie zugesüat. Diese Schmähungen hätten es richtig dahin gebracht, daß in Deutichland die Ueberzeugung herrscht, Paris sei für dte Deutschen «i« gefährlicher Autenthatt geworden. Die prak tischen Wirkungen hiervon wären nicht auvgeblieden. In der etzigen Jahreszeit pflegten die Fremden am meisten in Parts ein- zukeliren und nach den Badekuren ihre Wintervorrätbe in Pariser tluxusgegenständen zu kauten. Diese Einkäufe seien eine der Haupt- quellen deS nationalen ReichtbunieS der Franzosen, trotzdem Zoll tabelten Nicht davon sprechen, wie sie in den Reisekosten! der fremden Gäste über vir Grenze geben. „Nun denn", fährt Herr Charme- fort, „die deutichen Reuenden sind diese- Jahr äußerst selten, die Gastböse. in denen sie abrusteigen pflegen, stehen leer, ihre gewöhn lichen Lieferanten jammern. Die Artikel de- „Antivrussien" und deS „Roi-Man" haben mehr vermocht, als die der „Norddeutschen Allgemeinen" und der „National-Zeituna". um die deutsche Kund« chait von Paris iernzuhalten. Man darf jedoch nicht vergessen, daß auch unsere Sicherheit dadurch aus- Spiel gesetzt werden kann. Gewiß denkt Herr v. Bismarck, was man auch sagen mag, nicht an einen Krieg mit Frankreich. Seine Blicke sind nach dem Orient, nicht uns zugewenbet. Eine Unvorsichtigkeit unscrerieils könnte aber seine Pläne ändern. Die geringste Beleidigung, die in Frank reich einem Deutschen zugesügt würde, könnte nicht »ml,in, bei der jetzigen Stimmung in Dcurschlanb außerordcnt iches Anstelle» zu erregen. Der geringste Zwischenfall würde mit einem Zornausbruche ausgenommen, die gelammte öffentliche Meinung sich gegen uns er heben und vielleicht den Reichskanzler mit sortreiße», dessen fried fertige Absichten nickt so unerschütterlich sind, daß sie ihr widerstehe» könnten oder wollten". Es ist sehr löblich und auch patriotisch, daß sich endlich ein französischer Publicist gesunden hat, welcher den Muth besaß. daS sranzösische Voll aus die Gcstibrcn des geradezu verbrecherischen Treibens der Radikalen und Intransigenten aus- merksam zu machen. 'Ilrntstt Ttlrsirammc drr „Dttsdilkt Nachr." vom Ist. Lltbr. Berlin. Das Kronvrinzenpaar besucht inoigen den Kastei in Baden-Baden und geht am Sonntag zu mein wöchentlichem Aufenthalte nach London. Der Koster tristt am Montag früh von Baden-Baden hier e>n. — Die„Kreuzzeit».ig" dementiil leiiiinintett die Nackrickt von der bedentstchcn Erkrankung MKtke's. Der g-cise Herr erfreut sich des bcitcu Wohlseins. Berlin. Bei der heutigen Stadtverordnete»»»»!,! der zweiten Abtheilnng wurden, wie vorauszusehcn, sämmtiiche sorlichrittlichc Kandidaten, meist die bisherigen Stadtverordneten, gewählt. Karlsruhe. Der „Basischen Ln»dcszcitung" zufolge wird der Landtag den 17. November einberuien. Cöslin. Im Snnagogenhraiid-Prozcß beschloß der Gerichts hof, einen Richter in Neusten», tclcgravliisch zu beauftragen, in der der Snnagoge gegenüber gelegenen Schule sich durch Augenschein zu überzeugen, ob man von dort den Raum bei der Synagoge über sehen könne. Die ganze Reihe von Schülern iagcr iämmtlich belastend aus, ebenso Lehrer Hübner, der dem anaeklagten