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- Erscheinungsdatum
- 1883-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188303221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-03
- Tag 1883-03-22
-
Monat
1883-03
-
Jahr
1883
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relttNPßt>»«hrpiuhr Dteleevla« erschetn» tiieliq srlth 7 U»r I. ». Exvcb.: Maetenstt. U». Nl>»>mc«c»ttorkt« vteettliaiirltih 2 Mark Ps«e. durch die Potz » »ark 75 Ptg- Mumm. I» Pi«. Für di» »IM,,»« «tnaesandter Ma- miilkidt« uiachi sich die »edaclwu nicht verdludiich «nnonceu ftlr un» nedmeii «ni Die «nnoncen-*uee»ur ».»««««»- »«I» » »-«>«»; - »Udo» »>>11« I - »aud« — zuxalldeit»»»«: - «. Pralle» >do>»d! — »«v. »t«k> i» Magdedur,; — y. «arck » »«. tu -all«: — >«»«»» in Hamdur,. ixäMlillikics, ^ Tagektatt für MM, ^ Unterl>altunll.Gcschäftsverktt>r.Lörseubccicht,Fremdknlifte. rernsorech-Stelle« Nr. U (Mist.) u. L8L (Neust.) Inserate werden Marienurate 1:1 5n> 7!achm. 8 UI» angenommen, Eomilags bis Mittag« lti lldr. In Neustadl nur an Wochentagen: «r. ttlostergassc Nr. 5 bisNachm. ttilur. — Dm einibattige Peiilieile witet tä P,. Eiugejandi die steile S» Vs. Eine Lara,nie siir da» ndchst- tägige Erscheinen der Inserat« wird nicht gegeben. lllusioiirtigc Amionceu» Auftrag« internen wir nur gegen Pränu merando-statiluiig durch Pries- inarlen vdc, tionei»,ab>ung. Acht Silbe» kalten lb PIg. Inserate für die Montags. Nummer oder nach einem Festtage die Pettlzctte 26 Ps. vis «lltlLbrlL OAVtdlel ILSIeerll««, cwpüvklt t>. ru». »Nil korvii! ILtMtlvr- Lu mrlclielr dillrFon roollon kroidou. SoilIvnkMs, filrkütv s vou ckvo dillrxstou bishocht'slustvlltzualilütsil.osuvstsr h'itttOlld, ss I IviulitsLter unck LtUtirtuüt-sr h'rlLhul. s T)i»irvr>«i-,I»»»ro uuäL.tvrSvU«tt^. ILn»l»euI»atv. 6. IssLmLmr, 8e!ltzff6!8t^6 24. j Ritts xsuitu uut' Mmsn umi dir. 24 LU usktsu. t»rU88« ÜIoiiveLiiteW iii ! vleipinLe ^ rli»kdtts?eu mit t«»uvsrtr., l-llli't punili uw'ot^r. i XuLklljirliodo UluLUvto ^rsb»!idton >vvräou rtdj,'o^v0tiQ mml u«t, Ir riUü>viLrK» ^ lrtmeo vord^iäl. -jl ^ IL»rikO» 8Ö»«N«, vr«8llon, A Vlltitli uistiNdtr. 21b. u. 8stiI»i6U8ti'. U ui» l'ustpIutL. m Iapi886»'i6-IHIanuf36lur'. MmM. t). HE^88V 6 r össtos l-ügsi' LM platrv. XSui^liolivr llr-tlivtorurrt,. 8 e u k e i t o n. Lilligsio, fesiv prsiso. Nr. 81. 28. rahrsaug. Auslage: 38,000 Srpl. Aussichten für den 22. März: Ost, frisch, veränderlich, keine oder gerinne Niederschläge, Frost. Dresden. i»ttz. Toiinerstllg, 22. Mär;. Abonnement. Die geehrten auSwärttaen Veser der „Dresdner Nach richten" bitten wir das Abonnement sür da« zweite Quartal 188» baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern odae »lnterbrechung weiter liefern können. Die spostanNalten d«S Leutschen NeichS und Auslan des nehmen Bestellungen aut unser Blatt an. Abonnement ln Dresden bei unserer (Spedition llnol. Bringerlobn» S Mark »« Ps. vler«ell»hrltch, bet den Kaiserlichen Postanstalten «m Deutschen NclchSgediet 2 Mark 7» Ps., »n der Oesterreich - Nngarlschen Mo narchie l» Gulden 2« »reozer e?rl. Agioznschlog. Expebttlou der „Dresdner Nachrichten". Marieastr.L». Lcranlworiltcher piedacieur sür Phlll^chtA vr. Emil Bieres) in Dresden. Nach glücklich übcrstandcncni Anarchisten- und Fenicrschreckcn sind die Parlamente Frankreichs und Englands in die Ferien gegangen. Auch die Parlamente