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- Erscheinungsdatum
- 1883-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188308304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-08
- Tag 1883-08-30
-
Monat
1883-08
-
Jahr
1883
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Leltirivhtukrthl-lchl »erUm« Dresden. »««ftlvlaft Et», kü» 7 Udr >. d. »n»d.: Naririiftr. Ui. Iltonnemciuepiei» »iencniln »ich 2 Mari S» P,qe„ durch dir Post 2Mark i'.Psgc. N»m»>. WPjne. Kür di« I»üüou»k rin-eiandtrr Ma» «ilcrtpl« muchi lick die RevaeU»» «ich» veriiindlich. «nnoncen >ür uns „rinne» «n: Di« «iinoncen-üinicaux v.ib aalen- ft»t« L >l«»s>«r; - üludiil Ot»N«: — Laude L«omi'.: — Z«vali»k„»u„t: - v. »iliiUe« b> chdrlid: — ttiov. tiieli !>l Siedeln»»: — 5z. ivarck äi «». in Holl«; — SlcliirrmHomdura. T-gekkatt für Politik, Unterlialtmui.Geschäftsvkrkehr. Lörsknbericht,Frem!>enllste. rerrlprechStttr» Sk^u (Allst.) u.»«»(R«st., Snirrole ««rdr« M-r1«»tr»t« » »» Nachm. 3 Udi anae»»»»««. Ba«m°g» dt»v>itto,»I»»»r. An »«uliodt nur an »och««»»,,:«. «l°«, cga„e Nr. d dittiochjteuL — Di« »tnidalii«« P«,ii,kil« i»W IL Ps. Lingesandl die geile « Vi. Line Laraiuie für da» »«chll- t-iatge itricheiuen d«r Inj««,« wird »ich! »egeden. tlurwiitigc Annoncen- Aufträge ftiiertren wir nur gegen iftranu, m«»«n»».^«ftlung durch vr,e>. niarken oder «iollci»,Ldlu»g. Ach! Silben kosten Ib Pkg. Jnfcrut« für die Montogg-Stummer oder noch einem gcstlog« die Petileetle «Pi. ^»-8 redauft-ccl«. 6rv80>»ri1t8- u. ^VütlisvIiasts-LUekvr, ! i'i-ovo» I »driltut. I.»xvr von N»upL-u. «'»d^eküoderu, ; ^ eidr>»l«»koi»tre»otE. sie. kpa« »«UtLl. : 1 nplrdllfdcr u. vüeüertUrloAoüsrirUldellNtt. rüLittortixuu^vv ^„lor ü^rt »ictmoN unä vxriet. l'liueii». IZv^fo-» >l»- ss»ri«I, 8»1v unä vorlü-kilcktt I^nderclieill 8oekne Lrstv Iie»«88«»«vUv kür ovliien Vsinessig ä u. II. leenwui« N«»II. . nitii e^rr. 04. lj g g tz ^ äichrerbema-^e't.I.I M AklltlA ät !^rlt28dlt8, )lei ^ krok. vr. FLKvr'8 AkormLlLULüAv, i<v7msiÄiKei ^ Nr. SIS. 28. l-ttM«. lstav: »8.««» erpi. s E — ! Dresden, 188;!. Tsmicrstag, :r«. A«g W ilen !ll»Nt ÜGteiMr M«e«Iv» tüI»an»eiL«ntw »ok »N« „irrv««Nivr Xr»vli» rlvlrtsn" Ii» «lee I7»pv«IIt>oii, !N»rl«ir»ti^a»t«v I», »i» »«» R»L«i«ii1zr<eii, ssün niiAvLelA Ii«> «Io» IÄ»»t»ve>. VoAtaiiibtalt«»» ti« «loiitAt lion ttvlt l»d,zr« Iitntv irii NL I'teiiiit^on, In «Irer Ovbitvre.-I »>e»r. i7I«»nnr« t«t«e D» 77 Ii». vxol. I^l«»»a8»I»It«>r r»ii»r« »«»«uinvii. LxflvtHHoi» <I<;r Veroniworllicher Redakicm siir Plüllllfchkö vr. Emil Biere y in Dresden. Nichts Feindliches hat seit dem Franksnrtcr Frieden daS deutsche ^ Reich gegen seinen westlichen Nachl'ar unternommen. Selbst die! lebliafteslcn Anklüger unter den Franzosen vermögen dem Fürsten! Aismarcl nicht eine n Fall nachzumeisen, ivolici er gegen Frankreich etwas Schlimmes im Schilde gesichrt hatte. Wenn unsere Nachbarn gleichwohl von Zeit zu Zeit von bangen Sorgen crgrisscn werde», Io entspringt dieses Gesühl der Wahrnehmung, dag allerdings die Politik des deutschen Reichskanzlers den einen Grundgedanken eonscgnent scsigehaltcu und siegreich durchgcsührt hat: Frankreich zu vereinsamen. Unablässig war und ist BiSmarck bedacht und bemüht, seine Schopsung, daS deutsche Reich, vor