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- Erscheinungsdatum
- 1882-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188212198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-12
- Tag 1882-12-19
-
Monat
1882-12
-
Jahr
1882
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Vrosävll 1882. l»E>U tt,ltch KU» V Uhl », »er «tzuedtlion: Maiieniiret« l». 7ib-u»«menU»reU viertrliatzrltil, 2 Mark »0 Pige.. dun» die Potz 2 Rare 7L W«e Numn«. w Psge. iuftag« 37000 a»em»l. 7 nr dir«Uikgateeiliaeia»dterMo« >u,crkle mawl sich die Nedaclw» nicht verdmdiia,. 7i::eo««>cn siir uns »eiimcii «»: . ic 2iimoinen-»>n>eon>!v.t-«ak»> iikt» ä, Voskr; - Mu»»>t tztzoNe» 4«u»e <d 8««p-, sinia»»»«»»«»»! - V. Mulle» n. Stzniip: - «od. Me» in M>-»de»:,r«: A. «arck » «». u, v»»c: — Steiner ul Hamvurz. il »I'lix Mtiklite II. elüMiiit Kirnirl« z72pissei-ie-Kkgen8tSnl!v E ampülilon LU dohirnnt hllliz-ijtan Vroitzvn l ILttL tinttun 8i»i»m, ^ K>4>I<»88.8tia88o >7, !7i>»»'-nüI,iN' äluu KOnitzl. 8eI>Iv88i>. klMtzll« llllll IiiMIW. AntkrlMltllng, Geschiistsverkehr. Lör/enbericht, Fremdmliste. Ittz<ltzMLMN-8pekiLliAt. 27. ^LdrxLvx. linieret« werden Martenilr-»« II d>» Nach«. » U»r aneenemwe». Sonniai«»i»i>»>»i>»»»U»r. An Reutza« nur a» Wochentagen: er. Kiosiergoile Nr. b bi« Nachm. PUH«. — Tie einivallige Pei»»eile kostet >5 Pf. Lingelandl die Zeile U Pf. Vine Saraniie siir da» »ächll- iogige itrscheiueu der Inierat« wird nicht gegeben. üiuslvältige Annoncen« Auftrag« von uiidetaniuc» Be, fonen Iilierire» wir nur gegen Plauumerau»«» Znhlungdurch Briest»arten oder i-»fietnj»diung. Acht Luden teilen »5 Pfg. Anferalk für die «ontaga. Nummer oder nach einem iZeitiage dm Pctitieiie 20 Pf. dielt äoot l. Olrtober «I. 4. bvüuilv» nlcb weine 8 Iteiebtzto ^U8ivuk>. Muboiten. LiIliM^r«i»>o Lsrod. kasisvr, rmnLtlikt «>«-u» 14 14. k l Kot-, Ällil lll- u. I'tzl/U iliU'f-II-IlilMI-« st ä> 5 -tvuinui kt » u. 29 8vdl«88-8tr. 29 8! i>1 ÄIN I-anäln»u88<,ra886n-86it>>. vis-ä-vik ckar 8irut»8. Lanlc. ss !j M Iletile Verklrukvlolcülv ninck ckurvl» lelepl»«»»» verbuncten. 8 N r1ile<>utz8 l^jppmiUM. 8; ! llnttziröcke, Mi'MikIMei'. «!»!»» I «kterung vem »8 Dectr.: Baromeier nach v«kor Vöfoii. rüalls,ratze >!, lAdcichg). - Us„»«r«,t,'„ stir frai, lg Deebr - ^iistast niillriickiend Mi»., fei« »efier» t Miil. gefaNen. rtzermonulrogr. „ach Nerninur: Demtz. ^USflUflrN für ven ist. ^lecvr.. ^.ttstou, N»ifN,a,eN0, «WW. j ü»«.. niedr. Tcmp. U» tii.. iröchfie Temst. UU » W. Lfl-Mind. Bein,li. l ikuu--, st>lt'Vt'rsclll»i>, Illlti'r. veränderlickl, Tiknstag, 19. Tecvr. »erantwarllicher Nedaeteur siir Pslttjschkö »r. Emil Biere» in TrcSd:» Was geilt nur in der liolii'ir Politik vor? Irgend Etwas MN» los st'in. Sonst wäre die fast unheimliche Thntigkeit unerklärlich, die sich in mehreren als wohl unterrichtet geltenden Zeitungen kundgiedt. Drohungen gegen Rntzland, Verwarnungen gegen Frankreich, allerhand Meldungen von militärischen Rüstungen. Ist ein Krieg in Sicht? Hoffentlich nicht, aber man zittert für den Frieden. Es lastet ein Vorgefühl kommendeii Unheils auf den Staaten. Mahr ist es, datz jetzt gerade die gro»e Politik auch gro»c Gegensätze birgt, die vielleicht dereinst nur auf dem Schlachtfclde entschieden werden können, wahr ist es aber auch, daß es gelang, die bedrohlichsten Verwickelungen der gefährlichsten Fragen friedlich zu schlichten. Man denke nur an