Italiens und Spaniens — letzteres liat augenblicklich für uns eine ungemöliniiche Bedeutung — iverden sich kurze Osterferien gönnen, linier deutscher Reichstag nimmt seine Arbeiten am 3. Avril wieder auf. Zu den vielen Gegen ständen» die ilni erwarten, tritt nun auch die Verordnung, die derBun- desralb betreffs der Zuschlagszölle die spanische Maaren auügearbeitet bat. ES ist leider richtig: zwischen Deutschland und Spanien ist der Zollkrieg entbrannt. Die Berbandlungen über einen neuen Handelsvertrag sind wiederholt um kurze Fristen verlängert worden, immer in der Erwartung, es werde sich irgend eine Lermitlelung gewinnen lassen. Roch zuletzt hoffte Deutschland: Spanien werde wenigstens in die provisorische Verlängerung des jetzigen Zustandes willigen. Aus einmal unterwirft Spanien die deutsche Einfuhr seinem allgemeinen Zolltarise, der unserer Industrie zwar nicht unerschwing liche Zölle auferlegt, sie aber doch aus der Reihe der meistbegünstigten Nationen streicht. Es hat hier offenbar irgend Etwas hinter den Eoulissen gespielt. Graf Solms, der deutsche Gesandte in Madrid, ist von der Jntrigue (als den Mephisto bezeichnet man allgemein Frankreich) überrascht worden. So bleibt Deutschland zunächst nur das Abwehrmittei, auf die Hauptprodukte Spaniens: Wein, Wein trauben, Korke. Korkwaarcn, Süvirüchte, Oel und Tabak den höchsten zulässigen Strafzoll (50 Proc.) zu legen. Wer wird diesen Krieg länger auShalten? Spanien oder die deutsche Industrie? Besonders unsere Spiritusfabrikanten und Spinner werden die spanische Zoller- höbung am Empfindlichsten merken. Da der Reichstag die Verordnung des Bunvesratbes über die spanischen Zuschlagszölle zu genehmigen bat, so ist binnen Kurzein Anlaß vorhanden, die Frage nach allen seiten bin gründlich zu beleuchten. Dem neuen Ebes der Admiralität, Gcnerallieutenant von Caprivi, rühmt man eine ausgezeichnete Befähigung nach. Darein ill gewiß kein Zweifel zu letzen. Er ist die jüngste aller militärischen Ercellenzen; sein Patent als Generallieulenant datirt erst vom iwrigen Dezember. Caprivi ist ebenso wie Stosch Insantcriegeneral. Sein Amtsvorgänger hat bewiesen, daß es nicht unmöglich rst, daß eine vollslänvige Landratte sich in einen ausgezeichnete» Seemann umwandclt. Mag sich diese nicht gerade darwinische Descendcnz- Aicorie zum Heile der vaterländischen Marine auch an deren neuen Itzes bcwabrheiten! Den ausgeschiedenen Marineministcr v. Stosch begleitet bas Wohlwollen des Kaisers in'S Privatleben. Das buld- volle kaiserliche Dankschreiben wird Um kür manche Kränkung ent schädigen müssen. Herr v. Stosch zäblt jetzt 03 Iabre; man glaubt »ichl. daß er den Rest des Lebens dazu verwende» wird, aus seinem Gute Oestrich am Mein Weinbau zu treiben. Im Gegentbeil schreibt man -Herrn v. Stosch. der zu den Intimen des deutschen Kronprinzen gehört, sür die Zukunft eine staatsmännischc Tbätiakeit in einem noch weit wichtigeren Wirkungskrerse zu, als die Ver waltung der Marine war. Die Kenntmß von alle Dem ist keines falls dem jetzigen Reichskanzler Fürsten Bismarck entgangen und dieses Verhält»,» erklärt wohl auch Manches, was tonst bei dem Rücktritt eines so verdienstlichen Ministers, wie Stosch war, uner klärlich sein würde. Ebe sich das ungarische Unterhaus vertagte, nahm eS noch den Gesetzentwurf über die Mittelschulen im großen Ganzen an. Die Evezialbcratbung, die nach Ostern stattftiidet, wird an seinen Be stimmungen wenig ändern. Der einacstandene Zweck des Gesetzes gebt aus die Vernichtung der 15 Gnmnasten, welche die mckt- magnarischen Völkerschaften noch besitzen. 