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Vrvsüvv 1882. «««AU t»,,tch.»r«»7 U,r t» der «n-eLUion: Marteiistraße >3. «donuemciUdpretl vlerlclid-rltw 3 Mark so PIge„ durch die Polt 2 Mark 7S vis«. R„m„u 10 Pkgc. Auftage 3700Ü Lxempl. - bllr dsrVIitlkgatekiiigelaiidterMa- üuiclidic inao t sich die Rcdacimn nicht vcrdiudiich. Annonce» iür »„« »einnen an: Die Annonccn-Tssncaurv.idaasen- sl«1» » Vogl«,: — «„»»» »»«»«:- raude ch vom».: - A»»«ii»«»dauk: - iS. Mülle« in «in Ich; — ««». «dtetz in Magdcdurg: — I. varck A 8». k. — »kein« in Halle: liier in Hamburg. Tageblatt für MM, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. 27. 3ftdrx»»x. »ME »erde» »arroei»«»« i, bjl A^dm. U u»r »naenoinmeu, S-nni-^ d» «»>,»«»» Mir. In llkeuvadt mir an Wochentagen: gr. »loftergaii« Ar. ll di« Aachur. ftUhr. — Di« kinidaltig« Petit,eile kalte, IS Pf. »tngelandt die Zeile »0 Pf. Eine Goranrie kür da« nächlt- tägige Erscheine« der Initial« wird nicht gegeben. «ulwürtige Annoncen-Auftris« von unbekannten «ersonen uneruen wir nur gegen Veü»t»mera»d«- Z»k»lu«g durch kirte,marken oder Polleiueablimg. Acht Silben koiten ld Pig. Inserate kür die Montag», lliummer oder nach einem gelltag« die Peru,eile oo Pj. 8SimiitIikd« VilpimrMrdeiteil ra illlvrlllumt billiMon I'roiuon boi enorwvr ^usvalil Itürtmunu L 8rzr»m, Hlr. LT» ^offoniidor 6vin 8c)ilk>880. Äöiknsolitssusvvrllsuf. i iikm»rkl Ki>iivtzMttz«8 ja kWtzr-l!«iisekü«ii ! »legonte v»eil»»n»u, i-rl«ttx»n«n mit (anrerl», ktliiera, l.re»>»»»a«»« «tv. ls ! Lu^IM-riivü» rliuutrirtv lüoiklit-tr » noränii grntio ubgogvdou uuü uaok uaurvllrl-si lrairoo r aiuonilt. l! ^ ir»r«ro» 8ÄI»N«, I)r«8ä«ll, K Wllbäk-otrorbtr. Ltd. a. 8o>»KIoo8t>. 6 am kontptatr. ss, ^Itwarkt Is«ui8 üettivll, nm«> 8tru»»ptHVL»rei» «i»«i vostroilowmirtsll Ltabllü^snivut, ordllnvt iiu 3aüro 1848, rvicdvot viotl ckarch xroLuierhigo Xuuvsill, strevx »oliäs VVsÄrsll uvcl bi'IImo Ursisv au». Ispisseriv-lftsnufseiui'. Iu»Kvr LU» l Wttkerunn vom ». Novbr.: Barometer nnck OSkar Bvsolt. «avstraße»V f«bevd».) I r,.. ^ , 766 MNl., seit lieltfri» I Mtll. qestteqen Thcrmomeirogr. nach Rcaumur: Ternp. Äuösichlen sur den 4. ^lovvr.. (^ud, matzlg, , 6° W . ntedr. Temp. ü»W . höchste Temv. »I »-.«W. Süd.Wind. Brderkt. > Irocken, etwas kalter. vonvlegeno heiter, Eonnnben-,4.Novemver. , ein Orden — und, beim Stnx! man kargt beuligentagS inDeuIscii^ Perantwortlicher Redakteur Iür Potlltschtö vr. Emil Bterey «n Dresden > land walirlich nickt mit diesem bunten Änopsloctnclimuck — an die . Brust eines tüchtigen Handwerkers, selbst wenn dieser einer Kunst- Ganze Lucr Galläpselsast wenden die Federn der ganz-, bald- schlosscrei, einer Kunstmöbclsabrik, einer Kunsttöpserei oder dcrgiei- and viertelö-osfiziellen und offiziösen Zeitungsschreiber in Berlin He» Zierden des deutschen GewerbsleikeS vorstellt? Fa, man be vorzugt kogar die gelehrten Berufe selbst vor den schönen Künsten. >ilt offiziösen Zeitungsschreiber m daran, das Bündnib zwischen den Konservativen und dem Centrum zu kintcrtreibcn. Der prcuhischen Regierung ist offenbar nicht recht wohl zu Muthe hei der Aussicht, dab sie im Landtage mit einer selbstständig denkenden und handelnden Mehrheit soll rechnen muffen. Diese Mehrheit mag noch so