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- Erscheinungsdatum
- 1883-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188304252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-04
- Tag 1883-04-25
-
Monat
1883-04
-
Jahr
1883
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!Iii. Il«s; 'üszclo-si vl. >. wä 'Kt »>l-j »20 )l„ 3^l' IN ,1 10 )1.. ^ e. L. Il00. nlgarderobe -I>«t/, Frci- llig airgesertigt. rerrisder, Wesleir, Röckc, r verkaufen »Ke 4«. 2.. geschäfl- "LL.Ä?iÄL* riil«»vlau erlchetn« »tlaltch IM 7 U-r I. d. chiiei,.: Marl-iistr. U». 7U>o»»emcul«pieU> vlelNIlLhiiltch '<! Marl 0» Illqe.. durch di« Voll 7 Mark 7!> Plg: «lumm. l« Via«. Ille dt« Rückgabe elnaelandlerM-- uuftrlpte machi sich di- Nedactlo» nicht vcrvluLllch «iinvnce« für und nehmen anr Ti- «mionreixllurcaux v.id««1»»- Del« » »»«la», - «»»»II »««-: - r«»»«e» «»«».i — JnvalidoMank: — ». Müll«« " »iörittzi - «,». «letz in M-ed-bur«: — A. iv«»< » <». tu Hall«: - »>«>««« »lHamduru. Tagevtatt für MlitiK, U»tkrhattunlt,Gcschästsverkchr. Lörskiidcricht, Fremdenliste. Ker»f»rech Stele» Nr.» (Allst.) u. LSI (Reust.) 5„li«rat« >u«rden MarienIHatz« Nt vis Nach,». » Ui>> augti>»mm-ch Lvnnlaa» vir MftlaahlRUHr. In Neu,ladt >iur an Wach-nlag-N!«. »lvfteraa le Nr. 5 vl« Nach«. »Uhr. — D„ «inipaltta« «aulj-il- kalirt l o Pf. Slna-taiidt dir Neil« W BI. »ine ttiarantte ftlr »ad »ächti> tägige Erscheinen der Jnsernt« wird nicht gegeben. Ankioärttge iilanoneen» Auftrag« iuicrire» wir nnr gegen Ntetnn, mernnda.Antzlir», durch vrieft uiarken oder Bosieiiuadiung. Acht Gilden koste« 10 Psg. Inserate sur sie Montags» Nummer oder nach -inein zetilage die Pelit-ei!« w Ps. ^ liil-iiüivll- iiixl k«II-InllI«ii-k»bM lnlt Sslwlvll l-üäviidktvk, » Idktnerreekn,«».»«« »«»«>. (( villi^nt» prvlnv. .tusrUkrunx »Ilse Itvpulutursu. I spissvi'iv-Iülsnufsvlui'. Knüssivs l.ng«f am plslrv. laivl. < >' ti z V, Fc p nX lv ^ «4 r. i bpvcisl-kbnk tzipi'üßt.LtzilmmIk'I.LisüsI-pselcet-Vei'reiitussi.Lckvtrknii'lion j k»l-ch.ue:ftl S/Or'. -I')' <4en«lilt»»i-k «e«I I»rv>««Ien, lVr. 8. ILur ^ctiilliMn U'-itcktuutzs ^i-08-sr Xussnül von 8iLnti-»8vIi»- l»I«n«n iu /inü, >l«8i>iv8 uiill Lupkor, doviv alls D-cttcwpvu inpel u 8Ivm>i»«I-^pp»»r»li, k-ilt «ich 7>ir.Vudikukrun^ v k!iAvir-.Vrdeiton)<>äar ^rtbo^tsu» tzmpsodlsn. Ulwitrlil. C). II«?«««'; Xüui^livIiorLofliukviSllt. ILSKerllii« 8 Hut- uu«> Wt>L»t»»r, n ^»Kl8tru88« 14 u,»,1 14. k68lö u. billigste kerugsqueiis tür WllL-, L>I»i»»vr- uuä H^inaerlktttv. k u i> u L--sr---LL^ Mmsrlik. Kvu li v i i e n. eilligstö, fssls ?i-vi8v. Nk. 11A. 28. Jahrgang. Auslage: :i8,000 Lrpl. Auösia icn für den 2H Apnl: ÄiorooN, srnch, veränderlich, etwas Meberfchllisi. Tcmveratnr wärmer. « Dresden, ,88.!. Mittwoch, 2». April. Fiir die Monate Mai »ad Anni werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition, Martenstratze Nr. I», m 1 Mark 70 Pfn-, ftir aus wärts bei den Kaiserlichen Postanstaltcn im deutschen Reichsgebiet zu 1 Mark 84 Psg., in der Lcstcrreichrsch-Ungarischen Monarchie zu I Gulden 54 Kreuzer (excl. Agiozuschlag) angenommen. Lerontworllicher Redacicm sitr PvUkllchkö I>r. Emil Btercy in Trcdden. Aus München kommt dem ermattenden deutschen Reichstage frisches Blut. Der bäuerische Landtag wurde geschlossen und so sind die „amplnbischen" Abgeordneten Bayerns