Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188211219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-11
- Tag 1882-11-21
-
Monat
1882-11
-
Jahr
1882
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»IR», »HI Mitten,nq vom eo.Novl-r.: «aromcicr »ach v«fa> S>ög'It. WMlfttolic iS i-.-„,c»d) > , q,„.-,kjtttt.,„ sg,-x,,-n ->I - qg,'g ..'„.„NM -»»>* "LdI-» 7I-i M » , tttt ,ie-ur» 7 MM. o-ä-iltt-i! Ti>c>iiwin»l!v<>r. Iiari, RlMimiu !cme. -illüfieiilcll IIN bi» , I. .-I0l I >.. in, »Whig, giinttcb Ilstbe, i 4»W.. niedr.'rein». 2'.»«.. >>i',»nr rem». «-W. «,'!> Milch, ü>c!>c«i. ss'ledcrlck'l'iqe. ^emveratur wenig verändert. etwas Tieustasi, Nnvbr. ü-croniwonttchcr iiicdiicicur für Pvltltschkü ttr. gmil Bicrcß i» Ticedcn Etwas Verzwickteres als die preußiichc Steuerpolitik lässt siel, kaum denken. 2lußcrpreußische Zeiliiiigülcier resp. Steuerzahler miissen gehörig anspasscn, um nur zu erkennen, worum co sich eigentlich lnerbci handelt. Diesiü mülstamen Gcschästes aber kann man sich »m so weniger entbrechen, als die Finanzen des ersten deutschen Bundesstaates mit den Steucruerhältuisien des Reiches so unlösbar verbunden sind, daß sogar aus der mißlichen Lage Fcner die prenistsche StaatHregicrung die dffothwendigkeit Iierleitet, die Reichshüse in Anspruch zu nrlnnen. Versuchen wir es, nach Abschncidung alles verwirrenden Beiwerkes den .stein aus der Hülle zu schälen! .stierst wurden in Preußen dauerno drei Monatsraten aller Steuern bis zu 6000 Mark Einkommen erlasse». Zweitens ist dann eine vierte Monatsrate eben di ser Stevern einmalig erlassen worden. Drittens soll nun diese vierte Monatsrate dauernd erlassen werden. Viertens endlich will man die vier untersten stlassenslcuerstusen übcrbaupt steuerfrei lassen. Der Wohlgeruch, den dieses Steuer- Erlaß Bougiicl ausströmt, crbält aber sofort einen sein verdächtigen Znsatz, wenn man stört, daß der Staat dazu erst das Geld stak borgen müsseil und noch weiter borgen will. Da aber das Vcr- sastren, ein ununterbrochenes Desieit chronisch durch Anleisten zu decken, schließlich die Slaatsfinanzen der galoppircnden Schwindsucht zusüstren »ruß, so sielst sich Preußen nach anderen Hilfsquellen um. Tie eine dieser Hilfsquellen findet Preußen in der Einsiistrung einer Schankstnttenstcuer und Tabatlieenzgehülir; die andere stosst es in der Bewilligung neuer indireeter Reichssteucrn durch künstigr Reichstage erschlossen zu festen. Die eben crwästntcn neuen vreußischen Landesstenern aber sollen zuirächst nur provisorisch zur Erstebung kommen, bis das Reich dieselben für sich verallgemeinert. Das ist der ziem des Scstolz'schen Stcuerprogrammcs. Ter Leser wird gestcsten: das ist ja ein ivastrcr stuäucl verwickelter Schiebungen. Hat man cs denn aber nölstig, ein solches Stcuerlabminth zu be treten, in dessen Hergängen man auf Schritt und Tritt dem einzigen Verlangen: Bewilligt mestr Steuern! begegnet ? Nein! Tenn die Vcrworrcnstcit dieser Steuerpolitik wird nur durch istre Ungerechtig keit übcrtronen. Wie