loyal und patriotisch austrcten, ihre Strebeziele mögen noch so sehr den sittlichen Ausgaben des Staates entsprechen und die Dolkswohlfahrt ins Auge soffen — thut nix. Ein schwenken sollen die parlamentarischen Compagnien auf Commando! Ordrepariren, das ist die Hauptsache. Zldgcordnetcn ist die Urquelle und die Behüterin aller Staatswcisheit, sic weih schon am Besten, was dem Lande frommt und sie ist daher nicht gewillt, sich den Ansprüchen irgend welcher Landtagsmehrhcit «l siigcn — Das liest man aus all jenen zahllosen offiziösen Zeitungsartikeln heraus. Es ist eben die alte Geschichte von dem Absolutismus in Preuffen, der dem Volküwillen, so loyal er sich auch kuudgiebt, keinen ernstlichen Einfluß auf die Regierung gestatte» niag. Zu diesem Bchusc muthet die offizielle Presse den Konservativen allen Ernstes zu, sich als absolut fügsames Baumaterial für die Wiederherstellung der .Herrschaft dcS NationalliberaliömuS verwenden zu lassen. Wenn sich die Konservativen eine solche Behandlung gefallen lassen, dann bringen sie sich um allen Kredit beim Volke. Dazu sind sie nun doch nicht gewäblt. Wollte das Prcußcnvolk den Staatswagcn wieder in die ausgeleierten Pfade des Nalionallibernlismus einlcnkcn lasten, so hätte cs ja einfach nur liberal zu wählen gebraucht. Die Regicrungs.zumuthung, sich als Piedestal für Herrn v. Bennigsen mißbrauchen zu lasten, lehnen denn auch die unabhängigen Zeitungen der Konservativen entschieden ab. Allen voran das Organ I)r. Stöckers, der „Reichsbote", der mit Würde und sittlichem Ernste, aber auch mit einer Art Pcrächtlichkeit gegen dieses Ansinnen austritt. Natürlich läßt sich Herr v. Bennigsen diese Bemühungen der Regierung zu seinen Gunsten recht wohl gefallen: ibm wäre cs schon recht, wenn sich die Konservativen in seine Mischmasch-Partei cinrührcn und einkochen ließe». Das ganze Treiben der RcgierungSpreffe gicbt einen geradezu widerlichen Einblick. Diese thut so, als habe der preußische Landtag gar keine anderen Aufgaben, als Partcigruppirungen und Partcimanövcr auszufübren. Von den eigentlichen Aufgaben und Arbeiten zum Woble des Landes redet die Regierungsprcste mit keinem Sterbenswörtchen und das wäre doch wobl eigentlich die Hauptsache. Biel wichtiger als diese Zahlcnberechnungen über Parteistärke und ParteibUndnistc wäre cs, bestimmt zu erfahren, was die preußische Regierung ikrcmLandtage für Vorlagen zu machen gedenkt. Dann könnte sich, die Zeit drängt ja, da der Landtag am 14. November Zusammentritt, die öffentliche Meinung darüber äußern. Es gilt als selbstverständlich, daß ein Oberlehrer an einer Realschule oder dem Kadcttenhause nach kurzer Amtirung den Professortitel erhall. Maler und Bildhauer aber von Ruf, deren Werke nicht blos in die Salons reicher Privatleute, sondern auch in öffentliche Galerien übergehen, können sich die Finger wund pinseln ober mei ßeln, sie bleiben zeitlebens der einfache Herr X oder V, wenn sie es nicht vorziehcn, sich uni Eintritt in den akademischen Rath oder Senat zu bewerbe». Und das ist ans bckannien Grünvcn nicht Jedermanns Sacke. Wir erkennen es mit ausrichtigcm Danke an, yliicü k,-,r ! was Alles unsere Regierung zur Hebung des Kunstgewerbcs thut. — ... - - cu I Sie gründet Sckulen und Museen dazu, sie