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- Erscheinungsdatum
- 1882-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188210030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-10
- Tag 1882-10-03
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Monat
1882-10
-
Jahr
1882
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»r »V« — Unser Stadtverordneten-Kollegium wird demnächst üder^ne höchst wichtige Geldsrage bezüglich deS Dresdner Zooloaischrn Gartens zu entscheiden haben. Dem letzteren erwuchsen, wie bekanntlich, ln den letztvergangcnen Jahren Deklzite, veranlaßt theils durch die erkaltende Tbeilnahmc deü Publitumt, theil« drück die vor Jahren vom vorigen Verwaltunaorath« gemacht» tzWothen- Anleihe bei der Südveutichen Bodenlr-etzit-Anstalt, deren Verzinsung läbrlich nur allein 2l,000 Pkark beansprucht. Herr Iustizrath Dr. Stein therlte in der jüngsten General-Versammlung mit, daß alle Gesuche an den sächsischen Landtag um eine Tubventioniruna deS Gartens an der Abgeneiatheit der damaligen Majorität der Zwei ten Hammer scheiterten Die an den Stadtrath gerichtete Bitte, die Hypothek der Süddeutschen Bodenkreditbank gegen billigere Ver» zinsung und niedrigere Amortisation zu übernennren, bliev wieder holt crfoiglos, da der Stadtrath die Hypothek nicht als genügende Sicherheit für die Ausleihung städtischer Gelder erachtete. Dahin gegen hat der Stadtrath aus seiner eigenen Mitte das danken-- werlhc Anerbieten folgen lasten, dein Gonen eine jährliche Subven tion von 50M M. zu gewähren. Neuerdings ist der Stadtrath nicht abgeneigt, diese Subvention aus jährlich 10.000 M. zu erhöben unter der Bedingung, daß die Süddeutsche Bodencreditbank auf eine Zinsreduetion ihrer Hypothek aus 5 Proc. eingeht. Nach längeren Verhandlungen hat endlich die genannte Bank in die verlangte ZinSrcductron gewilligt, dascm der Rath der Stadt Dresden die zugesicherte Subvention des Zoologischen Gartens aus 0 ^alire aarantirt. Daü inzwischen aus 240,000 Ni. abgrmin- derte Hypotticreirtapital soll alSdan» vom nächsten Jahre ah nur mit tG Vroe. verzinst und mir mit Proc. amortisirt werden. -Wenn DaS erreicht wird, dann ist allerdings der Dresdner Zoolo gische Garlen „unter de» Kanonen", d. h. für alle Zelt geborgen. Tos lehlverslotsene VetricbSjalir hat wieder mit einem Desicit von 9i>00 Mark abgeschlossen, welches diesmal durch eine Lotterie ge deckt wurde. Man glaubte nun in der letzten Generalversammlung Abhilfe iür fernere Zeiten darin zu finden, daß man einen Antrag stellte, eS müffe den Einnahmen des Gartens eine andere Grund lage gegeben und Vorsorge getroffen werden, daß dieselben nicht mehr von den WitlerimgSverhältiiissen abhängen und daß durch bedeutend größere Räume das Publikum bester vor den Unbilden des Wetters geschützt werde. Der VerwaltungSrath solle daber sehr in ernstliche Erwägung ziehen, in welcher Weise Räumlichkeiten geschaffen werden lönncn, welche auch bei ungünstigem Wetter einem größeren Publikum den Aufenthalt im Zoologischen Garten ermöglichen. Man dürfte erwarten, daß sich »ach Verstellung derart größerer Räume der Besuch des Gartens nm jährlich etwa NX.0 Prionen steigere, was einer Mchreinnabmc ron ea. 0000 Mk. entspreche und die Verzinsung eines Baukapilnls "in IM,000 Akk. zu 6 Proc. gestatten würde. Herr Iustizrath 1>r. Stein entgegnete bicronfgaußerAem Eingangserwäbnten, daß der Wunsch, wie dem in der Tdat vorhandenen Bedürfnisse nach größeren Restaurations - Lokalitäten genügt werden könne, seit fahren und noch