Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1883-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188308111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-08
- Tag 1883-08-11
-
Monat
1883-08
-
Jahr
1883
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
retk-ripheli-riilllpachl Berlin-Dresde«. DtelelvlaU erlckctnk läaltch Irl 7 Uhr t.». «x»kd. l Marienpr. I Ur„ lr.I». Twoniiemcilldvrct» vterl-Ii>»,,iia, , «art Lv Ps«e„ durch dl, Pol, 7 «nrk 7d Pf^<- Nunmi. I» Mae. tzllr dir «USg.ite etn«rla„dtrr Mo» Mllertdt« wckp, Ich »le I" " " rtmi , sRellactl»» nicht urcbiildltch »nnoncnl wr uns nehmen «n> DteU»n»«eru>»iureauk».t>a«se». r«>> ch «?»>«»! - Mud-l« «sei — »an»« ch»«u>p.: — 1»«lle> g»»aU»«n»a„«! — «. si, würlt»; — ««». «teh ... Wlaadeburg; — 8. Varck ch So. in Haller — »«Inert»Hamburg Mauer t« rekchrech-Stete» Nr. 11 (Allst.) u. SSL (Neust.! Inserate werden Marienslrahe » dl» Nachm, s Uhr anacnomme». San»»»« dl» Uhr. In TageSkatt für Mitik lIlntcrdaUuna.Geschüftsverkehr.Sörsenbericht,Fremdeiilijte. i» Ps. Si»»cia„di die geile»» Pt. «dine Lamntie litr da» nächlr- raglge Erlcheincn der Lnserade wird nicht gegeben. Aubwärligc Annoncen- Aufträge iilfcrircn wir nur gegen Peai»» meranda-.»sahlnng durch Lrics- marken oder PojtcinMlung. itihl Eilben losten lS P!g. Inserate >irr die Montags-Nuinmcr oder »ach einem gcntage die Petilzcilc La Pt. j o'ilikilelivi- uml eltzKilntvr Liiulei-Varävrodtzi von l IVaibeuItuuetnIr. 7 (l'alatt, Vutvubvlte), Ilulit.Ltuxv, il Ittr ILualreo bi.i 16 6n!»ru . Lnrttsc, t'ü.vti'tn olo., lUr diü 16 3,il»ro: Mouktea, Lleliler vto. F 1nnverlt»ut üe^Nominerlnver- r» I»«',!ouwn<1 knrnk^vt-ot/tvn ndvr ko«t«n k^roiksn.j Le. LeI»»VNüI«rK, HalLldtteNinu«»«!» lesxvr kvinstvr HolLseUnitL^vaarvo. Neu „ . Llu iu kielivuliolr xvtteuuilrLlOr alkou^tLuüvr-. Ovssclon, VivtoriLktl'LSSs klr. 25. Uviilivltv« In »N8«r»»nv«<» «»«1 Ivrtt««»» ^rk«1tvi» orsvdoinon uuiiu^oLvtirt. V«nl88vrIv-MÄn«t«vtnr o. «LGGL: llotliakorant, eLItwarlct. jl^eutiott«!» 1» 8« unel Iitt ldisit it A 8!llMN u. (kl ilVLtttzN, 801V»tz 8lk!iMIIiU!6!N, L IR » « « n t r n k v r Iü io sslltsm Ourt mri llnurmidarui mit soliäen unri prasttigelron l-näergarnitnroo. di Sl»Ni»t!l»«ttvi»-,ILi »rr« »-U t iK UdieiLLtoulLuüple«, A I'nple rnlli-cUv ks, ewvloirioo I. Hr»re«»n bi«»l»nv, Vresüvu» r: Vllsilruuvrntr. 211). u. 8»ßlli«!uptr. U um l'ostplalr. !(! MvLvrvi-MÄsrlsllLfl nur tu I»v8lvu <t„»I>M1vu 1u 8»«)»8t<;r ^»8NNl»I. Nk. 223. 28. Jahrgang. Auflage: 38.000 Lrpl. Auülichten für den II. Aussust: Frisciicr Westwind, veränderliche Bcmüikunsi, Niederschläge mit Sonnenschein ivechselnd, Temp. kichl. Dresden, 1883.^!stttttah§ttd,11.AttgUst. »eranlworNichrr Medarlen, illr Polilsschkö vr. Smil Biere» ln Dresden. Den bäuerlichen Zuständen in Deutschland wenden in neuerer Zeit die Svjialpolitikcr erlwbte Ausmerksamkeit -u. Niit allem Fug' Die Lage der Landwirthschast ist wollt der entscheidendste Factor für das gekämmte soziale und wirthschaftliche Leben einer Nation. Lom Baustandwerk bat man gesagt, dass, wenn es blüht, auch alle anderen Gewerbe blühen. Diesen wahren Sah kann man auch aus den Ackerbau ausdehnen: Erbauer und Bauer haben ohnehin dieselbe Svrachwurzel gemeinsam. Wenn es dein Bauer schlecht geht, leidet das ganze Volk und wenn der Bauer sich wohlbcfindet, verdient alle Welt. Dah sich die Landwirthschast Deutschlands durchaus nicht in