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- Erscheinungsdatum
- 1882-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188210068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821006
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-10
- Tag 1882-10-06
-
Monat
1882-10
-
Jahr
1882
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Snserai« »«,de» MartenftrtHetz" di« «»chm. > Uhr au,e»«»»«» eon»«»,» dt» Mttta»»1IUdr. 8» liteniiadt nur a» Wachen!»««»- ge «loliergafte Nr. b biaNachm. »Uli«, — Tie einlpaltlge Pelitzciie taslet >» Pige. Umzeiandl M Pfge. Eine Barantie sür da» »Schft> tägige irrschetnen der Inlernt» wird nicht «egeden. »»«willige Lnnoncen-Lustrig- donundclannienPerloneu inierircn »tr nur «egen Vrinumeranda, stahl»»«durch krteimorlcn oder p»ftet»»ahtung. Ilchi Gilben loiie, sürl ' Ifi^ÄtKrit« stlr die «ontag» »U»«r oder nach einen, gciiiä» dt« »et>I«etl« 20 P,. eigene» dadrld»«, 1, ai», li»»ptdN«I>»r, Ntrarren- <»»»»dNeder, »emarlale, daetarendNeiier, veldveder, toplr Neder una V«eI>»eIe»«Irdll>I>er. ^Vir varneninu NU Ooniodllckor itv d«.tuu ?a,vn,p»piuro un,t garaniirvn kür »ollüa Linditni,,. LudlüLrUaka Mustrlrw prvioiiülon vrvrüon gratis adgogvdvn uM naed auslriirta trunuo vuraaaüt. H»»rirou 8LI»n«. vr«8ä«n, . LN, u. ss HVUtickruftvrntr ftoplilonntr. Ü um I'untplat/. WLSÜS-L-- I v-i 8»«mtliklitz 1 Lu itnerkunut billiMton Nrviuvn bei enormer Fmsn'alil Urzrtmsnn L 8sam, 8«I»Lo««-8tr»»«« IVr. gvgvuüiior llsm 8gl. Lelrlosse. ir. ^L8tv ^r»8cI»enkivr.ULNijlmi/ Urm»« Lreil/str««»» Xr. IS. ttirollinsnu'8 vrltzlunl 1)tut8cUer ?ort«r Rnlirextraet, Li;rl>8t«r IZittvr-Ilivr. Iteick« liiere 8iucl Original fteoinv I^uelütimrullg) unü nur bei 8 obiger I'irwu /.u tiubvu. U Vsvltinsvlllgsusvvl'lisuf. Emrühtrst«« luttßs« r. Rr. S7N. , LI. ZI«8S«, ZLÄiriiMl. I spiss«ri«-l!tlsnufsvtur. LRillipxistv I?rvi8«. Witterung vom S.vct.: Voromktcr nach Okror »tviolt. 77t Mill.. seit gestern unvernndelt. Tbermon etiogr N OW . nirdr. Tcmv. 7^ twäistcTcmv. 1 ^ W. WaNslrossc tv i^b^uds). . noch Ncnnil'iir: Temp. Lsl-S-rjud. Betttkl. SiuLslchlen für den 6. Lctbr.: Mäßig, veränderlich, meist trocken, kubier. Freitag, 6. Lctbr. Politisches. Die Streitfrage, ob die konservative Partei selbstständige An sichten vertreten dürfe, oder unbedingt der Pegicrnngopolitit Hccr- solgc zu leisten habe, ist von der „Nordd. Allgenicinen" in die Provinzial-Korrespondenz dnrchgeträusclt. Da dies Blatt oder Blättchen unzweideutig die Ansichten der Regierung knndgiebt und da es nur aller 8 Tage erscheint, viel nchigcr und vor sichtiger zu schreiben pflegt als die oft berscrkerhafte „Norddeutsche', so sind diese neuesten Auslassungen doppelt interessant. Interessant, ja — aber nicht etwa klar. TaS ossiziöse Lrgan richtet sich scheinbar gegen die „Norddeutsche", vcrthcidigt aber, consuS genug, deren Behauptungen. (Ls ivar gesagt worden, die preußischen zlonser- vativcn beriefen sich auf ihr Gewissen, wenn sie der Regierung Schwierigkeit bereiteten und das sei falsch. Das Gewissen der ztonservativen sollte so etwa durch eine blinde Unterordnung unter die jeweilige Regicrungspolitik erseht werde». Dazu meint nnn die „Provinzial-Korrespondcnz": „Von dem Gewissen, von der Stimme GotteS in unserem Inneren wird jeder ernsthafte und vor AUnn jeder religiöse Mensch mit l,eiliger Scheu sprechen. Aber das Gewissen ist ein untrüglicher Richter nur über die eine Irage, ob der einzelne Mensch in allem Thun sein Inneres rein weiß von unlantcrcn Beweggründen, ob er jede Angelegenheit nur nach ihren sachlichen Iorvcriingcn und pflichtmäsjizen Geboten behandelt hat. lieber dieses innere Gebiet reicht das Urtheit des Gewissens nicht hinaus, die piakliichen Geichäste müssen nach den Anforderungen der Gegenstände und mn frei von jeder eigensüchtigen Verdunkelung des sachlichen Zusammenhanges bcurtheilt und geführt werden. Die Richtigkeit des technischen Urthcils aber kann das Gewissen nicht verbürgen. ES ist eine Entartung des Parteigeistcs nich eine Prosnnntion des inneren HeiligthumS, sich in allen Aenßcrlichkcitcn des Vcbcns ans das Genüssen zu berufen (?). Ein Verhalten aber, welches entweder bessere Vorschläge nicht machen zu tonnen einräumen muß oder sich mit Plänen hcrvormagt. welche nach dein Urthcil jedes Sach kundigen an der Natur der Verhältnisse scheitern müssen und welches doch die Vorschläge der Regierung zurückweist, indem es sich unbedachtsam auf das Gewissen beruft, ein solches Verhalten ist alles Andere, aber nicht konservativ. Es ist eine gefährliche Lockung, welche neuerdings häufig an die konservative Partei gerichlet worden, durch selbstständige Programme volkstbinniich zu werden Es ist der Ruhm der konservativen Partei, mehr als ciiimai die Unpopularität mit der Regierung ihres ztönigs gelhciit zu haben. Denn eS ist der erhabene Beruf des ztömgthums, stets das dauer hafte Gute im Auge zu behalten und dahelbc niemals durch Nach giebigkeit gcyen die Launen des Tages, welche das Parteilcbcn zeitigt, zu gefährden. Hierin liegt die U n abhängigkcit (?) der konservativen Partei: in der Widcrslandssäbigkeit gegen diese Launen be> vertrauensvoller und schassend thäliger Wechselwirkung mit dem Thron und seinen Dienern. Von dorther hat sie die wohlthätigen Impulse zu empsangen und kräftig weiter zu trage». Dadurch ist sie aber auch^berechtigt, mit ibren Gedanken und Rath- lchlägcn an der höchsten Stelle vernommen und beachtet zu werden". Wäre doch diese etwas jesuitische Deduktion nicht gar so un richtig und stete bei der ersten Ouerfrage über den Hansen! Denn was wird die „Prov. Korresp." antwortrn ans die Neugier. Was liättcn die zionservativcn damals tlmn sollen, als die Reichsregic rung im Iabrwafser deS NationallibcraliSmns schwamm? Als die absolute Gewerbefreibeit und Freizügigkeit, die Frcibnndelspolitik von der Regierung ins Werk gesetzt wurden? War daS Manchester thum für Deutschland minder gesabrvoll und ruinirend, weil die Regierung es für opportun hielt, für dasselbcleinzntrelen? Gerade dieser von »ns stets bekämpften Dpportniiilätspolitik, d.b. dem Nachgcbcn von jeweiligen Nützlichkeitstlicornn ohne Gewissen und Prinzip, soll die konservative Partei ein „Halt" gebiete». Einer konservativen Regierung wird die konservative Partei ganz von selbst zur Stühe dienen können, aber nicht jeder Regierung, nicht einer etwaigen liberalen. Also niit der Entdeckung von der „Schädlichkeit dcö Gewissens" seiten der „Prov.-jiorrcsp." war les Nichts. Im Gegcnthcil, die Treue gegen ihre Gesinnungen, das Gewissen, das Fcststchcn, gleichviel ob die Stürme von Rechts oder von Links kommen — das ist das Wesen der konservativen Partei. Das furchtbare Eiscnbabnnnglück bei Hugstetten hat zu viel fachen Controversen in der Presse auch in Bezug aus eine etwa vor handene Ueberbürdung des unteren Eiscnbalmpcrsonalü Anlaß ge geben. In einem, wie es scheint von einem Fachmann herrührcn- den Artikel im „Hofer Anzeiger" findet sich unter Anderem die Be hauptung, daß bei den von München nach Hof fahrenden Personcn- ztigen das Bremserpcrsonak aus der ganzen Linie nicht wechselt und mithin 16—17 Stunden ununterbrochenen Dienst zu leisten hat, und daß auf einer Station in Bauern die Lokomotivführer in 17 Tagen keine einzige Nacht hätten, die sie vollständig iin Bette zubringen könnten. Aehnliche, wenn auch nicht so markante Verhältnisse mögen auch anderwärts bestehen und jener Eisenbahnunsall wird neben dem namenlosesten Unglücke wenigstens die wohlthätigc Folge haben, daß die Aufsichtsbehörden an allen Orten einer etwa vorhandenen Ueberbürdung des Eisenbahnpcrsonaleü auch dann steuern, wenn dies ohne pekuniäre Opfer nicht abgchcn sollte. Bei dem Nieder gänge unserer wirthschaftlichen Verhältnisse hat die Notbwcndigkeit, überall Ersparnisse zu erzielen, auch alle die Uebel mitgcbracht, welche mit dergleichen Bestrebungen immer und ewig verknüpft find. Leicht wird dabei die Grenze des Zulässigen selbst von Einsichts vollen überschritten und cs ist eine ganz naturgemäße Erscheinung, daß die an und für sich löbliche Bestrebung, zu sparen, vielfach zur Sucht und damit zur Wurzel kaum geahnter Uebel auSartet. Nun, die Verhältnisse haben sich gebessert, ein regerer Verkehr vulstrt wieder auf allen deutschen Eisenbahnen, die Einnahmen und mit ihnen die Verzinsung der Anlagewerthe sind im Steigen begriffen: so werden sich die Eiscnbahnverwaltungcn umsoweniger der Pflicht entschlagen dürfen, nachzusorschc», ob und wir das Sparsystem zu MMtinden und namentlich zur Ueberbürdung des Personals ge-- führt hat. Der Mann der Finanzen freilich darr bei dielen Unter suchungen die Leuchte nicht führen, hier kommt noch -Höheres in Betracht als Zinsen und Dividenden. In Oesterreich trete» die Prcßbnrgcr Lrawalle an Bedeutung zurück gegen die Wirkung der furchtbaren Naturereignisse im Ober lande und in Tirol. Was dort geschehen, ist entsetzlich nachhaltig, weit mehr als einige Iudcnlrawalle an der ungarischen Grenze. Südtirol ivar ein blühender Garten Gottes, in welchem die reichsten Ernten an Feld-, Garten- und Weinsrnchten gleichsam von selbst wuchsen. Jetzt ist das Land eine Wüste. Tic Wäger haben direkt nicht ebenso unermeßlichen Schade» gcthan, als vielmehr indirekt. Wohl ist in Riderndorf, Brnncck, Ampe.zzo, Bozen mancher Verlust an Menschenleben, an zrunstbanten und Här.senr »nd Heerde» zu beklagen. Aber das verwindet sich und läßt sich beziffern. Die Verluste an Ackererde und Waldbeständen sind daS weitaus Schlimmere. Ganze Scitcnthälcr des Etschthalcs und der Tran sind aus viele Jahre hinaus unproduktiv gemacht. Schwer rächen sich die mnngclhasten Flnßrcgnlirungen und die Entforstnngen der Wälder. Im Hochgebirge wird einem lokalen Schaden an Haus und Hof durch die Wetter niemals ganz vorgebeugt werden können. Das liegt in der Natur dieser Gegenden. Aber die Weiterpslanzung der Verwüstungen könnte durch strengere Forslungsgcsctze und Fluß- korrcktionsbanten vermieden werden, und daraufhin wird die Regie rung dort ebensosehr wie auf die angenblicklichc Linderung der Noth hinaibciten müssm. Jene gefährlichen Gcbirgswnsscr, die so oft iin Sommer trocken liegen, sind an manchen Stellen durch Straßen- nnd Nalmbauten „korrigirt", d. h. verengert worden, aber nicht unter gehöriger Berechnung des Höchstwasscrstandcs und Stromes, und hatte das Wasser diese meist kurzen Schuhbauten spielend zer stört, so war das Land unterhalb mehr gefährdet, als habe nie eine Korrektion slattgehabt. Die armen Landlcute haben sich ans die Schutzwchrcn verlassen, sich eng an dieselben mit saurem Schweiß «»gebaut und sie haben nun den Grund und Boden selbst cingc- büßt, der ihnen zur Nahrung diente. Es fehlt an Erde, an Acker erde — Steine und Sand so weit das Auge schweift. Nickt segensreicher könnte hier Oesterreich vorgchcn, als durch Aufforstung der kahlen Hänge und durch feste, genau berechnete Uferbauten. Südtirol ist tief cntmuthigt — die Kaiserliche Liebe zu diesem treuesten Kronlandc muß schnell, muß aber auch streng solide helfen! Nrnkste Tclksiramnik der „Dresdner Rachr." vom 5 Octbr. Berlin. Im Reichsjustizamt finden gegenwärtig eingehende Erhebungen und statistische Elmilteiungcn über die Wirkungen des Gcrichtslostcngesctzcs statt, die sich namentlich daraus erstrecken, ob die kürzlich vorgcnominenen Ermäßigungen der Gebühren von erheblichem Einslnli geworden oder ob noch eine weitere Er mäßigung derselben, wie sie bekanntlich schon bei den Be- rathungcn des Reichstags gefordert wurde, nothwendig werden würde. - Der Kgl. Sachs. Militärbevollmächtigte v. d. Planitz bat sich beute Vormittag nach Dresden begeben. — Im Reichsamt des »vnnern ist ein Gesetzentwurf aiisgestclll worden, welcher die Anscr- tignng von Streichhölzern aus weisem Phosphor verbietet. Der selbe wird wahrscheinlich dem Reichstage noch in diesem Iabre unterbreitet. - Das Ministerium bat sich gestern über die Einbe rufung des Landtags schlüssig gemacht. Berliner Börse. Die heutige Börse trug wiederum eine niisreundliche PImsiognomie, namentlich aus Grund der Wiener Notirungen. Die großen Spetn>»t>onsvapicre?erfnhrcn wesentliche Rückgänge. Ercditakticn schloffen 7 M.. Diskpntogesellschast 2G Proc. Franzosen und Lombarden je 2 Mk., Elbcthai 2 Mb, Marien- bnrger 4, Ostpreußische Südbahn 5 Proc. unter gestern. Andere Bank- und Eisenbahnwertbe lagen still. Bergwerke und Industrien gleichfalls, aber behauptet. Deutsche Fonds gcschästslos, sremdc nieist schwächer. Aranesur, a. M„ t>. ittUvr-r, ?U>c»kS. 0rcdtl SW»/,. Tlaatöbnlm 2e,70,. Lom- dnrdcn >22'0. evcr Loose—. ktosi. §twcrrc»lc —. Potncrrcnte —. GoNzicr 271-/,. Ocslcn. Woldreiuc —. 4"/„ Un>j.S>old>ci.:c —. 77cr ütnsscn—. euer Russe»—. . - ->ci»o»lril>c —. Ncncslr Ungar. PWNaiilcwc . n. Lricnlanlcilie . Un- «a>!>ch< ParOrrrentc —. Toronto—. EgNvlcr 71-,^. S>oU!,ordb . S'rsscr. Hüte», !>. ruobcr, Abend?, tzrcdil NI2.N0. slaatsb. NtN.NO. Mall. Pari». t>. Oktober. (Tel,Ins,.> Renke rl.7t>. Anleihe II6,t!0. JlaUcncr 8I>,40, Skaalöbalm 7!8.7t>. Lombarde» 212.75. bo. Priorilsitcn 2d7,VO. Sanplcr 262. Ocsicrr. «itoldrcntc 820,. gest. Lokales nnd Sächsisches. — Bürgcrschuldircktor Lebereckt Kummer in Dresden erhielt das Ritterkreuz 2. Klasse vom Verdienstorden. — Nachdem der zeitlicrigc Fiuanzzalilmeistcr, Kammcrratli Otto Amadeus Schmelz ans sein Ansuchen vom I. dieses Monats an in Ruhestand versetzt worden ist, wird von derselben Zeit an diese Steile dem bisherigen Finanzbanpttasscn-Kontroleur Moritz Schnauder, die Stelle des Finanzhauptkasscii-Koiitrolcurs aber dem zeitherigcn Finanzznhlamtsassistenten Earl Friedrich Ewald Richter übertragen. — Gestern Vormittag II llhr fand in der katholischen Hof kirche zum Gedächtniß ihres Erbauers August des Starken. Kurfürst von Sachsen und König von Polen, eine solenne Tobten scicr statt, bei welcher ein Rcguicm von Mozart zur Ausführung gelangte. Das Hochamt celcbrirtc Se. Hochwürdcn Präses Stolle. — Am Mittwoch Abend verstarb hier nach langen schweren Leiden der ziemlich 80sährige ehemalige König!. Sachs. HauptstantL. arckivar Theodor Erb sie in. Mit ikin ging ein trefflicher Mensch und verdienter Staatsdicncr von hinnen. — Für das in der Parochic Antonstadt - Dresden ncubc- aründete zweite Diakonat ist der derzeitige Hospitaiprcdiger Herr l Gustav Emil -Wolff in Pirna dcsignirt worden. s — Ein harter Schlag hat die Obcrlausitzer Industrie betroffen.! Unerwartet starb aus einer Geschäftsreise begriffen, in Leipzig, im Hotel Hamburg, Herr Eommerzienrath E. F. Neu m a n n aus Erbau. Er j war derMann, der die Handwebcrci im großartmstcn Maßstabe betrieb. > In guten Zeiten beschäfti,ftc er gegen 2500 Weber. Wer es bcur- tlieilcn kann, welch' ein Legen cm solcher Man» für eine arme i Wcbcrbcvölkcrnng ist, wird es gerecht finden, wenn unser König ihn durch Verleihung des Albrcchtsordens und des Titels Eom merzienrath geehrt hat. Mit ihm geht ein selten guter Mensch, ein treuer Bürger und ein redlicher Geschäftsmann hinüber ins bessere Sein! Seine HcizenSgütc und Bieo rkeit sichern ihm ein ehrendes Andenken- > In feierlicher Weise fand in Zittau am Mittwoch Por- Ebrislian aus allen Palmen geschmückten Sarge, darunter eine Anzahl Mitglieder der zweiten Kainmel: Bürgermeister Er. Habcrkorn, vr. Pfeiffer, Justiz« rath blr. Schastrath. Stadtrath Böniscli, Stadhnth Müller (Frci- berg), Kausmann Walter, Oebmicken-Ehorcn, Fährmann. Öcmtzc, ferner die Mitglieder des deutschen Reichstags, Kausmann Budde- bcrg und Rechtsanwalt Eisoldt. Vor dein in der Frauenkirche aus gestellten Sarge hielt nach einem Gesang Limtor prim. Schmeißcr die Trauerrede, > us dein neuen Kirchhofe, aus dem mit ihm das erste Begräbnis; stattsand, trat zuerst Reichstaasabgcordnetcr Budde- bcrg an das offene Grab und legte im Aufträge der deutschen Fortschrittspartei einen Lorbeerkrunz auf dasselbe. Dann ries Instizratli l)r. Schaffrath dein geschiedene» Freunde Worte des Abschiedes nach, worauf noch der Präsident der zweiten Kammer, Bürgermeistcr k)r. .Eaberlorn, Namens der Kainmer dem vicljähri- gen Mitglieds die vollste Anerkennung für sein Wirken ansiprach. — Demnächst soll ein sogenannter Blitzzug ('braiu (wlair) zwischen Wien und Paris eingerichtet werden, welcher mit der kürzesten Fahrtdaucr, die erreichbar ist, verkehren wird. Sonder barer Weise geschieht das aber nicht von Seiten der Balmgescll- schaften, sondern durch die bekannte Schlaswaggon-Eomvagnie, welche schon längere Zeit mit den intercssirten Staaten in Unter handlung steht. Bis jetzt widerstrebe» nur Bauern und Württcn- berg der Einrichtung des Blitzzuges. und diese Länder liabe» vor läufig mir die Zustimmung für den Verkehr des Probezuges ge geben. Nächste Woche schon wird ein solcher Blitzzng von Paris abgctasscn werden. Derselbe verläßt Dienstag, am 10. d., 6 Uhr 40 Minuten Abends Paris und trifft in Wien via Dimbach am II. Oktober um 10 Uhr 30 Min. Abends ein. Die Fahrtdauer wird also nur 27 Stunden betragen, wahrend sie jetzt 33 Stunden be trägt. Donnerstag den 12. Oktober wird ein ähnlicher Probezug Wien um 3 Uhr 40 Minuten Nachmittags verlassen, welcher Freitag den 13. Octobcr um 7 Ubr 40 Minuten Abends in Paris cinzu- tressen hat. Diese Probczüge werden enthalte» 2 Gepäckwagen. 4 Sclilafwaggons, einen Lalonwagcn und einen Reslaurations- wagen. Der Totalprcis sür eine Fahrt beträgt sammt den Kosten für die Restauration 250 Frcs. Es werden m Wien auch einige Passagiere für diese Probefahrt ausgenommen werde». — Der Inhaber der Näbmaschmcnsabrit von Seidel und Nau mann , hier, Herr B r u n o N a a m n n n. hat vom Fiskus 7-0,0X) Quadrat-Ellen Land in der 'Nähe des Berliner Bahnhofes in Fiicd- richstadt erworben, um daselbst ein neues Etablissement sür 12«X) Arbeiter zu errichten. Die Firma „Seidel und Naumann", weiche vor fünfzehn Jahren mit nur 4 Arbeitern gegründet wurde, beschäftigt gegenwärtig nahe an 600 und zählt zu den hervorragendst» n Ver tretern der G.oßmdustrie Sachsens. Für Friedrichstadt i t die Ver legung der Seidel und Nanmaim'Ichcn Nahmaschmenfabrik wieder um ein freudiges Ereignis;, denn es wird dadurch in diesem Ltadt- thcii der Spekulation und der Bauthätigkeit neue Anregung, indem nnzunehiiien ist, daß ein großer Theii der betr. Arbeiter »nt ihren Familien nach Friedrichstadt übersiedetn werden. — Im Anschluß an die gestrige Noti>, Tnchwaare n s chwi nd el bcrtefseno, wird uns auch von fachmännischer Seite »litgethciit, daß es ein ziemlich einfaches Verfahren gickst, ob Tnchwaare mit Bamn- wolle gemischt ist oder nicht. Es besieht darin, daß man einen Ab schnitt von dem zu untersuchenden Stoffe in Aetznalron taucht und dann diese Flüssigkeit cinigeinalc kurz hintcieinaiidcr aufkochcn laßt. Die Wollfascr wird durch diese Manipulation vollständig zerstört, wohingegen das im Stoffe etwa vorhandene bauinwollenc Gewebe vollständig erhalten bleibt und klar zu Tage tritt. — In der gestrigen Moiiatüveriaiiiinlung des Dresdner Ver eins zum Schutze der Tkierc trug der Vorsitzende, -Eerr Gnieiner-Benndors, zunächst den Geschäftsbericht aus das vorige Quartal vor. Es kamen 138 Anzeigen über verübte Thicrgnnlc- rcien zur Anzeige und erfolgte in den meisten Fällen Bestlasung der Angcsckuidigtcn; in Summa wurde erkannt aus 43 M. Geld strafe, 16 Tage Hast und 6 Wochen Gesängiiiß. An das Ministe rium des Innern ward ein Gesuch ciiigercictst: dahin Verordnung zu treffen, daß an Stelle der jetzigen oft anülerilchcn Tödtungs- weisc der Tlnere eine kürzere Schiachtungsiiielbode — durch vor herige Betäubung — Platz greift. .Ecrr Gmeincr-Bcmidorfrcfcrirte hieraus über ieinc im letzten Sommer zurüctgciegte größere Reise nach Tirol, Pusterthal, Dolomiten »nd Lbcr-Italien und gab da bei vielfache, ans den Tlnerschutz bezügliche Mitthciluiigcn^ Den Schluß bildete ei» Vortrag des stellvertretenden Vorsitzenden Schäfer über die Ursachen und Folgen der Tbicranälcrei. — Am 4. Oktober beging der Th i erscku tz v crc i n von Altona sein 25jährigcs Jubiläum. Bei dieser Feier wurde iinser Mitbürger Herr Direktor B r u n o Marguart zu dessen Ehrenmitglied ernannt und bei dieser Gelegenbeit ihm die wanne An erkennung sür dessen Verdienste mn das Tincrschutzwerk ausgesprochen. — Der christlich-soziale Verein veranstaltete am Mitt woch seinen ersten Vortragsabend. Viele Thcilnehmcr, darunlcr viele Sozialdemokraten, hatten sich eingesnndcn. um dem Vortrage des Herrn Pastor Seidel über das Thema „Das Recht des Ar beiters auf den Sonntag" bcizuwohncn. Die ruhigen, sachlichen Ausführungen des um die soziale Reform ver dienten Redners gipfelten in der Erhaltung des Sonntags als zum religiösen, sittlichen und sozialen Gedeihen der Menschen, und ernteten den ausrichligsien Beifall aller gesinnungstüchtigen und ordnungölicbenden Zuhörer. Wenn in gewohnter Weise seiten der anwesenden Sooaldeiiiokratcn während dieser aufrichtigen Kund gebungen Zeichen des Acrgcrs und Mißfallens und iin Verlause der Debatte die gehässigsten Argumente laut wurden, so ließ sich das bei den bekannten Jüngern der absoluten Anarchie nicht ver wundern. Solchem Betragen gegenüber kann man nur die ruhige» musterhafte Leitung d r Versammlung seiten des Vorstandes anerkennen. — InLolgc des Eindringens des Schwammes in die Balken« lager des SchnieS der IohanncSkirchc, macht sich wie ge meldet eine größere Reparatur nöthig, weshalb die Gottesdienste in genannter Kucke am nächsten, eventuell auch noch am übernächsten Lonntagc aussallcn müsse». Die Taufen und Trauungen werden während Dieser Zeit im Bctsaale des E h: i i ck' s ch e n StisteZ vollzogen werden. — Tie Kirchen- und 2 chulexpedition an der Kreuz kirche bleibt Freitag und Sonnabend den 6. und 7. Oktober wegen Reinigung der Lokalitäten geschlossen. — Nächsten Montag findet Abends '/r8 llhr im Innungs- Hause, Scheffelsiraßc 32, die Eröffmmgsscier der neu gegründeten Fachschule der hiesige» Schulimacherinnung statt. — Der Verein für Volksbildung hat soeben sein Programm sür daS I. Quarial d. I. auSgcgcben, nach welchem wieder eine Reibe ivissenlchaftlicber Porl'äge von berufenen Eapa- eitäten veranstaltet werden sollen.
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