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- Erscheinungsdatum
- 1882-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188212096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-12
- Tag 1882-12-09
-
Monat
1882-12
-
Jahr
1882
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vrosäon 1882. lrüd 7 Uhr «» dcr <k»«dUt»>»! Mau-nllrate Ui, «donitmenUvrril vtrncljährltch e Mark L0 PI,»., durch di» Polt Mark 7» Ps»r. Nnnim. IU Pl»e. 7>ul>°,« 37000 ppr bic RIick»adc «inacsandlcr M». »ulrridlc macht lich dl» Rcdarlio» nicht vkrdindiich. «Iinwncr» sür nin> nelimc» an: T>r 7l»no»c»»-P»r»aul b.ii>a«Irn> s,«i» ch «»«>«»; — «,P»: - »au»« »«»«».!- z„»»>«»«n»ank: — G. »nll«r n, chmiitz: — ck»d. ««»» I» Plo»bcbnrg; — I. Bartk ch P». c:—»«»«»» >» Halle: ««»rinHainbnrg. für Mitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörseiibericht, Frem-enliste. 27. rlalirxanx. Jnlerat» Wirde» Marienlirat« >d di« Nachm. » Uhl anaenomm»», Lanntagi bi« Milt»«» t» Uhr. In Neniiadl nur an Wachenta,»»: ar.' Nloftccgasic Nr. b d,« Nachm. >Uhr. — Die einftxiltliie Pcliueiie kostet Id P>. Eingcland, die Zeile S0 Ps. Eine Garaniie für da« II-ich li la »>»c lkrscheinen der Jnsrral« wird nicht zegebeiu Auswürlige Annoncen. Ansträ-e von undekannlcnPc>io,,en inierircn wir nur »c»e» Pritnuoier«»»»» Zahlung durch Briefmarken oder vonriujahinng. Ach! Silben kosten >d P>». Jnicralc für die Monlagd- Nuinmer oder nach cinein Jcstlage die Pttiijciie 2c> Pt. /u uuorkituut biUiZvtou kroinvlt E llüntmsnn L ^ poz-aiiübar äem Xfrl. I-oi vuoriuor rbusuabl 8m»m, ««« HIr. 17, 8<:Iil0880. II»l-. 8kIl>I III-, II. I'vIMiM«»-Ia1M « hl 5 >enmi»kt 5 >1. 29 8(!lllv88-8tr. 29 D > bWibb! . 8«It illiill 1. Oktvlior «I. 4. hollnckew nleli uralno hl - ^ 1 A Hrnnv 71 « j « r, Izi'uu/üti'iiüü«; ». 19. i« ft »miun-Itt ft u. 29 8(!ltl«88.8tr."29 l» ! N . bj ir<!>tik,Vvikllurt>i»klti«8i,»tl riult:>t'rt!iti>»i>uit Vt-i-i»„,„i<>„. >8 x! ^«rl»»ster Kitt«r-Hi«r. -- N ItlldNNi:»»«» I!! w Lsti'io Uioeo vinci Oiizzinal lliyinvKiu:I>ntii»iii>^) uml uur bei 8 i ^ »1 abiMrlftr,aa r.u haben. N ktiMÜ« Illlll IriUNN. 1^. UlmMtz, Aoi LWkltzicktzr. Nr. 343. stMtienm« vom 8. Dccbr.: rrarometer nach chkar Bölolt. Diolistratk I!i lNbciib» > , 7Sa ME»., seil ueiiern n Mill. aefticgcii. Tiicruioniclrogr. Noch sticauwnr i Lcmb. S°W.. niedr.2Km». I «!».. bochlie Demv. ä ° A>. S!id-2Sind. i."edci!i. Auösichtcn tiir dcu 0. Terrniber: Uiihcslimint, schwach, ziemlich lieiter, feine oder ncrin>ic ")!ieder>ct>lä>,e, Temneratnr ui» ^iull. LomttkbciiS, 9. Tervr. PiranNvartlicher «cdaeieue sstr Pvljlischks »r. Emil N icrey in Dreddii, Franzosen und Russen beherrschen das litand, Das Meer nebört den Briten. Wir Deutschen führen im Zustreich des Traum'S Die Herrschaft unbestritten. Zansi, lang ist'S schon her, daß Heinrich Heine melancholisch bald, bald spöttisch diese Reime schrieb. Die Bersc treffen auch nicht mehr zu seitdem ward das deutsche Reich gegründet, die stärksteMiliturmacht zu Lande, die es zur Notk auch Mt Franzosen und Runen zusammen ausnebmcn könnte. Auch aus dcr See haben sich die Verhältnisse verschoben. England ist zwar für sich allein die bedeutendste