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» 1888. WM--".«« «M»» 8S000 «^m»i. DL, d» bk« aal« tlnaeianater Ma nu lcrü»i «'» l>a, die ««bacil» «tSk »erbindlt«.,. «nnon»n kür un» nehme» a»k vie «nuancen-Purcaur ».»««>«»- »«tU » - «»»als Pi»kk«I — »«««»« » «»«».; — )i>»«tt»«U»»»k! - ». «»»«, in Gbrit»; — »«». M«ß «» — Bor« «b »«. Gt«»«r» i» Ha mbur«. Tageblatt für Politik, Unterdaltuna. Geschäftsverkehr. öörscnbericht,Fremdeiilifte. tlulsslmll v. ss. I.ekm3nn, »4 l8vI»vLvI«tr»88V S4 W'llLliUtv uouovtvr b'rühiahrmiiorlou, Q«ii- Nrin«»ne>« «Iittl», Iti>i«I»rIitkt«, Ul li« Et äliii v. ,1. atots in wokrt'iwkon b'aeoll» um I»ugvr. 8 s lÜLi'Isnsli'. 5 und porlivu». 5 ^srivnsli'. 5 un6 poi'liou». (!. v. klm, V8«t Ke - ^»88l»ttnox8 - LezekLlt. GmMte Ilwut- u.kii>i1er-1«1<ittiiiiW>i. ^ ^---SL-Sb^LSbL^SL-SS-tli 28. FalirKkvx. Inserate werden Marienilrabe I» dir » Uhr anaenammen, Somuazd bis Mittag» 12 Uhr. In Neuiiadl nur an Woche,ilagcn: gr. ülosiergaiieb!!. übisNachm.-kUhr. — Tic cinibailige Pelilzelle kastei 15 Ps. Etngeiandi dicZeilcR» Pf, Eine Mraniie sür das nächst- tägige Erscheinen dir Iuferaie wird nicht gegeben. blnbwäiligc Anndncc»» Austrüge vanunbeianmen. ei ioncn >, wriren wir nur grgrn Piaunmeraudo- ^jah!»ng durch Bneinm,!cn ober '«.-vuemuchuing. Sicht Lüde» toileu Id Pig. Australe n,r d,e Mantage- Nummer oder nach einem ssesttagc die Pcülzeile 20 P>. Stlltxut« I'reluv. » LbdUämlseri « «ler 1»re»tiaer tiiiulttUe- <H « rl«, rinroduilrt uttvUr, n.^litl^n ^ ln < udluet-lormuL 15 1't., 12 lnvl. «tlcKttnU l U.«.'» t't. «»KIiivMIÄvr, ^ULlilkrUekv iUu-lrü-to Urvi^j.-iteu voirlon unt na-.K »> LtUdV/llrUi truueo versrinUI. § I. U»rx«n bt«»I,n«, Orvmil», »" IVIInürutlvrxli-. 211». u. diupkli-nnti. <! um IKolpInt^. kLdrL-LlLdlisvkwvllt vllllirvksr m»a vlvKLotvr Lluckgr-Virrcksrobo mi Llexsocksr ?dil!i>8obll 11«»«r>»»u«Ivu-chnLU«» unä ^»Ivkot», tür ttn lx u dm 16 -ludnu. ^V»tisvi»Iiu,,uu1rttb>*« 7 (I «»„«< >«»»« r^> in olowintoutor b'm.'un x» I'roidon. KIoI«I«-n. I'nlt ioi»» und bt^kiiinMne«! i'iir lKückalttm dir» 10 ckuliro. «r. SI. 28. Jahrg. »>». 3s.an«., I Aussichten filr den 21. ^ebr.: Süvwcst, frisch, ziemlich triibe, keine oder geringe Niederst!,lüge. Temperntur wärmer. Dresden, 188?r. Mittwoch, 21 .^ebr. Beranlworllicher Ncdacteur sür PüsjlsschkÜ l» (liuil Vicrch i» Trc'den. Allen Mutlnimhunge» und Zweifeln über die Schreiben des Papste« an den Kaiser Wilbelin macht ihre jetzige Veröffentlichung ein Ende. Auf Veranlassung des preußische» Gesandten im Vatikan ließ die römische Kurie in ihrem Amtsblatte die beiden päpstlichen Briefe addrucken, die dem Weihnachtsbriese des deutschen Kaisers vorangingen und folgten. Ter Leser findet sic vollständig in der „Tagesgeschichte". Der Geist deS Friedens, weicher den Kaiserbrief dictirte, weht auch durch die päpstlichen Zeilen. Mehr noch als Das! Der Papst bethätigt den guten Willen, den Kirchenkonflikt abzuschließcn, durch einen positiven Vorschlag. Er will die preußischen Bischöfe ermächtigen, die Wahl neuer Pfarrer der Regierung anzureigen, bevor noch die complete Revision der Maigesetze eingetreten ist. Um die Anzeigepflicht dreht sich bekanntlich Alles in dein Kirchenstrcite. Das Entgegenkommen des Papstes erstreckt sich nicht aus alle Diener seiner Kirche-, er schweigt namentlich über die Anstellung der Bischöfe und