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- Erscheinungsdatum
- 1882-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188210030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821003
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-10
- Tag 1882-10-03
-
Monat
1882-10
-
Jahr
1882
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Vrvsävv 1882. «d-u»em«ea»»r»t» vleNcllihrNch I «orl »0 Vlge.. durch die P»ft » Mark 7» via« Nuinm. w vlge. «ulk»,« 37000 »r«m»l. tzür R«IftI<k°«te «tnarlandter Ma nu lcrixle „acht sich »le ««darllo» Mt »eediudlich. «lnnon-» für un« nehmen an: vte «»»»neen-Vureaui v.chool«»- «eln ch P»»Ie«: — «n»,l» Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Gkschiistsverkrhr. Sörffnbcricht, Fremdciiliste. u! Lr<tt»i»»i«vt»v Lvtlkvävri» u»<1 viliultlu vmpüstllt iu erösstsr ^usvalit sslir billig ullck vedöll äns T «Llult, Lsssl. Hoülkt. >->-«- 1», i'ui'I. u. I. »«»«*. Lillg. no ckorlK.iuor. LeborUirrm b««tv I»I»rItv vo» I»Iv^vr, Okrlstlaul» ILviÜKl. Uofapotkvkv Vrv8ävll, «II» Ltvorsvotkvr. 27. ^ir^anx. Snlerate Weeden MarlenImdeA »!» Nachm, ll Uhr a„«en»mm«U Sonntag« bt« MtUagilHUHr. J> Neustadl nur a» Wochentagen: ar Ulostergastc Nr. st I»»Nochm. SUHr. — T>« eiutpaütge PelilieUe lostet I» Pjge. öiuaetandt 30 Ptge. Eine Garantie für da« nächste tägige (krtchkiiien der Inserat« wird nicht gegeben. «luiwürlige Annoncen« Aufträge don unbrtannten Personen lnstrire» «tr nur gegen Pränumerando, 8ahlu»gdurch «iriesmarkcn odci Aostciniahiung. Acht Silben loste» Ist Vtg. Inserate sür dt« Montag» W»»i«er oder nach einem gesitaM dt, Petit^U» 2Ü Ps. W e i li n svktss u s v vrll auf. <Mrih8«tv« Le«xvr. L «>«8SV, I^üiiißxl. ILttlLtvl«» «iit. IS! ^Vcriutmiulluiift L« «R»«, voll SI, «Ikt»t>. «enwum Mldslm Lüvdel, lkttrj;« S« emptlelrlt sied bei dilligou kroisteu ävr gütigen Lenelitullg. lapiassriv-IilLnufLetur. I?rvi8v. Nr. 27«. »« 7SL Mist.. Ist»W..nirdr Barometer nach Skeer Löloll. waNstrasre I» <?rh'nd«1. seit aefterii nnvernndc^l. Thermoinelrogr. nach Neanmur: 2cmp. rdr. Tcniv. 7"W..bilchstereinv.l" >W. Sr d Wrst.Wind. 0eitrr Aussichten sür den 3. Lctbr.: Ziemlich heiter, meist trocken, Temperatur,vle gestern. Dienstag, 2. Letover. vcranlwarllicher Redactcur fstr PstltlischkA vr. Suiil Bicrcsi t» Treodcn Unter den vielen Ueberraschungen, welche in Preußen der jetzige Landtagüwahlkampf schon geboten, ist die am Sonnabend erfolgte nicht die geringste. Wie in Preußen landesüblich, explodirte die Bombe auf dein Excrcicrplatze der „Nordd. Allgemeinen". Die breiten Spalten dieser Zeitung geben nun einmal die täglich offenen Flugbahnen für die groben Geschütze ab, die, je nach der Jahres zeit, der bekannte Feldzeugmeistcr aus Varzin, Friedrichsruhe oder Wilhclmftraße dorthin ausfakren läßt. DaS am Sonnabend abge schossene Projektil hat alle Welt verblüfft. Als der Staub, den es ausgewirbelt, sich verlogen hatte, ersah man Folgendes: Es wird regierungsseitig angckündigt, der preußische Landtag solle sich mit rundem Ja oder Nein erklären, ob er noch eine Reform der Steuergesetzgebung für erforderlich halte? Sage er Ja, so werde sich die preußische Negierung auf sein Zcugniß berufen, um im Reichstage