bevor die jetzigen ansehnlichen Räume erbaut wurde», von den Verwaltungs-Organen in allerernstlichste Erwägung gezogen worden sei. Die Verwaltung befinde sich bereits im Besitze der detaillirtesten Baupläne, von denen jedoch kein einziger unter 180,000 Ai. aliszufübren sei. Die Ausführung scheiterte an der Frage der Mittclbeschassung. Die jetzige ziemlich geräumige Restauration kostete allein 30,000 M. Mit Nichts könne man nichts Neues bauen. Dagegen müffe man zugcben, daü mit der erkaltenden Theilnahme des Publikums gegen die zoologischen Gärten auch die Einnahmen des Dresdner Gartens abnahiue». Die Frage, wie Den, zu begegnen, sei eine Existenz frage für den ganzen Garten und der Verwaltung ans Herz gewachsen. — Leipziger H e r b st m ee t i n g. Der Sport wurde durch mildes, freundliches Wetter begünstigt, welches die durch Regen und Hoctnvniiei der vorigen Woche inundirt gewesenen Felder wieder ge trocknet batte. -Auch die Rennbahn selbst war zum Reiten günstiger ge worden. Große Scbaaren Schaulustiger waren zugeslrömt. Die Kapellen des 131. Fnjant.-Rcg. und des 19. Hus.-Reg. coneertirtcn. Sonntag Nachmittag halb 3 Uhr begannen pünktlich die Rennen. Beim Trib ü neu rennen (UnionkliibpreiS 1500 M.) ging unter t Startern deS K. Hanvtgestüts Grabitz die br. St. „Hrrzmutter" als Siegerin bervor. Beim 2. Rennen (Leipziger Stistungspreis 3o(>0 M.» von ebenfalls 4 Dbeilnehmern siegte Graf Ai. ^chmet- tow's brauner Hengst „Niklot" trotz des Unfalles in Baden. Beim Jagdrennen ^Leipziger Stadtpreis 1000 M. und Ehren preise nir das 1. und 2. Pferds erschienen am Start drei Renner. Der gemästete Eardigan fehlte. AIS erster kam Lt. Gras Vitztlmm's (Gde.-R.s Ninctte, geritten v. Lt. v. Boddien, jund als -weiter Lt. v. Eariowitz Archiduke an. Am Beruhigungs-Rennen «Preis !500 Ak.s bethciligten sich 7 Reiter. Diese große Anzahl erschwerte den Start. Als erster siegte Gräfin Hahn's Handwecks- burstb, geritten von Sopp. Beim Verkaufs-Handicap «Preis IW> Ak.s erschienen 0 Pferde. Vom Haupltrripp löste sich Hrn. v. Tevper-Laski's Photograph und ward Sieger; da Niemand 1500 Ak. iür ihn bot, behielt ihn der Besitzer. — Bei vorkommenden UnglückSiällen durch Petroleum- L a m p cn ist man bemüht, die Ursache auf schlechtes Petroleum, -Ausvlasen der Lampen von oben :c. zurückzuführcn, und gedenkt last nie der schlechten Reinigung sowie des alten verharzten Dochtes. Ein jeder Gegenstand bedarf der Instandhaltung und cs sollte diese hei einer Lampe erst recht gehandhabt werden. Wenn man einen Bück in viele oft aufs Peinlichste rein gehaltene Haushaltungen wirst, so kann man sich leider sehr oft überzeugen, daß nur allein die Lampe als Stiefkind angesehen wird Der Tag wird kurz, man greift zur Lampe, gießt etwas Petroleum auf und nun soll diese brennen, weil eS eben eine Lampe ist, unbekümmert daß der vor- inonattiäie Schmutz und Rüspel inr Inneren jede Luftznsühiung hemmt, «ich voliiarigt und bei Entzündung Unglück verursache» kann. Der Nest des Petroleums ist den Sommer über zu einer dicken, übelriechenden Flüssigkeit geworben, der alte, oft Jahr und Tag darin befindliche Docht ist verharzt und sträubt sich, das Petroleum nach oben zu befördern, nun wird, um Licht zu haben, an dem Dcchtiäilüffel gedreht, womit man momentan den Zweck erreicht; durch das immer Hoherdrelicn des Dochtes wird die Flamme roth und rauäst. Sailießlich wird die Lampe ausgeblaicn oder aus- gedrebt, wobei sich ein brennender Doäittheil leicht loslöst, den uisteideü warm gewordenen Schmutz im Rohr