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- Erscheinungsdatum
- 1883-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188308265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-08
- Tag 1883-08-26
-
Monat
1883-08
-
Jahr
1883
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Mdltz-LmtsttWM-IllSLNi'll, aut- unä Xinavi'-^ll88t attungsn. Iseknlcum ^Ittvslüs » Laedton. »» ») >t»«edla«».lo»e»leur.8edal» i>) V«rdmeluler-8edule. — Voruntoreictit trat. — Xviilikltvi» In aoK«f»uk«i>lu „II,» lvrttzrvl» ^rbvltv» orselwinva uolru8gv8vtrt. Komplets kraut- 8peoI»»Illtlt 1a 8vl»t1r«vo. IR IL«vI»t, 17 ^»Ustr^sv 17. Kur olgsrros t'adrilent. flsllckvsta KLtrardeit. Vof^ritLäot iw ^atiro v»pi88i;riv-FL«iruiÄvt«r r LUvkvrvIMLteriaUvll t.'. IR 12 8 8 Ii» aor 1u I»e«lvu <t« »Htttle u ta 8« ü«»tvr Xöuigl. Ilofiicscr.nrt, .ättnmrlct. ! ^»««akl. Nr. 238. 28. ZührMS. Anslss-t: 38.000 Srpl. Aussichten für den 26. vorwiegend beiter. August: Schwacher er, trocken, Temper unbestimmter Wind, nipcratur warm. TreSden, 1883. S0»»tag, 26. AttgUst. M «Io» A«Nt 8ej>t«inber vs^ilvii ai»oan«»avutt» aak aiv ,,Ul>e6««lnvr Vkaol,. eßvl»t«a" la «l«r Lxpvilltloi», H>arlva!»tr«m8« R», ra »<» 8»r«anl«rea, tür anrrvärtr» I»«l «l«i» ISaln«rl. U»o«>1a»»taI1va ln» ,1vat«vl»vn ISvli l»»g;^l»lvtv acu V2 I»tknnl8«n, ln «ler 0«„tor>e«-IIi»irl»v. Rlonnr^lilo »u 77 ISr. «F^I. ^irl«ro«vl»lk»8 »»»««namiuvn. Lxpoiiltlo» ävr Vrv8<tuer Xaellricliton. verantwortlicher Redakteur sttr Pvlssjschkö vr. Emil Atereh tn TrrSdcn Diesmal folgt dem I-o Uoi vst. mort' nicht das Vivs Io Loi! Heinrich V., mit dem der letzte Sproß der älteren bourboniichen KönigSfamilie Frankreichs ins Grab steigt, lnnterläßt weder einen anerkannten Thronerben, noch einen wirklichen Thron. Ein grausames Geschick bat eö verfügt, daß der Enkelsobn eines der übermütlngstrn und üppigsten Fürstenhäuser 'im wahrsten Sinne des Wortes verhungert ist. Der Besitzer eines Bcrmögenä von über 10 Millionen, das ihm jeden Lebensgenuß gewährte, magert bei lebendigem Leibe zum Skelett ab; den fleischlosen Körper schüttelt das Hunger-Delirium und nach Wochen qualvollster Leiden ist — der Aermste von allen Armen! — umgeben von königlichem Luxus, der ungekrönte König Frankreichs buchstäblich verhungert. Welche Gegensätze, greller als sie die Phantasie des Romandichterü zu ersinnen vermag, schasst doch die Wirklichkeit! In seltener Ucbercinsiimmung lautet das Urtbeil der Ueberlebenden betreffs des Dahingeschiedenen. Der Ehrenhaftigkeit und Ritterlichkeit, dem echt königlichen Sinne des Grafen von Chambord, seinen vielen trefflichen Eigenschaften al» Mensch und Edelmann zollt man ausnahmslos hohe Bekehrung; seinem hcrvortretcndstcn Charaktcr- zuge: Festigkeit, llnerschütterlichkcit, unbeugsame Prinzipientreue, hnldigt alle Welt bewundernd. Nur daß die Einen diese Eigen schaft Starrheit nennen, die Anderen sie als besten Idealismus preisen. Der Graf v. Chambord nannte sich nach einen, prächtigen Schlöffe gleichen Namens in der Touraine. ES wurde dem „Wunderkinde" von dem lcgitimistischcn Adel als Pathengcschcnk in die Wiege gelegt. Heinrich wurde bekanntlich 8 Monate, nach dem sein Dater unter dem Messer eines Fanatikers, Louvet, sein Leben auSgehaucht hatte, geboren. Der Mörder hoffte damit den LegitimtSmus der Bourbonen selbst tödtlich zu treffen. Als trotz dem ein Thronerbe geboren war, jubelten die Legitimisten hoch auf, das „Wunderkind" erhielt zu seinem Rufnamen -Heinrich den Name» Dieudonns (GotteSgabe) und Jene brachten