befördert den gcwerb- So rst man e^ m Berlin gewohnt. —ie Regierung Fachunterricht, wo immer es sich macht; die Minister und Geheimen Rntbe bereisen daS Land und inspiziren fleißig diese modernen gewerblichen Bildungsstätten — aber für die Wcrtk- schäßung des Handwerks als solchen durch soziale Hebung des Handwerkers geschieht in Deutschland spottwenig. Zuletzt ist doch die soziale Ungleichheit und Wcrthschätzung in der Lebensstellung zwischen Kaufmann und Handwerker die Hauptursache deS Zudrangö -u erstereni und der Abwendung von letzterem Stande. Auch darum rst cs nöthig, daS Körperschaitsbewußtiein des Handivcrks zu stärken und zu beleben. Nrurstk rclrqrnnimr drr „Dresdner Nachr." vom 37Novbr. Berlin. Dem Nuiidcsratbe ging ein Gesetzentwurf belr. Abänderung dcS Militärpcufionögesetzes zu. Es handelt sich um Ausbesserung der Pensionen. Die daraus entstehende Mehrausgabe wird, wenn dass Gesetz erst voll in Wirksamkeit ist, jährlich 2,M,000 Nt. betragen. — Nach der „Krcuzzig." tann das Ein bringen eines Antrags auf Verlängerung des im September t884 außer Geltung komiiicnüen Socialiffengesetzes keinem Zweifel unterliegen. Äerliner Börse. Die Börse setzte ziemlich gedrückt ein, besserte sich aber ipätcr. Die vorliegenden Bankaus weise gestatten jedoch keine günstigen Schlußfolgerungen.! das Die steucrsreie Notenreserve der Reichsbank bat sich wieder^' ganz wesentlich verringert. Banken schlossen im Ganzen wie gestern; Kreditactien wurde» 2 Mk. höher. Eisenbahnen ruhig und vielfach bester. Nur in Marienburgern fand ein enentcs Ge schäft stall; dieselben verloren I'/« Proc., ostvreußische Südbabn wurden dagegen 2, Lberichlcsische 1 Proc. bester Franzosen ge wannen 5, Lombarden 3 Mark. Bergwerke knapp behauptet; die spekulativen schwächer. Industrien fest. Anlagewerthe leblos. Zrankkur» n.M.. ».Noveml-cc, Abend«. Eretii 2S2>/,. Slaalivaim Lom barden IW-/,. «0er Loose—. Heft. EUbrrrcnie —. Popierrcme —. waliztcr WV-/,. Oeiiere.violdrenie —. »°,„ Uno.«oN>rri::e . 77er RussenMer Russen S.LrscnionIkidk —. Neueile Ungar, v-oldanlkibe . 3. Lrlcnianlcilie . Un garische Pap'crrenle —. Tibcomo —. EgNbier 71-/,. Noltbordb I-8-I, gcsi. wie». 3. Novcmb., Abciio«. «red» 207.40. Siaalbb. 345>.bv. Lombarden !«.«>. Nordwcslbokm 2-'L,0v. Morknoicu bi-.I.N. yug. ssrrdii 2V7 kl- grssrsl. Par>», 3. Noveemb. lSN-Iuft.) Reute 80,40. Anleihe 113,«>. Italiener »'.-.03. Siaatidalln 743/0. Lomdorden 3ÜÜ.0V. da. Prirrilssien 287,00. Eahbicr 364. Oesicrr. «oldrenie 80-/,. g,s>. Lok«lk« uud Sächstscke«. — Dem gestrigen Trau ergotteSdienste in der kathol. Hofkirche zum Gedächtniß an sänimtlicke verstorbene Mitglieder dcS König!. Hauses wohnten Fdre Majestäten der König und die Königin, sowie Fbre Königs Hoheiten Prinz und Prinzeisin Georg ^ ... , ^ ^ „ ncbst Prinzessin Mathilde bei. An dem sctwarz dckorirten Katafalk Vor Kurzem brachte unser Blatt auS der Jeder emeS prägte in mehrfacher Wiederholung das sächsische Wappen. Das hochgestellten, dem Kaufmannsstande nahestehenden Fachmannes Hochamt wurde voin Konsistorialrath Buck unter Assistenz zweier eine Ermahnung an die Eltern, ihre Söhne nicht so vielfach dem "apläne cclebrirt. Hofkapcllmeisier I)r Wülllier dirigirte daS Handel, sondern mehr dem Handwerke zuzuführen Diese Mahnung ^ ZwmbEinuche^^u.em. ^'°Acsänmst!