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- Erscheinungsdatum
- 1883-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188308222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-08
- Tag 1883-08-22
-
Monat
1883-08
-
Jahr
1883
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Jnleroic tue die Montagi-Rummer oder noch einem grdtage die Bettltette« Ps. LddilftUllKoo ! a«r »reminer Oemiitiie-tt tert«, renroUuctrl „»«>,/.«ieiiaan,«» iitleli«» >„ r»tilll,l-b«ei»»t NiNed Id »e„ ti nttted inet. »le»»oi»rlt»np« I lit.rd 17. >->«,» LndleUtea »n» li„-ä«a u. »eil»!»der ^ UUlUEbMltlvl, ,2 «ttt>->! ,n i. !tio>>s»>ri, ' dru-kttdriieltv iliULtrütv l-rvi-ii-cva vonivu gracia abg^adva un« üooti ni »anvitriu kronr o vorouinit. U ckl. Ui»A>xai> «»ädlmv, vrenilan, H ^Viluckrakser-itr. 21d. u. 8»plii«»ntr. « am rok>tz»l»tr. -^i^-iGSLS^E-SL-SL-SLS Hvullvltvi» 1a »N8vk»»»«« >,i i, «n«» lo tttivu ckrl»vtt«a i'tkti'llviNN» U»,U>82N8I,i/t. »«SV« als: ILvftk««, Lnwcli«», Zvuit»t«a- V»«vlivi» otc. ill gronsor Muorzakl. I-t»8vr von I'G 1»i»tv»t-iroI>i z,Inttva1tvir«r ff Lu Oriffinitlnraineii. ss UvruI, »r«I lr<»«Itzx«r, 2 HViI«täiuftar8tr. 2, runlielmt äom .Vltmarkt. '^StSi!SHi^S--^ne--LL-S!>Si!L--SL!Si--SbrSSi^!ibr D «drHL-Lt»I»IIvi«ei»»«?nt vintilchor un<! tzltzMtvr kiiM-luinki'M ^lex»n«Ier HValdauIiiiudsti-. r (t'lllaid tiuteuherj,'), lliilh-t/lage, 1Ur kint»t»eo di» 16 ^lilirn / ^nrtlxk, oto., ?! tUr ZtL'lkk^o bi,» 16 6iikrul ltlau»,«'», litelcker vto ^ /u 6t)ä't>Uoi>61tcri»k^0b6t/U)i» at«or fevlen prmi'Sn.n Sv-M Li»u1ttvtur « IL«8S»Ie Ktiniss!. Untliatanmt, ^Itmnrltt. 8UvIlor«i>MLtvri»llsll »ur 1u IdCtitvu «tunItMt«» iu 8i tt««ler Nr. 234. 28. ZahrMg. Äuslftgr: .18,000 trpl. Aussichte» für den 22. August: Sciuvoclier unbestimmter Wind, vorwiegend heiter, trocken, Temperaiur warm. Dresden. 1883. Mittwoch, 22. Anglist. Igeroniwortlicher Rkdattcur lur Pvlttllchkö vr. Emil iSiercii in TreLdcn. Auf dein politischen Schachbrett! Europa gehen augenblickliche mancherlei Schiebungen vor sich. Tack Pubiikunr hat dies aus allerhand Anzeichen heraudgesühlt. Tie auslälligen Reisen der Fürsten der Balkandalbinsci vervoilständigen diese Wahrnehmungen. Wenn die Könige von Rumänien und Serbien nicht blos einzeln die Kaiserhöfe zu Berlin und Wien aussuche», sondern sich auch noch in Wien begegnen, so ist darin mehr zu suchen, als ein zufälliges Zusammentreffen gekrönicr Häupter. Gewisiermaxen ist dieses erste Begegnen der Kleinsürsten bedeutsamer als die alljährlichen Umarmungen der grobmächiigen Kaiser. Obgleich uneingeweiht in die Geheimnisse der Diplomatie, kann man daraus abnehmen, das; jene Balkankönige sich demonstrativ an das mitteldeutsche Kaiscr-Blindniß anlchncn. Bor Kurzem auf 6 Jahre verlängert, wird dieses hierdurch auch noch verstärkt. WaS bewog wohl die Könige Earol und Milan zu ihrem Schritte? Ersten Anlah bot wobt die Hochzeit deS von Ruhland beschuhten Prinzen Karageorgjevitsch, deS serbischen Thronbewerbers, mit der Prinzessin Zorla von Montenegro; weiter spielen hier mit die russischen Zetteloic» in Bulgarien. Den Königen Earol und Milan sind vielleicht die Pläne, die man in Petersburg betreffs der Balkan halbinsel ausgeheckt bat