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- Erscheinungsdatum
- 1883-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188307109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-07
- Tag 1883-07-10
-
Monat
1883-07
-
Jahr
1883
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cm« der hrer. i zu wer- LV, ; »nt e«. 3Ps. r.9. a»er kafic- Vor- «I. >!enz. Iben t« 1)1-3«, was ittet non. »cm seit schneide« en vier l ganzen so lange wligung vortl,eil en Aus- cr richtig » Bedarf Slugvtt iZrospekle Etage. R2 stellend in iltkrn besonder- Vtltirßphe>»rEhl»aÄ Bert«».Dresden. ivtele« vl,tt erfttetni «!l«lichkü< ,»», >.».«,»«5.! Vi-rü-nL'A b»»nemcnt»,r«t1 vi«rikliäl,rl»ch «b»n»kincnt»»r«i» vierlcliiidrüch ?^Ovs,k, durch die VÜA LMarl 7dPig- Numm.lör8»e. K»r die «Ulkgade eingeienbier «a- »«Krt»t« «ach, sich k,e «rdectsi» »tchl »erdtndltch. Vmwne«, sitr und nehmen «n! Li« «nnoncen» Vureau, ,.-»«>»»» p«>> » — Nudeil Mt»»«! — L«u»« ch «»»».,— S«»a»»en»«»,,«««», ^ «dl»,: - »«». «te» t» Maadedur,: — y. Var» ch «». <n Halle: — «tenier in Hamburg ^WllhM ^ Tageblatt für MM, ^ Hs Mterl>altuna,Geschäftsverkelir.Lörselldtricht,FttMdentistt. rrrchrech-SleltL Vr.11(Mst.)u.1 LAS (Reust) rtnlemi, „erdea viartensirah, u> iechm. a Uhl »n,en,«me». I»a» dtl «tlie,, l» Uhr. Sn rienstadt nur an viacheniagen: «r. iliosi«l,aiie Nr. L di« Nachm. SllhH — Li« einipaltt»« «ertiteile k»IM I» VI. »inaelandt die »eile »0 Vs. Sine Garantie sü« da» ntchll» t»,t,e «rschrine« »er Jnlerat» wird nicht ,«,«»en. «ludwSrli-e »ananeen» «uttrlee tnleriren «tr »ur ,eaen Vrtuu« «eran»».S»tzlu«,>urch «ries, marken ade, Vollem,ahluug. Acht «»den kosten ld Vig. Jnicratc Me die Montag»»Nummer oder nach einem Sttuag« die Petti»«il« « Vt- Die iMlWtzrle-Ulliiktktiir Hartiuann L 8aam, 8odlo»>-8tr»ss« Kr. 17, evxvuüdsr <l«in Löuixl. Leblos»«, dittot um Louektullff ihrer ^rvlsv In» 8vl»ttutvn8tvr. Nu«vI»pLvr 8 N«8VI» Ilalivuhr»»«»« SU (Lell'sebor Vox). OvUttuvt von LrUIi U 1»l8 8 Tllir. Littroo 5t> kt'.. LouutiiAs 20 kt. kiuuilioubillvts 5 Llüelc I Li Ir. bei llr». Volk!. Uhrk, knpiortnmüluuss, ^Itmarkt. s bilktrisnsli-. s ss VI»«N s bbsnisnslr. 5 un6 k»or11vus. "» V» vtuioS, unä bortivu». Väsekv - ^asstuttuiiK» - Kesvliiitt. komM« krsut-«. liiliiler-tillMtsttlliiseii. Sinn elxeno« LndnIIent. »tlllxut« krotno. rLdrL-Liktdlisssmslli «mluedsr uiia vleALutsr Lillüer-Kuräsrodo r«« Llvxsuäer kkilivsolw HV»«vI>»NLU8« tUr «inulron vou 4 ül» Ir an, < ' ' ' '— »— -> » --- ^ - u ^ »» ^ . ^ » k'rthlh^nlii'ch.^ihuthßv unä t^»i«I«»t8 Mr Liinlion di» 10 ^udro. ILIettlvi-, L'»»Ivt«th, uncl »«gviiuittut«! ttir Liüciedou dis 10 Oukro. HV»tkivi»Ii»uhu»tr»«8v 7 (I'nint» Vutariidvr«), UaI1»-Lt»8v. Nk. 28. Jührgang. Auflügt: 38.000 Srpl. > Aussichten sitr den 10 Juli: Mäßiger unbestimmter Wind, verändert. ! Bewölkung, Gewitterneigung, Tcmvcratur wenia verändert. Dresden, 1883. DLellstllg, 10. ZNli. Politisches. Den Ting-Acn. zu deutsch, der „Ewige Friede" setzen die chinesischen Diplomaten nicht den Gefahren dcrUcbersabrt nach den oitasiatischen Gewässern aus. Mit Erstaunen nimmt man wahr, wie die Franzosen in dem Verkehr mit den Ver tretern Ehmas eS seit Jahren an dem Takt und der Höf lichkeit fehlen lassen, die sonst schon zwischen Diplomaten selbst verständlich, den ccrcmonicllcn Chinesen aber gegenüber ganz uner läßlich