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- Erscheinungsdatum
- 1883-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188307270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-07
- Tag 1883-07-27
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Monat
1883-07
-
Jahr
1883
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"LMÄLL- »««emenpurct» »iett-ll-thrlich » v,i>r« »u>v,ge„ durch die «Hß »park 7» ylg:, Nl-m-n. IVPle«. 8»r d!« Rü-rgat, »liieclandler M» «olkriptc Nttiq, s>rl> dt- Rrdactio» »ich» »erdtnbUch, »imoncni wr un» nehmen ,,, Die »unoncen-Bi-eaux ».»aas»«. ö» >»««»»> - «u»alk M»N«! - »au», » »om».! — S»»a»i»«»»a«i! - ». «ad», L - «»». ««»» i» ««d»bur»; — N- Var« » «o. t« Hell« r — »ein« tn »amtu,,. Ullä erSu»«, voll äoll vivkaokston tzunl. dis ru äsll drMolltosisll Laionssaräinon, ompk. La vllormvr ^usvadl «Uv kLi'äinvilfLdi'lll voll eü. v0S8 ru,8 kusi'dLeti l. V. Lpvriai-Ossadiltt HV»»t»vi>I»»u«i>tr»88v LS, im Hansa lios Viotoria-Lalon. Tageblatt für MM, Wkrhaltuna, Geschäftsverkehr. Lörse»becicht,FttmreiiWe. Fensvrtch. Stelle, «r. 11 (Allst.) u.»»,(R«p.) Lnteeite werden Marie»»,«»« r» m» Nechm. » Uhi »n,,«»m»e» ««»ne»,, »l» MNte,,I»U»r. », «eultadk nur «n Wawentaa«,:«. »loftergalleRr. — Dt« einlxalUge Pettl»eile kE >» Pt »t»,etand,dtr«e>l-30vs. Ll»c «aran»« tüe da» nkchsr. tLgtae «rlcheiuen der Lnlerat» wird nicht ,e,ede«. «u»«ürttgc «uuancen» »luftrtj,, «nlertren wir nur ,e,en Prtnu. «er«»»« > ri»tzlu»,^urch «ries, niarlen oder Poftein,ahtuna. »che «tlde» kosten IS Ptg. Jnterate si» dt« Montag».Nummer oder nach einem Jestta,« dt« Pelllteite «Pt. Ov8edM8. uvü ^ovlodUvkvr «Inei»«» tadrldat, »>»: llauptdveder, Str»»r«u, f»»»»dv«l>«r, tlemorlele, leeturendladcr, ! »eldtledee, üaplrt «etier »Nil n«ek«ele»i>lrdüidee. Wir vornonSe» kür Oantokü, Imr Sie dostau 1'atontpapiors uixl xaranttivn kür sulick» Lindttncka. chllokütutiollo illuLtrirts l'rowlldton vorckon gratu, Lt^-ogvdoll uuü uaoli eu->»llrts kranoo rarsauüt. «1. Nar»a« 8üt»i»v. Vrvsävll, Wilsaruirsitttr. Lid u. dopdlsllstr. 6 um L'ostplutr. »io iMMrie-Uilckktiir Hui'tmrmii 8LMv, 8elll»88-8tikt8tio dir. 17, aegenübor äom Wnixi. Lodlossv, bittet um Loitcbtullx; ihrer I?rvl8v In» 8t L>uutt ii8t«r. rubrid-LtudUsssmollt olntaoksr m>a oI»SLilt«r Linasr-Varcksrobs r«i> Llvxruickar?liilivsolw N»r ILmLdsii dis 16 3alrro: >'»Ivk«»kw etc < ^nsvv» A»i,1 8ou»o»erlt»8ttret L» btUv»t«u«I HVal8vi»li»u««tr»8sv 7 (»*»ir»»8 ^utvulit^rL) ^ I»vi»I»8e»vtLt«i» »1»vr 1««tv>» t'ret««». ; Ü»1d-Lt»8e. kvr Slkteleli«» bis 16 3lahro: Ll»u»vi», ILIvltter etc. Nr. M8. 28. Sahr-lM». Anslagt: 38.000 SLpl. Aussichten sür den 27. Juli: Mäßiger Westwind, veränderliche Bewölkung, etwas Niederschlag. Temperatur kiibl. Dresden. I88Z. Frcimg, 27. Juli. M Sie Mmle SiiMll mi- Scplemiier werden Abonneinents auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition, Marienstratze Nr. I», zu 1 Mark 70 Pfg., für aus wärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im deutschen Reichsgebiet zu 1 Mark 84 Pfg., in der Oesterreichiscd - Ungarischen Monarchie zu I Gulden 54 Kreuzer (excl. Agiozuschlags angenommen. Politisches. Mit gestern ist der abscheuliche Mordvrozeß von Tisza-Eszlar in eine neue Phase getreten. Waö man an, Orte der Vcrliandlungci» mit