eine Vermehrung der (indirekten) Reichssteuern zu ver langen. Sage er aber Nein, so werde die Negierung überhaupt nicht mehr mit neuen Stcucrvorlagcn an den Reichstag hcrantrcten. DaS ist in Kürze der sachliche Inhalt des Norddcutschen-Artikels, der sich im Ucbrigen durch mancherlei Verdrehungen, Verdunke lungen und Unrichtigkeiten hcrvorthut. Steht die Sache so, dann muß man im ganzen nicht-preußischen Deutschland ausrufen: Ihr preußischen Brüder, wählt um Gottes Willen einen Landtag, der Euerer Regierung keinen Anlaß bietet, im Reichstage die Steuer last zu vermehren! ES könnte ja dem Reiche nichts Glücklicheres passiren, als daß cs endlich von den Bestcucrungscxpcrimcnten ver schont bliebe. Ganz so leicht giebt man übrigens in Berlin sein Spiel nicht verloren; das „die Flinte ins Korn Wersen" gehört nicht zu den Gewohnheiten des Fürsten BiSmarck, die Stcucr- flinte am wenigsten. Der neu zu wählende Landtag mag eine Physiognomie haben, welche immer: die Regierung wird ihm sicher aufs Schärfste zusetzen, daß er ihrer Behauptung zustimmc: in Preußen ist der Druck der direkten Staatsstcucr so groß, daß uns nur durch Vermehrung der indirekten Reichssteuern zu Helsen ist. Freilich wird, je oppositioneller die Wahlen ausfallcn, der Landtag um so weniger geneigt sein, diesen Satz zu unterschreiben. Er wird vielmehr, wie cs auch den Tbatsachcn selbst entspricht, die Reform des preußischen Klaffen- und Einkommensteuergesetzes, aber nicht die Vermehrung der Steuerlast überhaupt, für nothwcndig erklären. Mag man doch zunächst in Preußen die direkte Steuergesetzgebung des Landes verbessern! Zu einer solchen Reform, welche die unteren Klassen entlastet, das höhere Einkommen schärfer hcranzicht, kann Bismarck den Landtag jeder Zeit haben. Zu ausschweifenden phan tastischen Steucrprojckten wird Letzterer aber weder zu verlocken, noch zu schrecken sein. Bereits munkelt man, der Landtag solle zu einer kurzen Session noch im Laufe des Novembers berufen werden, um ihm jenes Ja oder Nein abzunötlngen. Verweigere er seine Zu stimmung zu der Bismarck'schen Steuerpolitik, so stehe seine Auf lösung bevor. Nur immer zu! Auch abermalige Neuwahlen werden kein gefügiges Abgeordnetenhaus erzielen; zun» unbedingten Gehorsam ist eben keine einzige Partei bereit. Für das nicht- preußische Deutschland bat also, wie man sicht, der Ausfall der preußischen Landtagswahlen ein ganz direktes, nahezu persönliches Interesse. Man müßte sich auf Vogelflug und andere Witterungs zeichen schlecht verstehen, wollte man nicht erkennen: gouvcrncmental wird der nächste Landtag nicht sein. Fürst Bismarck trennte sich am l. Oktober von mehreren lang jährigen und trcuvcrdientcn Berathcrn. Dem Gch.