leicht aber wäre cs, die Finanz! edürsnissc Preußens und des Reiches aus gerechter Basis zu ordne»! Das Verlangen, die schwer aus den untersten.stlassen der vreußischen Bevölkerung lastende dircctc Ltaatsslener zu ermäßigen, ist an sich nur lobenswertst. Fn Preußen betragen die leiden niedrigsten Sätze st und 0 Mark, und das will bei den erstöstten Lcbcnsmiltcl- zölleu wostl Etwas besagen. Fallen mit der Beseitigung der Stcnersätzc von st. 6. ja auch von 9 und Ist Mark zahlreiche Exekutionen wegen unterlassener Steuerentrichtung stinwcg, dann um so b-'sscr! Der Steucr-Erckutor wird nicht länger den ärmsten Volksklasscn Mobiliar abpfänden für Steuerreste von Pfennigen, deren winziger Betrag für den Wostlstabcnden bedeutungslos ist, dem Armen aber oft die Ernährung eines Tages bedeutet. Dies zugegeben, so muß man aber sofort stinzusetzen, daß das eine Mittel: das Geld zu dielen S cucr-Erlasscn erst bei den Bankiers zu borgen, aller gesunden Finanzwirt',schalt widerspricht, stein einziger deutscher Staat bat denn auch dieses wunderliche Versastrcn Preußens nachgenstmt. Das weitere Auskunftsmittcl, den Ausfall daneben noch durch neue preußische Steuern zu decken, begegnet aber gleichfalls Icbstastem Widerspruch. Dieser richtet sich insbe sondere gegen die Einsüstrung einer Licenzgetülir aut den Eigarren- verkauf. Bereits einmal statte Bismarck diese Maßregel vorgeichla- gen. Aber er fiel damit durch. Es war, als er vom Reichstage das Tabaksmonopol forderte. Damals veranschlagte seine Vorlage den Ertrag dieser Licenzgebühr bei einem Minimallatze von jästrlich 10 Mark, und da cs in Deutschland st60,000 Tabaksgcschästc gäbe, fürs ganze Reich auf, stochgerechnet, st Millionen, wovon Preußen etwa 2 Millionen beitrage» würde. Ter Reichstag strich aber die betreffenden Paragraphen der Monopolvorlage einstimmig. Fetzt verlangt Herr Scholz diese Eiecingebülir lediglich für Preußen, meint aber, daß sie stier bl Millionen cinbringen würde. Al>o 1879 sollte sic in Preußen st Millionen, 4 Fa st re später das Vierfache abwcrfen. Wie ko: mt man auf diese Ziffer? Der Tabakslieenz- gcbüstr sielst aber noch der weitere Einwand entgegen, daß man sic als einen Vorläufer des Monopols betrachtet. So wird schon des- balb der preußische Landtag sich schwerlich als Sturmblock für das Tabaksmonopol gebrauchen lassen. Was bleibt nun aber zu tstun, wenn sowohl das Nebeneinander non neuem Schuldcnmachen und Steuererlassen als ungesund abge- Icstnt, als auch die neue Tabakliccnz- reich, die Schankstcucr als un- annclimbar befunden, wie endlich die Aussicht auf abermalige Be willigung indirekter Steuern durch den Reichstag als trügerisch er kannt wird? Die Sache ist wirtlich einfacher, das Hilfsmittel liegt nästcr, als man glaubt. Entsinne man sich doch, daß das Reich jetzt den Zuckcrfabrikanten infolge des schlechten Zuckerstcuergcsetzcs ein Fastrcögeschcnk macht, daß dessen Zurückziehung allein aller Finanz- notst Preußens ein Ende machen würde! Dieses Geschenk betrug in den