athemloser Spannung abwartete, wie fick der Gerichtshof zur Eidesleistung des unglücklichen HauvtbelastuiigSzeugen Moritz Schars stellen werde, das bat der Telegraph sofort in die ganze gebildete Welt, wo man dem ungarischen Schauer-Roman Tbeilnahme schenkt, gemeldet:die einstimmigeAblehnungdesEides. Damit entzieht der Gerichtshof der Anklage eigentlich die Basis. Denn, sind die meisten Zeuge» in dieser Sache aus den flagrantesten Widersprüchen ertappt worden, so ist nun der einzige dirccte Augenzeuge des angeblich rituellen Mordes, der kleine Moritz Scharf, der seinen leiblichen Vater als Mörder denuncirte, als Zeuge binsallig geworden. Der Staatsanwalt Szcyfsert sagte wörtlich: „Nachdem das Alter des Moritz Scharf nicht mit voller Sicherheit bestimmt. eS aber sicher ist, daß er sein 16. Jahr noch nickt vielmehr selbst daS 15. Jahr noch nicht beendet hat. kann ich mit Rücksicht aus die Strafprozeß-Ordnung die Beeidigung dieses Zeugen nicht beantragen. Es giebt aber noch einen anderen Grund, wegen dessen ich die Beeidigung dieses Zeugen nicht acceptiren kann. Dieser Zeuge hat hier im Angesichte dieses hoben Gerichtshofes seinen Vater geschmäht und geschimpft, seine Religion verleugnet, die Gebctzcichcn seiner Consession von sich geworfen, womit er eine solche Richtung seines religiösen und moralischen Gefühles bekundete, daß ich auss Entschiedenste gegen dessen Zulassung zum Etde sein muß. Schließlich bitte ich in Betracht zu ziehen, daß die Aussagen dieses Zeugen gelegentlich der Schlußverhandlung und des Lokalaugenscheincs in Eszlar so wesentliche, auf den Tlmtbestand. insbesondere aus das Factum deS Mordes, bezügliche Abweichungen ausweisen» daß ich bitten muß, diesen Zeugen zum Eide nicht zuzulasscn". Der Gerichtshof erkannte demnach: „Moritz Scharf, der unerzogene, herzlose Judenknabe habe einen hochgradigen Haß gegen seine Glaubensgenossen bekundet; seine angeblichen Wahrnehmungen durch das Schlüsselloch der Synagoge haben eclatante Widersprüche enthalten (es ist ihm nachgewiesen, daß nach den Gesetzen der Mechanik und Optik die Sehlinie vom Schlüsselloch bis zum Tbatort den Mord, selbst wenn «r geschehen wäre, nicht hätte sichtbar erscheinen lassen); ferner, da Moritz Schars von der jüdischen Religion Nichts halte und er auch an einen christlichen Gott in kcinerFormglaube.könne er nicht beeidigt werden". Was nun wird? Das ist nach den ungarischen Zuständen ganz und gar nicht zu berechnen. Daß aber, wie auch die Sachen liegen, welches Verbrechen geschehen sein mag, ein so unnatürlicher Sohn, der stumpfsinnig, lächelnd, spielend das Abstruseste aussagt, uin seinen alten Vater, der jammernd neben ihm steht und sür den er noch keinen mitleidigen Blick gehabt, aufs Schaffst zu bringen — daß solch ein unnatürliches, geistesschwaches, böses Kind nicht zum Eide zugelaflen wurde, ist wohl nur natürlich. Die Vernehmungen sind geschloffen — jetzt beginnen in 24 Stunden die PiaidoyerS und in der nächsten Woche soll das Urtheil publicirt werden. Warum soll ein Jude, warum soll der alte Scharf keinen Mord begangen haben können? Zehn Motive sür eines könnten als bestimmend hierzu ausgedacht werden. Aber an einen rituellen Mord, an «ine pflichtschuldige Tödtung des verschollenen Mädchens durch die Juden, behufs des