9 davon unterhalten die siebenbürgischen Sachsen. 5 die Rumänen ebenda'elbst, I die Serben. Besonders die deutschen Gnmnasien sind den M gnaren ein Dorn im Auge. Obwohl dieselben keinen Kreuzer Staatszuicbuß erfordern, sondern sich aus sächsischen Stillungen e,ballen. sinnen die Maguaren deren Untergang ; denn diese siebenbüraitche» Gnmnasien sind die Ptleaestätten des deutschen Geistes. Ihre Zöglinge besuchen seit Iakrkundertcn deutsche Universitäten; tausend geistige Fühlsäden lausen zwischen dem Stammlande und dem tapferen Volksstamme, der im Osten eine Hauptnätte der Kultur errichtet hat. Ter Gesetz entwurf über die Mittelschulen beschränkt sich nicht darauf, das Magnarische als obligaten Unterrichts-Gegenstand einzukübren — daS versiebt sich von selbst; er verlangt auch die Ablegung der Prüfung in der magnarische,, Zunge; er setzt Spezialkommissare für die Gnmnasien ein, welche die Macht erhalten, solche Schulen, bei denen sie etwas „Staalsgcsährliches" bemerken, zu schließen. Unter StaatSgesährlickem versteht aber der Vollblut-Maanar bereits die Slbneigung gegen das mit Gewalt Magnarisirt - Werden. Alle Lonalität gegen das österreichische Herrscherhaus, alle Treue gegen den ungarischen Staat werben untere deutschen Brüder in Sieben bürgen nicht vor der Vernichtung ihrer Gnmnasten retten. Ueber ihre feierlich verbrieften Rechte schreitet der magyarische Chauvinis mus unbarmherzig hinweg. Bereits sind im eigentlichen Ungarn sämmtliche deutschen Gnmnasten und Realschulen magnaristrt; der jetzige UntcrrichtSminister Trefort hat über 900 deutsche und ilova- liiche Volksschulen in magnarische umgewanbelt; in Ofen-Pest, wo noch 120,000 Deutsche leben, aiedt cS nicht eine einzige östent» liche deutsche Boltstchule mrbr. Und daS Alle- geschieht m einem Staate, der sich unfern allergetteursten Verbündeten nennt! Wer dielen Deutschenhaß der Ungarn mit dem deutschen Bündnisse in Harmonie zu bringen weiß, der brächte auch das Kunststück fertig, di« Pörse in ein sudenfreieS Lokal umzuwandeln. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 21.März, Berlin. Die höheren Schulen feierten heule sämmtiich Kai sers Geburtstag durch Festakte. — Aus der Tagesordnung der heu tigen BuirdeSrathgsitzuiig standen die Vorlagen wegen Erhebung des . ZuscblagSzolleö sür Artikel ans Spanien, wegen Aolchluß des Ver- ! trags mit Belgien, betreffend die Besliasung von gegenseitigen I Staatsangehörigen für begangene Forst-, Feld-, Fiichcre,- und Iagd- : srevel, wegen Abänderung des Eisenbahnbetriebü-Regleinents bezüg- ! lich der Lieferzeiten sür Erl- und Frachtgüter, sowie Ausschußberict t ' wegen Abschlusses der Literar-Konvention mit Frankreich. — Als Termin zur Grundsteinlegung des neuen ReichotagSgebäudeü wird der 10. Mai, der Gedenktag des Franksurter Friedens, scslgebalten. - Ter Einspruch eines Mitgliedes der Gräflich Raczrmstischen Familie, sowie des JiveikoniiiiißgerichlS gegen die Abtretung des Naczrmskischeir Palais an das Reich ist ausgegeben. Dre Niedcr- reißung des Palais dürfte noch dieses Friilffahr erfolgen. - Unter den Architekten besteht durchaus die Meinung, daß sich das Wallot- sche Projekt