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- Erscheinungsdatum
- 1882-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188211251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-11
- Tag 1882-11-25
-
Monat
1882-11
-
Jahr
1882
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vrosSoo 1888. MKdäLr!^^.'5 vlerteljthrlt» !I «»rt «I M,e.. durch di« Pott 2 Ifforl 1» Wae Numu«. >0 Ugc. 37000 »utlage l tzllr d»«»at»»d«Pna»ttin nulcrtdl« maatt sich dt« S »ich« »«dultttti,. ckiewvl. ndlerMa- Siedauwa Auiwocen für uni nehmen anr Dt« «nnancrn-Vu reaurv. t' «»>«»- »«I« » r>o,I«»; — «„»»»« «»ff«, - r»u»« »«»«">-!- 2„»ali»«n»«n»; — G. »Ulller tt, »orli»: - «-». ü»a«d«d>n»: — 2. «arck » *» e in Halt«: InaktnHamdura- 8Lll»»tIicIi« Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörfcubericht, Freuidcnüste. 27. ^adr^avx. In lern!« werden Martenftrah« >3 dis Nachm, a Uhl anaeiiomme», EomttngS diS MütnadlNIIHr. In Neuttadi nur an Wochentagen! gr. tt loslergasse Nr. bbt^ Nachm. SUHr. — Tic einspatlige PelU.eile fallet Id Pj. Ltngesandt dte Zelle SS Ps. ttlnc Aarantie slir da» »lichll- tägige- itrschelmn der Injerate wird nicht gegeben. Aullwartlgc Ännoncen- Aullräge ualiuiibekaituteii-tjerlaneii inteliien wir nur gegen tpreinumeeanda- Znhlung durch Briksmarlen oder 't-aneinjahtung. «eilt Sllde» kosten Io Mg. Inserate lur die Ntanlcg». Nummer oder nach einem geiitage die Petltjeite uu Pf. HU unerkannt l-tllitzütou lllrelLvn der onormor K.ui>vabl Itürtinrnm ^ 8rtLin, ptoxronübor «lein Xpst. 8oblo88v. tSri---iS-S--SS!!!-SL^LS!bf-S!<--»L^L-SLSL--LSSt^ibL-rh Itoiebtzto ^Uttienkl. Xoubviton. Lillixo kreise. Ssrnd. «üftlssr, MilnissMtr. 2 «I«UI 4Ilu>»rI»I. W'^-LL2Wt^WiLS-W!^!rmü,L--LLSS-r!SSL-S!L-d!iSlL-2^-S l ^r«tv ^trr8<Itenl)ivl-ILriiit11im^ Hru»« Mei««n«r, Irleu28ti'itt>8e >r. IS. tirrvIlUIltNN'8 Orlxlnnl veuttzekur kortvr Ilul/extrucl, irittvrHivr. Leiäo Uierv sinä On»im,l skoiu8b>.ishalimimx) unck uur bei obiger Oirmu. /u linde». jjj Itrlile Vrrganf»iui>alr »loil ckurcd lelrpdun vrrknnNrn Imustliausstruluien-Kelt« S»vit «Iviir I. OK1»I»< r «I. ^ bvttuitvii «lei» «liv Ilul-, 8<Mrin- um, kvl2nr»!rrvil-It»Mk «lLvqu«8 I-ippnuum Uelliv Vcrlt»ukdlo^3lk t.lu<1 Äuriä« 1>lepUon verkuuUtzv. 29 8e!i!oW-^r. 29 vi-j-L-vis «ivr düel»8. Itauk. Ar. 329. Wtttening vom 2«. Siodbr,: Barometer nach LSkar Vösolt, WaNsirasie l!»tAbetU>S> 74a M u.. seit gestern 4 Milt, gesogen. Thermamelroar. nach Rraumm! Tcmn. »»W.. „tedr.Temp. 7«W.. höchsteTemv. 12»W. -tid-Wind. giedrifl Aussichten für dcn 25. Okovbr.: West, stark, veränderlich. Nieder- > schlüge mit Sonnenschein abwechselnd. täller. ltl-1 Ikv, 25. Novbr. M ch-ii Amt veeeMr -kka»ii«»»v»1i4 »ot »11« „I»r«!n,I»«i X»« 1>» ilelitvi» ^ 1i» «I«r I2xi»v«11t1ou, HIar1«i«!utrt»!4B« I», ttu V1» I>ll«uii1^«u, kür ao^vürl« I»« 1 «>« »» IL»1»«vi I. r»«t,1a>«8l»Itv», ln» »»««tsoliei» ttvl« I»8«« d1«1« VL 1»1«ni>l8«n, I» «I«, «v8t«BB,-IIiiirar. II«i»»r«I»1« Li» 77 Lr. vx»I. »«la/uniclilak »>»3«»»»»»»»»«». Lxi>6<UtIt>u tlvr I)ik8<1uor' Xru ln iklitvn. Neucste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die Vcrathung ü er die dem kreise L?er-i0gtlmm Lauenburg octrouirte Üterwalluugs Verordnung fort. (Ls kam zu persönlichen Ncibereieu nvischcn dem Zieler Prof. kr. tzünel und dem nlteomervative» izreibändler von Mener-Arnsmalde. Letzterer machte Hänel wegen seines ztatbeder- lvnes lächerlick. kr. .