beneidenswcrtbcr Lage befindet, vermag Niemand zu leugnen. Wir sprechen von den Zuständen im Grossen und Ganzen. Ausnahmen giebt eS überall und die Verhältnisse sind in den verschiedenen Tdeilen Deutschlands höchst verschieden. Trotzdem ist sicher, daß sich die Lage unserer Landwirthe im Allgemeinen ungünstiger gestaltet hat. Die Eoncurrenz überseeischer Länder, besonders der Vereinigten Staaten, hat verschiebend, umwälzend und verletzend nach vielen Richtungen hin gewirkt. Alle landwirthschaftlichcn Produkte empsindeu diese peinliche Concurrcnz, die Erzeugnisse des Feldbaues, wie der Viehzucht, des Obstbaues wie der Gemüsezucht. Schutzzölle, namentlich auf Getreide, können nickt viel und nicht durchgreifend wirken. Unmöglich kann man die Gctreidezölle so hoch noriniren, daß das Brod im Preise fühlbar aufschlägt. Dem jUcingruudbesitzcr nützen die Gctreidezölle ohnehin nicht viel, da er meist kein Getreide verlaust, sondern oft genug in die Lage kommt, selbst welches kaufen zu müssen. Die Gctreidezölle sind daher mehr dem Großgrundbesitzer zum Vortheil gewesen, obwohl immer wieder daraus hinzuweisen ist, daß sie, in ihrer jetzigen bescheidene» Höhe, das Brod durchaus nicht verthcuert, vielmehr nur di« wilde Spekulation in« Getreide ein Wenig gemäßigt haben. Der deutsche Bauer würde schon weit eher im Stande sein, der auswärtigen Concurrenz die Spitze zu bieten, wäre nur sonst seine wirthschaftliche Lage überhaupt eine günstigere. In Preußen empfindet der Bauer besonders drückend die Höhe der Grundsteuer: diese spezielle Beschwerde ist für Sachsen durch und seit Einführung der Einkommensteuer größtentheils wcggefallen. Von überall her aber tönt die Klage des Bauernstandes über die mangelhaften Verhältnisse sowohl des Personal- als des Aeal-Krcdits, über die infolgedessen eingclretenc wucherische Ausbeutung, über die wachsende Schuldenlast, über das Hausirer- Unwcsen. Nachdem wir den letzten Punkt bereits besprochen haben, sei hier Einiges bezüglich der Hypothekennoth drü deutschen Landwirthcs bemerkt. Mancherlei sind ihre Ursachen. Man kann absehcn von den Fällen unrationeller Bemirthschastung, von dem übertriebenen Aufwand», den adelige und bürgerliche Ritterguts- und in neuerer Zeit auch manche Baucrngutsbesitzcr treiben und der sie zum Schuldenmachcn bringt. Die Bcthciligung an kostspieligen Festlichkeiten in den Städten, die immer theuerer werdende feinere Kiuder-Erziehung, das Abdienen des Frciwilligcnjahrcs durch deu reichen Bauernsohn in einem theueren Cavalerie-Regimente haben schon zu mancher Belastung des Landbesitzes geführt. Mancher wohlhabende Bauernsohn hat beim Militärdienst ein lockeres Leben kennen gelernt, so daß ihm später der barte, einfache und eintönige Beruf als Landwirt!) nicht mehr schmecken will. Doch, das sind Ausnahmen. Häufiger als Grund dauernder Verschuldung ist schon der Fall, daß der Bauer beim Ankauf von Grundbesitz zu hohe Preise anlegt und über seine Kräfte hinausgcht. Mit Nichts, oder wohl gar mit Schulden ansangcn, hat schon bei Manchem ein Ende mit Schrecken gefunden. Auch die allzugroße Zersplitterung des Grundbesitzes und die dadurch hcrvorgcrusene Zwcrgwirthschait ist sehr häufig der Grund unrationellen landwirthschaftiiche» Betriebes und in der Folge auch der hypothekarischen Verschuldung. Das Entstehen von Zwcrgwirthschaftcn wird durch die fortschreitende und scbrankenlose Erbtheilu''a