aus dem Wege einer Nationalsubscription die Summe auf, um ihm die Domaine Chambord zu verehren. Sie verblieb ihm als einziges Besttztlmm in Frankreich als er mit seinem Großvater Karl X. in die Ver bannung wandern mußte und LouiS Philipp die königl. Güter einzog. Leider erhielt der junge Prinz von Jesuiten eine Erziehung, die. was die technische Seite anlangt, untadclhaft war, ihn aber mit so überschwänglichen Begriffen von Gottesguadenthum ersüllte. daß er unfähig wurde, einen Thron zu besteigen. Von den Rechten der Völker war dabei keine Rede; der Absolutismus war das Ideal eines Fürsten, der noch dazu ganz von den Jesuiten und der ihnen ver bündeten Hofkamarilla gegängelt wurde. Zweimal bot sich dem verbannten Grafen Chambord Gelegenheit, den ihm rechtmäßig ge bührenden Thron einzunehmrn; beive Male versäumte er sic. wie seine Bewunderer sagen, aus Liebe zur Aufrichtigkeit und Charakter festigkrit, oder, wie es wohl richtiger heißt, aus Charakterschwäche. ES fehlte ihm der persönliche Muth, sich seine Krone zu erstreiten und er verhüllte diesen Mangel an Selbstvertrauen hinter schroffem Betonen seiner unerschütterlichen Grundsätze. 1873 war Alle- in Frankreich bereit, ihn als König zu empfangen. Die Mehr beit der Nationalversammlung war für ihn gewonnen, der Präsident der Republik. Mac Mahon. war eigen« als Platzhalter für den Roi, eingesetzt worden, dir Orleans batten ihm bei einem Versöhnung« besuche ihre Unterwerfung angekündigt; die Regierung und dac Heer FrankreicheS bereitete Alles liu seinem Empfange vor. DaS Land hätte sich dem Mehrheitsbeschlüsse der Nationalversamm lung gefügt — schon war eine prächtige, vergoldete Karosse von Wiener Wagenbauern »u feinem Einzüge in Paris fertig gestellt, ein Achter,ua von schneeweißen Schimmeln in FrohSdort hierfür kunstgerecht einaefahren — da erfolgte die Ab sage de« Roy. Er wollte nur, schrieb er. mit der weißen Fahne in Pari- einziehen d. h. al« absoluter König, nicht als konstitutionellen DaS hieße so viel al« überhauvt verzichten. Heinrich- Tbatenlosigkcit verschanzt« sich hinter seine Fahnentreue. So legt man ihn denn al« ungekrönten König in die Gruft auf fremder Erd« Die Mani feste. die er von Zeit zu Zeit erließ, trugen nur dazu bei. das Häus lein seiner persönlichen Anhänger jnlammenzuhalten. Nach der mristverbreitetcn Ansicht ist letzt der Graf von Paris der Erbe des Throne« von Frankreich. Es giebt jetzt keine Spaltung von Legi- timisten und Orleanisten mehr, sondern nur noch Royalisten, deren Reben sich durch zahlreicheBonapartistenverstclakendüriten. Ol der Republik gefährlich werden, hängt ganz von den Sünoen der Re publikaner selbst ab. Die Thronbesteigung der Orleans gilt all» gemem al« da« Signal zu einem Krieg« gegen Deutschland. Rur «in glücklicher Krieg könnte dem Thron der jüngeren Bourbonen tn Frankreich Festigkeit verleide«. ES ist gewiß eigrnthümlicb, doß der Tod de« Grafen Cbam Kord in eine Zeit fällt, da die Möglichkeit eine« Krieges zwischen Frankreich und Deutschland wenigsten« in den Zeitungen mit Leb- bastigkeit erörtert wird. Was die Franzosen zu der verwarnenden Anklage der „Norddeutschen" sagen würden, war vorauSzusetzen. Das Nbleugnen kilst freilich nicht viel, die Tlurtsachen sprechen zu handgreiflich gegen sie. Wenn sie den Spieß umdrehen und die deuschen Zeitungen der Aufreizung zum Kriege beschuldigen, so hat auch DaS nicht einmal den Reiz der Neuheit. Besser gefällt uus, wenn sie versichern, daß Frankreich ernstlich den Frieden wolle, da eS