Heyvc- mnnn die erste Anzeige von dem Ausbruch des Brandes machte. Die beiden Heudemann und Leshcim gingen sehr widerwillig daran, Feucriärm zu machen, sie begünstigten das Einschlagen der Wände, wodurch dem Feuer Luft zuaesührt wurde. Zeuge Buckholz, früher Dicnslkuectt Hendewanns, sah Löwenbcrg mit einer Petroleumkanne nach dem Tempel gehen und wurde vor dem Brand mit einer Fuhre nach Hans geschickt. Der OWIirige Steinbrecher Bester bestätigt Buckbolz' Angaben. Da-auf Parste. Wien. Gelegentlich einer gestern in Agram bei dem Handels mann Fsta Gutem wegen Verdachts der Thcilnalimc an den letzten Unruhen vorge ommenen Haussuchung wurden verschiedene vom Kaiier von Rußland gewendete und für die gliechisch-orientalstchc» Ki-ckcn in der ehemaligen Mililärgren e linv B-snicn bestimmte Kirwengewänder und Herligentuider vorgefunden. — Angesichts dir von Cettinje verbreiteten Aiarmberichie über die Zustände in de» occupirten Provinze» wird besimimt versickeit, daß Minister Kallan sich persönlich die Ueherreugm-g vrncyagt habe, daß Bosnien und die Herzegowina vollständig nibig sind. Die Rekrutirnng fand in größter Ordnung statt. Insurgenten eristiren lucht mehr, selbst gc- wöbiiliche Räubereien sind seltener geworden Kopenhage n. Folketliing nahm mit 60 gegen 16 den An trag HöruvS > Link?) an. alle Aniräge der Regiernag. die beider ersten Lesung beanstandet, an die Kommission zu verweisen, bis daS Mi nisterium zurückgetrelen sei. Dir Rechte protestirlc. Rom. Durch ein heute veröffentlichtes Königl. Dekret vom 26. Juli d. I. wird die Errichtung eines Militärkommandos in Cagstari aus Sarvinieist'-angeoroiiet; dasselbe unlersichl dem siebenten Armeekorvskommando in Rom und waren die Ausgaben dafür be reits in dem im Frühjahr vvrgelcgtcn Budget vorgesehen. Madrid. In Villänova in Portugal »oll ei» neuer Auf stand ausgehrochen sein. Die Behörden daselbst seien nicbi im Stani-e gerveie», denselben zu unlervrückeii »ad hätten die Siadt verlassen müssen. Warschau. Fast täglich erscheinen liier nihilistische Prokla mationen und zahlreiche Vcibast,mgen nihilistischer Agitatoren, „amen lick unter den Studenten, haben siattgeiunden. Gleich nach der Abreise des GencralgouverneurS Guiko vanLodz sind auch dort nihilistische Protlamalionen erschienen. — Krakauer Blättern zufolge rvare liier kürzlich ein preußischer Spion (?) verhaftet worden, der sich dem General Gurkv als Militär - Attache vorgestellt und mit dem General mehrere Festungen besichtigt und auch Pläne derselben ausgenommen habe. K o n st a ntin o v e l. In Ebios und Umgegend finden fort gesetzt schwache Erdstöße statt, in Katavanja und Rcisvere Zidga, welche durch das Erdbeben am meisten gelitten haben, sind die meisten Häuser eiiigcstürzt. die meisten Bewobner sind obdachlos, die bisher angegebene Zahl der bei der Katastrophe umgekommenen Personell scheint übertriebe». Der Sultan bat die sofortige Ab senkung von Hilse uno Unterstützung angeordnet. London. Die Erdstöße in der Umgebung von TickeSme daueui fort; »ach nrueren Schätzungen beträgt die Zalil der Torsten nur 200. Der Sultan ertheltte die