-Rath vr. Hahn, Direktor des Preßburcaus und Verfasser einer Biographie von ihm, hat Fürst Bismarck ein äußerst ehrenvolles und in wirklich herz lichen Tönen gehaltenes Dankschreiben zum Abschiede gewidmet. Mit.Hahn geht auch Bücher, wohl die bedeutendste journalistische und volkswirthschastiichc Eapacität, die Bismarck sich in seiner langen Wirksamkeit zu gewinnen und zu erhalten verstanden hat. vr. Lothar Bücher war in seiner Jugend der Freund Laffalles, dessen sozialdemokratische Lehren in ihm einen genialen Vertreter und Apostel gefunden haben. Später schwenkte er um, wenigstens scheinbar, aber die Spuren seiner sozialistischen Grundanschauungen traten in manchen gesetzgeberischen Experimenten, zu denen er den Reichskanzler zu verleiten gewußt hat, greifbar hervor, vr. Bücher sonsflirte dem Reichskanzler aber nicht bloß sozialdemokratische Gedanken für seine Gesetzgebung, er lieferte ihm auch sehr werthvollc staatsrechtliche Unterlagen für dessen auswärtige Politik. Cr ist der Verfasser vieler ausgezeichneter Noten und Denkschriften, den Pariser Frieden und den von Frankfurt a. M. hat kein Geringerer als vr. Bücher rcdigirt. Bismarck benutzte den geistvollen uns kcnntnißrcichen, aber zu Paradoxen geneigten Mann auf's Ausgiebigste; wenn er etwas nicht wußte, schlug er im Bücher nach. Aber schon seit drei Jahren wurde Buckcrs Einstuß auf Bismarck geringer: er verlor alle Gunst, wahrscheinlich weil cs ihm widerstrebte, vom Grafen Hatzfeld, den er (Bücher) selbst als Lehrer in die Diplomatie eingesührt hatte, nunmehr, seitdem dieser dem auswärtigen Amte Vorstand, sich In struktionen ertheilen zu lasten. Nimmt man dazu, daß sich allmälig eine Annäherung Englands an Deutschland anbahnt, so war kein Bleibens mehr für Bücher, der in früheren Jahren sich als schroffster Gegner Englands journalistisch hcrvorgcthan hat. Dieses Nähertrcten Englands an die deutsch-österreichischen Mächte ist nirgends mit größerem Zorne wahrgenommcn worden als in Rußland. DaS Zarenreich hatte bisher immer die Klinke in der Hand, um die orientalische Frage nach seinem Belieben zu öffnen oder zu schließen. Jetzt erkennt cs zu seinem grenzenlosen Erstaunen, daß eine andere Macht, England, diese Klinke viel wirksamer zu handhaben verstanden hat. Das rasche Zugrcifcn Englands in Egypten hat die Begehrlichkeit Rußlands neu entfesselt Was Eng land mit schnöder Verachtung des Völkerrechts durch Selbsthilfe am Lokales und Sächsisches. M „Xi, „W. „d.RM..id°«d»D°>«°, Ti- L K Donaumündungcn stehen bekanntlich unter Aussicht einer curopäuchen' Albrechtsordens verliehen und durch Herrn Superintendent Schönste Ucberwachungskommission, die ihres Amtes, dieselben schiffbar zu erhalten, unabhängig von der einzelnen Tcrritorialhohcit waltet. Die Donaukommission läßt gegenwärtig den kiliaarm, den wasser reichsten und breitesten, sondiren, da er ziemlich versandet ist. Auf einmal nimmt Rußland auf diesem, in seinem Gebiete mündenden Arme ebenfalls Sondirungen vor und verlangt das Aufhörcn der Arbeiten der europäischen Kommission daselbst. Diese protestirtc gegen den Gewaltakt, aber wahrscheinlich wird das nicht viel helfen; denn Rußland arbeitet daraus hin, die Donaukommission, deren europäisches Mandat im nächsten Frühjahre erlischt, zu sprengen. Dieselbe wird, darauf kann man sich verlassen, nicht wieder erneuert; Rußland legt die Hand auf den seine User bespülenden kiliaarm, uni sich einen eigenen, seinen Kriegs- und -Handelsschiffen allein zugänglichen Donau-Eingang zu schassen. Somit spielt eS dem Völkerrecht nus's Neue einen Streich. Die Folgen dieser bedrohlichen Verwickelung zu schildern, sei einem morgigen Artikel