und bei deren Durchführung der Fürst Alexander von Bulgarien, der Fürst Nikolaus von Montenegro und sein neuer Eidam Handlangerdienste leisten sollen, selbst noch in Dunkel gehüllt. Dah aber die russische Politik zu einem groben Zuge auügeholt hat und dah diesen Zug nicht etwa Wohlwollen gegen Rumänien und Serbien leitet, das erkennen beide Könige recht klar. Schon das Unerhörte der Reise des Fürsten der Schwarzen Berge nach Konstantinopel zu dem Todfeinde seines Volkes beweist, daß etwas Univöbnliches in der Luit liegt. Naturgemäb suche» die Könige von Rumänien und Serbien Rückenhalt bei den niittelcuropäischen.Kaiserreichen. Sie werden ihn gewiß finden. Bezüglich Serbiens besteht keinerlei Schwierigkeit. Es pflegte bisher schon eifrig die Frenndsctiast mit Oesterreich und uns. Anders Rumänien. Dieses ist in der Donausrage so gehässig gegen seinen österreichischen Nachbar ausgetreten, es griff durch die vorgcschlagenc Umänderung des Titels „König von Rumänien" in „König der Rumänen", so direct in die Rechte Oesterreichs ein. es zeigte durch plötzliche Inangriffnahme von Fcstungsbauten an der sicbenbürgischen Grenze so viel Mißtrauen gegen Oesterreich, daß ein gänzlicher Umschwung der Politik der Staatsmänner in Bukarest vor sich gehen muß, bevor Rumänien aus vertrauensvolle Aufnahme in das deutsch-österreichische Jreundschastsbündniß rechnen kann. Gleichwohl haben dies die russischen Jntrigucn fertig gebracht. Man erkennt in Bukarest, daß sich Rumänien von Oesterreich nur Freundliches, Gefährliches aber von Rußland zu versehen habe. Diese Sckachzüge erklären sich auf solche Weise mindestens viel ungezwungener als Das, maS die Phantasie der Franzosen zu Werke bringt. Der „GauloiS" faselt von einer Tripel-Allianz Frankreich« Rußland-Amerika; vor Rochefort'S Augen aber taucht eine gegen Frankreich gerichtete Quadrupel-Allianz aus. Darnach hätic die abenteuerliche Politik der jetzigen Minister Ferrn und Cballemcl- Lacour mit ihren Expeditionen nach Madagascar und Tonking die Engländer so verletzt, baß diese bei dem deutsch«österrcichijch- italienischcn Jreundschastsbunde um Aufnahme anklopsten. Anfänglich freilich, so phantasirt Rochesort, hätte Bismarck angesichts der drobenden Haltung Rußlands Frankreich zu dieser Tripel-Allianz herbeiziehen wollen und der Republik nebst Eintritt in den Zollverein noch die Rückerstattung Mülhausens angeboten. Da der deutsche Reichskanzler aber gesehen habe, daß die Golvdcrgwerkc von Tonktng den heutigen französischen Staatsmännern lieber seien, als die Wiedererlangung der verlorenen Provinzen, habe er vor allen seinen College» auSgeruscn, er wolle mit solchen Krämerseelen wie IuleS Ferry rc. Nichts zu thun haben und hätte dann das Bündniß mit England abgeschlossen. Glücklicher Rochesort' Für ihn ist das ganze Jahr Karneval. Diese Luftsoiegelungen kann man ganz unbeachtet kaffen, gleichwohl ist es auch für ernstere Politiker unzweifelhaft, daß augenblicklich sich hinter den diplomatischen Couliffen Mancherlei vorbereitet, was erst später in seiner ganzen Bedeutung den Völkern erkennbar wird. Die Kissinger Saline scheint zu einer Art Kanossa geworden zu sein, vor dessen Thoren der Kardinal Howard