Anweisung, obdachlos und notbleidcnd gewordenen Bewobner» der vom Erdbeben heim- gesuchten Distrikte Unterstützungen zu gewähren Halifax. In einem.'potel wurden zwei Individuen, Namens Bracker und Holmes, arretirt, deren Geväck eine Quantität Dnna- mitvatronen und zwei Uhrwerke enthielt. Am Leibe trugen sie gleichfalls Dnnamitvatronen, Holmes außerdem zwei geladene Re volver. Die Gefangenen geben sich für Amerikaner aus. Die Berliner Börse hatte heute ein wesentlich beruhig teres Aussehen. Freilich war der Verkehr wenig umsangreich, säst aus allen Gebieten erfuhren die Kourke kleine Besserungen, obgleich dir von den Hemden Plätzen vorliegenden Meldungen nicht sehr günstig lauteten ; internationale Spekulatio»spap>cre waren ziemlich belebt und trotz mancher Schwankungen etwas höher als gestern. Banken fest, ruhig, deutsche Bahnen gewannen vielfach etwas, öster reichische Bahnen gut behauptet. Montanwerlhe erfuhren keine nrnnenSwertlien Veränderungen. Industrien fest, Brauereien «n- ziehend, deutsche Fond- still und behauptet, Russen schwächer. »»»nr,»r> ». M.. IS. Oktober, »>NI»«. »r«»»i e,««t»d,dn ree. o»«. b«r»«n iro «Orr L,,ie —. veil. «ilHrrnnte —. V«»r«rml» »-» «»lizier » r»/,. Oelurr. «»idremr —. ««/, Nn,. »»Iknnle . 7,er RuIIeii —. -Ser Nullen —. L.crlenianleilie —. Nenesie Un«ar. »oidonietSe . u. Orieniunietde —. Un,,r. Pavierremc —. Dieconl» —. Saurier s». «oiidardiiab» IS-"/,. Mainrer Iv," ,. Wien, >!>. Ottl-i-er. Srcdil 281.0». Staat«». 81.1.10. Lombarden -ldeidal —. Rordweslb. I88.W Marknoien 88,»7. U»a. llred» 282,21. SelLalilio«. V««». I». Lkloder. iLidlu»., Renie 78.87. iinieibe IV8.87. Jialtener 01.20. Oiiattdad» 80d.uv. Lomdarden 820,00. d». PeririliUen 278. Sandler .751. Leslire, »«ldrenee 8»> >. 2«>>»»n (Setreidemarkt). sSLiut» IS. vkiober. Weizen nomtoell. ledwer »ersduilich. «naekommcner Nlhia, unoerdnder», Medl, Haler träge, Modigerftt, Mo» LH», billller. auch ein Sechsender, ein Spießer, drei Mittcttlnerr und ein Kalb zur Strecke gebrockt. An der Hosjagd ans Krencr Revier bei Eos- wig betheiligten sich S. M. der König und Ihre Kgl. Hobelten Prinz Georg und Friedrich Augu st. Außerdem hatten ll Kavaliere Einladungen erhalte». Das Ergebniß beiland in 1 Relibock. 54 Hasen und 84 Kaninchen. Tie nächste Hosjagd gilt dem Ttiarandtcr Revier. - Major von Malortie erhielt das Eomtburkreuz 2. Kl. mit Schwertern des Herzog!. Braunschweigischen Ordens Heinrichs des Löwen. -- Herr AvvcXationsrath a. D. Carl H ei »r i ch Pieti ch. der älteste Jun'l Dresdens, der letzte Juüizamluiann zu Dresden, der in den 1860er Jahre» in den Ruhestand trat, ist velgai-aene Mittwoch im Aller von üll Jahren, nachdem er vor Jahr und Tag aus der ie'ößnitz wieder nach Dresden - Neiuiadt verzogen, »ach klir-en Leiden sankt und ruhig verichicden. Wahr, oben, eimach, und bieder, ein eckt deutiiber, lreu sächsischer Charakter, wird sich Mancher, der dem nunmehr zur ewigen Rnbe Cingegangenen im Leben näher getreten, gern der stattlichen Winde in Wort n»d Gestalt erinnern. Rach seinem Rücktritt vom Anne, ui weicht»» auch ibi» manche Widerwärtigkeiten nick,! erwart