Egupten. Warum sollte dies nicht auch fernerhin möglich sein? Betrachtet man das allerhand Gewölk, das jetzt aus mehreren offiziösen Zeitungen aufsteigt, genauer, so ist Folgendes zu berichten: Seit Jahren schon liest man von den Rüstungen Rußlands an seinen Grenzen gegen Deutschland und uamentlich gegen Oesterreich zu. Rußland läßt daselbst planmäßige Befestigungen entstehen, es baut eine Anzahl Eisenbahnen, die nur geringen Werth für den Handel, aber die höchste Bedeutung in militärischer Beziehung besitzen, cü beschleunigt diesen Eisenbahnbau ungewöhnlich und umgiebt ihn mit ausfallender Heimlichlhucrei: cs formt seine gesammte Reiterei um, vermehrt sie und seine reitende Artillerie, es baut in Kronstadt Panzerfahrzeuge und was sonst noch in dieses Kapitel der Rüstungen cinschlägt. Alles dies ist seit Jahren bekannt, in den jüngsten Monaten hausten sich aber die Meldungen darüber in augenscheinlicher Weise. Gleichzeitig konnten die ruhelos fortgesetzten militärischen Kriegsvorbereitungen der Franzosen umsoweniger Gehrimniß bleiben, als in Folge dessen das Budget ihrer Staatsausgaben biü zum Zerreißen angespannt werden mußte. In den letzten Tagen nun brachten abwechselnd und um die Wette die „Kreuz-Ztg." und die „Köln. Ztg." über diese Kriegsvorbereitungen der Russen und Franzosen so ldetaillirte Angaben, daß man erkannte: hiermit solle ein ganz besonderer Zweck erreicht werden. Auch schlägt hier ein vielbesprochener Zeitungsartikel ein, worin Italien gewissermaßen verwarnt wurde, mit seinem etwas „klapperigen" Heere keine Abenteurer-Politik zu treiben, zumal auch die Franzosen um die militärische Schwäche der Italiener wüßten. Den Franzosen wurde aber drohend zugerufen, daß, wenn sic in ihrer deutschfeindlichen Stimmung verharret»», sie Zollcrhöhungen zu gewärtigen hätten. Seltsam genug paßt zu alle dem die einem Londoner Blatte aus Kopenhagen zukommcnde Mittheilung, es würden in Petersburg Vorbereitungen für eine Reise getroffen, welche der Zar und die Zarin im Frühjahre nach Kopenhagen, London und moglich-r Weise auch nach Paris unternehmen wollen. Von einer Berührung Berlins geschieht dabei keine Erwähnung. Was folgt aus diesem verdächtigen Zeitungslärm? Liegt eine ernstliche Friedensbedrohung vor? Man hat in Berlin es für nötlng gehalten» das friedliche Gestirn des deutsch-österreichischen Bündnisses in unverhülltem Glanze leuchten zu lassen; aber derselbe war doch nicht stark genug, um die von Ost und West gleichzeitig nusstcigendcn Nebel zu verscheuchen. Es wird nur wenige Sterbliche geben, die es genau wissen, ob Rußland die Zeit für gekommen erachtet, Oesterreich oder Deutschland mit einem Kriege zu überziehen; aber Eines folgt aus den russischen Kriegsvorbereitungen mit trauriger Nothwendigkeit: eine abermalige Anspannung der Wehrkräfte dieser Staaten. Verführen die gedachten offiziösen Berliner Blätter ganz absichtlich blos deshalb den jetzigen Lärm, um die öffentliche Meinung Deutschlands auf die Bewilligung neuer Militärausgabcn vorzubereitcn? Keine patriotische Volksvertretung könnte sich schließlich der Pflicht entziehen, der Militärverwaltung das für die Sicherheit des Vaterlandes als unerläßlich Bezeichnet«: zu bewilligen. Man kann dabei an den Bau von Ergänzungs - Eisenbahnen an der polnischen Grenze denken, oder an die Legung -weiter Schiencngclcise, oder an Verlegungen von Reiter Regimentern nach östlichen Garnisonen, oder endlich an die Errichtung von 13. Eompagnien bei jedem Regiment«:. Hierauf wicü neulich ein Artikel eines Militär-FachblatteS hin: unsere Infanterie bedürfe der CadreS einer lö. Compagnie zur unausgesetzten Ausbildung von Rekruten, wenn das Regiment im Felde liegt. Somit ergicbt sich aus den russischen Rüstungen für die deutschen Reichsfinanzcn die trübe Perspektive auf eine abermalige Belastung. Mit ihrer angeblichen „Steuerreform" hat die preußische Re-- gierung bei ihrem Landtage kein Glück gehabt. Das sah alle Welt voraus. Nicht einmal ihre entschiedensten Anhänger traten empfehlend für die verhaßte Lizenzsteuer aus Tabak und geistige Getränke ein. Diese Niederlage ist aber für die Berliner Bcsteuerungskünstlcr kein Anlaß die Flinte in's Korn zu werfen. Im Gegcnthcil folgern sic so: weigert sich der preußische Landtag, ei, so geben wir an den deutschen Reichstag. So kündigte denn der Finanzministcr Scholz an, daß eS in Absicht der preußischen Regierung liege, beim Reichs tage eine erhebliche Konsnmsteuer auf Tabak und geistige Getränke zu beantragen. Diese würde die jetzigen preußischen Sähe wesentlich überschreiten und also für jede Volksvertretung, die ihre fünf Sinne beisammen bat, noch weit unannehmbarer wcrdeu. Diese Ankündi gung und die ganze eigenthümlichc Haltung der preußischen Regie rung in der Sreuerfrage ist geeignet, die Steuerzahler mit bitteren Gefühlen zu erfüllen. Man thut in Berlin doch wahrlich so, als hätte man es mit einem ganz unerhört schwierigen Werk zu lhun, als sei cs ganz unmöglich, die Volksvertretung für eine irgenvwic ausführbare Steuerreform m gewinnen, als herrsche hier eitel böser Wille vor. Das gerade Gegcnthcil ist richtig. Im Abgeordncten- hause sind zwei starke konservative Parteien, denen es grundsätzlich faucr sälit, setzen bereit Flügel der Rauonaltiberalen vorhanden, der lörmlici» darnach lechzt, seine Rcgicrungüfähiakeit durch weites Entgegenkommen zu betbätigen. Eine nahezu zwei Drittel des Hauses ansmachende Mehrheit ist jeden Augenblick für jeden irgendwie innerlich berechtigten Steuer- plan zu haben. Alle parlamentarischen Voraussetzungen sind dafür vorhanden. Statt dessen zieht jene Regierung «rus ihrer Tasche einen Steuerplnn nach dem Andern, der von Haus aus todtgeborcn ist, für den sich Niemand erwärmen kann und wo es noch ganz besonderer Mühe bedarf, iln» ein halbwegs anständiges Begräbniß zu verschaffe». Die Regierung will den Acrmsten im Lande die direkten Stenern erlassen, cinmüthig erklären alle Parteien ihrEin- versländniß dazu. Die Meinungsverschiedenheit besieht bioü darin, wie weit man dabei gehe ? ob man bloü 2 oder gleich 4 Klaffen steuerfrei mache. Vorsichtige Finanziers erklären sich dafür, es mit 2 Klassen bewenden zu lasten. Dann sind alle Einkommen bis !XiO M. steuerfrei. Die Wohlthat trifft 3,714,618 Steuerzahler, dein Staate entgehen dann nur 8'/» Millionen Einnahmen, die man recht gut anderswie beschaffen kann. Hitzigere Politiker möchten > Klaffen srcimachen ; dann bezahlen aber 8', Prozent aller Steuerpflichtigen in Preußen keine direkte Steuer, die dann von den verbleibenden 15 Proz. ausznbringcn ist. Es ist ein großes Waaniß, die Bedürfnisse des preußischen Staats lediglich ans 15 Prozent seiner Steuerzahler zu pressen und den Fehlbedars aus den »»direkten Reichsslcuern zu erwarten. Man muß doch immer im Auge