vergeben« um Ein laß bittend steht. Zu mehrerer Unterstützung seiner Bitten soll so gar noch ein »weiter Kardinal, dies Mal ein österreichischer, unter wegs nach Kissingen sein. Zwar stebt eS nunmehr fest, daß der deutsche Reichskanzler die römische Eminenz weder zu Tische bei sich, noch überhaupt iemal» gesehen bat, aber sein Sohn, Gras Her bert, der von seiner Londoner Thäiigkeit her den englischen Kar dinal Howard persönlich kennt, hat bei diesem vorgesprochen und ihm erklärt, daß sein Vater so krank sei. daß er Niemanden em pfangen könne. Ersichtlich ist. daß Bismarck jetzt dem Vatikan grollt. An die fortwährende Krankheit des Reichskanzlers zu glauben, fällt ja immer schwerer. Von Zeit zu Zeit erklärt die „Norddeutsche", daß er so krank sei, daß er sich aller Geschäfte enthalten müsse, keinerlei Briefe dürsten ihm nachgesendet werden rc. Gleichwohl werden tur»e Zeit darauf kürzere oder ausführlichere Antworten Bismarcks bekannt. Wäre dieser wirklich so schwer und so fort gesetzt krank, daß er sich aller Thätigkeit enthalten müßte, so würde er längst schon für eine Stellvertretung gesorgt haben. Denn Da« ist doch klar, daß Jemand, der die Geichäste veS deutschen Reichet als allein verantwortlicher Beamter iülirt, nicht den grüßten Tbeil des JahreS in einem Zustande bleiben kann, der ihn unfähig macht. Jemanden zu sprechen oder Briese zu empfangen. Läßt Bismarck also den Kardinal Howard nicht vor, so will er es eben nicht. Er hat dann seine guten Gründe dazu. Schwer zu finden sind diese nicht. Der Vatikan beweist seine angebliche Versöhnlichkeit aus die wunderlichste Weise, indem er sorlwährend Preußen durch neue Ucbergrisse reizt. DaS neueste Stückchen ist die Ernennung eines Wcihbrschoses für Oesterreich-Schlesien. Die Diözese des Erz- biichoss von Breslau umfaßt bekanntlich, über die politischen Grenzen hlnausrcichend, außer der preußischen Provinz Schlesien auch öster reichisches Staatsgebiet. Es ist dies ein mißliches Perkällniß, das schon manche Schwierigkeiten vcranlaßte. Ter vorige Erzbischof von Breslau zog sich, von Preußen abgeietzt, aus den österreichischen Tbeil seiner Diözese zurück und rcgierle von dort aus heimlich Schlesien. Jetzt hat sein Amtsnachfolger, l)r. Herzog, für jenen Thcil einen eigenen Weihbischoi ernannt, der zwar in Preußen keinerlei Amlsihäligkeit ausüben soll, dessen Erncimnng aber ohne Betragen der vrcußischcn Regierung ein esseklivcr Eürgriss in die preußrichen Hohcitsrcchle ist. Wollte Rom Preußen nicht kränken, so tonnte der Breslauer Erzbischof ganz leicht die vorschriftsmäßige Anfrage bei der prenßiichcn Regierung stelle», ob sie etwas gegen die Ernennrmg des Pfarrers Sniegon in Teschen zum Wcihbrschos habe ? Die Absicht der Beleidigung liegt klar zu Tage. Neue Ver handlungen Roms hei solcher Stimmung sind der reine Hohn. Gleichwohl unterstützt Niemand mehr die vrenßische Regierung in der Abwcbr solcher Ucbergrisse, da sic durch ihre schwankende, un klare Haltung das allgemeine Mißtrauen gegen sich wachgerusen hat. „Ein Meer von Vicht strahle aus dieser Stadt und ein neuer Fortschritt gehe aus ihr hervor" — diese Worte des österreichischen Kronprinzen hei der Erössnung der elektrischen