Vorbehalten. Erfreulicherweise haben sich in Prcßburg die Judenlrawalle nicht wiederholt. Die Prollamirung des Slandrechts war über flüssig. Die jüdische Presse hat ihrer bekannten Neigung, derartige Vorkommnisse zu übertreiben und auszubauschen, wieder einmal die Zügel schießen lassen. Selbst die sensationellst gefärbten Berichte können nur von einer einzigen Verwundung und der Plünderung der Geschäfte zweier besonders vcrbaßter Juden erzähle». Es stellt zu hoffen, daß der gesetzmäßige Sinn des ungarischen Volks sich nicht wieder zu Rohheiten, Fenstcrzcrtrümmern, Straßentumulten und Plünderungen hinrcißen läßt. Ueberraschcnd kann aber die Kunde von jcn-n Exzessen Niemandem kommen, wer es weiß, wie unbarmherzig gerade Ungarn von den Juden geknechtet und aus- aesogcn ist. Die von jenen Wucherern und Ausbeutern gcsäcte giftige Saat geht schließlich doch einmal aus. Dieselben Gründe, die m Rußland und Pommern zum Ausbruche des Haffes des an seinem Reckte verzweifelnden Volks gegen seit» Peiniger hervorriesen, wirkten auch in Ungarn. Hierzu kommt die Erbitterung über den schmachvollen Verlauf des Prozesses in Tisza-Eszlar, der jetzt so gedreht wird, daß die Mörder und Leichenräuber engelrein daraus hcrvorgcben. Immer aber wiederholen wir mit Stöcker: Selbsthilfe und Gewalttbatcn des verzweifelnden Volkes sind das schlechteste, das verwerflichste Mittel, um die Judcnhcrrschaft abzuwerscn — nur eine snstcmatische, conscgucntc Reform der Gesetzgebung, die die ehrliche Arbeit schützt und ihr die Früchte ihres Schweißes sichert, kann hier helfen. Nrnrste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom L.Octbr. Berlin. Prinz -Heinrich unternimmt erst am 7. oder 8. d. M. seine l'/sjährigc Seereise nach Ostindien und der Westküste von Südamerika. — Tic „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" sagt: Es ist eine Fälschung unserer Worte, wenn man uns unterschiebt, daß wir eine unbedingte Hecressolge der konservativen Partei verlangt hätten. Wir haben nur die Wahltaktik getadelt, welche den Wählern gegenüber aus der Versicherung Kapital zu schlagen sucht, daß der Kandidat nicht mit der Regierung geben werde, und weiche ihre Leistlingen in der Opposition in Vergangenheit und Zukunft sich als verdienstlich anreclmct. — Ein ossieiöicr Artikel iin ,Meichö-Anz." legt austüln lick dar, es sei die Besürchtung unge rechtfertigt, daß die sog. Weinverbcssernngsmethode (Ehaplatisiren, GaUisircn, Petiotisiren) mit dem Nahrungsmiltelgesetz in Konflikt bringen, wenn sie nur zu dem Zweck angcmcndet werden, zu wel chem sic erfunden sind, d. h. zur Verbesserung des Weins, und nicht etwa das Mittel, abgeben, um durch übermäßige Verdünnung des Weins einen ungebührlichen Gewinn zu erzielen oder die Gesund heit gefährde». Zugleich wird eine 'Verordnung bezüglich der Wein- sälschung in Aussicht gestellt, in welcher eine einheitliche Festsetzung des höchsten zulässigen Gehalts der Weine an schweselsanrem Katt erfolgen soll. W i c n. Während in Prcßburg die Ruhe nicht weiter gestört wurde, kam es am Sonnabend in mehreren Orten der Umgebung zu argen Ausschreitungenin Wartbcrg. Reibe, Jvanka, Tanschütz, wurden in der Nacht von Sonnabend aus Sonntag Juden auSgeplün- dcrt und mißhandelt. In Tanschütz wurden mehrere Häuser angezündct und eine Jüdin, die sich den Plündernden widersctzte, so mißhan delt, daß sie starb. Gestern ging nach genanntem Ort Militär ab; nach Gcorgenscid wurde schon Sonnabend eine Dragoner-Abthei- lung geschickt. Dieselbe wurde beim Einrückcn in den Ort mit Steinwürscn empfangen, doch wurde die Ruhe durch Verhaftung von 20 Exccdenien gesichert. Aus dem gesummten Prcßburger Komitat findet allgemein eine Flucht der Juden nach Pest und Wien statt. Fünf große jüdische Fabrikanten in Prcßburg haben die Verlegung ihrer Geschäfte nach Wien be schlossen. Dieselben beschäftigten circa P-DO Arbeiter, die gestern schon thcilweisc entlassen wurden. Petersburg. Die Sarja meldet den Fund von 2 Pud (32,70 Kilo) Dynamit in einem von Passagieren verlassenen Wag gon im Ldessaer Zuge in Kiew. Das sei, meint das Blatt, cm deutlicher Beweis, daß die Nihilisten Attentate vorbereiteten. Kairo. Mit der Ausarbeitung des Entwurfs bezüglich der Reorganisation der egyptischcn Armee soll sofort begonnen werden.! — Die Spezialtommission des Kriegsgerichts hielt heute im! Beisein von Charles Wilsons die erste Sitzung ab. Malet hatte der egnptiscben Regierung bedeutet, daß leibst Präliminar- maßregeln nicht ohne Kenntniß des Vertreters der englischen Negie rung getroffen werden dürsten. — Es heißt, Wolselcy würde Egypten gegen den 20. d. M. verlassen. Berliner Börse. Heute ist ein reges Geschäft bei fester Tendenz zu verzeichnen. An eine TiScont-Erhöhnng in London wird nicht mehr geglaubt und in Bezug auf den Geldmarkt wird die Lage als günstig angesehen. Banken fest und belebt, nament lich die leitenden. Krcdrtacticn winden 5'/r M.» Disconto-Gesell- schaft 1'V« Proc. besser. Eisenbahnen meist höher; doch waren die bisher bevorzugten Marienburgcr und Ostpreußischen vernachlässigt. Franzosen zogen 4, Lombarden 3, Elbctbalbahn 6' r M. an. Bergwerke fest, wenn auch ruhig. Deutsche Fonds aut gefragt, fremde gleichfalls belebt und höher; namentlich Türken. Industrien noch etwas rescrvirt. Mra»»sun 0. M., r. ckloder, SN>-„dS. ercdll L72>/,. Staat«!"»», Sdo-,,. Lom- «ardcn IL<>.,. «ÜcrLoole—. Ocsl. Silbcrreiilc —. Papierrcnie —. Galfttcr . Oefterr. Goldreiuc —. Ung.GoldrenIc —. 7ier Musik» —. 8vcr Russe» —. 2.vrIe«I<i»cctlic —. Neueste Nn«ar. Emdanlelbc —. 8. Oric»taulcidc . Nn» »arische PaRerreut« —. Dftconio —. Sasipter 7070»,',. Grill,ardb. M«<, pfcst. Wie», 2. Oftolicr, AbcudS. Credit SlS/M. Siaattb. tllksiw. Geschlifttiod. Part«, 2. cliober. (Schluß.! Reute SI.70. Aulcilie NS.ga. Juwelier 80.10. Staallval,» 7id.N0. vr,»bargen 3IV,SS. de. Piirriisiie» 287,00. CMUer veslerr. »»ldreulc R>. Rewe»«. und Herrn BezirkSaffeffor v. Burgsdorff aus Oschatz feierlichst über reicht worden. — Der K. S. Eonsul Eduard Fregc zu Hamburg hat das Ritterkreuz 1. Kl. vom Albrechtsorden, der in Ruhestand getretene Hausmann im Finanzkanzlcigebäude, Eduard Bachmann, das allgemeine Ehrenzeichen erhalten. — Aus Mürzzuschlag schreibt man: Tic am Hochricgl in der Frein am 2!). September abgehaltene Jagd, von der reiche Beute erhofft wurde, sisl höchst unbefriedigend aus. Es kamen im