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- Erscheinungsdatum
- 1883-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188307201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-07
- Tag 1883-07-20
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Monat
1883-07
-
Jahr
1883
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LttMaplielivrchliachl Berlin «Dresden. erllpkii iö «i Ich Irüh 7 Uhr i. d. <isp>d.: Maricufti. 12. «di>i>ne»ie>Mp,kU i>ic»>I,al„li4 8 »:°r! 80 Pi,,., durch die P»l> 7 Mark 78 Plg- N»mn>. I»Piae. tzür che Mrlg.ih» tinaelandterMu« »ulcriple mach- sich die Red»ctU>i, ntchl verdiudttch 8in»oncen ftli un» nehmen iiii Die 7> l>„oin en-»> nre>i»i >1. Analen. Pei» 4 Vonleri — üludnll IMoste: - r»ud« »Vonip.:- Ärn>al>»«n»a,il, - IMÜU«, st' »chlipi - ««». «teil in vtchldednrg: — z. varek L n«. tnHulle: - «ieiner inüamdur^ Tageökatt für Politik. l!l»terlialtr>na,Geschäftsvtrkklir.Lörsenbericht,Fremdenliste. rernsprtch-Sttllttt Rr. 11 (Allst.) u b«2 (Neust.) Dnleroie werden Martenlirah« 12 di» Nachm. 8 Uhr anaenommen, VoanlagS bis MillahtlLUlir. In Meuliadl nur an h-lichcnlaqen: »i. »lastcigaileNr l-bisNachm.üUh*. — Die »t»idall>ne Peinreile kvlirr >8 P! rünselandl die (teile 20 Bf, Sine waraiuic Illr da» nöchsl- tähige Ürlcheinen der Juftraie wird nicht qenede». LudwLrlige Lnnancen« Auftrag« inlerire» wir nur gegen Pranu, »eraud»,.1»hlui,g durch eines. inorlen aber ftosicinrauiung. Acht Silben tollen i8 Pig. Jnleralc für hie MoiUagS-Nuuimer ober nach einem geklagt die Perftseile MP,. LrvtVv als: ILuttvr, » NA^d««. SivvvmANtr««,, l ourldtvn» r«»-« «i«u ote. iu grosser ^ulinukl. L»S»vr vou I >»lSi,»-UoIiri»Iut1«»It»^or ru Orixinalproison. »vruiinr«! »U«ll8<r, 2 »Vil^ckrnstoiotr. 2, ruuüehst ckom rVItmarlct. ^rb^rsiLL---W!be--!rLnS^s,^i!Lse-n-S!Sns>bb ?rof. Vr. fsvgvr's XornmUlvmÄvu, vntorl»086n, 806kvn, ^ 8oIiIrlt(1oek6n, Svdlak^rlvkv, kctiulnverk, iüurtts« Ukrek Llua««. ompkoklt 080. ^eLmLvv, 8elllM-8tl'»M üir. 21. unä or<ime, vou eleu eintachston (jual. bin ru ckon 8 drillanteoton 8aIonxaickinon, empt. iu vuormor ^.unrvubl ciio. A ksi'üinenfLbi'ili vou Lä. 0v88 aus kuei-daeti i. V. ^ LporiLl-Uencküft ^Vnil«« nl»i»„»i»,lr,»8»««; 88, im Uauso üv8 Vie1oria-8alon. rg SÄ r»drL-I!t»dUssomvllt vlntaoksr iura «l»8Lnt«r LiuSvr-kslrckvrods»«»LlvxruiSer kkilivsodu HVnnt-l»»»».»^ vou 4 Llurle un, - stiOIijnIip^-^i,Lii^,> uuck »»«lveatw für Xnubon diu 16 ck-ckro. f HV»t«euli»u«8l»,»»"-« 7 (I'r»iNin> «üutvuiiei'tz,, I>>h>«i«l< r lttr AIit«ivl>«u I4I«1«Ier, L'nivlutt, uuä U^s«:»iiutt»t«:I für üläciclion bis 16 6abro. »alld-Ltnk«. Nk. 201. 28. Jahrgang. Auflage: 38.000 Lrpl. Meranlworlllchcr Redaclcur ftlr PslUjschtS vr. Emrt Vieren in TreSdcn. Für gewöhnlich staben die Journalisten, die für das Tages« bcdürsnib dcS Publikums an WisscnSiverllicni und an Ncuiakcitcn zu sorgen staben, istrc Schreibart so ein;unchlcn. vast sie die Fusr- angeln dcS Strasgcsestbucheö vermeiden und dabei doch dem Per« langen der dieser nach förderlicher, anregender uno interessanter Lcctüre Nachkommen. Aus jedem Nedactionstisch liegt datier ein Ctrasgcscstbuch ausgeschlagen, rvästrend unsichtbar aber reckt ivostl süstlbar binter dem Iournalistenitustle daS ermästnte verlörvertc Ver langen des wokllöblichcn Publikums antreibend stellt. Beim Aus bruch von Epidemien stat eine Zeitung noch eine