Erschütterungen zu sichern und alle Gesabrcn von ilir abzuhaltc». Das erste Ersvrocrnib dabei bleibt die vollständige Fiolirung Frankreichs. Die Republik klopste der Reihe »ach bei allen Mächten Europas um Bundcvgcnosscnschast a»i cS gelang der Staatskunst BiSmarck's iedesmal, den Franzosen diese Bundesgenosscnschast abzuschueidcn. Darür einzig besteht die ganze Feindseligkeit Deutschlands gegen Frankreich. Fm Ernste kann man uns aber nicht daraus einen Lorwurs machen, dag wir einen Feind abhalten, seinen bösen Willen in Diäten umzusetzen. Wenn Äismarck jeht daran arbeitet. Spanien in den mitteleuropäischen Friedensbund hineinzuzieben, so mag die Erkenntnis der Franzosen, dab ihnen abermals eine Hoffnung in den Brunnen fällt, einen genügenden Erklärungsgrund abgeden für die Wuthausbrüchc, mit der ihre Presse Deutschland angreist. Spanien bedeutet für sich allein im Vergleich zu den wasscnstarrendcn Militärmächten nur wenig; seine geographische Lage aber im Rücken Frankreichs — dieses als Feind Deutschlands gedacht — macht eS für Frankreich gefährlich-, sie nöthigt dieses, im Falle eines europäischen Zusaimnenitosics eine Armee an den Pnrenäen auszustellen. Deutschland ist eben der bewaffnete Fricdcnswächler, eS zwingt Frankreich Ruhe zu halten und diese Erkenntnis ruft zeitweilig dort ein wülhcndcs Ausknirschen hervor. Erleichtert aber wurde dem Fürsten Bismarck die Arbeit der Jsolirung Frankreichs durch dieses Land selbst. Weder Spanien, noch Italien, noch die Balkanstaaten, noch Skandinavien, noch England sind die Feinde Frankreichs. Wie kommt cs, das alle diese Länder auf dem Punkte sind, aus die Seite Deutschlands zu treten und gegen Frankreich Front zu machen? Die Schuld davon haben sich einzig die Franzosen selbst zuzuschrciben. Fhre turbulente auswärtige Politik verletzte die Interessen aller anderen Staaten. Roch mehr entfremdete sich Frankreich die Snmpathicn aller Volker durch seine geradezu unsinnigen Rüstungen. Es zwang ganz Europa, sich immermehr in Ausgaben sür HcereSzivcckc zu erschöpfen. Mit immer erkenntlicherem Mißbehagen entrichten die in friedlicher Arbeit wetteifernden Nationen diese ihnen durch die Revanchclust der Franzosen auserlegte Anegssteuer. Es ist einer Republik, derjenigen der Franzosen, Vorbehalten geblieben, den Militarismus auf die Spitze zu treiben und alle Völker zu zwingen, cs ibr darin gleichzutliun. Wenn Fürst Bismarck bisher die ironzösische Republik als diejenige Staatssorm ansah, welche am ehesten die Fortdauer des Friedens verbürgte, so haben die Tbatsachc» diese Annahme alS nicht mehr so stichhaltig erscheinen lassen, slein zkönig- oder Kaiserthum vermöchte den Gesammtsrieden dauernder zu bcoroben, als diese von Waffen starrende Republik. Wenn im Laufe der Zeiten sich die französische Republik daher in eine Monarchie umwandeln sollte, so würde die deutsche Politik darin gewiß nicht mehr wie früher eine solche Bedrohung des Friedens zu erblicken vermögen. Es erscheint nicht gerade als ausgeschlossen, daß bei dem Reichs tag, so kurz seine Dauer und so engbegrenzt auch sein Arbeitsfeld, doch die große europäische Politik zu Worte kommt. Die Vertretung der deutschen Nation wird sich kaum die Gelegenheit entgehen lassen, bei der Genehmigung deS