letzten drei Fahren durchschnittlich 25,300,000 M„ im nächsten Fastre wird es sich aber aus 33 B Milt, erboste». Mit der Besei tigung dieser Ungerechtigkeit bat ,edc Steuerreform anzusangcn. Der zweite Schritt aber ist die Einsüstrung einer prozentuale» Böisen- steucr. Auch stier sind Millionen für das Reich zu sis .cn. Fn Berlin aber stütet man sich stöllisch, der Hochfinanz auf die gcestrtcn Hüstncraugen ,u treten. Lieber belastet man den Gewerbebetrieb des kleinen EigarrenländlerS und Schanlivirtstü mit drückenden Steuern, lieber mutstct man dem Reiche die Vcrincstrung der Lebens* mittelzöllc zu, als daß man den Börscnfürstm eine angemessene Ab gabe von ihren oft riesigen, meist mühelosen und nicht selten schnöden Einnahme» zumutbete! Las ist ein Mchverställniß, wie es nickst schlimmer gedacht werden kann. Es bat heute denn auch den Anschein, als ob der neue Finanz- minister Scholz mit seinein Steucrprogramm kein Glück bat. Die stonservaliven im Abgcordnctenstause, soweit sic nicht gouvernemen- tale Ziestpnppen, sind entrüstet darüber, das; man das arme Volk mit erhöhten Abgaben von den Lebensmitteln belasten, dem kleinen Tabakständler und Gastwirtst eine neue Gewerbesteuer aus legen. aber vor den Börscngewinnsten sich scheu vorüber drücken wili- Fa, sie gehen sogar soweit, außer der Börsensteuer noch eine Per mögenssteuer zu verlangen. Diese, in Verbindung mit einer Erb- schaflsteuer. würde allein genügen, das Loch zu s!op>en,das im preu ßischen Staatshaushalte der Wegfall der untersten stlassensteuerstufen reißt. Tie Liberalen aber und die Fortschrittspartei wollen das Großkapital und die Börse möglichst schonen, sie weisen auf die dringende Reform der Zuckcrstener hin. Das Ecnlrum bat ebenso wenig Lust, das Volk zu belasten und rügt die Unklarheit und Ver worrenheit des ganzen Stcuerprogramms. Dasselbe sielst sich daher einem streuzseuer schmier und treffender Schüsse ausgesetzt. Ter Schluß, den man als Volkssreund aus alle dem zu ziehen hat, ist einfach der: Preußen mag zur Deckung leineS Staatsbedarsü und zur Entlassung seiner ärmsten Bürger von den drückendsten diretten Steuern zunächst bei sich die Einkommensteuer verbessern, cinc stnpitalrcnten- und eine Erbschaftssteuer cinlüstren, sodann aber beim Reiche den Wegfall der ungerechten Zuckeraussulnuelgütungen und die zeitgemäße Reform der Zuckcrsseuer, endlich die Eintüstrung einer prozentualen Börsensteuer beantragen. Dann ist Geld in Hülle und Fülle da. Dann braucht man nicht erst Millionen zu Steuer erlassen zu borgen. Dan» drückt inan nicht zu Gunsten der Zucker- könige und Börsenfürsten das Erwerbsleben und die Ernährung des kleine» Mannes mit neuen Acetsen. Tanu nähert man sich dem obersten Grundsätze jeder Steuer: der Gerechtigkeit. Will man das nick t, so muß inan dafür seine besonderen Gründe staben. Nenne man sie! Hält man damit aber stirst.r dem Berge, so durchschaut das Volk sie trotzdem, denn hinter den Bergen wohnen auch Leute. Und sie sagen, weg mit allen die>en,^Nrivrrreuen Steuerprojckten! Nebmt das Geld, wo es gerechtcrweisck'chiid bei einigem gute» Willen >o leicht zu nehmen ist, unS aber laßr ln Ruhe! 