befördert, abgesehen von dem verderblichen Eingreifen der Güterschlüchter. In einigen Provinzen Preußens jucht man der Zersplitterung der Bauerngüter durch Einrichtung der sogenannten Höserollen zu begegnen, wornach das Gut in der Regel unvermindert bei dem ältesten Sohne des Erblassers verbleibt, die übri .en Erben aber anderweit entschädigt werden. Dieses Auskunstsmittei verspricht nach vielen Richtungen hin Erfolg. Der bierdurch gewährte Schutz des bäuerlichen Grundbesitzes wird iin Lause der Jahrzehnte so Etwas, wie einen Baucrnadel schaffen und dem wirthschastlichen Leben der Nation einen leistungsfähigen, mittleren Bauernstand erhalten. Ganz ohne Schattenseiten ist natürlich auch dieser Ausweg nicht. Als Kehrseite seiner Vortheile wird fick allmälig ein größerer Andrang nach den Städten und den städtischen Gewerben und eine Vermehrung des städtischen Proletariates einslellen. Immerhin wird aber die Consolidation der zerstreuten Grund- besttzgemenge auch der landwirthschastlichen Bevölkerung an Ort und -stelle lohnendes Brod verschaffen, namentlich wenn sich bei ihr eine größere Belebung des Geuoffenschastsgeislcs einstellt. Auch den» mittleren und kleinerem Bauer muß man streben >ür den Be trieb der Landwirtbschast diejenigen Hilfsmittel der Technik und des Maschinenwesens zugänglich zu machen, deren sich der Großgrund besitz bereit« weit umsanglichcr erfreut. Die Hauptsache aber ist und bleibt die Schaffung gesunder Kreditverbältnisse. Hier kann zunächst die Gesetzgebung ungeheuer viel tbun, indem sie den Wucher cindämmt, dem die landwirthichaftliche Bevölkerung in weit größenm Umfange auögesetzt ist, als man gewöhnlich meint. Unsere liberale und Fortschritts presse geht meist vorsicblig an der Wucherfragc vor bei. da Wuctieisreibrit auch eine der vielgerübmten „Freiheiten" ist, an denen man nicht rühren soll. Umsomehr ist es Pflicht der konser vativen Presse, daraus zu dringen, daß die speziellen Formen der Bewucherung, denen der Bauer beim Vieh- und Getreidehandel ansgesctzt ist. als solche gesetzlich faßbar gemacht und unter Strafe gestellt werde». Was aber die lnwothekarische Verschuldung an langt, an welcher der Großgrundbesitz so schwer krault, so ist diese durchaus kein »aiürliwcs Gesetz, sonder» recht eigentlich das Ge schöpf eines künstlichen, von Menschen gegebenen und ebenso leicht abzuschasfcnden Gesetzes, und es ist eine wohlauszuwerfcnde Frage» ob nicht mit der radikalen Beseitigung des Pfandrechtes am Grund besitze alle die Uebcl verschwinden würde», über die man jetzt so allgemein klagt. Mir werfen die Frage hier nur auf. ohne sie be antworten zu wollen. Die Beantwortung ist jedoch von einem nambastcn sozialpolitischen Schriftsteller bereits versucht worden und aus Ja ausgefallen. Als die spanische Regierung dem Auslande vermeldete, daß der Ausstand in Badajoz zu Ende, ganz Spanien übrigens ruhig sei, wurde sie rasch durch die Entwickelung der Dinge aus ihren Ein bildungen gerissen. Zu jenem Militärputsch au der portugiesischen Grenze kam eine Revolte in Altkastiiien und eine Gäbrung in Katalonien. Das sind allein drei Herde der Schildcrhcbungcu. Die Madrider Regierung aber scheint noch weit Schlimmeres zu besorgen. Indem sie die konstitutionellen Garantien in ganz Spanien aushob. dachte sie einen kleinen Staatsstreich und bereitet sich vor, über das ganze Land den Belagerungszustand zu