andere Zwangs lage zu überwinden. DaS allgemeine Interesse gebietet, schleunigst die einzelnen Fälle von ansteckenden Krankstciten zu veröffentlichen, uin das Publikum zu warnen und die Bcstörden an istrc Pflicht zu malinen. Andererseits bemächtigt sich des Publikums, namentlich sobald fortgesetzte Epidemie-Nachrichten zu vermelden sind, eine Unruste und Angst, die meist übertrieben und nickt selten ganz unnötstig ist. Hier ausklärcnd und belustigend zu wirken, ist unter solchen Umständen doppelte Pflicht der Prcsic. Zu dieser Bemerkung giebt die jetzige Cstolcragcsastr Anlaß. Wie tstöricht sind doch die Briese, die sich zu solchen Zeiten aus dem RcdactionStischc sammeln und die. bald grob, bald weniger ausrichtig, heftige Vorwürse niedcrstageln taffen, daß man die Leute unnötstig ängstlich mache! Todtzuschwcigcn ist eine solche Seuche, wie die Ckolera, nicht. Wohin man mit diesem Snflem des Vertuschenü kommt, zeigen wider Willen die Engländer in Egypten. Die Todesfälle in Damiette. Mansurast, Kairo u.s. w. sind reine Pstantasieziffern. Die englischen Behörden haben das dringende Bedürfniß, diese Zahlen möglichst stcrabzumindcrn. Außerdem fehlt es überall an Aerzten und Beamten, welche genaue Sterblichkeitstabellen anser» Ligen. Zudem verheimlicht die arabische Bevölkerung, unter welcher der Todesengel am meisten würgt, absichtlich ihre Kranken; diese muselmännischen Fanatiker scheuen sich, dieselben den Spitälern der GiaurS oder Nasrani, wie sie die Christen nennen, anzuvcrtraucn. Man kann getrost annchmen, daß der egyptische Telegraph, der uns die Clioleratodten von einem Sonnenuntergang zum anderen heiüberkabelt, täglich Hunderte unterschlägt. Da die Pest nach dem volkreichen Kairo durch Flöffer und Schiffer aus Damiette einge schleppt wurde, hoben die englisch-egyptischen Behörden den Cholera- Cordon als nutzlos auf, England aber läßt seine Truppen «in eigenes Choleralager beziehen. Alle europäischen Staaten, mit Ausnahme deS schuldigen England selbst, haben scharfe Abwestrmaßregeln ergriffen. Zum Glück wandert die Cholera nilaufwärlS und zeigt bisher keine Neigung nach Europa herüber zu springen. Wir dürfen zu Gott hoffen, daß der günstige Umstand, daß in Europa bisher kein Cholcrasall constatirt wurde, andaucrt. So wenig bei dem Ernste der Lage dem Leichtsinn das Wort geredet werben soll, so muß man doch vor der Cstolerasurcht warnen. Gerade die Furcht vor der Cholera erzeugt jene niedergeschlagene Gemüths- stimmung, welche den menschlichen Körper besonders geeignet zur Ausnahme der Krankheit macht. Wittere man daher nicht hinter jeder Kolik sofort die Cholera! Die Aerzte unterscheiden sehr genau zwischen der bösartigen asiatischen Cholera (derselben, welche nächst den Engländem die neueste Landplage Egyptens bildet) und der harmlos verlaufenden Odolsra nostrai, von welcher einzelne Fälle jahraus jahrein in den gesundesten Orten Vorkommen. Wer wäre nicht selbst einmal von einem Brechdurchfall befallen worden? Vermeide Jedermann Ausschreitungen im Essen und Trinken oder sonstige grobe Diätsehler! Mäßigkeit in allen Lebensverrichtungen, dieses beste Lebensverlängerungsmittel, ist gerade jetzt doppelt ge boten. Aus Reinlichkeit und Hautpflege ist besondere Aufmerksam keit zu richten. Bäder mit starken Abreibungen nächster sind beson ders empsestlenSwerth. Die eingetrrtene kühlere