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- Erscheinungsdatum
- 1882-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188209291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-29
-
Monat
1882-09
-
Jahr
1882
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»r. »V» — v»«xl»«r 8«1t« » — »rm« o»r> der and« c der ,lltm Ilwitz nter- ein« lasse« vrr» » ge- zweck 'Nein orser ! au« ckaust n dcr Lut«. I aus einen rndie Mich acht«. ffg in v. zu r in« und fielen id, 16 >ilnde Tbeil rbieit. Mor- fiuttcr ie ab- etne« »Ngrlt i dem lütter tttmer » der «stirer 1 aus« io» er dann brach Stück« Paar büßte usstg'ü ntoftel brecher nncre- ch ein 1 und eld besitzer illichen narren ril ein af und na in Hacke, ticke:e. ibrucke r nun stell tcn rvegcn Satiren iirtliriit Vegün- sckrist- rvrgeir bernder ldstrafc «verlust len die r -»>,vi vo »koc« t ASimi,, » «»Ger RixttoUk. ! U. Gr«, von vier czcn drii «rloiokl». lucr Pul. il-rn Mor de» (k>iill :.-itt!c>ioa iS wcgc» ULeil«. -PW 1-»? ! 4 >> ff ^ - I-' « -i-'UZ n-- 4 ir? iivcr Siid- rucnorub. bis igiNchc <>c>»r«!>cr >>S hclicre, über 0. r Der« Herzog - Lurch mna ge- olimchr» „kronen- . indirekt ! Mutter . ist die Spanien. Interesse, daö auf :Mnlai,d zurückgc- ! Lumme , zn und rmvgtno- vcr des > im Gc- et. Wer entgcirni, n an den an dem n und es wer» drü nierairdre sa. endet korb daß «ine tibrr die Weichsel vordrinqendr feindliche a»s«, dt« We»gr«nze. seit eiHigea Jahren wich ader in ddeutichland die yront -ege» die vstgwnt« ebenso scharf ^Slsak-Latdrin-en sind die -rrdft»,,ii,«rnunmehrb«. , die Truppen bereit- van dem Marrüver-Tenain arrt dem lollirinaische» Hochplateau nach liren Garnisonen zurückgekehrt. Nahrscheiniich ft, Erinnerung an, die Zeit „vor dem Kriege" batte di« Bevölkerung gesürMet, arich die deutschen Truppen Erden daö Last alt.gute, Beutt erklären, und eS ist den deutsch«» Truppen von »l» alt-Äsäsfiscken BevüUenina besonders hoch augerechnet und all ein hewundersir ertheö Zeichen de- deutschen Geistes und Pkonnetzucht anrrkannt warben, daß kein deutscher . . den Ki lichten vergriffen hat. Man war nicht minder «wesen Mr den groben Schaden, den die Mannschaft und ln den nassen Feldern anrichten würden, aber die Bevölkerung, . massenhaft den uebungen beiwohnte, konnte mit Freuden kon- irr«, wir sorgfältig die Borg,setzten jede- noch angepfianzte Gnind- .ck möglichst zu schonen suchten. Die reichklSndrschr Bevölkerung at «ö swb denn auch nicht nehmen lassen, ihren Lank und ihre An- erkennuna auszudrücken, und die Hausmütter wetteiferten darin, „ihren. Soldatm" Zwetsrtgmkuchen zu backen. Vielfach werden Familren gesunden, die sich Betten m dir Nebenzimmer auf dem Boden machte« «nd die ihrigen der Sinqnartienma zur Verfügung fteUten, zahlreich warm ader auch die Soldaten, dir müde »on den Uevunam und Stvapazm, nachdem sic Alle« arputzt, Pferde und sich selber m Ordnung gebracht batten, Abends mit ihren Oriartirrgebern auf« Feld fuhren «nd derselben geholfen haben, Futter zu Holm, schwere Kmtoffelsäekr z« ladm u. s. w Allgemein und überall hat hat beste Einverständntß geherrscht und dir eben beendeten Truppew übmioen kabm einen neuen und schönen Beweis dasür geliefert, wie sehr sich bereit« die elsaß-lothringische Bevölkerung mit dem Dcutsch- thume ein« und einig ,ühlt und weiß. Die zur Krnntnixnahme von den Einrichtungen des ReichS-Post- «Nd TelegraplirweimS in Brrlm auS London ringetrostrnm höheren Postbeamten Mr. BaineS, Festen, und Fora,an sind von drm Staats- seiretär de« RrichS-PostamtS Dr. Stephan cnrpsangm worden. Dte- »lden Hoden sodann unter Filhnrng eines höheren Beamten dcö irichSpoktomts mehrere der Berliner Postanstalten, semer daS keiegrapornamt, die Nolnpost, die Femspreet,stelle besichtigt und nameutuch von den für den Packetdirnst grtroflmen Einrichtungen kingedmd Lmntnih genommen. Fn Ladischin fand die feierliche Schlußsteinlegung d«S oberen Netze - KanalSbei der Schleuse Eichhorst statt. Die ganze Äanal- streck«, von 88 Kilometer i.'änne, war festlich dekorirt, besonders Labiichin als erster Festort. Dir Festtheilnrhmer trafm auf fünf Dampfern ein. Anwesmd waren Minister v. Puttkamcr, RegierungS- Präfident von Ttebemann, die Spitzen der Behörden und die ütenrralität. Der Schlußstein enthält eine Marinorkassrtte mit der Urkunde, darüber ist eine Gramtplatie mit Inschrift angebracht. Bauinspektor Schwach ist der Erbauer de» Kanals. Die Festrede h.eit von Tiedcmami. Die neue Wasserstraße ist für daS reiche Kutawirn ein neuer Verkehrsweg zum DanSport vln Getreide, Zucker und Salz von Inorvrazlaw. Der Bau deS Kanals wurde am 2l. September 1878 m Angriff genommen und den 25. September I8E2 beendet. Die GBqmmtkosten belaufen sich auk 3.450.800 Niark. Der Kanal, welcher 8 Schleusen hat. wird schon benutzt »md hat un zweifelhaft eine große Zukunst für das industrielle Aufblühen der Prov nz Posen. Die Stabt Eisenack befindet sich in einer nicht geringen Erregung über >vie Leichenrede des katholischen Geistlichen CchnauS der der Bestattung veS allgemein hochverehrten Bezirks- dirrttor Coudran. Herr Schnaris tadelte berb den Mangel an Kirch lichkeit bei dem Verewigten und auch dm Staat, daß in den höheren Schulen kern katholischer Religionsunterricht ertheilt werde. Dir Erregung der Versammlung ob vieler Ausfälle war so stark, daß selbst ein Murren »ind Schonen gebürt wurde. Als einen Akt der Sühne durfte man es daher betrachten, daß ein Kollege des Ver storbenen in einem kurzen Abschiedöwort dein Verblichenen nachries: „Du trugst Deinen Gott ini Herzen und dimtrst ihm, indem Du Deinen Nächsten dientest." Drc Entrüstung über dm Vorgang ist aber so groß, daß ein von protestantischer «eite zum Besten des ÄaueS einer katholischen Kirche anberaumte- Konzert nunn.ehr für di« Rcstciurirmig der Nikolai-Kirche abgehaitm wcrvm soll. Der Dollapostri und Seelenriccker Dr G. Jäger auS Stutt gart hat min vor etwa- über lOO Zuschauern in München seinen Vortrag, gehalten: fast zwei Stunden sprach er über die Theorie, daß Gttundheit Wohlgerrich »md Krankheit Gestank seien. Um den menschlichen Kadaver gegen alle Widerwärtigkeiten widerstandsfähig zu machen, müsse man ihm soviel Wasser al- irgend möglich ent ziehen, »md dieses Geschäft besorge nur die Bolle, speziell d,e Schaf wolle. Wollengewebe sei selbst nach mehrtägigem Gebrauche wohl riechend , Leinwand aber stink«. Wer'S nicht glaube, der solle ihn