verhängen. Allerorten herrscht Gährung und Unzufriedenheit. Tic Anhänger des Don Carlos haben sich nur knirschend gefügt, in Andalusien finden die Lehren der Kommunisten und Anarchisten (Prozeß gegen die Schwarze .Hand!) zahlreiche Anhänger. Das Ausland wird den offiziellen Berichten der spanischen Regierung großes Mißtrauen cntgcgenzubrinacn haben; denn diese unterdrückt jedes Telegramm, das etwas Un günstiges meldet. Das überall aujflactcrnde revolutionäre Feuer wird von den Repubiikaucru sustematisch genährt. Der König Al- sonso hat in seiner 7jährigcn Regierung bei Weitem nickt Das ge halten, was man sich von ihm versprach. Nachdem Spanien in den 60er und 70cr Jahren aus den Bürgerkriegen und revolutionären Zuckungen nicht herausgclommcn ist, war eine Ermüdungspausr cingctrctcii, welche der König nicht in dem erwarteten Maße zur Hebung der Bolkswohlsahrt benutzte. So scheint es, als ob das herrliche schöne Land neuen schweren Prüfungen entgcgengingc. Unter Handelsvertrag mit Spanien tritt zu einem höchst unglück lichen Zeitpunkte in Kraft. Was wirdurch ihn aus der einen Leite gewinnen, geht aus der anderen durch Lähmung von Handel und Wandel und die Rcchtsunsichcrhcit wieder in die Wicken. Neueste Telegramme Ser „Dresdner Nachr." vom lO.August. Berlin. Bezüglich des tragischen Endes dcS Dr. zu Putlitz giebt der Bruder des Verstorbenen in der „Post" folgende Erklä rung gegenüber den unwahren Gerüchten: „Mein verstorbener Bru der giebt in hinterlasjcnen Briese», deren Wortlaut bei mir einzu sehen ist. den Grund seines gewaltsamen Endes als ein amerikani sches Duell au, welches er Ausgangs vorigen Winters infolge eines Conflictes über die Judcnfrage mit einem südlichen Referendar ein- gcgangen. Alles andere, dem Entgegenstehende, ertläre ich sür un wahr." — Die Angelegenheit der deutschen Brigg „August", die am I. August aus den Pescadoreü-Jnseln scheiterte und von Insulanern geplündert wurde, ist nunmehr befriedigend erledigt. Die dortigen Behörden gewäbrten entsprechende Entichädigung, 38 bei der Plün derung betheiligte Personen wuroen nach dem Rechte und den Ge bräuchen Ehinas begrast. — Sc. Majestät der Kaiser ist heute früh 8 Uhr 15 Mi», wohlbehalten auf der Station Gcoßbecren eingc- troffeu und hat sich zu Wagen von da nach Babeisbcrg begeben. — Der „Franks. Zeitung"' zufotge legte die Staatsauwalischail Beruf ung gegen das neuprechende Erkenntuiß im Prozeß gegen die sozial demokratischen RcichstngSabgeordnelen Frvhnie und Geiler ein. Berlin. Unangenehm berührt die taktlose Ankündigung der Memoiren deü Herzogs von Kodurg-Gotha; nach dem „Hamburger Korr." heißt es: „Am kaiserlichen.Hose sowie in der englischen KönigSfamiiw sieht man mit einer gewissen Beklemmung einem literarischen Ereigniß entgegen, das wohl einzig in seiner Art da gehen dürste". Werter besagt die Ankündigung: „Man kann daher verstehen, daß von verschieoeircn Seiten versucht ist, den Herzog von sei,rem Vorhaben crvzubriirgerr, invcß bis jetzt ist dies nicht ge lungen. Ter hohe Herr betrachtet cs als eine patriotische Pflrcht s-"), dem deutschen Publikum nicht länger die Belehrung vorzuciithlllteu. Der erste Baud soll noch vor Jahresschlriß erscheinen. -H rrjchberg. Heute früh 50) Uhr wurde der Lustmörder Koscieinn aus Laiivshüt durch deu Scharfrichter sbrauls hiugerichtet. Der Verbrecher hatte vorher teurem Beichtvater Stadtpfarrer Löwe gegenüber