bleiben willen, hesckiäitigtc er sich mit historischen Studien und soll dem Vernehmen nach zuletzt eine Gcichickste der Lößnitz unter der Feder gehabt haben, weiche durchaus aus arck»ivariiche Studien fick gründet. Er war vor 14 Jahren Mitbegründer und erster Voriitzenocr dcS Dresdner GeschickitsvercinS, Vorsitzender des Augenlranken-Heil- vereins und Helfer vieler Bedürftige». Schmucklos und einfach, war sein Wunsch, Laß er zur Erde gebettet werde. — Nächste Woche beginnt in den König!. Bergen die Wcin - l!es e, und zwar Montag den 22. in Pillnitz, Mittwoch den 24. in der Hoflößnitz und Montag den 20. in Cossebaude. — Dem vorgestrigen Facke 1 zuge ist vor Allem die Pünkt lichkeit und Ordnung nachznrülimen, mit der er in Scene ging. Zur Minute erfolgte das Eintreffen der Körperschaften auf dem Versammlungsorte, zur Minute daS Anzünden der Fackeln, zur Minute der Abmarsch. Um das Arrangement des Ganzen hat sich in der Thar Baumeister Bruno Müller wesentliche Verdienste er worben. Nachzutragcn ist noch, daß in dem Zuge derjenige Zchimmelbengst mit auftrat, der ziemlich ein ganzes Jahr als Modell für dasjenige Roß gedient bat, das Kaiser Willie.m auf dem Relieffriese des Denkmals reitet. Ein Schüler Schillings ritt rieien Modellschimmelßengst, der dem hiesigen Schmiedemeister H. Fockc gehört. Meister Schilling rief, als er sein Roß gleich wieder erkannte, sickit.ich ersieul aus: „Ack. da ist ja auch mein Schimmel!" Als der Zug vor dem .Hause Schilling« eingetroffen war. gewährte der große schöne Strieseneiplatz mit seinen Hunverten von Fackeln und dem Ausflaiiime» bengalischen Feuers ein ganz unvergicicb- liebeö Bild. Pro». Schilling emvsing, umpelen von keiner Jomckie and nncbstenVerwaildte», sowie in Gesellschaft deS Pros. Weißbach ven Vorstnnc» der Kunstgcncsie-iichash in deren Namen Lberstli-nlenant v. Gop die Begrüßungsrede in sehr eindrucksvoller Betonung und Herzlichkeit sprach. Zum Schluß üb rreicbte er dem Meister den wohlverdienten Lorbcerkranz. Vr. Schilling war so ergriffen, daß er seden, Mitgliede stumm die Hand drückte. Dann über brachte er einen kostbaren Pokal herbei» gefüllt mit jenem edlen Rhein wein. mit welchen bei Einweihung deS Denkmals die Stadt RüdeS- bestn den Kaiser selbst bewirtkct. Schilling kredenzte ihn seinen Gästen und trat dann mit Herrn v. Götz auf den Balkon hinaus. Bei dem Anblick des Meisters brach ein unermeßlicher Jubel aus und es hatte Niemand nöthig, erst noch aus ihn ein Hoch auszu bringen. Als dann die W.'cht am Rhein gesungen und etwas Ruhe eingelreten war, hielt vr. Schilling eine kurze, aber begeistert ieinem Jiniercn entquellende Dankesrede. Es sei immer eine schöne Ausgabe der Kunst gewesen, die hohen und hehren Gefühle des -Volkes in großer Zeit im Bilde zu verkörpern. Was ißm in stiller Stunde vor der Seele geschwebt, stehe jetzt verkörpert aus der Bergesliöbe am Mein. Der herrlichen Entbüllungsseier sei jetzt der beimachlicke Gruß gefolgt. Er danke Allen, besonders abe. seinen Genosse» am Werke. Seine Rede schloß mit dem Rufe: „Das geeinigte friedliche Deutschland lebe hock!" Diese