sind. Auf Jahre lang wiederholte Ansragen des chinesischen Gesandten in Paris, des Marquis de Tseng, haben die wcchiclndcn Minister deS Auswärtigen in Frankreich niemals eine Antwort ertbcilt. Er wurde bei allen Anlässen, wo die Vertreter anderer Mächte eingeladen waren, übergangen. Marquis de Tseng, dieser Unhöslichkciten müde, hat deshalb Paris verladen und hält sich in London auf. Auch der französische Unterhändler in Shangai, Herr Tricou, behandelt die chinesischen Staatsmänner so von oben herab, daß es überhaupt ein Wunder z» nennen ist, daß sie erst so spät den Verkehr mit ihm abgebrochen haben. Wenn man weiß, welche Nolle im ganzen Oriente und namentlich in China das Ccremonicll spielt, so niuh man aus ihrem ruhigen Tahinnchmcn des geflissent lichen Anßerachtsetzcns einfacher Anstandsregcin schließen, daß sie diese Beleidigungen so lange ertragen wollen, bis die Zeit gekom men ist, sie den Franzosen mit Zinsen heimzuzahlcn. Die Franzosen aber wieder, wenn sie nicht ganz verblendet sind, müssen entweder China durch solchen Mangel an Umgangsformcn reizen und absichtlich zum Kriege treiben wollen oder sie schätzen die Bcdculung des Reichs der Mitte für so gering, daß sie sich eben Alles erlauben zu können glauben. China schlcpvt absichtlich die Verhandlungen hin, um allen Evcw tualitätcn besser gerüstet gcgenübertretcn zu können. Gutwillig wird China auf seine Rechte über Anain (Tonking cingcschlossen), nicht verzichten. Diese Rechte sind mehr Scheinrcchtc, aber im äußersten Oriente hat der Schein häufig dieselbe Bedeutung wie die reale Macht. China darf an seinem Prestige nicht rütteln lasten, ohne wenigstens den Versuch eines ernstlichen Widerstandes gemacht zu haben. Es mag Frankreich nicht zum unmittelbaren Nachbar erhalten. Ein Nachbar ist oft begehrlich und,die südchincsischcn Pro vinzen sind verlockend genug. Früher hatte Frankreich in seinem Gesandten in Peking, Herrn Bouröe, einen besonnenen Staatsmann, der die Verhältnisse im Oriente genau kannte. Er schloß einen Ver trag ab, der den Schein einer chinesischen Oberhoheit über Tonking anerkannte, dafür aber dort den Franzosen die erheblichsten materiellen Vortheile einräumte. Allein es war eine der ersten Amtshandlungen des jetzigen Ministers des Aeußcrcn, Cballcmcl Lacour, diesen Ver trag zu verleugnen und Herrn Bouröe, den erlahrencn Kenner der chincsichen Verbültniste. in einem Augenblicke abzuberulcn, wo er dort am nöthigsten war. So sehr die Chinesen Ansschneidcrcicn lieben — so zu unterschätzen, wie die Franzosen eS mit ihrer Streit macht thun, ist thöricht. Keine Frage, daß die Franzosen daS himm lische Reich überwältigen werden, aber mit welchem Aufwand an Gut und Blut! China hat in Heer und Flotte namhafte Fort schritte gemacht. Es ist allerdings in seinen Seehäfen am angreif barsten. Die Einnahmen aus den Seezöllcn spielen in den chine sischen Finanzen eine große Rolle; seit 1850 bis 1882 sind die Ab gaben für die von fremden Schissen nach China eingesührten Waarcn von 300,000 aus 15 Millionen TaelS (90 Millionen Mark) gestiegen-, aber die Flotte Chinas erscheint stark genug, die Flußmündungen zu versperren und die Landung französischer Truppen zu verhindern. Das chinesische Heer kann schon einer starken Invasion schwere Hindernisse bereiten. Auch ist es eine falsche Rechnung, die Lebens kraft und Zähigkeit der himmlischen Söhne außer Acht zu lassen; jedenfalls finden sie sich mit dem Klima und Terrain von Tonling weit bester ab, als Europäer. Für Frankreich sollte endlich ins Ge wicht fallen» daß eS sich durch einen Krieg mit China mit allen anderen schifffahrtreibeirden Mächten verfeindet. England ist an dem Handel mit China mit 75 Procent bctheiligt. Indien allein würde jährlich einen Verlust von 20 Millionen Pld.Sterl. erleiden, die es jetzt durch seinen Opiumhandel aus Clnna bezieht. So nichts würdig die Einfuhr deS OpiumfuselgifteS ist, so lukrativ ist sie für das englische Indien. Auch die deutschen Handclsinteresten würden durch einen Krieg Frankreichs mit China in schwere Mitleidenschaft gezogen. Alle diese Erwägungen scheinen aber die Franzosen nicht abhalten zu wollen, die Dinge aufs Aeußcrste zu treiben. Wen Gott verderben will, den macht er zuvor blind. erklärt : „Wir würben nicht umhin können, der Regierung, wenn sie unbeirrt uni die verneinende Haltung der Curie den betretenen Weg eines sclbslstünvigc» Vorgehens aus dem Felde ihrer Gesetz gebung demnächst weiter verfolgen wollte, unsere entschiedene prin zipielle Unterstützung zu weihen. Vielleicht täuscht man sich in Rom über diese Tbatiachen. indem man über die von der konser vativen Partei rurler der vorausgesetzten Eventualität zu beobachtende .Haltung einer latschen Nachricht das Ohr teilst." Bar> rcnttz. Generalintendant v. Hülsen hat von Angela Reumann das Aussühnmgsrecht der Tetralogie für 20,000 Mark erworben. Die Erben Wagncr's fechten diesen Verkauf an, da sie das Recht Neumainr's zum Verkauf bestreiten. Posen. Heute begann der Sozjalistcnvrozcß gegen den Stu denten Padlcwski und Gcnostcn. Sämmtliche Angeklagte bestreiten vre Schrnd. Kaschau. Heute Morgen fand ein Eiseirbahnzusnmmcnstob zwischen Mczökoveio und Füzcsakon» statt. Aus Miskolcz ging eine Lbkomolwe mit 35 Arbeitern nach dcm Uugiücksplatz ab. W i e n. Die von dem Bnkarcster Kabinct wegen der Vor gänge von Jassn an die österreichische Regierung gerichtete Salis- ialtionsnrte enthielt die Erklärung, daß die rumän.sche Regierung die gegen die Sicherheit und Rune der Nachbarstaaten gerichteten Aufreizungen cntlchieocn vcrurtheilen und vollkommen der Pflicht bewusst sc:, keine Agitation zu dulden, welche die Beziehungen guter Nachbarschaft stören könne. « Triest. „Achills" ist mit 300 Pastagicrcr aus Alexandrien angclangt und zur Quarantäne nach dem neuen Lazarett) beordert worocn. Paris. Dem „Havas" wird aus Hongkong heute gemeldet, Cholerasälle in Senators (China) vorgcrouniien sind. Newr> ork. Die enorme Hitze nes Kinderkrankheiten hervor, woran vorgestern allein 377 Kinder gestorben sind. Die Berliner Börse cröstnete still, obgleich von auswär> tigen Plätzen günstige Meldungen Vorlagen. Die Haltung war aber im Allgemeinen seit. Hei.nilche Bahnen eröstncten etwas schwächer, erholten sich aber später. Von Kassabnlmcn waren Berlin-Dresdner recht seit, Beriin-DreSoner Stammprroritäten bester und relativ be lebt. Ocslcrreichiiche Dahnen gut behauptet, ebenso Oesterrerchrsche Prioritälen, Geschäft aber unbedeutenv. Banken behauptet. Kassa- bankcn vorwiegend leblos. Etwas bester wurde Chemnitzer Bank verein. Bergwerke und Jndustiicn zogen vielfach an. Deutsche uns frcmoe Fonds lagen still, aber meist behauptet. stravkluri a. Sl,„ !». Juli, «Iden»», iereüu EiaalSdahn 280»,. L°»i lurdcn -uLr». »der Loose —. Ocst. Eilderrenle —. Pooicrrcmc —. Kalizier 2i>i>,,. ceiirrr. Koidrenie —. »>>/, Nug. «oit-rei.ie -v. 77er Nulle» . uver Nullen —. S.Orieutanlellie —. Neueste Iluuar. Koldaulcllie . u. Orlentauleiste —. Un»ar. Paoierreiur —. Tlscoiuo —. lLgnvier 72»/,, wolUiordliadu lldtz, Maricub. —. lpari«. ». Juli. iSchliib.- Neuic 70.87. Luicilic r08,8L. Jkalieucr Sn.iL. Staairbah» ßiü.u». Loml-ardcu 23b,UV. d». lprloriläte» 2U2. itft'ooier 2U2. Lesterr. «oldreiiie üb. tzcst. Pari« IPr-LuNei», S. Juli. iEchlui.» weizeu Juli 24,80, September. Deccuibcr 2K,vu, rillst». Spiriiu» Juli »8,üU, Jauuai-April bu.di), ruhig. Aliliol Juli 82,50 Jamiar-ripril 7>i,70, ruhig. «msterda», lProdulleni, st. Juli. (Schlich), Milzen November270, stelgend. Roggen > ciobcr lost, steigend. London lchetrcidemarkl), S. Juli (Schlich!. A»r!a»dSuie>ze» «der gesrggier, well',er >/, Sch, billiger, onderer »Ilveräudcrl, Augekomuieucr tragest, Mebl Na», iclner Haler icil, ichmcühcher >/, Lch. gcwichr», o.bluarcr nage, Mato tz» bis tz, billiger, «erste williger. daß beide Röhren des rechten Unterarmes. Davon, daß^Tircktor Ciad seine rechte Hand aus des Kreisliauvlmanns linke Schütter gelegt gehabt hätte und dieselbe deshalb getrosten worden sei, ist keine Rede. Zwischen Beiden stand der AmtSbauptmann v. Welch es war solche Manipulation Clad's mithin unmöglich. Hätte sich nicht das zweite Gewicht, welches ebenfalls aus seiner hölzernen Fahr balm herausgehoben und abgesprengt worden ist, im Gcbälke sest- gcklcmmt, so würde auch vieles noch herabgestürzt sein. — Die Lcicbe des Herrn Kreishauptmann Ur. Hübel traf ain Sonnabend Nachts ttrll Uhr ans dcm Bahnhofe in Wurzen ein und wurde am Sonntag gegen 11 Uhr Vorm, aus dcm bis dahin geschlossenen Cisenbalmwaggon aus den Leichenwagen ge bracht. Den schön mit Palmen und Blumen bedeckten metallenen Sarg zicr.e auch ein großer Lorbecrkranz mit grün und weißem Lrdensl andc, welcher von Sr. Majestät unicrm König dem Ver blichenen gespendet worden war. Um 11 Uhr fuhr der Leichen wagen, von den Trägern begleitet, von Wurzen nach Sachsendorf. — Aus Anordnung dcs'evaiig.-luth. Landeskonsistoriums ist am letzten Sonntage in allen cvai'gclischcn Kirchen des Landes in die im allgemeinen Kirchengcbet enthaltene Fürbitte ans Anlaß der glücklichen Errettung S. Ni. des Königs aus Lcbensgesahr ein besonderes Dankgebet eingeschaltet worden. Bei dem hiesigen evang. Hofgotteödiensle wurde nach der Predigt der Ambrosiamiche Lobgcsang angestimmt. — Herr Polizeipräsident Schwauß hat gestern nach Been digung seines Urlaubs die Leitung der Geschäfte bei der Königl. Poiizeldirection wieder übernommen. — Die von den hiesigen beiden städtischen Kollegien an Sc. Majestät den König gerichtete Adresse lautet: „Aller- durchlauchtigster König rc. Aul das Schmerzlichste sind wir bewegt durch die Nachricht, daß aus der Reise, weiche Cw. Königl. Maje stät unternommen, in der Absicht, Allcrböchsteigencr Kenntnißnalnne von dem Zustande des Königreichs und seiner Bewohner insonder heit ihrer Fortschritte im Betrieb der Gewerbe, in Gegenwart Ew. Majestät ein schwerer Unglückssall sich zugclragen hat und daß Cw. Majestät Ällerhöchstscibst dabei in drohender Lebensgefahr sich befunden haben. Unser Schmerz darüber kann nur ausgewogen werden durch das Gefühl des Dankes dafür, daß Ew. Majestät, weiche so ost schon unerschrocken und unveri.tzt dcm Tod- Trotz iedacteur: -mi. 5—7. »den. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 9. Juli. Berlin. DaS Befinden der Prinzessin Wilhelm und des neugeborenen Prinzen ist vorzüglich. In der Gutskirche zu Vom- stedt fanv gestern ein Dankgottesdienst statt, welchem die kronprinz- liche Famitte und Prinz Wttyeim beiwohnten. DaS kronprinzliche Paar spricht täglich mehrmals im Marmorpalast vor, um sich per sönlich nach dcm Bcstnoen der Wöchnerin deS jungen Prinzen zu erkundigen. Rings um den Marmorpalast herrscht vollständige Ruhe. Die Zugänge zu demselben sind abgcloerrt. Vorläufig nährt die Prinzeisin den kleinen Prinzen noch selbst, bis eine pas sende Amme gefunden. Die Herzogin Adelheid wird erst nach eini gen Wochen zur Pflege ihrer Tochter hier erwartet. — Erzherzog Karl Ludwig von Oesterreich, weicher gestern im strengsten Jn- cognito von Pillnitz hier angekammcn, besuchte gestern und heute die Hnaiene-Auöstcllung. Ter Erzherzog begiebt sich von hier mit Gemahlin, mit welcher er unterwegs zusammentufit, nach Ant werpen. — Dcm „Börsencouricr" wird aus Fulda gemeldet, baß der Bischof Kopp zum Erzbischof von Posen-Gnesen ernannt werden wird. — Die „Kreuzzeitung" erfährt aus Ronn daß selbst im hei ligen Kollegium über die letzte Note der Curie mißbilligende Stimmen laut geworden sind. Tie Note sei hauptsächlich von den Kardinalen Fremlin und LevochoivSkv angeregt. Die „Kreuzzeituna" Lokales und Sächsisches. — Se. Mas. der König empfing gestellt Mittag im hiesigen Sch' die Deputation der Stadt Chemnitz unter Führung des Ober ""v 'rmeiiler Dr. Andrst uno ebenso die Delegation der Ge meindevertretung der Stadt Crimmitschau in Partien! >r- Audienz, um von denselben Namens iincr Städte die Glückwiiniche zur Errettung auS drohender Lebensgefahr entgegenzunchmcn. Ileberoics nahm ^e. MagMat die üblichen Vorliüge tur Herren Stantsministcr, Chefs der Hofdepa.tcments, sowie mehrere Mel dungen entgegen und kehrte Nachmittags nach Schloß Pillnitz zmück. — Wie wir vernehmen, isl Leiten Sr. Maj. des Königs eine definitive Zusage zur Tbeilnahme an den Feierlichkeiten an läßlich des Jubiläums deS Entsatzes der Sladt Wien noch nicht er folgt. Bekanntlich fallt diele F,lcr. wie die von unserem Könige uns Prinz Georg aller Voraussicht nach hesuchle Enthüllung des Niederwald-Denkmals, in den Monat September. — Der Kommandeur der 2. Jnsau! riebrigadeNr.48, General-- majar v o n E ini i cdc l ist nnter Beiöldcrung zum General lculiiant in Ruhestand getretenmit der FüMiiiig der Brigade wurde der bisherige Ches des GencralslaheS, General-Major von Hollchcn heanitragt. — lieber das M planer Unglück bringt da? „Tr. I." noch folgende, Früheres theilweise herichligcnde, theilwcise ergänzende Miltheilung: Bevor der Stuhl sich m Bewegung setzte, irrig Herr Georgi den Fabritdircctor, ob eS nicht zu viel werde, woran) dieser verneinend antwortete. Er war zu solcher Aeußerung berechtigt; denn eS ist für den Stuhl eine Tragfähigkeit von 25 bis 30 Etr. zngcsagt und diese Last annähernd wiederhol! auch bereits ans dem Stuhle befördert worden. Die 8 Hcircn, welche denselben am 4. d. bestiegen, tön, en aber höchstens 12 Etr. gewogen haben. Der Stuhl wurde in