Handelsvertrages mit Spanien eine Kundgebung der Sympathie für diese Nation zu inicenircn. Die Svamer wissen, daß wir in Zukunft nicht blos Kork und Spi ritus, Eisen und Rosinen mit ihnen billiger handeln, sondern auch rege politische Freundschaft zur Erhaltung des Friedens pflegen wollen. Vielleicht gicbt auch der Fall des Abgeordneten für Metz, de» Tbierarztes Antoine» Anlaß zu einer großen politischen Kund gebung. Gegen diesen wütbenden Deutschenfeind ist bekanntlich die Anklage wegen LandesverratbeS erhoben worden Eine Verhaftung dieses Französlings hat nicht stattgefunden. Die bei ihm vor- genommenc Haussuchung mag kein hierzu ausreichendes Belastungs material ergeben haben. ES ist auch nicht anzunehmen, daß dieser ebenso eitle als wüthende Viehdoktor so unvorsichtig gewesen wäre, neben seinen Recep en gegen Milzbrand und Rothlauf compro- mittirende Schriftstücke in seiner Behausung zu verbergen. Zur Fort setzung der Untersuchung gegen ihn bedarf eS für die Dauer der ReichStaaSsession einer Genehmigung des Reichstag». ES ist hier bei willkommener Anlaß, das Gebühren dieses Herrn zu brand marken. Plan braucht nicht so weit zu gehen, seine Ausstoßung aus dem Reichstag oder seine Landesverweisung überhaupt zu ver langen — derartige ungesetzliche Forderungen wären zugleich im höchsten Grade unklug — aber der Reichstag kann doch vor ganz Europa mit imposanter Gewalt bezeugen, wie der Gedanke einer Herausgabe von Elsaß-Lothringen nirgend» in deutschen Herzen den leisesten Wiederhol! findet. Die fortgesetzten Fudenkrawalle in den rein magyarischen Graf schaften w>e die Bildcrstürmcrcien der Kroaten gegen ungarische Staaiswappen haben den Gedanken nahegelegt, den ungarischen Reick>srath allßerorde»tlichcrwcise cinzuberufcn. Tie Pcster Regie rung ,st entschlossen, den Kroaten de» Herrn zu zeigen. Darum mußte der in Kroatien ungemein verehrte bisherige Banns springen. Was Gras Pejacsewltsch vermöge der persönlichen Beliebtheit, welche er bei seine» Landsleuten genoß, vielleicht dinchgeietzt hätte, wird seinem Nachfolger in> Amte unerreichbar bleibe». Es ist fichcr, daß die Magyaren fich die jetzige Gelegenheit nicht entgehen lassen wer den, ven Paste» mit einen' in ibrem Sinne verläßlichen und ener gischen d. h. »ltramagyariichen Manne zu besetzen; ebenso sicher ist aber, daß dieser bei den Kroaten ans die entschiedenste Ablehnung stoßen und sich zur Gewalt getrieben sehe» würde, selbst in dem Falle, daß — inns aber sebr nnwalnscheinlich in - ein Kroat sich dazu hcrgebcn würde, als Werkzeug der Pläne Ungarns zu dienen. Gerade sie Gcring'ügigkcit des Streitfalles, die Umschntt des Wavvcnö, läßt bcj der namenlose» Erbitterung, die sie erregte, er kenne», wie tief der Haß zwischen beiden Pölterschaslen eingewurzelt ist. Dielingarn sind entschlossen, allen Versuchen, oas Grnßkroaten- i^cich deS heilige» Zwonimir ans Kosten der Krone des heiligen Stephan zu etabtircn, von Haus aus energisch entgegenzutrebn. Warum aber mußten sie die Gefühle der Kroaten durch sie Wappen srage reizen? Tie Kroaten sind aber nicht die ^'cule, sich gutwillig daS harte magnarische Foch aufcrlcgen zu lassen. Neiikste Ttlrfiranime der „Dresdner Nachr." vom LU.August. Berlin. Staatssekretär v. Bötticher crössnetc den