<)ünel meinte, das sei undankbar, denn er habe für Mencr's -- von Mener's Witze immer das größte Ent gegenkommen gehabt. Daraus sagte Mcner wieder, dieser Don sei schulmeisterliche Uebcrhebung, ivosür er vom Präsidenten mr Ord nung gerufen wurde. Ferner beklagte er sich bitter darüber, daß ibm -väncl seinen neuen Adel vorwerfe. Schon im vorigen Fahre hätte ein Redner der Fortschrittspartei, als er von mittelalterlichen Raubrittern gesprochen, die Namen der von stückeritze, von Lnderitze und von Meucr genannt, kr. Hänel bestreitet, eine solche An spielung gemacht z» haben: obgleich nicht vom Adel, sei er dazu viel zu vornehm. Einriss beklagte sich über die plumpe Macht der Majorität, worauf Windtborst auf die Majorisirung der Zalßoliten binwies. Die Vorlage wurde einer Eommission zugcwiesen. Graf Wilhelm Bismarck, der Sohn des Reichskanzlers, bospitirt im Abgeordiietenbausc bei der deutsch-eoiiservativen Fraktion. Fm Reichstage gehörte er der Reichspartci an — Das PalcuS Raczimskl, wird dieser Tage an das Reich übergeben. Auf den Platz destelbcn kommt daS neue Reichstagsgebäude. Berlin. Der Rbeui ist wieder rapid wachsend. Die User .zwi'chcn Biebrich und Rüdesbeim sind überschwemmt und die Schifffahrt ist eiiigestellt. Der Main ist über die User getreten und daS Frankfurter Quai stellt unter Wasser. London. Die Eitenbabnbrücke bei Bromlan an der London- Ebatan - Doverbalm brach beute Morgen -mamme». 7 Arbeit« wurden getödtct und mehrere verwundet. — Am l7.November sind zwei Wallsischsahrbootc bei Port Aigenton mit 28 Personen ge scheitert. Nur eine Person wuroe gerettet. Petersburg Nach einer eben eingegangeneii Meldung aus Archangelsk ist aus der Petschoragegend die amtliche Bestätigung eingetrosten, daß ein Dampfer der dänischen Polnrerpedition, welcher bei der Fnsel Waigatz kreuzte, von Eis eingeschlossen, überwintert' Die Mannschaft ist gesund und mit lsinreichendem Proviant ver sehen, der Dampfer ist unbeschädigt. Petersburg. Am 22. d. fände» an der Petersburger Uni versität Unruhen statt. Die Anstifter derselben forderten zu einer Massenversammlung auf. um der Snmpatliic für die Studenten der geschlossenen Universität jinsan Ausdruck zu geben und gegen die Handlung ihrer Vorgesetzten zu protestiren. Es wurden etwa lOO Studenten verhaftet und die 14 Hauptaushctzer ihren Eltern zu- geschickt. Die Untersuchung dauert fori. Berliner Börse. Die heutige Börse setzte in Folge fester Pariser Abenvcourse und auf VcrstaatlichungsgerÜchte hin fest ein >md war recht belebt: später drückte ein starkes Angebot, gegen Schluß jedoch erfol >te eine leichte Erholung. Spekulative Banken waren Anfangs höher, mußten jedoch schließlich eine weichende Stellung cinnehmc». Niedriger waren von deutschen Bahnen Marienburger und ostprcußische. wohingegen Hamburger und Altona-.stielcr auf Verstnntlichunasgerüchle bin besser nolirten. Oesterreichische Bahnen bliehen meist mizieheud. Deutsche Fonds schwach, fremde indes; fester. Spekulative Bergwerke waren stark im Weichen. Ar-»Nnr, a.