ei» Gegäiidius! der Dliat abgelegt. P c st. Der durch d:c Ercesse am Mittwoch verursachte Schaden wird auf 12,000 Gulden geschätzt. De^ Erlaß des Lberstadthaupt uraiinS kongatirt, die Polizei werde, wenn nothwcnbig, leibst die allerstrcngstcn Mittel für Ausrechtethaltung der Ordnung anwciwe». Die Insulten der Poiizeiorgane würden niit Waffen zurückgcimesen, sollten Polizeiorgaue oder Soldaten aus den Fenstern der Häuser insultiit werden, müßten dieselben die Feuerwagen gebrauchen. Gestern waren 4000 Mann Jnsnrrtcrie arggebotcn, sowie mehrere Ahtheiluugen Kavaierie uuv Artillerie. Das Militär feuerte mehr- mats. Mehrere Periouen wurden riiedergerittcu. Mehrfache Ver wunvungcir sind vorgckommeir. Zwei den höheren Stauden unge hörig-' Damen bewarfen die Polizei aus den Fenstern niit Steinen. Der Gasometer war militärisch besetzt. Tie Familie Scharf ist gestern nach Lbcrungarn abgereist. Paris. Madrider Meldungen hiesiger Blätter bezeichnen die Lage in Spanien als trostlos, unhaltbar. Die Reise des Königs Alfons ins Ausland wild wahrscheinlich unterbleiben. Madrid. In Santo Domingo (Provinz Logrono) hat eben falls ein Tbcil der Gaulison revoltirt und »l abgezogen. Offiziere des Regiments Numancia setzten den Aufständischen nach, erreichten dieselben nach 13stündiaein Marsche und bewogen sic zur Rückkehr. Die Aufständischen hatten vorher ihren Anführer erschossen. Die Aufständischen in der Provinz Logrono sind durch nachgesanoie Kolonnen zerstreut und die meisten dabei gefangen genommen worden. Berliner Börse. Die Abschwnchung ver Getreideprcise und die feste Haltung der fremden Plätze brachten gegen die gestrige Nachbörfe wesentliche Belustigung, doch eneictste das Geschäft keine bemcrkcnswcrthc Ausdehnung. Später ermattete die Börse auf rückgängige Spanier und Egnpter in London. Schluß still, aber fester. Banken schwankend, gegen gestern meist schwächer. Kassa banken ziemlich rege. Deutsche Bahnen still, wenig verändert. Ber- lin-DreSdner Stammprioritätcn etwas höher. Oesterreichische Bah nen belebt ; höher wurden Elbethalbabn und Graz-Köflacher. Schwei zer Bahnen fest. Oesterreichische Prioritäten ruhig. Spekulative Bergwerke etwas schwächer. Industrie» im Ganzen fest. Deutsche Anlagcwerthe leblos, Nachlassen!». Fremde Renten gleichfalls still. Egnpter wichen um I'/s Proz., da man fürchtet, England werde seine Truppen aus Egnvtcu zurückziehen. ». »>.. io. «u,insi. Tiden»», »red» ros»»,. Sr«d»d«lin ns. «HIN' l>«rdn> inr>/,. «cr Sooie —. dcii. eilberrenie —. va»»errei»e —. «»Uzler 2»«»,«. Ociicrr. «oldrcnie —. Uns. ««Idrenic —. "cr Sinne» . iOcr Runen —. L.OrlenIanleilie —. Nenefte Unoar. »oidonieU-e —. u. cr»enianl»>be —. Un,«r. Papier«,>le—. Dlicom» —. cavpier 7 »/,. «ottpardtai« III'I, Marten». — . Pari«, >0. iinznsl. iLchlut-.i Neuie dv.Id. iinleiüe IN-.V2. Jiaiiener vil.sa. Siaaikbal,» «7S,7i>. Lombardcu Liil.r». d«. Prlornälen 20b. Sadpiee SdS. vctierr. Gotdreni« »s. Sipn ai». tkoiida» caclrctdemarkt). >0 Ananll <LchIuk> Weizen »,-l Lch, ge-l slte-en, angetan»»«»«! stramm, Haser L-ch. gestiegen, Mü» fest. / > Lokales und Sächsisches. Obersteiger Schramm zu Ncustäblel ist daS — Dem Albrcchtskrcuz verliehe» worden. — Sc. Erz. Ltaatssckretair Dr. Stephan traf am vergange nen Montag Nachin. 