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- Erscheinungsdatum
- 1882-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188211029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-11
- Tag 1882-11-02
-
Monat
1882-11
-
Jahr
1882
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Kr — 0nv«cka«r(Vae1irIoIttkn. Soito S — vollllsrst»«, cksn ». Rovswbsr 1382 Line neurrdings ergangene königliche Ordre regelt die bisher unentschieLen gewesene Frage wegen der Provinzialkarbrn und bestimmt für Ostpreußen: Schwarz-Weiß, Westpreußen: Schwarz« Weiß-Schwarz. Brandenburg: Roth-Weiß, Schlesien: Weiß-Gelb, Pommern: Blau-Weiß, Posen: Roth (Carmorsin)-Weiß, Rhein- vrovinz: Grün-Weiß, Westpbalen: Weiß-Roth, Hannover: Gelb- Weiß und Hohenzvllern: Weiß-Schwarz. Mr Sachsen, Schleswig- Holstein und Hessen-Nassau ist eine Bestimmung noch nickt getrosten. DaS preußische Staatöministerium hat sich über die Noth- wendigkeit derAuslösung der Berliner Stadtverordneten-Bcr- sammlung schlüssig gemacht, die Genehmigung deS Königs zu dieser Maßregel erbeten und auch erhalten. AlS Alterspräsident dcü Abgeordnetenhauses wird auch diesmal der Abgeordnete für Soest, v. Bockum-Dolsts, funglren. Herr v. Bockum-DolssS ist ain 10. Februar 1801 geboren, gegen wärtig alio über 81 Fahre alt. Die Erhebungen, welche bezüglich der Höhe der Gerichtökosten auf dem Gebiete der bürgerlichen Rechtüstreitigkeitcn angestellt worden sind, sollen »ach neucrer Anordnung bis aus Weiteres auch sür die folgenden Etatojahre fortgesetzt werden. Eö erhellt daraus, wie wenig zutreffend cS war, schon sür die nächste Reichötagüsesston einen Entmurs bezüglich Bernlinderung der Gerichtökosten zu erwarten. FirOdenherm wurde der israelitische Handelsmann Lob Mannheimer, als er eben aus dem Wege zur Synagoge begriffen war. von der Gendarmerie verhaftet und sofort »ach Bruchsal gebracht. Derselbe ist beschuldigt, einen Bürger von Zeuthcrii, L. v. G., zum Nieineid verleitet zu habe». Als Spekulant kaufte Mannheimer in dem benachbarten Zcuthern ein ziemliches Quantum Hopsen auf, beim Wiederverkauf desselben verstand er es. dadurch einen höheren Kaufpreis zu erzielen, daß er in jeden Sack einen Stein von ca. 400 Gramm legte, in Folge besten dem braven Lob an jenem Tage ein „ansehnliches Prosttchen" entstand. Allein nicht allzu lange sollte er sich desselben erfreuen. Das Manöver wurde rnckbar und Mannlicimer sollte sich wegen Betrugs vor Gericht verantworten. Doch der Fudc wußte sich vorerst dadurch aus der Schlinge zu Helsen, daß er oben genannten Bürger von Zeuthcrn veranlaßte, vor Gericht salschlich anzugcben, d. h. eidlich ,zn be zeugen, daß Mannheimer mit rechtem Gewicht gewogen und daß die an jedem Sacke fehlenden 400 Gramm nur ein berechtigter Abzug sei, wie er beim Verkauf wäre ausbcdungen worden. Zu „diesem Erweise der Gefälligkeit einer kleinen Dicnfllüge" vermochte Mannheimer den Christen durch die Drohung, er werde ihm sofort, wen» er sich hierzu nicht verstehe, sümmtliche Kapitalien kündigen und seine Fahrniste unter den Hammer bringen. Gar bald jedoch wurde der genannte Bürger von Zcuthern des Meineids über wiesen und ist auch seiner Schuld geständig mit dem Beifügen, daß ,hn zu diesem 'Verbrechen die Drohung des Fudcn getrieben. Oesterreich. Ein große s UngI ü ct bat den Hasen von Fiume am 28. Oktober betroffen, es sind 0 Handelsschiffe gestrandet. Diese Schiffe sind: Barke „Asfncsad", Barke „Eommendntorc D.meilo", Brigantino „Andrie", Brigg „Dunav" und zwei Trabnkel. Alles stellt sich die Frage, wie