beriechen, er sei an allen Axtlen ^ Körpers gleich wohlriechend. Der zur Zeit ftorirend« Pessimismus rühre von der jetzt üblichen traurigen Bekleidung her, darum fort mit diesen Leichenbittrranzügeii! Er severe steh den Teusel um di» Mode und ebensowenig mn den Spott und das Hokniachen deS Pöbels. sein Fleisch sei hart wie Holz, und alle seine früheren Feinde wie Asthma, Hämorrhoiden u. s. w. feien überwunden. Nach Schirrst der seltiamen Ansprache forderte der schwäbische Gesundhritübeiland mehrere seiner enthusiastischen Anhänger, cS giedt ja überall Narren, auf, fern wollenes Betttuch auf dem er schon länger schlafe, zu beriechen. Wir konnten nnö hierzu nicht rmporschwingen, sondern stänkerten still nach Hause, ini Herze» tief betrübt über die armen Leinwandhändler, Manscketten- und Kragen-Fadrikanten. Wäscherinnen und Büglerinnen, welch' arme« Türcrchen durch diesen grimmigen und scharf in der Wolle sitzenden Jäger nun bald daö Lebenslicht auSgeblasen sein wird. Oesterreich. Hundert Fahre und einundzwanzig Tage sich des irdischen Daseins erfreuen und dann ohne voranaegangene schwere Erkrankung, ohne Medizin nach der gewohnten Abend-Er- «uickuna mit einem halben Liter Bier hinüberschlummern in daö bessere Jenseits: dieses ncidenSivetthe LooS war der in Budwcis verschiedenen Feldwebeieivittwe Frau Katharina Siama btlckiedrn. Dieselbe HMe seiner Zeit ihren im Hnfanteric-Rratment Nr 25 dienenden Gatten in den Krieg begleitet und als Regiments- Marketenderin die französischen Feldzüge niitgemacht. Für die auf opfernde Pflege, die sie in dieser Stellung den verwundeten Sol daten auf dem Schlachtfeld, widmete, ernielt sie nach beendetem Kriege die schriftliche Zusicherung, daß bei ihrem einstigen Ableben, wenn dasselbe in einem GarnisonSorte erfolge, wo sich eine Militär- »mfik befindet, diese bei ihrem Leichenbegängnisse auszurücken habe. Da nun daS gegenwärtig in Ludweis dcfinviiche neue Fnfar.tcrie- Ne-tnmrt Nr. 81 noch keine Musikkapelle besitzt, so wird der Veteranen- Verein diesetd« stellen und vie irdischen Reste der würdigen „vol- üalrnmutter" in frirrlicherweise zur letzten Ruhestätte begleiten. I» Stokerau bei Wien wurde ei« Gemeindewachmann, welcher Bn Andtviduum arretkle, aus der Wachtstubr erstochen. Der Waetnmmn verlangte die Papiere des Arretirtrn. worauf dieser ari der Gettentasche em langes, scharfes Messer zog und dem Wack- «an» »st einem gewattigem Schnitt d«» iurten Arm so zerfleischte, daß das Opfer zu Boden stürzt« und in wenigen Minuten den Auf Veranlassung d»S rutlienische« Pfarrers in Zalocza (Galizien) wurde am Portal der OrtSkrrchr rin dem russische» ähn liches dreiarmiges Kreuz angebracht. Der Patronatsderr, daS LerrenhauSmitglied v. DzicduSzmki. ließ jedoch das Kreuz, weil fchiSmatisch, «nehmen, was einen Komps »wischen Baue»,, und Gendarmen berbcifllhrtc. Die wegen Widersetzlichkeit anaeklagtrn Bauern wurden bet der vor de» Zkezower Strafgericht durch- aesührten Le»bandiuna ircigesprochen, allem di« Anordnung d«S Pakonatshcrrn dctreisö Beseitigung dr- neuen Kreuzes wurde von der Slattbalterer bestätigt. ^ ^ . . Uugarn. Es kann nunmehr als t»«stat>rt betrachtet werden, daß die Reichen der bei dcm