ün?»eftÜm^ fand wenige Tage darauf ihre Bestätigung durch em Artikelchen, > Pri„; Georg theilnabm. Der König kekite nach 3 Uhr nach seiner das die Runde durch alle Blätter brachte. Ein industrielles Villa in Strehlen zurück, die Konigi» war bereits um 1 Uhr Etablissement in Westfalen hatte zwei tüchtige Meister gesucht und dahin gefahren. , . . ^ ^ , es war keine einzige Offerte eingclausen; sodann hatte es einen ^ i^ht.idvoUffer WeL'V^ l'r. Ü) ab- Eomptoirposten ausgc,chncbcn und siche da: 200 ttauflcute k o r n in I i t t a u eine Beileidsbezeigung und Anfrage nach dem bewarben sich um die Stelle. Dir Ucbersüllung dcS Lebens durch Befinden ein. llo. Haberkorn ist aut dem Wege zur Genesung und Unmassen unselbstständiger Kaufteutc wächst nachgerade zu einer - st"dct sein Unfall in den weitesten Kreisen lebhaften Anthcil. Ealamitüt heran, die für die Solidität des'. . ^Mb. »-'ftath Or.^Emü .zriedberg^n Leipzig erlnelt allgeinciiicn daS Ritterkreuz l. Klasse des Verdienstordens, Kammcrherm Alfred sich von Handclvstandeö und des Handels überhaupt ernstliche Gefahren m von Miltitz ward vom Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt bas /i, : Schivarzburgschc Ebrenkrenz t. Klaffe verliehen. — Franz Wiedemann, nur ein „Lehrer der Kleinen", und dock ein Lehrer „von Gottes Gnaden", ja ein Lehrer der Lcbrer, denn von weit und breit kamen oft die Pädagogen, an geregt durch seine trefflichen Fach- und Fugendschrtstcn, in seine be- Ichcidcnc Elementarklassc, um durch sein Vorbild, durch seine aus gezeichnete Untcrrichtsweise zu lernen; dieser Mann, dem ein gutes Tucil unserer Mitbürger in Neu- und Antonstadt die gute Grund lage ibrcr Geistesbildung verdankt, dessen Name aber auch weit über Deutschlands Grenzen hinaus, ja auch drüben überm Lcean ehrenvoll genannt wird; er wars, der gcücrn Nachmittag aus dem birgt. Sie findet ihr Gegenstück nur in der Ucbcrproduktion cchnikcrn. Jedermann giebt ferner ohne Weiteres zu, daß unser Erwerbsleben um Vieles besser gestellt wäre, wenn sich die Söhne wohlhabender oder gebildeterer Eltern häufiger, als zur Zeit geschieht, dem Handwerk widmeten, statt sich für gelehrte Berufsarten oder den Kaufmannsstand zu ent- scheiven. Warum geschieht dies aber so selten? Warum läßt der Herr Rcgierungsrath oder Professor oder Banguicr seinen Sobn nicht lieber Tischler, Schlosser oder Schneider werden, als Handels beflisssnen oder Studirtcn? Mit Recht weist das „B. T." aus '"""en Neustädler Friedhöfe bceidigtwurde, Wie vorauSzuschcn ------ '->» ,.».>„«» ÄS ten. Gerade m den dochften Krelsen, m der Regierung, der den Ge- genossen, Scminarinen und große Schaaren ehenialiger Schüler deö lebrten wie den Offizieren gilt der Handwerker immer noch nicht Verewigten umstanden trauernd sein Grab. Eingeleitet und be- gesellschaftlich alS vollberechtigt. Um nur Eins hier zu erwähnen, Glossen durch rührenden Kinvcrgescum. waren die von Herzen kom- c» .... wenden und zu Herzen gebenden Grabreden der Herren: Arckndiac. so wird Jedermann, der die einschlägigen Verhältnisse kennt, zu- ^ Hüger, Dir. Wagner und Dir. Heger, welche sämmtlich be geben müssen, daß ein Handwerkögchilfe im prcutzischen oder sach- zeugten, wie