nunmehr für den Reichstag frei geworden. Möchte Das doch auch bald bei den preußischen Volksvertretungs-Amphibien der Fall sein, die bald auf dem festen Boden des Diäten-Landtagü leben, bald in dein Wasser des diätenlosen Reichstags herumplätschcrn. An dem Stimnicn- verhältniß im Reichstag wird durch den Zuwachs der bayerischen Mitglieder nichts Wesentliches geändert; doch schickt daS süddeutsche Königreich etwas mehr Klerikale als Liberale in den Reichstag. Der .'Hauptgewinn für lehteren besteht in der Sicherheit, daß er nicht mehr so leicht der Beschlußunfühigkeit verfällt — am Montag waren Anfangs nur 30, später höchstens 140 Abgeordnete da — und in dem Umstande, daß bei wichtigen Reichsgcschen, wie das über die Kranken versicherung, die Kenntnisse und Erfahrungen der Abgeordneten eines so wichtigen Bundesmitgliedes, wie Bayern, mit verwerthet werden können. Die Schließung des Landtages in München ging nicht vor sich, ohne daß die Sache der Menschlichkeit über die engherzigste Portciverbissenheit obgesicgt hätte. Die klerikalen „Patrioten" der Kammer, welche die protestantische und liberale Pfalz für ihre Wahlen dadurch zu bestrafen gedachte, daß sie den dortigen Uebcr- schwemmten den Staatssäckel verschloß, haben entweder ein Ein sehen in ihre Dhorheit gehabt oder sich auö Scham eines Besseren besonnen. Nehmen wir freundlicher Weise das Letztere an! Jeden- kalls bewies die Kammer der Reichsräthe, in welcher doch auch gute Katholiken sitzen, weit mehr Berstand und Barmherzigkeit, als sie den Rothlcidendcn in der Pfalz die Staatshilfc gewahrte, ohne zu fragen, ob die beimgesuchte Bevölkerung zur Ohrenbeichte geht oder das Abendmahl in beiderlei Gestalt nimmt. Das Beispiel der crsien Kammer wirkte überzeugend aus die klerikale Mehrheit der zweiten und so bekommen die unglücklichen Rbeinvfälzer ihre Dämme von slaalswegen wieder gebaut. Wie blind der Haß den Menschen macht, zeigte sich bei diesem Anlasse wieder einmal deutlich. Gerade die am schwersten durch die Fluthen des Rheins betroffenen Dörser der bayerischen Pfalz sind katholische Gemeinden und gerade ihnen wollten die sanatischen Glaubensgenossen in der Münchner Kammer die StaatSbeihilfc ganz vorenthalten oder doch stark ver kümmern, blos weil die Pfalz im Ganzen protestantisch und liberal wählt. Lorbeeren haben die klerikalen Patrioten Bayerns in dieser RolhstandS-Lorlage nicht um ihre kahlen Schädel gewunden. Das Erfreulichste bleibt bei der gan-cn Geschichte der Triumph der Barm herzigkeit über die Partei-Verknöcherung. sin Hamburg rüstet sich die Wählerschaft zu dem Kampfe um den Besitz des durch den Tod Sandtmann's freigcwordenen Mandats. Tcr erste Wahlkreis der ersten Handelsstadt Tcmschlands war her- gcbrachtcrmaßcn und bis jetzt stets durch einen hervorragenden Kaufmann vertreten. Die Handclsinteresien HammoniaS weisen daraus gebieterisch hin. Man bat sich neuerdings auf einen Fabrikanten, Namens Rabe» vereinigt, der, ohne ausgesprochener Partcimann zu sein, sich durch seine fachmännischen Kenntnisse auch dem Handelsstande empfiehlt. Die Sozialdemokraten präscntircn als ihren Eandidatcn .Herrn Bebel und da die Wahl erst im August anbcraumt werden soll, so verlegen jetzt schon so viele Sozialdemo kraten, als vie es nur irgend thun können, ihren Wohnsitz aus den übrigen