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- Erscheinungsdatum
- 1882-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188210310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821031
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-10
- Tag 1882-10-31
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Monat
1882-10
-
Jahr
1882
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E »e htestge :ma Vv- eförderttu illetS der , uud dal; dtg, drrc» I-rti«Ivr e Urheber le». ciuer sol- »u lasscu »»8. 1° > inige Abende l'S', ^ato, lOO. licliv vkiiei risch r tm. chaftcn. u. litt MO 2?. IlueiK ler, naischen Platz, affe 2. Seudnngcn Käsen an, an, röße, tSettiisvI 0« machen an . rst billig. ,, sowie L'«I -ressen. IlldlmiS, lasse 21. l«u«plntrl ,1. Agraffen, ze Plüsche, vmievi» jllß. Ul. Ivliüft r«l. t»»- i-tcklv «t< - rs»«»» tOU-pIUtL I«. ni»«u nechz. V.10—l2 eckt in Dresden i. L. Vrvsävll 1882. nu««,i 37000 «rrmpl. rar dl«»a«a«>kciii»a>nditrMa- ^ulrrülr »wckil sich dir Sietaclt»» nlchl »erdindlic,. Annoncen für un» nehmen «n! Die «»»oncen-Vnreaur v.itoal»»- Pein » 0«,»«»! - »u»««s «oft»! - »au», » «-m»., - Jn»«II»»n»ant: - >. W»»e« m «örtt,: - «»». »»«» «n Mn^dedurg: — K. vor« M <l«. m Halle: — »Ni«»» in Hamduig. Tageblatt für Politik. Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Freindenliste. 27. FLdrxnvx. Anseiale loerden Mnienliratzr IL di» Nachm. » Uhr an»en»inmen, Sonnlna» di» Niitta»»RNl»>r. An NcuNndt nnr au Wocheiiillllen: ar. Nlosternnhe Nr b bis Nachm, üllmc. — Di« einipaltiae Pciilccüc loftee I- P». <lin,clandi die Zeile W Ps. Line Äaraniie lkir da» nllchlt- tägiqc llrlcheine« der Jnleral« mirdnicht gegeben. ÄuswSrtigc Annonren» Anslräge voiiumelannleil-priloucuiiaeiireU »vir nur gegen DrLnumeran»«- Zailiungdurch »»rieiinaelc» ödes Pu»>ci»,md»,»>g. Acht Stldcn kostcir u, Plg. Ünicralc tdr die Moulags- iliunnncr oder uaili einem AeIiluge die Peli«.»cile SO Ps. r köttfvclvrn und vsunsn, N^ttv»»r«n »i»U L.«r1»v«, dl 8t1vpp-, »vi«v- ,1. ^ ir»iii»vi»«ivvitvi», Lrrnils« L Di'sMviil-^llftt., N HV1I««Ir»»tt«r-1^. II, II«t< I «I« »r»»ev. a, sVvilinsvIi1ssu8VvrllSus. i Qtrörsrsl«»»« I nßisvr »»» H'Intn« . Nr. M4. Haitmann L 8» bitten um Louobtunx itiror bentixen ^nueneo auk Leite 13 ä. LI. - I tttkltel» » o« >it!ul», tt«» <re«vi»ini»vlLV«N^r Lriii»«I«riSi», »I«: Nioeken, vdrrlnffG, kri ure, AIciI»tt1on«f. t'uttleift ^rmbitncker, Uut- /iTraNen, tUn-tei kkiimme, NimrpfeUe, I krkeNeng^lau»« !», tten^uNpf« ote. j tipecilrUtlit: ^cl»»uelt8i>8«rnn1iiiut«» a»n velitom gott. ^UüMlirliciiv iilui-tririo l'rvidlistv» vorclon ».'»»lis ndnogsde-g uml ,i»i.I> itm>v!trt. irnnco var-m»It. I. N»r^«»»i ktdl«««». Uiinilt», sVUllilrutrorntr. 211». u. kuplilvnntr. U ui» I'»»8t>>l!ttx. < . «VSVV, i» i» i ßsl. i in i» 1 Witieruiig vo»n SN. VNbr.: «aromeier nach VSknr illi'ivl», Wnlliirasie i!» lAbend;.» 70t MM., seit gestern t:> Miii. genieqcn Tlieimomelrogr.nach Meniimm : Demo, ll»W , nicdr. Tenip. ll*W. hlichllc Drmv. IN"W. Slldweil Wind. Hetier. 