'Nrrirstr Tclkssrammr der „TrcSvnrr Nnckir." vom st(> Novbr. Acrli n. Die staiscrin Augusta kclirt Anfang Tecembcr nach Berlin zurück. Tie stur brachte wohl einige Besserung, indes» keine Genesung. B crli n. Tic staüerin begiebt sich Mitte dieser Woche von Baden-Baden nach .stöhlen; und trifft Anfang Deccmbcr wieder in Berlin ein. Tie stur hat zwar einige Besserung, jeooch nicht die Genesung zur Folge gestabt. - Die „Nordd. Allg. Ztg." dementirl, daß Finanzminisler Scholz aus die 'Absicht einer Erhöhung der Lottcricloose von 95,OM aus 150,000 Stück zwar scinerieits ver zichtet stabe, dagegen einer enlipreckiciiden Anregung auS der Milte des Abgeordnetenhauses gern zu folgen geneigt wäre. — Se. Maj. der stönig und Se. st. Hol,. Prinz Georg von Sachsen statteten gestern dem General der Fnsnnlcric und Gouverneur v. Jianseck» Besuche »st. Berliner' Börse. Fu den leitende» Spefuststionspapieren dauerte die Baisse fort, weitere Eoarsciilstußen wäre» die Folge» uainliatter'Blaukoastgaben. Dagegen inachle sich ein Umschwung aus dem lokale» Markte stcmerkvar. Enciibastiie", Fnoussrieu und Bergwerke erfreute» sich vielfach stesscie» Fntercsses und konnte» ihre Eourse vielfach erhöhen. Zum Schluß befestigte sich die Haltung anch aus den anderen Gebieten Maricnburgcr wur: en l Pioecnt, Ostpreußen 2 Proceist besser. Oererr. Bahnen ziemlich fest. Franzosen lG Marl inalter, Lombarden G Marl büber. Enorme Nachfrage war nach Gollbardakk>en, io daß oeren Eours um 7G- Pracent stieg. Bunte» auogefprvchen malt. Ereditaktien verloren 4 Mark. Diskontobank nnverändert. Fonds, in- wie aus ländische. still und wenig verändeit. Fnbustrien und Bergwerke thcilweise brsscr. Ara»»I»>> a.M.,e->-.Nol-kmi>cr, e-!c»»r>. Urel-ttSil g. Tttxm'bal», Ll>»i- lxirdcn -iz-crvooic--. Lc». LM-c-r-'-ic —. Poi-Xirciilc —. SMttzicr 2ee>,.,. ckciicir.o-r-ii'r.nie — 4--/„ IIn,,.v-ol!>rk!.: —. 7icr Siigici, —. i-on üttißcii —. 2.c>icitt»»ici>>c —. - Ncucßc »»„»>. s-oNanIc-i-c —. o. LriciilaiittUit . Uu- ViN'icrrciue —. Tttceino 0a! i-ic> <>>>'»>,M.1II. evicii. au. a.ai'Ir.. rtt-.-iw',. i!ici»l e-itzni.I-. ez.r.io. v>-uu-a>diii n>7,-0. Nori-wcstt-lttai M,nli>>'ic>i 7,!».z7- Mai. i!nkm 7'i -'s Nullia Pur>», eu. -CUiiiili.i üttauc 7a.7.'. Anlc>iic Ii:!,7u. ^iuttcucr »0,17. Tttinl-U'olm 7aä.on. v-'Mbardcn v-7.:,->. Priorittitc» v->s. Stßlplcr o:»-. Lcsicrr. 0!r!k>iriuc ÜSc>U.lNi>. vokalcS und Lijchsijckcs. Se. Niaj. deckst ö n ig ciiipfiiig gestern früh den Gen.