Seemacht, doch die See beherrscht es nicht allein, dafür entwickelt eS einen recht gesunden Landhunger. Aber in gewissem Sinne bat die Heine'sche «läge über die unpraktische Ideologie der.Deutschen »och nicht ihre Berechtigung verloren. Hierfür lieferte die Gründung eines deutschen Kolonialvercines einen recht handgreiflichen Beleg. Derselbe wurde dieser Tage zu Frankfurt a. M. ins Leben gerufen. Dast Deutschland .Kolonien zu seiner Größe unbedingt bedarf, diele Weisheit pfeifen nachgerade die Spatzen von den Dächern. Gerade jetzt wetteifern alle Nationen ini Zugrcisen der noch herrenlosen und unbekannten Tbeilc der Erde oder sic dehnen'.ihren Besitz durch Annexionen in dcr Kultur zurückgebliebener Landslrichc aus. England gliederte sich soeben Egnptcn an, ein Gebiet von Z1M) Quadratmeilen und hält Umschau, was cs sich aus Süd- und Eentralasrika weiter einverleiben soll. Frankreich, eben erst durch Tunis vergrößert, legt seine Hand aus das Eongogebiet, möchte Madagaskar schlucken und breitet seine Herrschaft in Eochincbiua aus. Rußland, ununterbrochen vordringend, fügt in Ecntralasieu unabsehbare Strecken halbwilder Länder seinem Riezenleibc an. Italien gründet eine Handelsniederlassung am Rothen Meere und schielt nach Tripolis. Selbst Spanien, eine Macht dritten Ranges, erwirbt in Maroceo ansehnlichen Lairdzuwachs. Und Deutschland ? Wir gründen eine» Koloninlverein, der, sein vorsichtig, als seine Hauptansgabe hinstellt: „das Vcrständniß dcr Notbwendigkcit, die nationale Arbeit dem Gebiete der Kolonisation znzuwcndcn, in immer weitere Kreise zu tragen". Der laiigathmigc Stift dieses Programmes ist bezeichnend. Aufklärend will dcr Verein wirke»: er hat zunächst theoretische Dinge im Auge. Ta ist es denn freilich leicht, auS allen Parteien und Gegenden Deutschlands Unterschriften zu sammeln. Der Verein timt sich sogar Etwas darauf zu Gute, daß er in keinerlei Beziehung zur Reichsregierung stehe und die Anregung zu seiner Gründung nicht von Oben gekommen sei. Als könnte die Errichtung von deutschen Kolonien nur den geringsten praktischen Schritt thun, ohne daß die Reichsregierung mit der Macbtfülle des Reiches dieses Werk förderte! Zunächst faßt dcr Verein die Errichtung von Handclsfactorcien ins Auge. Wird dies möglich sein ohne Inanspruchnahme von Reichsgcldern? Seien wir doch nicht zu zaghast in der Kolonisationssrage. Es ist vielleicht jetzt dcr letzte Augenblick, den uns die Gunst dcr Geschichte gewährt. Noch gicbt es herrenloses Gut aus der Erde. Greisen wir zu, che es zu spät ist. „Denn was Tu der Minute ausgejchlageu, bringt keine Ewigkeit zurück". Bilden die Handelssactoreicn, welche der Verein zunächst gründen will, den Ausgangspunkt sür größere Unternehmungen, dann um so besser. Hier sollte nur gegen die Zaghaftigkeit, den klcinmuth und die Bescheidenheit des Deutsche» j in der Kolonisationsfrage Front gemacht werden. Auch in anderer Richtung Hut dcr deutsche Unternehmungsgeist ein großes Feld dcr Bcthätigung. Es ist dcr Anschluß dcr türkischen mi die österreichisch-ungarischen Eisenbahnen. Ein Blick auf die Karte lehrt, daß die von dcr Secsci c her gebauten türkischen