es möglich war, daß so viele Schiffe im Finuier Haien, wo reit 50 Fahren kein Unglück geschah, verun glücken konnten c Die Antwort hierauf ist folgende: Am Eingänge des Hafens befindet sich, da dieser noch nicht vollendet ist, eine sehwimmende Laterne, die durch den starken Südwind gegen das Land getrieben wurde. Die einlaufenden Schifte müssen rmmer die Laterne an der westlichen Seite umschiffen ; die verunglückten Schiffe triebe» nach Boraussehung der Bemannung, daß die Laterne sich an der richtigen Stelle befände, zu nahe dem Lande zu. Wäre eine eventuelle Piaßänderung der Laterne den einlaufenden Schiften durch Zeichen signalisirt worden, so hätte das Unglück vermindert, wenn nicht ganz vermieden werden könne». Fünf Handelsschiffe sind sofort gestrandet, drei konnten noch vor Einlauf in den Hafen Anker werfen. Eines von diesen drei Schiften konnte sich nicht ver ankern: ein Llonddampfer, zur Hilfe entsendet, war zu schwach und gezwungen, das Tau, mit dem es den „Eommendatorc Tonesto" an sich gezogen, zu dnrchhnuen, um selber in den Hafen zurückzukehren, und so ist das Schiss „Eonnncndatore Tonest»" vor aller Augen am Hellen Tage gestrandet. Am 20. NachtS fand am Graben zu Prag ein Z u s a m mm e n - stoß zwischen deutschen Eonleurstudenten und Ezechen statt, wobei ein deutscher Student schwer verletzt wurde. Auch wurden Ver haftungen vorgeuommcn. Die beiderseitigen Angaben differireu weieuttich. Nach den Angaben von deutscher Seite fingen die Ezechen mit Fiisriltirung der Couleurstudenten an. Die Unter suchung ist cingcleilct. D:e Eisenbahn in Tirol geht von Fnnsbruck her nur bis Briren, von da an füllt ein weiter See das Eisncktbal. Fm Süden, von Ala ber, ist die Balm nur bis Roveredo im Gange. Vom letzteren >7 rke bis Briren wird auch de'' Wagenverkelir noch auf Tage und Wochen unterbrochen sein. Diesmal haben die Behörden den Telegraphen besser benutzt und von Norden ber das Hochwasser nuS der Nie uz und dein Eisack angemelöet, so dasr Bozen durch die mit großer Anstrengung arbeitenden Kaiser säg er, Landesschüßcn und die aut dem Turschmalich befindlichen Mannschaften vom Regiment Marroicic, sowie durch die tapfere freiwillige Feuerwehr vor Uebcr- flutlmug geschützt wurde. Die Verbindung auf der Fahrstraße zwischen Bozen und Meran bei Siebeneick wird durch ein Floß und einen Lahn vermittelt. Boren. 20. Oktober. Die Gefahr ist vorüber. ES webt ein frischer Nordostwind, auf den Bergen liegt Schnee. Seit gestern Abend sinkt das Wasser deS Eisack und der Talfcr. Fn Folge des Seirocco war der Neuschnee geschmolzen. Dazu kam Sonnabend Nacht ein furchtbares Gewitter. Daher waren die Bäche angc- schwoilen, die vor sechs Wochen ungefährlich gewesen. Die Abbau- Arbeiten an den Einbrüchen, welche der Eisack und die Etsch beim cnicn H.chwasfer verursacht haben, sind zum größten Tbeile zerstört, und die mehrere Wochen lang fortgesetzte mühevolle Arbeit vieler lausend Hände war vergebens. Bozen ist von allen Seiten abgeschnitten. Ter Verkehr ist nach 'Norden bis Briren, in südlicher Richtung bis Roveredo und Meran ganz eingestellt. Der Sigmundskroncr See ist zwei Fuß höher als im September-, zwischen Moritzing und Siebeneick wurde ein Lahuvcrkehr eingerichtet. Die Tclegraphei;-Linic ist nur nach Meran, Landeck und Innsbruck offen. Der Regen hat ausgebörl. Es ist keine Gefahr mehr. Die Etsch bat bei Lcifers den Abbau durchbrochen, Piloten wcggerisscn und einen neue» Einbruch in einer Lange von 200 Metern verursacht. Die provisorische Straße um den Blumaucr Tunnel