6 Uhr in Begleitung des Obcrfvlsimcisterü Kühn von Eibenstock in Wi ident hat bei Eibcnslock ein, nahm im Gasthofc von Drechsler Abstcigcguarticr, ging sodann mit dcm Oberförster Uhlcmann nach dem Brückcnbcrg jagen, erlegte eine,, stattlichen 3jährigcu Hirsch und reiste am 7. August früh 6 Uhr wcuer. — In dcm Wahtreise der P irn a i s c» c n Bo r sc a b t wirr, wie der „Votkssrcnnd" bemerkt, seitens der st o n j e rv a t i v c u demnächst ein eigener standidat ausgestellt werden. Ter christlich- soziale Verein beobachtet eine nbwartendc Haltung. — Mit der poli-cilichc» Oberaufsicht über de» polnischen Dichter v. Kraszemski ist der Kgl. striiuinatloimniffar Paul bcauslrag. Herr v. Kraszewski weist vorläufig alle Besuche ab, sowohl dir theilnchmcnder Freunde alü die neugieriger Fremder. Er bcoari vor Allem der Schonung und Ruhe. Hingegen wird cr ciucn Bric, an ein polnisches Blatt richten, worin cr ini Allgemeinen von seinem Gesundheitszustand seinen Landsleuten Aiislunst eeiheiie und dieselben bittet, sich vorläufig alter Besuche und Anfragen zu enthalten. Auch die Umgebung und Diener,chast des greisen Dichters bewahit die äußerste Zurückhaltung. In der harmlosesten Frage oder Bemerkung eines Unbekannten wittert sie die Erlun- digung eines Geheimpolizisten. — Gestern würben vier große Kisten, welche ein König!. TranSportwagen nach der böhmischen Eisenbahn brachte, verladen. Dieselben enthielten Zelte, Säbel, Noßschwcise, Rüslungsstückc nur» überhaupt sächsische Beutestücke aus der Belagerung von Wien 16L0. Sie werden nach Wien transportirt, um doct bei der Jubiläums ausstellung im September d. I. Aufstellung zu finden. — DaS hiesige Scklachtenpanorama, um dessen Ent stehen sich vor Allein Herr Baumeister Becher ein Verdienst erworben bat, wird bestimmt am diesjährigen 13. Jahrestag der Schlacht von St. Privat dem allgemeiiicn Beiuch eröffnet werken. Tags vorder wird es einem kleinen Kreise Geladener, bestehend aus dem König:. Hofe, Mitgliedern der Behörden und Vertretern der Presse zu- gängig sein. — Seit gestern ist die Wi ls druff er st r a ß e in ihrer ge- sammtcn Ausdehnung deni öffentlichen Verkehr zurückgegcbcn worden. — In den Nachmittag- und Abendstunden des heutigen Tages treffen unsere Ferienkolonisten auf jenen Bahnhöfen um- Landungsplätzen wieder ein, von welchen aus sie vor drei Wochen hinaus ui die Glück und Gesundheit verheißende Ferne zogen. Tie kleinen Wanderer lehren hoffentlich Alle recht gestärkt zurück. An gutem Empfang Seiten ihrer Angehörigen und des Komitees der Ferienkolonien wird es nicht fehlen. — Zur Ergänzung der gestrigen Notiz über Errichtung eines öffentlichen P f e rd e s cti l a ch t h a uses in hiesiger Stadt wir» uns von unterrichteter Seite mitgetheilt, daß die städtische Behörde nicht wie etwa zu verinutiien, eine Aufforderung in dieser Sache an die Fleitcherinnung hat ergehen lassen, sondern letztere bei der selben nur einfach in Anregung gebracht hat. — Eine bereits patentirte Erfindung, die im Hinblick auf das große Unglück in Mnlau ein actuellcS Interesse bat, macht in den letzten Tagen in Arckiiiectenkreiien Aussehen. Es handelt sich um eine Fangvorrichtung sür Fahrstühle, die in einem zierlichen Modell in der permanenten Bau-Ausstellung zu Berlin zu scheu ist. Die Vorrichtung sunctionirt mit unschlharer Sicher heit, sobald der Hebe-Mechanismus zerreißt. DasHatteu wird durch 2 Rollen hervorgchracht, welche sich in dcm Moment scslklenimcn, in weichem der Hebe-Mechanismus aushört zu functionircn. Die Vorrichtung läßt sich