Witterung ist ein weiterer guter Bundesgenosse zur Bekämpfung der Seuche; denn die tropische Hitze brütet die Krankheitskeimc auS. Sache der Zeitungen ist es» diese Gesichtspunkte nur in großen Um riffen zur Sprache zu bringen, Suche der Mcdieinal» und Polizeibehörden wäre eS, in gemeinfaßlichen Belehrungen das Publikum über Wesen und Charakter der Cholera auszu- klären, die Unterschiede zwischen der bösartigen astatischen Cholera und dem Brechdurchfälle festzustellcn, allgemeine Ver haltungsmaßregeln anzugeben und die Mittel zu bezeichnen, die im Ernstfälle anzuwenden sind. Damit beugt man am Besten der ebenso tstörichten, wie schließlich gefährlichen Cholerasurcht vor. Nicht weniger als S4 Sachverständige bat die Reichsregierung ausgesucht, welche vor der Zuckersteuer-UntersuchungSkommisflon ver nommen werden. Die betreffende EnquSte geht sehr gründlich zu Werke, so daß die Hoffnung berechtigt erscheint, aus diesen müh samen Arbeiten werde sich «ine brauchbare Unterlage für die Aus arbeitung eines Gesetzes gewinnen lassen, daS die groben Mängel der jetzigen Zuckerbesteuerung beseitigt und e>ne gerechtere und den Reickskassen förderliche Art der Zuckcrbefteuerung sterbeiftthrt. Leider vermißt man unter jenen 54 Sachverständigen einige Namen, wie den des Abg. Sombart, der grobe Erfahrungen auf dem Gebiete der Auckcrindustrie besitzt und den des Pro,. Schcibler, der, eine wissenschaftliche Autorität, zuerst die Herabsetzung der Ausfuhr vergütung um l Mk. vorschlug. Noch befremdlicher ist eS, daß man nur Großgrundbesitzer, welche zugleich Zuckerfabrikanten sind und nickt auch kleinere Landwirtste vorgeladcn bat. welche Rübenbau treiben. Daß aus dem ganzen Königreich Sachsen kein einziger Zucker- Sachverständiger eine Vorladung crbiclt. erklärt sich aus der Tstat« sacke, daß unsere sonst so geweckten und umsichtigen Landwirtste aussälligerweise sich bisher zu der lukrativen Zuckerindustrie völlig tbeilnal mloS verhielten und nur erst in neuester Zeit sich kopittbcr mit elegantem Luttsprung in die Rossinirungskessel gestürzt haven. Aussichten für den 20 Juli: Schwacher Südwcslwind, vcrändcrl. Be- l wölkuna, trocken. Gewitterregen nicht auSgejchl., Temp. wenig vernnb.! Kaum stat sich der preußische Gciandtc, .Herr v. Scklözcr, vom Vatikan verabschiedet — man sagt zu sehr langem Urlaube — jo zieh« die römische Kurie ganz ungewohnte milde Saiten aut. -Herr v. Scklöcer hatte sich in den letzten Wochen wiederholt von den diplomatischen EmptangStagen im Vatikan scrngestallen, während er vordem mit peinlicher Pünktlichkeit sich in den Loggien cinfand, in denen Dienstags und Freitags der Kardinal-StaalSsekretär Ja- cobini die Gesandten zu begrüßen pflegt Fn seiner Absckieds- nudien; beim Papste bat Herr v. Schlözcr wahrscheinlich aus seinem Herzen keine Mördergrube gemacht und unverhohlen den schlechten Eindruck konitatirt, den die schrägen Artikel der pävstlichcn Zeitungen in Prcaißen bcrvorbringcn mußten. Da nun bekannt ist. daß der Papst durch die jesuitischen Elemente im Kardinals-Kollegium ver hindert wird, seine friedliebende Gesinnung zu bethätigcn, io ließ er iin „Journal de Rome" einen Artikel erfckeincn. der Alles aus ein „Mißverilündniß" zurückfübrcn möchte. Der Papst ertstcilt den jesuitischen Hetzern eine wohlverdiente Lektion. Zugleich ergeht sich der Papst in vielen Schmeicheleien