ihn unuiugäuglich brauche. Ist dies der Fall, so wird auch der jetzige ZwischensaU baid voiüber sein. Cs ist ja recht gut möglich, daß die geborenen Fraiizojen in ihren Zeitungen sich nicht an der Kriegs hetze bctlieiligt haben. Dies Geschäft besorgten vielmehr die Jour nalisten aus Elsaß-Lothringen, von denen jedes Pariser Blatt aus- nalinv-loS einen oder zwei als Mitarbeiter hat. Es sind dies, wie die „Nat Ztg." berichtet, meist sehr begabte Journalisten, die ihren französischen Kollegen schon durch die Kcnnlniß zweier Sprachen vvrauS snw und damit einen bedeutenden Einfluß auf ihre Zeitungen auSnben. Diese ausgewandcilen Eisäßcr und Lothringer schüren am meisten den Völkrrhnß. Wenn die großen englischen Blätter sich bei Besprechung der dcutsch-sranzösischen Zeitungssehde meist aui Seite unserer Gegner schlagen, so giebt es dafür eine höchst einfache Erklärung. England empfindet das Bedürfnis^, sich zu Frankreich wieder auf besseren Fuß zu stellen. Tie frühere Freundschaft ist infolge des brutalen Vor gehens der Engländer in Egypten, sowie bei den militärischen Ex peditionen der Franzoien nach Madagaskar, am Congo und in Ost- aiien sehr wacklig geworden und wollte stellenweise m die uralte Erbscindschast zwischen beiden Nationen umschlage». Die Franzosen stoßen überall ans den überlegenen Egoismus Englands. Da ist es nun eine billige Art, die verloren gegangenen Sympathien wie der zu erwerben, wenn die Engländer von „unberechtigten An maßungen" Deutschlands reden. Diese schönen Worte tonen Eng land Nichts und thun den Fraiuoien gut. . In ihrer Eigenliebe ge schmeichelt, übersehen Letztere, daß England sich im Ernstsalle hüten wird, thatsächlich auf ilne Seite zu treten, sondern eine Neutralität cinhält, bei der cs nach allen Seiten hin fischen kann. Die Berliner Börse verlies fest, obgleich von den fremden Plätzen malte Notirnngen Vorlagen. Das Angebot hielt sich rescr- virt, die Kourse neigten im Durchschnitt eher nach oben. Die timoregulirung vollzieht sich leicht. Spekulative Banken, ziemlich belebt, schlossen nach schwachem Beginn mit kleinen Avancen, nach dem das Gciücht von der Einnahme Hucs durch die Franzosen in Circnlaiio» gesetzt worden war. Kaffabanien still, weing verändert. Ocsterrcichische Bahnen aus Grund unbefriedigender Erntcr-sultite in Rumänien ansangs ziemlich inait, besserten sich später gleichfalls. Oesterreichischc Prioritäten ziemlich behauptet. Deutsche Bahnen fest. Bergwerke vorwiegend schwach. Bei sonstigen Industrien dürften sich die Rückgänge und Avancen decken. Deutsche Fonds chwach. geschästslos. Fremde Renten behauptet, Russen fest. keanciur, «. M-„ W. 1>u»n!i, »ii-ends. sreou ea>'>Liaeied»!»- 272. Lom barden 128--,. Mer Looie —. c-Ii. LNiierrent« —. Bapierrenie —. «atttler . celierr. «-oidrcnl« —. «»I, Nng. «o'.drein« . "kr Rulle»—. k0er Ruliei, —. 2.Or>entanIeibe —. Neueste Uuaar. Volban!e!be . 3. Lrienianleibe —. Ungar. Vabierrenie —. TiScoui» —. csabpier . »ollliardbalm NL->',. Marienb . Vor,». 2r. August. «Schluß., Vienle 7v,»i. Lnletbe lOS.Ss. JiaNcner 0V.3V. Eiaatlbal,!« 07l,2c, r'oiubarden 323.7I-. d«. PrlorNSteu LSI. -ighvkrr 337. vefterr. Goldrenl« Relmuvlc,. «vor«, <Pro»ucicn,. SS. August. «Schluß., Weilt» August LS.SV. N°vem»«r. gcbiuur L-'.IO, riii-ig. SiNriiui August 32,00, 2<u>uar-Npril bL.Vs, ruhig, »iidi-l August 7>>.7- tza»>l«r-A»rU 32.23. scst. . ^ «mstierdam iLrodulten), Lb. August. (Schluß). Wetjen Robeindrr NL, Roggr» Lc-odcr 173. LokalrS und Sächsisches. — Nachdem Se. Mas. der König sich gestem fM in seines FIngcladjutanten und mehrere höheren Offiziers, Br üder Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 25.Angnst. Berlin. Tie Gerüchte besagen, der Kaiser von Rußland, welcher demnächst mit Gemahlm iwch Kopenhagen sich bcgiebt, um seine königl. Sctnviegercltcrn zu besuchen, wird die Rückreise über Berlin nehmen und sich hier rinige Zeit aufhaltcn. Der „Börscn- conricr" will wissen, daß zwischen den Höfen von Bcüin und Petersburg Verhandlungen über eine Entrevne jwnchcn dem Zaren und dem Kaiser Wilhelm schwebten. — Die „Ostdeutsche Volks zcitung" meldet, daß in Petersburger unterrichteten Kreisen ein Ge rüchl circulire, die Polizei habe ein gegen 22 hochgestellte Peisone» gerichtetes Complot entdeckt. - Ter Artikel der „Nordd." gegen die französischen Hetzereien wurde in den Kasernen von Metz und an deren Orten anyeschlage». - Die Wiener Blätter halten eine Be gegnung des Fürste» Bismarck mit Kalnokh in Gastein für sicher. - Infolge der Beschlüsse in der letzten Ministerconierciiz hüll der Bonus Peiacsevics i-iir Bleiben im Aufie für unmöglich. Er hat sich indcst bereit erklärst, so lange cmSzuhalteir, bis in Kroatien eine vollständige Beruhigung cingctretcn ist. — In Frohsvorf fanv unter Mitwirkung des Wiener Hosmarschallamtcs die Eröffnung des Testaments deS Grafen Chamlord statt. — Ter Pariser Cor- respondcnt der „N. Fr. Pr." meldet ans Grund von Mitthei- lungen eines hervorragenden Mitglied-s der Lrleanislenpartci» der wahre Grund, warum Ehambord 1673 nicht König geworden, sei, daß er die Annalnne der von Bismarck gestellten Bedingungen, nämlich Anerkennung aller seit 1859 geschallenen Situationen, des Versailler Friedensvertrages und einer Alliance mit Teulschland auf solider, daurrndcr Grundlage verweigert habe. Bismarck habe die ausweichende 'Antwort Chambord's nicht befriedigt und deshalb vaS Ultimatum gestellt, entweder Chambord acceptire die gestellten Bedingungen, dann ist die Anerkennung des Königthums deutscher seits sicher, wo nicht, so würde Deutschland sofort die französische Grenze besehen. Berlin. Tie Besitzer der Hamburger Sviritus-Rectifikatiorrs- anstaiten schicken eine Petition gegen die Spiritusklanscl umher. Tie „Natio»alzeitung" sagt: die Petition finde unter den Spiritus- intercffenten zahlreiche Unterstützung. Das ist aber eine Verwech selung mit einer Petition der hiesigen SpirituSintercffcnten, welche gerade die Gcnehmignng der Spintnsklausel befürworten und Nach weisen, daß nicht P'M bis 2(>M, sondern höchstens 300 bis 400 Arbeiter von den 5 -Hamburger Spiritusfabriken beschäftigt werden. Paris. Ter Marineniiniiler erhielt ans Saigurr vom 25. eine Depesche, wonach das Schiss „Drac" die Nachricht gebracht hat von dein staitgesundencn Bombardement der an der Mündung des Flusses von Hno gelegenen Forts und Batterien und von den nach einem glanzende» r.'andan»riff stattgclundeneir Belagerungs- Operationen, welche vom 16. bis 20. d. stattianden. Die Scknffc „Vipöie" und „Lynr" lind in der Straße Tlmanan ring lause». Die Anamitcn verloren 700 Tobte und zablreichc Verwundete, die Franzosen mehrere Leichtverwundete. Ter Admiral hat Waffen stillstand bewilligt. Der Eivilkommiffar ist am 22. d. Mts. nach Huö gegangen, um mit dem erschreckten Hos zu verhandeln. Die Blokade ist erklärst. Paris. Die „Röpubligue sranoaise" meint, unter den gegen wärtigen Umständen sei der Tod des Grafen kein politisches Er eigniß. Das „Journal des Debats" bemcrlt, dieser Tod könne das repuhlikanuche