Blutgebrauckes bei einer religiösen Handlung, daran zu glauben, das ziemt heutzutage keinem gebildeten Menschen. Hat ein äbnlichcr Prozeß, aus den Herr v. Onody hinzuweisen für gut kält und der ganz ersichtlich aus Lügen und Racetiaß sich gründet, 1793 mit dem Disciplinarvergeben gegen die Richter geendet, die den blinden VolkSleidenschasten durch die Prozrßfübrung Vorschub leisteten, so ist auch setzt zwar keine Aussicht vorhanden, das Verschwinden oder den Tod der Ester Solymossy aufzüklären, aber ebensowenig wird der unglückliche alte Scharf verurtheilt werden können, nach diesen sich unglaublich widersprechenden Zeugenaussagen. Heber die Cholera in Egypten lauten die Telegramme an die englischen Blätter trostlos; nicht nur daß Tag um Tag der schreck lichen Seuche «in halbes Lausend Menschen zum Opfer fallen, son dern auch daß „die egyptische Regierung vollkommen auseinander" sei. ES herrscht die größte Verwirrung. Glücklicher Weise ist der Herd der Seuche in der Hauptsache eingeschränkt aus Kairo, und so darf man hosien. daß eine Jnflcirung Europas, gegen welche alle europäischen Staaten seht energisch einschritten, verhütet werden kann. Man denkt sich Kairo meist weit unbedeutender, als es in der That ist — zählt doch diese Hauptstadt des PliaraonenlandcS 100,0«Xi Einwohner mehr als z. B. Dresden -nämlich (nach der Zählung von 1877) 327.000, worunter 50.000 Europäer sich befinden. Da gerade durch die verändert« politische Lage deren Zahl in den letzten 5 Jahren erheblich sich gesteigert bat, auch sonst die Stadt commerciell im Aufblühen sich befindet, wird eine Bevölkerung von approximativ 400M) Einwohner zur Zeit nickt zu hoch geschätzt sein. Die Vor stadt Buiak ist mitten im Nil gelegen, der eigentliche Hafen sür die innere Stadt, und äußerst verkehrsreich. Dort, wo sich auch die Staatüdruckerei, daS Museum, das Arsenal »c. befinden, trat die Cholera am schrecklichsten auf. Mit Weib und Kind hat die cgyp- Itsch« Polizei die armen Fellab'S auS ihren KrankbeitSbrutstätten auSgetrieben. ohne ihnen zu sagen, wobin, ohne ihnen Lebensmittel zu geben oder die Mitnahme von Effekten zu gestatten. Vergebens, die Krankl,eit hatte schon zu tief eingegrissen - sie muß sich auö- toben und sollte durch die Flußarme und die Wachtposten von der Verbreitung in die anderen Stadttheile abgescknitten werden. Aber da» ist nicht gelungen. Egypten und Kairo sind in einer entsetzlichen Frankreich, Italien und Rußland, sowie besonders Oesterreich thun zum Schutz unseres Binnenlandes, durch strenge Küstcnwachc das Aeußelsie. Auch England ist nun stutzig geworden und sogar die Schiffe auS Bombay und Kalkutta sollen rhre Gesundkcitsqualität Nachweisen, bevor sie in London einlauien. Hätte England sich zu dieser Vorsicht nicht entschlossen, so lag die Möglichkeit einer Kon tinentalsperre nabe — man hätte Holland, Friesland und Pommern gegen englische Provenienzen abgciverrt. Und du der Handcls- vcriust John Bull's dann viel größer gewesen wäre, als blos durch Quaian.taincverzögeriingen seiner Schiffe, so gab mau »ach und Eng land schützt uns mit durch seinen Selbstschutz gegen die Epidemie. Die Suezkanalsrage, die einen Augenblick ausiab, als solle sie Englands und Fiankeichü Freundschaft zerstöre», ist in ruhigere Bahnen cingelenkt. Weder