von den hoben staatSmännischcn Eigenschaften dcS Fürsten Bismarck und wünscht seinen „großartigen Plänen" alles Gedeihen. Möchten den friedlichen Worten auch die friedliche» Tliaten folgen! Vor der Hand hören wir aus den FriedciiSickalmeien nur heraus, wie peinlich den Vatikan der Ge danke berührt hat, daß Preußen mit ihm einen Bruch hcrbeiführen will. Neueste Telegramme vcr „Dresdner Nach»." vom 19. Juli. Berlin. Die Kaiserin ist noch immer an den Rollstuhl ge fesselt und wird datier nicht nach ihrer Rückkehr in Babelsberg, dessen Hobe Treppen ihre Bewegungsfreiheit hindern würden, sondern in dein Stavtschloß zu Potsdam Wohnung nebmen. Von der sonst üblichen Fncognito-Rcise muß die Kaiserin Heuer in Folge itzrer Bewegungsunfähigkeit Abstano nehmen. Die Besserung dieses Zu standes inacht nur sebr langsame Fortschritte. Nack ler Rückkehr des Kaiserpaares, Anfang August, findet die Taufe des iüngst- gcborcncn SohncS des Prinzen Wilhelm statt. Definitive Dispo sition über die Begegnung der Kaiser von Deutschland und Oester reich ist noch nicht getroffen, doch gilt als feststehend, daß die Be gegnung diesmal in Gastein stattfindet. — Der Kronprinz Karl von Portugal, wird in Kurzem nach Dresden kommen. Derselbe steht im Begriff, eine Studienreise durch Deutschland und Oesterreich anzutretcn und verläßt Anfang nächster Woche Mailand und Monza. wo er zum Besuch des Königs von Italien weilt, begiebt sich durch die Schweiz nach dem ihm nahe verwandten Hobenzoller'schcn Hof nach Sigmaringen, wo er mit dem hiesigen portugiesischen Gesandten Marauis de Fenaficl zusammentrifft und mit diesem die Rundreise an verschiedene deutsche Höfe, namentlich Dresden und Berlin, unter nimmt. — Ter chinesische Gesandte Li-Fong-Pao begab sich nach Swinemünde und von dort an Bord der chinesischen Panzerkorvette Ting-Buen, um auf dieser einer Schießübung beizuwohnen welche mit Genehmigung der Admiralität aus der Aubenrliede ftattsinden wird. — Der an Stelle des verstorbenen Konsuls Pakenham zum englischen Konsul auf Madagaskar ernannte Georg von Annesley ist ein früherer preußischer Dragoncrosfizier. machte 1877 den russisch- türkischen Krieg als Adjutant Mao Paschas mit. — Nach Mel dungen aus Kairo flüchtet die Bevölkerung in Sckaaren nach Alexandrien und von dort meist nach den griechischen Inseln oder Veyruth. Alle Dampfer sind überladen. — DaS deutsche Paiuer- Uebungs-Gcschwader bat zur probeweisen Bewaffnung der See- soldgtcn 200 Repetir-Mauserbüchicn an Bord. Berlin. Dem Tageblatt zufolge erfolgt die Kaiser-Be gegnung am 4. August. Dasselbe Blatt erfährt, daß der Zwischen- >all bezüglich der Einnahme von Tamatave, zwischen dem franzö sischen und englischen Kabinct vollständig beigelegt sei. Beide Theilc erkannten die gegenseitigen Mißverständnisse an. Nyiregyhaza. Mehrere Zeugenaussagen bestätigen, der Sicherheitskoministar Day habe die Jnguisiten lortuirt, was dieser leugnet mit dem Bemerken, die Zeugen seien von Juden bestochen. Infolge dessen entstand ein heftiger Austritt zwischen dem Kommissar und den Vertbeidigcrn. Der Staatsanwalt S-eisfert verlangt die Vorladung des Abgeordneten Lnovn. um denselben zu vernehmen, ob er in Eszlar noch vor der Sektion der Leiche das Gerückt ge hört. daß die Daoacr Leiche die der Prosiituirten sei. Nach Schluß der Sitzung forderte Onodn den Staatsanwalt, letzterer lelmtc