Regime, welches durch eine weit überwiegende Majorität deS Landes angenommen sei, »iebt erschüttern. Die monarchischen Blätter glauben, daß eine aufrichtige und vollständige Einigkeit der royalistiicheir Partei gesichert sei. Der „Soieil" führt aus. die Stunde sei noch nicht gekommen, zu sagen, welche weiteren politischen Folgen der Tod Chambord'S haben könne. Das König liche Haus in Frankreich sei m.t ihm nicht verschwunden; die ältere Linie sei zwar erloichc», die jüngere lebe aber lort. — Ter „GauloiS" hält es für wahrscheinlich, daß der Gras von Paris den Mächten den Tod Chambord's durch ein Schreiben notrfiziren werde, wie eS bei solchen Anlässen unter Fürstlichkeiten üblich ist, und bemerkt, dasselbe soll« den Journalen nicht mttaetheilt werden. Der Gras werde gleichzeitig erklären, daß er die ihm durch seine Geburt zu» stehenden Rechte übernehme. — Die Generalräthe der Dendse und der Loire-infsricure hoben zum Zeichen der Trauer ibre Sitzungen aus. Paris. Die stigmatisirte Heilige Louise Latrcr» ist gestorben. Paris. Die Nachricht des „GauloiS", der deutsche Botschafter Hohenlohe habe bereits vor einiger Zeit offiziell bei Challcmellaeour wegen der Haltung der französischen Presse und sveziell des „Anti- prujsien" reklamirl, ist grundlos. — Der Tod Chambord« hat wenig Eindruck gemacht. Die royalifliscken Blätter «schienen natürlich mir Trauerrand. E« grlt ak« unzweifelhaft, daß di«Regierung,fallSder Repuvlik feindselige,Kundgebungen erfolgen sollte«, sämmtlich« L glieder der Orleans des Lundes verwiesen werven. Bern. Es verlautet, der BundeSrath bestehe darauf, den Reingewinn der Gotthardbabn von 1888 nach den Anträgen des Verwaltung«ratbes und der D'reltion zu berechnen und zu ver wenden. Tie Beschlüsse der Generalversammlung der Actionäre werden damit thatsächlich umgcstoßen. London. Die Thronrede, womit das Parlament heute ge schloffen wurde, sagt bezüglrch der Loge Irland«, dieselbe sei befrre- digcnd, da eine Abnahme der Agrarverorechen bemerkbar sei und die Mcrdgcneffeirschaften durch die Entdeckung und Lcstrasrmq ihrer Mitglieder empfindlich getroffen werden. thcilnahm. Abends trafen beide Majestäten wieder in Schloß Pillnitz ein. — S.K. H. Prinz Georg traf am Sonnabend früh '/r7 Uhr in Leipzig ein, begab sich direkt nach dem großen Exerzierplätze bei Connewitz, inspizirte daselbst die Brigade-Aufstellung der drer in Leipzig garnisonuenden Infanterie-Regimenter und verließ bereit» wieder Leipzig mit dem um 9 Uhr 10 Min. abgehendcn Kourierzuge. — Prinz Friedrich August wird während der bevor stehenden Manöverzeit in Wittgendors bei dem dortigen Gemeinde vorstand Böhirö Quartier nehmen. — Wie wir hören, bat S«. Mai. dn König Ferdinand von Portugal sich entschlossen, seine und seiner Familie Abreise von heute bi"' Herrschaften und Unigebi „ vincr im „Hotel Bellevue." — Unser Mitbürger, der Architekt Wilhelm Barth, Lehrer an der hiesigen Gewerbeschule, erbiclt vom König von Rumänien „in Anerkennung seines Strebens auf dem Gebiete der architektoni schen Kunst", die Medaille Ueno Llvronti. — Gestern Abend fand zu Ehren des nach München berufenen Herrn Geh. Mcdizinalrath Ür. Winckei, des seitherigen hoch verdienten Direktors unseres Königl. Entbindungs-Instituts, ein so lennes A b s et, ied sd rn er aus dem Königl. Belvedere statt, zu welchem sich Vertreter der Königl. und städtischen Behörden, sowie eine große Anzahl anderer drstinguirtester Persönlichkeiten ein gefunden hatten. — Seiten der K. Generaldirektion der sächs. Staatsbahnen werden zu Zeiten an wirklich bedürftige Arme undKrante freie Fahrten aus den Eisenbahnen nach Orten mit Heilanstalten oder berühmten Spezialärzten aus vorheriges Ansuchen bewilligt. Der gleichen Gesuche find rechtzeitig, d. h. mindestens 3 Tage zuvor, und zwar unter Vorlegung eines Armuths- resp. ärztlichen Zeug nisses, direkt bei der Generaldirektion der sächsischen StaatSbahncn einzugeben, nicht aber erst ein paar Minuten vor Abgang deS be treffenden Zuges bei den Stationsverwaltungerr. — Der Hochverrat hsprozeß gegen Kra.zewskt, Hentsch uno Genossen giebt nach wie vor ausgiebigen Stoff zu Kon- sckturen eigcnthümlichster Act und wird namentlich aus der That- sachc, daß KraSzewski gegen eine Kaution von 30000 Mark auf freien Fuß gesetzt sei, der Schluß gezogen, daß kraszewSki mehr das Opfer einer gemeinen Denunziation geworden sei und Hentsch ähnliche lege. . . daß dies aber ier emzige und alleinige Grund ist. An eine Frei sprechung der Kraözcmskr, Hentsch »udGcnoffcv zu denken ist umso verfehlter, als die Untersuchung ausreichendes Material für den Beweis eines Landesverratks beiaebracht hat, und wenn auch sogenannte Kundige üb« den Dolus selbst noch nicht so recht mr Klarheit gekommen find, so liegt dies an der Verwickelung und Verzweigung der Fäven, die in dies« Affaire zusammenlausen. Vollständige Klarheit wird ja die Hauptverhandlung bringen. — Selten hat unser Zoologischer Garten in einer Woche eine so namhafte Bereicherung seines ThirrbcslandrS durch Slnkaus, Geburt und Geschenk erhalten, wie in der letzten. Vor Allem sind zwei Löwinnen, Mutter und Tochter, aus einer russischen Menagerie angetanst worden behuss Erzielung jungen Nachwuchses. ES find prächtige Thiere, sodaß der würdige abyssinische Löwe nicht mehr als Hagestolz sein freudloses Dasein zu vertrauen, braucht. Ferner wurden envorben eür Somalistrauh, der, zum Unterschiede von den bisherigen Strauben, blaue Schenkel und blauen Hals zeigt; ferner eine für Dresden neue Gattung von Hockohuhn, ein paar fidel« Waschbären, 1 Paar Smaragd-Enten, 3 verschieden« Gattungen Sittiche und 2 große Chamäleons, die sehr interessant zu beobachten sind. Weiter kaufte der Zoologische Gatten einen ganzen Hirschpark auS der Görlitz« Gegend an. nämlich 4 Dam- mrschthiere und 2 Kälber, 1 höchst stattlichen Edelhirsch, der seine Zehnenden stolz einherträgt, 3 Edelhirschthiere und ein dergleichen Kalb. Durch Geburt wuchsen dem Garten zu ein Mähnen- und ein Edelhirsch, sowie ein reizendes braungcfleckteS Lama, wie solches selten in der Gefangenschaft geboren wird. Es würde selbst einen Robinson Freud« machen, ko munter ist ei und so graziös streckt e§ die Glieder. Daß zwei Ulm« Dogqen-Hündinnen nicht wenig« als 16 Stück sehr schöne Junge geworfen haben, sei hier nur in Parenthese erwähnt. Seitens der Gönner des Gartens gingen ihm als Geschenk zu ein Lraunsattliger Aokohamahahn (Geschenk Ihr« Kal. Hoh. d« Frau Prinzeß Georg), 1 TImrmsalke von Herrn Stadtrath Friedrich und 1 schwarzer Cochmchinahalin von Herrn D. Seyfert. — Morgen Abend 8 Uhr findet im Etablissement Altona ein« öffentliche Versammlung der Weißgerber und BrrusSgenossen statt. Auf der Tagesordnung steht die Lage der hiesigen Werßgerver. insbesondere in der Heinrich Bierling'schen Lederfabrik. Die für gestern Abend angckündigte Versammlung der Hand- rmdFabrik- l'-i t er im Saale zu Markgrascns se-nd nicht statt und soll später aus „Altona abgehalten werden.
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