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- Erscheinungsdatum
- 1883-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188303198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-03
- Tag 1883-03-19
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Monat
1883-03
-
Jahr
1883
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Berlin. Di»V« , de» Aelddriefträgert KoN: fand beute programingemäßu ter Lelhetligung der lämml» licken freien Postbeamten statt. Die Straßen, durch welche de, lmvosantr Trauerzug srinm Mg nabm, waren von einer unabschbarru Menschennienge, durch welche rettend« Schutz leute mit Mühe die Batm srei-i dielten, besetzt. ^ Tageötalt für Politik. ^ Untkrlialtunis.Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Fremdenliste. P «riI. Die Stakt warbt» Mittag« 2 Uhr rubiger als ge wöhnlich, da da« schöne Wetter Alle- in« Frei« lockte. Die in St. Etienne geplante Kund gebung ist nicht zu Stande ge rammen, denn die Polizei zer streute die wenig Erschienenen. London. Zwei als Frauen verkleidete Männer griffen am Sonnabend Abend d>e Ladn Flormce Dixie mit Dolchen an. Die Dame kam unverletzt davon. WMtvn um! UMMn (spsoitüiiM) -Ovmpo^Uvn mit 8t»mn«I) ml e u, LU ?e. »0, Nu Nmn-a^ioit tzumt« »VN 4 »l. da ve. m>, Uvn mit 8t«mi,»I> mit v»r»»ll«, ea» Uerrv» »»» Ilirkeit»», ,«>>t l4k,»»t,oie»», 6k»n>l«»>i,N«n Utiicii »NN >4 u. dl» Sou., lü ^ Nu. »»l>t tilld»» »v» 5 u. »n, kiled»! »oll 50 IN. 5i» 8 u., «°kv»» »on 25 I'k. du> » II. 411« 8«>„uncd»»«deii, tl»llvl> 5«nk«ll»». ir. 2T.. ^i-LK«p8lr. 37, jjl Oalanterio I-vrior-, 8>>isl- unck Hlacklonviuiren-Lauckluois. vovkrwLllävllkMe, fu8sdoüvn-KlLnr-l.aolr ,»rvvlln«, »okvrt tro«L»«>e, «ir«»»« t'»drid»t v»rl VleÄ«i»«»un, 5It»t»8«i U»rl«»»t»»«» >7 »oit ^«»II«»,tr»»»« K«»,t»4t> N«Io»Iek»tr»»»« ilitmit U5r»«r>. l». llsuest« Prlltzjslirsuiotjvn in Vz lülüvr- unck Uvrren- tllisdilten, sovis krok. vr. Fllxvr'ii >orinr»IIilitv swpkvklsu in ssrösstsr ^usvutll ru blllixstvn Kreisen Oomploto j ^ «. - ' Folickesto i! vLmvn-WSsvtie, Ur»ut- unck Kltn«Ikr ^»«utattiiußn,, 8r»«v«»IltLt i» Soliitrieeii. «vvbt, 17 MlktrsW« >7. Mharbkit. LilliF« Preise. VeZrünäet im llalirs 1830. FLäk>vi»8tr»88v 7, vts-ü^ls „viel irudon". Ni'. 78. 28. Jahrgang. Auflage: 38.000 Srpl. Aussichten sltt den Ist März: Unbestimmr, ziemlich >,etter, oder geringe Niederschläge. Temperatur um Null. keine Dresden, 1883. Mvtttag, 1v. Mäl'Z. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." New - Bork. Die Stadt ForestCitn in Kalifornien ist durch eine Feuersbrunst vollständig in Asche gelegt worben. 'KI«». I». März. Eo,n,lna«»,rtthr. »red!« LiX>,:5. SlanUdah» 240.50. Lombard«,, >45,70. Eib- ckai 22S. L !Ni«> MS.20. Krsl. Ntwqark. ,7. Mär,. Mchi 4.25 Rocker NNlltkrWcljcn i.W>/>. »r. Mär, l,IS, pr. April I.N!-tz, pr. Mai 1,22'/,. Mals (ol<i mixdck) 5iN/». Jrachi 2> ,. — Am Freitag früh '^<8 Uhr ist die Acbtissi serinnenkosterü St. Marienthal d. Ostsitz, Frau Agnes Ntarschner. nach kaum acknägeger Krank DreSden, 19. März. — II. Majestäten der König und die Königin beehrten gestern Mittag die Ausstellung der Schüler-Arbeiten in der Königl. Kunst« gcwerbeschule und verweilten circa «ine Stunde daselbst. — Man erzählt sich, daß Prinz Friedrich August, nach nunmehr bestandener Reifeprüfung, eine Universität beziehen soll und zwar nennt man — Bonn. Andere wieder behaupten, dag sich der Prinz unter Leitung des MajorS v. d. Planitz zunächst dem Militärdienst widmen soll. Acbtrssin ves Cisterzien- Frau Maria Gabriele .. . - „ „ Krankheit in Folge Ge- lnrnschlags gestorben. Die Verewigte war 1807 zu Hainsvach in Böhmen geboren, seit 1829 Ordensjungsrau und seit 1856 Vor liebe, in des gedachten Stifts und atS solche wegen ibrcr HeezcnS- siüte allgemein verehrt. Die feierliche Beerdigung findet heute statt. — ES verbleibt auch kuastig bei der Existenz besonderer bäurischer und würtem belgischer Briefmarken. Diese Staaten geben ibre besondere» Poslwcrthzeichcn nicht aus. Wobl aber sinder insofern ein Fortschritt gegen den bisherigen Zu stand statt, daß Eorrespondenzkarten, die in Bauern oder Würtem- berg mit einer deutschen Briefmarke beklebt waren, künftig nicht mehr von jenen Postverwaltungen kassirt und eingestampst, sondern i» das deutsche Postgebiet weiter befördert und mit Strafporto ausgchändigt werden. Man behandelt also solche falsch frankirte Loircspondenzkarten so, als wären sie gar nicht frankirt worden. — Molbcch's Schauspiel „A mbrosiuS" hat bei der ersten Ausführung im Neustädter -Hause einen sehr günstige» Eindruck gemacht. Das seingestimmte sinnige Stück schliefst demonstrativen Applaus wohl aus, dock, blieb über die lautlos gespannte Antheil- uahme des Publikums kein Zweifel. Näheres berichten wir morgen. — Fn der letzten Woche weilte ein Kreisschulratl, aus Baven in Dresden, um sich über die sächsischen Schulverhältnisse genau zu insormiren und seiner Regierung darüber Bericht zu erstatten. — ES kann als ein Zeichen der Zeit und der geordneten Lchrer- und Schulvcrhältnissc Sachsens betrachtet werden, daß sich seit einigen Jahren immer mehr Aspiranten zum Lehrerberuse auo den bemittelten Bürgerkreiscn finden. So treten diese Oster» allein aus der hiesigen 1. Bürgerschule 7 Eonnrmanben nach wohl- bestandener Aufnahmeprüfung in das Königs. Seminar zu Drcsden- Jricdrichstadt ein. — Das Wachsthum der äußeren Pirnaische» Vorstadt und der Johannstadt hat auch aus die Frequenz der Schulen einen direkten Einfluß: es sind daher für die 6. Bürgerschule (Vloch- mannstr.)2Klaffenzimmer im Ehrlich schen Gefiift eingemiethct worden — Die Reinigung der Klassenzimmer in den Schulen. Der „Voss. Ztg." wird geschrieben; „Seit Urväter Zeilen, oder schlichter gesagt, so lange wir zurückdenkcn lönncn, ist es Brauch, daß am Mittwoch und Sonnabend Nachmittag in den östentlichen Schulen die Klassenzimmer, Korridore und Trepp, n ge fegt und gereinigt werden also zweimal in der Woche. sonst nicht. Dann aber heißt eS: „Staub wallt aus". Und natilrlich- denn es ist der Staub einer halben Woche in Räumen, wo täglich einige Hundert von Individuen verkehren. Würden wir wohl in unseren Privatwohnungcn eine so lange Ablagerung der mit den Bewohnern selbst unzertrennlich verbundenen Unsauberkcitc» dulden? Ganz gewiß nicht. Wir verlangen jeden Morgen unsere aufgeräumten und staubfreien Zimmer. Und nun versetze man sich in eine öffent liche Schulanstalt. AuS den Dielen der Klassenzimmer steigt bei jedem Tritte Staub aus. und wie viele Tritte werden nicht täglich hier gell,an. Wer es nicht glauben will. der gebe doch einmal mit blankgepuhten Morgcnstiefcln in solch ein Klassenzimmer und halte sich einige Stunden darin auf; ob er nicht nach!,er seine Fußbeklei dung «nt einer merkbaren Staubschicht bedeckt findet, ungefähr als märe er bei trockenem Wetter eine balbe Stunde svazicren gegangen. Ein noch unangenehmerer Staub aber entstellt ans den Steinfliesen der Korridore und Treppen; denn diese müssen bekanntlich, dei Fcuersgefahr wegen, aus Stein hergeftellt sein. Der Stein zer mürbt an seiner Oberfläche unter den tausend und abertausend Tritten, die täglich darüber hinweggehen und giebt einen sehr ver derblichen Staub von sich. Dieser Ltaub aber, sowohl der in den Zimmern, als der in den Korridoren und auf den Treppen, liegt eigentlich niemals fest, sondern ist immer in Bewegung und erfüllt die Luft. Wie sollte cS auch anders sein? In meiner Frau „guten Stube" brauchte eigentlich nur alle Monate einmal gefegt und Staub gewischt zu werden, denn erstlich aiebt es da kaum Staub, und zweitens, wenn eS welchen giebt, so liegt er fest und kann sich ausnrhcn. Wie anders aber ist es in Räumen, wo unsere beweg liche und lebende Jugend verkehrt. Da heißt eS eigentlich immer fort: „Staub wallt auf." Und dieser wallende, wirbelnde Staub befindet sich nun fortwährend in der Luft und wird von unseren Kindern täglich und stündlich cingcathmet, was doch für ihre Atli- mungsorganc nur im höchsten Grade schädlich sein kann. Ist cv daher wohl z» verantworten, daß man den Ltaub der Klassenzimmer und Korridore regelmäßig eine halbe Woche konservirt? Wäre eS nicht vielmehr angezeigt, daß täglich der abgelagerte Staub entfernt würde? Die Zeit ist gewiß noch dazu da, wenn Nachmittags um 4 oder 5 Ubr der Unterricht geschlossen ist. und aus die Mehrkosten kann es doch wahrlich nicht ankommen, wenn cS fick um die Ge sundheit unserer Kinder handelt. Es ist nach unierer Meinung, nur ein alter Zopf, der bisher eine Aendcrung in dieser Sache ver hindert hat." — Die alte, oft erörterte Frage nach dem wahren GeburtS- jahrIcsu hat soeben durch Professor Sattler in München eine neue Antwort gefunden. Derselbe sucht nochmweisen, daß daS Jahr 749 nach Erbauung RvmS als das Geburtsjahr anzuiwhmen ist, daß demnach die christliche Zeitrechnung um 5 Jahre zu spät beginnt und daß wir statt 1883 das Jahr 1888 schreiben müßten. DerVer- sasscr stützt seine .Hnpothcse auf vier Kupfeimünzen, welche HervdeS Anlipas, einer von den Söhnen .Hemdes des Großen, prägen ließ. Aus den Inschriften derselben crgie'.t sich, daß HerodeS der Große im Jahre 4 vor der christlichen Ze'^^ gestorben ist. Wir wissen, dag Heros Jesu, kurz rer Ostern gestorben ist, das Geburtsjahr Jesu unmittelbar folgte-, demnach muß Jesu«, wenn HerodeS der Große im Jahre 7S0 nach der Erbauung Rom« gestorbne m. im Jahre 749 nach der Erbauung Rom«, d. h. fünf Jahre vor Beginn ber christlichen Zeitrechnung geboren sein — Im hiesigen Hotel Bellevue sind in den letzte» Wochen nicht bloS wie gewöhnlich zahlreiche distinguirtc Fremde, sondern auch jene A'rhcirergestalten mit Schurzfell, Kalkfaß und Kelle auö- und eingegangcn. die sich zwar nickt ins Fremdenlnich eintrageli, oder desto dauerndere Beweise ihres Aufenthalts zurück lassen. Es hatte sich nämlich die Nothwendigkeit ergeben, >'n dem Speisesaal dieses renommirten Hotels eine Veränderung vor- zunehmen. Ter bisherige „weiße Saal" bat unter der Leitung der Herren Architekten Häncl und Adam eine durchaus andere Plm- sioanomie erhalten. Cr vräi'cntirt sich jetzt mit seiner reich ornamcn- tttten Balkendecke und seinen goldgemusterten Tapeten äußerst gediegen, geschmackvoll »nd dcS vornehmen Hotels durchaus würdig. Ilm aber für den Fremdenverkehr entsprechende Räume zum Speisen zu gewähren, reicht er nicht mcbr aus; cs ist daher für die nächste Zeit der Anbau eines zweiten großen Sveisesaales in Aussicht ge nommen^ Zunächst aber vereinte zurEinwcibung des modernisirten ättercn Saales der frühere Alleinbesitzer dcS Hotels Bellevue^Hcrr Emil Kaiser, cine^ große Anzahl Freunde und Gönner am Sonn abend zu einem Souper in demseiben. Der Umstand, daß Herr Kaiser gerade vor 3l Jahren das Gebäude erworben, in dem fick jetzt daS Hotel befindet, erhöhte die Feststimmung zu „Kaisers Geburtstag", der ja gerade auch gefeiert wurde. Die Trinksprückc bei dem Souper verw.iltcn mit Vorliebe bei der rülnnlichen Ver gangenheit »nd der stolzen Zukunst dieses Hotels; sie gedockten der ausgezeichnete» Leistungen Herrn Kaisers und des jetzigen Direktors deä Actienunternehmcns. Herrn Feistel. Tie Leistungen von Kücke und Keller hielten sich ans der Höhe der Ansprüche, welche die vornehmen Besucher an dieses Hotel stellen. Es zeugt jedenfalls für die Solidität des ganzen Unternehmens, daß, wäh rend andere ActicnhotelS plcilcgchcn, Hotel Bellevue nickt blos seinen Actionären stattliche Zinicn gewährt, sondern daß es durch Schaffung neuer großer Spciiesäle sich immermehr zu einem angenehmen Stelldichein der Fremden aus ganz Europa erweitert. Das ist für das Hotel Bellevue auch eine dollo v»o. — Circa 2000 Mann der Dresdner Garnison stillten zur Feier des Geburtstages Sr. Maj. des Kaisers den Victoria-Salon. Ein Prolog crosjnerc die Vorstellung und ei» drei Mal donnerndes Hoch auS den Soldrtenkelilen für den greisen Heldcnkaiscr durch- brauste die großen Victoriasalon-Lokalitäten. Die militärische Ova tion für den Kaiser war eine erhebende Feier, alle Piecen erinner ten an den Kaiserin», die Künstler suchten ihre Krä'ite aus das Vor- tlieilhasteste den sächsischen Kriegern zu zeigen. Direktor Tkienie halte den Salon prachtvoll geschmückt und aus seinem Naritatcn- kastcn die schönsten Stücke hervorgesucht. — Die Stadt Dippoldiswalde begiiia am Sonnabend den 50iäbrigcn Gedenktag der Einführung der städteordnung n»t Morgenrevcille, Festmufis auf dem Markte und Armenspeisung. — Vorgestern ist es der Polizei gelungen, sich einer berüchtigten E i n b r ectse rb a » de zu versichern, welche schon seit längere Zeit sowobl in Dresden, als auch in der Umgegend eine Reihe schwerer Einbruchsdiebstähle ausgcsübrt hat. Es sind zwei schon früher mit Zuchthaus bestrafte Individuen, ein Tischler »nd ein Messerschmied, welchen ein Privatkopist und eine Frauensperson als Hcblcr behilf lich waren. Es hat sich hcrauSgestcllt. daß die großen Einbrnchs- diebstnhle in Löbau, Radeberg, Langcbrück rc., sowie hier in Neu stadt beim Kausmann Neimann, in Friedrichstadt bei JoachimS- thal rc. von dieser Bande unter Anwendung großer Gewalt aus- geführt worden sind. — Nach einer seitens dcS Kgl. Polizeipräsidiums zu Berlin am Sonnabend an das Polizeiautt zu Leipzig gelangten Mitthci- lung gewinnt es in bohem Grade a» Wahrscheinlichkeit, daß der Mörder des Bricstrtägers Kossäth in Berlin, dessen Persönlichkeit nach unrichtigen Nachrichten bereits ermittelt sein sollte, wirklich aus Leipzig oder dessen nächster Umgebung stammt. Das Leipziger Polizciaml erläßt daher im amtlichen Tueile der gestrigen Nummer des „Leivz. Tagebl." eine diesbezügliche öffentliche Augorderung — In dieser Woche treten in Prag die Schlaraffen aus ganz Deutschland zu mehrtägigen Versammlungen zusammen, um die Statuten einer Aendcrung zu unterziehen. Auch aus Dresden begeben sich 3 Haupt-, Ur- und Lberschlarassen nach dem „gol denen" Prag. — In der Nähe der Vorwerksmülile bei Wechselburg wurde der 62 Jahre alte Kutscher Feiler von seinem Geschirr hcrab- gescklcudcrt und derart verletzt, daß er in Folge einer Gelnrncrschlll- icrung cndern Tags verstarb. — Wegen unmenschlicher Mißhandlung seines 4 Jahre alten PflegcsölmchcnS ist der Handarbeiter Hcmpcl in Naudors in Untersuchung gezogen worden. — Dieser Tage ist in GohIis b. Leipzig ein Schuhmacher auS Sckkeuditz wegen dringenden Verdachts des in 8 176, 3 des R.-Str.-G.-B. angegebenen Verbrechens vcrliastet worden. — Am Sonnabend erlitt der Häuer Günzcl von Zwickau in einem dortigen Koülcnscbachtc durch das Ummllc» eines gestillten Huntes einen Oberschenkelbruch, er wurde in's Krankenhaus gebracht. — Am 13. d. hat sich in einem Anfalle von Schwermuth der noch nickt 40 Jahre alte Grundstücksbesitzer Ernst Holz, in Obc r- oderwitz erhängt. H. hinterläßt Witlwe und 3 noch unerzogene Kinder und war als ein guter trerisorgendcr Gatte und Vater bekannt. — Die 20jährtgc unverchcl. Schmidt aus A u e ist am 14. d. Mends II Ubr von dem von Wcißenfcls kommenden Eisenbahn- zug am 2. Uebcrgange im Thiergarten zu Zeitz überfahren worden und ihr der Kops vollständig vom Rumpfe getrennt. Man ver- niuthet Selbstmord. — InGrüna geriethen zwei junge Burschen während des Frühstfickens in einen Wottsircit, worauf der eine so erzürnt wurde, daß er den anderen in den Unterleib stach und schwer verwundete. — Am Freitag Abend versuchte sich eine in dcr JakoVst.aße zu Chemnitz wolmba te Frau durch Salpetersäure zu vergiften. Schwer erkrankt wurde die Unglückliche ins KrantenliauS transportirt. — ?lm 15. d. M. wurde das Funk'sche Gut in Höfgcn bei Grimma durch ein Schadenfeuer cingcä'schcrt. — In Reichcnbrand überfiel in der Nackt zum 17. d. der 18jährigc Handarbeiter Jtlner auS Böhmen auf einen, Seitenwege den 31 Jakre alten Sctmeidergescllen AkvtbcS aus Bischofswerda und beraubte ikn eines Tbcilcs seiner Daarschaft von lO M., welche letzterer als Lohn für Srtmeeauswerfen erhalten batte. Die andere Halste deS Geldes ging während des Kampfes im Schnee verloren und wurde am anderen Margen wieder ausgenmden. Der jugend liche Verbrecher wurde bereits verhaftet». — Landgericht. Wegen fahrlässiger Tödtung hatte sich gestern der 25 Jahre alte Handarbeiter Hugo Otto Srnde vor der von Herrn LanvgerichtSdirrktor vr. Flügel präsidirtcn IV. Straf kammer zu verantworten. Am 31. Deceinber o. I. brannte die dem Obsthändler und Hausbesitzer Groschke in Hiri " der mußte das über dem ehemaligen Brennofen errichtet war, abgebrochen werden, und der Aufgabe eines gefahrlosen Abbruches unterzog sich der Angeklagte, von welchem vorher erzählt war, er habe sich schon früher le dem Nrcderreißen von Häusern in Dresden Erfahrungen gesammelt. Am 29. Januar wurde zunächst mit dem Abbrecken der beiden Stirnmauern unter Mithilfe Groichke's und dessen Schwie gersohnes begonnen und sodann unterhalb des 2 Meter bohen Ge wölbes aus Harken Balken mit einer Dopvcllage von Bretern eine sogenannte Bühne errichtet, worauf sich Sinde, der gemeinsamen Verabredung gemäß, daran machte, zunächst eine Art Rinne in den Gewölbscheitcl einzuarbeitrn. Der Angeklagte wich jedock von der vernunftgemäßen Form ab unv arbeitete nach eigenem Guldünlen weiter, so daß der schließlich erfolgte Zusammenbruch des Gewölbes lediglich cineFolge der iahrlässig«rHandlungsweise Sinde'ü isl. Als die Katastrophe eintrat. befand sich die Frau Ebrist. verehcl. Müller, gcb. Zschau, welche vom Besitzer die Erlaubniß erhalten hatte, die zerbrochene Ziegel forttragen zu dürfen, sowie die Tochter Groschke's auf der unter dem Gewölbe errichtete» Bühne und beide Personen sawmt dem Angeklagten stürzten mit den das Hol; durchschlagenden Ziegel stein- und Schuttmaisen bis auf den Boden des einstigen Brenn ofens herab. Die verehcl. Müller verschwand gänzlich unter den Trümmern und war, als sie nach etwa einer halben Stunde aus der entsetzliche» Situation befreit war, bereits eine Leiche. Der Tod ist »ach dem Gutachten des Herr» Medicinalralhes I)r. Rebmann infolge Erstickung rcsp. durch den übermäßigen Zutritt van Blut in die Lunge unv dadurch verursachten Lungenschlag erfolgt und überdies wurden auch Brüche des linken Schlüsselbeines und mehrerer Rippen an dem Leichnam konstatirt. Sinde selbst hatte »ur noch de» Kopf und einen Arm frei, als der Zusammenbruch erfolgt war und trug ebenfalls nicht unwesentliche Verletzungen davon, während die Tocbter Groschke's nur eine »nbedcutcnde Kontusion aufzuwclsen hatte. Obwohl der Angeklagte die Verantwortung für den Unglücks- sall ablclmtc, gelangten doch Staatsanwaltschaft und Gericht, crstere durch Herrn Vicariatsrath Lusst vertreten, zur vollen Ueberzeugung von der Schuld des Angeklagten und wurde S. demgemäß zu 3 Monaten Gefängniß vcrurtheckt. Elbyöhe in Dresden» 18. März, Nachmittags: 82 Cent, unter 0. Witterung vom 18. März: Boromcter mich LSkar AöioIt,Wollftroi c l!>>M>ttogSs. 750 Mill., seil geiler» I MM. gcslvgc». Thcrmomeirogr. »och Reoum.: 2cmp. niedrigste Temp. Ettckuutt, Hochs,e Tc»w- 7 Siid-WinL. Bcdrcll. — Pariser M-odenbrief vom 16. März. Meine lrclens- wvrdige Hermnnce I Erlaube mir Dir zuvörderst Gluck zu wünschen. „Wozu ?" fragt erstaunt Tein Mündchen. Zu Deiner Vervollkomm nung, Theucrslc. Endlich gelangst Tu zu der Einsicht, daß auch mit verhältnißmäßig bescheidenen Mitteln eine geschmackvolle, durch aus moderne Garderobe hcrgestcllt werden kann. Plan darf nur nicht zu den ungeduldigen, nach Abwechslung allein schncndcn Frauen gehören. Sie wollen alles Neue nachahmcn, weil es neu ist. Ob aber, abgesehen von übrigen Rücksichten, ihr Gesicht, ihre Gestalt und die Bewegungen derielbcn damit einverstanden sind, wird nickt erwogen. Die Harmonie, welche so oft als Schicds- richterin sungirt, darf wirklich sagen, daß ihr die meisten Menschen recht stiefmütterlich begegnen; und doch liegt in ihr der allmächligc. Alles bindende und versöhnende Zauber. Wiro Dir z. B. die viel leicht übergroße Einfachheit eines Zimmers oder Anzuges aussnllen, wenn alle darin enthaltenen Farben und Formen üvcreinstrmmeii? Ein absichtliches Vor- wie Zurückdrängcn einzelner Gegenstände erweckt erst Aufmerksamkeit, dann Vergleich und Kritik. Laß Dein Boudoir mit ganz billigem 8erxü oder 8atin äos Inclos decorircn. den man ja augenblicklich in den reizendsten Blumenmustern, be sonders auf holzsarbigem Fond kultwirt, aber stelle keine Chaise longue mit Seidenbczug, keinen Krnstallspicge!, am wenigsten silberne Toilettcnschalm hinein, wenn Tu nicht den Eindruck des Unvoll ständigen licrvorrusen willst. Ein scharfer Beobachter vermuthet mindestens reduzirte Verhältnisse und bietet Dir gelegentlich nicht nur Billets, sondern Achtung zweiten Ranges