jedoch die Forderung vorläufig ab. unter Berufung auf die Ergebnisse der Verhandlungen. Paris. General Billot wird als Petersburger Botschafter bezeichnet. — Missionsnachrichtrn aus Madagaskar brachten von Metzeleien katholischer Priester in Antananarivo und widersprechen den englischen Berichten, weiche dieselben leugnen. Die Berliner Börse nahm einen schwachen Verlaus, wozu namentlich die vorliegenden Nachrichten über die Ausdehnung der Cholera in Egypten und daS Auftreten derselben in Kiew, sowie Befürchtungen wegen Einbringung der Emte beitrugen. Auf allen Gebieten zeigte sich ein Angebot, welches die Course drückte. Speku lative Banken waren bei geringen Schwankungen matt und Geschäft gering. Kaflabanken gleichfalls nachstehend Oesterreickische Bahnen gedrückt. Lesterrcichilche Prioriläten unverändert. Schweizer Bahnen wichen weiter zurück. Deutsche Bahnen erfuhren meist leichte Ab schwächungen. Bergwerke gedrückt. Industrien obne einheitliche Tendenz. Deutsche Anlagewerthe still und fest. Fremde Fonds schwacher. »raneeur« ». iS. Juli, Ndend». »rrvir ruc»',. kiaoisdalin 27k-',. vom. barden «Oer Looie —. Ocst. Eilberrenie —. Papierreme —. «alizier 2S0>/,. oeklerr. Voidremc —. U„». k'vldreiite 77er Mußen —. »0er Russen —> r.Orieinanieftie —. Meuesie Ungar, »oldanle»«, . ». OrienianieiHe —. Ungar Pavierrenle —. DISconi» —. Sgiwier 72>/>. Äotlbardbabn ilS Mainzer —. Vor,». IS. Juli. (L-biud.i Rente 7S.77. Lifte«,, ros.87. Italiener »o.oo. LtaaiSdalm eso.vo. LomdarLen 828,7». da. vrieriiSien —, a-mvier 288. vesterr. »oldrenle 8»'/,. Tröge. »ari» IV,,»ulten,, iS. Juli, «««iu»., Weizen Juli L1.7S. September, rccemder 28,80, weichend, Svirini» Juli «8,7», Januar-Nprii bi>,00, fest. Müböl Juli 81,00 Januar-Npril 77.78, still. »«fterdeim (Pr, du kirn), iS. Juli. lSchlu»,. Weften Rovemder—, R«ggen veiaber u>v. Lokales «mV Sächsisches. — Als Se. Mat. der König am Mittwoch früh 11 Uhr von Großenhain nach Zabeltitz kam und dort rn Abwesenheit der Baronin v. Weißbuch von Herrn Kammerbcrrn von Nauendorf nebst Familie empfangen wurde, nahm Se. Majestät rin von Herrn Hoflraiteur Sieget in Dresden geliefertes Dejeuner ein. um nach etwa halb stündigem Autcnthalt seine Reise nach Gröditz fortzusctzcn; vorher batte tzpe. Majestät zu Fuß eine Promenade durch den prachtvollen Park gemacht. — Der Reg.-Ratk v. Erlegern hat den Kgl. preußischen Kroncnorden 2. Klaffe erhalten. — Dem ersten Direktor der lächs. Maschinenfabrik in Chemnitz, Herrn Keller, ist der AlbrcchtSorden 1. Kl., und dem zweiten Di rektor dcS Etablissements. Herm Ludwig Kretzschmar. der Titel Kommcrzienrath verlieben worden. Dresden, 1883. Freitag, 20. Juli. — Die Kgl. Staalsrcgierung hat, wie seinerzeit auch vou uns mitgetheilt worden war, in Erwägung von Rütteln und Wegen, dem vielfach angefochtenen, jedoch in Erreichung seines Zweckes bereits vollkommen bewährten Institute der Fortbildungsschule zu einem gesteigcilcn Ansehen zu verhelfen die Absicht vcntiiirt, die Zeugnisse über den Besuch dieser Schute zum EiiUritl in den Mili tärdienst zu verwenden. So viel Empfchlenswcrthcs ein solches Vo>gehen an und für sich haben mag, so scheint der Umstand, daß Seilen einer einlcincn Militärverwaltung im bcutichcn Neuste die Berücksichtigung eines Zeugnisses der in den andern deutschen Staaten außer Württemberg nicht existirenden Fortbildungsschule