Reichstag mit einer Rede, welche sich ausschließlich mit dem spanischen Handelsvertrag beschönigt. Sic besagt; Die Berufung des Reichstags erfolgte belmss verfassungsmäßiger Beickstußtass'nng über den deutsch-spaiuschen Handelsvertrag; die Bundes-Regie rungen babeir sich wegen des dringiichcn Wunsches der deutschen Fudustrie aus baldiges Fnkrastlreten der Zollerleichtcrungcu zu der Aussassung geeinigt, daß aus Grunv diplomatischer Ver ständigung die vorläufige Fnlraftsetzimg von ZvIIcrinäßigungcn ge schehen solle, vorbehaltlich der Zustimmung des Bunüesratbs uns des Reichstags, daß sür die darin liegende Abweichung von Bestimmun gen der Verfassung Indemnität nachzusnchen sei. Der unerwartete Umstand, daß in weiteren Kreisen gegen die Abweichung vom Buch staben der Verfassung Klage erhoben worden sei und das Prinzip des Fndemmtätsvcrfalncns bestritten wurde, vcranlaßteu den Kaiser zur soiortigen Berusung des Reichstags, um entgcgeustchendc Be denken zurücktreten zu lassen. Berlin. Ter Reichstag nalnn die Eröffnungsrede stehend und schweigend entgegen. Präsident v. Levetzow brachte daraus ein dreifaches Hoch aus den Kaiser aus, woraus die Auszählung begann. Dieselbe ergab die Anwesenheit von 260 Mitglieder», wo nach der Reichstag utia heschiußsäbig war. Windtborst beantragt mit Rücksicht aus oie voranssichrliche Kurze der Session die Wieder wahl des früheren Präsidiums, womit Richter sich einverstanden er klärte, waS indcß nur mit Rücksicht aus die Kürze der Session ge schehe. Das Buren» wurde cinstiiniuig wiedergewäbit mir der einen Abweichung, daß Enioivt die Stelle eines Schriftführers an Stelle Löwe's wieder übernahm. Nächste Sitzung morgen. Tagesordnung: Spanischer Handelsvertrag. — Rickcrl kündete einen Antrag an ans Verweisung des Vertrags an eine Kommission. Die Forlschritts- fraktion macht sich erst Abends über die Frage der Kommissions- Verweisung schlüssig. Ein Theil der Fortichritrsparlci will ein be sonderes Fnveinnilätsgeietz beantragen. Einige wollen sogar die nachträgliche Gcnchnug.mg -» den provisorischen ZoUhcrabsctzungen versagen. Van Seiten der Opposition weiden Dr. Hänel (Forl- schrill» und Bebet, als neuer HainblirgisÄcr Vertreter, sprechen. Die Secessiviiiilen verbreiten eine Fiit-npellalion wegen der Pntt- kamec'schen Interpretation des Wörtchens „schon" gelegentlich der Anberaumung der Ersatzwahl in Liebenw°rdn Torgaucr Wahlkreise. Berll ii. Der Bundeslnth gencbmigic beute die intcrnalioiiale Fischerei Konvention, sowie das AilSsühinngSgesetz dazu. Der heu tige» Eröffnung des Reichstags wobnien u. A. der sächsische Bundes- bcpollmüchliglc von Noslitz-Wallwitz und der neue sächsische Militär- beiwllmächtigie v. Schiiebcn bci. — Die Reineinnahme des gestrigen Fschia-Fesies beträgt W.OOü Mail W i c n. Ei» amtlicher Bericht ans Zalaiövo meldet, daß dcrt die Wohnungen der sämii'.tlichnr lU» Ilwen>aniilien dcmolirl und l i Kaustäben total ousgcraubt wurden. Wie cs heißt, wurden die Bauern van vcrlarvten Männer» konnnnndiii. M aricnbad. Die Kaiserin Eugcnie ist soeben bicr eingc- trosscn und vom Kuipiil l kniii frenndtichst begrüßt worden. Paris. Dem Akariiiemiilislcc gingen die Präliminarien des am 2 >. August in Hu>- iinlerjeichnetcu Fricveilsvenrags zu. welche die