t»e politische Lage, »och die Seuche an den Kaualuiern halten aber den alten Herrn v. Lcsseps ab. den Bau des zweiten Kaualcs zu betreiben, rind die englische Regierung dürste dielen Bau geschehen lassen müssen. Denn wie bei Balm- anlagen außer dem eigentlichen Gcleiskörpcr, auch ein ansehnlicher Streiken Brachland mit expropriirt zu werden pflegt, so ist auch der Landstreilen der den Snezkanal flankirt, breit genug, um ohne neue Landcrwerbung daraus den zweiten Wasserweg auszusübrcn. Wenigstens behaupten das die Franzosen. Sagt nun Madstone auch im Parlament, eine exclusive Eoncession für die Suczgesell- schast von 1857 cxistirc nicht, so ist das in der Praxis nicht von Belang. Wenn Herrn v. Lesseps ans seinem Terrain die zweite Wasserstraße nicht vermehrt werden kann, so können wohl die Eng länder sür sich irgend wie und wo ein drittes Mal den Isthmus von Suez durchstechen. Aber sie werden sich mit einigen Tarif- vorlheilen Lesseps zufrieden geben, und wir Deutschen wie alle friedlichen Völker erleben hoffentlich noch das Ereigniß, daß der Suezkanal neutralisirl, als Völkcrslraßc unter den Schutz Europas gestellt werde. uaa» — aebe daß Europa von der Infektion i>»wahrt Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 20. Juli. Berlin. Aus dis Nachricht vom Tode seines Schwiegersohnes. Dr. zu Puttlitz, traf der preußische Gesandte Gras Flemming von Karlsruhe hier ein. Das Motiv deS Selbstmordes nnrd in einem amerikanischen Duell gesunden. Ausgangs des letzten Winters ge- ricth P. in einen Eimslict, der nicht wobt gütlich bngclcgt worden und auch nicht in einem gewöhnlichen Duell ausgeiocbten werten konnte, da der Gegner ein schwächlicher und kurzsichtiger Mann, Puttlitz aber ein Hüne an Kraft und durch Hebung in jeder Waffe ein Meister, so wurde das amerikanische Duell gewäylt. Das Loos entschied gegen Puttlitz, der ein Jahr Zeit zur Erfüllung seines Wortes batte. Offenbar scheint ihm die Einteilung in dre neuen Verhältnisse in Halle nicht ivefth genug gewesen, weshalb er schon jetzt -einem schönen Leben ein Ziel setzte. — Neuerdings verlautet, die Kaiscrentrenue werde nicht in Gastcin, sondern in Salzburg statttinden. Den Herbstmarövern wird außer dem König von Spanien und dcni Kronprinzen von Portugal auch der Großfürst Wladimir beiwohnen. — Das chinesische Panzerschiff wird auf der Reise nach Elnna alle französischen Häfen umgehen und nur eng lische berühren. — Man glaubt, Bismarck werde nun nicht mehr nach Kissingcn gehen, vielmehr in Friedriclicruhc bleiben. — Hamburger Ausflügler begegneten dieser Tage dem Reichskanzler auf dein Aus flug« nach Fricdrichsruhc; Bismarck unterhielt sich freundlich mit dem Führer der Erkmsion und «zählte, daß dies sein erster Spa ziergang sei, den er seit langer Zeit mache. Er sei von Gelbsucht gcviagr, das sei eine sein unangenehme Krankheit sür Den, der sie habe. Der Reichskanzler sah ziemlich angegriffen aus, das Gesicht mir leicht gelblich, dagegen der obcie Tbeil des Koches ganz dunkclgelb. — Die Verbnndl»ngen wegen der Revision des deutsch - türkiichen HcmdelsveitragcS sollen gleechzeltig der Türkei eine Basis für ein allgemeines und sür alle Länder giftiges Tarisprinzip abgeben, daher die Bestimmungen an Einfachheit nichts zu wünschen übrig lassen