entzündet und so das Unglück herheifttlirt. Es ist also unbedingt nöthig, die Lampe täg lich einer gründlichen Reinigung zu unterwerfen, sowie mindestens jeden Winter unbedingt neuen guten Docht einzichen zu lassen. Das Anslsta-en der Lampe von oben wird dann, wenn diese im Inneren rein ist, nie gefahrbringend werden. Sonntag Nachmittag fand das Sommcrabt lernen des -Allgemeinen Turnvereins aus dem Vcrcin-tturnplatzc am Schicß- liauie unter zahlreicher Theilnahme des Publikums statt. Von 173 Turnern winken unter Vorturner Bräucr's Leitung die Freiübungen reäst vräeis auSgeiübrt, woran sich Riegenturnen in 21 Riegen mit 207 Turnern unter einmaligem Gerüthwechscl anschloß. Dem Vor- turnertnrnen, welches hierauf am hochgestellten Seitpferd mit Schivmigbret stattiand, zollte das Publikum den verdienten, aus Turnplätzen sonst nicht üblichen „rauschenden" Beifall. Kürturnen, rech! wacker ousgeiübrt, schloß den turnerischen Theil des Pro gramms , das in allen seinen Tbcilen und Ausführungen als sehr lohenswerth anerkannt werden muß. Von Abend 7 Uhr an ersolgtc gesellige Zusammenkunft der Mitglieder mit ihren Angehörigen im großen Saale des Gcwerbchauses. Die Kapelle des 2. Jäger- Bataillons Nr. 13 unter Herrn Director Nöpenack trat, nachuebcr- siedclung in hiesige Garnison, zum ersten Male hier auf und erntete verdienten reichsten Beifall. Die Sängerschaft des Vereins, Violin- vortrag von Hcnn Oberlehrer Frohster;), Elarinettevorträge von Herrn Marhcska, Tcnorsolis von Herrn Oberlehrer Donner und die Deklamationen und Vorträge des Herrn Gebauer erfreuten außer ordentlich »nd fanden laute Anerkennung. Ein kleiner Ball hielt die Vereinsmitglicder bis zu früher Morgenstunde beisammen. — In dem gestrigen Artikel über die Pragcrstraße muß eS selbstverständlich Panorama heißen; das Panoptikum bleibt in seinem Lokal auf der Scestraße. — Zum Besten der durch Hochwasser schwer geschädigten Be wohner in Tirol hält der 1. Dresdner Skating-Elub Freitag den 6. d. iin Saale zum Trianon einen großen Familienabcnd ab. Wegen des reichen Programms re. wolle man die betreffende Annonce lesen. IT — Der Fortbildungsverein für Arbeiter jeden Berufs hält nächsten Sonntag sein 12. Stiftungsfest in Braun's Hotel ah. -- Bei dem städtischen Leih Hause wurden im Monat Sep tember d. I. 95,Ol t Ak. auf 6ti85 deponirtc Pfänder ausgeliehcn und 89,580 Ak. aus 6700 eingelöste Pfänder zurückgezahlt — Seit dem l.d. Ak. erjchcint liier in Dresden ein Organ für christliche Sozinireform unter dem Titel „Vorwärts", redigirt von Martin Hcnniann, Reitbabnslraße 13, dessen Hauptausgabe cs ist, in den Kampf gegen die herrschenden sozialen Uebelstände im christlichen Sinne einzutretcir. — Ver»einer 8o1to » — — Dt» Nachricht,» üby dry -Lein lauten aut der Meißn«r Gütend nb und zum viele schl di, sonst ren sollen vielfach au sogar faulen. Drr ÄlärungSprozeß is -etter aufgehalten worden und so sind die Sorten lärungtprozeß ist durch dat ,ors ^ nicht zur Reif» öcken sind, so wird cffrrrn Jahrgängen rril werden, noch immer Landen an den S ein den früheren September n »« «S. steh«. — um der sich von Jahr zu Ialir steigernden Vermehrung der herrenlosen Tauben, welche auf den der Kreuzkirche zunächst liegenden Straßen und namentlich auf dem Altmarkt den Tag über ihr Wesen treiben, einigermaßen zu wehren, und insbesondere das Beschmutzen der Kreuzkirch« »u behindern, trat der Kirchenvorstand beschlossen, die von den Tauben seit Jahren al« Quartiere benntztrn Vertiefungen der Gesimse und Kapitale an gedachter