unser Wiedemann nickt nur ein vortrefflicher Lehrer fischen.Heere niemals den Rang eines Offiziers in der Reserve ein- und Schriftsteller, sondern auch ein liebender Gatte, treuer Vater, nehmen wird, mag er auch ein noch so tüchtiger „Einjähriger" ge- ^"" Kollege, lieber Freund und echter Christ gewesen, dessen c„ c„r4„« Ruhestätte mit Recht Lorbeer und Palmen schmückten. wc>en, cm noch so chnnbafter Lharaktcr sein, xza, wnd doch selten Aufforderung einer Anzahl Besitzer hiesiger der -Lohn cmcü Handwerkers zu dieser Stellung zugelassen, wenn Apotheken nehmen wir nicht langer Anstand, diejenige Ossum er für seine Person auch einem der „privilegirten" Stände angebört. Zu bezeichnen, in welcher neulich daS von uns erwähnte nächtliche Daß die staatlichen Einrichtungen auch sonst nicht dazu angethan ^cigniß stattkand. Das Unglück bat - die ganze Stadt nennt t!nn nz-s-,,s^„k4-- ja ohnebin den Namen — dre Storchapotbrke bnmgesucht. UebrigenS find, den Rangunterschied, welchen tue sogenannte „GeseUfchast in eine Narkotisimng deS gemißbrauchten Dienstmädchens in keiner Deutschland »wischen den Angehörigen der verschiedenen Berufsarten Weise stattgefunden. ES ist dies eine haltlose Fabel. Sclbstver macht, zu beseitigen oder zu mildern, kann gleichfalls nicht bestritten werden. Oder hat man schon jemals von einem schlichten Hand« wcrks,ncisicr gehört, daß er „hoffähig" geworden sei, welches Glück doch sonst jedem simpcln Adeligen, ohne Rücksicht auf seifte Geistes- cigenschaften, blüht? Höchstens die Angehörigen der Großindustrie oder des GcldhandelS werden ohne Rücksicht auf ihre schulmäßige Bildung in eine Hofrangordnung cinrangirt. Auch kommen an sie Kommerzienrathstitel und Orden. Wann aber kommt denn einmal > Kaution von 13.000 Mark dem Gericht «boten. . stattgefunden. ES ist dies eine haltlose Fabel, stündlich ist, daß man den Besitzer der Apotheke allgemein bedauert; eine Schuld trifft ihn nicht. Er hatte den jungen Pharmacentcn erst seit dem 1. Oktober l. I. engagirt und zwar auf Grund ganz ausgezeichneter Empfehlungen, namentlich seines trüberen Prinzipals. Niemand tonnte bei dem jungen Apotheker eine solche verbrecherische Leidenschaft voraussetzen. DaS Publikum würde Unrecht thun, wenn eS sich in seinem Vertrauen zu der musterbaft verwalteten Apotheke stören ließ. Für die Haftentlassung des Verbrechers hat sein Vater, ein jüdischer Rittergutsbesitzer »n Posenschen, eine — „Bi eines Kaisers Lieblingsblume! Ein Gc- denkblatt an die schönen Tage vom 14.-20. Septbr. 1882. Ter Jugend Dresdens gewidmet", ist der Titel eines soeben in aeschmack- vollem Gewände erschienenen SchristchcnS, dessen Verfasser Pani Rietz ein talcnivollcr, leider! aber durch bereits fünijähriges Nerven leiden anü Zimmer gesegelter Sohn unseres hochberübmlen früheren Kgl. Kapellmeisters 1)r. Rietz ist. In wahrhaft rührender uud für Jung und Alt verständlicher Weise erzählt derselbe darin von den schweren Tagen, welche unser Hcldenkaiser in seiner Kinbcrzcit durchlebt, und insbesondere von derjenigen Begebenheit, welche in dem damals 10jährigen Knaben jene noch in dem Greiie so lebhafte ! und warme Vorliebe für die Kornblume begründet bat. Aus An- ! trag der hiesigen Direktorcnkonsc;enz hat die städtische Schulbehörde fnundlichst dic^Miltcl dazu bewilligt, daß insbesondere allen den jugendlichen Sängern und Sängerinnen aus unseren städtischen Volksschulen, welche den Kaiser bei seinem Einzüge durch ibren lieblichen Gesang begrüßt, ein Freiexemplar dieser sinnigen Erinne rungsgabe cingenändigt werden kann. Wie dieser Beschluß für den Werth des SchristchcnS zeigt, so wird gewiß auch die Rücksicht ans den leidenden jungen Verfasser bewirken, daß auch das größere Publikum daS „Gedenkbiatt" kaust, weiches zu dem geringen Preise von lO Pf. zu haben ist in der Expedition der „Dresdner Nachr.", bei den Herren Buchhändlern: Huble (Maricnstr.f, Arnold <Ait- markt), von Zahn (Schloßstr.), Pierson (Waise: Haus- u. Pragerstr.), Papierhandlung von Ai. Große (große Plaucnscheslr. 31), Brauer (Hauptstraße). — Seit mehreren Jahren hat ni.f dem alten israelitischen Kirchhof, der ringsum von menschlichen-Häusern umgeben ist, lein Begräbnis: mehr stattgcsunden. Um so peinlicher waren die Be wohner der Pulsnitzerstratze überrascht, als am Donnerstag Nach mittag eine iöraelitifche Leiche doll bcigesetzt wurde. Es sollen noch mehrere Begräbnisse daselbst bevorstencn. Wäre es nicht aber im gesundheitlichen Interesse ärztlicherseits geboten, den alten Kirchhos unserer mosaischen Mitbürger gänzlich zu schließen und die auf dem selben gelösten Begräbnißstellen nach dem neuen und piüchlizen Kirchhof zu überweisen? — Einen sein lebrerfreundlichen Beschluß bat jüngst das Stadt- verordncten-Kollegium zu Leipzig gefaßt. Auf Beichluß des ge mischten Schulausschusscs, welchem der Rath bcigetreten war, sollte Lokal-Schnlstatut dahin al-gcändcrt werde», daß statt der 4 stän digen Schulmänner, unter denen mindestens 2 Direktoren sein müssen, künftig nur 4 Direktoren in demselben sitzen, die 2 Voltssckullehrcr aber auSgeschicden werden sollten. Die Stadtverordneten lehnten jedoch viele Acndcrung einstimmig ab. da das gegenwärtige Lotal- statut vom Kultusministerium bestätigt worden fer und seit 7 Jabrcn ohne Unziiträglichkeit in Kraft bestehen. — Ein hier in der Pirnaische» Vorstadt wohnhafter jüdischer Geschäftsinhaber, welcher duich seine zugehacktcn AuctionS- und Ausverkaufs-Empfehlungen genugsam bekannt ist, bat bei seiner Einkommen-Declaration so winzige Zahlen über sein Vermögen angegeben, daß sich die Behörde veranlaßt gesehen hat, vor einigen Tagen sich von dem Stande der Dinge zu überzeugen. Und siebe da, in einer in einem Winkel versteckten Kastelle fanden sich ca. 30M0 Mark in russischen Papieren wohlverwahrt vor. welche der Biedermeier auf seiner Declaration vergessen batte. Nachspiel dieses Manövers: wegen Steuerhinterziehung 20-sache Nachzahlung dcS Slcucrbctragcs. — Am Donnerstag Nachmittag conccrtirte das im Trianon auttretcndc Kr nd e r g u n r t et t Geschwister Clouscn vor dem Osfizicrscocvs des GardcrcitcrregimcntS in den Räumen des Casinos ln der Gardereitcr-Knscrne. Die jungen Künstler crnlelcn durch ihre lieblichen Dortiägc seitens der Herren Offiziere vieles Lob. In Dresden werden dieselben nur noch bis Dienstag verweilen. Morgen Sonntag findet das Conccrt ausnahmsweise im Wald- schlößchen statt. — Man ist augenblicklich damit beschäftigt, am Ausgange der Pragerstraße die neue Pferdebahnlinie nach der russtichen Kirche mit der alten zu verbinden. Die neue Strecke ist vollständig fertig, und es bedarf nur noch der Uebcrsübrung der Straßcnbahmchienen über die der Kgl. Sächs. Staatsbahn. — Das Halten großer Hunde in belebten Orten und nament lich das freie Umberlausenlastcn derselben hat — abgesehen noch von der Möglichkeit des Bechens im Zustande der Tollheit — doch immer und immer wieder seine traurigen Folgen. Jene Frau (die 58jährige unverehelichte Lange) in Leipzig, die am 25. v. MtS. aus der Promenade am Roßplatzc in Folge Anrennens eines großen Hundes besinnungslos zu Boden gefallen und erst anderen Tages im dortigen Kiankenbaus, wohin man sie gebracht, zum Bewußtsein zurückgclangtc, ist am 1. d. M. doch noch gestorben! So schon und gut und liebenswcrtb Hunde und namentlich große Rassehunde fein mögen, so ist die Frage ihres llmhcrlausens in den Straßen und im Freien doch in ernstere Erwägung zu ziehen. Wie oft springen solche große Thicrc kleinere und größere Kinder an, nicht etwa in dösem Sinne, nein, im frohen Ucbcimuth ihrer Natur. Jedoch — nun sehe man die kleinen Kinder an, man beobachte das tief ins Innerste dringende Entsetzen, höre sie martdurchdringend aufschreien, oder man sehe, wie im vorigen Jahre ans hiesiger Wicnerstraßc geschah, wo ein etwa lOjäkriger Knabe auS gleichem Schreck über eine» großen gelben Hund, der ibm mit lustigen Sätzen enlgegen- sprang, in die gräßlichsten Krämp c verfiel, und man wird die Frage: ist es denn nöthig, rein zum Vergnügen solche große Tbierc, die immerhin gefährlich werden können, in Lrraßcn und Promenaden mit hcriimzuschlcvpcn ? nur human finden, denn lieber mögen viele schöne Hunde verloren geben, als daß ein Menschenleben gefährdet und wie in Leimig geschehen, sogar vernichtet wird. — Gestern Nachmittag in der 4. Stunde wollte der öster reichische Radschleppdampfer „Tctschcn" drei schwerbeladene Koblenschiffe stromaufwärts durch die Auaustusbrücke schleppen. Der Dampfer passirtc auch glücklich das dritte Joch, der erste nachfolgende Kahn fuhr jedoch, wahrscheinlich durch falsche Steuerung, ain Pfeilergrimde so fest, daß cs erst nach längerer angestrengter Arbeit den Mannschaften gelang, den Kahn wieder stott zu machen. — Herr G. Troitzsch schreibt uns: Die Mittbciiung Ihres geschätzten Blattes ist insofern zu ergänzen, als die beiden großen im weißen Renner seden Saal von mir angebrachten Regenerativ» brenner wobl die Derbrennungsvrodufte des Gases, nicht aber den Rauch und die Hitze entfernen. Um nun auch eine vortbcilbafte Ventilation im weißen Saal, wie im Königl. Finanzministerium und bei Herrn Generaldirektor von Tschirschkn herzustellen, bin ich von Herrn Renner beauftragt, die von Ihnen angeführten Kos- m öS-Ventilatoren in die Wasserleitung einzufügen. — Von einem hiesigen Blatte wird aus einen groben geogra phischen Fehler aufmerksam gemacht, der sich aus die neueren Karten von Sachsen, speziell auch die von der Umgegend Dresdens aus alter Zeit sortgesübrt bat. Man findet nämlich aus all' diesen Karten an der Elbe vk-K-vis Pillnitz einen Ort „ TrieSke" ver zeichnet, der — seit mehr als 200 Janrcn faktisch nickt mehr cxistirt, indem er. der beiläufig nur auS wenige» Fischerlilllten bestanden