-Ltn. von Verb» und den Obersten stüstuc teS st. pr. striegs-Vtinisserium, welche Se. Nl. aus dem Feldzug G70 71 ber näher kennt, sowie mehrere andere Herren. — Der zum Leutnant ernannte Ü'jubrige Prinz Map stellte sich gestern seinem erlauchten O steil», S. Ma>. dem stönige Albert vor. Er trug die Uniform des Grcnadicrreglmellts Nr. lol „stacker Wilhelm", dem er zugesticilt ist^und war von dessen Osterst, Baron ö Bmn, und seinem Erzieher, -Lchützcnbauptmann v. Oer, begleitet. Tan» sustr Leuinannt Prinz Max »ach der stoniinandantni, um dort seinem Vater, Prinz Gcerg st. H., Bericht zu erstatten. - F. M. die stönigi» beehrte ge.er» Miüag die ncucinge- richtcte vermanente stlinslausslellung von Ernst A rno10 auf der Schloßstraßc mit ihrem Besuche. — Der stanzleisckrclär Scnfscrt bei der Anilüliauptmann scha't Zwickau ist in erneuter Anerkennung seiner langjährige» pflichtgctrcuen und ersprießlichen Wirksamkeit bei seinem Mjälirigen Dicnftjubiläui» d>rrch daö Ritterkreuz 2. stlassc des Albicchksordenü ausgezeichnet worben. - Das Schneetieibei! ani vorigen Freilag ickiien aickungs die kaiserliche Hosjagd in der Schor-liaidc in der Nlark z» ste- cinträisttigen. Doch stesterte sich das Wetter ntlmätig. Fhrc ssNajc- stäten der stacker Wilhelm und stönig Albert sulirc» von der Eisen bahnstation Britz in einem gcichiossenen vierspännigen Brougham »ach de», Neiidezvous-Platze, in einem cstcnsalls nicrivännigen Halstwagcn der deutsche stronprinz mit dem Großfürsten Wladimir von Rußland, im offene» Fagdwogen die üstrigen Gäste. Fe nu er der Fagdzug dcni Fagoterrain kam, desto Heller wurde der Himmel, und als man am Rendezvous-Platze angckommcn war, statten Wind und Schneewehe» ihre iwerstittliche Tbätmleit eingestellt. Das Rendezvous war in einer fcharsen Thaleinbuchluiig. Hier war im Tanuengrü» die Früststücksstütte erlichtet, al gestauene Baumstubsten dienten als Sitze, stier war auch die Hofjagdküche etabüit. Das Frühstück währte gegen eine halte Stunde, dann eriolgte der Ausbruch; dem stacke» und seinem stöniglicl cn Gaste ritten der Oberstjäm-rmeistcr Fürst Plcß und Hüijägermeckier von Heintze voran. Ter 'issnlb war rwäckitig, bas schimmeln- c Weiß des Schnees lag aus den tieigrünen Zweigen, er Halle sich »l er alle Wege^ gestrcitel und rnl'te wie Blülhenichiue ans alten Büsche». Ter Stand des stack'ers ertiob sich üster einer t einen Trevpe, war bedacht und mit Taniiciireis verblendet, ebema der Stand des stönigs von Sachsen, fflecbts »iid links an die beiden Majestäten reihten sich die Stände der übrigen hohen Gäsle, im Gan en vier zehn, der Eeremoilie des Waibes l>alten ber Obersljägern.eisler nnb L bersorstmeistcr von Alvenskeste» zu ivartcn, indem sie rie Heiden Ntonarchen an ihre Plätze geleiteten, die übrigen Gäste wnrden vom Hotjägermeister von Heintze und dem Forstmeister von Stünzner icchts und links von dem .stacker und dem stönig gestellt. Es war ein Lappjagcn ani Roihwild: etwa leck zig Stücke waren eingeslcUk. baruntcr eine Anzahl starker Hiriche. T>r stacker gab ffi Schuß ab, er batte 12 Stück liegen. Ter stönig von Sachsen hatte zwei jagdbare Hirsche geschaffen, im Ganzen waren deren fünf eriigt. Nach zwei Stundcn ziemlich lebstaiter Feuerthäligkeil war die Fago astgeblasen. Tstalein zwilchen sehr scharfen Terrain- ailsschnitten nahm ber Fagpzug seinen Weg nach dem User des Werbelliner Sees. Das Dunkel des Abends war im Einbrechcn und von