«.,24.November, «Ibend?. Sredt, 2td't,. Ttaoirbol», Lom< borde» 117'/,. «Ser Loose—, Ocst. Tilbcrrcnte —. Pohierreiuc —. Galizier 2S2V,. L-eNerr.Goldrenie — 4"/a Uiiq.Golbrci'.Ic . 7Icr Russenb0er Rillicn —. 2.OrIciilonicihe —. » Nencsie Ungar. Gotdanleibe — . 2. ^rienlanleilik . Nil» aarüch« Padierreuie —. Dieronio —. ilgiwlcr i«-!,. Gottbardbahn II 8.2t,. schwach. Wie». 24. Rovb-.'., Nbcnod. Credit 2.N,2:>. »taaUd. 044.20, Lomdaide» 12,7M. »tordivrsibatm 2--Marknolen Ü8.I2. Ilitg. Crcdii 2« üseiesllat. Pari«. 24. Novemdcr. tSchlnü.s Rente M,4a. Anleihe li4,:i2. Italiener »S,7!i. ^taaldbahu 7.18.7.:. Lombarden 291,20, da. Prioritäten 288. Sandler 2iä. Oefterr. Äoldrente 80-/,. gkst- Dresden, 25. November. — Sr. Maj. der König hat dem während der diesjährigen Kaiser-Manöver als Bahnhosskommandant nach Riesa befehligten Hauptmann z. D. von Egidn zu Bautzen die Erlaubniß zur An legung des demselben verliehenen Ritterkreuzes I.Klasie des Herzog!. Erncstiuischeu HauSordenS, sowie des Fürst!. Schwarzburgische» Ehreiikreuzes 3. KI. cithcilt, — Es wird uns als durchaus noch nickt für so ausgemacht bezeichnet, daß Rußland seine Gesandtschaft in Dresden ein- zielicn will. Augenblicklich macht nur die Wahl einer Persönlichkeit Schwierigkeit, welche einen so ausgezeichnete» Diplomaten, wie Herr v. Nelidom war, ersetzen soll. — Mit Sonntag den 26. November d. F., Nachm. 3 Ubr, schließt die Ausstellung der I. Serie der bildlichen Darstellung der Unisor in irnngs - Epochen der sächsischen Armee. Montag dcn 27. November Vorm, findet der Wechsel mit der 2. Serie — Ist. Falirlmndert bis auf die beutige Zeit — statt nnd kann sodann letztere von Mittags 12 Ulir an nnd bis mit Sonntag dcn 17. Dccember d. I. in derselben Weise wie die frühere Serie in Augen schein genommen werden. — DaS war eine Kirmes! Zu ihr konnte man mit gutem Gewissen Jedermann einladcn. Es rst hier natürlich die Rede von der Äirmesfcicr der Liedertafel, aus welcher erfahrungs gemäß die Kraftbrühe derben, volksthümlichen Humors in der co»- erntrirtcsten Suppentasclsorm ausgetragc» wird. DaS Gerücht, daß diesmal die Königin von Saba höchstselbst vom Hofthcatcr dem Schmause der Liedertafel einen Besuch abzustatten gedenke» brachte der letzteren einen ko starken Zustuß von Gästen, daß man zum würdigen Empfange der semitischen Majestät dcn geräumigen Ge- werbcnaussaal batte wählen müssen. Man spitzte sich zwar aus keinen Beitrag zur Lösung der Judensragr, aber da auch die Travestie der Favoritover Dresdens in Jerusalem zu spielen bat. durste »io» auf allerhand Pikantes rechnen. Das traf auch bestens zu. Gleichzeitig sei aber bemerkt, daß unsere zartbesaiteten Talinuo- Empfindungcu sich nirgends verletzt kühlten. Doch macken wir mit dem Berichte keine Mcnkcnlc! Erzählen mir fein ordentlich der Reihenfolge nach! Wie immer war der Fcstiaal mit allerhand Kirmcs-Sumbolen gar lustig geilt muckt. An U) mächtigen Tafeln ließen sich in dem schönen, aber etwas düster beleuchteten Saale (man hätte den Kronleuchtern cinLiäit! Mehr Lickt! zurute» mögen» gegen 6M frohgelaunte Menschenkinder nieder. Der Schmaus be gann mit der Wabl einer neunköpfigen Preisrichter-Fur», welche die gelungendsten Vorträge zu präiuiiren batte. Diesmal gab cs als Preise nicht allerhand Wild und Geflügel, sondern es strömte ein zeitgemäßer Wolkeubruch von LrocnSdekorationen in die ver dursteten Knopflöcher Hemieder. Ei» reizendes Sologuartett, das u. A. auch eine aumuthige Eomposition von Eurti jun. voilrug, cr- össnete die schier uiierschopsliche Reibe Iberis künstlerischer, theils humoristischer und lostümell origineller Au,sülirungen. Das drängte sich förmlich in lustigem Gewirre nach der Vorlragsbülmc! Erne Schaar munterer Gnmuasiasten stürmt nicht froher vom lateinischen Ertemporale zu dem Turnplätze. Bald persifiirte ein gewandter Redner, der die „fade Tonsteiei" haßt, die Schärwenzclci, die in Triiiksprüchcn mii allerhand Reipcktupersnnen getrieben ivnd. bald trat derselbe als verblühender Improvisator aut, bald süblten zwei durchreisende Künstler das dringende Bedürfnis;, die Evncertmasse auch ihrerseits zu vermehren. Dann producirte sich eine ganz er götzliche Tmsniusitantenkapelle in wahrhaft Mciiüiigm'icher Kostüm- treue und brachte einmal jene Fabrmarttsmusik wieder zu Gehör, die unser gestrenger prosaischer Stadtratl, nicht mehr ans den - Straßen duldet. Hierauf entzückte ein rasch populär gewordener Hostlicatcr-Komiker die Fcstgciiossen durch sauber ausgcfübrten Vor trag einer spanischen und einer preußischen Romanze und was der- istcichen ebenso künstlerische und musikalische Scherze mehr sind. Die ,!>> rösittürw-o des Abends bilcete aber die Travestie der Goldmnrk'schen Oper. Die Hauptfiguren spielten Aüadlcben, der Hauvtmann der Ferusaleiiur Leibgarde, die i'nbische Königin selbst, König Salomo und der Oberpriester vom Tempel des goldenen Kalbes. Die Parodie der Oper selbst rechtfertigte musikalisch nicht ganz die hochgespannten Erwartungen; nur einige wenige Anklänge aus der bekanntlich bestrickend schönen Golbmarrscken Musik wurden vcrwerthct. Um so lustiger war dieTravestie der Handlung selbst. Tasur nahm sie, als sie den modernen Tanz ums goldene Kalb geißelte, einen ganz erfolgreichen Anlauf zu einem ethischen Ziele. Die Zuhörer waren nicht gerade sehr erschreckt über den cigeulliinnlichen „Dialekt", in welchem die Personen ihren Raddan lo -ließen Nach einigen allerliebsten Scenen zwischen Salomo und Assadlcben und zwischen diesem und Sulamitb. der Lbcrpricsterotochler, erfolgte der Einzug der Königin von Saba. Das ist bekanntlich eine der imposantesten, glänzendsten und prächtigsten Darbietungen unserer Ho over-, aber auch liier „Ganz Fermate,» war aus den Füßen, um die Königin von Saba zu begrüßen". Die Fürstin erschien mit großem Gefolge und einer Reisetasche. Der Licdcrtäster, der sie darstellte, kopirle aufs Glücklichste unser Fräulein Malte», wie sie ihren Schleier Insiet, äußerst schämig tbut und in tiefer Ergrisienheit beim Gelange die Hände aus der Brust kreuzt. Nickt minder iülirtc ein Bühnen künstler dcn Assad in ühermuthigster Börsenjobber-Charakteristik vor. Der Lockruf der Sklavin Maroth wurde aufs Zündendste durch einen Hallololioh-Ruf ersetzt. ie Tendenz derOpernparodic kam im 2. Ait zum Durchbruch: Dem Tanz ums golonc Kalb, auf dessen Picdestal ein „Korszettel" prangte. Der Tanz ums golduc Kalb sei der Leitstern unseres Lebens. „Unsre Hoffnung ist der Korsezettel, alles Andere ist nur fauler Bettel". „Wartet ruhig, bis Fortuna lacht, daß Fhr Den und Fencn gründlich macht". Vor dem Kalbe ivollte nun der Hohepriester seine Tochter Sula- mith (übrigens eine üppige orientalische Schönheit und von einem Licdcrtäster ganz köstlich vorgefülirts mit Alias verheirathen. Denn „das goldne Kalb hat manche Ebe schon geschlossen, wo Amor nicht 'ncn cinz gen Pfeil verschossen. Mackst mir nur keine Fisseniantentc nnd reicht zum Bunde Euch die Hände. Sagt mir nicht Aber und n-cht Wenn — nimm sie Dir sie Du sie denn!" So redete der Hohe priester dem Assad ins Gewissen, da er seiner Tochter aber nur 50,MO initgicbt, die Königin von Saba jedoch 60,000, läßt Aff ad natürlich die Sulamitb fahren und will sich der Saba vermähle». Dieser faule Zauber gereicht ibm aber nicht zum Scbmeere. Denn der schlaue Obcrpriester bat in aller Stille die Wechsel AssadS auf- gekanft tauch in Ferusnlcm haben die Offiziere tüchtige Schulden- und so ist „der Kerl aus einmal pleite". Er muß schimpflich guit- Uren. Der 3. Akt gipfelt in dem Mlich persislirten Nicnen!an;e. Ein gewandter Liedcrtäster sülirtc ihn aus. Er muß Frl. Zink scharf miss Korn genommen heben, um ibrc graziösesten sE und verführerischen Posen so topiren ;u können. Die Biene selbst wurde — eine drollige Wendung! — von einer Sklavin cingebaicht und verschnabulirt. Der 4. Akt fiibrt in die Lüneburger Haide, denn Assad sucht dort eine neue Erwerbsguelle. Er will Oellicim gründen, findet aber bereits das „Bohrloch Nr. 3" besetzt. (Hier hätte man noch dcn jetzigen Oelheim-Cours: „5l Brief" uotiren können. „Denn rasffnirt ist zwar das Petroleum, raffinirier aber noch die Gründer", unter einer im Samum wackelnden Fichte haucht Aff ad »ein Lehen in dcn Armen Sulamitli'S und ihrer jerusalcinetlichen Kaffeclränzchcn-Sck»vcstcrn aus. Eine Episode bildete noch im 2. Akte das Auftreten deS Redakteurs der „Nachrichten von Fcrusalcm". ES wurde eine tzekanntc, auf den tiefsten Baß geschnittene Person Dresdens parodistisch vorgeführt, die — eine Anspielung aus die Ordcns- jägcrei bei den letzten Kaiscrtagcn — von 3 Hebräern bestürmt wird, ihrer im Festbcrichte rühmlich zu gedenken. - Die ganze