Eisenbahnen setzt als Sackbahnen anslausen. Ihre Verbindung mit dem mittclcurop. Eisenbahnnetze ist für die deutsche Industrie mindestens ebenso wichtig, als die Herabsetzung der Eingangszölle in Nordamerika Dieser Eisenbahn-Anschluß würde eine wahre Wcllbahn ergeben, welche den gesummten Personen- und Eilgut-Verkehr und einen großen Tbcil des Gütcr-Vcrkchres von England nach dem Oriente und Indien guer durch Deutschland leitete. Die Länder der ganzen Balkan-Halbinsel, die für ihren Waarcirbczug bisher nothgedrungcit auf den Sec-Verkebr mit Frankreich und England angewiesen sind, würden mit einem Schlage die besten Absatzgebiete für die ihnen direct zugcführtcn Industrie-Erzeugnisse Deutschlands und Oesterreichs bilden. Diese neue», unmittelbaren Handelsverbindungen sind zum ! Dorthcile dcr Güter-Erzeugcr wie Verbraucher. EiiMiftch hätte j die Schienenverbrndung zwischen Orient und Occident schon vor 10 Jahren hergestcllt sein sollen und im Berliner Friedcnsvcrtrage von 1878 wurde ihre Vollendung aus das Jahr 1882 festgesetzt. Dennoch ist »ran heute noch n'cht cmmal über alle Pläne einig. Nur die serbischen Bahnbautcn schreiten ein Wenig voran. Bulgarien ^ und die Türkei sind dagegen noch ganz im Rückstände. Woran liegt diese Versäumnis,? Hier hat man einmal wieder einen' vel«g sür die Gememschädlichkeit des internationalen jüdischen Groß« i kapitals. Die türkischen Bahnen wurden von dem baronisitten Juden! Hirsch gebaut. Dieser „EmitteurdcrTürkenloosc" rühmte sich einmal, an diesen Türkcnbahncn allein 124 Millionen Frcs. „verdient" zu buben. Jetzt will er die Anschlußbahnen an das iingarischc Netz bauen.! Natürlich würde er dabei weitere Dutzende von Millionen verdienen. > Er stellt dabei ganz unerhörte Zumutluingcn an die Türkei und > Serbien, die sich aber seiner Habsucht nicht fügen wollen. Da über! diesen vergeblichen Versuchen, noch weitere Millionen aus dem türkischen Balmbau hcrauszuprcfscn, die zur Vollendung des Aus baues festgesetzte Zeit verging, so hätte der Hirsch »uiimehc den fälligen Pachtschilling an die Türkei zu zahlen gehabt. In seiner Verlegenheit und um hieriimzlikommcn, hing sich dieser Hirsch an die Rockschöße der österreichischen Diplomatie und dcö Bangui»- Bleichrodcr in Berlin. Letzterer schickte ihm einen geriebenen Ad vokaten zu Hilfe, den Iustizrath Primker. Dieser Schlaumeier weilte den ganzen Somwcr in konslanlinopel und gab sich dabei, obwohl er nur dcr ganz gewöhnliche Agent Bleichröverü war, den Anschein eines geheimen Abgesandten Deutschlands, bis er in amt lichen Blätter» dcsavouirt wurde. Es kein sinn dabei zu statten, daß Bleichröder dcr HauSbanguicr des Grasen Hatzfeld ist, und diesen, wie mn» es nennt, „finanziell arrcmgftt" hat. Graf Hatzfeld aber war damals noch Botschafter des deutschen Reiches (jetzt ist! er bekanntlich der Stellvertreter Bismarcks im Auswärtigen Amte zu Berlins. Auf die wichtigen weitreichenden Beziehungen von! Hirsch und Blcichröder berief sich der Iuslizralh Primker, und so! wurde die Türke' aus ganz irriger und gar nicht uötlftger Rücksicht nahme auf den deutschen Botschafter abgebaften, sich kräftig dcr habgierigen Zumurlmngen