Ausstellung rn Wien hat in dieser Stadt jubelnden Widerhall gesunde». Endlich einmal cm so lange vermißtes Wort, welches zeigt, daß man an höchster Stelle die Bedeutung Wiens würdigt und es nicht zu einer Pro- vinzialsladt degradiren will. Kronprinz Rudolf hat die Rebe selbst versaßt, jedoch das Koneept seinem Vater zur Prüsung nach Ischl gesendet. Dieser nalnn an dem Wortlaute nicht die geringste Aendcrung vor. Es ist immerhin ein Trost, daß bei dem Treiben der Dunkelmänner der Thronerbe Oesterreichs sich als Licht- freund bekundet. Es ist das fast der einzige Lichtpunkt i» den Ocstcrreichische» Wirren. Nkneste Telegramms der „Dresdner Rachr." vom 21 August. Berlin. Ter hcntige „Reick,Sanzeiger" veröffent licht die (Sinbernsung des BunkeSrathö zuin L7. und des Reichstags zum 2». August. Berlin. Durch Allerhöchste Ordre vom t6. August sind die Contre-Admiralc Gras v. Monts und v. Wickede zu Ckess der Marinestationen der Nordsee bezw. der Ostsee ernannt und die Kapitäne zur See. Freist, v. Reibnitz, Frech, v. d. Goltz und Knorr zu Eontre-Admiraien befördert worden. Berlin. Die kaiscrl. Verordnung wegen Einberufung des Reichstags ist von Schloß Babelsberg 21. August datirt und von dem Staatssekretär des Innern v. Bötlicher gcgengczeichnet. Die Zusaninienbcrnfnng der parlnincntariichcn Körperichasten kommt ganz unerwartet. Nachdem »nt Spanien ein vorläufiges Abkommen getrosten morden, welches den beiden Staaten bis zur Ratifikation des Vertrages die Vortheile desselben sichert, verlautet jetzt, daß die Schwierigkeiten der Aussübrung des Abkommens die Nothwendig- kert einer beschleunigten Rarisitation des Vertrages nahe legten; eine andere Version gicbt der Zusaminenberusung eine viel ichwer- wiegendere Bedeutung. Berlin. König Alsons von Spanien trifft am 211. September zur Beiwolmung der Manöver des N. Armeekorps iir Homburg ein und wird bis 26. September dortselbst Auscntbalt nehme». Zur selben Zeit treffen die Könige von Snchien und von Serbien, der Prinz von Maies und der Herzog von Cambridge dortselbst ein. — König Karl von Rumänien besuchte heute die Hygiene-Ausstellung. — Die Ersatzwal,l in dem Reichslagswatzikreise Llebcnwcrda-Torga», weiche den bekannten Streit über die Interpretation des Wörtchens sofort" veraiiiaßle, findet noch im Laufe dieses Monats statt. Der Termin war aus Rücksicht ans die Ernte verschoben worden. H a m b u r g. Eia Ttzcii des großen, am Billwarder Neuen- dcich belegencn Etnblrsseincniü der chemischen Provuktcnsabrik (Aktien gesellschaft) steht seil Mittag >2 Uhr in ,zla»ii»en. Paris. Die radikale Presse erhebt einen Sturm der Ent rüstung gegen die Regierung, weil diese angeblich das „Journal de Banonne" wegen Beleidigung des Königs von Svanien zu ver folgen gedenkt. — Tie friedliche Beilegung des Konfiikls zwischen Italien und Marokko ichemt gesicherl. Pari s. Die „Agence Havas" tbeilt die von den Journalen als absonderlich abgefatzie st lote mit, worin versichert wird, daß die spanische Regierung nicht daran denke, eine Allianz mit Deutschland abzuschließen, und woist begreife, daß es wahnwitzig fein würde, sicb an irgend einem Kriege zu bet'aciligen, namentlich gegen Frank reich, dessen