Erzbischöfe selbst und behandelt nur die niedere Geistlichkeit. Aber da der Papst bezüglich dieser der Zahl nach bedeutsamsten Fälle sofort seinen bisher innegelialtencn Standpunkt aufgiebt und gar nicht warten will, bis die Maigcsctz-Revifion perfekt geworden, so liegt hier ein wirkliches Zugcständniß vor. Lb ein von der preußischen Regierung als ausreichend erachtetes? Das werden die Zcitungsorgane der selben wohl bald verkünden. Die an sein Zugcständniß geknüpften beiden Voraussetzungen des Papstes, daß der S'aat die Maßregeln mildere, welche die Ausübung deS geistlichen Amtes und die Ausbildung des katholischen Klerus hindern, sind nicht unbillig. Es ist im Gegentheil stets auch von Protestanten als eine ganz unnöthige Härte der Falk'scheu Maigesctzc, ja als Grausamkeit gerügt worden, daß der Staat daS Mcssclesen und Sakramentspenden regelrecht geweihter katholischer Priester mit Gesängniß ahndete. Bei der Ausbildung dieser Priester liegt der Fall ein Wenig anders. Der Staat muß sich seinen Einfluß darauf wahren, daß die künftigen Seelsorger nicht zu fanatischen Werkzeugen der Jesuiten erzogen werden. Binnen Kurzem wird man klarer zu erkennen vermögen, wie.man in Berlin das Entgegenkommen Roms aufsaßt. AuS dem allgemeinen Wirrwarr in Frankreich haben die Gam- bettisten zu profitircn verstanden. Ein rein gambettistischcs Mini sterium tauchte aus dem brodelnden Kessel empor. Es wird die Gunst der Verhältnisse kräftigst auSzubeuten wissen. Die nicht ge wollte, die unerwartete Folge aus dem ablehnenden Verhalten des Senats ist eingetreten: die iin Senate Unterlegenen triumphiren als Ministerkabinet. Fern, bat das Ziel seines Ehrgeizes erreicht: er wird zum zweiten Male Ministerpräsident und übernimmt zugleich das Ressort des Auswärtigen. WaS seinen Jntriguen unmittelbar nach dem Tode seines großen Beschützers Gambetta mißlang, er gatterte er jetzt. Er nimmt den Advokaten Herrn Waldeck-Rousseau, unter Gambetta Minister deS Innern, als Justizminister herüber. Feuillve, Raynal und Lochern, welche die Portefeuilles deS Innern, der öffentlichen Bauten und der Posten übernehmen, sind in der Wolle gefärbte Gambettistendas Gleiche gilt wohl auch von Tirard, der als Jinanzminister seine Unfähigkeit damit bewies, daß er sich um 206 Millionen Francs verrcchncte, ohne daß er über ihren Verbleib Auskunft zu ertheilen vermochte. Die Portefeuilles deS Unterrichts und der Marine sind noch nickt vergeben, doch nennt man für daS echtere den ausgezeichneten Chemiker Berthelot, der noch vor Kurzem den preußischen Orden ponr Io mörito erhielt. Als Kriegsminister fungirt der berüchtigte General Thibaudin weiter, der Mann des Ehrenwortbruchs, an dessen anstößigen Antccedrnzien die ehrenhaften Republikaner also keinerlei Anstoß nehmen, dessen über alle sittlichen Schranken sich lnnwegsetzende Rücksichtslosigkeit ihn im Gegentheil umsomehr für diesen Posten qualifizirt, weil er nun mit den orleanistifchen und napolconischen Prinzen in der Armee kein Federlesens mehr machen wird. Bald wird man die Dekrete lesen, welche diese Prinzen aus der Armee entfernen. Man versieht sich überhaupt zu dem neuen Kabinet, daß es alle gesetzlichen Waffen gegen die Thronprötendenten schwingen und selbst vor Gc- waltmaßregeln nicht zurückzimpern wird. Außerdem drängen die Radikalen auf Abschaffung des Senats, der sich so