behalten, daß auch die Reichssteuern einmal dünn fließen können und das Reich sie zu nächst für sich selbst braucht. Doch über den Streit: ob 2 oder 4 Klassen? märe schon lnnwegzukommen; das Unbegreifliche der preußischen Negierung beginnt bei der Frage der Deckung. .Hierfür weiß die Berliner Weisheit immer unv immer wieder weiter kein Rezept, als neue indirekte Steuern, Lizenzen und dergleichen. Ja und diese Weisheit verschließt söimlich tue Augen, ivenn ihr die Konservativen und das Centrum die so naheliegende Deckung aus der prozentualen Börsensteucr präsentircn. Ta thut sie so, als gäbe es in der ganzen Welt nichts der Art. Was soll man dazu sagen? Die günstigsten Chancen für eine umfassende Steuerreform benutzt man nicht und verschmäht das dazu ausreichende Mittel, dafür er schöpft inan sich in fortgesetzten, aussichtslosen und stets abgeivresenen Ouackialbercicn. Die schuld dafür, daß cs in der Steuersrage so gar nicht vorwärts geht, trifft nicht die Volksvertretung. Die Börsen haben alle Ursache, »nit dem Gang der Dinge zusrreden zu sein. Der Börsenjoblerei bars kein Haar gekrümmt werden. Herr von Bleichröder schmunzelt behaglich. Er weiß schon warum. ; n»o -wer »arie loniervaccve 't-arieien, oeuen es grunoiatzucn fällt, sich in Opposition gegen einen Regierungsvorschlag zu es stiebt dort ferner das Eentrnm. das jeden Augenblick t isi, die Regierung zu unterstütze»; endlich ist noch der »echte NrnksttTrleftramme der „DreSvuerRachr." vom 18 Decbr Berlin. Abgeordnetenhaus. Dirichlet intcrpellirte die Regierung »vcgcn der bekannten Rotenhau'schen Prügel-Assaire. Iustizministcr Friedbcrg antwortete, daß das Mädchen allerdings körperlich gezüchtigt worden sei, nachdem cs den ihm air Last ge legten Diebstahl zugestaiiden. Auch sei cs richtig, daß Amtsvorsteher Frhr. v. Rotcnhau dein Mädchen leibst mit der Reitpeitsche einen Schlag gegeben, um dein Amtsdicner zu zeigen, wie es gemacht werden inüstc. Es habe zwar einige Tage Schmerzen gehabt, aber keinen Schaden an der Gesundheit gelitten. Zur Zeit seien noch Erörterungen über Einzelheiten hierüber im Gange. Wenn diese Erörterungen die Angelegenheit nicht noch in ein ganz anderes Lickst bringen, so werde er gerichtliche Entscheidung veranlassen, obschon er nach den» formalen Recht dazu nicht genötliistt lei. Das materielle Recht siebe ibin indcß höher, vr. Häncl erklärte sich vcn dieser Antivort kür befriedigt und unterließ daher den in Auüsichtgcnom- incncnAntrag aus fernere Besprechung der Angelegenheit. Tann wurde die Etatsbcratlning fortgesetzt und zwar Justrzctal und Staatsarchive. Beim Staatsarchive tadelte Majnnke, daß das Poschingcr'sche Buch nicht alle Actenstüclc enthalte, sondern einseitig auswühlte, was einer Gcschichtssälschimg glcichkomme. Er tadelte ferner die Ver öffentlichung der Aushängebogen in» liberalen Partciblatlc. Der Kölnische Archivdirektor Snbel ivics den Vorwurf der Ge- icklchlüiälschung zurück. Die Veioffentlichung aller betreffenden Aktenstücke sei wegcnder Umsänglicbkeit unmöglich. — Das Befinden des Kaisers ist besser, und bont Se. Mas. bald das Zimmer verlassen zu können. Die „Nordd. Allg. Ztg." bestreitet, daß die deutschen Staatsmänner mit den russüchen Zollmaßregcln unzu frieden seien. Die russische Umufriebenhcit mit Deutschland wegen des Berliner Kongresses sc» unberechtigt. Deutschland unterstützte und setzte damals alle russischen Anträge durch; mehr als Rußland damals forderte, konnte Deutschland unterstützen. — Die National- litzeralen brachten beim Landtage einen Antrag ein aus Herab setzung vcs ImmobilicnstenipclS. Das Abgeordnetenhaus hält die letzte Sitzung in diesem Jahre morgen ah. Berlin. Der „N.