dem User des S--es leuchtete dem ankommenden Zirge steiler Schein von angczündeten Feuern entgegen und ringsum am liier, aus dein ticsdnnkeln Forst slammlen rolst lohende Feuer aus. Ani User lagen vier ticine, elcganle Dampser, die den Beamten ber R gierung ans ihren Ervcbitione» zu Wasser dienen. Derjenige, welcher den staiier und ^ie fürstlichen Gäste über den See tragen sollte, war festlich geschmückt, die glosül erdachte stajüle erleuchtet. Unter einer Ehrenpforte hindurch begast sich der staiier mit seinen Gästen in daS Funere; auf den anderen Fahrzeugen folgte die Be gleitung »nd Fagdstedienung mit dem erlegten Wilde. Fn cckier tiilventormigeii Feuerlücke zog sich die Fagcsiotille durch den See dis zum Landungsplätze. Graste F uer und Fackeln gezeichneten den vom Ufer auswärts führenden Weg durch de» Wald bis zun: Fagdschloß Hubcrtnsstock. Der disvonible Raum reicht für die Beherbergung einer großen Anzahl von Gästen nicht auS, daher auch die größere Serie der Fagbgüste des staisers für den zweiten Fagdtag geladen war. Als der staiscrli.be Fagdhcrr vor dem Jagdhaus vorsustr, tönte ihm die Fanfare des Fürstenruses, von : den jungen Forstleuten geblasen, entgegen. Am Eingänge zu dem Hause liebliche Mädchcngestalten, die dem staiier Blumen über reichen — Licht durch affe Fenster — und ans diesem Liebte die Atmospbäre erwärmter Gastgemächer für die ans den Pelzbüllen sich loslösindcn Fagdgästc. Wagen, von denen das Wild abgcladcn wurde, lebhafte Bewegung von Menschen, die var dem gtülienden Feuerscheine schattenhaft vorbciliuichcn — um das einsame Forslliaiiü im Walde war es am b nnklenNüvcniberabenre licbt »iid laut geworden, lieber den 2. Fagdtag liegen uns noch nicht Berichte vor. Am Sonntag Vormittag cmvsing stönig Albert, nach Berlin zurück- gekehrt, in seinen Gemächern im stgl. Schlosse, nach der Rückkehr ans der Messe in der St. Hcdwigski'chc, die stgl. säckn. Bundcs- ratsts-Mifffüever in Audienz und nabm soda nr die Meiningen der zu den iniiitärischcn Fnilituten imd llnte- richlsanstalten nach Berlin kommandiiten stgi. sächs. Osssziere, im Beisein des Ntckitärbevoll- mäckiügten Obersten v, d. Planitz entgegen. Um II Ubr begab der stönig sich in Begleitung seines Gesandten, des wirkl. Geb. Ratbs v. Noilitz-Wallwitz, des Obersten Edler v. d. Planitz mid seines Flügeladjutanlkn Niajors v. Malortie nach dem neue» Museum, wo er unter Fnbrung des Generaldirckto S der stgl. Museen, geb. Regiernngsratli I)r. Schöne, und des Direktors Livvniann die Ha- iniitonsamniiung in Augeiiicbein nabm. Um 1 Ubr stattete Se. Maj. der stönig den vreußischen Prinzen und Prinzessinnen, sowie den gioßiürstl. Wiadimir'ichc» Heriichafien Bcckicbe ab. Dann fand Galatasci im stgk. Schlosse statt. Abends erfolgte sie Rückreise des stönigS und des Prinzen Georg von Berlin nach Dresden. — Die nächste öffentliche Sißnng des Bezirksaus i ch u s s es der stgl. Amlöhau'stiiianiischost DresbenFlicustadt sindet Donnerstag, d. 23. d. Nl. von Vorni. 