Freundschaft für Spanien w wcithvoll. — Eine ossiciöse Note erklärt, die Expedition gegen die Hauptstadt Ayam's, Hue, bezwecke nickst die Einnahme vieler Residenz, sondern nur die Be setzung der Forts, welche den Fluß beherrschen. Rom. Nach dem „Moniteur de Rome" hat Kardinal Howard in London zufällig (?) die Bekannlschast Herbert Bismarcks gemacht und demzufolge Gelegenheit genommen, nach seiner Ankunft in Kissingen eine Anstanvsvrsite beim Reichskanzler abzustatten. Berliner Börse. Tie Semcslralbilan; der Kreditanstalt wurde auch hier sehr günstig ausgenommen. Trotzdem wirkte die- jell« nicht in dem Maße anregend, als man hätte erwarten sollen. Tao Geschäft entwickelte sich nicht besonders lebhaft; später trat sogar eine gewisse Geschästsunlust zu Tage. Der Schluß war al>- gcfchivncht. Tie Nachbörse verlief schwach. Krcditacticn setzten 6>-' Mark über den gestrigen Cours ein. vermochten aber diese Avance nur zur Hälfte zu behaupten. Andere spekulative Banken blieben gleichfalls etwas höher. Aaffabanken eher nachgebend. Deutsche Bahnen waren ohne Anregung; nur in Mainzer entwickelte sich später ein reger Verkehr. Ocstcrreichische Bahnen und Priorität«» still, Bergwerke ruhig, wenig verändert. Andere Industrien blieben ohne einheitliche Tendenz, deutsche Anlagewerthe, sowie fremde Renten still. 0. »I. «u,ust. «lende, »red» rrr-/,. 272",. Le», barde» >»>>/, »Oer L««i« —. veil. GtlderreiU« —. »«»leerem« —. G»li,ier veiierr. «eidrenie —. »«/, Uv», «oldrenle —. 77er »iuifric —. »«er Nulle» —. r.OiientiMlett« —. Neuest» Un»»r. G-cteuIeit« . s. Oriente»»»» —. U»«»r. P»pierreuteLide»»!» —. «,»»»« 7I«„. «oUd»rdd»dn iir-/,. vierten» Nid',. »«er». 21. «neust. <Gchlu».> «eilte 7».77. Anleihe I0S.S7. J,»lten«r »«.7«. «>»»I«b»hn «>7«.vn st-mb»lte» WO.vo. de. Prterllülen :sr. s-dpter »«». vesterr. «»ldrenie »->/,. Ruht,. G»rt» iPredulien», 21. iluqust. iGchiud.i Weizen August 2i.»c>. Neuernder, stebruLr 27.S0. liedeuplel. Spirim« August L2.Ü0 , Januar-April b2.dv, ruhig. Nudel August so.oa. Januar-April so.ro, ruhig. »«»«r»«« 0Sr,»ukt«n>. 21. August. «Vchlut,. «Sei,« N-ur»« 277. «eggen Occader >77. Lokale- und Sächsische». — Ce. K. H. Prinz Georg traf am Sonntag Abend in Leipzig «in und inspizirte am Montag trüb bei Connewitz da« Infanterieregiment Nr. 106. Später setzte Se. Königliche Hoheit die Reise per Erttapost nach Grimma sott. — Ihre Majestät die Königin beehrte am Sonnabend Mittag das Atelier des in Klein Zschachwitz seßhaften Maiers.Herrn Förstcrling mit einem fast einstünvigen Bestich, und wendete dabei den vielseitigen Arbeiten und Studien dieses Künstlers ein den selben hochehrcndes Interesse zu. Ihre Majestät übt die Malkunst bekanntlich selbst und manche Skizze aus der Umgegend des Sommer- hoslagcrs zu Pillnitz ist in der letzten Zeit bereits dein Album der Hohen Frau einverteibt worden. — Bei der bereits kurz gemeldeten am 20. d. Nt. erfolgte» An kunft des Königs Ferdinand van Portugal und seiner Ge mahlin Gräfin Elise d'Edla, sowie der Herzog von Eoimbra hafte sich Frau Prinzeß Georg nebst Familie ans dem Leipzig-Dresdner Bahnhof eingcsunden und begrüßten dort die naben Anverwandten aus's Herzlichste. Prinz Georg war kurz vor der