Bewegung gesetzt; obschon aber Dircctor Ciad die zum Auisteigen nöthigeHilsc gegeben zu haben versichert, obschon er die selbe m inde >1 ens doch dann und zwar mltaller Kraft gab, als Herr Georgi äußerte: „Ja, was ist denn das ? Wir wollen binaus und fahren hinunter?" sank das Gefährt dennoch nach unten. Gesprochen wurde wäh rend der ganzen Fahrt, abgesehen von jenen Worten Gcorgi's, welche ohne Antwort blieben, nichts. Ein Jeder stand, da man ja inne ward, daß der Stuhl seinem Lenker nicht gehorche, und da sich der selbe zudem auch mit steigender Schnelligkeit nach unten bewegte, unter dem Drucke banger Ahnung. Endlich erreichte der Stuhl — mit einem zwar nicht gewöhnlichen, immerhin aber doch mäßigen Ausstöße — den Erdboden. Im Erdgeschoß, in welchem man wußte, daß der Fahrstuhl hatte nach oben gehen sollen, in welchem man auch alsbald das ungewöhnliche Tempo der Nieversadrt wabr- nadm, hatte man den Verlaut der Sache mit großer Beiorgniß beobachtet. Werkmeister Jäger war herzngeeilt und batte auch seinerseits, indessen vergeblich, die Hilfe zum Auisteigen deS Fahr stuhls gegeben, sodann aber sich beeilt, das bewegliche Gitter, welches durch alle 3 Stockwerke hindurch den Fabrsluhlschacht umgiebt, an den 3 Punkten deS Parterres, 1. und 2. Stockwerkes, an welchen daS Aus- und Einsteigen erfolgt, in die Höbe zu ziehen. Er war hiermit nur zur Hälfte erst fertig, als der Stuhl au» den Boden aussticß und ehe noch einer der Insassen Zeit gehabt hatte, in gebückter Haltung unter dein Gitter hinweg in den Saal hinanszutreten, rrlolgte ein Krack und der nclcn dcm AmtSkauvtmann v. Wclck stehende Kreiöliauptmann lag regungs- und lau.los mit zerschmetter tem Kopfe zu den Füxen der im Fahrstühle befindlichen Herren. Das etwas mehr als I Meter lange. 125 Pfund schwere Eisen« gewicht, welches ihn niedergcstreckt hatte, berührte den AmtShaupt- »>ann n Welck leicht am linken Arm und brach dem Direktor Ciad Allmächtigen für die unversehrte Erhaltung unseres geliebten Landcs- hcrrn schulden, Ew. Majestät gegenüber im Namen der Königl. Haupt- und Residenzstadt die herzlichsten Glückwünsche zum Aus druck zu bringen. Möge Gott auch ferner Ew. Königl. Majestät und das gelammte hohe Königshaus in seinen Schub nehmen und Ew. Majestät dem theuern Vaterlande in voller Kraft erhalten. Ew. Königl. Majestät allcrunterthänigst und gehorsamst Rath und Stadtverordnete der Königl. Haupt- und Residenzstadt Dresden." — Im Auftrag I. K. H. der Frau Prinzessin Georg sind dieser Tage den Kindern des Herrn Stationsvorstand Karich zu Dürrrölnsdorf, welche den jüngst dort niedergegangencn Luft ballon „Friedrich August" ausfingcn und dann rn der prinzlichen Villa zu Hostcrwitz ablieferten, durch Herrn Major v. Oer verschie dene nützliche Gegenstände als Andenken überreicht wolden. — Die Kgl. Amtsliauptmannlchaft Dresden-Altstadt bat, um größeren Nacktheiten an Privatbesitz sowohl, wie an Brücken und Wegen bei plötzlich eintrctcndcm starken Regen oder W o l k c» b r ü ch c n möglichst vorzubcugcn, angcordnct, daß die in ihrem Bezirke gelegenen Bäche und öffentlichen Wasserläuse jcderzeir, von den dazu verpflichteten Grundstücksbesitzern, von Steinen und Schutt frei gehalten werden. Zu Vermeidung von Strafen seien die Belliciligten hierauf liingewiesen. — Der nächste öffentliche B e; irksta g der Kgl. AmtSbaupt- mannschast Dresden-Altstadt findet Mittwoch den N. Juli d. Js. Vormittags 10 Illir im Sitzungssaalc der letzteren statt. — Ein außerordentlich lebhafter Verkehr entwickelte sich auch am letzlvergangcncn Sonntage aus den Eisenbahnen, so daß im Böhmischen Bahnhöfe allein 23 Extrazüge aus- und ciniiesen, von denen 10 auf die Bodcubachcr Linie entlasten, während 8 nach und von Tharandt. 