vollständige Anerkenn»».! des sranzösischcn Protektorates über Anam und Toiiking. tcrner die Ancklirn»^ der Provinz Dinthuan an Eochinchina, dauernde Besetzung der eeoits von Thuanau und der Linie Vingchna, die sofortige Rückbnufnng der nach Tonking gesandten anamitischcil Truppe», die Wirderausnabmc der Geschälte durch die Mandarinen, die Anerkennung der von deir Franzosen eingesetzten Beamten besagen. Frankreich übernimmt die Ver pflichtung. die schwarze Flagge ans Tonkmg zu vertreiben und den Handel und Verkehr zu sichern. P aris. Die Republikaner setzen Gerüchte in Umlauf, wonach Don Carlos Anspruch aus die Erbichast des Grasen Ebamlord er bebe. Tie ronalistischcu Parteien bonen, daß sich die Bonapartisten ihm zur Unterstützung der Ansprüche des Grasen Paris an- schließcn werden. Der Kaiser von LÖsterreich soll mit dem Grasen von Paris eine Unterredung gehabt haben, der sehr großes Gewicht bcigelegt wird. Zu den Beiscyuiigsseicrllchkcltcu in Görz haben Oesterreich, Rußland. Spanien uno Portugal offiziell ibre Betbei- ligung zugesagt. London. Die Cholera ist unter den Soldaten zu Gonisse Die Berliner Börse entbehrt auch heute der Anregung. Wien ist auf daS Gerücht von russischen Rüstungen, auf die Un ruhen in Ungarn und auf minder günstige Erwartungen in Bezug auf den Getreidrexport verstimmt. Hier waren spekulative Banken relativ belebt, aber niedriger. Kassabonken still, unverändert. Auch die spekulativen österreichischen Bahnen lagen still und schwach. Oe- stcrreichische Prioritäten wenig verändert. Deutsche Bahnen waren im Allgemeinen fest. Ostpreußen zogen nicht uiiheträckstlich an, Marienburger dagegen weichend. Bergwerke fest, Kohlenwerle be vorzugt und vielfach beträchtlich höher. Bei anderen Iiibusirieoa- pieren wiegen gleichfalls die Avancen vor. Deutsche Anlageiverlhe geschäftslos. Fremde Renten nicht ganz behauptet, namentlich war ungarische Goldrente gedrückt. ITeanIftir» r». Lu«istl, «den««, dredu 2KW,. «„Ltldiilin 771",. Lom barde» 00er Loole —. veil, etlderrenlr —. Papieveeme —. Peiijie, 7»2. Oeiterr. «oldrenie —. «»/, Ui«, »«»reine . 77er Mulle» —. !-0er Rusen —. ü.vrleiitanleibe —. Neueste Unoar. »«ldanlestl« . Ortenionleibe —. Un»»r. PeNNerrcnIe —. Mlcont» —. Lavveer 7!-,. Kotibardliium !>!>,,. Mailend —. Pari». 2a. Allinist. lEchiud.l Mente 7S.SL. Nnletde I0S.70. Italiener l>a.7<>. StaLllbah» 072,bo. Lombardei, srll.is. d». Priontöien 202. llalioier iläs. vesterr. »oldrent, dd>/,. Heilst«. LolalcS uilv Sächsisches. — Als Nachfolger des vernnglücklcn Kicishauptliianns Dr. Hübel wird jetzt der nulicre Aniishanptinann und jetzige Geh. Rath im Ministerium des Fnnelu Herr Vodcl genannt. — Am Montag Vormittags '/«I I Uhr rückte das l. und 3. Ba taillon deS I. (Leib-» Gieilabierreginicnts, in dessen Reiben Prinz Friedrich August, Kgl. Hoheit, als Sekondciieutenant sieht, in das zu Ehren des hoben Gattes reich geflaggte Ebersbach ein. Ter Prinz hatte den Weg von Dresden bis Ebeisbach zu Fuß zurllck- geiegt; er winde beim Einmariche vom Gcmcindevorstand Müllei einpinngen und nahm mit seinem militärischen Begleiter, Herrn Major von der Planitz, Ouartier in der geschmackvoll dekoiirten Wohnung des Ur. >»oä. Freiherrn von Keller. 