2tuSslchtcn sür den 31. Octbr.: Sübwcst, mähig, ziemlich heiler, keine od^r geringe Niederschläge, clivnS wärmer. Ispisssriv-ftlsnufavtur. Dienstag, 81. Octvr. Leisniwoillicher Nedaelciir I>ir Pvttlischtö vr. lim il ii iere>, in Dresden Slrmcs Tirol! Schrecklich suchen Dich Heuer die Elemente heim. Was die Regengüsse des Septembers zu zerstören übrig gelassen babcn, das vollendeten die Jluthcn des Oktober. Was in der Zwischenzeit menschliche Betriebsamkeit und Energie aus de» zer- »eiten Strasse», Eisenbahnen, Brücken und Dämmen wieder ge schaffen hatten, wurde hinwcggcsplllt. Verwüstung, Grauen, Elend aller Orte». „Wir gehen unter! Hilse! Rettet uns!" mit diesem erschütternden Rufe schlichen viele Telegramme aus den fluthum- brausten Dörfern. Man hatte schon am vorigen Donnerstag die Wiederkehr der September-Katastrophe befürchtet. Nack, wenigen Hellen und freundlichen Tagen, in denen Nord- und Ostwindc die Tbälcr Tirols von den schweren, nun schon seit Wochen säst unun terbrochen hcrauszichendcn Regenwolken säuberten, halte der gefähr liche Südwind wieder die vcrrschast angelrctcn. Wenn er auch warmes und mildes Wetter bringt, so sind doch heftige Regengüsse seine steten Begleiter. Nie waren sie jedoch so heftig und massig, nie kamen sie zu io unglückseliger Stunde wie Ende voriger Woche. Selbst in mäßiger Menge austretend, hätten sic die Herstcllunge- arbcitcn an den zerstörte» Wegen und Bahnen sehr erschwert. Diese Arbeiten können naturgemäß nur langsam vorwärtsschrciten. Hn den engen, oft ans beiden Seiten von steilen Felsen eingeengten Tbälcrn verursacht schon die Zufuhr von Holz und Steinen große Schwierigkeiten, noch mehr der Bau selbst. Diese Brücken, Dämme und Straßen müssen durchaus solch hcrgcstellt werden. Und nun reißen neue Regengüsse und angeschwollene Wildbäche das mühsam und notl,dürftig Errichtete hinweg! -Hassen wirklich die Elemente das Gebilde der Menschenhand? Das Elend muß herzzerreißend sein Nächst den Verwüstungen «n Eigcntlnim bildet die Unter» brcchung deS Bahnverkchres die größte Calamität. Die ganze ge fürstete Grafschaft Tirol lebt heutzutage, kann man sagen, von der Brennerbahn. Sic ist die Haup'vulsadcr des Verkehres, sie ver mittelt nicht nur den Fremdenverkehr, sondern auch die Ausfuhr der Landcsprodukte. Unter diesen nimmt neben Ödst und Wein, d«i Holz eine unheimlich hohe Bedeutung ein. Man holzt die Tiroler Berge viel zu viel ab. Gerade die Gegend von Bozen »nt ihren vielen Sagemühlen ist ein auch dem flüchtigsten Reisenden ei» ai'gcn- sälligcr Beweis der geradezu unsinnigen Forstwirthschaft und Wald- verwüstliniz, mit der sich die menschliche Spekulation an senem herrlichen Erdensleck versündigt hat! Sie vor Allem büßt die Zünden dieser gewissenlosen Tliorhrit. Man hat nicht gehört, daß die technischen Behörden Oesterreichs seit den Scptember-Wasscr- stutkicii irgend EtwaS geleistet hätten, um dein einzigen Mittel, daS die Wiederkehr derartiger Ereignisse verhindern kann, näher zu treten: der systematischen Aufforstung der Berge, der einheitlichen Rcgulinmg der Wasserlinie. In Oesterreich hat man viel zu viel mit dem Nationalitätenhadcr und der Nicdcrdrücknng des Deutsch- tbums zu tlnm, als daß man sür solche einzig wahre Kulturkampf- Tliatcn, wie den Schutz vor verwüstenden Elementen Augen und Hände hätte. Fn Tirol betet man auch zu viel und cö arbeiten dort zu wenige Menschen. Tie Klöster sind übervoll von Mönchen, die Dörfer z» dickt besiedelt mit Geistliche», die alle das ohnehin arme Land zu ernähren hat. Was ist daS z. B. gerade jetzt sür eine Wirthschast mit den neuen Steuern, welche der FnnShrucker Land tag dem Lande aufgcbürdcl hat! Zm» erste» Male soll in diesem Fahre eine „Hauszinsslcuer" zur Erhebung kommen, die besonders hart drücken muß, im nächsten Fahre aber gar die „Landcoumlagc", welche nicht weniger als 24 Proc. von den dircetcn Stenern (d. h. 24 Kreuzer von jedem Gulden dieser Steuern) für den LandcSfonds und 4 Kreuzer von jedem Gulden der direkten Steuern sür den Grundentlastungsfonds beträgt! Die Geistlichen, die im Fnnshruckcr Landtage die Mehrheit bilden, können leicht solche drückende Lasten ausschreiben, denn ihre reichen Klöster, Stifte und Kirchen sind davon befreit-, zahlen mögen nur die Bauern. Die Kirche genießt in jenem Lande so viel Borrechte, daß eine Fna»spr»chiiahmc der Schätze jener beschaulichen Herren in jetziger LandcSbediüngniß nur der Gerechtigkeit entspräche. Ausfällig ist auch, wie knickerig sich Wien gegenüber dem sonst so viel gepriesenen und besungenen Tirol verhält. Berlin. Leipzig, Dresden, München beschämen durch ihre Beiträge die österreichische Rcickishauptstadt. Für Szegedin hatte Wien Gulden, sür Tirol kaum Kreuzer. Möchte doch wenigstens in Deutschland die harmlierzige Menschenliebe angesichts der neuen Unglücksfälle nicht erlahmen! Fm Lager der Liberalen in Preußen ist Helle Zwietracht aus- gebrochen. Selbst die größten Prcßtügncr vermögen die schwere Niederlage dieser Partei bei den Landtagswatzlcn nicht länger zu verheimlichen. Man beschuldigt besonders Herrn Eugen Nrckitcr, durch sein herrisches Wesen den Mablaussall verschuldet z» habe». Richters Diktaturgelüste haben dabei gewiß ebenso »litgcwukt wie die Uneinigkeit der Liberalen überhaupt, es hieße aber die Augen gewaltsam verschließen, wollten die Liberalen nicht cinscbcii, daß das Preußcnvolk van ihrer Herrlichkeit Nichts mclir wissen mag, sondern von einer immer stärkeren konservativen Strömung ersaßt ist. Lehr reich ist es dabei, daß selbst die so oft liberalen Anwandlungen unterliegende» Dämmcrungs- .-ilmu Frei-Konservativen Miibc hatten ihren alten Besitzstand zu behaupten. Sie galten bereits früher nur als „Adsektiva (Beiwörter) und als solche zu folgsam der Gram matik, als daß sic sich anmaßen sollten, allein zu sieben". Diese fteikonscrvotivcn Adsektiva werden, um ktinstig ihre Bedeutung zu behaupten, überhaupt sich enger an die deutichkonscrvativen Lnb- stantiva anzuschlicßcn habe», damit die Fortschrittspartei in Preußen aus 3 Fahre hinaus ihre Partie gründlich verloren bat. Ein kon servativ-klerikales Schutz-und Trutzbündniß verlangt Nieinand. aber inncrbalb des EentrumS sind so viele besonnene Elemente, daß zur Fnanarifsiiahme der wirthschastlichen Reformpolitik sich die erforder liche Mehrheit bilden kan», ohne daß Preußen seine unveräußerlichen Staalsrcckitc dem Ermessen der römischen Kirche prciszugcbcn brauchte. Wenn man sich z. B. daran macht, den Grundbesitz und den Hand werkerstand vom Drucke des Kapitalismus zu befreien, so ist das eine sittliche Aufgabe, bei der konfessionelle Verschiedenheiten durch- au- nicht mitjurevcn haben. Die Hauptsache ist, die alten Lcbrnö- bürgcrlichc Arbeit in lebensvollen Organisationen zu vereinigen. Das. was in dieser Richtung zu Gunsten des Handwerks geschieht, loinmt auch dem Arbciterstand zu Gute. Tic industriellen Arbeiter werden sich leicht in, Anschluß an die korporalivc Gestaltung des Handwerks organisircn können. Tic Zeichen der Zeit, so auS Frankreich Iicrübcrdonncrn, be sagen, daß man in sozialen Dingen in Deutschland nickt die Härwc müsst» in den Sclwoß legen sollte. Tic französische Republik ist sür das drohende Anschivcllcii der anarchistischen und revolutionären Bewegung direkt verantwortlich zu mache». Fhre Staatsmänner hatten dafür weder Einsicht noch guten Willen. Sie trachteten einzig darnach, sich selbst aus den Schätzen deü Landes zu bereichern, von denen sie daneben noch einen gute» Theil zur Vorbereitung des Revanchekricgs in Anspruch nehmen. Ilm die Besserung der nolblridcndcn Lage der arbeitenden Klasse lüminerten sich die Herren Republikaner tpottwenig. Wohl aber erschöpften sie ihr Land in unsinnigen Militärauvgaben, in der stillen Hoffnung, niit den rei cheren Mitteln Frankreichs das ärmere Deutschland finanziell zu ruinircn, das mit den französischen Rüstungen nicht gleichen Schritt halten könne. Die Zeit zeigte das Trügerische dicics Schlusses. Die Sozialisten melden sich nun in ihrer ungestümen Weise. Man bestreitet zwar sranzösischerfcits die Größe der Gefahr und wittert in den Dunnmitcxplosioncn das Werk Gambcttas, der die Bourgeoisie erschrecken und ängstigen wolle, um sic nach einem Retter sich r»n- schaucn zu lassen, als welchen er sich bestens empfohlen hält. Es ist auch thatsächlich enthüllt, daß die Negierung durch Geheim agenten an manchen Orten die Arbeiter auftietzcn ließ. Trotzdem bleibt genug der Gefahren sür die Gesellschaft übrig, um die Lage Frankreichs als überaus ernst erscheinen zu lassen. Die Nihilisten, die in Genf sitzen, haben Frankreich als BcrsuchSseib ihrer ver brecherischen Pläne auScrschcn. Tic Schweiz thätc ernstlich wohl daran, diese Verschwörerbande hinauszusegcn, sonst reizt Gambctta die Franzosen auf gegen Gens, ans das sic schon lauge ein lüsternes Auge haben. Neueste Telegramme der „Dresdner Nadir." von, Octbr. Berlin. Der Kaiser bcgiebt sich am 5. Nov. zu den Fagdcn in den Harzwäldern nach Wernigerode. — Graf Hatzseldt wird sich, wie cs heißt, unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht nach Konstantinovei begeben, um dort sein Abberusungsschrciden per- iörüich M überreichen. — Zum deutschen Gesandten in der Schweiz ist an General v. Rödrr'S Stelle der preußische Gesandte in Stutt gart O. v. Bülow ernannt worden. Wien. Eine Kniierl.Verordnung bestimmt, daß die anläßlich der früheren llehersci ivennmiug sür Tirol ausgcsctztcn üvOMtt Gul den sofort z» nick» lüclzahlbnicn Unterstützungen verwendet menen sollen. Die Verordnung bezweckt nnr die Abhiisc der dringcndstcn Bedürfnisse. B c r n. Durch einen furchtbaren Föhnorcan mit darauf folgen dem heftigen Regen sind in Grindelwald säst alle Gebäude zerstört oder beschädigt worden die Heuvorrätbc haben infolge des Regens schwer gelitten und die schönsten Bcrgwaldungcn sind vernichtet worden. Menschenleben sind nicht zu beklagen. Berliner-Börse. Tic Börse begann die neue Woche in reckst lustloser Stimmung, daß Geschäft lag ganz still und die Eomse erfuhren meist Rückgänge. Die ueherschivemmungs- nachrichten wurden in ihrer Wirkung durch die Kunde von der Wicdcrnnsuabmc der ungariieben Goldrenten - Eonvertirung im nächsten Fahre nicht pa-alusirt. Banken schwankend, am Schluß uralt. Kredit verloren 3 Mark, Tisconto I'/r Proccnt. Oesterreiclüsche Bahnen lagen natürlich sehr matt. Franzosen gaben 5, Lombarden M, Ellctbal 3 Mk. ab. Von deutschen Bahnen waren Obcrschlesische belebt und höher, Marien burger und Ostvrcußiickie dagegen niedriger. Bergwerke und Frrdu- slrien behaupteten sich alleniallü, waren aber ganz still. Porr Fonds waren Rüsten schwächer auf Gerücht von russischem Pscrdcausftihr- vcrbot; airderc still und kaum verändert. zriinkfttii a.M., :rn. Llrodfr. -H'i-Nd?. iZrcou xlftlUSdalin 291? ,. Lom- ocndcn 112' «. <X»cr Loose . Lest. Cllbcrrcnlc —. Plivierreuke —. ^ollLier 2'U'»«. Öcslerr.lNoldrciuc —. Uiik.Woldrcr.rc . 77rr Nnsien —. l-ücr Nüssen —. 2.Ör«e,ital,ltll>e —. Neueste Unqor. arindanlcide . :i. ^ricntonleilie . Un» aariiclie Pnp'crrente —. Diöconto —. ElNwlcr 70.('«7. Mottl orrib.— Mott. Wien, Oktober. Vlbeuo-. Credit 304,40. c-tciotZb. :U0.10. Lomdardcn 131.60. Nordweslbosin 2'1.70. Marknotcn Utkq. Credit 294.3ü. Mott. Par«S, 30. Oktober. (Schluß.) Nerite 2",00. Anleihe Italiener Y8.7>l». Stnat-bakin 72.'./»0. Lombarden 2«c,.(»0. -o. Prioritäten 2^7.00. SlMter Ocstcrr. Oioldrcnte 31. Schwach. t'otalrS «ud Lächsisckes. — Nachdem gestern Vormittag Sc Mas. der König im Rcsi- dcnzschloß die Vorstellung und Meldung sämmtlicher neuerlichst avancirtcr und »cucrrranntcr Offiziere aus allen Garnisoiisorten entgegcngcnommc», wohnte derselbe, wie auch Fhre Mas. die Königin und die vriiiftickeii .Herrschaften, der Todtenferer für den bochscligen König Foliann in der mit vollem Tranerschmuck versehenen katho lische» Hoskirche bei. — Das Moznrt'sckre Regmei» wurde nufgefübrt; das Hochamt cclcbrirte Konsistorialrath Pfarrer Buck. Die