Kirche so ;u- inachcn zu lasten, daß den verschiedenen Taubenpärchen der Aufent halt be>. Nisten in denselben sstr immer versagt sein dürste. — Polizetbericht. Auf dem Kohlenabladcvlay im großen Gehege ist am Freitag Abend in der Dunkelheit ein Schmer von der Balmramp« kimrntergesttlrzt und Kat eine bedeutend« (5 ontuston der rechten Schulter erlitten. — Am 30. September früh wurde ein herrenlose« Pferd eingefangrn. Der Eigenthümer meldete sich alsbald in der Person eines Fleischers aus einem Torfe bei Dippoldiswalde. Das Thier war die Nacht vorher dort aus dem unverschlofsenen Stalle entlaufen und ungefährdet nach Dresden ge kommen. — Im Laus« des 30. September ist ein an einem Grund stück an der Bautznerstraße angebrachter Schaukasten mittels Nachschlüssels geöffnet und auSgcraubt worden. Er enthielt verschiedene künstliche Gebisse, sowie eine Anzahl Zähne im Gesamwt- wertlie von 2500 Mark. — Bei einem Bane in der Pragerstraße ver unglückte am 30. vor. Mts. ein Arbeiter. Er erlitt einen Unter- schenkelbruch. — Am 27. vor. Mts. ist in der Pirnaischen Vor stadt eine Granatbrosche nusgefunbe» und an die Behörde ab gegeben worden. — Vom 3. ds. Akts, ab wird auf die Darier von vier Tagen die Tatzberastraße zwischen Steplianienstraße und TrinitatlSkirchhof wegen Neu.Elianisinmg für den Fährverkehr ge sperrt sein. — In einer Wohnung aus der Streblenerstraße entstand am Freitag Vormittag waliricheinlich durch unvorsichtiges Wcgwcrsen eines brennenden Streichhölzchens, F e u e r. Besonder««: Schade» wurde durch schneller Löschen vorqebengt. — Im A s r> l für obdachlose Männer wurden im Monat Scptbr. 1086 mitgenommen, 313 gebadet, 930 zurückgeivicsen; vom 1. Jan. bis :w. September d. I. 9975 ausgenommen, 2950 gebadet und 8511 zurilckgcwiescn. - Mir einem solennen Morgenständchen, einer Ovation des Plaucnschcn Militär-Vereins, cingelcitet, bractz der Ehrentag des bereits envälmtcn goldenen Dienstjubiläumü des Herrn Einnehmer Schurig in Plauen b. D. an. Hoch war die Zahl der im Tagcs- lauf erfolgten persönlichen Beglückwünschungen und eingegangenen Zuschriften aus allen Tkeilen des Vaterlandes seitens einstiger Vor gesetzten und Offiziere, ehemaliger Kameraden und Kollegen, von ,-irennden und Bekannten und unter manchcilei sinnigen Geschenken sigurirte hervorragend ein symbolischer goldener Lorbeer. DaS war ein Tag der Elire. em Tag erneuter Anerkennung und Wcrtlischätzung. wie er wohl wenigen beschienen ist: ein Tag. für den der Herrgott selbst seinen Himmel festlich schmückte und denen Heller Sonnenglanz deS Jubilars ganzen ferneren Lebenslaus erhellen wird. — Unser Nachbarort Losctiwitz beabsichtigt das als viel besuchtes Restaurant bekannte Grundstück „Zum unteren Burgberg" für Gemcindezwecke zu erwerben. Die günstige Lage und die zur Unterbringung des Gemeinde- und Standesamtes, der Feuer requisiten, der Beamtenwohnungcn. des Ortsgesäimniffes u. s. w. sehr gut geeigneten Räume lasten dieses Grundstücks als ein recht günstiges Kaussobjekt erscheinen. — Der Bezirkcvcrcin der Wilsdruffer Vorstadt und Friedrich st adt hielt am Freitag in Fröde's „Reiäishallen" eine reckt gut besuchte Versammlung ab. Auf der Tagesordnung stand zunächst das neue „Organisatwnsstatut sür die Ltadlvcror'dneten- walilen", wonach die Gciammtvorstäiide der 5 Bezirksvercine ferner hin die Stadtverordnetenliste aufstellen sollten. Da das Statut viele Gefahren in sich trägt, auch unter Anderem der Bezirksvcreiu der Jvliamworstadt, der 370 Mitglieder zählt, aus dem Verbände ausgeschlossen ist, so beantragte Direktor Schmidt, das Statut abzulehnen, was auch mit 31 gegen 16 Stimmen geschah. Ein Referat des Stadtverordneten Säiöncckcr über das Bürgcrbospitol fand verdienten Beifall und beschloß man, seiten des Bcz«rkSvcreins mit einer Petition sich an den Rath zu wenden, worin derselbe enuclü wird, mit den« -Neubau desselben baldigst vorzngelien und denselben aus dem bisherigen Platze (in der Friedrichsladt» auszufülircii. Von den übrigen Gegenständen waren noch von Belang zwei -Anträge Dir. Sckmidt's um Rcgulirung der Rosenstraße und Herstellung eines Trottoirs an der Westseite des Stcrnplatzes, die dem Ratli überreicht werden sollen. — In die Kollektion von E. A. Richter in Blaiewitz fiel in gestriger Lottericziehung ein Hnuptsgewinn von 10,00i> Mark auf dir. 56726. — Am 30. v. Ak. gegen Abend ist der F-ilmverksbcsitzcr und Butterl,ändkcr Wagner aus Elausnitz b. Sanda, welcher nac>> Dresden mit Butter bandelt, dadurch verungiiickt, daß er aus der Rückkehr nach Hause unweit Reel,enberg beim Umlenken des Wagens unter letzteren gcrictli und das Hintere-Rad über seine Brvst hinweg ging; er wurde besinnungslos nach seiner Beliauiung geschafft; ob gleich er drei Ripvenbrüche und sonstige schwere Verletzung»!« am Körper davongctragen bat. ist doch Hoffnung sür Erhaltung seines Lebens vorhanden. Es ist übrigens derselbe, welcher bereits im vorigen Jahre auf demselben Wege in gleicher Weise verunglückte und damals einen Beinbruch erlitt. — Am 29. v. M. tiaben der 80 Jahre alte Glöckner Neubert inZetliau b. Sanda und dessen gleich alte Ebesrn» das diamantene Ehejubiläum gefeiert; das noch rüjtige Eiievaar wurde in der daiigen Kirche seierlicbst «»gesegnet. Es erhielt daraus aus dem Kouig- Iohann-Stipendiuui ein Geschenk von 50 Akk., sowie im Pfarrliause vordem versammeltenGcmcindcratlie und Kircbcnvorstnnde namliastc Geldgeschenke anS der Kircben- und der Gemcindekasse. Ein zu Ehren deS allgemein geachteten, braven Jubelpaares veranstaltetes Gastmalil beichloß das seltene Fest. — Die Scharlaclievidemie in G l a u ch n u wnlnt noch innner; dieser Tage waren gleichzeitig 80 Familien deS oberen Ltadttlieiles betroffen. In der vorletzten Woche sind 8 und in der letzten 10 Kinder am Scharlach verstorben. 2 — Unaufgefordert — gewiß ein seltener! Fall — bat Herr Kauf mann Preßler in Treuen, der 150 mechanische -Web'iülile beschäftigt, seinen Arbeitern eine 10"» Lohnerhöhung zu Theil werden lasten. — In einer Maschinenfabrik in Reudnitz wurde an einem dieser Abende durch die Gattin des Fabrilbcsitzcis eine Brandlegung, mm Glück noch rechtzeitig zu ihrer Beseitigung entdeckt. Ein der Tbat verdächtiger Schloßer aus dieser Fabrik ist bereits in Hast gebracht worden. — Am 28. Septbr. fand der 58 Jahre alte Handarbeiter Job. Glob. Hallmcier in R c u t h dadurch einen schnellen Tod, daß er bei,, Hcrausgehen aus seinem Hause zum Fallen kam und sich die Hirnschale zerschmettere. — Am 29. v. M. wurde in der Kohlenwäsche des Actienvereins der Zwicknner Bürgergewerkschaft der 16jährige Arbeiter Karl Schäfer aus Stenn durch einen abgelaufcnen kleinen Tricbriemcn. den er unbefugter Weise wieder auflcgcn wollte, mit aus die Welle gezogen und von dieser einige Male herumgcschlcudert. Schäfer hat verschiedene, wenn auch bedeutende, jedoch anscheinend nicht lebensgefährliche Ouetschnngen »nd Wunden empfangen. — Die 19jnbrigc Lina Stoll in Tann enberg war vor Kurzem ans der Straße zwischen Tannenberg und Dörsei durch das plötzliche Ausspriiigen von dort lagernden Zigeunern, welche sic zur Herausgabe von Geld nöthigten, so arg erschreckt worden, oaß sic sofort erkrankte. Am 20. vor. MtS. ist das arme Mädchen gestorben. — In einem an der „Hoffnung" in Glauchau gelegenen Hause Kat man am 28. v. Mts. bet einer vorge-ommcncn Reini gung den Leichnam eines anscheinend lebensfähig gewesenen Kindes gefunden. Näheres ist bis jetzt bezüglich dieses Fundes nicht bekannt. — Ein mit Gnirlanden und Kränzen geschmückter, lür die Nltcnburg-Zeitzer Bahn bestimmter Wagen» welcher die Nr. 2000 führt, verließ gestern die Werkstatt der Eilenwcrke Radebcrg. In Anbetracht dieses freudigen Ereignisse« hatte die Verwaltung den Beamten, Meistern und Arbeitern einen Ball gegeben, der in schönster Eintracht verlies und ein schönes Zcugniß dcS guten Ein vernehmens zwischen Verwaltung und Arbeitern ablcgte. Herr Albert, welcher nabe an 26 Iabrc dem Werke vorsteht, hielt an die Arbeiter eine Ansprache, in welcher er betonte, wie der Sinn für Gesetz und Ordnung alle Zeit unter den seiner Leitung unterstellten Arbeitern geherrscht habe, trotz vieler schwerer und crnsler Tage hätten die Arbeiter immer Treue gehalten ihren Vorgesetzten, und wie wir dein Könige und dem Vaterland«: Treue gelobten, so solle vl«n»Mr 6oa ». Oartoka 1« man auch diese Treue, dieser Sinn Arbeit übertrage», dann würde « bestellt bleiben. Diese herzlichen' Hoch a»if den treuen Ardcltcrslnmnil nn für Ersetz und Ordnung » r« immer, trotz trüber Zelte Worte schloß der Redner mit auf die n, aut einem us die mau lo« und stieß sie zu B , . . .. zwar «m Hilfe, aber die Hüter achteten nicht darauf, sondern gin gen ihren Spielen nach. So konnte e« geschehen, daß die be- dauernSwerthe Frau durch da« wiederholt auf sle eindringcndr Thier fast gelobtet wurde und sle sich nicht selbst wieder vom Boden zu erbeben vermochte, sondern von vier Männern ln ihre Wohnung getragen werden mußte, wo sie schwer krank darnlederliegt. An ihrem Auskommen wird gezweifen; sle ist Mutter von 7 leben den Kinder». — In Bischofswerda ist seit 15. vor. Mts. der Ujührige Knabe Geißler verschwunden; — bis 27. war er noch nicht »urüa- gekebrk. auch hatte mau bis dahin nirgend ctne Spur von ihm entdeckt. — -Am 29. v. M. ist der 2Iäl,rige Richard Enderlein in Groß- dorfl, ain indendortbefindlichenTelchgefalle» und varln ertrunken. — Gestern Vormittag wurde die neu begründete K inder be w a h r a n st a l t sür Potschappcl und den Ortsthcil Neucoschütz in seierlicher Weise eröffnet und dem Publikum zur allgemeinen Benutzung übergeben — Vandlzirlcht. t dc« 3. cc»»b«r. Lira»,»»«« »l. 0 Uhr tzkuchvxilmld- „iidirr r»«»»»r sterdüumd »«»>«« ««d Uarl VN«, «tchard ilcttcc In DikSdo» >t»lMc» r!»»rer<>»t u»d «>ez. Ui MiM>>i«cr>chal« be»»u> ,,«nr» Broun». 4 uoou do H,»du>«>ei>r>»lx>tt Id» in«-. Sun, a„« Hi>>r»ud»>s »u>lie» «NI wic»c>I>i>Urii Nlkküittr licnunqcucii rittsiichcu und Iqwrccii Dicbila«!«». «achmlllai,» 4',, dcn cSrOIod «oi»u» »Mm« iin« «Klmniuudmf Acrbrcch.il» ü I7«I s>»>. II dk» III.-SO. cs-B. - SOajknmnikr V. «Bk- NI>UUN«N>. « Hlinplvrihandluiiii „rar» dru Aiiimmiliec «!»>« eittnull BttlNil'cik «I! Pollsun-likl wk»<u Löivcrucclctzuun >u ,«neu die >0iU<I>e«4clict>i>» »m»>«« Ounuile Hickmunn ne». Mesilire In vo«chw«t> wegen Hclilecc«. !l liege» den glellcheimclll r «!>»>> «!nrl Theodor SSailder in Dreedcn wegen Uederlretnng. w gegen den Bönchcr- gciißtc» Ernst Bruno Rijßchc i» Tust.au wegen iUirc'ccdcllchnng. TasttSsttschiche. Deutsches Reich. An Stelle des Geh. Ober-Reglenmgs- ratks Hahn, der nun definitiv den Abschied zugleich mit drin Stern zum rolhc» Adler-Orden zweiter Klasse erbalten bat, ivurd« Land rath von Bitter unter Beförderung zum Geb. Regicrungsrath definitiv mit der Leitung der Preßangelegenlieiten bctrimt. Die „Krenzzeitnng" theilt daü Schreiben des Fürsten Bismarck an Halm mit: -Aus Euer Hochwoblgeboren Schreiben habe ich »u meiner Betrübniß ersehen, daß Ihr Entschluß, de» königlichen Dienst zu verlassen, unerschütterlich rst. So selir ich denselben beklage, so würde es doch unbillig sein, wenn ich versuchen wollte. Sie zu einer Zu rücknahme Ihres Gesuches zu bewegen. Ich kenne Ihre Pflichttreue und Ihre Vaterlandsliebe hinreichend, um zu wissen, daß Sie mir der zwingenden und unerbittlichen Forderung Ihrer Gesundheit sich fügen, und daß cs Ihnen selbst den größten Schmerz macht, Ihre Tbätigke't auszugcben. Möge cs Sic trösten, daß eS Ihnen in Ihrer langen und thatenreichen Laufbahn mebr als anderen vergönnt war. Ihrem Könige zu dienen, und daü mit einem Erfolg, der Sic mit Stolz auf Ihre Leistungen blicken lassen und Sic zum lcuchlenden Vorbild«: für den preußische» Beamten machen wird. Ich gönne Ihnen die Rulie nach harter -Arbeit und werde Ihrer stets in dankbarer Freundschaft gedenken, v. Bismarck. Der deutsche Gesandte in London, Graf Münster, welcher in Berlin mehrsache Unterredungen mit dem englischen Botschafter Lord Aniptliill gehabt bat und dann beim Reichskanzler in Varzin war, wird eine hervorragende Rolle in den verschiedenen Verhand lungen, die in London zwischen den Vertretern der Mächte über die egnptischen Angelegenheiten stattsindcn werden, spielen. Auch die Vertreter Spaniens und der Niederlande werden dabei zu Worte kommen und soll die cgyptische Regierung auf Ersuchen Deutschlands gewillt sein, den Kundgcbnngen dieser Mächte beson deres Gewicht bcizulegcn. In Berlin wurde der Schlächtermeister K. F. Wetzte zu 9 Monaien Gesängniß veruitliciit, weil er nach Angabe seiner gegen ihn zeugenden Gcjellcn gewohnheitsmäßig finnige Schweine aufgekanst, geschlachtet »nd deren Fleisch verkauft rcsv. zu Wurst verarbeitet batte. In sämwtlichcn, eines Abends mit Beschlag be legten Vorrüthen endeckten die Sachverständigen schon mit bloßem Auge Finnen, aus denen sich bekanntlich im Menschen der Band wurm entwickelt. Am 25. September erliiclt in K olmar eine A usstclln g ibrcn -Abschluß. wie sie Kalmar wohl noch nie in seinen Mauern gesellen, die -Ausstellung der nach dem Eisenbahnunglück bei Hng- getten am Schauplatz der Kataslrovbe ausgcfnndenen Gegenstände. Während acht Tage» waren diese Gegenstände im Saale des Kauf hauses zur Besichtigung und Empfangnahme seitens der Eigenthümer ausgestellt Ein grauenhaftes Bild der Verwüstung entrollte sich liier' dem entsetzten Auge. -Auf der rechten Seite veS Einganges standen Schuhe, deren Eigenthümer bei dem Bemühen, die Füße aus den Trümmern zu befreien, das Schuliwerk zurückl>,ffen mußten oder von demselben durch die Retter befreit wurden; dann folgten nacheinander Stacke. Regen- »nd Sonnenschirme. Reise- und Damcn- laschen, Zöpfe, Kämme. Taschen- und Halstücher, eine Unmasse Herren-, Damen- nnd Kinderl,üte, Brillen, Uhren Portemonnaies, Ringe, Korl'cts, Ueberziclicr, Röcke, Spielsachen, die man den lieben Kleinen, die zu.Hanie gelaff, n waren, mitt-rinnen wollte :c. Wahr lich. diese stummen Zeugen jener schrecklichen Nacht waren geeignet, jedem suhlenden Mensche» das Herz schwer zu machen. Eine Masse Gegenstände wurde nicht abgcholt, die entweder Todten oder Ver wundeten