an jeder Art von Fahrstühlen, auch an hndrau- lische», anhringen. Wenn sie im Großen so sicher wie im Modell functiouirt» so verdient sie die allgemeinste Beachtung. — Im Anschluß an unsere Notiz über den Bahnhofs- kaffec geht uns von einem „Araber" folgende auch für alle Hausfrauen hcachtcnswcrthe Mittiicilung zu: „Auch aus der geriugsten Sorte Kaßcebolmcn (bei besseren telbstverstäiidlich) läßt sich ein guter Kaffee erzielen. Da mau heule im Brcnuen des Kaffce's gute Fortschritte gemacht hat, so liegt das Uebcl darin, daß der Kaffee nur grob gemahlen wird und zwar aus reiner Bc- guemiichkelt, während das verlangte höchste Quantum Kaffem nur daun den Bohnen entzogen werde» kann, wenn diese so sein wie Pulver rciv. Staub gemahlen sind. Anstatt nun wie bisher den Kaffee sowie man etwa Gemüse kocht, reckt lange gar zu locken, wodurch namentlich alle Bitt-rstoffc des Holzes der Bobne dem Käst« bcigemischt weiden, bebarl cs dann nur eines flüchtigen Ausgusses von kochendem Wasser, um daS aromatische Lei des Kaffcius zu gewinnen, und um dieses handelt cs sich ja nur, da hieraus überhaupt nur ein guter und reiner Kaffee bestehen darf." — Bei dem 3. deutsch böhmischen Sängerhundesfest in Lett in e r i tz war der Dresdner Mannergesangverein der Gegenstand besonderer Ovationen. Als die Dresdner Gäste Abends aus dem Balmhose ankamcn, wurden sic hcrziicbst bewillkommne: und mit Jubel nach der Stadt geleitet. Die prächtige wcrthvoUc Fahne des Dresdner Vereins fand die laute Bewimdcruug der Menge. Bei dem Feßkommers dankte .Herr Hülsebciu, Vorstaiw des Vereins, für den ihnen gewcudcnc» herzlichen Empsniig. Er überreichte zum Zeichen des Dankes dcm böhmischen Buiivesuorslano einen wcrthvollcn goldenen Nagel für die B»ndeS>ahiie. Unter Leitung dcS Vorstandes Hugo Jüngst, der lebhast applaudirr wurdr, kam Wcbcr's „Wanderers Naclstgcbct" zum Vortrag; der Prager Männervercin trug 2 Kompositionen Jüilgü'S vor. Ein poetischer Gruß von Herrn, Gräser aus Dresden, derdie Zusammen gehörigkeit der Deutschen in Böhmen und Deutschland leierte »iic> mit einem Hoch auf deu deutschen Geist schloß, fand lebhafte» Applaus. Bei dcm eigentlichen Gcsniigsfcsle kamen außer Kompo sitionen von Jüngst auch solche von Earl Bieber zu wirl- iamem Vorträge. — Aus den Traditionen eines vor wenig Jahren in unserer stadt verstorbenen allgemein geachteten Reda'lteurs. welcher viel ielegenhert gehabt in unseren po streiten zu verkehren, geben wir nachfolgend einige Anekdoten wieder, deren Kcnntnik unseren Lesern gewcß willkommen sein wird: AiisaugS der 5>>cr Jabrc ivar unter Anderen auch ein Lieutenant zu einem Keinen tootballe geladen, der — heute hoher sächsischer Militär — mit einigen Kameraden gewettet hatte, eine das Büffet zierende Ananas vor den» liochieffgen König Friedrich August vorüber hinunter nach dcm Sckloß-Wackstlokal befördern zu wollen, um dieselbe dort zu einer Bowle mit zu verwenden. Die kostbare Frucht im Zschaka tragend mar eS dcm Offizier auch gelungen, selbige unbemerkt vor dem Könige vorbeizukringcn, als am Ausgang dcS Saales ilm plötzlich ein Stabsosfizicr dieses Streiches, wegen zur Rede setzt und ihm den Befehl ertheiite, sich unte» auf der Scliloßwache zum Arrest zu melden. Der Licutenaut besaß die Verwegen!,eit zu ent gegnen, daß cr erst am nächsten Morgen diesem Besehle nachkoniiiien
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite