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- Erscheinungsdatum
- 1883-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188305020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-05
- Tag 1883-05-02
-
Monat
1883-05
-
Jahr
1883
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Hoher Schneeberg bei Nodevbgch. Die L^äNoiruU der b«» «t»»r«tl»» und des AuMlStlmriner findet Donnerst«,« den S. Mat statt. Achtungsvoll o. vr«i»u. Tagekkatt für Mkitik, Unterlialtllna.Geschästsoerktl>r.Lörse»bericht,Frem-kNliste. rergfirech-Slele» Nr. U (Allst.) u.«»S(Nmst' ! werde« Marieasieatc >3 »lostergaise Nr. - — Di« eoiipalliac Periteile koiir! ti> Pj Cinues-ndi dt« »eile30 «s. Sine Clara,ule für dal »ilchst- tägige Urschet»«» der Inser»l» wird nicht gegeben. Aniwärilge Snnoncen» Luslräge tnlertren wir nur gegen «etnu- «--«n»-. g«tzlnn,^urch «ries» marken oder «ipsteiuzaplung. Ach, Silben lasten 13 Pf,. In,ernte lür die Montage-Nummer ader nach einem üestiage die Pelitzetle 20 Ps. Ldr»»«I>kor k.KIMM- »Nil koll-ltilätzn-f'itbnli mit I>»»ii>i»ft,^lrtel» - Ssiorivk liücksuduvli, « »n«>. m (Ij Itllli^stt«' I'rvlse. .lunNlbron^ »live Ilvpuratuevu. ^ Ukeulivtt«« In nvkvnrLv» uu«l rnrl»t«en 8Il!iMii u. srilvatten, 8v«i6 8lilip8NLi!tzIil, II»8«ntrL««r »6 pr»ktiL x ui ^uraia i,un ,ma OawnuvLva wu^o » lt>»nch<l,«tton-,ILr»8OU-u VI»«intn«ttvuItn»i»r«n, ^ I »pt«rvsta«l>v smpfatiivn ^ Urnr«on Htdtinv. vranckkn, IVilnckrulrorstr. 21t». u. 8aplllvllittr. v »m l'ostplatr. Vtv SuttadrlL vca vL^Llä LöberlLvs, 8 kr^iliviKtzi^tr. 8 mpüoklt. ilir I-iigor 8'utcr IN«»«I. ri>L-, v>iin«>«i'- rm owpüoklt. sttoir-»«t« Üsckionuog. „ . . . unä una veroieberv vins dillixv, slovjssonksfto On«»>«I 14<tl»ili'ltn>i, ß'roiborxvrötr. 8. radrlk-LtLdljssowoat vtotaollsr aost slsLiuitvr Mlstvr-vLravrod« «ii Lloxsockor kdüinsollll 4ttlorli8un« «»»>» tiln»»,»« k«»> ki>, /^»-<« r drüli^nlirnunck für Lrurdon dis 16 llakre. s ^V»1i,vnt>an8k»»r«b»a'« 7 (I'nknt^ 6ut«uI»erLl. ^ua! ststri>"8« -Vutivadlitvuilanx dereltvIUlU«t. LI«1ch«r, tk'nletatn unck Üv^vuuistntel kür ülitckebon bi» 16 ^aliro. s Ilnlti-I l«^«. Rr. ISS. 28. Zehren» -iM,t: M.<nn» «Ni.! WStzü"» I Dreeden. I8W. Mittwoch, s. «ei. N0t0amcl»lun»ia>e» .jeiiunsten ^r .einen LLvche tpuile ein Bues Reeaniwarilicher Ncdactcur «ür Politisches vr. Emil Bi crc» in ri-i-den.! des Rcichstagö-Abgeorrncleir von Ziollmar, weicher aus die Ver- > theiiling der cingcgnngencii (Helder ein übles Licht warf und sein.' Randbcmertr Prinz Wilhelm von Preußen ist der seinem Ausentlialte in Wien augcnblick.ich der Gegenstand besonderer Huldigungen. Die Aue» balmjagden in der grünen Steiermark geben nur den schicklichen Vorwand ab für die hochpolitische Mission, die dem jugendlichen Prinzen anvertrant wurde. Nicht blos das festere Knüpfen des Frcundschaftsbondcs -wischen den iünstigen Trägern der beiden Kaiserkronen erscheint als der .Hauptzweck dieser Prinzenreise, viel mehr lassen manche Vorgänge der hoben Politik erkennen, daß noch Größeres im Werke ist. Wenn >dai> Unerwartete cintielcn konnte, daß Italien mit Oesterreich ein feiles Bündnis; schloß, warum sollte eö dann unmöglich sein, daß sich ein älmliches heilsames Verhältnis; zwischen Frankreich und Dcntschlnnd anbahnt l In der That liegt so Etwas in der Lnft, wie die Erweiterung der Tripei- zur Quadrupel-Allianz, des snittelcnropäischen Dreibundes, zu einem Fttevens-Verband. Als neulich -Herr Andrieux, cbemals Botschafter Frankreichs in Madrid, die frappirendc Enthüllung brachte: das Endziel des von Bismarck ins Leben gerufenen Dreibundes sei die Entivassnnngssragc aufs Tapet zu bringen und Frankreich von Europawegen zu Notlügen, mit der Abrüstung zu beginnen — da vcrbiclt sich alle Welt ziemlich ungläubig. In der Tbat aber batte Herr Andrieur die Glocken läuten gebürt, aber er wußte weder genau wo sie hingen, Noch hatte er ihren Grnndaceord richtig erfaßt. Worum cs sich hierbei bandelte, darauf läßt ein von Bismarck inspirirter Artikel der konservativen „Post" in Berlin einen bellen riäitstrabl fallen. Dieses Blatt ist sich wähl bewußt, daß der Gedanke: Deutschland und Frnnkttich verbrüdern fick zu FricdcnSwcrkcn. ans den ersten oberflächlichen Blick lächerlich erscheint, gleichwalfl wohnt ihm der vollste gesunde Menschenverstand i»nc und aus rbm ergeben sich so viele Boi weile für beide Tbcile, haß seine gerechte Würdigung auch durch die srauzösisctstn Staatsmänner durchaus nicht aus geschlossen erscheint. Tritt Frankreich als Vierter dem mittel europäischen FriedenSbunvc bei, so wäre dies das wobltkätigste Biindniß, das es je gegeben bat. Vorausseßrmg ist, daß Frankreich aus die Wiedergewinnung der verlorenen Provinzen verzichtet, aber dies würde durch die größten Gewinne aus anderen Gebieten mehr als ausgewogen. Aus dem Erdbälle vollziehen sich jetzt in Folge des LLnder-Heii-buiigers. von dem England augenblicklich mebr denn se ergriffen ist, kolossale Veräflderungen. Egnptc» wird von Woche zu Woche mehr ^rrr englischen Provinz eingerichtet, vor wenigen Tagen wurde Ncu-Guinca von England eingesackt, als wäre es eine auf d m Wege gefundene Geldyflinzc; in Tonkm und ans Madagasear lcgr England den berechtigten Interessen Frankreichs die größten Schwierigkeiten in den Weg: charakteristisch aber vor Allem ist das Vorbaben Englands, auf die .Hälfte von ganz Afrika, südlich vom Aeguator, mit Ausschluß der Franzosen, Portugiesen und anderer Europäer, seine -Hand zu legen. Wiederholt erst,eilt die englische Presse den Franzium den ausdringlichen Natb, sie sollten ibre Vepublik stark machen zu Eroberungen auf dem Festlande Europas, sageacn so gütig zu sein, den Engländern das Meer und die fremden Welten zu überiasien. Unwillig haben die Franzosen diesen ebenso lincrbeteiren als eigennützigen Rath abgewieien und sie rüsten soeben, gleichviel was England dazu sagen möge, eine militärische Ervcdition nach Tonkrn in Ostasicn aus. Ter Gegensatz der Interesse» Frank reichs »nd Englands auf dem Ecmgogebicte aber muß schließlich zu einem Konflikte iübrcn. Mit Händen z» greisen ist eS, daß Frank reich nicht zrr gleicher Zeit kostspielige Expeditionen in fernen Welt- tbcilen unterhalten und dort gefahrvolle Ero erringen unternehmen »nd dabei in Waffen gegenüber Deutschlands starren kann. Diese Logik ist so -windend, daß sie ichiiciflich auch dem revaiichclnstigsten Franzoien ernlcuchtcn muß. -Hier bietet sich nun ein vortberlbaster Ausweg. Verbündet mit Deutschland kann Frankreich sich den ilim gebührenden Anrheil an den großen Ausdehnungen und Vernnde Irinnen sichern, die der europäischen Herrschaft in den fremden Welt- tbcilen nnvernicidlrch bcvorstcben. Dann kann die Quadrupel-Allianz sofort die Kriegslast ihrer Mitglieder um drei Viertel vermindern und cs giebt aus der ganzen Erde Nichts, waS diesem Vierer- dunde unerreichbar wäre. Für