angehörten oder von ilir-m Eigentliüm.m wegen des jetzigen Zustandes nicht mehr erkannt werden konnten. -Am 28. September fand, wie schon mitgettieilt, auf der Zeche Eolonia der ManSfelder-Gemcrkschast ein Grubenunglück durch 'chragende Wetter statt, indem bei -Abgabe eines Sprenggeschosses aus der augeschoffenen Klult böse Wetter hervordrauge». Es fanden dabei ein Steiger und ein Falirhaucr ihren Tod. Bergarbeiter wurden nicht verletzt. Der Urheber rcsp. Erfinder der falschen Nachricht, daß der in Tunis verhaftete, aus Berlin durchgebrannte Betrüger, Kaufmann Saling Jakob» mit nicht unerheblichen Geldmitteln in das Unler- juchungsgesängniß zu Moabit cingcliescrt worden sei, ist in Perlon eines Bnreauvorilchers Sp. ermittelt und uon dcnr Untersuchungs richter auch bereits vernommen worden. Eine Erklärung über daü Motiv. welches ilm bei der Laneirung dieser Nachrichten in die Presse geleitet, hat Sp. nicht angcben wollen und so dürfte gegen ilm die Anliage wegen -Verübung groben Unfugs erhoben werden. Ocstcrreiclr. lieber die Folgen der H ocbw asscrkatastro vlic erhält die „Presse" nachstehende authentische Mittheilungcn: Die Scharcnzisser ist bisher nicht seslgestelit; dock, dürste sie ocn Betrag von einer Million übersteigen. Um den Verkehr möglichst rasch herzuslcllcn, wird sich die Züdbabn tlieilwcisc mit provisorischen Holftiautcn bebelsen. Die definitiven Neubauten werden erst 1881 fertig sein, so daß sich der Betrag von einer Million aus mehrere Jahre vcrtbeilcn wird. -Auf der Brcnucrbalm dürste der Verkehr >n den ersten Tagen des Oktobers, ans der Strecke Villach-Lienz in lt Tagen und auf der Linie Lienz-Franzensscste -Anfangs Dezember wieder beginnen, lieber -1000 in 25 Brigaden cingctbcilte Arbeiter sind auf der: beschädigten Linien beschäftigt. Ta in Folge des Kartells mit der Gottliardbahn diese verpflichtet ist. der Sudbahn die Hälfte der Einnahme abzutrctcn, wird voraussichtlich der Ein- nahnien-Aussall der Süvbahn nicht mehr als 100,000 fl. betragen. Ter in Teplitz am AI. September heftig wüthcnde orkan al, n l i ch e Stur m richtete in der dortigen Gegend großen Schaden an. Tie Bäume ganzer Alleen und Gärten wurden entwurzelt. Vom Töllinger-Hilfshau bei Osscg trug der Orkan das Dach drei Klafter weit fort und wurden der Kutlcher und die Pferde eines Wagens erschlagen. Bei der Feier der üOOjährigcn Zugehörigkeit von Triest zu Oesterreich vaslirte ein schwerer Un glücksfall. Auf einer der glänzend ilttiminirten Barken, welche Abends vor dem AnSstelttingS- platze erschienen, zersprang ein Mörser, welcher beim Feuerwerk ver wendet werden sollte. Zwei an Bord befindliche Soldaten wurden verletzt, einer davon lebensgefährlich. Ein gleichfalls an Bord an wesender Marine-Arzt leistete den Verunglückten den ersten Beistand; dieselben wurden sofort in'S Militärspital geschafft. Auf der Strecke Gmunden-Lambach, 200 Mter vor dem Trann- fall, entgleiste gegen t Uhr Nachmittag in Folge Achsendruchcs der vorletzte Personenwagen und winde in liedcnklichst schiefer Stellung einige Sekunden lang fortgcschleist. Die Passagiere er litten Todesangst, bis auf ihre Hilferufe der Züg anhielt. Sic kamen heil davon und wurden i» den vorderen unbeschädigten Wagen weiter befördert. Von Leiten des KmvorstandcL von Meran wird mitgetlieilt: In Folge der encrgischcn Arbeiten wird die Strecke InSlruck Bozen-Meran in einigen Tage» dem direkten Verkehre übergeben werden; die Südbahn führt bereits bis Klausen.
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