des Hirsch zu erwehren und auf Er füllung seiner Bahnbau-Vcrpslichtungcn zu dringen. Lange genug hat jener Hirsch mit der zu ihm haltenden inlernalionalcn Gelv- eliguc (Banane Ottomane, an dcr auch Rothschild und Blcichröder betbeiligt sind) durch wahrhaft groteske Bestechungen, intriguante Verträge, Scheingcscllschasten re. den Ausbau der türkischen Bahnen hiutangchalten. Ihn unterstützte dabei die österreichische Diplomatie, die sich mit bedenklicher Lebhaftigkeit dcr illegitimen Interessen deS Hirsch annahm. Derselbe fand fernere und mächtige Fürsprecher in den Gesandten Englands und Frankreichs, die natürlich Alles daran setze», daß nicht Deutschland und Oesterreich die Balkanhalbinsel von der Lcmdseitc her wirthschastlich erobern und ihnen somit in dcr Ver sorgung dieses Gebiets mit ausschließlich französisch-englischen Waaren eine tödtlichc Konkurrenz bieten. Warum wir diese weltbekannten Dinge, die inan freilich in dcr Juden»,esse nicht erwähnt findet, jetzt wieder zur Sprache bringen? Weil jetzt ziemlich viel 'Aussicht zu einer Wendung zun. Besseren ist. Gras Hatzseid, aus dessen Unterstützung sich dcr Hirsch und sein juristischer Adjutant fälschlicherweise beriefen, ist jetzt nicht mehr deutscher Bolichnster hei der Türkei. Diese ist der Zumu- tlnmgen des Hirsch müde geworden, schielt nach dem fällig gewordenen fetten Pachtschilling des Hirsch und verhält sich dem Anschluß ihres Bahnnetzes an das ungarisch-österrcichisch-deutsche smnvatliisch. Die Hauptsörderung dieses großen segensreichen Werks kann aber nur von Berlin ausgehen. Mit Genugthuung verzeichnen wir es, daß der „Deutsche Handels»»»»" iPräs. H. Löhnis) eine von vielen ersten deutschen Fabrikanten Unterzeichnete Petition an den Reichskanzler richtete, worin derselbe im Interesse der deutschen Industrie und ihres Erportcs gebeten wird, den Einfluß der deut schen Reichsregierung zur Beschleunigung der für die Herstellung des Anschlusses der türkischen an die österreichisch-ungarischen Eisen- babnen erforderlichen Arbeiten geltend zu machen. Dem Scharfblick des Fürsten Bismarck können die lncr in Frage siebenden bobcn wirthschaftlichcn Inlcrcne» des Reiches nicht entgehen, und da sie sich mit dessen politischem Prestige decken, ist von seiner Energie ihre kraftvolle Förderung sicher z» erbosten. Wenn die Ernte des internationalen jüdischen Großkapitals dabei magerer ausfällt, wäre das ein Nachthcil? prinzlich Georg'ichen Palais auf dcr Langestraße das Jagd« dincr einzunchmen. -- Dem Hossekrctär beim Lberhoftnarschallamte Albert Müller ward dcr Titel „Kanzleirath" verliehen. Der Major H i n g st, vom Kgl. Sachs. Kriegs-Ministerium, ist als Militär-Kommissar für die Etatsbcrntlmngen im Reichstage kominandirt worden und in Perliir angckommcn. — Die RcichStagvkommftsioil zur Beratlmng des Antrags ans Entschädigung unschuldig V e rurt h e i lt e r bat sich gestern koustit! irt und den Abg. Gcncralstaatsanwalt b>r. Schwarze zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Außer dein Genannten gehört noch ein sächsischer Abgeordneter, Or. Hartmann, der Kommission an. — In den nächsten Tagen wird cs sich entscheiden, ob