2 nach und von Berggießhübel verkebrten nnd je einer von Berlin und Annabera einlief und 1 nach Leipziger Babnbos abging. Letzteren Bahnhol berührten außer dcm Berliner 10 Exttazügc. welche nach und von Kötzschenbroda und Meißen ver kehrten. Aus der Hainsl crg-Schmiedcberger mußte man 6 Extra- ziige Anlegen und nebenher kamen noch Tausende zu Fuß in den kühlen Rabcnaucr Grund. Am Abende vor den letzten Zügen nach Dresden conccsitrirlcn sich denn auch eine ganz erstaunliche Men schenmasse aut dem Bahnhof zu Hainsberg, die jedoch prompte Be förderung fand. — Vor längerer Zeit wurde in hiesigen und auswärtigen Zeitungen von einen Juwele ndieb st a hl geschrieben, welcher in biestger Stadt in der Wohnung einer adeligen Dame auf höchst freche Weise ausg führt worden war. ES waren bei dieser Gelegen heit eine goldene Uhr mit Kette und ein Paar Brillantohrrmac dcm Diebe zur Beute geworden. Kurze Zeit daraus wurden die Brillantohrringe von einer Frauensperson bei einem Uhrmacher in Otckatz versetzt, welche bei ihrer Vernehmung angab. dieselben hier in Dresden von einem Herrn als Geschenk erhalten zu baden. Durch die unausgesetzten Bemühungen unserer Vigilanten Polizei hat sich nun Hera,,c gestellt, daß diele FiauenSperson den Diebstahl zu jener Zeit leibst nuSgeiülirt hat und ist dieselbe trotz ihres hart näckigen LeugnenS so vollständig überführt worden, daß sie nun auch eingcstandcn hat. die schwere goldene Ukrkette, nach welcher bis jetzt erfolglos recherchirt wurde, bei einem hiesigen Pfandleiher kurze Zeit nach dem Dicbstabl verkauft zu haben. Das zur Zeit d.S Diebstahls ausgrtauchte und von uns lofort bekämpfte Gerückt, als wären die Angehörigen hiesiger hocbangeselicncr Familien mit diesem Diebstahl in Zusammenhang zu bringen, beruhte demnach, wie wir schon früher mittheilten, au< böswilliger Verleumdung. - Für die Ferienkolonien überbrachte uns Herr Canzier vom Wiener Garten gestern wiederum 50 Mark. Dieser dankenS- werthe Zuschuß ist zum Tbeil das Ergcbniß der im Monat Juni «n die Sammelbüchsen im Konzertgarlen vom Publikum bewirkten Einlagen und der Ertrag der Pcrwimlstrnfkasic pro 1. Semester rc. des fest angestillten Hotel- und RestaurationS-PersonalS alS Strafen für zu spätes Aufstchcn, unerlaubtes Ansuchen rc. — Ein Brief von Singapore nach Dresden läuft jetzt nickt mehr alS 56 Tage. Aus jener ostindischen Hafenstadt tras ein am 28. April an eine hier lebende Familie abgemndter Brief bereits ain 23. Juni ei». Er war mit bei» neugebauktn Dampfer „Stir- ling Castle" adqesandt worxn und man hotte in Ostindien über die Fahrzeit dieses Schisses beträchtliche Wetten gemacht. — I» dem herrliche» Diana-Garten findet morgen Mitt woch Vogelschießen mit Prämienvcrtlieilung nebst Concert der Kapelle deS 13. Jägerbataittons statt und schließt sich an die bei einbrechender Dlinkelheit crlolgcnde Illumination ein -lall vr.
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