werden. — Der „RcichSanzeiger" tiicilt amtlich mit. daß ein in der Nacht vom 24. Juli d. I. in Alexandrien aus Kairo gekom mener Deutscher an der Cholera starb. Wien. Kalnoky übcrbrachte dein Kaiser Wilhelm eine herz liche Einiabnng des Kaisers Franz Josef. Ersteicr will cs sich nicht nehmen lassen, die Kaiserfanniie wieder in Ischl aufzusuchen, um auch die Kaiserin zu sehen. Demnach findet der Besuch am 7. August statt. Paris. Gestern gelangte der Prozeß der Anarchisten, die gegen die Geschworenen und Richter im Prozeg der Louise Michel Tvdesdrohungen ansgestoßcn Halen, zur Verhandlung. Die meisten Angeklagten verlangten vor die Geschworenen gestellt zu werde». Der Gerichtshof erklärte sich jedoch lür kompetent und wird das Urtheil in 14 Tagen fällen. Bei dem Hinausgehen aus dem Juftiz- paiast wnrde Riviere, der Mitarbeiter des „Clairon", der als Re porter einem Anarchistcnmccting bcigcwobnl und gegen die An geklagten Zeugmß abgelegt hatte, von einem Anarchistenbaufen über fallen und hart g-wrügeft. London. Die Elwlcra in Kairo ist im Abncbmcn. DeS Khcdivc's Besuch im Hospitale macht den besten Eindruck. Bisher starben 9 englische Soldaten an der Cholera. Die strenge Abson derung der rnfizirten Stadttheile Kairos von den cpidemicfreicn ist angcorvnct worden. Sollte die Cholera unter den britischen Truppen um sich greisen, io wird ein Theil der englischen Okkupationsarmee, die jetzt 6780 Mann zählt, nach Envern ünersiedcln. Die Berliner Börse nahm einen seilen Verlauf, das Ge schäft nahm einen belebteren Charakter an. Im Vordergründe stan den deutsche Eisenbahnen, sür welche das Neichseisenbahnprojekt günstige Stimmung erzeugt. Mecklenburger und Mainzer hatten sehr bedeutende Unnütze zu steigenden Können, die jeuom am Schluß nickt ganz behauptet wurden, tlebcrhaupt war der Schluß aus allen Gebieten abgeschwächt. Kafsabalmcn fest, Berlin-Dresdner höher und belebt. Von Spekulationspavicrcn waren Kreditaktien -u Höhe rem Kourse bevorzugt. Auch für Darmstädter erhielt sich eine gün stige Stimmung, »affabankcn still, wenig verändert. Franzosen und Lombarden zwar belebt, aber nickt höher. Sonst,ge öster reichische Bahnen mit Ausnahme von Lokalbahn ruhig. Oester- reichiscke Prioritäten gut behauptet. Bergwerke wenig verändert, andere Industrien vorwiegend fest. Deutsche Anlagewerthe still, nicht ganz fest. Von fremden Renten russische Orientanlcihen ge fragt. Nackbörse schwach. »rankt»»» 26. JiiU, ridnie«. arcdtl ElaLitdadn LA,-'». Lom barden >3«-,. «vcr Laote —. kc». tztlderrente —. Pavierrei'te —. OaNzlcr Sbü'/«. V-Itrrr. «olbreme —. <>>/» Un». »oldreme 7-,» ,. 77er Nutten —. !Oer »lullen —. L.Lrtenia»Iettze —. Neuest« Un»ar. <»o»>oiileil>c —. crienianlem« —. Nn,ar. va»terrem« —. Dtbcontc —. a«,»,er7L> «. l»o,tbardbabn N2-,, Marien» Wz'!,. «a«»a. »6. Juli. >S<8k»t.i Seme 7».02. Lnlelbe lOV.Ib. Jtatlener «»,»0. «taalbbahi, Lombarden »Sb.oo. b». vrtaritäten LS2. «aimter »60. vetierr. atoldrente 6L>«. r-ö»c. »a»«« lNr»»ulr«n>. »6. Juit. («edlui.» wetten Juli re,so. Ee»lember» vecemder rS,Lc>. TvlrtN,» 2»lt «».Lu, Sauuar.Avtil »O.ro. ruhig, «üböl Iull 76,00 g»nu«r-n»ri> 77.»0, »uhia. »inft,»»«« adulten-, 2». tznlt. teLtut). w-fttnNaoeiuber»70. «aaien i i r. . i Lokales unv Siiltuiftlies. — Sc. Mai. der König ist infolge