Deutschland ergäben sich folgende Dortherle. Der Viercr- bund befreit »ns mit ganz Europa von dem erdrückenden Alp einen unsrricht! arm MUrtärlast, er bietet unserem Tbatendrange praktische und vortkeilliafte Aufgaben in fernen Welten^ er verschafft dein deutschen Reiche den nur zu laust entbehrten Kolonialbesitz und er ermöglicht unS, uns mit voller -Hingabe und ohne sorgende Seiten blicke den Arbeiten deS Friedens zu widmen. Für Deutschland ist cü nachgerade zur Lebensfrage geworden, im Hinblick aus unsere sozialen und wrrkhschastlichen Zustände, daß wir uns ausdebncn, daß wir nicht in fortwährendem sozialen Nothstandc zu schmoren brauchen, sondern friiclim Luftzug von und nach außen rrnterlialtm können. England legt seine unersättliche Hand aus alle Erdtheile; der Zutritt )u ihnen ist Europa nur durch daS engiicbe Thor möglich, cs schließt einen eisernen Ring uin die Erde und möchte die ganze Welt zu cinein großen Irland machen. Dem seegcwaltigcn Eng land ist nur das vereinigte Europa gewachsen. Vielleicht ist Frank reich jetzt der Erkmntniß zugänglich, das» cs die größte Tliorliett ist, sich wegen eines verhältnismäßig kleinen Zwecks, der Wiedergewin nung von einem Paar kleiner Provinzen, in Rüstungen sich zu erschöpfen, während sich England rn Seelenruhe mit dm kolossalsten GebictstlieUcn bercictieit und mit gcringschätziglm Lächeln aus die mißvergnügten Gesichter der geprellten Franzosen, Deutschen, Oester- reicher und Italiener berabsiebt. Kranken». Unfall» und Altersversorgungs-Kassen auch finanziell so reich auszustatten, daß sie ihren herliamen Aufgal en umfassend ge recht werden können. BiS zu diesem glücklichen Tage müfim nur, uns nach der Decke streckend, nach unseren Kräften an der Begrün dung des sozialen Friedens arbeiten. Insoiern begrüße» wir den Anfang des Anfangs, die nach langen Beratbungen endlich erfolgte Annahme des Krankenkassen - Gesetzes im Reichstage mit Genua- tbuunL. Auch der Reichstag athmete erleichtert aus, als die müh same Svezialberatbung zu Ende war. Die wenigsten MitglieKe bedielten bis zuletzt Interesse an diesem Stoffe, der doch vre löb liche Absicht verfolgt, die Existenz der Arbeiter im ganzen Reiche! sicher zu stellm. Die hochherzige Unterstützung, welche Nordamerika den Heber-' schwemmten am Rbcin und Main n so reichem Maße gewährte,! hat ein recht armseliges Nachipirl erlebt. Man sollte eS kaum- glauben, wie weit sich die Parteilridcnschakt verirren kann. In den scharfe Randbcmerlungen der Amerisancr bervorrics. Es bat sich nun, wie der Abgeordnete Sonncmann ermittelte, berausgcstellt, daß bei der Vertlicilimg der Gelder nicht die geringste Ungebörigteit oder Veischleppnng seitens dcs Reichstags - Prästdmtm und der Untcrstütznngs-Kommission stattgcsundm hat. Herr von Vollmar hat ckmrch leine Briese nur bewirtt, daß in Nordamerika die un- sinirWen Gerüchte und unvc antwoitlicbstcn Beschuldigungen erzählt werden. Es hätte sich lür ihn wohlangestanvm, wenn er Grund l zu einer Klage zu baden glaubte, daß er damit an die richtige ! Schmiede gegangen wäre. Um daS Vaterland bat sich Herr von ! Vnllmnr mit seinen haltlosen öffentlichen Anklagen nicht ver dient gemacht. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 1 Mai. Berlin. Reichstag. Eine große Anrabl von Petitionen, welche die Kommission als zur Bcrathnng im Plenum nicht für geeignet erachtet hat, sind damit abgetlra», da sich Niemand der selben annimmt. Der Gesetz ntwurs belr. die Rcichskrregsbäten wird riech kurzer Diskussion in dritter Lesung nach den rn der zweiten Berathung gcsM ten Beschlüssen angenommen, ebenso der ! dadurch bedingte Nachtrag zum Etat für I8W und 1881. Die Wabl des Aba. I)n. Stübcl im 5. säcbsstchen Wahlkreise ivwd lür § giltig erklärt (Res. Wölsel), nachdem Liebknecht erklärt bat, er behalte sich vor. aus die bei den sächsischen Wahlen »orgckommcnen Uriregelmäßigteitcn zurückzukommen. Die Wqhl des Ab- l geordneten Stall im zweiten Wahlkreise des Rcgicrungs- ! bezirte^ Strastund wurde nach kurzer Trscussion beanstandet, die Walcl des Abg. Bosieiniann im 17. Wahlkreise der Provinz Han nover dagegen für giltig erklärt, der Reichskvnzler in Bezug ans die letztere aber um Anstellung von Erhebungen ersucht. (Referent Schmidt-Eichstädt.) Grütcring berichtet über die Wabl des Abg. I)r. v. Schwarze im 1. K. sächs. Wahlkreise und beantragt Namens der Walstprüsungskommission Beanstandung. Liebknecht rügt das jetzt bei den Wablprüfungcn eingcbaltenc Bersakren, insbesondere daß diese Wablprüsungen erst mitten in der Session statt finden, ferner daß die beanstandeten Abgeordneten eine beschließende Stimme haben. Er empfiehlt dem gegenüber das Verfahren im sächsischen Landtage. Es sei eine oficntnndige Tbatsachc, daß die säwsische Regierung Altes aufgeboten habe, die Sozialdemokraten am Wählen zu verlnudcrn. Es s"> das um so seltsamer, als gerade die sächsische Regierung die sozialen Reformen fördern wolle. Gegen die Soüaldcmotratcn sei besonders in Dresden-Neustadt ein förm liches Kesseltreiben eröffnet worden. Versammlungen zu Wahl- zwcckcn dürften bei den Sostaldcmotraten gar nicht stattfinden. Flug blätter und Stimmzettel seien beschlagnahmt und vom Amtsbarivt- mann v. Metzsch erst nach der Wabl wieder freigegebcn worden. Deshalb sei das Wnblicmltat für seine Partei so ungünstig ausge fallen. v. Koellcr: Durch die Beanstandung der Wabl soll erst fest- gestellt werden, ob die in den Protesten bcbauvtcten Tbalsachen rich tig seien Liebknecht habe schon im Voraus diese Thatsacben als erwiesen angenommen und darauf seine Klagen begründet. Redner nimmt die Kommission gegen den Vorwurf der Verschleppung in Schutz. Die Arbeitslast sei eine so große, daß sie sich nicht unschwer crleoigen lasse, v. Hecrcmann legt als. Vorsitzender ver Kommission dies noch cingebcnd da-. Günther - Sachsen spricht sein Bedauern darüber aus, daß kein Vertreter der sächsischen Regierung a n Bun- dcsratbstischc anwesend sei. Er habe nicht die Ausgabe, dre sächsische Regierung gegenüber den Angriffen Liebknecbi's zu vcrtheidigen, halte sich aber dock verpflichtet, die Verhältnisse, da er dieselben kenne, klar zu legen. Er und seine Arennde seien ebenso unabhängig von der sächsischen Regierung, wie Liebknecht selbst. Das von Lieb knecht empfohlene Verfahren der Wablprüsungen in Abkbcrlungen habe sich inr Reichstage, wie cs früher hesianten, gar nickst bewährt, weshalb man es verworfen habe. Wenn Licbkncctst sagt, durch die Tbeiinalnncn an den Wahlen bekämpften.die Sozialdemokraten revolutionäre Ideen, so ist das nicht verständlich sie müßten denn gerade in den Wahlversammlungen mit rbren eigentlichen Bestreb ungen hinter dem Berge halten. Hier bade Liebknecht selbst wieder holt mit Revolution gedroht. Ec werde nirgends als Ebre für Sachsen angesebcn, daß eS die meisten Sozialdemokraten in den Reichstag wählte. Das Sozialistengesetz bestehe auch in der Mahl zeit. die Regierung sei verpflichtet, dahelbc auozmübren. Wölsel bemerkt, daß gerade Liebknecht und Genossen die Zeit der Kom mission durch äugerst umfangreiche complicirte Proteste in unge- mefiener Weise in Anspruch nehmen. Die Wahl Scbwarze's wird beanstundct und der Reichskanzler um Erhebungen ersucht. Karger begründet dann seinen Antrag ans gerichtliche Verfolgung der Kieler Polizcibeamten, welche die Verhaftung Vollmar's und Frolme's bei deren Rückkehr von dem Kooenhagener Kongreß veran'aßten. Die Verhaftung sei eine Derfassnngsoerletzring. In Kopenhagen fand kein intemationaler Dynamit - Kongreß statt. Die Sozial demokraten seien nicht so dumm, um über hochvcrrathcriicdc Drngc in einem großen Kongreß zu bcratbcn, aiich nicht so oumm, um Angesichts der bestehenden Zustände in Deutschland überhaupt boch- vcrrätheriscke Plane zrr fasten. Nack, kurzen Bemerkungen Froline's wird der Antrag aus Vorschlag Windtborst's der GeschäftsordnungS- kommission zur Berichterstattung überwiesen. Rickcrt begründet seinen Antrag, die Unfallkommiision zu ersuchen, Uber die grund legenden Bestimmungen ocS UnfallvcrsichcrungSacsetzes dem Plenum baldigst noch vor Durchbcratlmng der übrigen Paragravben Bericht zu erstatten. Die Berathung dcs Etats 1881-85 icbon setzt vor- zunehmcn, sei sackwidrig, sie würde nur eine kalkulatorische Arbeit sein und Ergänzungen durch NackitragsetatS bedürfen. Seine Freunde wollten auch die Ziele der Vottcliast nach Kräften fördern, aber der Unsallgesetzcntwurf tauge nichts. Die letzte Kaiserliche Bot schaft siebt in Widersvruch mit der Botschaft 1^81. von Kardorfi: Rickcrt habe dieselbe Rede gehalten» die Nickstcr neulich viel besser und präcst'er dielt. Nur der Ton gegenüber der Botschaft sei zah mer geworden angesichts des Eindrucks, welchen dieselbe in« Lande hervorgeruken habe. Dre Linke bemühe sich, ,m Lande den Glau ben zu erwecken, als wolle sie die Ziele der Botschaft fördern, wäh rend sie di,sc rn Wirklichkeit verschleppe. Bubl für den Antrag Rrckert. Windthorit: Ter Antrag ist so ungewölmlich, daß ich der meiner schlichten Natur ('stürmische Heitcrbcit) den Eindruck batte, die Herren wollten den Antrag nur benutzen, ihren Empfindungen über die Botschaft Ausdruck zu geben. Richter-Hagen: Wmdtborn wolle jetzt seine Meinung dem Reichskanzler noch nickt sogen. Es scheine, als werde' Windthorst setzt von dem Reichskanzler ein bisct,en an der Nase bcninracsührt. Die Fortschrittspartei wolle dagegen wirklich dem Kulturkämpfe ein Ende machen Die Botschaft sei im Lande als nichts anderes alü ein Ratbichlag für den Reichs tag in Bezug ans die geichäslticbe Behandlung ausgrsaßt morden. Der Bundeskommisssar Scholz weist nach, daß Richter srüber ver langte, der preußische Etat solle Monate vor Beginn dcS neuen Etats- lupre- .u.georacru werveii. Nacpoem noch Martzalm - Gültz gegen den Antrag Rrckert gebrochen, wirb derselbe ans Vorschlag Wmdt- boifl's der llnsalttcnnmiisin» mit 113 gegen!)2 Stimmen überwie sen, was mit Verwerfung gleichbedeutend ist. Berlin. Das A b »c o r d » e t e n h a us trat beute in die Berathung des Zugäüdigkcitsgcsctzcs ein und nabm den prinzipiell bedeutungsvollsten tz 9 an, an welchem bereits das Gesetz einmal durch das scbriitlichc Dazwiscberttreten des Reichskanzlers im Herren bause iRommel) gescheitert ist und welche zum Rücktritt des Ministers Gras Eulcnburg geführt bat. Es handelt sich um die Frage, ob die Aussicht üb,r die Verwaltung der kommunalen Angelegenheiten dem respektive» RegicrungSbcarnten (Landratb, Regierungspräsident, Oberpräsident- oder dem reivektivcn Seibstvermaltungskörper (KreiS- arisichriß, Bezirksausschuß, Provrnzialrath) übertragen werden solle. Das Haus entschied sich der Regierungsvorlage und den Kom- inissionsdcschlüssen gemäß für das letztere. Dafür stimmte die Rechte, dagegen die Linke, das Eentrum war gctheilt, Windthorst stimmte mit der Linken. Dublin. Im Prozesse wegen dcs Pbönirparkmordes gab die Jur» gegen den fünften Angeklagten, den Kutscher Fitz.Harris, daS Verdikt Richtsckwldig ab. Die Berliner Börse cröffnete mit niedrigeren Karinen auf Grund ungünstiger Meldungen von den fremden Börsen. Die Nachricht, daß der Minister Manbach eine längere Urlaubsreife an- tritt, verstimmte gleichfalls, weil es hiernach mit den neuen Ver staatlichungen gute Weile zu baden scheint. Später herrschte Gc- schästsstillc. Schluß fest. Deutsche Bahnen bei schwachem Geschäft niedriger, österreichische Bahnen gleichfalls schwächer, Eibethal 6N- Mark niedriger. Dux > Bobcnvachcr auf das Dementi oom Tarifkampf mit den sächsischen Staatsbahncn gut gefragt. Speku lative Banken in Kleinigkeiten niedriger, Kastabanken ganz still. Spekulation in Montanwertben geschäftsloö. von Kasiawertben Kohlenactien angeregt, von Industrien waren Bauwcrtbc bevorzugt» deutsche Fonds still, fremde Renten fest. Russen zu gestrigen Schlutz- courscn gefragt, österreichische Prioritäten ohne Anregung. »rai'tiur» ». I. Mai, rldcnos. areoil LlLLlsvai!,, L-7. Lom borden 00er Loole —. Lri>. Silberrente —. Papierrenle —. Golijier 2S4>/,. Oeiierr. Goldrcnie —. <->,'« Una-Gbidrenlc . <<cr Russen —. -Orr Russen —. S.Lrienianleche —. Neueste Ungor. idoldauicide . 8. Orienionleilie —. Un» «oitickc Povierreiue —. Lircont« —. Sjwbier Koltiiordbolm >27 Ruuig. Wie». I Mai. Abend:. Srcdii 3b9.ro. Siaotdd. Äü.oo. Lombarden .47.30. Nordwrilboiai 202.7b. Marinoteu b8.L5. Nng. Credit zes.dv. Still. Pari», 1. Mai. «Schluß.) Rente 80.27. Anleihe IW.IO. Ilaliencr SI.S0, Slaildbahn 712.30. Loindardc» 320,00. db. Prioritäten 200. Smotcr 378. vcsterr. Aoidrente ->3',',. gcsi. Leipzig. I, Mai. (Vr odu k len dar,'k). Weizen loco M. >30-188. fremder iOO—22V. fcsr. Roggen loco M. 140-138. scsi. SpiriluS loco M. 34 ro, seil Rliböi loco W. 70. unbcräiidcri. Leinöl I» bi» 30. V-er» «Vredulieni, l. Mol. iLchlud.i Weizen Mai 23.70. September-. Le.cmber 27,20, seit. Sviritn» Mai 40.3". Eediember-Tcrember LI.oO, scsi. Rüböl Mai 07,70, Tcplcmvcr-Teceinbcr 78.co. lubig. »rewhork, 3V. Avril. Mehl .30 Ron^r Winiciivcizcn I 230,. p: April l,22, Pr. Mai 1.24, Pr. Juni r.2b>/,. Mai» (b!>t mbcoll) 87>/z. raa» I>,. Lokales und Sächsisches. — Es liegt nunmehr der gedruckte Bericht des Abgeordneten Ur. v. Schwarze über die Anträge betreffs EntschävruUirg von unschuldig Lerur tbei lten vor. Es ist dies ein äußerst gründliches Werk, welches abermals Zeugniß ablegt von ver un gewöhnlich großen Sachkunde unseres Dresdner Abgeordneten. l)r. v. Schmarre bebcrricht die verwickelte Materie vollständig; seine Arbeit behandelt die einschlagende Gesetzgebung Frankrcicds, Eng lands, Italiens und Oesterreichs. Letzeres Land ist uns übrigens in dieser Materie gesetzgeberisch vorangegangen. Ter Veriaster deS Berichts bat sich oder nicht begnügt, das ganze Material übersicht lich und wohlgeordnet vorzusüvrcn; er krönt feinen Bericht, indem er — cs ist dies ein Novum im Reichstag — einen vollständig ausgearbciteten Gcietzeniivurs einbrurgt. Leider ist der Reichstag so mit Arbeiten überhäuft, daß er kaum die Zeit finden dürste, diesem an sich so dringenden Gegenstände noch in der sctzigen Session »üherzutrctcn. - Gestern weckten am frühen Morgen harmonische Klänge die Bewohner des Brswarckplatzes aus ihrem santten Schlummer. Zur Feier seines 16-jährigcn AintsjnbiläumS brachte dein verdienstvollen Leiter der Polytechnischen Hochschule, Herrn Geb. Rath Prof. vr. Zcrrner, der Polritechnikcr-Gesangvcrein „Eraio" ei» Ständchen. — Ter März kalt, der April kalt und kalt ließ sich auch der Anfang Mai an. Am Vormittag schien eS, als hätte» sich die Heren, die in der Walpiugisnacht ans ihren Besen dein Blocksberg zuflregen, sich nicht zu ihrem Stelldichein finden lönnen; dicke, raube Wolken hielten die Sonne zurück, bis diese endlich am späten Nachmittag den ganzen Wolkenspuk hinwcgsegte. Am I.Mai wird eine griizc Anzahl Sommernischen und Bäder cröisnet; unter so trüben Verhältnissen wie dieses Jahr ist es früher niemals ge schehen. Hosscntl ch entschädigt uns ein wahrer Wonnemonat Mai für die erlittene Unbill! — Es soll nach dem Ausspruch verschiedener sachverständiger Leute tür dieses Jahr eine ganz außergewöhnliche Obsternte in Aussicht stehen. Die Knospcnlätzc sind zahlreich wie Sand am Meere und Frostschäden sollen der der vorgerückten Jahreszeit nicht mehr zu fürchten sein. Nun — möchten doch diese Stimmen Recht behalten; leider haben wir aber mit solchen Verkündig' igcn in den letzten Jahren nicht immer Gluck gehabt — das Wetter rst jetzt zu unberechenbar. — Unsere sächsischen Tuchfabriken exportiren sehr viel nach Spanien. Imolgc des Sctieitcrnü eines .Handelsvertrags wird hierin eine bednuer.iche Wendung cintretcn, die sich zunächst die österreichische Konkurrenz zu Nutze macken wird. Tucle aus reiner Wolle zahlen, aus Oesterreich nach Spanien auSgcsübrt, 4,M Francs per Kilo, aus Deutschland aber 8 Francs. Uebcrbaupt fordert der österreichische Hundelsminister seine Landsleute auf, durch ibre Produkte, die billiger eingcsübrt werden, die deutschen Waaren ans Spanien zu verdrängen. — Vom Hamburger Thicrschutz-Verein ist der Vorsitzende des Dresdner Vereins zum Schutze der Tbiere. Herr Fabrikbesitzer Gineiner - Beirndorf, „in Anerkennung seiner Verdienste um dir Tbierschutzsacke" zum Ebrrnmitgiiede einstimmig ernannt worden. — An Vergnügungen und massenhaftem Fremden verkehr wird es in Dresden dielen Sommer wahrlich nicht fehlen. In jedem Monat des Sommerdalbjalircs ist eine größere Festlich keit in Aussicht genommen. Im Mai die große Werbeausstellung, irn Juni das yroße mitteldeutsche Bundesfchießcn. im Ju.i das sächsische MilitärvercinSiest mit historischem Auszug, im August die tolle Woche, im September der allgemeine deutsche Bergmannstag. Nur immer aut Wetter! — Der Verwattunasratb des Vereins Gcwerbtreiben« der Dresdens beging am letzten Freitag in Pauls Restaurant, große Mcißnerstraßc, rn seitlicher Weise dieöstO. VenvnltungsratbS- sitznng und verehrte dabei seinem Vorsitzenden. Herrn Schubmachcr- meister M. Heime, in Anerkennung seiner Verdienste um den Verein eine kostbare silberne SchmwttabaHrwH und ein -'ranv-ü-n Ei» garren-EtuiL-
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