Opcrntravestie entfesselte wiederholte Beifallsstürme. Ter Verfasser, .Herr Rechtsanwalt Er. Pötzsch, ward mit Hurrali gerufen nnd als ihm noch im Namen der dankbaren Liedertafel von Herrn Musikalienhändler Näumann mittelst warmempfundener Ansprache eine goldene Medaille verehrt wurde, schlug der EntbusiasmuS seine höchsten Wogen. Noch wurden zwei Liedertascljubilarc ganz artig beschenkt. Mit der Vcrtbeilung rer LrocnSdctorationcn — als Ordenskanzlcr mußte sogar der Verfasser dieses Berichts ttmgircn: (einmal, aber nicht wieder!) — schloß die prächtige Kii messeicr. — Neuheiten. Fn unseren Pariser Modebcrichten gedach ten wir der Beliebtheit des peljälmlichen Feder-Plüsches als ele ganten Besatz auf Mäntel und Kostüme. Diese Stoffe wurden selt ner fast ausschließlich in Berlin ans dcn Daunen der Pute (Trut hahn) gefertigt und zwar durch Aufklrbrn derselben auf Sbirtiua. Mehrfach an sie ergangenen Wünschen folgend ähnlichen P lüsch, jedoch in gewebter Art auS Straußfcdern helzustelicn. ist cs der Dresdner Straußfcderfabrik von MaxWedel gelungen, ein solches Fabrikat in einer ganz neuen höchst soliden Art berzustcllen. Ge nannter Plüsch wird in verschiedenen Qualitäten, die sich durch ihre Höhe unterscheiden, oder in verschiedenen Breiten und Farben her- qestellt. Der neue Artikel erfreut sich in der seinen Damenwelt schon jetzt reger Beachtung und ist verarbeitet in den meisten hieügen fernen Konfektionsgeschäften. im Detail jedoch bei Herrn Moritz Hartuna. Altmarkt 22 und Hauptstraße, .zu stndrn. Die Firma Wedel hat eine Probe ihrer Erniidung an F. Maj. die Kaiserin Augusta nach Baden-Baden gesandt und daraus ein sehr schmeichel haftes Schreiben von Herrn v. Niendorf im Namen F. Maj. er hallen , in welchem milgelhrilt wird, daß sich die Kaiserin iebr für diese Erfindung interessirt habe und dem Erfinder ihre allerhöchste Anerteunung aussprechen lasse. — -Herr Hoflieferant Bäumcher über sendet uns eine neue für die Kinderstube in h»gicni»chcr Hinsicht büchst werlhuolle Sangflasche, die mit beioadcrcr Vorliebe vom Publikum gekauft werden wird, da sie in ihrer helelnendcii Form sehr billig im Preise, n 25 Psg. ist. Die eine Schmalseite enthält die üblichen Gradstricke zur Beiirtheilung der Portionen und Zu sätze, während auf den Breilseilen Angaben verzeichnet stehen, weiche höchst wichtig für die Mutter und Pflegerin sind. So fielst ans der einen Seite das Gewicht des Kindes, wie cs am Schinne des l. Ins 12. Monates normalerweise sein soll, und die andere Seile enthält Angaben über die Zimmer-. Bade- und Milchteniperatur und über die Verliältniffe, in denen man bis zum 5. Neonat die Milch zu ver dünnen bat. — Von den jetzt täglich bei ihm einrreffenden Neu heiten prasenlirt uns Herr F. Mählcr (Wilsdniffcrstraße 26) einen in seiner Art originellen S p a z ie rsi o ck, der gleichzeitig eine Pseise, ein Feuerzeug, eine Benzin-Laterne »no einen Eis oder Bergstock in sich vereinigt, ohne in der Handhabung lomplizirt zu sein. Ter Land- und Forstmann bat öfter für