eingetrctcncr »»günstiger Witterung bereits gestern früh 8 Uhr wieder im Schloß Dillnitz eingctrossen. Heute Vormittag wird der König im hiesigen Schlosse die üblichen Rcgierungs-Gcschüste erledige». — Am Dienstag beehrte 2c, Kgl. .Hoh. Prinz Friedrrch August nebst Gefolge das Kur Eonccrt im Garten des Bades zu Tharandt und verweilte daselbst längere Zeit. — Das Ritterkreuz I. Klasse vom Albrechtsorden empfingen: Fabrikbesitzer Kommcrzicnr«OH Adler in Buchbol;,^ Hüttendirektor Ehrhardt in CainSdort und der Direltor der Sächsischen Ma schinenfabrik in Cbcmnitz K > etzschmar daselbst; Direktor Eduard Keller von derselbe» Fabrik erbielt den Titel als Kommcrzicnrath. — Dem Refeicnvcir bei der Kgl. Polizei-Direktion bier, Kurt Rick. Berger ward vom Ministerium das Dicnstprädrkat als Polizei-Assessor verliehen. Dem hier seit M Jahren ummterbrochcn beim Hofriemer Geißler beschäftigten Ricmergcscllcn Moritz Richter wurde die große silberne Meoaille „sür Treue in der Arbeit" verlieben. — Sc. Exc. der Herr Finanzminister Frhr. v. Könneritz läßt sich während der Dauer seines Urlaubs die wichtigsten seinem Ressort angchörigcn Akten zur ungestörten Erledigung nach Schloß Ervmannsborf nachschickcn. — Ueber den Nachfolger des so plötzlich aus dem Leben geschiedenen, höchst verdienstvolle» Präsidenten des Landes- Komistoriums von Uhdc verlautet noch nichts, obgleich an höchster, maßgebender Stelle die bestimmte Persönlichkeit dafür be reits ins Auge gefußt worden ist. — Gestern traf der amerikanische Gesandte am Berliner Hofe, Minister Sargent, mit Gemahlin und Tochter hier ein und ist im Hotel de Saxe abgestiegen. — Der Besuch der Ausstellung der Studie narbe iten und Zeichnungen der Studircndcn des Kgl. Polytechnikums ist heute von 9—1 und 3-6 und morgen von9—l Ubr Jedermann gestattet. — Auch der Gemeinde seines Geburtsortes Merkwitz hat der verstorbene Franz Ludwig Gehe in seinem Testamente 2 ansehn liche Legate ousgcsetzt und zwar sür die Kirche 6000 M.. sür die Schule 4000 Dl., deren Betrag bereits zur Auszahlung gelangt ist. — Ein recht Kerber Verlust betrat am Freitag Abend einen armen Arbeiter, welcher aus dem Wege von der Uterstraßc zur Weißeritzstraße ein Portemonnaie mit 140—150 Mark Inhalt verlor. Letzterer war zur Bezahlung eines Biergcldeö bestimmt. Trotz melirincher Annoncen hat sich bis jetzt der Finder nicht ge meldet. Hoffentlich wird derselbe durch diese Zeilen bestimmt, den Betrag an uns abzuiiefern und dadurch einem schwerbedrückten Manne die große Sorgenlast abzunebmen. — Die seit Kurzem zur Einfübnnig gekommenen Deutsch-Ita lienischen Run drei sebillets werden von den Reisenden viel begehrt, namentlich für solche Touren, bei denen die Schweiz mit inbegriffen ist. Bei Lösung eines solchen Rundrcisrbillets wolle man aber nicht bis kurz vor der Abfahrt deS Zuges warten, well die Verausgabung derselben immer mit mehr Zeitaufwand verbun den ist, als der Verkauf gewöhnlicher Tour- oder TageSbillets. Wer aber gar noch über irgend Etwas bezüglich des zu kaufenden Biiicts im Zweifel sein sollte, der orientire sich lieber einen Tag vorher, denn die Billeteurs haben zu AuskunftS-Ertheilungen wäh rend des ExpcdircnS keine Zeit. Eine interessante größere Tour, welche man aus Rundrciscbillets von Dresden aus