Worte fanden stürmischen Wicderhall. Sehr malerisch gestaltete sich auch daS Verbrennen der Fackeln auf der alten Vogelwiese. Auf deren östlicher Hälfte bestehen annoch, zum Leidwesen der Ndjacenten, tiefe Gruben. Ilm die größte dieser Vcriicsungen. die sonst unmittelbar bei großen Stabten nicht leicht Vorkommen, schloß sich der weite Kreis der Fackelträger und nun flogen in weitem Bogen, wie Raketen, aus der Peripherie dcS Kreises in die Mitte die brennenven Fackeln und bildeten bald ein weites, wolil 40 Meter im Durchschnitt haltendes Feuermecr, daS einen unvergleichlichen Anblick gewährte. Erst der immer stärker fallende Regen verscheuchte in der zehnten Stunde die Tausende, welche dem seltenen Schlußschauspiel beiwohnten. — Im Anschluß an div Ovation zu Ehren unseres Mitbürgers Pros. Dr. Schilling hatten mehrere der beim Fackelzuge betheiligten Korporationen festliche Kommerse veranstaltet. Der großartigste derselben fand im Saale von Braun'S Hotel statt und wurde von der k. Kunstakademie veranstaltet. Außer den Mitgliedern deS Profefforcn-KolleaiumS — wir bemerkten unter denselben nicht nur den Gefeierten selbst, sondern auch unter Andern die Herren Prosefforcn Preller, Scholtz, Hofmann. Baurath Livsius, Hofrath PauwelS, Bürkner, Gen, Ehrhardt und Hofmaler Ehoulant. Im Festschmiick der in einem Tage von Herrn Kircheiscn modrllinen Rieirnbüste Schillings, welche zwischen den Büsten von Kaiser und König Ausstellung gesunden, einer von aigantilcher Blattpflanzen« gruppe umgebenen Fatzvnramide, langen Guirlank-cnreihen. Wappen und Fahnen prangte da» Kommersiokal in dem die Aommercirenden an langen Tafeln unter Vorsitz des Hauptpräsidenten Herrn von Jordan Platz nahmen. Derselbe widmete die ersten Worte der 1,'olalrS miV Lüchsiscke«. — Del der letzten in der Dresdner Haide auf Fischhäuser Revier veranstalteten Königl. Jagd wurden außer anderem Wild Bedeutung des Kommerses und gipfelte toastend aus Meister Schilling uno einem Hockruse aus Kaiser. König und Reich. Grüßeno und den Kollegen. Vorsitzenden und zahlreichen Freunden die Hand drückend, nahm hieraus der mittlerweile cingeireiene Professor Dr. Schilling, der neue Ehrenbürger der Stadt Dresden, den tbm be reiteten Ebrenvlah an der Haupttafel ein. Der zweite Präsident erbot» seinGlas zum Hochruf auf die Professoren! der Akademie, Prof. Ebrhardt widmete den jüngeren Studirenden den guten Rath, sich der Kunst zu erfreuen und bestrebt zu sein, die besten und vollkommensten Werke, wüidig der deutschen Errungenschaften auSzusübrcn. Pro fessor Schilling führte in schwungvoller Weise seinen Wahlspruch auS. daß der Künstler sich nicht um Geldes und Gutes, sondern um der Kunst willen bestrebe seinen Werken die möglichst hohe Vollendung zu verleihen und in dieser Befriedigung zu finden. Mancher kräftige Salamander, manches tüchtige Wort reihte sich in die kräftig gesungenen KommerSliedcr ein und hielt die Komincrci- renden an die Tafeln bis zum neuen Tag gescffelt. Nicht minder lebhaft ging eS bei dem im weißen Saale des Meinholo'schen Eta-
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