Abg. Hosrath Ackermann ist der Gcwerbecommission den Antrag auf Ein führung obligatorischer A r b e i 1 s b ü ch c r einbringen wird. Tie Verhandlungen zwischen den Fractioncn sind darüber im Gange. Das Eentrum bat sich in dcr Fraetion mit dem Anträge noch nickst beschäftigt, dock, darf man hosjen, daß' dieselbe eine freundliche Stellung dazu ncbmen wird. — Ter Buudcvralli hat in seiner gestrigen Satzung sich der Resolution des Reichstages angeschlosscn, wonach die Resolution des l)r. Pcschcl in Dresden, zu ermitteln, unter welchen Bedingun gen das Fortbestehen des k ö r n e r in uscu in s gesichert weiden könne, dem Reichskanzler zur Keiintnißnalnne überwiesen werden soll. — Tic >m Bereiche des Eisenbahi.-DircklionsbczirkS Berlin am 23. und 30. Deeember d. I. gelösten zwei-, drei- und viertägigen Re t o u r b i l l e ts berechtigen zur Rückfahrt bis zum 27. Dccbr. d. I. bcz. 2. Januar 1883, doch wird an dcr Giltigkeitsbauer dcr Retaurbillcts der Berlin-Dresdner Lahn von 8 Tagen nichts geändert. — Tie Tribünen im Stadtverordnetensaale waren bei dcr vorgestrigen östentiichcn Sitzung des Kollegiums dickst gefüllt und Alles harrte des Schicksals, welches die Gemeindevertretung der vom Rath ausgearbcitelen und in den Tagesviättcrn bereits mehr fach erwähnten Steuerreform-Vorlage bereiten würde. Es »folgte eine Ablehnung derselben durch Annabme eines An trags des St.-V. Gerth-Noritzich inhaltlich dessen man, ohne im Prinzip gegen indirekte Steuern zu sein, die hier vorgeichlageuen Erhöhungen und die hieraus multiienden Vorschläge bezüglich ge ringer Abminderung der direkten Abgaben vor dcr Hand ablcimt, oa sich partielle Aenberungen vor der Feststellung eines vollstän digen Resormweicns nicht empseblcn dcr Roll, wird vielmehr er sucht, dn Steuerrefollndeputation zu veranlassen, zunächst aus einer bestimmten Basis die allgemeinen Grundsätz sür eine Ste uerrcform sesttustellen. — Somit ist die Steuerresormsrcige iedenfnlls längere Zeit Iiinanogesckwben, was, so übel das an sich sein könnte, doch gegenüber der dermaligen in der Tbat unfertigen Vorlage,^kamn zu beklagen ist. Das, was allgemein crselmt und sür Tausende immer nothwenbig» wird, die Ansbcbung der ebenso widersinnigen wie ungerechten Mictliziassteu» ivird ja so ziemlich gar nicht ge troffen, denn trotz der 500,000 Mark Mel>reinno!»ne, welche die Er höhung bcz. Vermehrung der indirekten Abgaben der Stadt bringen würde', vermag der Stadtrath keine andere Miethzinsanlagen-Er« leichtening zu bieten als — einen Pfennig uns bei der Grund- werthsanlage drei Pfennige Erlaß, sowie Befreiung der Logis bis 150 Mk. Zins von den Micstbzinsanlaaeii und Herabsetzung der letz teren ans die Halste bei Logis bis 250 Ni. ZinS. Dieses winzige Ergeb nis! gegenüber berechtigter Erwartung fand allgemein Vcrilrtbcilung seitens der Redner. St.-V. Grcve batte zu Anfang eine» Verlaguugs« cnitrag ciugebracht und cs wird sür denselben von ihm und mehreren Anderen geltend gemacht, daß die Verlheiierung der pölhigsteii Lebens mittel unmöglich gut geheißen werden könne und daß die diesbezüg lichen Petitionen dcr Bäck», Fleischer Brauer, Gastwirlhe^ erst noch gründlich» geprüft werden wüßten, als dies geschehen. ert.