nicht mit den vom Bundesrath beschlossenen Abänder ungen ausrcchf erhalten lasse. — Zu den deutsch-spanischen Handels- vertragsrerhandlungen wird besonnt, daß dieselben noch in den letzten Wochen einen günstigen Verlauf nahmen: zu Anfang Mär; galt eine Verständigung als vollständig erreicht, da meldete ein oder zwei Tage vor Ablauf des allen Vertrages der deutsche Ge sandte Gras solmü plötzlich telegraphisch, daß neue Hindernisse ein- getretcn seien. Die Störung des Vertragsabschlusses lag aus spani scher Leite. Man hofft jedoch hier, daß die rasche Amrendung der Kanrvfzölle »och zu einem Vertragsabschlüsse führen werde. Berlin. Der Bundesrath genehmigte heule die Verordnung betreffs der Zuschlags,ölle für Artikel aus Spanien und denen Be sitzungen, ebenso die Ausfübruirgsbestimmuirgen ohne vorherige Vor- bcratbung in den Ausichüsten, von welcher mit Rücksicht aus die Dringlichkeit der Frage abgesehen wurde. Berlin. Sander ist nicht der Mörder EossüthS, der wirkliche Mo der ist der Kürassier-Unteroffizier Sobbe, li" Jahre alt, aus Gernrode. Derselbe sprach, als er das letzte Rial gesehen wurde, die Absicht aus, nach Australien allsruwandern. Eine Depesche des deutschen Konsuls aus Chicago meldet, daß sich dort ein Robert Sander aushalte, der also mit dem Thäter nicht identisch sein kann. Brüssel. Prozeß Peltzrr. Ter Cassationslios wies die ein gelegte Berufung zurück. Das Todesurtheil ist somit bestätigt. London. Dre Saint James Gazette meldet, daß Aubnn der Abgeordnete für Helston, einen anoiwmcn Brief, augenscheinlich von werblicher Hand, empfing, worin die Warnung ausgesprochen wird, sich zur Zeck der Wiedereröffnung des Unterbauses, nach Ostern, dort einzufinden, da eine Bande irländischer Mörder entschlossen sei, das Parramcntsgebäude in die Luit zu sprengen. Die Berliner Börse zeigte große Geschäftsnnlrfft, welche ibren Grund in der Unsicherheit der Tendenz der Pariser Börse, in dem Rückgang des Londoner WechseltormeS in Rewnorf und in dem Rückgang derKreditaltien in Wien hatte. Eine Ausnahme machten Lstpreußische Südbahn, welche in großen Posten umgingen und um 5 Prozent stiegen. Auch Marienburger gewannen 3 Prozent, die übrigen deutschen Bahnen meist abgejchwächt, still. Slamin- prioritäten, besonders auch Beriln-DreSdner, zu steigenden Kourscn belebt, österreichische Bahnen »reist behauptet, Kaschau-Oderbcrger gefragt, die leitende» Banken nachgebend. Bergwerke geschäftslos. Industrien meist ruhig; sür Maschinenfabrikeil bestand Bcgrhr, Nachbörsc fest. zranNur» o. M.. 21. Mürz, AI>cno». Eredu 274-/,. SlaLlSdalni 2üü>/,. Vom. bordcn 122',,. cücr Loose —. Lcu. Stlbcrrentc —. PoVicrrcnie —. Laliztcr 2V4N,. Loft-rr. S'oldrciue —. Unn.Goldicine . ">7 Äusicn —. ?üe>- Rultcn —, S.OricnIonlcilie —. NcueNc Ungar. LoU'anlkllic '.Vi,. n. Oricnianiegir —. lin ear. Pavterrcnle —. DiSconlo —. vniwier 75'.g. LvttNard'oolm llu'>« tz>i>. Wien, 2i Mürz, Abcndo. üredtt ggl.ro. Haaioii. nrü.uv. Lomvaiücn >12,16. Nordweitbalm 2(!6.c,6. Marlnote» 6S.-U>. Ung. Credit 612.76 Festest. Paria, 21. Marz. iCchlus:.! Nenle 6U.Ü2. 2tI,leide III.»!,. Italiener !>0.2!>, Slaaiitbalin 76ü.oo. Lombarden 668,76. da. PrivrUate» 261. Egovier L8V. Ocsicrr Aoldrenle Bewegt. Pari» «Produkte»,, 21. Mari. lEchlub.t Welten Marz 2L.2V, Mai-August 27.LO, rni,ig. Lpiriln» Marz 64.6». Cebieindkr-Tccciuber 52.20. inall, Siüböl März I0«,20. <?cvicmvor-Lccci»ber 83,76. icsi. Ainfterdam tProdu I ient, 2> Mürz, tsüiluil.) Weizen März 272, Mai 276, bedanpiei. Roggen Mürz I« . Mai >68. bedanglet. London. 