9 Ubr an stall. - Das Oberianbesgelichl zu Niünchen hat jüngst entschieden, daß die in einer Eifenbahii-E-gitraliverkstätte veianstallete Ans- ivielnng einer steiveglicben Sache keine öffentliche Lotterie sei, da bei der koiistaiilte» Beschränkung der Loosal gale an die in der Eentralwe kstättie befchästigten '.'libeiter dos Meitmal einer öffent lichen Lottericsestlc. — lieber den von den sächsischen Gerichten steckbrieflich vcrfclgten Rdaksebiildireklvr H o r ch e ;u L cisnig schreibt die „Hess. Morgenztg.": „.starl Horcbc >var einst ein Mnsterichüh'r des stasseler Gmiinainiiiis, oer eine.stlassc, die O berteikia, übersprang iinv im Alter von 10 > Fabren zur Univcrsilrt ging. Doit erfaiinlen vieic seiner storvsbrüdcr fein lioliles, zum 'liiedrigen neigendes Wesen, aber erst sein Leben als Plärrer und B'brer in Bockenbeim gab dem stoips, welchem er nngebort batte, die änäeie Handhabe, ilm als cbrlos ansznflaßc». Trotzdem er leine Stelle in Bockeiilieim wegen übnlicher Dinge, wie sic ihm jeßt in Leisnig voigeworien ivelbea, hatte aus- geben müssen, war es ihm doch möglich gewesen, an e.nem srcmden Orte sick> zum Realschuldiiektor wäl-lcn zu lassen." - Der l. Dresdn e r F r a nen Bilb u n g s v e r e i n ci- öffnet demnächst einen stiiiins -m fflnsbilbnng von Hand» a r st c it s l c st i e r i» n e n <s. Fnierat >. - Die Stiftungsfeier des Drcsancr Manncrge- saiigvercins bat sich immer der regsten Theilnastine eines ge wählten und zahlreichen streckes von Gasten »nb Freunden dcL riffirigen Vereins erneut, so auch der vorgestrige sechste Geburtstag, dcs unter der tüchtigen nmfisa'ckck en Leitung des Hcnn Hugo Füngfi ficbenden. siimmlick und nominell funk nngeinnchsei.en Vereins. Um be» zur Austübrung gelangenden Mannerch-ilen. Ostrvßcr Schifscr- »>ib Winzerckior a. Lorelev v. Nz. ffirnch. zweier Männerquartcltcn ,i i ipz-II.i von stremser »nb Dregest, Tuniierbaiikett v. E. M. v. Weber und altilaviichc Tanzlieder, anang v Fünqst, eine gern ge sehene Abwechslung zu geben. halten i^' z>"ci Schülcriiinen dcS Frl. Götze, die Damen Dcdekam unb Schräder zu recht wackeren Gelange, wrt>ägen. Herr Bauer »» virluoien Flölenvorirägen und Hen Rob. ssNeinhold zu den ttciickcst geil>ngeiicn Barilon-^oli stc ,c>> finden kasscii. ^on den Niänneigelängen wirtte ganz mächtig Web er's »rurnicrlanlcl: und die Estöre van Bruch, stimmlich seslge- schloflen dein Dirigcntenstnbc iolgerid, init deutlicher Ter-auSsprache und seiner Nüancirung. Originell und lieblich sind die Tanzweifen. welche das exakte Piaiio-Aeeoinpagnenient rhntlnnisch wesentlich unterstützte. Von de» Sovranliedern entzückte namentlich Füngst'S „Selige Null" >uit dem allerliebsten Text von S. Brand, wählend die Duette sür Fraileustlmimn an übergioßer dleiigstlicickett ber Aussührendcu litten. Dem musiknlischen TI>eile beü Festes schloß sich die »ou ca. 2> o Tl eünel ine::i iregnci.knte Ta-et w>, iveiche cni lieblicher ilranz fenigeichniückler Damen in Irolrester Sckmmnng
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite