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- Erscheinungsdatum
- 1882-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188211188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-11
- Tag 1882-11-18
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Monat
1882-11
-
Jahr
1882
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rrr. — Da« Stadtver ordnete nkolleai»m»ird ncÄin seiner gegenwärtigen Zusammensetzung die Reform de« siästischcn AtzgadenwesenS derathen. Es handelt sich betanntttch darum, di« Zahl der mietdzinSfteuerfrei zu mschenden Ousrtierr rr< lieblich ,u »ergrößen, und ebenso die Zahl der Wohnungen t» «er- mei»r«n. die zu eemStziatr« Sähen für MiethztnSfteuer derangezoaen werden sollen. Der Ausfall der Steuer soll durch Echöl-ung der Steuer auf einige V,rzchrung«segenflä»>d« gedeckt werden. — Voearstern Mittag traf Staatssekretär vr. Stephan, -re., »u einem Privatbesirch in unserer sächsischen Residenz ein. Dcneldc wurde am Leipziger Bahnhof von Herrn Oberposidirektor Geh. Oberpostrath Zichüsckmer am Leipziger Bahnhöfe begrüßt. — Es ist wobl Bielen nicht unbekannt geblieben, wie ungünstig sich der Centralaucischuß der Berliner ärztlichen Bezirksvereiue und neuerdings auch der hiesige ärztlickx Bezirkovereinüberdie Samariter- schulen ausgesprochen haben. Ibre Urtlzeile lausen auf die Be fürchtung hinaus, daß durch solchen Unterricht Pfuscher herangcbildet werben könnten und dadurch das Samaritertbum statt einer För derung des öffentlichen Wohles eine schwere Schädigung desselben bedinge» würde. Diese Argumente dünken uns doch aus sehr lockeren küßen zu ruhen und deuten aus Außerachtlassung von Umständen hin. welche geeignet sind, das Institut der Samaritcrschulen nicht nur als ein höchst segensreiches, sondern vielmehr als ein für die Wohlfahrt der Menschheit geradezu notlnvendigcS und selbstverständ liches Institut erscheinen zu lassen und alle engherzigen, durch Standesinteressen beeinflußte Bedenken und Einwendungen hinfällig zu machen. Die Samariter-Instruktion ist nicht« anderes, als die Instruktion der Krankenträger der Armee ans Eivilverkältnisse an- äewendet. Seit 30 Jahren werden bei säst allen Armeen Mann- schatten für die erste vil'e ausgebildet und daß sich diese Einrichtung bewährt bat. haben die letzten Kriege zurEvidenz gezeigt. Niemandem ist es in den Sinn gekommen, zu behaupten, daß aus diesen Kranken trägern, wenn sie r» ihre Heimath znrückgekchrt, Pfuscher werden könnte». Eher ist dies bei anSgrdildcten Krankenwärtern. Pflege rinnen, Larareth- und Heilgehilfen zn befürchten, die eine viel weiter gehende Ausbildung erhalten. Die geringen anatomisch-pknsiologischen Vorkenntniffe, welche die Einleitung für den Samaritcr-Unierricht bilden, muffen ja im naturwiffenschafllichen U'tcrricht j c de r Schule gelehrt und könne» bei jedem gebildeten Menschen eigentlich voraus gesetzt werden, während der übrige Theil des SamaritcrnnterrichtS sieb lediglich darauf erstreckt, wie bei plötzlichen Perunglückungrn weiterer Schaden verhütet, wie ein Verunglückter auf zweckmäßige Weste möglichst bald der ärztlichen Hilfe zuzusühren sei und wie in einzelnen Fällen Lebensgefahr noch vor Ankunft, des Arztes ab gewendet werden könne. Von einer medizinischen Halbwisserei kann daher wohl nicht die Rede sein. Mit wie Hohem Ernste die Samariter- oereine an die Lösung ihrer menschenfreundlichen Ausgabe heran treten, das bewies neuerdings der Leipziger Verein, dessen Or ganisation eine noch weit vollkommenere ist, als die des sogenannten Deutschen Samaritervercins zu Kiel und Berlin. An den kürzlich in Gegenwart einer Anzahl Mitglieder der medizinischen Gesellschast. des ärztliche» Bezirksvcreins. der Turnräthe des Leipziger Turn- > Vereins und zweier Delegirtc» des Dresdener Allgemeinen Turn Vereins durch die aus den Herren Oberstabsarzt Vr. Rülilemann. z I>r. AßmnS. 1>r. Friwn. v. Leffer und dem prakt. Arzt vr. Eiscnberg! bestehende Prüfungskommission vorgenommenen mündlichen, schritt lieben und praktischen Prüfungen nahmen 2»' Vereinsmitglieder als! Examinanden Theil. Dem Berufe nach waren darunter 12 Kauf- ! leute, 7 meiner, je 1 Pharmazeut, Zahntechniker und Lithograph. ^ Der Unterricht ivar seit dem 15. Juni im Gange und umfaßte 36 Unterrichtsstunden. Jeder der Eraminanden hatte einzeln an einem durch Loos bestimmten Zolle seine Kenntnisse praktisch zu betbäligen. Solche Zolle waren Verletzungen, durch Ereignisse des alltäglichen Lebens herbeigeführl gedacht, z. B. durch Uebcrfahren mit der Pferdebahn, durch Scklag mit einer Wagendeichsel, durch Messerstich u. s. iv. Die gevrüften Herren zeigten durchweg ein nebliges Verständnis,' ihrer Aufgabe rin) legten manche die ersten 'Perbände mit großer Geschicklichkeit an. DasReinttat der Prüfung! stellte sich als ein überraschend günstiges dar und legt vor 'Allem uns den Wun'ch nabe, eS möchte die Verwirklichung eines gleichen Vereins in nicht zu langer Zeit auch für Dresden zur T hat werden. Der bereitwilligsten Unterstützung des Vorsitzenden des Leipziger ^ Vereins. Herr» Oberstabsarzt vr. Rühle,na,in, bei Bildung eines! solchen Institutes, dürfte man sich gewiß versichert halten. — P o l i z e i b c r i ch t. Vorgestern Abend in der 0. Stunde > ist in einer Wohnung auf der Moritzstraßc ein Scbadcnfeuer ansgekomme» und die Einrichtung eines Speisezimmers arg beschä digt worden. — Ter Führer der Droschke Nr. 410, Oskar Emil Fischer, hat beute Vormittag zwei Goldstücke an die Behörde mit der 'Anzeige abgegeben, daß er dieselben vorgestern Abend stall zweier i geringerer Geldstücke von einem Herrn für 2 Tourfalntcn erhalten bade. — Vorgestern Abend nach 10 Uhr hat ein diesiges Dienst mädchen in selbstmör'crischer Absicht sich in die Elbe gestürzt. Ihr Leichnam wurde gestern früh unterhalb der Karlsstraßc bei der Nenstädter Tampsichistlandungsbrücke aus der Elbe gezogen und j polizeilich aufgehoben. — Am Neustädter Elbguai unterhalb der Maricnbrücke ist vorgestern Vormittag ein Arbeiter zwischen die Puster uveier Eisenbahnwagen, welche zusammen geschoben wurden, gekommen und hat eine starke Ouetschun g des Unterleibs erlitten. — Das in fast ganz Deutschland rühmlichst bekannte Bier der Zrciberrlich von Tucherstckcn Brauerei iir Nürnberg ist vor Kurzem unserem bewährten Bierpftcger Herrn Fritz Hagcnmoscr zu n Alleinv.richank für Dresden übergeben worden und ist nunmehr berufen neben den vielen hiesigen und fremden guten Bieren eine hervorragende Rolle zu spielen. Der Beharrlichkeit oben genannten Vertreters, der das Radcbergcr-Böinnnch, jowie sein Kapuzinerbräu durch anständige. geschickte Reklame bestens cingefülirl, ist es zuzu- trauen, daß das „Tucher'sche" eine bleibende Ansschankstättc im .'ootel Lmgke gesunden hat. Der Anstich erfolgt Sonntag Vormit tag. (Siebe »uttcrat.) . — Gestern Mittag 6B2 Uhr trat ein thalwärts fahrendes l großes Floß auf den mittelsten Pfeiler der Auguslusbrücte auf! und legte sich quer vor drei Strombogcn aus Neustädter Seite, während sich die Spitze loste und mit 2 Mann der Mannschaft; durch die Brücke ging und auch die Maricnbrücke glücklich pasnrtc. Tie auf dem Wrack verbliebenen übrigen 2 Mann machten sich aus demselben ein kleines Jener an, um die erstarrten Glieder zu er wärmen und suchten dann mit Hilfe herbeigerufener Sctnnslcute das Floß flott zu machen. Bis gestern in den späten Abendstunden ivar dies jedoch »och nicht gelungen. — Morgen, Sonntag Abend, begeht in Vachs Etablissement der „Dresdner M ä n n erg c s an g v c re in" sein VI. Stistungs-! fest mit Souper. Das vorausgehcnde Eoneert, bei welchem die Fräuleins H. Tcdckam und B. Schräder tOpcinschüle. innen von Irl. A. Götze) und Herr Kaminerniusikus Bauer milwirke», bietet ein interessantes Programm; sämmtlichc vom Männcrgesangverein! zum Vortrag zu bringenden 'Nummern, werden znn, ersten Male aufgesuhrt. — Morgen Sonntag wird, nach Vollendung des Umbaues, das in seiner Art einzige Restaurant König!. Bclvcdvrc auf, der Brülil'schcn Terrasse wieder eröstnet, resp. beginnen auch morgen! die regelmäßigen Sonntagskonzerte unicr Leitung des Kgl. Mu'ik-! direklors Herrn A. Trenkier. Der Umbau hat zwar nicht eigentlich ^ eine Vergrößerung des Beived'-re, aber ganz weicnttiche Verbesse-! rnngen gebracht. und zwar auf Ansuchen des Pächters Herrn Tli. Zwinger. tessen diesbezügliches Gesuch an das Kgl. Hansinarschall-! mnt von höchster Seite Genehmigung fand. Nur durch die besondere Zreundlichk.il Sr. Ercellcnz des Herrn Hausmarschall Grafen von Vitzthum, wie in Folge der umsichtigen Leitung des Herrn Hosbau- meister Dünger war cs möglich. diesen Umbau in so kurzer Zeit j bewältigen ;n können. Tie in das prächtige Gebäude cingeschobene Eisenkonstnlkticm, welche beiläufig gesagt. dem unteren Saal nur cur Zierde dienr, sowie durch die Parguettrrung sowohl des oberen großen, wie der zwei kleinen Sveiscsäle ist das bisherige unangenehme pinderniß, daß in diesen Räumen nicht getanzt werden durste. be seitigt , und kann jetzt bei Abhaltungen von Festlichkeiten nicht nur in den kleinen beiden Scitcnsülen, sondern auch in dem großen Saale getanzt werden. Es gewährt dieser Umbau dem großen Publikum nur Vortheile. Daß Meister Ficbiger den bis jetzt erworbenen vorzüglichen Ruf durch weitere exakte und noble Be wirt!,schaktung, durch speziell cr,auisite Küche und scinstcn Keller sich bewahren wird, darüber kann ein Zweifel gar nicht entstellen und — somit ici das wundervolle Etablistemcnt aus'S 'Neue der Gunst des Publikums und der Fremden ei,w»o!,len. Vorgestern 'Abend gegen 8 Uhr geriet!, aus dem Poitplatzc ein Lastwagen mit einer Droschke so heftig zusammen. daß letztere nüt saiinnt ihre» Iittanen, einem älteren Ehepaare, um stürzte n»o der Kn «cher eine Strecke weit fortgcschlcudert wurde. Glück licherweise trug 'Niemand eine Beschädigung davon und auch die Droschke blieb unversehrt. - Wer bei den jetzigen kurzen Tagen einen kleinen Ausflug macken will, der besuche das Restaurant wck> üvenlios in Trachen- bdie im «arm«,, oder ««Der geme mit von der 8«lt« » — öneWtzschilft »on d«, Terra , a< bültnen tvie! i- dsselbfk Kinne« gute» Kuchen .«„7- UL dem Kreuzkirchenvorstande. dem die erste Besetzung obliegt, zur Dali! vorgeschlagenen Bewerber werden am nächsten wonntage bez. am 2. Adventsonntage Abends 6 Uhr in der Kreuzkirche Gast- predigt lialten. — In unseren, nachbarlichen Plauen sind seit Wochen mehr fach Al'lallrohr« von den Häusern loagerissen »nd gestohlen worden. Jetzt ist es ober dem Grndarn, Hartmann gelungen, den Tbäter in der Person eines vagirenden Handarbeiters Liebschcr auS Nleder- gorbitz zu ermitteln und dingfest zu macken. — Löbtau. Der zum Beste» des Maricnvereins veranstaltete Verletzung, verübt M« L SvllNLdonck. Non »8. bivoomd«, MS und einer da« Leben gcsährderchen Handlung, von der HI. Strafkammer unter Borfitz des Herrn Landaerichttdtrektor Trummler verwiesenen An- geklagten Inner, daß Llppniann auch thätlich gegen ihn vorgeganaen sei. erscheint sehr glaubhaft, den» I. blutete ebensaUS nach den, Vor gänge infolge der durch di» Lockerung eines Zahnes verursachten Verletzung des Zahnfleisches. Herr Staatsanwalt Weicher trat in Rücksicht aus das unbotmäßige Auftreten dev Verletzte» und den außerordentlich gereizten Zustand dcS Angeklagten der Annadme mildernder Umstände nicht direkt entgegen uni» der Vcrtheidtger, Hr. Rechtüanw.Edmund Schanz, venvendete sich nach letzterer Richtung besonders war», für seinen Klienten. Die Strafkammer erkannteaus eine Geldstrafe von 1Ü0 M.. die tm Falle der Uneinbringlichkeit mit I Monat Gesängniß z» substttuiren ist. — Johanne Christiane vereliel. LucaS. erne 4L Jahre alte, noch unbestrafte Frau, kam an, 1. Srptbr. angesichts einer vollständigen finanziellen Ebbe aus den . .. - - „ nicht gerade lobenswertsten Entschluß, einen Wint.rpaletot, sowie theatralisch« Abend war für alle Tkeilnebmer ein reckt genußreicher, einen Rock tm Gesamnitwerthe von 29 M. gegen einen Pfand Außer dem Löbtauer Publikum beehrten zahlreich« distinguirte schilllng »o» 6 M. aus dem städtischen Leihhaus« zur Ausb« Herren und Damen aus Dresden die Vorstellung, unter Anderem auch der Herr AmtSbauptmann l»r. Schmidt. Die vorgrfübrten Stücke ginge» sehr glatt von statten. Der zahlreichen Betheiligung nach zu schließen, wird der Kinderbewahra»statt ein ansehnlicher Geidüberschuß verbleiben. Herr Hoflieferant Oberförster a. D. Müller ist übrigens nicht Vorstand der Kindrrbeiuahranstalt. son dern Gründer und Leiter der hiesigen Knabenbcschäftigungsanstatt. — In Löbau ist der zunächst auf 6 Jahre angestellt gewesene Siadtratk, Höing, nach Ablauf dieser Zeit nicht wieder gewählt worden, in Folge dessen die Stadtgrmeinde Löbau verpflichtet ist, demselben die Hälfte des bezogenen Gehaltes als Pension zu ge währe». Der genannte Herr hat nun die juristische Laufbahn ganz ausgegeben und sich noch de», Studium der Medizin zugewendet, wobei ihm selbstvelständlich die gesetzlich zukommende Pension von der Löbauer Stadtgemeinde nach wie vor fortgewährt werden muß. — Ein etwa 1!r Jahre alter Junge von Crimmitschau be suchte vor acht Tagen den Jahrmarkt zu Meerane. Erlaubnis, zu dieser Exkursion statte der Junge weder erbeten noch erhalten. Recht wolil wissend, daß er durch diesen heimlichen Iahrmarktöbesuch dem gestrengen Papa Aergcr bereite, sann das Bürschchen nach einem Mittel, sich straflos auS der Äffaire zu ziehe» und de» Vater zu versöhne». A», Abend harmlos aus Meerane zurückkehrend, über reichte er den: ernst dreinblickenden lieben Papa als Iahrmarktsge- schenk eine Eigarienpseife. ans welcher sich die Devise befand: „Mensch ärgere dich nicht! — Ai» 15. dS. Abendü in der 9. Stunde ist an der Criinmit- schauer Straße auf de», Wege nach Wc ißenborn eine 5t Iabrc alte . . . WSMng zu übergeben, obwohl die beiden GarderobeNÜcke nicht ihr Eigen- tlium waren, sondern eine», Dienstmädchen Gehörten. Als einige Zeit darauf zwei Gendarmen in ihrer Wohnung erschienen und rcchercklrten, äußerte die LucaS zu einem derselben, er möge doch kein« Sacke machen, da sie eine ehrliche Frau sei und gleichzeitig bot sie de», Beamte» als Erkenntlichkeit dafür, wenn ein Auge zugedrückt würde, ein Geschenk von 2 M. an. Durch diese Manipulation gerieth die L. aus de», Regen in die Traufe, den» sie wurde nunmehr wegen Unterschlagung und Beamtenbestechung vor daü Landgericht vermieten. In Rücklicht aus den nachträglich geleisteten Ersatz fand der Gerichtshof die Vergehen niit einer Kte- sängiiißslrase in der Dauer von 2 Wochen und 3 Tagen ge sühnt. — Vor der Berufungsinstanz — Strafkammer V. — unter Vorsitz deS Herrn LandgcnchtSdirector Stöckel wurde gestern die von dem Zimmermann Friedrich Wiibelm Kunath, de», Schirrmeister Gustav Hermann Schupp»,i, beide in Meußlitz, sowie de» Handarbeiter Gustav Hermann Käufer und den Schmiedegesellcn Rudolph Wilhelm Manne in Sporbitz gegen ein Urtlieil des Schössengerichtü Pirna eingelegte Berufung verworfen. Die An geklagten waren am 12. Mai d. I. zu Meußlitz gegen den von Mü geln dahingekommenen Knrifmann Hauschnick, nachdem sie dieser durch die Bemerkung: „Kommt her. wer Dresche haben will!" gereizt hatte, gemeinschastlich hanvgreiflich geworden und ! zwar hatte sich die Tl> itigkeit Kunath's t». Wesentlichen daraus ! beschränkt, daß er den Hauptzeugen an der Brust packte, ein wenig an, Halse würgte und an den Haaren rauste, während Manne eine tüchtige Ohrfeige zu». Besten gab und die beiden Mitangeklagten . .. g„„ei„saine» Gegner ebenfalls an der Angeschuldigten, sic verschroten, crwieS sich ... ._ , Wochen für Kunath und Räuber wird als ein kleuier, bartloser Mensch mit Mütze und kurzem i je t Wochen für die übrigen Misiekhätcr — fand der Gerichtshof Rock beichiicl-en. ! der Verschuldung ganz entsprechend. A», 1t. dS. Vormittags ist bei dem Neubau der Tölic'jchen - Landgericht, d-n Na»rn,l>c>. Sw>„an,mcriv ' - ' " '»« DI, rr». «opknzaacn . . kuxknolm . . tzaparaudn . . 4». P«^«»durg Mo»ku Samburg rlrmcl Fabrik in Wilde nfelü der Ziniinermann Louis Schauer aus Langenbach ca. 7 Meter stock, herabgcslurzt, wobei derselbe Ver legungen an Kops und Kniescheiben erhielt. Er wurde aber noch lebend in seine Behausung gebracht. -- In der 'Nacht vom 12. bis 13. d. M. sind auf dem Estaussec- trakte zwischen Hainsberg und Tkarandl inehrcre junge Obst bau in ck> e n durch Messcrichiuttc beschädigt und von vier der gleichen die Kronen inutliwilligcrweiie abgebrochen worden. Die Kgl. Aiiltvliauptinannschast Dresden Altstadt hat auf die Ermittlung des „»bekannten TstäterS eine Belohnung von 30 Mark ansgesetzr. Hoffentlich gelingt es den Tiiäter zu ermitteln, damit derieltc für sein rostes Gestahren die wohlverdiente Strafe empfange. — 'Am Donnerstag beging nnicr außerordentlicher Thcilnalnnc ihrer Be.uiSgenosscn eine Auftelicrin der Strafanstalt S ch l o ß Hol> ene ck, Frau venv. Iungnickel, das 25jäl,rige Jubiläum ihrer Wirksamkeit i», Anfsichtsdicnste. Während sonst im Staatsdienste anläßlich der Ersnllnng dcS 25. Dicnstiabres seitens der Vorgesetzten Behörde grundsätzlich keine Auszeichnungen eitheitt werden, statte, Runibtii doch das K. Ministerin», des Innern mit Rücksicht darauf, daß! Leipzig dies in den 40 Jahren, welche seit der Einführung dcS weiblichen! A"'» Aussichtödienstcs in Straianstalten verstrichen sind, der erste Fall ^ war, daß eine Aufseherin das25. Dicnstjahr vollendet, der Jubilarin ein Ehrengeschenk znerkannl, während die Beamten dieselbe mit eine», Rusteslnlil beichenkte», welcher ihr in Anwesenheit aller Ve amlcn n»ter herzlichen Glückwünschen durch Regiernngsralh Behro'ch überreicht wurde. -- In höchst naiver Weise vcrthcidigte sich in der am 15. d. vor dem Aiiilsgcrichle Sand» slaltgehabten Schöffengciichtssitzung der ivegen Bellclns und Widerstandes gegen die Staatsgewalt ange- klagte, bereits 2U Male vorbestrafte Handarbeiter und Gemeinde haüü-'Bewohner David Daniel 'Müller aus Friedebach bei Sand», welcher eines Sonntags Vormittags in Schönseld gebettelt statte und sestgenounnen worden war. Auf die von dem Gerichlsvvr- sitzcnven an ist» gerichtete Frage, ob er noch etwas zu seiner Ver- thcidignng vorznbringc» Imbe, erwiedeue er »,il Pallws. „Es wäre viel besser, wenn die Gendarmen Sonntags in die Kirche gehen müßten und nicht jo draußen her,»„laufen durste», da hätte bei mir io etwas gar nicht voikommen können! -- Bei der Ausfahrt des Roßwciner Zuges nitzcr Bahnstosc ist an, 16. d. M., Abends ,n dem Geleite zn nahestehende Weichenwärter Lindncr sofort gekostet wo.dcn. - Am 14. dies, wurde S Uhr daup,Verhand lung liegen die Dienslmagd Angnnc Weiner an« ArnSdor, Ivegen Diebnahlr !r. , ! gegen den Schneider E>n>, «chllic an« Würgen Ivrgc» Lirvllalii». gegen den Hgnd- ! arvetirrHerin. Schröder aus Trc«den weg. D ledlta ln«. w g. den Dienst,iiechi Otw.Wclhbaiii genannt v. Oll» an« Rilvenan. wegen Diebilalile. In>/, gegen den »aulmgn» «arl dcnnan» Lchlrchl an» vnttgau wegen Dievstalils. I I gegen den Nach Emil Schild, ! stier, wegen Diedstastl«. lin, gegen de» dandail-ettrr Lnkuried Tilrk« an» «lcliinaun- dar, wegen Dtrvnastis. N>g gegen den !ti>,perlene Richard Starke an, ilrägi» , wegeii Nnirrichlagiing, Betrug! »nd „nilene. gegen den McilcheigeleNen Bniiia ! Nnichlg ans üiaveein wegeii lchweren LiebstaiilS, - Sngflaniiiier V, eivcrufungen,) n tzanvtverliandinng gegen Marie Ralallc Schivedlcr Wege» Nederlrelung. »>i. gcgcii l den iailpchudinachee Heine, Sliistav Sniiuz aus Meisten Wege» ruh,störenden Lärmen-, MetcorolonNetie Beobatk,»u«ken der dcnvchnl Serwan« >» Hamdurg a»> ln, vlareniver um d Udr I> eigene. 7so .8- 7e„, 2 8 SB c--jc) will» sliirmilch leicht Ivrlier stalv dedcilt Schnee ! 7 >4 l> 8 ! -'Z — still ! Schnee d jteif bedeck, 6 i — ü ! O schwach i steiler i —Ui« >v Im,, ach bedeckt ! -z 5 L i illi lchwach ! halb bedeck, s — I ff vliO schwach d:dcckl-> i —02° ü leicht beaeckl — , Z icich, steiler i 8- 0 S' 0 leicht ^ bedeck, -) ! — -t? Ii Nach 8 liste Schneeigst, 2> Nachm, Schiikk, g> Nachts Schnee, llcbcritchl der Wilicrung. Tie Tcvrcisio», inelche gcilcrii nordwestlich von Irland sich gelgic, ist mit gnnehinelidce Tiefe iiidvstwäet! bi! Zinn clanal lollgeschiil- icn iuid sternriaelck ans de» Scilliis Rordslnem, im Rordiecgcdiele und Kbee den dänischen Inseln slarlc vi! slnrinnche Lnilslrön iiiia, Ivalirend ii» dculschcn riittiien- lande alikiilstalbe» schwache, südöstliche Wurde Westen. Die Tcvecision, weiche acstcrn über Tsiiiaiilreich lag, ha, sich anegcgiichen lieber Eciilralcneova ist da» Weller leiidr, iiii Naediveslc» zn Schneelasten gencigt, Ta! ^eostacbict stal sich Ilster ganz Tenlichiaiid ansiebecitcl, »ne der Siidwrsicn ist srosisrci, Mcincl meldet U>, tlönig! ve g v esliad .stalie- Eldttishe i» Dresden, 17. Novbr., INachinrtlags: 19 Eent. übcr O. Tasikssicschtchtc. TentsklieS Stcicti. Es dürste wenig bekannt sein, daß der Kaisr seit jast .50 Jahren ein Tage b n ch führt, das für den künftigen Geschichtsschreiber -- denn de» lebenden Historikern dürfen diese Blätter niemals in die Hände kommen - die wichtigste Fund grube für eine Darstellung der preußlsch-dentschen Geschickte der ^ diplomatischen Aktenstücke Feuilletons des ehc- wic die Staatsschriften , ^- i, - ! des Kanzlers werden gewiß „otlnvcndig für eine kommenvc Gc Ste r ^taatstorjl-Rcvlcr schschiserzählung von der Gründung des deutsche» Reiches sein; cS die verw. Burger ans Tharandt crhangr ausgesniiden; ne ,o l an! ,j„o pvch aber nur Rein- oder Paradcschiislen im Vergleich mit den Tlc'Nliin gelitten haben, .un G- d. fand man ,m Gehölz bei Dagebuckblättern des Kaisers. Diese Blätter haben Folioformat, -i ol> or n einen unbekannten, anschemend dem Arbeite,stände an tragen das Datum eines jeden Tages im Jahre und an der Spitze gehongen Mann erhängt auf. ! einen frommen Spruch. An jedem Morgen wird ein lcereü Blatt , , "7 -Im Donnerstag Nachmtttas, 3 Uhr wurde au, dem Bahn- d,e,es Tagebuches an der dafür bestimmten Stelle ansgespannt, und Hose », Eheinnltz der dort , atroiurtc P benchanner Weck von „nf solches'Blatt trägt der Kaiser täglich eigenhändig die wichtigsten einer Locoinotive ersaht, welche rhin beide Beine uns einen Ann aivlkoimnnisse, wie hervorragcndc politische Nachrichten und seine zcrmalntte. Per Unglückliche, Vater von 0 Kmdcr», verschied nach Entscheide, wichtige Besuche und Gespräche rc. ein. An jedem cungcr Zeit bc, vollkominencin Bewußtienr, ! Morgen wird das beschriebene Blatt des vorigen Tages entfernt — Am IO..'-0. und »l. d. wird durch ttsttlckic Handlungen m „nd durch ein »nbcschriebencs für den kommenden Tag ersetzt. Bu r git ad l die Weihe des „euerhanten Mumncs und der rcno- Dieses bändereiche Tagebuch, das einst in keines Anderen Hand als virten Kirche begangen. > --- -- --- ------ —^ ---<—---—-- .... - — In der Nähe des Waldes von Ncnwieia nach Oelsnitz arl-o dem El> cin - ttgtcn 30 - 40 Jahre bieten wird. Die diplom der ,. stunde, der > des gcheiinen L-laatsarchivs, ja selbst dic PrciS^ ncr ubenahren und ,„aligcn Gesandten v. Blsmarck-Schönhansen, ,vi> Kß „otlnvcndig für Gründung des dents oder Paradcschiislen „civuci.c» x.,)uin>cc- „,,v vcr rcnv-.bänderclche Dngebnch, das einst IN tcmeS Anderen Hand als . . „ ... ! in die des Sohnes und ThronfolgelS kommen dürste, hat ein Pendant es aus dem Kommunttalionüivcgc l s„ di,-m „Album des Kaisers". Dieses besieht gleichfalls ans Folio- wurdc am 13. dies. Mittag gegen blättern und enthält in snnheren Aguarellcn von Vkcnzcl, Wianicsky, l Pfund große Rosinen an sich genommen. Außerdem hat dieser Mensch jene Frau noch in der gemeinsten Weise beschttiipst, derselben auch noch die Rocktasche durchlucht. Beschrieben wird derselbe als ein großer, aber schmächtiger Man», welcher einen struppigen Voll bart. dunklen lange» Rock, dergl. Hosen, zerrissene Ledcrschiircc und eine Mütze getragen hat. Sein Anzug ist sehr defekt und in den Schuhen ist er barfuß gewesen. — Landgericht. Am 20. Sept. gerieth der 60 Jahre alte und etwas gebrechliche Schäfer Gottlieb Livpmann mit seinem Dienstherr», dem Gutsbesitzer Friedrich Wilhelm Inner zn Blanten- gcfertlgt Tie Präsidentenwahl im Abgeordnetenhause hat, wie vorausznsehcn, das Ergebnis« gehabt, daß die Herren v. Koller, von Hecrcman und v. Bcnda ins Präsidium gelangt sind. Bekanntlich sind die Rationallibcralcn schon einmal in der Lage gewesen, einen zweiten Vizepräsidenten ans ihren Reiben stellen zu sollen; als damals aber Herr v. Benda gewählt wurde, mußte er in Gemäß heit eines Fraktionsbeschlusses die Erklärung abgcben, daß er eS ablehne, mit einem Eentrumsinitgliede im Präsidium zu sitzen. Herr v. Hcercman - denn er war damals wie heute das betreffende Mitglied dcS Ecntrums — nahm daraus Veranlassung, Herrn von stein, in einen hitzigen Wortstrcit, nachvcm il»n I. seine Unzusrie- Benda persönlich nach der Sitzung zu intcrpelliren, ob er in seine dcnbcit betreffs eines von L.angeicrtigtcn, aber unpassenden Dünger aabclnieleS ausgedrückt hatte, »nd erbost über die Anslassniigcn des Gutsherrn lies der alte Mann hierauf Knall und Fall seiner Wege. Erst am nächsten'Vormittag kehrte Lippmann aus den, benachbarten Dorfe Hirichfcldc in das Gutsgehöft zurück und anstatt sich nun bei dem aufgebrachten Gutsherrn zu entschuldigen, gab L. dem Letz teren mit den Worten: „Pfui, schämen Sie sich, wie wären ein Bauer!" seine Mißachtung zu erkennen. Eine weitere Entgegnung J's beantwortete der Schäfer mit Schimpfwörter! der roheitc» Ka tegorie, und, außer sich vor Wuth, packte nun I den Widerspenstigen am Halse und drückte ihn heftig an die Wand, so daß sich bei Lipvmam, niomcntane Athcnmoth cinslellte. der Hinterkops eine leichte Erschütterung erlitt und reichlich Blut floß. Ta der al,o Verletzte seine Renitenz fortsetzte. hielte auch Inner mit den Miß handlungen nicht mnc. indem er mit geballter Faust noch vier bis fünf Mal auf den Kopf bez. in's Gefickt L's schlug. ja bei einem Schlage sich sogar des von Lippmann verlorenen Holzpantossels be diente. Der nuninclir auch aus Mund und Nase blutende Schäfer siel aus einen Tüngcrbanscn nieder und will die Besinnung aus einige Zeit verloren baben. Seiten des Arztes ivurde nach träglich auch ein Bruch des linken EllenbogcnbeineS konstatirt, doch gebt die Heilung mit bestem Erfolg von Statten und sind nach dem Gutachten des Herrn Sachverständigen. Me- dicinalrath 1)r. Lehmann, schlimme Folgen nicht weiter zu befürchten. Die Behauptung des wegen vorsätzlicher Körper- Erklärung etwa eine aus ihn gemünzte Anzüglichkeit habe hinein legen wollen. Herr v. Bcnda erwiderte, daß sein Verhalten nur politische, aber nicht persönliche Motive habe; Herr v. .Hecrcman schien indessen diese Rechtfertigung nicht für stichhältig zu befinden, denn er wandte Herrn v. Benda in brüsker Weise den Rücken. Heute liegen die Verhältnisse genau wie damals, mit dxin einzigen Unterschiede, daß inzwischen die Fraktion des Herrn v. Bennlgien von dcr Ucberzeugung zurückgekommen ist, cs für anstößig zu hatten, daß Einer der Jmigcn an der Seite eines EentrumSmanneS im Präsidium sitzt. Derselbe Herr v. Bcnda hat heute die aus ihn ge fallene Wahl vorbehaltlos angenommen und somit wird auch Herr v. Heereinan nicht fürder Veranlassung habe», den, kulturkämvfe« rischen Präsidial-Kollegen seine Figur von der Rückseite zu prüfen- tiren. Allzu groß freilich wird darum die beiderseitige Kollegialität doch kaum werden. Nach dein Pcnsionsfonds für das RcichShecr und die Marine belaufen sich die »on Preußen zu zahlenden Pensionen ans 13,976,700 Mark. Die Pcnsionüzulagci, für Feldwebel. Obertcuerwerker, Unter offiziere und Soldaten l c.rogcn 3,!>30,OM Mark, für Offiziere, Aerzte und Beamte 11,890,000 Mark-, Allerhöchste Bewilligungen von Gnadeir-Pcnsioncn für Wittwen- und von Pflege und ErziehungS- gelder für Kinder 737,960 Mark u. s. w. Die pöhe der Pensionen m, Königreich Sachsen beträgt: 930,148 Mark, in Württemberg 742,980 Mark. Die Summe der Pcnsioncn innerhalb der Verwal tung des ReichSheers beläuft sich aus 18,649,928 Mark. Hierzu
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