wurde sortgeschwemmt. Wenn auch die Gelabr glücklich abgewendet erscheint, so ist die Lage doch trostlos. Lebensmittel mangeln, die Vorräthc sind aufgczebrt. Es fehlt an Salz im Etschthalc und bald wird sich dieser Mangel auch in Bozen cinstcllcn. Fn Meran und Umgebung wurde von dem Hochwasser uichis gespürt, dagegen ist Bozen m Gefahr gewesen. Weil die Häu bchen Herstellungen vor dem Winter nicht mehr möglich, sind nebst ser Ernte auch die Reben und Jruckthäumc verloren. Die Be stürzung der ganzen Gegend und das Elend der Landbevölkerung ist unbeschreiblich. Das reißende Hochwasser des Sillfluffcs führte an: 28. Massen van Baumstämmen und Geröll in den Fun, dessen Flutbcn in Innsbruck selbst solche Stavttheilc, welche man bisher für sicher hielt, bedrohen. Der Fluß trat an Stellen aus, wo dies schon seit vielen Fahren nicht der Fall war. Fraukreich. Die Ueher schwemm« ng bei Marseille ist im Almcbmcn. Fn der Umgegend von Eannes wüthete die Flutli am heftigsten. Neun Personen sind dort ertrunken. Die Brücke ist cingestürzt kurz vor Ankunst des PersonenzugcS, welcher kaum einige Meter vor dem Abgründe zum Stehen gebracht werden konnte, Dank der Geistesgegenwart des Beamten, welcher dem Zrist cntgcgcn- gclaufcn war. Fn Nimcs hingegen sind 8 Lastwagen m den Ab grund gestürzt, zwei Beamte sind umgekommen. Der materielle Schaden ist ungeheuer. Biele Ortschaften sind ruinirt. Die Re gierung wird den Betroffenen Unterstützung zukommcn lassen. Zwischen dem Bonapartistcn Prinz Louis Murat und dem Ab geordneten Abbatueci fand in Paris am 20. v. M. ein Degen- ducIl statt, in dem Prinz Murat am Handgelenke verwundet wurde. Herr Abbatuccr soll die Veranlassung zu dem Zweikampfe gegeben baben, indem er seinen ehemaligen Freund an eine Schuld von 10,000 Francs mahnte. Fn der voin Syndikat derMöbclfabrikanten von Paris abgcbaltencn Sitzung kam man dahin überein, über die Frage einer Schließung der Werkstätten erst nächsten Freitag Beschluß z» saften. Am Montag srüb um 2 Uhr exvlodirtcn im Restaurant des Theaters Bellccour zu Lyon 0 Bomben, durch welche 0 Per sonen schwer und mehrere andere leicht verwundet wurden. Nach den Schuldigen wird rcchercliirt. Nach der Explosion im Restaurant Bellecour zu Lnon hat ein weiteres Attentat gegen das dortige RckrutirungS-Burca» slatt- gcsundcn, so daß sich die Militärbehörde gcnotlngt gesehen bat. außerordentliche Maßregeln zu ergreifen, um die Forts, die kascr- nen, sowie sümmtliche militärische Gebäude vor einem Handstreiche zu sichern. Die Dunamittartouche, welche vor dem erwähnten Bu reau explodirkr, hatte übrigens keine Aehnlichkett mit der im Re- Bellecour geworfenen Bombe, insbesondere enthielt sie kein gz , .. . . Geschoß. Nichtsdestoweniger richtete die zersprengte Metallhülse stauran sh . .. Schaden an. Außerdem rst aus dem Bahnhofe von Neuville eine Kiste mit 40 Kilo Dunamit entdeckt worden. Dieses Dunamit ist vor drei Monaten auf dem erwähnten Bahnbose angelangt, ohne daß der Adressat sich bisher gemeldet habe. Das „Journal du Lot" berichtet gleichfalls über eine Dunamit-Assaire. Zwei Arbeiter, die im Faubourg Cabazac beschäftigt sind, bemerkten vor einigen Tagen ein Fndividuum, welches eine schwere Loft trug und von ihnen ve- arstwohnt wurde, in einem benachbarte» MilitareQbliftcment einen Diebstahl verübt zu haben. Als diese Person sich verfolgt sah, warf sle ihre Last weg, deren Fnhalt sich gleichfalls als eine mit Dynamit gefüllte Kiste erwieS. Eine Militärabtheilung besetzte daSGefängniß von EharolleS, wo Bordnt, eines der Häupter der Anarchisten, gefangen sitzt, weil die Anarchisten mit der gewaltsamen Befreiung des Oie' droht hatte», O " ' ' Präsidenten der i mit der gewattfamen rttesrerung des Gefangnen ge- Die Zugänge zun, Palais Elirwe, der Residenz des :r Republik, werden polizeilich bewacht. Sämmtliche Darsteller, voran Hr. Porth, dann die Herren Mat« towLku, Swoboda, Kramer, Koberstein und Walther, sowie dle Damen Link, Ulrich und Berg waren ganz vom Geist der Dichtung durchdrungen und ernteten dcnür den reichsten Beifall. Lobend je» des Tempelberrn Matkowsky's gedacht, welcher seit der letzten Nut ung selbst ist nicht denkbar, als die Beschäftigung mit den Grund sätzen wahrer Religion und Toleranz. Nur muß letztere nicht etwa, wie dies jetzt dreister Weise geschieht, als eine Glorifikation des Frrdent h ri m s gedeutet werden. Kuno Fischer, ein Gelehrter, dem diesbezüglich ein kompetentes Urtbcil zustcht, sagt in seinen hochausßezcichnelen Lcssing - Studien über Nathan: „Ter Dichter hatte keineswegs die Absicht, in den Eharattercn des Stückes vie drei monotheistischen Religionen zu personifizire»: er wollte nichts anderes, als den echten Glauben in seine boben Daseins echte rin« setzen gegenüber dem unechten, der in äußeren Zeichen seine Be deutung sieht. Die Glniibenssormen der Völler smd wie die Ringe der Fabel. Ihre straft liegt in der Läuterung des menschlichen Herzens, die sie durch ihre Verheißungen bewirke»; wenn ihre Früchte gereist sind, dann sind die Verheißungen erfüllt und ent behrlich geworden. Die Sinnbilder haben ihre Erziehung vollendet. """ der Lauterkeit erkennt Italien. Am Morgen des 25. October fand in Rom aus offener Straße ein erschütternder Mord statt. An der Ecke des kleinen Platzes Macel de Eorvi und der Via Testa spaccata, in der j Die Früchte siebt, den Zustand der Lauterkeit erkennt der weisere Nähe des Fora Trajnni erstach der Maurer Volpi den Lastträger j Richter am Ziele der Zeiten. Mit diesen Worten bot Fischer die Frattini, indem er demselben mit sicherem Stoß ein großes Fleischer-1 Tendenz der Lesi'ing'schen Dichtung schön ausgesprochen. Der weis« mcsser'ins Her» stieß. Frattini blieb aus der Stelle todt, olme I Nathan besitzt den echten Glauben, welcher weder der christliche, einen Laut von sich zu geben. Verhaftet und zur Polizei geführt,! noch der jüdische, noch der mohammedanische ist, sondern einzig erzählte er mit großer Fassung, daß er Frattini erstochen babc, weil! derjenige, welcher die Läuterung drs Menschen, die Selbstoericug- drrielbe seine mmderjährige Tochter entehrt und zu feiner Konkubine nuug, die Befreiung von Egoismus und den Begierden der Welt bewerkstelligt. Nathan ist kein Fudc im tbcologiiche» Sinne und nicht der Repräsentant des Fudentbunis. TicSwwgoge würde ihn ... ...... verflucht haben. Lcssiug wollte dem Fudcntlmi» nicht eine sittliche in die Wobnung seiner Familie kamen. > Bedeutung vindieiren, die cs nicht besitzt, und wenn er uns in einem seien dieselben wieder in seinem Haufe > Juden den Menschen zeigt, welcher den echten Glauben in seiner gemacht habe, olnic sie zu hcirathe». Alles Bitten und Flcbcn habe nichts geholfen -. im Gegentheil hätten ilm Frattini und seine Tochter noch obendrein verhöhnt und ihn bestoblen, wenn sie wäh rend seiner Abwelenlicrt Am Tage vor der Tbat ie>e» v>ri>>v^i> Ivicvrl >n Niini» zonuic > oiovcn ,'.aoi>n>ni> zz>n>, >>> ircncv gewesen und hätten ihm zivei Stücke Leinwand, goldene Ohr- Brust trägt, so geschah cs deshalb, weil wir die Tugend der Duid- geliänge u. s. w. gcfloblc». Das habe dns Maß voll gemacht. Am famkeit au einem Manne umiomchr bewunden, müsse», der einer andere» Morgen um 7 Ulir babc er sich bintcr der genannten > Religion «ngeliöct, deren vorwiegendes Merkmal eben Undrildsam- "traßenecle such,eilig ausgestellt und habe den Entehre» seiner! kelt ist, Ne sich in stolzer lleberbebrmg die auScrwälstte nennt, an Undulosamkeit Tochter, als dieser deren Wobnung verließ, nieder gestochen. Er habe nickt anders bandeln können. Volpi ist aus Ankona gebürtig »nd 50 Fahre alt -. der erstochene Frattini zählte kaum 00 Fahre. Italic». Aus 'Neapel wird das Ableben des berühmten Plmsiicr P a I »r i c r i gemeldet. Derselbe war 1807 geboren, seit 1817 Professor an der Universität und seit 1854 auch Direktor des meteorologischen Observatoriums auf dem Vesuv, dessen Ausbrüche er regelmäßig, besonders im April 1872 mit persönlicher Lebensge fahr beobachtet bat. Auch durch die Erfindung wichtiger phystkn- iischcr Apparate iScismo-, Anemo- und Elektrograph) hat er sich um die Wissenschnit hochverdient gemacht. Spanien. Die Königin Fsabclla läßt ihre Pferde und Eguipagen auS Paris nach Sevilla kommen, wo sie ihren Aufent halt definitiv nehmen zu wollen scheint. Es heißt, daß stönig Alphons darein willigt, ihre Pariser Schulden, an zwölf Millionen, z>, bezahlen, wenn sie den Pariser .Hofstaat ansgicbt und ihren Wohnsitz in Spanien nimmt. Nnstlattd. Der.Kaiser begnadigte die vom stasan'schen .Kriegsgericht in Saratow zum Tode verurtheiltcn politischen Ver brecher Poliwanow und Nowitzky, crslcrcn zu unbestimmter, letzteren ;»I l2jälnigcr Zwangsarbeit. Türket. Der Suttan berief, als er die beabsichtigte Abreise des Lords Duften» nach Egypten ersubr, den Premierminister, die Minister des Acußcrn, des Fnncrn und der Fnstiz in sein Palais und lies; nach langer Bcralhung mit denselben den Lord Trifterin telegraphisch um seinen Besuch im Palais ersuchen. Lord Dufterin folgte der Einladung und bezcichnctc dem Premierminister und dem Minister des Acußcrn gegenüber die Erkrankung des Generalkonsuls Malet als Hauptgrund seiner Reise nach Egypten. England. VonEdinburgh wird berichtet, daß, als dieser Tage dcr Nacht-Erpreßzug von der Station St. Pankras in London auf der Fabrt nach Schottland gegen halb 0 Illir in der Frühe au dcr Hunslel Station tun Leeds antam, ein PnllniniLscher Salonwagen in lichterlohen Flammen stand. Es befanden sich in demselben vier Passagiere, von denen drei in ibren Nachtbeiiiden glücklich gcrcttet ivnrdcn, der vierte aber, ein !>r. 'Arthur, ein Militärarzt, wie sich liernussteltte und Sohn des Geistlichen von Banchorn bei Aberdeen, ivar zu Tode verbrannt. Derselbe war eben nach lojähriger Ab Wesenheit von Eeulon zurückgekelnl und aus dem Wege, seine Ellern zu besuchen. Wie später ermittelt wurde, hatte der Wage» in der 'Nähe von Leeds Feuer gefangen. Man fand das Dach des Wagens gänzlich abgebrannt und die Seiteiiwände selir stark brschädigt. Der Wagen wurde sofort nbgehängt, während der übrige Tbeil des Zuges weiter nach 'Norden fuhr. Egypren. Es verlautet, daß cs etwa 500 Mann von den in .Kairo befindlichen englischen Trupven erlaubt wrrden würde, an der Expedition »ach dem Sudan als Freiwillige theilzunchme». Feniijetou. Vor glänzend gefülltem Hause und im Beisein Sr. Majestät deS Königs, des Prinzen ^md der Prinzessin Georg und Prinzeß einem 'Manne, der die Ilndulosaiiikcit Andersgläubiger in cnt- setzensvoller Weise an seiner eigenen Familie hat crsabren müssen" v Morgen nimmt das K. Hoftheatcr mit Rickard II. die Vor stellung des Sbnkeipcareeyklris, der schon länger beabsichtigt ist, auf. Zunächst wcrdcn die Dramen in größeren Zwischenräumen slndirt und gegeöcn. Ob später ein engerrr Turnus alle umfassen wird, ist noch unentschieden. Wir würden einen solchen Versuch, der äbn- lich den Preisen der Klaisitcr-Vorslellungen ein Abonnement für sich bilden müßte — vielleicht im vorgeschrittenen Frühsoinmer — ent- schiedcn sür richtig halten. -j Am Sonnabend ist im K. Hoftheatcr „Templer und F ü In n" von Marschncr wieder nugesetzt, welche Oper gerade jetzt eine Sympallnc des Publikums sich'erworben hat, die bei mehreren früheren Oieprisen nicht so Ictzbast war wie jetzt. -j- Die Posse: „Eine resolute Person" erfreut sich im Residenz- the ater großer Nachfrage: das brillante Zusaminenspiel von Frli Bendel, Frl. Hänsel, Hrn. Dir Karl, Hin. Willietmi u. s. w., die frischen, lustigen und zeitgemäßen Kouplcts, üben zündende Wirkung aus. Auch heute Abend tritt die „resolute Person", Frl. Lina Bendel, in Aktion. Ein neues Stück, angeblich von Laube^ soll im Wiener Burgtbcater zur Aussübrung kommen. Das Stück wurde unter dem Pseudonym Mühlbaucr eingereicht und sübrt den Titel „Schauspielerei". Eö behandelt die sozialen Vorurthcile gegen darstellende.Künstlerinnen. -j- Eine romant. Over Öko bin üood von A. Dietrich (Kapell meister in Lldcuburg) erregt z. Z. in Dessau Ausscben und sübrt viele Fremde deutln». Auch Anton Nubinstcin, dcr am Sonnabend >» Leipzig die „Maccabücr" kmit Frl Marianne Brandt) dirigirt, fuhr nach Dessau, um das viclgcrühmte neue Werk zu büren. 7 Herr Hofopcrnsäugcr F cnse n von Dresden singt beute zum ersten Maie im Gcwandbauskouzcrt in Leipzig. 7 Eine Metaiiiorplwsc wie sie s. Z. Frau Amalie Matern« voruabm, die vom Karltbcater zur großen Oper — und mit welchem Erfolg! - - überging, ist jetzt auch Frl. Schläger, die viclgeschätzte Darstellerin des Boccaccio geglückt, die mit unbestrittenem Erfolg in dcr Wiener Hosopcr als Valentine dcbutirt bat. !' Dresden wird um einen trefflichen jungen Künstler reicher, da dcr Violin Virtuos, Herr Waldemar Meyer sein Domicil lzier nimmt, um von bicr aus seine Concertreisen sortzuictzen. 7 Wie bereits alle großen und größeren Städte Deutschlands wird nun auch Dresden eine große private permancntse k n n st nusstelIu n g erbalte». Die Arnold'sche königliche Hof- tniislbaiidlnng <Ad. Kutbier) eröffnet zu diesem Zwecke am beutigcn Tage ibren in der 1, Etage, über der knnstbaudlung gelegenen, von den Architekten Sommclschub und Ru.nvcl »cucrbauie und prächtig dekorirten Salon. Die Eröffnung findet unter den glücklichsten Anspielen statt, denn cs schmücken die Ausstellung bereits Bilder von O. Achenbach, W. Amberg, E. E. Boettcher, F. Eoomans, F. Tesregger, H. Gude, Ebr. Krdner, F. Schlesinger, W. Sobn u. A m. Nach tri» Muster der SonSerausstellungeii der National- Galenc in Berlin und wie die frnbcrcn von .'seren Gutbier bicr nrrangiiteu (Rafael, Michel Angela rc.) sollen später dergleichen von bcrübmlen einzelnen Meistern auch in der „Permanenten kunst Matbilde gingen am 01. Oktober im Kgl. Hostbeater der Altstadt E. Krclschmer's „Folkungcr" neu in Scene. Die büchst aner kennende Auiuabme, die das Werk nun ^ Fnlnc seit seinem eisten! a»ss>eilnng" stattsinden. Auch die Firma genannter kunstbandttmg Erscheinen GNärz 1874) fand, steigerte „ei, nach dem 0. Akt zu berz- die nach der Sporergasse, wird tüuttig zu den Scbens- der ahnungslos, im zweiten Würdigkeiten der Residenz gehören. Professor Rcntzsch ist eben Ve ilchen vervorrusen des Parguct seinem Wert Komponisten > beiivoimte. Nach i Wiederholungen wird diese Auszeichnung wolil kaum stbon vorgc- § lomiueii sein: sie zeigt de» soliden Werth, den das Pubiiti»» der Oper beilegt, und in der Tbat. wenn inan sich vergegenwärtigt, was seit den „Folkungern" an Ilnbattbarein üb-r die deutschen Bülme» gegangen ist, so iiuiß i»a» vor dem geschickten, reichbnltigen Textbuch und vor der ungemein bübnensundigen, in den Finales zu imponireiider Größe ainvachienden Musik.kretschiiier'S ganz beson deren Respekt baben. Es dürste für den 'Autor ein .Kompliment sein, wenn man gestellt, daß der Eindruck dieser so und so vielsten Wiederbolniig der Oper den der Pre»in-re 1874 noch nberlras. Allerdings war auch die Anftnbiiiiig unter Herr» Tireltor Schueb's belebender Leitung in den Eliören, Orchester und Soli icbr ge lungen. Fc»e Schwäche der Dichtung, daß der Held vier'Akte linier dem Bann das energische Gleich ' leistung zum Ausdruck bringt, wabrt dem Helden »iclir »»seren Re spekt, als wenn er gar zu webleidig cluberschreitet. F» diesem Sinne ist Herr GndebuS der beste Magnus, de» »!»!> seillicr (liier und aus wärts) geieben. Aber auch die Gesangsleistung war überraschend schön. Tie energischen Stetten pariren einem Stimmtalciit, wie cs Herr Gndelnis besitzt, von selbst. Aber welche Zartbelt und seine Dynamik brachte er z. B, in dem Gebet des l. Aktes „Du llner- sorscblicher da droben" zum Ausdruck (der Komponist bat nur den Schluß dieses schönen Liedes Iclir unpraktisch tief gelegt) und wie weich und einpsiiidniigvvoll gab er die Stelle der'Vision „L Mutier, nimm Deinen armen Sobn". Ilnd jedes Wort spricht diescrknnstler völlig klar ans. Empfeblen möchte man sür den letzten Austritt ein Ott bis ltt staltgebabten schäfiigt dieselbe au der Haiisfiont in Scrassito zu vollenden; sie ist in ,zor»i eines Bildes: Der Genius der Kunst, miigeben von den Künsten sendel Mer!»'' zu den Menschen, welche bier von reizenden Kindern dnrgestellt werden — eine schöne und würdige Einladung in die der .Kunst geweibten Räume einzntreten. V Paulig's L e i b b i b t i o t I, e t sind folgende durchaus neue Werke von literarischem Wertste cingereibt worden: Braun, F, W.: Goetbe im Urtbeile seiner Zeitgenossen, I. Bd„ die Fastre (770-80. Geschichte dcr Weltliteratur. >0. Engel: Geschichte dcr srairzösischen Literatur. H. Nitschmaiiii: Geschichte der polnischen Literatur. I>r. G. Erler: Deutsche Geschichte von der Urzeit biü zum Ausgang des MittelalttrS. Vogt, H.: Die kriegerischen Ereig nisse »> Aegypten wäbrend des Sommers (882. Im-c i,->w:^Eli,i- uelliiigeii eines französischen Lfsiziers au die Tage von Sedan. ^ ibirien. Reise vom Ural bis »um chwcigcr - Lcrchenfeld: Die Adria. Tascbcnberg, V Wandlungen der Tlüere. Haeckel, E.: re Naturnnschauiiiig von Darwin, Goctl-c und Lamarck. an» eines erzwungenen Eidschivures leiden muß, wird durch ! Lansdell H. - Durch crgiiche Spiel des Herrn G u d c b r, s wesentlich gebessert. Oeean, Sckwei i»r 1. Akte der- Trotz, den er vor nird wälirend der EidcS- (>,, E., xg. Perim '' ^ ' " Die Natnranschaliiiiig Hicrzn einige liervorragcndc Romane dieser Woche: Paspne: Die Müble im Wisperlbal. Wickert: Hobe Gönner. Tenger: Tttcklcr Feldmann. Velii: Tie Walilverlobten. (kodin: Psutter »nd Sobn. voll Fnnigkeit. bestrickeiidemStiininklangnnd vorzüglicherWiedergnbe gcprcßter Leidenicbast ist die Maria des Frl. Malten; ibr Spiel am Morastein übt allemal ans das Publikum die eiirdriilglichstc Fllusiou und bebt diese schöne Scene zur größten Wirkung. Frln. Malten sang in letzter Zeit nickt oft ; liofteiitlicb bietet rbr Scbn- Rogrietlc: Fnga Svendion. Ompteda: Der Anbänger. Wildcn- bruch: Novellen ». A. m. Funker: Schleier der Maja. BkrmischttS. * Wortspiel von Gvtste's „Faust" und Scbiller'ö „.Hand- s cb u b ". Dcr Dickiter Ludwig Beckstein stielt niit dem Major ». F. gute Nachbarschaft und es verging kaum ein 8i» nickt sabc». Einst drsvutirte Beckstein m . „ , ag, wo sich die Freunde glänzenderes kostimi, eine Oiirstuirg, Magnus tnirir ja als von dcr nicht sabc». Einst drspntirte Beckstein mit seiner Frau über die Dänenschlncht kommend gedcwbt rvcrdcn. Eine ivnnderschöire Leistling Borstige Schillcr's und Götbc'S: er pries Gölbe's Realismus, sic schwärmte in Scknllcr'lcheil Fdealen. mann^S Genoveva reckt bald wieder Gelegenbeit, in zusagenden Pnrtic arifzutreten. Herr Decarli, Herr dieser ibr so Segele, Herr Fischer, Herr Eickberger, Frl. Nanitz waren alle eriolgreicl, zu dieser neuen Ailsiülnung des Werkes, wie meist frnlier schon »»> tbätig. Frln. Rößler als dalekarlisches Mädchen war wobl neu: ibr großer Ltinimniiisaiig belierrschte diese eigentlich böbcre Partie gut, dcr Ton und die -verzlickkeit des Vortrages iiiachtcm den ge winnendsten Eindruck. Reich sind die Geschelmrsie dcr Oper und abwechsluiigsvoll, nirgend ermüdend, nirgend grübelnd oder nervös, sonder» lcrirbast und schön empsundeir die Musik. Einige Lieb- UilgSstücke liabcn sich aber vorzugsweise ir» Publitrmr eiiigcbürgerl, und das erste Ave, das Violimolo dcr 0. Scene, die schivedttcheir, , Mädchcnliedcr deS 2. Aktes, dcr Erilsgang, die Domsccne niit i,rgel, und als Probe seines Talcntcs, der prächtige krönungsmarsch und die geschickt gefügte sugirte Lecne j 500 Franks." „Sag', bist Tu Er'k's Sohn", wurden wie liebe alte Bekannte ans'ö Wärmste ausgeiiommcii. Die Hoflübrie aber bat ein Werk reaktivrrt, das von liier aus s. Z. über 5tt'oder 00 deutschc Bühnen erfolgreich gegangen ist. , 1-. kl. Ter Major, ein galanter und auch geistreicher Man», iekundirte d»r Frau Nachbarin, konnte aber seine Position nicht bcbnuvte» und kapitulirte endlich, indem er sagte: „Beckstein, B'u bast Oieckt, Götlic ist größer als Schiller, denn Götlie's Faust ist größer, als SchiUer'ü Handschuh." K r iegs s ch w albe n. Wie der „Ktovinieuta" in Genua meldet, wurde i» dcr Nähe dieser Stadt eine Schwalbe erlegt, welche in einem Beutelchc», das an ibrem reckten Fuße bürg, fol gende Depesche mit sich trug: -,1'ort Knni, 20. Nnnrmi 1882. Ninbv na-coin !>:itto oo» sö.OkX (-.oilnini 10,000 j,i!rlo>i. (Raine,-j. kAralii Pascba schluci mit 15,000 Beduinen lO.OOtt Eugländer. Pnolueci.) -- Paoluccr ist ein bekannter r» Egypten lebender italienischer Seemann. * Auf dem ?ero I-neliaino in Paris befindet sich auf einem Grnbmoirumente folgende Fnschrist: „Hier ruht Clara Marie Z--, Gntliir von Fcan Z.., Bildhauer in Marmor. Dieses Monument ist von iliin errichtet^zrrr Erinnerung nn eine tlieure'Verstorbene ^ ' Dcr Preis eines ähnlichen Steines theatrr ß Am Oiksormatioiiölag fand im Ncristädtcr nutbcsuchten Hof er eine vorzügliche Aufführung von Lcssrng'o „Nathan" statt. Abends ein getroffene Börsen. Slinsicrdam iPrvdiilttiil, I. Novcmbkr. ITclNub.i Wcizcn Lklobir 2U, Miirc--'IN, wcicscnt,, Nonac» Novcmbrr W5>. Miliz ia>. l-l',,im,lc>. London >0icN-cidr»n>rkI>. I. Novcmbcr. «--cliiusitt SVcizc» q<- (!,:is!?ioe. on- qclommcvcr rniaa. lotiicr Äktzkn -il'/,, iglnier; Matt istl, vicrsic »iiac. aadcic» nuv wiiiiacr vtlläniinh.
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