Kirche war dicht gefüllt von Andächtigen. — Fhre Mas. die Königin von Dänemark nebst Gefolge paisirtc gestern Vormittag von Wien kommcnd unsere Residenz. Die Hobe Fra» kam mit dem Bodcnbachcr Eouriciruge 8Ubr15M. aus hiesigem Böhmischen Babnbosc an und fuhr bi Uhr 25 Min. in einem Schlafwagen über Leipzig, Magdeburg, Hamburg und Kiel nach Kopenhagen zurück. — Der König!, schwedisch-norwegische Konsul Julius Wilhelm Schmidt zu Leipzig erhielt das Ritterkreuz des schwedische» Wasa-OrdenS. — Se. Excellcn; der Herr Kricgsministcr v. Fabricc ist von der Besitzung seines Schwagers, des Grasen Asseburg auf Schloß Falkcnstcin, wieder auf seinen Posten zurückgekclnt. — Seit Sonnabend weilt der wue deutsche Gclandtc in Washington v. Eisendecher in Dresden. Derselbe ist der Nachfolger deü jetzigen preußischen Gesandten beim Vatican Baron v. Schlözcr. — Während sonst in den verschiedenen Dienstzweigcn des Reichs nichtprcußische Deutsche nur in verschwindender Anzahl Berücksichtigung finden, befolgt der Reichskanzler Fürst Bismarck in dem ihm zunächfl unterstellten Ressort des Auswärtigen eine recht wobltlmend bemerkte andere Praxis. Er rekrutirt diese seine Beamten i» ziemlicher An zahl aus dem übrigen Deutschland. Sa ist neuerdings der sächsische Bczirksaflcssor von Einsiedel, der bisher bei tcr Aintsbauot- mannschaft Döbeln arbeitete, in daS Auswärtigc A in t dcS deutschen Reichs nach Berlin berufen worden. — Seit gestern hat das dichtmaschigc Eisenbahnnetz Sachsens eine höchst interessante an malerischen Partien reiche Vervollständi gung erfahren -. eS fand die scierlichc Einweihung, der HainSvcrg - D i p v o ld i s >v a! d a - S ch m i cd e b.^rac r Eiscnbal», statt. Zu diesem Aktuö begaben sich gestern Vorttmtag !) Uhr lft Min. vom böhmischen Bahnhof aus eine gewählte Ver sammlung von Vertretern der Staatsregicrung und der General- direktion der Staatsbahnen, sowie andere Ehrengäste »ach Hains berg, um dort aus der reizenden schmalspurigen Cekundarbakm nach dem hochgelegenen freundlichen Echmiedcberg zu dauzpscn. Die Spitzen der Elircngäsle bildeten die Herren Kreis!,auptmann von Einsiedel und Gcneraldireetor von Tsckiirichln. deren Theil« »ahme überall mit der ungebcucheltsten Freude begrüßt wurde. Tcr Fcstzng fand in Rabenau, Svcckstritz, Sciscrsdorf, Malter und dann besonders in Divvoldiswalde feierliche Be grüßung und war vom prächtigsten Wetter begünstigt. Auch an de» Stationen Obercarsdorf, Ulberndorf und Naundorf fand die Ausnahme weiterer Festgäste und die Bekrnnznng der Wage» durch die betr. Gcmcindevorstände statt. F» Schmicdebcrg, dem vorläufigen Endpunkte der Balm, erwartete die Gäste ein solennes Frühstück »nd in Dippoldiswalde vcicinigtc sodann im Rathhanssanlc ein Diner die circa 160 Tlieilirelmier. Ucber den Verlauf desselben werden wir ebenso wie über die einzelnen Momente der höchst gelungenen Jcslsahrt, sowie der reizvollen Rück fahrt morgen speziell berichten. — Gleichzeitig mit der gestern stattgefundenen Eröffnung der Sckundärbahn Hainsberg-Schmicdeberg. wurde auch die Sckundär- bnkn W i I k a »- S a u p e r sd o r s eröffnet, wobei das Königl. Finanzministerium durch Herrn Geh. Fmanzratb Iw. Rittcrstädt, die Gcnernlbiiektion der Staatsbahnen durch Herrn Finanzrath Kcll vertreten waren. — Der Gcsammtbedarf des Haushalts sür Dresden vro 1883 ist — wie schau an dieser Stelle erwähnt warb — ein wesentlich höherer als der sür das lausende Fahr-, cs werden nach den Voranschlägen ca. 122,887 Mk. mehr gebraucht. Das Budget sür 1883 begleicht sich in Einnahme und Ausgabe mit ca. 5,700,75!) NU., aber dock, wird cS ohne Erhöhung der Anlagen abgehcn. Cs ist dieü eine Art Trost, wenn auch ein leidiger. Zu bemerken ist hierbei, daß. sollten die vom Ratbc gemachten Steucnesormvor- schläge die Zustimmung der Stadtverordneten und die obcrbehörd- lickic Genehmigung finden, der Stadtrath dann später noch einen entsprechend abgenndertcn Haushnltpian verlegen wird. Tcr größere Aufwand im nächsten Fahre bedingt sich hauvticichlich durch die am 1. October d. F. cingctrctenc Vergrößerung des Bestandes der Exckutivmnmischasten der Woblsahrtspolizei. die Erweiterung des AlnlS sür Sieche, die Vermehrung und Erhöhung der an an einige hiesige Vereine zu gewährenden UntcrstühnnM, die Steigerung des notmveridigen Bedarfs für daS Straßenwcwn, die GancnänIagOr und die önentliche Beleuchtung, sowie der durch weitere Begebun gen bei der Sladtanleibe vom Fahre 1875 erhöhte Bcrzinunigs- nnswand für diese Anleihe. Fm Einna! ineelat ergeben fick, Minder- cinkünste bei außenstehenden Kapitalien und Werllwapicren, bei der vom kommuniichcn Grundbesitz zu erwartenden Rente, bei den Wochenmarkt- und Fahrmarkt-Ertiägnissen, bei den Gebühren für Verwaltung von Stiftungen, sogar bei der Hundcstcucr, den» die Zahl der stcuervsticktigen Hunde nimmt immer mehr ab. Unter den Mehreinnahmen treten besonders die von der Erhebung der ' Abgabe vom Grundwert!, und Mictbzinsen zu erzielenden hervor, ^ auch die Bürgerstcucr »lebt, da immer mehr Personen Bürger ! werden, einige Tausend Mark mehr, ebenso die Verzehrungssteuer, dann die Einivolmcrgcbühc sür Staats- und andere Abgaben; vom ! Wasserwerk wird auch eine größere Summe erwartet, eine fällige Abschlagszahlung aus früher empfangene Vorschüsse und aus dem ^ i» günnigem Stande bcsindlichci'. Rcservesond können für dieses ! Mal 50,000 Mk. mehr als im lautenden Fahr entnommen werden, also 350,000 Mk. Außer den cingangserwälinten Hauptvositiouen. deren ! notinvcndigc Erhöhung den große,c» Harishallbcdars pro 1883 be dingen, seien von den engeren Positionen noch einige erwähnt. ^ Tie höheren llnterrichlsanstaltcn beanspruchen durchgängig höberc Zu- : sckiußbctrnge, das Fcucrlöscl wesen desgleichen; letzteres erfordert 17300 Mk. mehr. Bei de» GasbelcuchOimfteiweiterungen ßgurirt : gleichzeitig die Absicht dcS Ratlies. die Lalerncnwnrtcr z» uniior- ' mircn, was vor der Hand 2450 Ml. kosten wird. Das Arincnamt ^ hat gleichfalls höheren Bedarf. — Die für die bevorstehende Stadtverordneten - Er - .gänzungswahl ausgestellte Liste der stimmbciechtigtcn und s wählbaren Bürger liegt noch bis mit 8. Novbr. im Altstadtcr und Fm Ncnstädter Ratbbausc aus. Nack, Ablaus des 8. Novbr. wird die Wahlliste gcsciüolien und den zu diesem Zeitvunlt etwa noch ! nicht erledigten Einsprüchen sür die bevorstehende Wahl keine weitere , Folge gegeben. - Der letzte Oktobersonntag, begünstigt vom herrlichsten Wetter, wurde nickst nur von Svaciergängcru aus das Ergiebigste ausgenubt, jauch die Landwirt!,e waren vielfach thätig, um mit Ackern, Pfluge» und Säen das durch die Ungunst der Witterung Versäumte nach- ! zuliolen. Eine freiwillige, aber recht nutzbringende Beschäftigung übten viele Bewohner von Eotta, Löbtau, Briesnitz, sowie der Wilsdrusscr Vorstadt und der Friedrichstadt auf den Kartoffelfeldern deü K. Kammcrgutcs Ostra aus. Zu Hunderten waren dieselben mit Tragtörbcn, Säcken, ja sogar Wagen ausgcrüctt, um eine Nachlese zu halten. Daß daS Geschäft einträglich gcweftu, tonnte man in den Abendstunden, als die Karawanen die Heimkebr nn- traten, beobachten. Der Unfug einzelner Kinder aber, welche die Kräutigfeucr vielfach mit bereits ausgebreiletem Dünger uäbrtcu, dürften die humanen Ansichten des dermaligen AmtsverwaltcrS nicht gerade fördern. ,, . . ^ - - Seit längerer Zeit sind anläßlich des Hmschcldc-ns der oran Hofmetzger Gottlö ber Genick,te laut geworden, als ob die Ver ewigte von ihrem Gatte» Mißhandlungen nuSgeietzt »nd der Tod die Folge derselben gewesen wäre. Polizei und Staatsanwaltschaft baden fick, veranlaßt gesehen, die eingehendsten und sorgfältigsten Recherche» über die Berechtigung dieser G> Nichte nnzustellen und cü hat sich als Ergebnis, dieser Untersuchungen zur Evidenz berans- geslellt, daß alle diese Behauptungen von A bis Z erlogen sind. Leider ist eS trotz der arisgesetzten Prämie noch nicht gelungen, den Urheber dieser infamen Behauptung zu eruiren und es ist tief zu bedauern, daß sich noch Leute finden könne», den Ebarakter eines Ehrenmannes durch und durch neck, länger z» heffeckcn. — Der Rcstcrvcrc in in Dresden wird am Mittwoch und Donnerstag Amalicnstraße 22, 1. Etage, daS Ergcbniß seiner im Dienste christlicher Barmherzigkeit stehende» Bestrebungen zum Ver kaufe ausslcllcn. Tftr Verein besteht aus einer Anzahl Damen, welche sich zur Ausgabe stellen, entbehrliche Klciderrcste, Stoff- ahschnittc u. s. w. zu sammeln, zir verarbeite» und den Erlös aus orgsalt uud großem Fleißc geiertigtcu Gegen ständen zur Weihnachtszeit armen Kindern zuzuwcnden. Möchten sich reckst viele Menschenfreund zur Unterstützung dieses Humani tären Zweckes finden. — Morgen Mittwoch ',aU der deutsche Fiivalidcnvcrciii König Albert mit dem HilfSvercin Eoncordia seinen ersten diesjährigen im Tivoli ab. Vi Familieiiabcnd mit Theater und Ball cineW eventuellen Reingewinn invaudcn Unterstützung. o» erhalte:! hilfsbedürftige Militär-
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