beiden Hamburger Wahlkreisen nach demjenigen, dessen Mandat erledigt ist. Der Kamps scheint hart werden zu sollen.! Die Verhandlungen und die Abstimmung in, englischen Unter hause über den Antrag der Regierung, den beiden Führern der englischen Truppen im cgyptischen Feldzüge, Lord Alcesier (Ad miral Seymour) und General Wolseiey beträchtliche Leibrente» zu gewähren, werden dem liberalen Ministerium Gludstone's klar ge macht haben, baß eS sür dasselbe gefährlich wäre, nochmals mit derartigen Anträgen vor das Haus zu treten. Es zeigte sich eine wachsende und begründete Ungeduld gegen ein System, welches lebe erfolgreiche Bewegung eines Befehlsuabcrs zu Lande oder zu Wasser mit einer Penston, einem Titel oder sonst dem Achnlichcs belohnt. Während ein Abgeordneter auf die Tborkcit binwies, das Bombardement Alexandriens mit den Waffenthaten Nelson's, WeUington's und anderer hervorragender Heer- und Flottensübrer zu vergleichen, ein anderer Abgeordneter die „chauvinistische" Politik der Regierung verurtheilte und sein Bedauern darüber äußerte, daß England jetzt von einem aus ,,ruchlosen Radikalen, blutdürstigen Christen und kriegerischen Quäkern" bestehende» Kabinet regiert werde, behauptete mit seinem guten National-Muttcrwip der irische Heber der Metzelei - Politik in Egypten. Das Einzige, was der Premierminister für die enorme Höhe der Bclolmungcn Vorbringen! konnte, war der Umstand, daß 2000 Pfd. Stert. (40,000 Mark!) j Leibrente daS Geringste wären, waS das englische Parlament in > solchen Fällen bisher bewilligt habe. DaS ist aber nur richtig, in-' soicrn von Leuten die Rede ist, welche in den Peerstand erhoben worden sind, denn General Roberts, welcher den vielgerühmten Marsch von Kabul nach Kandahar leitete, bat sich mit einer Ge- Siege eine ebenso große Belohnung wie ans die bedeutendsten., Und was werden die beiden Helden des egyptischcn Feldzuges selbst! zu dem Resultate der vorgestrigen Verhandlungen sägen ? ' Sie! werden, ipottel die „Frtit. ,zlg." natürlich ür sich und üne nächsten männlichen Erben die Leibrente wie einen schuldigen Tribut der Ration annehmen, denn warum sollte Scipio aus Ehren und Be lohnungen rwrzichten, weil Cincinnatus thörichl genug war, nach errungenem Siege an den Pflug zurückzukehren ^ F»> englischen LZ'erhause lenkte der Herzog von Somerset die Aufmerksamkeit ans einen Umstand hin, weicher inil der englischen zu Schulden kommen. Die Agenten hielten Sklaven, folterten sie und vernrsachten nicht selten deren gualvollen Tod. Ter Redner bczeichncte dies als eine Schmach sür die Kirche und das Ebrislen- thum und er sprach die Ansicht aus, die'e Missionare verdienten vor ihren Betbünsern anfgeknirpfl zu werden. Er fragte an. welche Schritte die Regierung cinzulcilen gedente. um diesen ichänvlrchen Vorkommnissen ui steuern, und ob sie nicht einen Befehl erlassen wolle, daß die Missionäre sich nicht außerhalb der Furisdiktions- bezirkc Niederlagen sollen, damit man ihre Haltung überwachen könne. Earl Eairns, der Earl von Elnchester und der Erzbischof von Eanlcrbur» verlhcidigten die MisstonügeicUschasl; die Gran Aktien nachgebend, Stainnipriontäteii höher, österreichische Bahnen schwankend aber mehrsech etwas höher schließend, österreichüäst Prioritäten fest, Bergwcrte still. Industrien vernachlässigt. Deutsche Fonds, fremde Renten still, velianptet. , zrautlur» ». Avril. Abenve. Eredtt 272,«2. Ltaalidahn 2-7.22. !