Ganzen zwei Hirsche, drei Thicre und sechs Gemsen aus die Decke; davon erlegte der König von Sachsen eine Gemse, Prinz Wilhelm von Preußen ein Thier; der Kaiser Franz Josef, der die besten Stand plätze seinen fürstlichen Jagdgästcn anbietct und sür sich die un sicheren bestimmt, kam nicht zum Schüsse. Nachmittags wurde am Niederatpel gepürscht. Hier schoß der Kaiser einen prachtvollen Zwölfender- und einen Zehnender-Hirsch-, König Albert brachte bei derselben Pürsch zwei -Hirsche auf die Decke. Am 3". war große Gemsjagd für das Cohr nächst Neubcrg bestimmt. Seit frühem Morgen strömte der Regen unaufhörlich, ein stürmischer, kalt- schneidiger Nordwcst bestrich die Höhen; es mußte daher diese Jagd abgesagt werden, da sowobl die Schützen wie die Treiber an den Fclscnabkängcn nicht im Stande waren, diesem Unwetter ;n trotzen. — Während sonst, wenn gekrönte -Häupter in anderen Residenzen und größercii Städten sich auihaltcn, dies von einer größt» Anzahl Bittsteller als willkommene Gelegenheit benutzt wird, Bencficicn zu erhalten, sind während des Aufenthaltes Sr. Mas. des Kaisers iu Dresden überhaupt nur vicrBittgcsuche cingercicht worden, von denen überdies zwei von hier sich aufhaltenden Preußen ausgingcn. — Mit dem 1. October sind die bereits bekannten Bcruttmgen von Ausländern zu hervorragenden Stellen an den Kgl. Samm lungen perfekt geworden. An Stelle des verstorbenen v. Witzlebcn wuroe der Geh. Archivrath vr. Hassel aus Berlin unter Ernen nung zum Geb. Reg.-Rath als Direktor des Staatsarchivs, an Stelle des verstorbenen vr. Hettncr der Direktorialassistent Prof. Vr. Treu aus Berlin zum Direktor der Antikensammlung und des Mengs'schen Museums, zum Professor der Kunstgeschichte an der Kunstakademie und am Polytechnikum, sowie zum Mitglied des akademischen Raths ernannt. — Auf einer Dienstreise begriffen, traf am I.d. von Markncu- kirckcn und Elster kommend. Sc.Exc.Staatssekretär vr. Stephan in Begleitung des Geheimen LberpostrathcS KasawSki und Obcr- vostdirektor Walter, Abends 6 Uhr in Plauen i.K. ein. nalnn auf kurze Zeit in Teils Hotel Aufenthalt und reiste um 7 Uhr 30 Min. nach Hof weiter. — Der Stadtrath Teucher ist nach München gegangen, um die dortige EIcktricitäts-Äusstellung behufs städtischer Zwecke kennen zu lernen. — Das Urthckl der angesehenen römischen Zeitung „Raffcgna", welche zu den Manövern in Schlesien und Sachsen einen eigenen militärischen Berichterstatter gesendet hatte, schließt dahin ab: „Wie die großen Feldmanöver in Schlesien, so sind auch die im Königreiche Sachsen nach Anlage und Durchführung als das höchste Lob beanspruchend zu bezeichnen. Sämmtliche fremde Mis sionen sind der gleichen Ansicht. Vinn findet, daß jene Manöver in Preußen und diese von dem Prinzen Georg zu Sachsen unter dcn Augen des deutschen Kaisers und des dem Könige Hnmbert verwandten Königs Albert kommandirtcn Manöver be weisen: daß die in 1870 und 1871 an dein ganzen deutschen Heere bewunderten Eigenschaften demselben unverändert erbaltcn sind und daß dennoch in diesem Heere noch mmcbener viel gearbeitet wird. Alle drei Waffen sind unvergleichlich in Dmchbildnngund Zusannncn- wirkung. Auch die Reiterei kam, nach den