an. Ebenso verhält fich's mit der Kleidung. Einen alltäglichen Wollstoff, waschbaren Gcwelen, wie Batist, Mull :c. gieb nie echte Spitze und andere kostspielige Verzierungen: leichter Atlas, Torchonspitze, etwas farbige Bordüre oder Bandschleisen genügen neben den unumgänglich nöth'gen Volants und Puffen nickst allein, sondern fördern auch den Ausdruck soliden Geschmackes. Wenn cs sich aber darum handelt, echten Sammet, schwere Seide, Tuch und Cachemire auSziiscbmücken. lo wähle ihnen würdige Partner, deren Anzahl jetzt wenigstens keine Verlegenheit anfkommen laßt. Auf welche Verschönerungsmittel wirs die Mode noch vcifallen, wenn nicht cinmal, sei es auch nur auf ein Jahr, Stillstand cintritt! Tic launenhafte Dame sehnt sich selbst nach Ruhe, man merkt es ihr an. Um nicht in vergessenen Jahrhunderten Umschau ,u halten, die Phantasie ein wenig nn- slrengcn zu müssen, lischt sie Rcminisecnzen aus den letzten zehn Jahren auf! Wir können damit schon zufrieden sein, denn cs findet sich so manches gutcrhallcnc Stück im Gardcrobezimmer, was wieder zur Geltung kommen darf, aber die jüngere Damenwelt wird sich beklagen: sie wäre am liebsten ganz uns gar in die Rocoeorcit ühcrgetretcn. Das beweisen nicht nur die attmälig sich mehr und mcbr austhürmcnden Frisuren, sondern auch die Ebailssüren mit dem lächerlich hohen, beinahe aus der Mitte der Sohle befindlichen Ab satz , den Perlenstickereien, Stahlagraffcn. Rosetten u. s. w. auf Schuh und Stnimps. Letzterer ist demnächst kaum noch ein Klci- dungs-, sondern nur ein Schaustück. Bouquets, Guirlandcn, auch Monogramme läßt man sich auf couleurten, seidenen Strümpfen reckt gern Lesallen, aber Schmetterlinge, M-ikäfer, schillernde Raupen und spinnen, selbstverständlich so natürlich als möglich ausgefübrt. dürfen hypermoderne Einfälle genannt werden, deren Regiment jedenfalls nicht von tanger Dauer ist. DaS wäre übrigens schon nm der Jupons willen zu wünschen, die selbst bei schönem Wetter bedenklich kurz erscheinen. Man tagt: Damen, die im Begriff seien, aus deni beueidenswertnen Backsischaitcr in die reiferen Jabrc über zugein:», ohne daß sich ihnen bei aller Berettwilligteir ein Begleiter zugcsellt, gewännen durch den übcrfußsrcicn Rock an Jugendlichkeit! Ick halte diese Ansicht für unrichtig. Gerade für den nicht mehr unvetangenen, wohl aber cinstuvirtrn. oftmals sogar koketten Gang ist ein längeres Kleid nothwcndig. Es giebt Menschen, die über haupt nicht ordentlich gehen können, sobald man ibre Füße mustert; noch häufiger sehen wir Personen, die mit der Ferse zuerst austreten. Wie ungrazlös, nicht wahr? Hoffentlich bringt eine energische Mama, deren gesellschaftliche Stimme zum vollen Wertbc ange nommen wird, eine Umwandlung zu Stande, bei der wir gern daS Svitzenpliffse, welches mit einem Male auch daS Interieur dcS ürzen Rockes bedeckt und wie ein lchmalcr Saum auf dm Strumpf schielt, missen wollen. Das Streben, frei von solch, wenigstens für , die Straße, unpassenden Hilfsmitteln hübsche Effekte ernclcn zu c n. I. brannte die dem l können. fördert der industrielle LchöpfungStricb außerordentlich. NeuwelWmse gehörige ^W1e,.ztttltch kleiden die kleinen, gepreßten Sammetvolants! Zu den " " Kleidern der Frühjahr- und Cvmmcrsaison kann man hübscheren Besatz denke», und was gar nickt zu eS läßt sich auch gebrauchter Sammet, den man m Nacht-Telegramm am Kopfe
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