'Nachmittags besich tigte der Prinz das Fabrikelablisscment von Hermann Wünsche, welches ca 2000 Menschen beschäftigt, und besuchte außerdem noch das Waarenlager der Finna E. F. Heute, woselbst er aus den vor handenen Stostcn ein Piäsenl für Prinzeß Mathilde ausmählte. Der Prinz bekundete iür die Erzeugnisse der dortigen hochentwicke'ten Industrie lebhaftes Interesse und nahm von allen Einrichtungen eingehend Kenntniß. Um 5 Uhr fand im Kretscham Diner statt, welches gegen 7 Uhr endete und an welchem die säninltlichcn Lssi- zicrc Tbeii nahmen. Um diese Zeit begann im Garten des Gail hofs zur „Stadt Leipzig" ein Eoncert von der vollzähligen Regi- inenIStap.llc unter Veitiing des Herrn Musikdirektor Ehrlich, zu dessen Bestich über 600 Personen (eine hier bei ähnlichen 'Anlässen noch »ie erreichte Ziffer) erschienen waren. Auch Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August verweilte dis gegen 0 Ubr im Eonccrt- garle». Tie vorzüglichen Darbietungen der Ehrlich'scheu Kapelle haben in hohem Grade cutbusiaomrrt. Am Dienstag früh punkt 5 Uhr war Prinz Friedrich August bereits am Sammelplätze und niarschirtc '.-6 Uhr mit seiner Kompagnie ans der Straße nach Euiiuersdors und Hcrrnbut weiter. — Die Bcbcnswürdigtcit und das echt »ütitärische Auftreten des jungen Prinzen habe» demselben die Sinnpathien der hiesigen Bevölkerung vollständig errungen, denn 'Nichts imponirt dem Landbewohner mehr, als wenn er ein Mitglied seines angestammten Herrscherhauses, dein einst die Sorge sür das engere Vaterland obliegen soll, in treuer Pflichterfüllung mit dem geringsten seiner Kameraden wetteifern sieht. (Charakteri stisch ist cs übrigens auch daß die gestern zahlreich hier anwesen den österreichischen Nachbarn ihre Bewunderung darüber nicht be- meisicrn konnten, daß ein Prinz aus Königlichem Geblüt in den Reihen der Soldaten Liculcnantsdienste verrichten und wie sedcr Andcre minder hoch Geborene sein Ränzlein aus dem Rücke» tragen müsse). — Tic Germania ans dem Altmarkt ist in den letzten Tagen der üblichen Abwaschung und Abspritzung unterzogen worden, damit sie sich am bevorslebcuden Scdantage recht blank präscntirc. Wie dies fast immer der Fall, wirbelte nach gcthaner Reinigungs arbeit der hestr e Wind wiederum dicke Wolken SlaubeS aus den weißen Marmor. Vielleicht berücksichtigt diese Germania-Ersah- rungcn der Stadtrnth bei der Entichlictzung über die Ausführung deS Brunncndenkmats, das den Albertplatz schmücken soll. Es handelt sich dabei um das Material: ob Sandstein, Marmor odcr Broncc ? Die Entscheidung steht unmittelbar bevor. — Bittere Klagen gehen uns über den langsamen Fortgang der Schiencnlegung aus der Pillnitzerstraße zu. lieber 14 Tage sind schon verflossen und noch immer ist nicht einmal das Stück Eliasstraße bis Blochmannilraße fertig. ES ist dies etwa der ö. Tbcil der langen Pillnitzerstraße. Wenn in diesem Tempo sortgcardcitcl wird, dann ist diese verkehrsreiche Pulsader der größten Vorstadt Dresdens nicht vor November wieder passtrbar. Das Publikum äußert laut seine» Uiimulh über diese Verzögerung. Wer hierfür verantwortlich zu machen ist, darüber kann sich Jeder mann ein llrtbeil bilden, der die Vrrbältniffe kennt. DaS Ausreißen des StraßenpsiaslcrS, die Abfuhr der S.cine, die Herstellung des neuen Straßenplanums