unternehmen kani», Lindau Luzern-fi Calende-Mailaiid) - Turin - Genua - Pisa - Lucca - Florenz - Empoli- Livorno (Collc-Saivetti) - Nom - Neavcl-Palcrmo-Catama-Messina- Rcggio di Calabria-Taranto-Ban-Foggia-Ancona-Bologna-Padua- Venebig-Udlnc'Pontebba-Villach-Lcoben-Bruck-Wien-Tctichen oder Bodenbach-Drcsdcn. Preis 1. KI. 409 M. 60 Pf., 2. Kl. 291 M. 80 Pf. Diese Tour führt durch ganz Italien. Bedeutend billiger ist folgende: Dresben-Chiasso (wie vorstehend autgesübrt), dann Ebiasso»Mailand - Turin - Verona-Dcnedia-Ildine-Pontcbba-Wien- Dresden. l. Kl. 182 M. 30 Pf.. 2. Kl. 134 M. 40 Pf. Es existi- ren dann noch verschiedene Touren, die mehr oder weniger weit nach Italien hineinftihrc». — Am künftigen Sonntag — dem ersten Tag deS großen Vogelschießens hier — wird von Leipzig früh'/?5 Uhr ein Extrazug nach Dresden abgefertigt, der '/s8 Uhr hier cintrifft. — Wie alljährlich wird die Sächsisch Böhmische Dampsschiff- fahrts-Gescllsffast auch während der Dauer des diesjährigen großen Vogelschießens einen regelmäßigen Verkehr zwischen hier und dem Fcstplatzc vermitteln und zwar dergestalt, baß die letzte Fahrt vom Fcstplatzc „ach Dresden täglich Nachts Punkt 1 Uhr statt- finvct. <s. Jnlerat!) — Nach einem soeben von dem in Eisenach stattfindenden deutschen Tnrncrtag gefaßten Beschluß soll das nächste — VI. — allgemeine deutsche Turnerfest 1885 in Dresden abge halten werden. — Heute Nachmittag 5 Uhr soll bei günstigem Wetter von den Kalmücken im Zoologischen Garten die heimische Sitte des Mädchen-Ranbcs, welchem sich das Hochzcitsmahl anschließt» dar» gestellt werden. — DaS alte Proviant- und MagazinhanS, welches dieser Tage hier abbramite, hat gerade 194 Jahre bestanden; es wurde im Jabre 1689 in 22 Wochen erbaut. Am 31. Juli genannten JabreS wurden die beiden Knöpfe aufgesetzt, in welche man außer einer Gedächtnißschrist auch einen Gulden und ein Ächtgroschenstück auS ,dcm Jabre 1688 und einen SpecicSthaler, sowie einen Groschen von 1689 beilegte. — Die auch »eil DreSdnem sehr wohlbekannte Acrobatin Miß Wanda wird gesucht und zwar, wie eine durch die Zeitungen vubtizirte Annonce besagt, von der Königlichen StaatSanwalttckast in Bromberg. Bei welcher Gelegenheit Miß Wanda. die mit ihrem richtigen Namen Franziska Schwandtke beißt, mft der Staatsanwalt schaft in Biombcrg in Berührung gekommen, das weiß man nicht. Die Künstlerin wird in der An»cige wir ihrem Ebemanne. dem Gymnastiker Erdhold Schwandtke von der Brombcrgcr Staats anwaltschaft ausgesordrrt, ihre in gerichtlicher Vetmahrung befind lichen Wcrtbsacden etnzulösci,, widrig-nsalls dieselben verkauft und der Erlös ans die Kosten verrechnet werden soll. — Das Komitee, welches die Beschaffung oonFreiguartier für auswärtige Mifttärvereinsmitglieder im Sinne hatte, ist auch nachträglich noch durch Geldspenden erfrcvt worden, so daß die Summe derselben 1695 Mk. beträgt 6711 Mk. bei Günther und Rudolph, 192 Äk. bei Melke und Eomp). DaS Spezialverzcichniß ist in der Arnoid'schen Buchhandlung ain Altinarkt zur Einsicht nahme ausgelegt. — An neuen llebcrraschungcn wird eS auch aus der dieSiähri- gen Doge'wlc', > nicht seklen. Zu den originellsten Erschei nungen dürfte zweiten»-? daS Eintreffen des Jndia NoastcrS Nana
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