-V- Dr. Kricg bekämpft die 'Vorlage aus wissemchattlickeu Gründen; es müßten erst oie direkten Steuern scstgeiteilt werden, dann erst lönne man, wenn diese nicht ausreicksteii, cu indirckle» creise», denn diese Statistik, ohne bisher den Beweis geliefert zu haben, daß ec mit der Statistik überhaupt besonders glücklich umgegangen wäre; man könne auch reformiren ohne Statistik, er sei nicht prinzipieller Gegner des Rntlies, er wolle gern Anerkennung spenden, wenn er nur »neu Schimmer davon entdecke» könne, daß dcr Rn», den Erwartungen der Büigc'lichast irgendwie entgegen gekommen wäre. Stv. Gerlh-Noritzsch hält die Annahme der Vorlage geradezu für ein llnreckst, begangen gegen Die. die von derselben betivsten werden. St.-V. Ehalift'äus ig gegen die Vertagung und überhaupt von der Vorlage ziemlich befriedigt sie iepiüsentiie doch einen 'Anfang zur Reform, er nennt die vielfach beliebten Schilderungen von der schrecklichen Wirkling der Eiböhung dcr indirekten Brodes des armen Mannes teuer», von dcr Veltlieuernng des Phantasiegebildc: die Petitionen seien genügend geprüft worden. Eine Aevßernng des Redners: „jedcr'Stadtverordnete, der es mit seiner Pstickst ernst meine" ward von dem Vorsitzenden. Herrn Vicevoisteber E. Lcluiiann (Herr Hos- ratl, Ackermann weilt in Berlin als Rrichstagsmitglledl als «n- NrnrltcTrlcgrinlime vtr„TrrSducr Nactir." vom 8 Dccbr. Berlin. Die Reichstago-Eomniission zur 'Vorberatlmng der socialen Gesetzentwürfe nahm gestern 50 in folgender Fassung an: „Die Bctricbsnnternehmel und verpflichtet, die statutenmäßi gen Beiträge für die von ihnen beschäftigten Kasscnniitglied» zu den durch das kaffenstatnt festgesetzten Zahlungsterminen in die kaffe cinzuzalften und zu einem Drittel auS eigenen Mitteln zu leisten. Sie sind berechtigt, diese kaffenbcilrägc zu -a den Kaffcn- mitgliedern bei jeder regelmäßigen Lolmznhlung einzubalten, inso weit ste aut diese Zahlungsperiode antbcilsweise entfallen." K 60 »hielt folgende Fassung: „Die Aufsicht über die Fabrik-Krankenkassen wird unter Dberautsicht der höheren Verwaltungsbehörden von den seitens der LandeSregierungei' zu bestimmenden Behörden vorge nommen. Die Aufsichtsbehörde ist befugt, Ansprüche, welche der Kaffe gegen den Betriebsuntcrnchmcr aus dcr Rcchnungs-Kasseu- sülirulig erwachsen, in Vertretung d« Kasse entweder selbst oder durch einen von ihr zu bestellenden Vertreter geltend zu machen". Die Kommission erledigte den Abschnitt „Fabrikkrankenkasieil". Am Sonnabend beginnt die Bcratbung des Abschnitts „Baukranfeu- kassc". — Tic nächste preußische Landcswnodc ivird die in dcr MiicbehenfrajU' zu timenden Schritte berathcn. Rom. Die,,'Agenzia Stcsanl" thcili mit: Gicrs berührte nur deshalb Rom. um dem königspaarc seine Aufwartung zu machen. Gerüchte, welche die Anwesenheit GierS mit politftchcn Erwägungen oder zwischen Rußland und dem Vatikan schwebenden Fragen in Zusammenhang brachten, sind unbegründet. Ncwnork, 7. Deeember. Tic Beobachtungen des Venus- dnrchgangcs sind in Neumeriko vollkommen gelungen, cs wurden genaueste Messungen nngestellt. Auch in Panama sind die Beobachtungen vorzüglich gelungen. Berliner Börse. Schwache Eourse und lustloses Geschäft dokumcntirke die heutige Börse. 