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- Erscheinungsdatum
- 1883-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188302245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-02
- Tag 1883-02-24
-
Monat
1883-02
-
Jahr
1883
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A,t,t Litvei, koslew ld Ptg> Jnscralc sür dte Mo»«»,«» Nummer oder nach einem zellt»,» dte Petitzcile US Ps. 6«8i:drttt«. uuä (-onlobUirdvr es,»««» redrillet, »>,: >»»ptdll«d«r, litr»»«», leHiedlleder, Aemariele, r»et»r«pl>Ue>rcr, «eti, Hefter, t.«j>lr' llofter nnj dVeedeeleopirdllelier. Vlr rereeenäsu tiir Oolltodliaiier St» beeten katentvepler« NN» ,»reotir«ll au »oUck» Lind»«»«. LueklUrrUcl»» Mnetrirt» krejalleten «reräon gratis abgegeben nnä n»ad »uevttrt» treue» reriauät. Jl. N»r«on SSlftnv, Vresävn, IVllickrutkerstr. Sld u. Sopklvustr. tt um potllplulr. At.. NIL. 8cbIos5-8tr. 12, I. ! Laaorxunx uuä Vorivsitiiuiiu von ' I'utvnteu im lu- unci J,ii«I:,u<lv. ! Roxiktriruill' vou rubrttcmui-Iävu u. jt' uitterscilulr. Rvtsrevron erster l'irmeu. kroupvlitv xratis unck sraulco. , , r»diM-Lt»dÜ5«w«ilt owk»oll«r llllck vlvLKllt«r Lioavr-VurSorobs VM LlvxÄläor kdiUpsolul t ««NrinidlKlvn ^nDUirv i trUI»1»t»n«»-l^nLNzr« unä I^i»Ivl«»t>« ftür LiUtdsv bis 16 Pullis. V »ldt«»»>i»»i«8lr»»l»w« 7 4tiut«uI»erL), iu slsKuatsstsr kuyou ru biUixston Uroiseo. < ILIettlvr, L*»lst«»t» uuä »vgonuiSntvI kür ULäebeu bis 16 Jabre. ' Rr. SS. 28. Jahrg. ,z.ll,z2,0»0,>> AuSstckäcn fit, den 24 Febr.: Nortweit, tnsch, veränderlich. Dresse«, 1883. So»naSenS,21.Aevr. Reueste Telegrammr der „Dresdner Nachrichten." Das Abgeordnetenhaus setzte die AultuSkampfdebatte ' ' Re ' ' -- Berlin. , .. ,um KultuSetat fort. ReichenSverger«Olpe hielt eine heftige Rebe gegen den Minister. Gohlar und Schoriemer gaben Namens dcS CentrumS die Erklärung ab, dasselbe werde sich von Windthvrst ab» drängen lassen. wir haben zwölf Jahre die schwarze Perle von Meppen getragen, dieselbe habe stetig an Glan- und Werth gewon nen. Windthvrst dankte gerührt, nur der Tod könne ihn vom Zen trum trennen. Auf eine Anfrage Windthorits euvieoerte der Mi nister : GoßlarS Correspondenz mit dem Papst werde weiter geführt. Der Brief sei bereits abgcgangen» eS würde gegen die Regeln der Courtoisie verftohen, den Inhalt mitzutheilen, bevor der Brief in der Hand des Empfängers sei. Stöcker erklärte, in der Mifchehcnfrage liege der Zunder, der in Brand gesetzt, alle Verständigungen zu nichte mache. Maß: Die Freiheit für die katholische Kirche sei von deren Verhallen abhängig. Stöcker griff ferner scharf den Rek> tor der Berliner Universität an, wegen dessen Rebe gelegentlich des Geburtstags Friedrichs des Glotzen über den Darwinismus. Du boiS-Remnond Hab« einen krassen Materialismus zur Schau getra gen.. Windthorst tritt Stöcker darin bei. Der Kultusminister, ivcl chcr dem Vorträge beiwohnte, hätte sofort das Lokal verlassen müssen. Professor Hänel nimmt Dubois-Reymond in Schutz.. Fortsetzung morgen London. Der augenblicklich sich in Paris aushaltcnde General MaccadarriS, welcher verdächtigt worden war, baß er die gelieimnißvolle Persönlichkeit sei, die unter der Bezeichnung „Rum- mero EinS" an der Spitze des irischen Komplotes gestanden Hobe, erklärt dicS als eine infame Beschuldigung. „Ich habe heute um Einleitung