bockbeinig be wiesen. Bereits gab der radikale Deputirte Montjcan die Parole aus: 8,m au 86nat! zu Deutsch: Auf gegen den Senat! Endlich glaubt man. wird daS Kabinet sich als Erbe Gam' ctta'ü auch namentlich dadurch charakterisiren, daß es dessen Lieblingsprojekt, das Listcnskrutinium» auS dein Grabe wieder ausfcharrt. Es wird recht hübsch munter zugehen. In der skandalösen Trinkgelderaffaire des ExdeputirtenKaminSky haben die ersten Untersuchungsschritte begonnen. Der parlamen tarische Ausschuß, welcher der ,chmutzigcn Geschichte auf den Grund gehen will, stößt jedoch auf ganz eigcnthümliche Schwierigkeiten. Die Czechen und Polen nelnnen die befremdliche Miene an, als könnte ein unangenehmer Ausgang dieser Untersuchung das jetzige Ministerium compromittircn. Sie beeinflussen daher ihre Abge ordneten, welche Mitglieder des Ausschusses sind, daliin, die Schierer, die Uber der Affaire ruben, nicht zu lüsten, vielmehr sie so zu ver dichten, daß keine Klarheit geschaffen wird. Der ganze Skandal soll möglichst iin Sande verlaufen und das sei (so behaupten frrcher- weise die Erecken) der Regierung nur angenehm; dann werde sich dieselbe für den Liebesdienst durch weitere Eoncessionen aus nationalem Gebiete an sie und auf Kosten der Deutschen revanchiren. Erhaltung dieses Ministeriums um jeden Preis, da» ist die Parole der Czechen, denn kein Ministerium wird ihnen je so grüße Con- cessionen macken, wie dieses. Indessen verlautete im Abgeordneten hause, die Untersuchungökommission werde beschließen, ihre Sitzungen so lange auszusetzrm bis das Resultat der strasgerichtlichen Unter suchung vorliege. ES wäre nicht das erste Mal, daß ln Oesterreich bet der Untersuchung eines großen Eorruvtionsfalleo Nichts beraus- kommt. Indessen hier bürgt die untadelhakte Ebrenhastigkeit deS Ministerpräsidenten Grasen Taaffe dafür, daß die Ezccbcn die Rechnung olme den Wirtb machten. Das bloße AuSsprcchcn solcher Wünsche und Voraussetzungen läßt tiefe Blicke in die ezccbische Volksseele tlmn. Und dieser Voltüstnmm drangsalirt jetzt unsere biedere, ehrenwcrthe, solide Nationalität in Oesterreich! Nenkste rclkstramme der „Dresdner Nachr." vom 20. Febr Berlin. Das Abgeordnetenhaus erlcd'gtc den Eiscn- bahnctat. Minister Maybach erklärte, die Frage wegen Ailcsiihnrng der im Interesse der Landcsvcrthcidigung nöthigen Anlagen durch Privatbalmeu bedürfe rcchtsgiltiger Regelung. Bezügliche Schritte seien bereits cingeicuct. Er bitte aber aus seiner Antwort keine Schlüsse auf politische Verwickelungen zu ziehe». Zum Etat des Handelsministeriums cutspan» sieb eure Debatte über das Vorgehen des HandelsiiiinisterS und des Fürsten Bismarck gegen die Handels kammern. Löwe: Die Suspension der Handelskammern in Görlitz und Hiidcshcim fererr, weil sic nicht die Wirthschastspolitik Bismarck's'an- erkannt habe», ungesetzlich undlzcrstöre die Rechtssicherheit. Untcr- staatssekretür Möller: Die Handelskammern unterliegen der Aufsicht des Landesherr». Früher wurden wiederholt die HandelSkammerii, weil sie ihre Zwecke nicht erfüllten, aufgehoben. Das Abgcorsnctcn- haus habe früher selbst das Recht des Handclömrnistcrs auf Auf lösung der Handelskammern anerkannt. Die Handelskammern in Görlitz und Hildcsbcim vcrweigciten die Befolgung der ministeriellen Anordnungen. MartiuS tkcmicrvativ), Rcichenspcrger (Centrum- wcisen nach, daß die Handelskammern Behörden feie» und deshalb der Amtshoheit des Handelüministers unterstehen. Hötting (nat.