>om> Varbe» 127.7t-, «Scr Lovlc —. cell. Sili-crreme —. Paprerronlc —. Kaluier . Oeticrr. vloldrenie —. e°/o Uiia.Nvldleiile . 77er Stugln —. Süer Ruttel! —, o.Oricninnlcilie —. Neucsie Ünxor. V-vldautcili- . OrieirtonliUic —. Un« a«r, Pavlerrente —. TiScviiio —. Envrler 7ü-t,. Äotltiardl-alt» Feil Tüte». 21, Avril, Abends. Lrebll i!!0.8->. SiaatSb, Be.sa. Lombarden 112.80, Nordwelllmlm 2i>1,dv, Morlnolcn L8.l,2.ii. II»il. Credil 8I2.L!,. lUeliouplrt, Pari«, 21. Avril. iSchlnb.i Rente 7V.L0. Anleihe 111,2.0. Ilaliener 01.7», Skaaidbahn 7w,t,o. Lombarden 025.0--. do. Pricriialen 227. Eghvter 3-2. Octlerr. «vldrenlc 33»,.. Beirem. Part« lBroduIlen>,2>.7lvr>!. iSchlnk.1 Meilen Avril 25.00. Tercmber 20.2a. litt! LvirilnS Avril -12,0». Ccvlembcr-Dcccmbcr 01.20. Niibrll Avril »0.5». Scvl-I.ldcr-Trccmbrr 70.70. ruhiii. Amftervai» (Produlieni, 21. April. (Gchlui,.) Meilen Mai 271, Nvv. —, Rogae» Mai 107, November >73, »lewnork. 2>. Avril. Mehl 1.30 Norm, .öii.le.veizcn l.21. 1 »r. Mai >,Ll>,'„ Pr. Juni l,23>/„ Mais t--ls «4>7,. Ara«! ! ee'.-temb-ri- wcichcud. ril I.2N.. ! ans samkeiten, die verübt wurden, seien nicht von Missionaren, sondern; nehmen die von bloßen Missionsagenten begangen worden, die nun die gerechte i zu Strehlen. Strafe gefunden hätten. Loro Derby fand die Entrüstung des Interpellanten vollständig gerechtfertigt; die Regierung könne jedoch eine Verordnung, wie sie lieantragt wurde, nicht erlassen, da die Missionäre sich immer weiter hinausmagcn müssen, als die Macht des Schupstaates reimt, und inan könne der Missionsgescllichast vertrauen, daß sie »ach den gesammelten Enalnungen in Zlitnnst nur vollständig zuverlässige Leute zu ihren Agenten wählen werde LolalrS und Sächsisches. — Fhre Majestäten der König und die Königin treffen Meran Sonnabend Vormittag lO Uhr liier ein. Von da an Majestäten ihren Ankenthalt in der König!. Villa Das Ministerium des Kgl. Hauses macht Folgendes be kannt: „Seiner Majestät dem Könige sind aus Anlaß des Allerhöchsten Gelmi tsscstes aus affen Tlieilen des Landes von Be hörden, Korporationen, Vereinen, Festversammlnngen und einzelnen Personen in Adressen. Telegrammen und Zuschriften Glück und Segenswünsche in reicher Fülle zngegangen. Hocherfreut von diesen „ -zahlreichen Beweisen wahrer Liebe und treuer Anhänglichkeit haben Diese Hoffnung dürste sich aber kaum erfüllen , da die Klage»!! Se. Majestät aus lelegravhischcin Wege das Ministerium deS Kgl. gegen tue MiNlonäic schon seit langer Zeit und sehr oft vorgebracht Hauses beamtragt, allen Glückwünschendcn AUcrhöchstihren hcrzlich- wordcn sind. stcn Dank hierdurch auszudrnckcn." - Se. König!. Hob. Prinz Georg besuchte gestern Nachmittag mit seiner ganzen Familie die Samo jeden gruppe im Zoo logischen Garten und verweilte daselbst, sichtlich gefesselt durch diese rennthierselligen Mongolen, über eine haibe Stunde. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr."vom 24. April. Berlin. Reichstag. Erste Beratlmng des Reich-Kriegs- ... -i, , „ , . .... , . ... häscngesctzeS. Hänei beantragt, die zweite Berathung beute nicht . " KrrchschuUehrer Nagler ,n Prausitz wurde mAner- porzunchmc». sondern den Entwurf erst in freier Besprechung mit! ^""una s.emcr Ia,igiadrrüen lreue,r und verdienstvollen Wirksainkert den mtercssirtcn Abgeordneten und mit dem rohes der Aonuralilät - Prüdlkat „Lantüm verirehen. . ,. , . ,.. Abgeordneten (General von Camwi wohnt der Sitzung bei) zu erörtern. Das Haus beschließt dcmgmiäß und setzt sodann die Einzclbcrathiing des Krankcnkaffengesctzes bei Abschnitt „OrtSkrankenkassen" fort. Danach werde die Gemeinde berechtigt, unter bestimmten Voraus setzungen Ortskrankenkasscn zu errichten. die in der Rege! für die n einer Berussart beschäftigten Personen bestimmt sind. D etz (Sozialdemokrat) ist überzeugt, man werde später auf die jetzt zurück gezogenen sozialdemokratischen Vorschläge, aus Errichtung von Berufs-, statt der Ortskrankenkasscn zurückkommen. Lobrerr beantragt, daß die Mitglieder der Hilfskassen nur dann von der Beitrittspftrcht zur Ortskrankenkasie befreit sein sollen, wenn sie Nachweisen, daß ihnen ärztliche Behandlung uird Arznei nicht gewähren, sehr scharf an. Die Gelduntcrstützungen könnten dem Kranken wenig nützen, wenn er nicht im Stande sei. den Arzt und die Medizin zu bezahlen. Die Hirsch-Tunckci'scheir Kaffen haben alleroings Großes geleistet in Bezug auf Agitation und Streikes, aber der Kranke brauche nicht Agitation, sondern Ruhe, ärztliche Behandlung und Heilmittel. Die Gewei lvereinskassen sind keine Krankenkassen, da sic nicht einmal eine M rrk pro Dag dem Kranken gewähren. Bei solchen miserablen Leistungen habe Hirsch die Kühnheit, die unvergleichlich segensreicheren Fabrilkrankenknsscn anzugreisen, dieselben sogar verbieten zu wollen. Die Gewcr.svcreinükasseii sind nicht für die Kranken da, sondern um junge kräftige Leute zu angeln. Die armen, alten kranken Arbeiter bleiben für die Ortsknsscn übrig. Man dürfe nicht aus einer Seile Zwang, aus der andern Willkür wallen lassen. - Hirsch erblickt in den Angriffen Lvlnen'ü die wirksamste Reklame für sich und die Gcwerlsvcicins-Hilsskasien Die Arbeiter zögen das Geld der Nrzner und der freien ärztlichen Behandlung vor. Wer be- hauptct, die Gelder der Hilfsknsien würden zu Streikes verwendet, kenne entweder die Statuten nicht oder sage absichtlich die Unwahr heit. Er beziehe aus den Hilsskassen nicht einen Pfennig. Eine gegentheilige Behauptung sei elende Verleumdung. Erst seit 1877 beziehe er 3000 Mark Gehalt als Anwalt der deutschen Gcwerks- vereine. Lolrren's Rede war der Ausdruck deS Hasses der fanatischen Arbertgebenntcressenten gegen die freie Bewegung der Arbeiter. Der Antrag Lohren wird abgelehnt. (Fortsetzung der Berathung Donnerstag) Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die Berathung der Dcrwaltungsgcsctze fort. Dr.Häncl (Fortschritt) bekämpfte die Vor lage der Regierung sowohl, wie die Beschlüsse der Kommission und suchte darzrnbun, daß zwischen beiden eine unüberbrückbare Kluft bestehe. Minister des Innern von Puttkamer erklärte, daß die Regierung mit einem hohen Maße von Befriedigung die Beschlüsse der Kommission gesehen habe. Die Kluft zwischen denselben und der Regierungsvorlage sei keineswegs eine so große, daß eine Einigung ausgeschlossen sei. Er bitte, den zur Berathung stehenden, den Kernpunkt der Vorlage enthaltenden 8 27, welcher die Vcrmaltnngs- rechtsprcchung mit der Vermattung in der Mittelinstanz zusammen legt, anzunelmien. Gegen einige weitere