einer Untersuchung durch die englische Botschaft gebeten und unverzüglich Maßregeln ergriffen, um die Quelle dieser grau samen Verleumdung zu entdecken." Paris. DaS neue Ministerium stellte sich den Kammern vor und verlas eine Erklärung, worin es heißt, daß das Gesetz von 1634 gegen die Prinzen angewendet werden soll, sodaß „kraft dieses Gr ieves den Prinzen ihre m litärischen Posten entzogen werden würden. Wir glauben, daß iin Augenblick nichts weiter zu thun ist, daß die Republik sich nicht in Getahr befindet und daß dieselbe, wenn sie eines Tageö aus ernste Verschwörer stoßen sollte, in den ihr zu- stedenden höchsten Rechten, in der Entschlossenheit derjenigen, die sür ihre Geschicke verantwortlich sind und selbst in der Mitwirkung aller derjenigen, die an ihrer Gründung mitarbeitcten, die Gewalten finden würde, die einer regulären Regierung niemals gefehlt haben." «Beifall der Linken.) Auf Antrag der Bonapartisten wird am Lonnabend über diese Ministererklärung und über die Anträge auf Abschaffung des Senats berathen. Berliner Börse. Die Börse verlief heute besonders leb haft, während der ersten Hälfte fest. Später schwächten sich Inter nationale und Spielpapiere in Folge Angebots etwa- ab. Von deutschen Bahnen waren Ostpreußen, von fremden Galizier, Nord- westbalm und Tuxcr bevorzugt. Neue Oesterreichrsche Prioritäten und Prag-Duxcr höher. Deutsche FondS still. tlicilweiS nachgehend. Ungarische Goldrente und Russen begehrt. Banken, auch Kassa- wertlie animirt. Industrien sehr fest. In Prioritäten des Nord deutschen Llond fand bedeutende Uebcrzeichnung statt. «vor«» tVreduklei». Sa. gcbruar. «viSlufta we«»»» FcLniar SS/!». Moi- Aimus« 27.se, Nlbla Svirini» gcdruar SI.S«, Sevicmder-Tccembcr bs.so. seit. Rüböl ftcbniar rss.n». Eevtemoer-Decemlxr 8»,US, «eil. >m«er»ain «Produkten!, »».zedruar. «Lchluß.) Weizen Mär» 272, Mot —, tchanvict. Rogae» März ISS, Mai Isv, feit. ««»»«>,, 22, Nedruar. «Gr t.etd emark t.I Wrlzrn träge, schwäch», an' gekommener rudtgst, Med« Mktchcnd, »merikLiltscher Mat» >1, »ft billiger, runder ruhi ger, Hafer wiMgrr, Keifte frft. w. von oem belreaenm'n <tauenoen vuc <jcglit,i ocu oaue» paar zu erheben. Dici-'M Anträge scheint man allgemein zuzustimmcn und er wird dem RechtSauöschuß für eine der nächsten Tagesordnungen zugewiesen. Der Antragsteller weist daraus hin. datz dadurch ein mal die Stadt, das andercmal ahnungslose GrundstückSkäufer vor Schilden bewahrt werden können. Bei dem seifigen Verfahren hat die Stadt schon manchmal daS Nachsehen gehabt, wenn nichts zu bekommen war und Käufer von Grundstücken sind gleichfalls bitter angekommcn. Er erzählt einen Fall, daß ein Herr, welcher hier ein Grundstück getauft hat, zu seinem Schrecken kurze Zeit nachdem er als Besitzer eingetragen war, vom Rothe eine Zuiertigung erhielt, nachdem er die vom Erbauer dcS betreffenden Hauses schuldig ge bliebenen Adjaccn'beiträge (wovon er keine Ahnung hatte) bezahlen müsse, die das nette Sümmchen von Uber 1600 Akk. betrugen. Auch dem viclbeklagten Bauichwindel würde, meint der Antragsteller, dadurch in vielen Fällen ein Riegel vorgeschoben werden, da jene Bausvekulantcn, die notorisch mit Nichts zu bauen anfangen, an der Beschaffung der Adjaccnzbeiträge vor beginnendem Bau schei tern würden — DaS nochmalige Gesuch dev Rathes um GebaltS- zulage sür den Stadtbaurath und den Obcrmgenieur wird wegen vorgerückter Zeit ('/ftl Uhr) abgesetzt. Bemerkt sei noch, daß St.