- lrb.): Die Handelskammern dürften mir durch das Gesetz aufgehoben werden. Damit wird dieser Gegenstand v-rlasse». Für die Diäten und Reisekosten der Mitglieder des Polksmnthschaftsraths werden 10,666 Mk. erfordert. Hänel (Fortschritt) und Windthorst bekämpfen die Forderung aus konstitutionellen und praktischen Rücksichten. Die Volkswirtbschast sei vornebmlich sür daS Reich in Anspruch genommen. Es sei reine Jntercsseir-Verttetuiig, die um so bedenklicher erscheine, als sie mit parlamentarischem Nimbus uingebcir. Der Voltswirth- schaftsrath entspreche nicht den Anforderungen der Objektivität, weil er thcilwcis ernannt werde. Wenn die Negierung Sachverständige büren wolle, so solle sie Enqueten aä Iroe in Anspruch nehmen. Zur besseren Vorbereitung ver Gesetze sei ein mindir rasches Tempo in Be zug auf die Gesetzgebung nothrvendig. Unterstaatssekretär Möller und von Liebrrmann (koniervativ) treten für die Bewilligung ein, woraus die Regierung großes Gewicht lege. Der Volkswrrthschaftsrath be wies seine Unabhängigkeit, indem er gegen daS Tabakmonopol stimmte. Die Forderung, wurde darauf mrt 177 gegen 165 Stimmen abgelehnt. Dafür die Konservativen und 16 sckutzMncrische Libero Der Rest des Etats wird angcnomnien. Morgen Iteucrdebatte. Berlin. Dein Bundevrath ging heute der Gesetzentwurf be treffend die Abwehr und Unterdrückung der ReblauSkrantheit zu mit dein Hinzufügen, daß wegen deS Herannahens der Jahreszeit, in welcher der Pflanzenhandel wieder beginnt, thunlichste Beschleu nigung dcm Interesse der Sache entsprechen würbe. Paris. Ferrn stößt bei Bildung des Ministeriums aus cchwierigkeiten und da wird wahrscheinlich das Ministerium sich allein aus Mitgliedern der Gambettistifchen Fraktion „Union Republrcaine" bilden müssen. Das Verbleiben des Kriegßmimsters Tbibaudin ist zweifelhaft. — Die Berliner Börse eröffnete wieder fest belebt. Kreditaktien stiegen Airfangs, rviaien aber später wieder in Folge von Gewinmealrsationen zurück. Deutsche Babnen erfuhren später vielfach gleichfalls Abschwächungen. Spekulativen, Bahnen schlossen höher. Von fremden Bahnen besonders Elbetlialbalm, Galizier be lebt. Oestcrreichische Prioritäten mehrfach begehrt. Deutsche Fonds still, von fremde» Anfangs Italiener, uugariicbe Goldrente aniinüt. Banken fest, aber wenig angeregt. Bergwerke cröffneleu böiier, gingen aber später zurück. Von Industrien besonders Maschinen fabriken animrrt. Itzranksiere a. I«.. 2a. gcd:., Mci-.de.. üecvn 2>',r,TraalSbalin eLN/,. Som» iaeden !2a>',. wer Lvosc —. Oesl. Silberrenle —. Papieirenle —. Äallztcr esi, cciterr.zLoIdreiiic —. Ung.GolLrenlc . 77cr Siuilen —. ?i)cr Rusen —> e.Orlciilaulcllic —. Neueste Ungar. SioldoiiIeMc 7:!. crienlonleUie —. Un» garlsckie Pai'Icrrenle—. Liicomo—. Egnoier 7e>,x. Bl'Mmrdl'abn W5>Schwacher. «ten, tzcbniar. «bends. tzrelni W7.K0. Sinali-d. —. tzoml-nrden lin.80. Nordwerib.ilm Aöcho. Marknen,! 5Sch7>s,. litt«.Srcdlt 8M.L0 Cchwüch-r. Vori«, 2a. gcbruor (Schluß.» Rente Su.nü. Lnleihe Uü.22. Italiener kS.Sb, Steotibab» 707.b». Lombarden 8R,7b. da. Prioritäten 2-1. Sandler 363. vesterr. »oldrente S3>Träge. »aei» (Produkte»), 20. tzebruar. (Schlug.» Wetze» Februar re,.',k>. Mai- iliiqust 23.00, ruhig. Splrltu» Februar Ü'I.LO, Scvtembcr Oetodcr 52,co, behauptet. Rüdbl Februar IW,5>>, Lepieniver-Teccinb.-r t>3,25. ruhig. ««««»»am (Probulteut. 20.Februar. (Schuch.)' Weilen März 276, Mai 2LV. Roggen März IW, Mai IW. Lokale- und Sächsisches. -- In feierlicher Weise wurde gestern S«5 Uhr Sr. Majestät dem König durch eine japanesische Gesandtschaft ein hoher japanesischer Orden überreicht. Tie Gesandtschaft, bestehend aus dem außerordentlichen Gesandten Jusliii Sinzo Aoki aus Berlin, besten Attache» Staatsratl» Tomossada Jwakoma und dcm Attache von der Wiener Gesandtschaft Gunst Tanuhasi. wurde i» König!. Galawagcn aus dem Hotel Bellevue abgcholt und nach dem König!. Rcfidenzschlosse geleitet. Hier passirten sie eine Äb- theilung zur Parade ausgestellter Gardcreitcr und überreichten dann im Eckvaradelaal dem Könige, der vom Minister des Auswärtigen und des Kriegs. Exc. v. Fabriec, und dcm Ordenskanzler, Minister v. Nostitz-Wallwitz, umgeben war, die höchste Dekoration des ost- asiatischen Jnseilarserrcichs. Die Gcsandtschalt. welche übrigens nicht in japanesischer Nationaltracht, sondern in europäischer Llaats- klcidung sich zeigte, wurde eine Viertelstunde später zur Hoftalel gezogen, an weicher außer den genannten heimischen Ministern auch der gerade hier anwesende Kümgl. Sächsische Gesandte aus Weimar, wirk!. Geh. Rath v. Minckwitz und mehrere Generäle theilnabmen. Ter ostasiatischcn Gesandtschaft zu Ehren veranstaltet Exc. von Fabrice heute ein Galadincr» später werden die lremtcn Herren beim Hosconcerie erscheinen. Der Gesandte Aoki spricht perfect deutsch; auch seine Begleiter sind des Deutschen mächtig. Gleich zeitig sind auch noch zwei andere Hobe japanesische Würdenträger, die Staatsrätbe Hirotumi Ho und Miyosi Ho nach Dresden ge kommen und im Hotel Bellevue abgestregen. — Major Hrngst. vom König!. Sächs. KriegSministerium und koinmandirt als Militärkommiffar beim Reichstage, bat sich nach Beendigung der EtatSberatbunaen und der Vertagung deS Reichstages nach Dresden zurückbegebrn. — Dem verdienten ersten Sckictär an der König!. Ocffentlichen Bibliothek zu Dresden» Herrn Paul Emil Richter» ist daS Prä dikat als „Bibliothekar" verlieben woroen. Lekonomie - Jnipcktor Henni ' ' ersten Mavchenklasse nungen und Nabelarbeiten der l . htigte die Z, gerinnen, wie auch die Arbeiten der Sckülcr des Handfcrligieitsunleiricht , ließ sich auch den Gang oicscs Unterrichts vom Dir. Kuuall), Lehrer Kammer, und Ritt mcistcr Klauion von Kaas erläutern und wohnte den Albeiten drr lieincn und größeicn Knaben in der Schülcrwerkstait bei. — Behufs Erbauung der sci'inalsciirigcn Setundär- Eisenbahnen: 1) von Döbeln über Mügeln nach S'chatz, 2» von stlotzsche nach Köuigsbrück, 3) von Radcbcul über Moritzbnrg nach Itadeburg und 1) von Ziltau nach Reichenau ncisl Fiägcü ahnen ivurde der Finanz»ath Th. Schreiner in Ticsden al-.