nicht lhuntich sein kann, der Verwirklichung derselben hinderlich zu sein. Wie aber im Sckooßc der Regierung, so wird vielfach auch anderwärts das Bclürsniß gefühlt, der Fortbildungsschute in den Augen der sic besuchenden Jugend eine größere Würde zu verleihen. Bekanntlich ist von den Gegnern dieser Jnstitulion die dreijährige Schulpflicht als eine zu lange angegriffen und bekämpft worden. Wir meinen nun, daß bei der soribildungsschulpflichligen Jugend eine ernstere Auffassung ihrer Pflicht und zugleich ein eifriges Streben angebahnt werden könne, wenn das gute Bestehen einer angemessenen Prüfung nach zweijährigem Schulbesuch den Erlaß des dritten Fortbiidungs- schuljahrcs mit sich brächte. Hiermit würde den Freunden wie den Gegnern dieser Schute gedient sein. — Infolge des in den Abendstunden des vorgestrigen letzten Festtages vom Sächsischen Kriegcrscst wiederum eintreten- dcn Regcnwctters konnte die bereits sür Sonntag anbcraumte große Illumination der Festballensront nicht stattsindcn, wie denn über haupt der Besuch des Festplatzes den erhofften Erwartungen ent gegen nur ein äußerst schwacher war. Dagegen konnte den Besu chern wenigstens insofern eine Ucbcrraschung geboten werden, als nach Einbruch der Dunkelheit eine starke Abtheilung von Mann schaften des Schützenregiments an den vier Fronten des großen Fcstvtatzcs Aufstellung nahm und mit bengalischem Feuer (aus der Drogucnbandinng von Albert Haan, Pirnaiichcstraßc, bezogen) die weite Fiäcke in magischer Beleuchtung erstrahlen ließ. Ebenso wurde das reichdckorirte Vestibüle der Festhalle mit bengalischem Lichte dauernd beleuchtet, so daß au diesem Abend die überhaupt mißlungene elektrische Beleuchtung theilweise ganz in den -Hintergrund trat. Wie gewöhnlich, war die von zwei Militär musikchören besetzte Festhalle lebhaft srequentirt und der, trotz aller Ungunst des Wetters frischgcbliebene kameradschaftliche Geist stielt die FeMeilnebmer bis nach Mitternacht in gehobener Fcststimmung zusammen. Die militärischen Sccnen werben nächsten Sonntag Nachmittag bei geringen Eintrittspreisen auf der Bühne des um das Fest hochverdienten Tbeatcrdirektors Herrn Karl stattsinden. — Der Bezirkstag der Kgl. Amtshauptmannschast Dresden- Neustadt tritt Sonnabend Vormittags 11 Uhr zu einer Sitzung zusammen. — Gestern Vormittag nabmen wir persönlich Gelegenheit, die am Mittwoch Abend direkt ans den asiatischen Steppen Rußlands unter Herrn Hagenbeck'S Führung hier eingetroffenen Kalmücken im Zoologischen Garten zu besuchen und können aus eigener An schauung folgende interessante Daten inittbeilcn. Die ganze aus 22 Personen bestellende Gruppe, welche bis zum stündlich erwarte ten Eintreffen ihres mobilen Besitzthums an GärrS oder Kibitken (runde Zelte mit kegelförmigem Dach aus Kameethaaifilz), Geräth- schasten u. s. w, in einer geräumigen, mit einem Lager von Ma tratzen auSgcstatteten Holzbarrake die erste Nacht in bestem Wohl sein und wie cs ichien, zu ihrer größten Zufriedenheit zugebrackt hatten, besteht aus fünf Familien und vier einzelnen Männern, sämmtlich der Kleindörbetcr Horde angebörend.. Ihre Sprache ist die richtige mongolische. Die wichtigste Stellung unter ihnen nehmen zweifellos die beiden Priester ein, „Gclongs" (Heilige) genannt, echte Podesten, welche durch ihre stolze Ruhe und Würde, durch eine gewisse aristokratische Zurückhaltung