'Aus dem Gebiete dcr inter nationalen Spielpapicre herrschte vorwiegend Angebor. Deutsche Bahnen verkehrten in weichend» Richtung, ausgenommen davon waren Mariciiburg», welche belebter umgingen, fremde Bahnen schwäch», Buschtiebrnder Goldprioritäten animirt und höher. Banken still, Mallerbanken schwach. Deutsche Fonds leblos, s'rcmbc schwächer. Bergwerke und Industrien ohne Umsatz. ifeaiikfue« a.M.. Dccl'v, Al-eiws. Srcbn Llanirdal,» es:!'-,. Lin», darde» 117. Mcr LooN —. telt. EM'ccrciNc —. Pacncrrcnle —. Walizicr 2L»'/,. Lcsterr. woldrenie —. <°/>> Una.S'owreiac . 77cr Ruße» —. 8ücr Singe» —. S.Orleiilanlcih« —. Rcncgc Ungar. KoldanIeNic —. Orie»la>a«Nic . Un» »arische Papterrente —. Tikconio —. ck»>'»ler 7M,. lNattbardbal», IN!'/», !>!»»>». Pari», 8. Deeember. lLeblub.! Rente 8»,r7. Anlcilic IIi,I>7. 2>aNencr 8S.S7. Staalibabtt 7:!8.7b. Lombarde» 2»2.i>i>. da. Priorilittcn 2kS. SM'ter vcsicrr. Soldrcnie 81-/,. gcsl. Lokales,nid Lächjischrs. — Dem gestrigen Gottesdicnst in der katbol. Kirche (es war hoher katbol. Festtag, Maricntag) wohnte die gelammte Kgl. Fanijlic bei. S. M- der König präsidirte sodann einer Sitzung des Gesammt Ministeriums, die sich bis spät Nachmittags hinanszog. — Am Mittwoch gab S. K. H. Prinz Georg die alljäbrrgc Jagd auf dem von il»n »pachteten Meusegast» Revier. S. Rias, der König folgte dcr Einladung seines Bruders dahin. Außer zahl reichen Hasen wurden auch 5 Rein' aus die Sticcke gebracht. Dtc' ... hohen Herrschaften fuhren gegen 5 Uhr von Pirna zurück, um im I der Gastwirthc und dcr audcrcu Petenten, deren Petitionen cr bvlür Dr. Rüger tritt den Gründen für die Vertagung enigegen. ES möge van mancher Seite gehasst werden, durch die nächstjährig ins Kollegium Eintretenden die Majoritäl sur 'Ablehnung der Vorlage zu erlangen, eine solche Bnndesgcnossenschaft lei ja auch möglich, aber er müsse trotzdem die Vorlage ansrecbt eilialten-, bezüglich dcr indirekten Steuern un Allgemeinen weist er ans Frankreich hin, wo dieselben sich höchst vraktüch erwiew». Durch die vorgeichlngcne Befreiung der Wohnungen bis zu 150 Mark von der Mictlninü- abgabe, zu der man nur druck, das Erträgnis, dcr indireUen Abgabe gelange, werde, man in Zukunft eine große Menge Steiicrseilnnlen weniger haben und bei jedem Termin etwa 1100 Exekutionen er spare». - D» Vertag,nigsantrag ward ' ,10 Uhr abgclchnt und nun erst trat „ini, in die G c n e r a l d c b a t t e sür die Rnorinvorlage cin. Dcr Rcicrent Herr St.-V. Ba,i»'cistn kam» begründet den Aus- schnßbcricht sehr eingehend. Eine große Ancalft Stadtverordneter verläßt den Saal. Es werden nun des Breiteren die schon anac- denletei, GesichtSvnnfte van verschicdenci, Herren ausgesülirt St.-V. .. gegen d:e 'Aorlagc wie gegen Wiiidmülilciistugel. Vor kurzem habe man Mio Mark lediglich zur Verschönerung eines Mili!älvcre»isfcstcö bewilligt und setzt - sei i»an ans dem Wege dem arme» Manu das Nothwciidigstc ui vertbeuein; das pajie nickst zmam neu. Er ichilderl d>e Vechältiiissc
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