-Z." w rd aus Wien geschrieben: Das Er eigniß des Tages ist die Ankunst des LegationSratheü Grafen Bismarck dalner; derselbe traf Freilag Abend hier ein und stattete Sonnabend dem Grafen Kalnoct» einen längeren Besuch ah. ES unterliegt keinem Zweitel, daß Gras BiSmarck Aufklärungen llbcr- bracht hat, welche den Gang der deutschen Politik gegenüber den : nlannigs achcn diploinatrjchen und publizistischen Vorgänge» de» .letzten Zeit klarstcllen sollen. — Rußland hat Deutschland als Preis einer politischen Annäherung eine Heruntersetzung der in der letzten ! Zeit so hock, gespannten rutffschen Einganaszölle angcbote». Man svrack von einer Herabsetzung von zehn Procent, was der letzten Erhöhung etwa glcichkommt. R o »:>. Ter Papst setzte aus freier Entschließung richterliche Commissionen ein zur Aburlheilung ähnlicher Fälle, wie der mar tunizzische. Die Berliner Börse verharrte in matter Haltung infolge der Kricgsbesorgniffe; trotz befriedigenden Reichsbankauswcises später trat geringe Berubigung in Spekulationswerthen ein. Auf allen > Gebieten waren Rückgänge, russische FoirdS waren anfangs stark osserirt, später bester; Banken wurden später ziemlich animirt bester Hvtt>«n»e»schit»iu«ftkn p,o l»»S: Lächftlche dm»ba»d»>a>il > Prm,. «Äcracr ! Bank !?',—!> Proc., «51>n»„itzcr Bankverein >", Proc., Zivlckaner Bank 0 Pror. ! krantlur« n. M.. Ist. Decbr., Nbends. Credll L>7>/,. Liaatbdalin ,. Lom barden Nb'.',. Mer Look --.IL-Ii. EUberrenlc —. Paprerrcnle —. <La»»jcr Lellerr.lÄoldrcme —. «»/, Una.Moldrenkc . 77er Skmic» —. bver Rüben—. ü.OrienlanIrihr —. Neucsir Ungar, «poldanleib« —. ">. Oricntanleibe —. Un garische PavierrenteDieconto —. agvvier 7». «dottbardbavn »II.Lb. gest. «len. I'I Decbr.. «»endb. «Iredit 277.10. Glaatbb. W7.M. Lombarde» WI.»(>. Nordwesibalm »S». Marknolcn bn.e>2>/^ »lug. llredt» 2K8 M. Nbgeschwachl. Varl«, »ft. Deceinber. (LchluI,.! Renlc 78,ac>. Anleihe Il«,Nb. Jialiencr 8g.»v. Etaakbbabn 72e.2b. Lombarden 2W.75. da. Priaritätc» 288. Sgyt'tcr 2ü«. velierr. «soldrente 8«v/,. Veivegi. Var»» «Produkten», 18. Dcrembcr. iSchind.» 2r>ei»c„ Iccembci 2a,ld. Mai- Auni 28,1». ruhig. LVrrimb Tecembcr b»,bb, M.ii-A»gu»i L",70. bcliaupiei. Nübiil December 82,50, Mai-Augnii 80.20, fest. >«ft««»am «Produkten», >8.December. Lidiub.» Weizen Mär» 2ü8, Mai , 2K8, behandle!. Roggen loco. März U.7, Mai »SS, steigend. Lokales u«d Sächsisches. I — Ihre Maj. die Königin hat gestern für die Wasterbescbä digten am Rhein IO» Mark gespendet. Die Rni'atddeeuten an der ltuiuerfftät Leipzig De. uidil. . SZ z ü mpeii und Oi . B « u g m a n n find zu iußc>'ü'dc»tlichci! i Prolestoren, Ersterer der medicinlschen, Letzterer der philosophischen Fakultät, ernannt worden. — Gestern Nachmittag »vurdc die Weihnachts-Ausstellung der Königl. Hofbuchhaiidlimg von Warnatz u. L e I» m a n » von Ihrer Konial. Hol». Prinzeß Maria Iosepha, in Begleitung der Hofdame Fräul. v. Gärtner besucht. — Während des letzten Sommers sind aus 10 höheren Aussichtspunkten Deutschlands sog. Berg-Posta n stallen »n Betrieb gewesen, bei denen im Ganze» 103,585 Postsendungen und 8004 