die Gattung Spazierstöcke Verwendung, während derselbe für den Städter, be sonders für Aerzte, welche auf dunkle» Treppe» und dergleichen zu tlmn haben, da der Stock Licht und Laterne in sich schließt, sich auch nützlich erweisen muß.. — Das Tb an wett er, welches bei südlicher Windjirömung schon in vorvergangencr Nacht ei,»trat und sich im Lause des gestrigen TageS bei durchschnittlich II" R. Wärme sortietzle, hat den Schnee nicht nur in den "Niederungen, sondern auch in den Gebirgsgegen den weggeicl,molzen. Nur der Erzgebirgskamm vom Sctineebcrg bis zum Gcising glänzlc gestern noch im reinsten Weiß, wie man von der Waldschlößchenterrasse ans ganz deutlich sehen tonnte. Dnrch das unverhofft eingetretene Tl'amvctter sind viele gebirgischc Fuhr leute, die am Mittwoch mit Schlitten bis herein ins Elbthal ge fahren waren, in nicht geringe Verlegenheit gekommen, als am Donnerstag trüb bei der Abfahrt von hier die Schlittenbahn voll ständig verschwunden war. — Bekanntlich werden jetzt i»> deutschen Vaterland«: Gcldgabcn gesammelt, welche Fhrcn Kaiserlichen Hoheiten dem Kronprinzen nnd der Frau Kronprinzessin des deutschen Reiches bei Ge legenheit der auf den 25. Fnnuar künftigen Falircs fallenden silbernen Hochzeit zur Verwendung für gemeinnützige Zwecke nach dem Er messen des hoben Paares überreichr werden sollen. Diese Samm lung bat in der Stadt Dresden ein recht erfreuliches Ergebnis; gehabt. Es sind im Ganzen 10,216 M. 05 Pf., wovon jedoch die unvermeidlichen Ausgaben für Druck. Botenlöhne w. zu türzen waren, cingegangen lind zunächst an die Sächsische Dank zu Dresden abgeliesert worden. Auch von anderen Ortschaften der Kreishaupt- mäinischast Dresden hat die benannte Bank Geldsendungen erhalten. Fnsbeiondere haben Einwohner des platten Landes bis aus die kleinsten Beträge herab sich, ivic dankbar anzucrkenncn ist, air der Sammlung belhciligt. Nach den getroffenen Dispositionen soll die Sammlung in möglichst weiten Kreisen verbreitet werden. Fn der Tbat läßt sich auch der Zweck der Sammlung, der daliin gebt, dem kronprinzlicheii Paare Mittel in die Hand zu geben zu gemein nützigen und wvhllhätigen nicht aus einen Platz beschränkten lliileriselüiiungei! im großen Stile zmu Besten des deutschen Volkes, uur daun erreichen, wenn ein möglichst reicher Ertrag erzielt wird. Da die Sammlung bis Ende des Fnhres abgeschlossen sein muß, darf gehofft werden, daß in den Orten, in welchen sie noch nicht abgeschlossen ist, mit thuiüichster Beschleunigung der Abschluß herbeigcführt und die gesammelte Summe an die obbczeichnete Kassenstelle eingeliesert wird.. - .Heute feiert in stiller Zurückgezogenheit .Herr Friedr. Ferdi nand Flösset mit seiner Ehefrau, beide im 70. Lebensjahre stehend, daS Fest der goldenen Hochzeit. Der bis vor wenigen Fahren als Stadtökosiom und Feueilösclidircctor in Dresden tliülig gewesene, leider vollständig erblindete Fubilar, ist mit der Ge schichte unserer Stadt innerbalb eines Zeitraums von 30 Fahren nu>s Engste verwachsen, hat aber seit einiget, Fahren seinen Auf enthalt i» Berggießhübel genommen. — Bezüglich des neuen 2kal>rnngsmittels Oa! iia z»,rm. weichest in neuester Zeit selbst von aneriannten ärztlichen Autoriläten be sonders empfohlen worden ist, äußert sich die deutsche „Warte" in folgender, jedenfalls sehr beachtenswerttien Weise: Fn echt amerila- nischer Planier wurde ein neu imporliites „Nahrungsmittel" von jenseits der Salzslur!' nickt blos an deiiT'IiischlagiliNle!! der Reichs- bnuptstadt Berlin, in zehn Dutzend Schaukästen hervorragender Han lmigen, sondern soiort einer ciimeladenen Gesellschaft von 2,100 Mann im Wintergarten des Central Hotels in Berlin als billige Speise „für den armen Mann" angchott'n. Diesmal bat die Reklame über Vas Ziel hinausgeschossen! Man ist denn doch in der Stadt der Fnkclligcnz, die von den Segnungen der Reblaus und des Kolo radokäfers „von da drüben" sattm,» unterrichtet ist und soeben mit Freude und Geniigtlmuiig daS Fmport-Verbot trichinöser amerika nischer Schinken begrüßt, endlich so weit insormirt, um dcn offen kundigen Schwindel zu verachten und zu verlachen, selbst wenn er die Dreistigkeit hat, mit dieser kühnen und rücksichtslosen Verwegen heit nuszittreten, wie es i'arii" zmro lick» eclaubl! Ein Wort für Tausend und für Tausende. ^,ttiitäkspo!izeilick>e Verbote gegen Ösrneck Hess cristircn schon in Deutschland. Leider »och nicht überall. Aelmlichc gegen s-'arno pur., müssen sofort folgen, denn — abgesehen von allem schleckten Geschmack und der vollständig in der Lust schwebenden Sicherheit irgend eines Nälirwettbcs — iit festzustcllcn, daß cs in Amerika leine behördliche Fleischbeschau giebt. Es liegt also evident auf der Hand, daß unter den Tausenden von Rindern, die man i» jenen Steppen, wo teine andere Verwcrthung für sie möglich ist. todtschlägt. um sie zu „Biichsenstcisch" zu verar beiten und damit den gemüthlich tausenden Europäer zu beglücken, aucki sninmttichls verseuchte Viels mit untcrläiist, das uns in dieser geschmackvollen Form geboten wird. Fa, wollte man selbst an diesem gerechtfertigten Mißtrauen nbstraliircn, so ist es mindestens ein un erhörtes Wagnis;, solches „Zeug" zu genießen, wo wir mit Abscheu die Milch perlkrankcr Rinder von uns weisen, weil cs wissenschaft lich noch gar nicht seststcht, ob nickt die Ueberlragung der Tuberkulose damit in irgend einem Zusammenhänge stellt nnd jedes im Zustande des ersten Stadiums einer Lungenkrankbeit als insinrl erkannte Vieh von uns mit Widerwillen zurückgewicscn wird. Dabei aber weiß man, daß jene Steppen. aus denen das »Ourns pura kommt, die entsetzlichsten Heerde aller Seuchen sind! Da ist nicht von Miß trauen die Rede, — da sprechen unwiderlegliche Thatsachcn. Von der Nahrkraft dieser neuen Anpreisungen wollen nur gar nicht reden — eS wird elendes Weh geschlachtet, folglich ist diese Nährkrast gleich Null! Tag ganze Manöver verdient eben nichts weiter, als eine pereiiustoriscke Abkertiauna ein kür alle Mal! l
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