deutschen Ideen über Schlachten-Kavatene, zu niedreren Aktionen; alle gleich opportun, schneidig, erfolgreich. Ich nchnie die Gelegcnbcit, zu erklären, wie höchst dankbar ich den illustren Kricgsministcrn von Preußen und von Sachsen, den Generalen von Kainckc und von Fabrice bin für ihre große, dem Repräsentanten der „Rasiegna" bezeigte Güte." — Der Personenverkehr ans der Eisenbahn ivar in der vorigen Woche, trotz deS zum Thcil heillos schlechten Wetters, noch immer ein lebhafter zu nennen und, der» Ausstattern von Flammen vor dem Verlöschen vergleichbar, flackerte die Reiselust am vergangenen Sonntage noch einmal so hell auf, daß 2 Extrazüge nach und von Tharandt und vier auf der Leipziger Linie — außer dem Hcffel'schcn nach Berlin — sich nöthig machten. Im schärfsten Kontraste zum Sonnabend, stand der Sonntag mit seinem milden und stillen Wetter; nicht viel solcher Sonntage haben wir noch zu erwarten: unter unseren Füßen rauscht das gefallene Laub und Fluren und Wälder hüllen sich in Schweigen. — Ans der Vakanzcn-Liste für das vierte Armeekorps ist zu ersehen, daß das königliche Eisenhahndetriebsanit Mondehnrg'Halhcr- stadt fünfzehn Schaffner mit je — vierundfünfzig Mark Monatsge halt sucht. Der Eisenbahndienst ist bekanntlich ein ziemlich an strengender und cs werden gewiß Viele der Ansicht sein, daß ein Gehalt von 54 Mark auf den Monat ein überaus kärglicher ist, bei welchem die Schaffner kaum die nothwendigsten Lebensbedürfnisse decken können sie sind dann wobt oder übel ans die leidigen Trink gelder angewiesen, wodurch unter llinständen mancherlei Unzutrüglich- keiten zu entstehen pflegen. Sehr viel bester verhält sich schon die sächsische Staatsverwaltung, bei der daS DurchscbnittS-Gcbalt sür Eisen- habnichaffner neunhundcrtscchzig Mark im Jahre bctlägt, wozu dann noch Fahrgelder und Bektcidungsgclder von ansehnlichem Betrage ! kommen. Leute», die in den meisten Fällen Familie besitzen, zuzn- inulben, mit achtzehn Thatcrn monatlich auszukomme» und dabei sich so zu ernähren, daß sie Wind und Wetter und ihrem anstrengenden Dienst Widerstand entgegensetzen können, — das bekommt nur die neu- spartanische -uias preußische Staatsverwaltung fertig. (B. B. C.) — Herr Pfarrer v. Sodcn, der kürzlich von dein Kirchenvorstandc zu St Jakobi in Chemnitz zum Archidialovus gewählt worden ist, wird seine Gemeinde Striesen, welcher er als Pfarrer seit Januar 1881 mit anerkennungswerther Treue und Hiugchung dient, zu Ende dies. M- verlassen, da seine Einweisung in sein neues, Amt? m Chemnitz sür den 5. November bestimmt ist. — Auch die Leipziger Handelskammer ist der Petition beige- trctcn, welche die Handelskammer zu Frankfurt a. M. in Betreff der Beseitigung der Verschiedenheit der Postwcrlhzeichc n im deutschen R-iche beschlossen hat. — Der Umzug ist lcbbaft im Gange. Nicht weniger bürt man, daß beim Zinszahlen der letzten Tage viele Hanswirthc Kün digungen oder Herabsetzung der Miethc seitens der Abmicther sich gefallen lassen mußten. — Dein bisher hier am König!. Garten angcstcllt gewesene Obcrgärtncr Werner ist die Stelle des Stndtgärtners in Chemnitz übertragen worden.
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