Telegramme bearbeitet wurden. Bezüglich des Postverkehrs nimmt die B a st c i mit 23,222 Sendungen die erste Stelle ein; es folgen dann die Wartburg mit 20,008, die Schncekoppc mit 19,087, der Brocken mit 10,910 und schließlich als letzte der Fcld- berg in» Taunus mit 1552 Stück. In betreff des Telegraphenver- keliis übernehmen die Führung der Brocken und die Schncekoppc init 1570 und 1279 Telegrammen, während auf der Bastei nur 801 Telegramme bearbeitet worden sind. Außer den erwähnten Berg- Ponanstalten sind während der Soinmerzcit noch 40 Verkehrsämter in Badeorten, ans Militär-Schießplätzen, sowie aus Fest- und Marktplätzen errichtet gewesen, welche zusammen 1,493,183 Sendun gen, nämlich 1,418,080 Briete rc. und 14,503 Telegramme beförderten. — Von den unverkauft gebliebenen Kunstgegenstärrden der Albertvereins-Lotterie sind für etwa 20,000 M. zum freihändigen Vcikans nach Leipzig und für ebensoviel zur Auciion »ach Berlin geschickt worden. Letztere kamen gestern in Lcpke's Kunst-Salon zur Versteigerung; die enteren sind sehr günstig im Städtischen Muse»»»» zu Leipzig aufgestellt und finden guten Absatz, namentlich die Broncen und Agnarellen. Trotz dieser beiden riesigen Abzugskanäle sind hier iin Prinzcnpalais noch immer genug Aquarellen, sowie etliche 40 Lclgcmälde zu habe".. Matart's »ul» rosa, ist ebenfalls noch unverkauft; uin dieses Bild populär zu machen, »vindc es von Hosphotograph Teich vervielfältigt. Die Landschaft der Königin ist gegen eine Hobe Ankansssnmine in Privatbcsitz übergegangcn, doch hat der Käufer sich die Verschwei gung seines Namens zur Bedingung gemacht. — Von Berg und Thal sind sie nun eingerückt in die großen Städte, die grünen W c i l» na ch t s t a n n e n. Auf allen freieren Plätzen und »n den Promenaden Dresdens ragen seit gestern wurzellos zwar, aber höchst anheimelnd kleine Tannenwälder einvor. Tie Stämme tonimen meist ans den Waldungen der sächsischen Schweiz und des Erzgebirges, aber auch die Lausitz »st mit ihren grünen svroffen vertreten. Noch halten zwar die Händler aus Preis, aber wer einen bis zwei Groschen nicht anzusebcn braucht, balle sich mit dem Ankäufe dazu; kurz vor Weibnachlen sind die Stämine zu sehr ausgesucht. Auf dem Altmarkt hat das rüstige Geschlecht der Budcnbauer rasch die hölzernen Behausungen für den Striezelmarkt aulgeschlagen; etliche sind schon bezogen und wenn auch nicht gerade eine elektrische Beleuchtung aus ihnen hervorglänzt, so spenden die Petroleumlampen doch hinreichendes Licht, un» eine ganze kleine Well von allerhand netten Weihnachts- Artikeln vorthe»ll»ast hervortreten zu lasten. Es ist hier der Klein- vcrtehr, der Kleinmarkt, der trotz Großindustrie, trotz feenhafter Gewölbe, trotz Kunslgcwerbclialle immer auch noch seine Berechtigung hat und wo viele ärmere Leute sich ein paar Groschen verdienen. Hier kommen namentlich die in den Familien selbst gefertigten Weibnachtsartikel zum Verkauf. Mutter und Vater, die in der Bude stellen, haben mit ihren Kindern nicht selten diese Sachen selbst hcrgestellt, sie sind Producentcn und Händler in einer Person. Auf den belebtesten Straßen bieten ohne „stättcgeld" oder „Platzmiclhe" zu zahlen zahlreiche Kinder ihre Waltmänncr und Pslaumenseucrrüpcl den Passanten zum Kaufe an. Gute Ge schäfte, Karlchcn! Verkaufe flott, Anna, daß Du recht viel Erlös mit nach Hause bringst! — Seit vergangenem Dienstag ist »in Mädchen von hier spur los verschwunden. Dasselbe ist 21 Jahre alt, groß und stark, bal braune Augen und Haare, längliches Gesicht und war zuletzt mit schwarzen» Stostjagnet, roll» getupfter Lamajacke, schwarzem Moliairtuch, Handschuben und grünem Wattrock, Hemd M. Ni. ge zeichnet. bekleidet. Die Angehörigen bejürchten Selbstmord und naben für die Ermittelung der Vermißten laut heutigen Inserats eine Belohnung von 15 Mart gesetzt. — AuS dem FoirdS für milblhätige Zwecke» welche der Kom- »nandant der Festung Königstein, Generallicutenant von Leonhardi, im Laufe des Sommers durch Conccrie und dcrgl. sich bilden läßt, gingen uns gestern 100 Mk. für die Neber- schweminten am Meine zu. -- Auch in diesem Jahre tritt der Schulvorstand der Evan gelischen F > cischule mir der herzlichen Bitte an das Publikum heran, seine am Tage vor dein Christabend abzuhattendc Weihnachts- bescheerung, welche in anderen Jahren gegen 90 arme, ivüroigc Scbüler und Schülerinnen genannter schule durch nützliche Gaben erfreute, durch Ueberinittelung von Geldspenden und zur Bcscliccrung geeigneter Gaben aller Art ermöglichen zu helfen. 'Möchten sich auch diesmal motiltliätige Menschenfreunde finden, solche edle Bestrebungen zu unterstützen! jVergl. Inserat). - Ter Erfinder der Tampskrast bat jedenfalls nicht geahnt, was sich ans Erden Alles niit Dampf ansangen läßt. Der Dampf setzt nicht nur regelrecht konstrnirte Maschinen in Bewegung, sondern er nötbigt sogar die geheimen Naturkrüste zu rascherer Entwickelung und zwingt sie zu vorzeitiger Entfaltung ihrer herrlich duftenden Blüthen. Tanipsheizungeanlagen für Gewächshäm'er sind uns be kannt, jedoch die direkte Verwendung des Dampfes cur Entwickelung der Pflamen, »vie »vir sic im Gartcnetablissement des Herrn -Hof lieferanten AdolfPetzoId inLöbtauzu besichtigen Gelegenheit batten, ist uns neu. Welch' ein Dust! Tausende von Maiblumen, Tulpen, Hiiazinthen, Lamellen, Primeln, Helleberus :c. in Blüthe. Ein Frühling zur Weihnacht! Jedem Blumenliebhaber ist eS an- znratben, binausinsnhrcn (Pferdebalmbaktestelle am Friedhofe), sich die Sache anzuselien, denn Herr Pctzold wird jedenfalls gem bereit sein, die nöthigc» Erklärungen zu geben. da »vir genau seine In telligenz und Liebenswürdigkeit von seinen vielen Ausstellungen her kennen. Jede Gemeinde kann sich freuen und kan», stolz fern, solch' intelligente Leute in ibreu Grenzen zu besitzen. Solchen Mann mirtz man suchen, ein Gärtner durch und durch, der nicht blos der Malerei mit seinen bunten Sachen Konkurrenz macht, nein, auch einen Frübling im Winter zu schassen im Stande ist. Die gesummte Gärtnerei hat jedenfalls durch Öcrrn Pctzold nichts cingebüßt, sondern nur gewonnen, das haben schon die unter seiner Aegidc vor zehn Jahren arrangirten großen Ausstellungen bewiesen, uno wie reizend war d»e kleine diesjährige Löbtauer! — Ein kehr strebsamer Gärtner ist auch Herr B. Hau bald, dessen Spezialität »nisten im Winter zum Erblühen gebrachte llallis naronum (Gänseblümchen, Maßliebchen :e.) und. welche in fast allen Blumengeschäfte» vor- . - fast rathig sind. - Die Wc»h>»a ch tsm es sc des Dresdner Aunst- g ew erb e v e rc r n S, welche in den letzten Tagen durchschnittlich von « a. 800 Personen desucht wurde, »vor am Sonntag Nachmittag zum Erdrücken überfüllt. In de» Stunden zwischen 4 und S Uhr
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