-V. Ur. v. Schwarze der Bibliothek des Kollegiums eine inter essante Schenkung mit den Plänen zum neuen ReichStagsgcbäuve gemacht hat. — Zur Lehrlingsfrage. Ostern ist vor der Tlstire, die Söhne verlassen die Schule und die meisten derselben, wohl um sich ein Handwerk zu wählen, welche» ihnen für svätere Zeiten eine sichere Existenz gewährleistet. Natürlich sind bei dieser wichtigen Lebensfrage die Eltern und Vormünder wesentlich bcthciligt, denn sie inüffcn bei Wahl deS Handwerkes dem jungen Mann mit Rath zur Seite stehen und sich nach einem Lelirhrrrn Hinsehen. welcher den Solm rclp. daS Mündel zu einem tüchtigen Handwerker heran- bildet. Es lei nun den Eltern und Vormündern durch diese Zeilen an das Herz gelegt, vatz sie, wenn sic ihre Söhne und Pflege befohlenen dem Handwerkerstände anvcrtruucn wollen, bei der Wahl dev Lehrhcrrn mit größter Vorsicht verfahren. Sie müssen sich ver gewissern , ob der zu wählende Lclnhcrr die volle Fähigkeit besitzt, den ihn anzuvcrtrauendcn Lehrling nach jeder Richtung hm zu einem wahrhaft gediegenen Fachmann kcranzubilden. Vor allen Dingen Dresden, 24. Februar. Bei Ihren Königlichen Majestäten fand statt. am Donnerstag an welchem die Familie dcS um 5 Uhr Fainiliendiner Prinzen Georg theilnatnn. — Dem Kultusministerium wurde am Mittwoch der Bestich Sr. Majestät des Königs zu Tbeil. Der Minister vr. v. Gerber übcrnakm die Führung durch das ganze Gebäude. Die Beamten des Refforts wurden Sr. Majestät vorgestellt. DaS ganz lich Ungenügende vieler Burcaulokalitäten, die iast ans Dürftige grenzende Ausstattung dcS Arbeitszimmers deS Ministers wird dem Könige gewiß nicht entgangen sein. — In der vorgestrigen öffentlichen Stadtverordneten» sikung kam denn endlich der Schuletat sür dieses Jahr zur Be- rathung. Der Finanzausschuß hat zwar verschiedene Abstriche vor- genommen, allein infolge der Wiederlegungen durch die Herren Stadtrath Heubner und Hendel acccptirt das Llollegium die Aus- schußvorschläge nicht und der Schuletat wird mit geringer Ein schränkung nach der Rathsvorlagc scstgcficllt. Während der um fänglichen Debatte wird von mehreren Seiten aus die bedenkliche Höhe lnngewiescn, zu welcher der Dresdner Schuletat empor ge ll icgcn ist und von welcher er. wie cs den Anschein hat, immer weiter steigen wird. St.-V-Gerth-Norihsch meint, man müsse über lang oder kurz doch wobl zu einer Erhöhung des Schulgeldes grei fen. Der vom St.-V. Hm. Götte eingebrachte Antrag: den Rath zu ersuchen, er möge veranlassen, daß im Sommer der Unterricht in den drei untersten Klaffen der Bürger- und BezirkSschulcn nicht schon um 7 Uhr, sondern erst um 8 Uhr beginne, wurde dem Rechts- auSschnß überwiesen. St.