sich von ihren übrigen westmongolischen Reisecollcgen vortheilbaft abbeben nnd eine gewisse Smnvathie des Besuchers zu gewinnen wissen. Beide sind vom Stamme der Dunduchuruls, stattlich gewachsene, kräftige, ja sogar hübsche Erscheinungen. Der ältere, 37 Jahre alte Gelang beißt Tcsserke Orchasinofi. der and "re 30 Jahre zählende Priester Batscha Bosurow. Bekleidet sind dieselben mit einem kastanähnlichen langen hochrotsten „Labschick", darunter buntes Hemd und weite Hoicn, einer gelb und rothen Mütze (Machla), hoben Stiefeln (Goricn); um die Hüfte trogen sie an einem schmalen Gürtel ein kleines, recht zierliches Jeldfläschchen (Arschan), daS Weihwasser enthaltend, welches aus Safran und irgend einem den Kalmücken geheiligtes Wasser zusammen gesetzt ist. Zwei Tropfen davon ans die -Hand geschüttet und Hände und Gesicht damit eingerieben, versetzt nach kalmückischen Begriffen in den Stand einer geweihten Pcrion. Bei sich zu Hause leben sie in besonderen Klöstern. Ihre Religion ist eng verwandt mit dem Buddhismus. Im Ilebrigen sind diese sonderbaren Heiligen sehr freundliche Herren und einer derselben bot dem Schreiber Dieses unauigefordcrt seine brennende Ransa (Pfeife) zum Rauchen dar. eine Ehrenbezeugung, welche in ihrer Heimath, aus der Hand eines Priesters dargcbrncht, zu den außer gewöhnlichen Gunstbezeugungen gehört. Der Pscisenkopf selbst hat in vcr Form Aelmlichtcit mit unseren „Ulmcrn". an ihm steckt ein kurzes, etwa 30 Ctm. langes Holzrohr (Zuru), an welchem ein nagelähnlicher Pseifcnrcinigcr (Sichlur) befestigt ist. Bei dem an sich höchst abergläubischen Volksstamm ist der Einfluß dieser Podesten natürlich ein sehr großem. Während der Reise hierher befiel im Eisenbahnwaggon, jedenfalls durch daS fast 14tägigc ununterbrochene Fahren, eine der Kalmiickcnsraiicn, welche sich in sehr weit vorgeschrittener Gravidität befindet, ein plötzliches Unwohlsein, daS ihre alsbaldige Niederkunft bcfmchten ließ. Auch in solchen Fällen ist der Gclong der unfehlbare Be schützer und Rathgeber, und er brachte eS glücklich durch Gebete und allerlei sonstigen buddhistisch-mongolischen Hokus pokus nach Kalmückenglauben zu Stande, daß wenigstens das freudige Ereigniß nicht im Dampstvagen erfolgte. Nicht un wahrscheinlich ist es daher, daß während des Aufenthaltes der frem den Gäste der Garten noch mit einnn jungen Kalmücken beglückt wird, der aus seinen deutschen Geburtsort in seiner Heimath nur stolz sein kann. Die übrigen Mitglieder der Gruppe sind nach Namen und Stamm folgende: Vom Stamme der Dunduchuruls ein Mann Namens Schurgulschn Belcgtschicff; vom Abganer Awan- kinrr-Stamm: 1. Kuka Dichigdejew, ohne Familie :Z. Aßüd Pctruschkijew mit Frau Buigan (22 Jahre alt) und Schwester Bogota (19 Jahre). Vom Abge-ner Barun - Kctschkincrer Stamm: 1) UbufckiEkachlüschcw mit FrauKüschitte (33JabreaIt); 2) Daman Urübschurow mit Frau Bajatschicha (28 Jahre) und den Söhnen Litschn (5 Jahre) und Otschir (4 Jahre alt): 3) Dordschy Bübejew mit Frau Otcbor (27 Jabre), Schwester Küschiktc (17 Jabre), uns den Söhnen Kosckar (5 Jabre) und Otchir (2 Jahre alt). Vom Schoraut-Tschenofsower Stamm: Buwak Schalbmow mit Frau »alcka (19 Jabre alt). Aui alle diese Namen lauten die russischen Me. Die Männer stehen alle im 24. bis zum 36. .Jzl-re-. Hlq n, Ij ' ( - (7
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