und die Neupstastcrung ist Sache des Stadtban- amtes. Der Direction der Pferdebahn liegt hingegen das Heraus reitzen der alten Schienen und das Einlegen der neuen Geleise ob. Tic Pscrdebahndirection muß mit Letzterem so lange warten, bis die vom Stadtbauanitc zu leistenden Vorarbeiten dazu fertig sind. Ta diese Vorarbeiten (Gründe unbekannt) nur sehr langsam vor- scbrciten, io hat die Pscrdebahndirection bereits Leute wieder ent lasse» müssen, obwohl sie i» ihrem eigenen Interesse wohl eher wünschen möchte, die doppelte Zahl zu lxnchästigen. Die zum Bc- tnebe der Linie Striescn-Altmalkt-Schäserstratzc bcnöthigtcu 20 Stuck Pferde siehe» bereits seit Wochen müßig im Stalle und ebenso warten die neuen Waggons vergeblich aus ihre Benutzung. Die Direktion der Pscrd.-bahn aber hat jetzt Gelegenheit zu beobachte», wie verfehlt es von ihr wäre, das Projekt durchzusührcn, von Llasewitz aus lediglich die Marichallstraße zu durchfahren. Die künftigen Fahrten der Linie Striefen-Altmarkl sind sür die Pillnitzerstraße lange nicht Ersatz sür den Wegfall der durch sie nach Älascwitz führenden Linie. Man hat jetzt schon berechnet, daß. weil die Pillnitzerstraße nicht passtrt wirb, die 100 Wagen, die täglich nach Blasewitz fahren, jeder im Durchschnitt ü Personen weniger befördert; das ist ein Ausfall von täglich 500 Personen. Die Pill- nitzerstrnße mit den in sie mündenden 8 Zugaiigsstraßcn, mit dem Instizvalaste und seinem gewaltigen Personenverkehr ist eben eine der allcrbclebtcsten Straßen und >>e wird geschädigt, wenn der Hauptstrom von und nach Blaicwih nicht durch sie vulsirt. — Herr Konsistorialrath Dr. Didelius tbcilt unS mit, daß das Läuten der Glocken der An »eukirchc für jetzt keinesfalls unterbleiben und nur an einem Sonntage der zweiten Hälfte des Monats Oktober ausfallen wirb. — Bei Gelegenheit deS 400iäbrigcn Geburtstags vr. Martin Lutber'S haben sich mehrere Studenten verschiedener deutscher Universitäten zu Komitees zusanimcngelban. um durch Gründung eines Lutherstipendiums sür italienische Theologie Studi- rende der Waldenser und der rhior-a Ilhorn an deutschen Universi täten den evangelischen Glanbensgenosscn jeweils der Alven die Möglichkeit zu verschaffen, von protestantischer deutscher Wissenschaft daS zu erwerben, ivas zum Segen sür die Evangelischen Italiens ist. Diesen guten Zweck tbatkrastig zu unterstützen, ist die Sache wcrth. Der Centratrorstand des evangelischen Vereins der Gustov- Adolf-Stistling wird die Verwaltung de? Stipendiums übernehmen, wahrend Zuichriftcn an die betreffenden Lokal- oder an daS Leipziger Ecntral-Comitö zu Händen des Sind, thcol, Zell zu richte» sind. — Einer neuerlichen Bekanntmachung des Kirchenvorstandes zu Kötzichenbroda zufolge bezieht sich daS Verbot, wonach Denjenigen, welche mit den kirchlichen Gebühren in Rückstand sind. daS Schmücken der Gräber verweigert werden soll, nicht ans das Schmücken terielben mit Blumen und Ziersliäuchcrn, sondern auf die Anbringung von Holz, Stein- oder C'iscnarbeiten. — Im Sch i ll c r g a rt e n zu Blasewitz wird dc'nnächst ,um Besten der Verunglückt:» ans Ischia eine große Friichlausnelliiiig durch den Inhaber des Etablissements, Herrn Köhler, veranstaltet
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