21. März. (Le t. cid c IN ark I l Wetzen rnlgg. »'"ertlanililier Mai» bt,.. runder 1—2 nt>. billiger. Mehl stau, vajcr und Leejie ruhig. Lokales uul» Sächsisches. — Heute wolmt die gekämmte R ö n i g l i ch e F a mi li e in der katholischen Hoskirche der Abendmahls-Prozession bei. — Ihre Maj. der König und die Königin werden sich nach München zu der dort bevorstehenden Vermäulung des Herzogs von Genua begeben. — Heute, am Geburtstage Sr. Maj. des Kaisers, werden alle Militär - Etablissements beflaggt und tragen die Wachen und Posten der Garnison den Paradeanzug. — General des Barrcs, Clies der Ober-Militär-Prüfrmgs- Kommission, hat sich gestern mit seinen Professoren nach Berlin zurückbcgeben. Wie wir hören, haben sämmtliche 23 Kadetten, die sich der Osfiziersprüsung zu unterzieben batte», dieselbe bedingungslos bestanden; desgleichen bestanden außerdem noch 12 Civilasviranten die gleiche Prinung, doch müsse» von letzteren 5 in. Lause des Sommers noch in einzelnen Fächern sich einer Nach prüfung unterzieben. — Die von der hiesigen Kuiistgenostenschaft zu veranstaltende Feier des 400. Geburtstags Rasacl' o wird sich zu einer höchst würdige» Kundgebung gegolten. Zu der eigentlichen Ge-, dächtilißstier (Festredner: Galeriedirektor Dr. Woermann) haben ^ bereits Sc. M. der König und Se. K. Hob. Prinz Georg ihr per sönliches Erscheinen zrigetagt. Am Abende wird sodann ein eigens dazu gedichtetes Festspiel aufgclübrt, zu welchem die Musil kein Geringerer als Hoskapellmeister l)r. Wüllner komponirt bat. Die Musikausführimg erfolgt durch die Mannsicldt'sche Kapelle. In Zm Festspiele wirken gegen 40 Herren und Damen in historischem Kostüme »nt. — Wie in den übrigen Kirchen der Altstadt findet auch beute, am Gründonnerstage, Abends 6 Ubr in der Frauenkirche Adendmablsqottesdienst statt. — In brefiger Kgl. Kunstgewerbeschule tritt mit dem dieSsäbrrgen Sommer-Semester ein Atelier für Metalltechmk in Tbätiakeit. — Der Beginn der Vorlesungen bei der Universität Leipzig für das Sommersemester ist auf den 16. April angesetzt. — Der Rcichktaasatgeordnete Liebknecht, von je der Lieb- lingsiüngrr von Karl Marx, hat in London am Grabe desselben eine Rede gehalten. - Das Dresdner Pferdebahn netz wird in nächster Zeit eine wesentliche Erweiterung erfahren. Nicht lange nach O stern und zwar, sobald cS die Frühlingswitterung erlaubt, wird man den Bau der bereits behördlicherseits genehmigten Linie Fricdrichstadt-Wcttiner- straße Postptatz-Wilsdrufferslraße-Altmalkt-Kleuzstraßc mit Anschluß an ven Georgsplatz beginnen. Ob die aus dem Postpiatz endigenden Linien eine Fortsetzung oder Anschluß nach dem Altmaril findest werden, ist zur Zeit wobl noch nicht zu sagen, obwohl cü gewiß wimtchenswerth wäre, trotz des Umweges, »ach dem Eentrum der Stadt zu gelangen. — Der diesmalige Kalender-Frühlingsanfang hat sich übel genug angelasseir, denn dem kurzen Sonncnblick von Dienstag Nachmittag folgte in der vorvergangencn Nacht abermals empfindlicher Frost, welcher sich hier in der Stadt laut Meldung des Thermonietrographeii mit 3 und auf zugigen Punkten im Ge birge durchschnittlich mit 5 Grad Reaumur bezifferte. Dazu wehte gestern den ganzen Tag über ein eilig schneidende, Notdost und in der dritten Nachmittagsstuirde sing es sogar recht lebhaft an zu schneien, wenn auch nur aus kurze Zeit. Was den im Gebirge lagernden Schnee anlangt. so ist davon ca. der dritte Tbeil abgethaut und die Schlittenbahn ist nur noch aus dem eigentlichen Erzgebirgsramm überall perfekt. — Der Wasserstand der Elbe war gestern Abend 0 Uhr ain Pegel der Augustnsbrücke aus den Nullpunkt gestiegen. — Auf dem ersten Lande des alten Neustävter Friedhofes werden jetzt eine erhebliche Anzahl alter G rabden t m üler ver fallener Grabstellen abgetragen, dockt sollen alle, die besonderes historisches oder künstlerisches Interesse bieten, der Nachwelt auf gehoben werden. Zu verwundern ist, daß trotz vielmaliger Be kanntmachung der Kirchenvorstünde nur sehr wenig Besitzansprüche an die seiner Zeit auf diesem Kirchhofe gelösten Grabstellen erho ben worden sind. — Dem diesigen Hilisvcrein sind jetzt aus dem Nachlaß der Gräfin Adele von Königsfels geh. Gräfin von Lleven 1500 Mart zligeftossen. — Die bei der Reichspostvcrwaltung slattsnideirden Erwägungen über die Verhütung der Wiederholung von Verbrechen gegen G eld- briefträaer oder ähnliche Vorkommnisse zeigen, daß keiner der zablreickien Resormvorsckiläge, die unter Beibehaltung des Instituts der Geldbriefträger gemach: worden sind, einen sicheren Schutz ohne besondere Erschwerung des postalischen Betriebes gewähren. Alan kommt schließlich zurück zu der Frage: Soll das Institut der Oeld- briesträger beibehnlten werde», oder soll unter Aushebung desselben gleichwie früher die Einkassirnng der Geldbeträge resp. die Abholung der Werthbriese durch die Adressaten oder ihre Boten bei den Post ämtern tbrer Staltberirke erfolgen? Mit Unrecht ist von mancher Seite die Wiedereinführung des AbholenS der Geldbeträge von der Post als ein unzeitgemäßer Rückschritt bezeichnet werden. der un bedingt zu vermeiden sei. Im Gegenthcrl, die Wiedereinführung des Abbolunitssnstems unter größtmöglicher Berücksichtigung der Bequemlichkeit dieser Abholung für das Publikum würde den Vorzug haben, daß die Adressaten mehrere Stunden früher in den Besitz ihrer Geldbeträge gelangen können, als dies jetzt der Fall ist. Denn bei der Wiedereinführung des Abholuugswstems würden die Post anweisungen und Anweisungen auf Gelvbriefe von den gewöhnlichen Briefträgern gleich den gewöhnlichen Briefen in Berlin allein 11 M-l täglich den Adressaten zugestellt werden, wäl>rcnd die Geld- briesträgcr gegenwärtig täglich mir 4 Mal ihre Gelder resp. Gero- briefe den Adressaten zuilellen. Auch erspart der Adressat die Zahlung des Bestellgeldes von 5 Pf. pro Sendung, welcher Umstand bei Geschäftsleuten, die kleine Bet,ege regelmäßig zugeschickt erhalten, wesentlich in's Gewicht fällt. Die Poilverwattung würde allerdings bei der Einführung des AbholungLwstems, abgesehen von dem Ver lust des Bestellportos von 5 Ps. pro Sendung (welcher Verlust aber anderseits durch die Aushebung der Geldbrieftrager und die Ersparung der dafür verwendeten Mittel gedeckt wird), Mehrausgaben durch die Einrichtung von Auszahlungsstellen an allen Postämtern haben, die Metirausgahen können jedoch nicht so bedeutend sei», daß des halb von Wiebereinsülnriug des Abholungssystemü Abstand genommen werden sollte. — Seit einiger Zeit verbreitet sick der Gebrauch, daß zum Vcrscklu» von Briefen ganz zugeklebte Briefumschläge in Anwendung kommen, welche sich nur mit Mühe und Zcnocrlust, oft auch sogar nicht olme Beschädigung des Inbalts öffnen taffen. Bei zahlreicher Korrespondenz erweist sich das als ein ganz empfind licher Uebclstand, und cs läßt sich annehmen, daß das Lästige jener völlig zugeklebten Briefumschläge bereits von vielen Empsängeln derartiger Sendungen unangenehm empfunden sein wird. — In der Nacht zum Mittwoch sind auf der Piauen-Gittcr- seeer oberen Koblenchauffee innerhalb der Fluren Burgk. Kleinnaun- dort und Baiinewitz >9 junge Obst bäume ruchlo'er Weise an geschnitten wolden. Aus die Ermittelung der Thäter bat die Könial. Amtshaiiptmannschast Dresden-Altstadt eine Belohnung von 30 M. ausgesetzt. — Ausstellung der Flora. Ter äußere Gesammt- eindrvck des Arrangements präicntirt sich diesmal zwar nicht so imposant wie rin Vorjahre, auch guantitativ ist die Ausstellung nicht so reich nuögeslallet wie ihre Vorgänger, doch aber läßt die selbe iorvobt in Bezug aus den seinen und sinnigen Geschmack der Anordnung, wie Hinsicht ich der dargebotenen gualitativen Zuctit- rcsuttote »rebls zu wünschen übrig und bietet namentlich in letzterer Hinsicht Vorzüge, die sich würdig den besten srnbcren Ausstellungen anrcihen dürfen. Gleich beim Eintritt in die Ausstellungshalle be grüßt den Besucher ei» Beel von lö'bovorw retusa (Hosgärtner Hcnuersdors-Strelilen), dessen ziegelrothe Blütbcutrauben auf dem grünen, mit Couiseren und Blattpflanzen besetzten Grunde einen hübichen eigenartigen Anblick gewähren. Hinter demselben, in der Mitte der Halle, erbebt sich eine Gruppe von hochstämmigen Rhododendren und Azaleen (Schreiber liier) von wunderbar schöner Farbenpracht. Vor der nach dem mit den Büsten unseres Konigspaares und einer imposanten Blaltpflanzengrnvpe geschmückten Hintergründe subreiiden Terrasse breitet sich ein Beet von herrlichen niederen Nemontaitt- und Tlieeioien (Haubold- Strieien) aus. Ikon den aus der Terrasse selbst bez. deren nächster Umgebung ausgestellten Gruppen veroiencn eine Kollektion preis wertster hochstämmiger Rosen (Beck-Dresden), ei» großes Sortiment Azaleen (Hartel-Striesen) und eine Sammlung Camellicn (Seidel« Striesen), darunter eine prächtige rosa und weiß geslreisie Species Beachtung. Hnacinthcn sind an Zahl weniger vertreten. Eine sehr hübsche Gruppe davon stellte Herr Kleber-Potschappel ans. Viel Bewunderung erregen durch arinallcndc Schönheit drei Cyclamen» Gruppen der Herren Haubold«Stricken, Wcißbach»Striesen und Maurer-Gohlis, insbesondere von letzteren eine reizend schöne, große weiße, den Narzissen ähnelnde Art. An Neuheiten und Kuriositäten bietet die Ausstellung diesmal sehr viel des Interessanten. Am beinerkenswertbesteu sind u. A. eine mit weißen, duftenden Blüthentrauben übcrsäcte Mimm fraMns (Stand ort Terrasse) von Herrn Seidel-Ctrieien, welche am meisten Aus sicht aut den Friedrich-August-Preis haben dürste. Ferner zwei Futkuriuvi-Arteri (KekorL, rmnum und Frniilao) und ein Ercmnlar von Fmc»-pho;,h:il!u8 rivioii von Herrn Hosgärtner Heimersdorf. Beide SpceieS befinden sich auf der Längstafel der rechten Seiten und fallen dem Beschauer durch ihre merkwürdige Blüthengcstaltiing unschwer am. Von Herrn Schaffner Reiz hier wurde eine seliens- werth« CactuSart Oerous UorrstrvLus ausgestellt, in dessen Näh«
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