Beschlüsse der Kommission habe er allerdings schwere Bedenken. Die Vorlage sei bervor- gegangen aus der Ueberzeuauna, daß der bestehenden Schwerfälligkeit und Komplikation gegenüver Abhilfe herbeigeführt werden müsse. Dr. Brücl begründet den freundlichen Standpunkt, den das Eentrum zu der Vorlage cinnimmt, nicht um den Minister von Puttkamer zu einem Siege zu verhelfen, sondern uni etwas für das Land "übliches zu schassen. Sämmtliche Aendcrungsanträge der Fort schrittspartei werden abgelehnt und die tztz 27, 27aa und 27a nach Nütz schriNspartel werden abgelehnt und die U den Kommisstonsbeschlüffen angenommen. Berlin. Fraktionen des Abgeord ^eordnetenbaukeS haltm deute Abend Sitzungen wegen Stellungnahme zu den Anträgen Windt- liorst auf Frergebung des MesselcsenS und Sakramcntespendens. Ein kleiner Theil der Fortschrittspartei (Richter'sche Gefolgschaft) wird sür die Anträge stimmen. — Mit heute stellten 2500 Droschken kutscher (über die Halste) erster und zweiter Klasse die Arbeit ein. Trotzdem war Droichkenmangei nicht bemerkbar. Nirgends geschahen Ausschreitungen. Marseille. In Ajaccio (auf Korsika) haben di« Hafen arbeiter die Arbeit eingestellt; d> ' von l Francs pro Tag. Die Berliner Börse erössnete lustlos, erst, ^ besserte sich die Stimmung, aber der Verkehr blieb still. Spekulative Banken schwächer, Kaffabanken ohne Verkehr, deutsche Babnen über wiegend fest, rechte Oderufcr bevorzugt, höher, Berlin-DreSdner teilt; dieselben verlangen eine Lohnerhöhung Die Quais werden vom Militär bewacht. — Kanzlcibote Säuberlich in Zwickau crbiclt das Albrechts- kreuz. Schriftgießergehiife Hey er in Leipzig das Allgemeine Ehrenzeichen. — Den würdigen Schluß der üssiciellen Festlichkeiten zu Ehren des Gedurtssestes Sr. Mas. des Königs bildete die glänzende Soiree, die in den Staatsgemächcm des Herrn Premier- und Kriegsmiiristers v. Fabrice Alles vereinigte, was Dresden an gesell schaftlichen Notabilitäten ausweist. Man kennt aus früheren Beuchten die Hauptgruppen des strahlenden Bildes, das sich in dem Ballsaale um die allerhöchsten Herrschaften arrangirt. Tie diesmalige Ab wesenheit des verehrten Königspaarcs entzog der Versammlung zwar den höchsten Glanc, doch that dies dem Erscr, mit welchem sich die Geladenen dem Schlußakte der König!. Geburt!,tagsscrer widmeten, keinen merklichen Abbruch. Vor Erscheinen des Hofes gleichen die zahlreichen Prunkgemächer, die sich von der Fahrice'schcn Wohnung nach dem Ballsaale hinzieben, cbensovielen Bienenstöcken, in denen sich die ununterbrochen zufliegenden Bienen summend nicderlassen. Eine Zelle nach der anderen wird angebaut und was hierbei die männitchen und weiblichen Immen, mit und ohne Stachel, in ihren summenden Gesprächen an Älütlrcnsaft verarbeiten, setzt sich alsbald, man sagt meistens zu Wachs und -Honig um. Denn die Unmittelbarkeit rasch sich bildender Beziehungen zwilchen dem Hofe, hoben Staats- ivUrdcnlrägcrn einer- und Personen ans den verschiedensten BernfS- klassen andererseits erscheint beiden Thcilcn als nicht die geringste Würze dieser Fabrice'schcn Soireen. Immer neue Bienen schwärmen herzu, endlich ist oas letzte Vorzimmer angebant und ichon »eigen sich in dem Balliaaie einzelne Zcllenhilbuiigen. Da drölmr aus dein vordersten EmpsangSzinnnec das Geräusch aufgestamviler Kavallericsühel dnnivs nach hinten: der Wirlh des Hanfes, Exeetl v. Fabriee n.rd sein Adjutant v. Ovvcn-Huldcnberg geben das übliche Signal, daß der Hof naht. Ehrfurchtsvoll begrüßt von dem Herrn Minister, seiner Gattin und Tochter, Gräfin Henckcl, durchschreitet die Familie des Prinzen Georg, die sich schnell lints und rechts austhuende Haie der sich ties verneigenden Versammlung, um im Batlsaale Eercle zu halten. Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Georg, der sich bei dem Münchener Hochzcitsicstlichkerten eine Ischias geholt, siel das Stehen ersichtlich sauer, er überwand jedoch alle Schmerzen. Er sowohl, wie sein ältester Sohn, Prinz Friedrich August, trugen das breite grüne Band des Rautenordcns. Ibre Königs. Hoheit Frau Prinzeß Georg hatte eine hellblaue, spitzcngarnirte Scidciirobe gewählt, deren Dcvont die kunstvolle Stickerei großer weißer Blumen zeigt. Die hohe Iran t> ug ebenso wie ihre Tochter, Prinzessin Mathilde, reiche» Brillantschmuck. Die Robe von rccka Atlas mir einem Panniei von kostbarer Stickerei seidener Blumen, kleidete die jugendliche Prin zessin. die künstliche Rosen ini Haar und an der Schulter trug uno sehr munter aussah, ungemein vortkeiihast. Ein Blick aus die Elcnicntc, aus denen sich die Versammlung zusammensctzte, zeigt natürlich ziemlich vollzählig alle Jene, die sich schon früher hier zu- sammcittandcn; immerhin wechselt das Kaleidoskop durch die Ab wesenheit früherer und Hinzntritt neuer Gestalten. Aut Vollständig keit kann das Nachstehende keinen Anspruch erbeben. Man gewahrte sämmtliche zerren Staatsminister nebst ihren Geinahlinnen, den Harismarschall Grasen Vitzthum nebst zwei Töchtern, den Obcr- kammerberrn v. GerSdocs und eine große Zahl Kammcrlicrren; vom diplomatischen Korps die Gesandten Preußens, Oesterreichs und Ruß lands, Grafen Dönhoff. Baron v. ycrbarth - Ratirkeal, Baron v.Mcngden, dencngIischcnGcsandtschastSprcdigcrRevcrclidÄilde:dale in seiner würdigen Amtstracht, de» niederländischen Konsul Kinder; von der Generalität die Ercellenzen Stadtkommandant v. Funke, Sensst v. Piliach, v. Rudorff und v. Walter. Daß das Lssizier- korvs aller Regimenter und Waffengattungen, sowie auswärtige Garnisonen zahlreich vertreten sind, gekört zu den nothwendige» Attributen eines solchen Abends. ÄoUzäblig war bas Osfizierkorps des Leibreaiments erschienen; es fehlte keiner der Kameraden d-K Leutnants Prinzen Friedrich August. Auch em englischer und ei» schwedischer Offizier zeigten sich; reges Interesse, wie immer, erweckte der General v. Monts, 1871 Bewacher Napoleons aus Schloß Wrl- helmshöbe. Auch Fürst v. Schönburg, eine Hobe Erscheinung, bildete nebst seiner Tochter (blau nrit Margaritben) ein vielbegehrtcs Eentrum. Der höhere Staatsdienst halte aus allen Ressorts viele treffliche Beamte entsendet, die sich zum Tbeil noch in der alten Holumform, häufiger aber schon in dem neuen, geschmackvolleren und reicheren hostleide zcigte.soGch.RäthcHäpc unvv.Körner.Kreisbauvt« «n Schluß mann v. Einsiedel, Geh.Lcgationsrath o. Watzüors. Polizeipräsident Schwans). Lcga'.ionsratb Gras Hobenthal, NmtShaupimann v. Mctzscb die Schulräthe Bertln.it und iör. Halm, die Staatsanwälte Dr'. Lufft und vr. Geniel, Polizeihauptmann v. Rehrhofs. Amtsrichter 7- M .UZ i
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