-V. Pfeiffer regt die Frage an, ob nicht der achtklassige Rralschulkursus besser in einen ncunklaistgen aus- gedehnt werden könne. Stadtrath Heubner theilt mit, datz hierüber unter den Schulbehörden bereits Verlmndlungen gepflogen würden. Nach der stadträthlichen Mitthcilnng wird die Eröffnung des Wettiner Gilmnnsi 'mü jedentalls Michaeli 1884 erfolgen können. Zur finanziellen Feststellung lag diesmal auch noch der diesjährige Etat iür daS Armenwesen vor. Auch hier fanden die Abstreichungs- Vorschläge des Finanzausschusses nur thcilweise Billigung. Die Forderung der Hauptarmenkaffe für fortlaufende Almosen rc. an 212,000 Mk. ward in dieser Höhe genehmigt, obschon der Ausschuß 16,600 Mk. davon gestrichen sehen wollte. Es sind mm sür dieses Jahr bezüglich deS Armenwcsenü an Zuschüssen aus der «tadtkaffc dem Rath genehmigt worden: zur Hlmotarmenkasse 271,320 Mk., zum Waisenhaus 2476 Mk., zum VrrsorghauS 97,749 Mk., zum Asyl für Sieche 93,056 Mk., zur Arbeitsanstalt 103,128 Mk. unv Findrl- hauS 3676 Mk. Der Aufwand, welcher ouS Anlaß der Hochfluth vom 29. Der. bi« 8. Jan. der städt. Wohlfakrtsbekörde entstanden ist. beträgt 1767 Mk wird: semcr wird ' in «inen von einer , , . gegen die Stadtgemeinde wegen Rücklorderung von 667 M. be- ' ' Prozeß, vom St.-V. n ersuchen, in Zu- Lrottoirlegung u. s. muß der Lebrherr das Geschick besitzen, das Fundament — Liebe zur Ardeit — in dem Lebrlmg zu wecken und zu befestigen. Er muß Sorge tragen, daß der Lehrling in geschickter Kraftcntwick- lung geübt und an Ausdauer gewöhnt werde, denn nur dadurch wird der junge Mann diejenige Geschicklichkeit erreichen, welche ihn befähigt. sich zum Fachmann auszubilden. Und um dieses zu er reichen ist es unbedingt noiliwendia, daß der zu wählende Lehrherr selbst für sein Hanvwerk lheorctilch und praktisch ausgebildet ist. Er muß mit ordnungsmäßig zurückgelcgter Lehrzeit seinen Beruf gründlich erlernt haben, er muß seine Gesellcnsabre mit Erfolg zur Vervollständigung seiner Ausbildung im Berufe angewcndet haben, und daß dies geschehen, bei seiner Selbstständigmachung durch eine Prüfung nackgewiesen haben. Nur solche Lehrhcrren werden im Stande sein, die ihnen anveitrauten Lehrlinge sach- und fachgemäß auszubildcn. Es mögen sich die Väter und Vormünder, welche einen jungen Mann in die Lehre unterzubr>ngen haben und wohl selbst meistens dem Handwerkerstände angebören, die Frage vorlcgen: Ist der zu wählende Lchrherr ein geprüfter Jnnungsmeister? Diese Frage wird die Innung des betreffenden Gewerbes, welches sich der junge Mann erwählt, jederzeit beantworten tönnen und wird die selbe auch sonst gewünschte weitere Auskunft zu geben gcm bereit se>n. Man kann hierbei nicht unterlassen, die Gelegenheit zu be nützen» um die Frage auszuwerscn: Warum soll der Handwerker, ltano N der jedes Gewerbe habenden Prüfung zurückstchen? Ist sür viele andere Berufe nicht sogar gesetzlich die Prüfung vorge schrieben? Ist der Handwerkerstand für das Gemeinwohl nicht eben so wichtig, als jede andere Berufsart? Diese Frage muß selbst der Egoist mit Ja beantworten! Die obligatorische Meister- und Gesellenprüfung ist der Hebel, den gedrückten Handwerkerstand auf- zurichten unb ihm seine alte Ehre, welche nahezu abhanden ge kommen ist, wieder zu verschaffen. Die Handwerksmeister können die durch Jnnungsstatut eingejührtcn Prüfungen bei nur einigermaßen straffer Handhabung der cimcklagenden Artikel durch eigene Initia tive obligatorisch machen» da die Gesetzgebung nun einmal die Rechte Dritter nicht wahren kann und darf, so lange die koniervative Minorität im Reichstage nicht durchzuvringen vermag. Möchten doch alle diejenigen Handwerker, welche ihre Facbtüchtigkeit durch eine Prüfung dargetban baden, durch daS von Rechtswegen öffent lich zu führende Prädikat „JnnungSmeistcr" dazu beitragen, das Pfuscherthun, zu kennzeichnen und hierdurch das Publikum, welches nicht jevcswal kragen kann: Sind Sie Jnnungsmeister? Sind Sic geprüft ? vor Schaden, sei cs auch nur einmaliger, zu bewahren. Es werden die Väter und Vormünder, welche einen Sohn resp. einen Mündel zu einem Hanvwcrker in die Lehre geben wollen, aut tbun, wenn sic dafür sorgen, daß dieselben bei einem Jnnungsmeister Ausnahme finden» welcher die Befähigung, Lehrlinge aus! ildcn zu können, durch abgelegte Prüfung dargetban bat; nur dann haben sie Gewähr aus iliicn Söhnen und Pflegebefohlenen tüchkige Hand werker hcranwachscn zu sehen und haben außerdem die Gcnugtbuung, ihre väterliche Pflicht auch in dieser Richtung hin in vollem Maße erfüllt zu haben. Sic beugen hierdurch etwaigen Streitigkeiten mit nicht qualifizirtcn Lehrhcrren vor, welche die übernommenen Pflichten nicht zu erfüllen vermögen, ja eS bleiben Vorwürfe in späteren Jahren von Seiten er Söhne und Mündel ausgeschlossen. Bleibt die Fachbildung eine kümmerliche und mangelhalte, so wird auch die allgemeine Schulbildung fall werthlos, da d>e>e doch nur den Zweck bat, als Vorstufe für die weitere Heranbildung des jungen Marncs zu dienen. Man hat für eine mit Erfolg zurückgclegte Lehrzeit nur dann Gewähr, wenn der Lehrling durch eine Gelellcn- prüfung seine Tüchtigkeit im Fache Nachweisen kann und muß. Nur hierdurch wird der Lebrherr veranlaßt, seinem Lehrlinge vermehrte Aufmerksamkeit zu widmen, ihn aber nicht des Morgens zu häus lichen Arbeiten und des Nachmittags zum Ainderwarten zu ver wenden , nur hierdurch wird der Lehrling angcspornt sich zu be fleißigen, etwas Tüchtiges zu lernen. ES wird dem Lehrlinge durch die bei den Innungen bestehenden Fach- und Zeichnenschmcn Ge- legenheit zur gründlichen Ausbildung geboten, durch öffentliche Be lobigung und Prämiirung besserer Lciliungcn genügende Anregung geschaffen und die erreicht« Schulbildung auf dem Laufenden er- lxilten. Alle diese nü "' innnngSmeistcrn fort. ob mit oder ohne genügenden , „ , Prüfung nickt verlangt und eine JnnungSkontrole, wie solche da« Gesetz den Innungen von Zeit zu Zeir des relirlingsweiens bewährt hat, durch die höhere Verwaltungs behörde die Besugniß zugesprochcn werden tarn, die Lehrlinge der außerhalb der Jiinuiig stehenden Lchrherren zu prüfen. Welche Sorgen und selbst Nachtbeile können nun den Eltern re. erwachsen, wenn eine solche Prüfungskommission die Ausbildung des Lehrlings als nicht genügend erachtet? Ta sich nun in vielen Fällen sä'wer fcsistcllen lassen wird, ob der Lehrling oder Leliiherr die ungenügende Ausbildung verschuldet hat, so lönnen liier Streitigkeiten entstehen, welche zu vermeiden gewesen wären, hätte man den Lehrling zn einem JnnungSmeistcr in die Lehre gegeben. Es iiiöaeii diese Zeilen dazu dienen, den Belhciligten darzulegen, daß mir diejenigen Lchl- um darzuleg zu Zeis vorzunrbmrn vorschrriöt, den »eine Lehrzeit entivrrchenden Lebrherr und rzulegen, ob der Lebrlmg den lerne Lehrzeit Stand der Ausbildung «reicht hat. nicht stattfindet. Lehrling sind sich eben ganz selbst Überlassen, denn sie haben nicht die so wichtige Stütze eurer Innung. Jn'S Auge zu fassen ist noch, daß denjenigen Innungen, deren THLtigkeit sich auf dem Gebiete , . -ff« einen solchen Lehrbrief von