> .zconnnisiar und zu dessen Slcllvcrlrctcr der Jinanzasscssor I>r. jn»-. W. Scheicher ernannt. - Das Fortbestehen der Filiale der l. Bürgerschule in der Oppellvorstadt, welches in Frage gestellt war, i>! in Folge der Intervention des dortigen Bürgervcrcins wieder in Aussicht gefiel!!. Der Schulausschuß bcichloß, neben vorläufig versuchsweiser Bei velialtung einer gemischten Elementarklasse, den Mproecnligen Schn! gcldzuschlag, welcher sür Ztinder auswärts »vobnender Eltern zu zahlen ist, sür diejenigen Kinder, weiche in der Alrertiladt wohne» und diese Filiale hcsuche», in Wegfall zu lningcn, um dadurch eine erhöhte Freguenz der letzteren hcrhcizusührcn. Im Interesse der ».'pvcll- vorstadt ist cs nun, daß die Anmeldungen recht zahlreich erfolgen. Gestern Vormiltag eil Uhr lanv in einzachßer, nhcr wür diger Feier die Uebcrsührnng der Leiche des am Sonnahcnd ver' storhencn Herrn Rechtsanwalt Eduard Hcnd eure ich von dem Iterbchame in de» Ainaiienstraßc aus zur Bestallung nach dein Trinitatiskirchhosc statt. Vorher vollzog .n der Wohnung des Ent schlafenen Herr Obcihofpreoigcr Konsistorialralh >«»-. zlohischülter die feierliche Einsegnung der irdischen Ueberresle deS Veestorhcncn, dessen Sarg inmitten grünender Pflanzengruppen ansgebaint ivar. Herr I)r. Kohlschüller ehrte das Andenken des verdien wollen Man ncs in einer längeren, tics und ivarm cmpsundcnen Gedächlnißrede. in der er das Leben und Wirken des Dahingcschil-dcncn in ehrend' ster Weise schilderte. Dem schlichicn, anS 10 Wagen destelienden Kondukte voran schritten die Deputationen der Bogcnschiitzengildeg der er seit 1825 als Mitglied, seit 1875 als Ehrenmitglied nngchörle.s und der Schcibenschützengilde imit umflorter Fahne), welche ihn 1877l nach langjähriger Mitgliedschaft ebenfalls zinnEhrenmiiglicd ernannte. Dein Sarge selbst folgten die nächsten Anvcrwanslen, Larunten zivci Söhne des Verblichenen. TlieilS im Stcrbehanse, theils ins der Parentationshallc des Friedhofes hatten sich ablreichc Freundej und Verehrer des Entschlafenen eingcsunden, so unter Anderer» die» Herren Kammerhcrr v. Metzsch, Generallicutcnant von Funcke, Exc., die Geh. Räthe Bär und Häpe, Oberbürgernreistcr t)r. Stübel. Hofrath Ackeimann, Superintendent IW. Meier, Vertreter des Kirchenvorstandes der Frarnnkirckenaemeindc. Deputationen des Dresdner Anwaltvereins und des Bezirksvereins der Pirnaische» Vorstadt, zu deren Ehrenmitglied der Verstorbene ebenfalls zählte. Nach den liturgischen Feierlichkeiten inder Parentalionshalle (ourcki Herrn Tiak. Dedemann vollzogen), sandten Herr Rcchtsanwalr Richard Schanz dem Talnngeschiedencn NamcnSdes Anwaltvercuis. Herr RegierungSrath Königsheim als Freund dcm Freunde ergreifende Worte dankbarer Erinnerung ins Jenseits nach. Tie letzte Ein scgnung vollzog wiederum Herr Trat. Wedemaim, »voraus sich in aller Stille und ohne Grabgesang die Erde über einem der Besten und Edelsten schloß. " AllmäUg lassen die Beiträge sür die R hei»' und M a in üb erschwer» mten nach. Speziell auS Nordamerika, das selbst unter der gleichen Heimsuchung leidet, dürsten nambaite Beiträge zur Linderung der deutschen Not!» kaum mehr zu erwaitcn lein. Schon jetzt aber kann man überleben, daß die öffentliche Privat- wohlthätigkeir in edlem Aufschwünge »o Großes geleistet bat, wie selten zuvor, so daß der durch die Elemente angcnchteie Schaden in vielen fallen durch Mensckicnlnlse nahezu ersetzt worden ist. Natür lich, we'ggcschwemmteS fruchtbares Ackerland läßt sich nickst hcschasicn, aber es ist doch sehr viel gethan worden und wird auch in Zn kunl't noch gethan, um die EigenthumSvcrluslc nwgüchst zu »er güten. Nach der Vertiicilung van Lchcnsmitteln. Kindern und was zur Stillung der ersten Notl»' erforderlich war, sind die cingciandten Baargeider in zweckmäßiger Weise den Unglücklichen zugefloffen. Ais die dringlichste Sorge beseitigt war, haben die verschiedenen Nothstands-KomilccS die Gelder angesammclt. um sie in siisicma- tischcr Weise zum Wiederaufbau der zerstörten Hämer, zur Be schaffung von Ausiaatgetrcidc n. s. w. zu verwenden. Damit dürste das Liebcswert der privaten Wobltbütigkeit im Allgemeinen ivobl abgeschloffen sein. Wir uiiserenciiS gedenlen die Gaben, welche uns noch in der Folgezeit sür die llcberschwemmtcn zufließcn, au diejenige Eentralstcile nbzuienden, welche die Verlbcilung an die verschiedenen notlilcidcnden Distrikte am Korrekicsten zu beivirlcn vermag, das ist der deutsche Reichstag. Von den bei unS ein gegangc -cn Geldern haben wir in den lehren Tagen l500 Ml. an das Komitee in Würzbnrg sür die Ueberichweininlen in Unielsranke». 500 Mk. an den Wohltbätigleitsverein zu Slultgart für die Noli> leidenden in Würt.mbcrg und 2000 All. an den Präsidenien des Reichstags, v. Lcvetzow, zur allgemciueu Üleriveudung abgcscndei. Somit haben wir bisher zusammen 11,2bl Dik. 01 Pf. al gclührl. Wir danken unseren geehrten Lesern und Freunden (ür diese nußei ordentliche Unterstützung, die unsere Erwartungen »reit ühcistroncn hat. Sie dürfen überzeugt sein, daß ihr edles Wert manche Tlstäne etrocknet, viel Notl» und Elend gelindeit hat. Tic von den ver- chiedenen Wohllhärigkcits-Eeiiiraistellcn auSgekertigten Empfangs-. bckenntnisse der ihnen von uns ühcrseiidcten Summen liegen in unserer Expedition zur Einsicht für Jedermann bereit. Hier drucken wir nur ein uns aus der Reichskanzlei zugegangenes Schreiben ab. Es lautet: .Berlin len ti. grbiuar IL-S. Euerer Hoitzwodiacvore« deck,re ta» mich «!-... «rpedcnit niitzulheilcu. d-sti Seile»- der Reichäio«emi>>u,cücr. i-wchc mit der Bcr lheitung- der iur die Ueberichwemmleu im Acdicle dee üilieiiis imd der Lonau ein geganaenen Naben betraut imd. bei dem Herrn Reichrkancler der ?!ulraa eXiclN ivolde» (it. bau den dcm Lclucreu jibcrmillellcn Geldern 20/ds 2>tz>rk jnr die .Himer» blieben«» der in den lnmidlrien Gegeilten Ertrunkenen .zu verwenden. Ter Herr Reichekanzler Hai sich dann! «inverikaiidr» erkiürl und sind Fr!..e be-(en ouüer andcicn Gaben die »an Euerer.Hachmohiacboren unter dcm 27. v. 22 ineider nbe» nUnclten Mk. Ivvo den gedachten Herren Rcichälagbmiigiiedeni au/.nb nidigl . eiten. Euerer Hochwohlgebarcn bccb c im mich hierncbcn die von den Rci ii m n aw.-orbneien vr. Bnhl und von Lbw auSgeiicUie Quittung gam ergeben-! -,u uvermi:-.. .. Ter Bortragcnde S!a>(, in der!»ie>chc-k nzlri: Roucnburgi- — Von morgen Donnerstag au läßt die sächs. böbm. Dampf- schisfsahrts-Gesellschaft ilnc Dampfer im Anschluß au die letzt bestehenden Fahrten auch wieder nach und von Böhmen verteilen. (S. I.) - An alle Geschäftsleute und Kaücnbeamte ergebt aus der Provinz Sachsen die öffentliche Warnung, bei Rollen von F ü n s - zigpfennrg stücken die größte Vorsicht anzuwen'ocn, da gegen wärtig ziemlich viele Zelinpsennigsiücke. deren glatter Rairo auf mechanischem Wege mir eben solchen Kerl en versehen worden is!. wie sie vie Fünszigpfennigslücke tragen, in ohengenannic Rollen, natürlich in betrügerischer Absicht, cinge'chmnggeit worden sind. Dieselben sind rir solckicr Verpackung von den Fünlzigpscnnigern nickt zu unterscheiden, und haben aus diese Weise verschiedene Maie besonders weniger vermögende Leute reckst ' empfindliche S lwd-- g«ng erfahren.