Ankunft dienstlich nach Zittau abgereist. Prinzessin Marie geleitete ihren Vater nach dem „Holet Bellevue", woselbst Direktor Feistcl und fein Personal die Herrschaften ehrerbietig» empfingen. Ter König bewohnt die Beletage deS Hotels und befinden sich in seinen, Gefolge Gras Santiago, Flügeladjutant Kpt. Teller, der Sekretär des Königs Baron Keßler und der Kgl. Leibarzt Dr. Lcncastre. Gestern begaben sicb die portugiesischen Gäste nach Hostcrwitz, woselbst die Begrüßung unserer Kgl. Majestäten slaltsano und verbrachten de» Tag im Kreise der Kgl. Familie. — In dem Befinden des seit längerer Zeit erkrankten jüngsten Prinzen Albert, soll jetzt ersreulichttweisc eine konstante Besserung zu bekunden sein. — Dem Kirchschullekrer Kanior M äder in Rohrsdors und dem Lehrer Richter in Rohna ist Vas Albrechtskreuz ver liehen worden. — Der Viccpräsident deS cvang.-lnther. Landes-KonsistoriumS, Herr Lbcrhofprediger Dr. Kohischüttcr, hat einen mehr wöchigen Urlaub angctreten. — Von der Kgl Kreishauptmannschaft zu Dresden sind dein Schloffergcsellen Friedrich August Gilde und dem Schuhmacher- gesellen Emil Täubrich in Copitz für die seiner Zeit bewirkte Errettung des dortigen Barbierlehrlings Oswin Hacker vom Tode des Ertinkcns Geldbelohnungen bewilligt worden. — Dem bisherigen fortschrittlichen Abgeordneten für den neun ten ländlichen Wahlkreis, Herrn Philipp, ist in der Person des Herrn Nittergutspachtcrs Winkler in H e ls en b e r g ein höchst gefährlicher Gegner erwachsen. Die Insassen der Gerichtsämter Radebcrg, Radeburg» Moritzburg und Schönfcld haben die Früchte der modernen Gesetzgebung zur Genüge gekostet - Unterstützungs- wohnsitzgesctz! — sie wollen ihre Interessen den Händen eures con- servativen Vertreters anvertraucn und als ein solcher wird ihnen von einer Anzahl der gcachtelsten Männer des Wahlbezirks Herr Winkler cmpsohlcn. Derselbe, ein trefflicher Landwirth, weiß aus eigener Kcnntniß, wo seinen Berufsgenosscn der Schub drückt; weder Ehrgeiz noch Parleizwcckc veranlassen ihn, sich aufstellen zu lassen. Im Landtage wird er die lokalen Interessen des Wahlkreises, die er vollständig kennt da er in ihm wohnt und nicht blos in ihm jagt, am besten zu vertreten wissen. — Während von der Reserve der Infanterie eine Quote Unteroffiziere zu je 6 und je 3 Wochen zum Dienst im Bataillon schon seit einiger Zeit herangezogen war. trafen am Montag in der Garnison Dresden die als Ersatzreservisten I. Klasse ausgeho- benen jungen Mannschaften zu ihrer in 10 Wochen zu bewältigen den militärischen Ausbildung ein. Gestern erfolgte die Einkleidung. — Das hiesige Lehrmittel-Museum, Central-Verkauss- stelle für Lei»- und Lcmmittel, theilt uns mit, dass die in der neuesten Nummcr zur Gartenlaube in dem Artikel „Wie und wo entstehen die Schulkrantheiten?" beschriebenen Hausschulbänkc, Stühle und Geradcbalter nach ärztlicher Verordnung zur Besichti gung und Kauf daselbst vorräthig sind. Das Lehrmittel-Museum hat die Einrickfiung getroffen, daß Eltern das für die Kinder und deren Gesundheit Beste und Passendste zur praktischen Anwendung versuchsweise wählen können. Nach auswärts werden illustrirte Preisverzeichnisse gratis und franco versandt. — Die