einem JiinlingLmeistcr niemals das orts übliche Geschenk als Rciseunteri'Iütznng verabfolgt wird. Man nehme Gelegenheit, die nicht mit ordnungsmäßiger Legitimation versehenen jungen Gcwcrbsgchilfen, welche bei dem das Geschenk ausgehenden Jnnungsmeister vorsprechen und abgcwicscn werden, zu beobachten, man würde deutlich bemerken müssen, daß die Betreffen den niedergeschlagen, mit einer Verwünschung im Munde das Lokal verlassen, und wem gilt diese Verwünschung? Nicht den das Ge schenk Ve>weigernden, nein, seinem Lclnlicrrn, welcher ibn nicht mit einem ordnungsmäßigen Lehrbriefe versehen konnte, weil dieser außer halb der Innung stand. Zu dem dürste seinen Eltern oder seinem Vormunde das geicchte Zürnen gelten, welche ibn zu diesem Lebr- hcrrn in die Lehre gaben. Ferner wird der nickt mit einem Lehr briefe ausgestattete Gewcrbsgchilse bei einem Jnnungsmeilter nie mals Arbeit erhalten und wird so verurtbcilt sein, stets bei solchen Handwerkern zu arbeiten, weiche außerhalb der Innung hebe». cs steht ihm also nur ein weientlich beschränktes Angebot zur Ver- süaung. Cr kann sich auch nicht an den bei vielen Innungen be stehenden Fortbildungskursen betliciligen. Desgleichen wird er von Berufsgenossen in der Vaterstadt wie auf der Wanderschaft miß achtet sein, er wird nie für voll angesehen werden, ja wie ein Ge ächteter dastehen. Er wird in der Herberge von dem gemeinsamen Tisch weggewiesen und von den einheimischen (arbeitenden) Gesellen nickt „ausgeschenkt" werde». Er erhält keinen Gruß mit aus den Weg und cs werden sich andere wandernde Gesellen fern von ilnn halten. Er wird nie in die Lage kommen. der (Gewerbeordnung gemäß zeitweilig als Vertreter des Lchrlierrn dem Lehrling gegen über als Untenreiser zu suugiren. wird sich also auch iu Unter weisung der Lehrlinge nicht vorbilden und üben können. Sodann wird er später, falls er zur Selbstständigkeit gelangen sollte, niemals einer Innung angehörcn können und dann wiederum nickt Lehrlinge von gewissenhaften Eltern oder Vormündern zur Ausbildung über wiesen erhalten. Alle diese vorstehend angeführten Punkte werden als wichtige Momente durch die Statuten bestehender, oder sich allcrwärts neubildenden Innungen autgenommcii, deren Devise ist; „Alle für Einen, Einer sür Alle!" Man ist sich wohl bewußt, daß nur durch lebensfähige Associationen auf dem Gebiete des -Hand werkerstandes dem Kapital erfolgreich ciitgegcngctrcten werden kann. — Also geben die Eltern den geliebten «öliiicn, die Vormünder den anvertrauten Mündeln, deren Wohl sie ja jederzeit im Auge haben, die Möglichkeit, sich später einer solchen Vereinigung an- schlicßen zu können, indem sie dieselben zu einem gediegenen udn geprüften Jnnungsmeister zur Ausbildung'in die Lehre geben.' — Zu dem gestrigen Referate über den Vortrag des Herrn Regierunasrath IN. Roscher im Konservativen Verein sei noch be merkt, daß der Redner u. A. auch einige lehr interessante statistische Nachweise über das Zcitungswesen gab. Danach nehmen an Auflage die „Dresdner Nachrichten" die zweite Stelle im ganzen dcutlchen Reiche an. Erst in dritter Linie folgt die „Kölnische Zeitung". — Die Gründung einer neuen Dampfschifffahrts- Gesellschaft in Dresden ist nach Außigcr Mittlieilungcn nun doch perfekt geworden. An der Spitze dcS neuen Unternehmens stehen die Herren Schiffseigner Böhmer-Dresden, Fleck - Wclilcn, Hering - Riesa, Dümmling - Schönebeck und noch mehrere größere Schiffseigner Sachsens. Die Gesellschaft wird vorläufig 5 Rcmor- queure bauen und hauptsächlich nur zwischen Homburg und Dresden schleppen. Gezeichnet wurden sofort 220,000 M. in Dresden; eine ansehnliche Summe steht auch aus Hamburg zur Verfügung. Das leitende Motiv zur Gründung dieser Gesellschaft bildete der Um stand, daß nach der erkolgten Einigung der Kette mit der östcrr. Nordwcstdainpf'chififahrtSaescllschaft der den Privatschiffern bis jetzt gewährte Rabatt beim Schleppen theils ganz ausgelassen, theils bedeutend verringert wurde. — Es erbeben sich doch nach und nach Stimmen, die offen au- die eigentliche Zwecklosigkeit des sogenannten H an d f cr t i g kc i tse Unterrichts kinivcilcn. Auch wir batten von vornliercin, ol>»u die gute Absicht des Begründers dieser Neuerung je verkannt z haben, verschiedene Bedenken, unter denen nicht als geringstes da figurirtc, daß den Kindern bei all der anderen, doch häufig genug öffentlich beklagten Ucbcrladung mit Arbeiten durch die Schule, durch diese höchstens hübsche Spielerei — mehr ifts ja doch nicht — nun auch noch ein Tlicil der kostbaren Zeit geraubt wird, die sie draußen im Freien zubringen könnten beim Spiel und jugendciit» sprechender Freiheit! - Tie Gemerbekammer zu Leipzig hat jetzt einem an sic gerichteten Ersuchen um Unterstützung der von der „Gemeinnützigen Gesellschaft" ins Leben gerufenen Scküler- werkstatt mit allen gegen 2 Stimmen Genehmigung versagt und dies damit begründet, daß der Handfertigkeits-Unterricht sür gewisse Gegenden und manche Fälle zwar zu empfehlen und als eine „angenehme und auch zweckmäßige Unterhaltung" anzuerkcnnen sei, durch einen Unterricht aber, wie er nach Lage der Sache in den Schü!«Werkstätten ertbcilt werden könne, den Gcwerbtrcibciiden ein wirklicher sachlicher Nutzen nickt bereitet werde, weil die wirkliche Wcrkstattlclire so viel Eigen- und Verschiedenartiges habe, daß sic nickt nach einer glcichmä» igen Schablone eingerichtet werden könne. Die große Melncheir der Gewcrbtrcibenven bezweifle den praktischen Nutzen, weicher durch den Handfertigkeits-Unterricht für den Ge- werbestand erzielt werden solle, stark. Viel näher läge der Kammer eine tbatsachliche Unterstützung der verschiedenen gewerblichen Fachschulen. — Ein steinerner Circus für Dresden ist durch die nculicke Anregung sür viele Kreise Gesprächsstoff geworden und ist der Gedanke auch jetzt, gleich wie bei einer früheren Anregung, mit Snmpatbie ausgenommen worden. Daß man dem Direktor Ernst Renz die Erlaubniß sür den mebrerwälmten Meurcr'schen Garten an der Ammon- und Earolastraße stadtrütblichcr- und son stiger behördlicherseits geben sollte, scheint bei näberci Betrachtung und bei den schon jetzt laut gewordenen protestirendcn Stimmen der direkt Umwohnenden doch — sehr zweifelhaft: ein dort errich teter CircuS würde auch, wenngleich ihn zwei Straßen und eine Gasse umgrenzen, immer rings zu dicht von Gebäuden umgeben sein. Doch — die Meinung der Behörden kann ja auch eine andere sein! Da ist aber ein anderer und jedenfalls weitaus besser ge eigneter Platz vorhanden und zwar der zwischen der Wiencrstraße
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