Neu-Aichung der Biergläser auf Vier- Zeh n t e l - L i t e r hat im Publikum sehr großes Mißvergnügen erregt. Man glaubt vielfach, daß die Gastwirthe beabsichtigen, sich die Einführung des neuen Aichgesetzcs zu Nutzen zu machen. Das Publikum aber ist natürlich nicht gewillt, künftighin für daS ge ringere Quantum Bieres soviel zu zahlen, wie früher. Schon sind Vereinigungen in der Bildung begriffen, solche Schank-Lokale zu meiden, in denen die Wirthc s/io-Liter-Gläser den Gästen versetzen. Der Gegenstand ist in der Tbat ernst genug, er greift direkt den Geldbeutel jedes Einzelnen an und sicher ist cs, daß die Münchner sich eine Vertbcuerung ihres Bieres nicht gefallen lassen würden. Tie Gastwirthe werden daher daran gut thun. den Schein zu meide», als wollten sie aus dem neuen Aichgesetze aus Kosten des Publikums Prosit machen. Wie stebt nun eigentlich die Frage in Bezug auf ihre Gesetzlichkeit? Ais in den Jahren 1870—1871 das alte Kan nenn, aß und alle daraufhin gcaichten Gläser den: Liter, welcher in dem Verhäitniß wie 100:96 zur Kanne stand, weichen mußte, fiel zugleich das Gesetz über die Aichuna der Gläser und jedem Wlttbe war es freigestellt, seinen Gästen em GlaS mit beliebigem Inhalt zu kredenzen. Nun fertigten zwar die GlaS« fabrikantcn ihre Gläser in der Hauptsache mit einem unter dem Henket angebrachten Signum: „'/» Liter"; doch stimmte diese Be zeichnung in vielen Fällen durchaus nicht mit dem wirklichen In halte überein, da viele Gläser theils mehr, theils weniger als daS bezeichnet« Quantum enthielten, das Signum also vollständig über flüssig war. Im Publikum herrschte allerdings allgemein der Glaube, daß man V» Liter erhielt. Zu diesem, wie fick, letzt heraus stellt, falschen Glauben war man verleitet worden, daß am Rande wohl ein Aichstrich, aber nicht die Bezeichnung wieviel?, angebracht war. Diese befand sich tics versteckt unten und zwar unter dem Henkel. Es ist seiner auch nicht allgemein bekannt gewesen, daß das jetzige, bis zum Neujahr ailtige Gesetz zwar für das Bier, welche- die Wirthe über die Straße verkauften, bas '/r Litermatz verschrieb, nicht aber für das, was sie bei sich verschenkten. Wen» die Wirthe daher ihren Gästen für 15 Pf. nicht einen halben Liter Lagerbier vorsetz en, sondern bald mehr, bald weniger, so beweglcn sie sich zwar ganz auf gesetzmäßigen, Boden — wunderbar ist eS aber doch, daß m unserer Zeit der Ocffentlichkeit solche Dinge nur einem kleinen Kreise Eingeweihter bekannt waren und blieben. In der Praxis bat sich die vachc biSber so gemacht, daß man anstatt des halben Liters nur etwas mehr als ^/n, Bier erhielt. Bis zudem Aichstrich gingen die Mo. der darüber siebende Scharm» durchschnitlich i/u deS BicreS im Glase, war über die Mo Liter Die jetzigen, an versteckter Stelle aus M Liter gcaichten Gläser waren also reine Jantaficnmaßc. Nickt das Niaiamt hatte sie geaicht, sondern die GiaLsabrikcn und da« liebe Publikum tränt so harmlos sein etwas mehr als Vier-Zelmtcl Bier für Füns-Zchntel Bier. Diesem Zustande der Willkür toll durch das am 1. Fannar I68L in Kraft tretende Aichgcsetz gesteuert werden und das Publikum wird künftig
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