Brücke« ei« stur» bei Eisegg ver unglückten Huiare« aus dem Waggon, in »«chrin dieselben msprüng- lich beisammen lagen, mtttlerwetle tnrauSgeschivcmmt wurden. Der Womion, dessen Thüren fick während des Sturzes schtpffen, Pwvium nämlich gleich nach dcr Kataslropiw eine Streck« stromabwärts und kollerte stellenweise, wobei die Tnüren wieder zum Tkeile aufgmgen. Der Waggoir ivrirde auf etwa 300 Nieter Distanz von dem «teucr- mann derDampfschifffakrtr-Geikllschatt Johann GaSporovie erreicht. EiaSparovie. der dainals bereits drei Perionen unter großer Gefähr dung seine- Leben« ans dem Wasser gerettet hatte, sprang aus den schwimmenden Ätaqgon in dir Absicht, dessen Dach ctnzuichlagcn. der Waggon stürzte aber, kaum daß dir todeSnuitbigr Schiffer den selben betreten hatte, um. «nd Gasparooic wurde von fernen Be gleitern nur mit der größt«» Anstrengung gerettet, da er wolil de« Schwimmens kundig, al>er an die drei Minuten von dem stürzen preitax, ckcm KV. Soillombor 1882 die Oberfläche gelangte. Schon am darauffolgenden Tage hatte Gaöpmovli diese sein« mißglückte Untersuchung al- Begleiter de« Husarenlr«tiun«ts Purka wiederholt und ebm da wurde louslatirt, daß die Waggonlhürcn offen und die Lerchen verschwunden seien. Di, Bkbörde hat wolil gleich die Ortschaften a, der Trau und der Loirau telemaphisch angewiese«. Wachen auszustrUen, drsiier tarrgte aber keine Nachricht über irgendwo ausgefiichte Reichen «in. Dia Dirrttion der Alsoldbahn hat beschloffen, von der Wieder Herstellung der «mgestürztrn Holzbrücke bei Essegg abzusehen dir Fertigstellung der -m Bau begriffenen ständigen Brücke seukoiiß sorririer Weise derart zu deswieuntgrn. oie -zraanen uv«r me L-rau m, Frankreich. In St. Kongreß, auf wri«i»e>n di werden. Ein Rrdnr verlang daß dieselbe frühestens dem Verkehr übergeben werde. Bis dahin werden die Passagiere über die stüdtrich« Holzbrücke befördert, während die Frachten über dir Drau mittelst einer Dampnähre rxprdtrt werden. Eirenne tagt ein Sozialisten- die wütendsten Brandreden gehalten verlangte sofortige Revolution mit Dmiamii. di« wenigsten der Theilnehmcr an diesem Kongreffe find wirkliche Arbeiter. DeS Weiteren gcriethen noch einige Anarchisten und Kotlektivisten hart an einander und überschütteten sich gegenseitig mit den wütlirnvsten Beschuldigungen. UedrigcnS apviauinrle das Publikum z» Allem, wenn es nur möglichst leidenschaftlich und mit möglichst lauter Stimme von den Rednern hinansgrlchrieen wurde. Dagegen wurde ln Versailles Louise Michel ausgepfissrn und voin Volke mit Katzennnlstk noch dein Bahnhof begleitet. Der Tod eines Löwenbändigers, der bei der Ausübung seines Berufes von seinen Bestien zerfleischt wurde, wird auS Orange gemeldet. In dem dortigen EircuS Sanaer probuzirte sich der er wähnte Bändiger, ein ehemaligcr Zuave, seit einiger Zeck. Am 22. begab er sich nun in den Käfig und ließ daselbst mehrere Exerzitien ausführen, als plötzlich einer verx'öivcn einWutligcbrüil vernelunen ließ und sich auf jenen stürzte. Der „Dompteur" suchte die Bestie! durch Peitschenhiebe abznwchrcn und zugleich de» Ausgang aus! den, Käfig z» gewinnen. Er veimochte die Thür jedoch nicht zu! öffne», während nun auch die übrigen im Käfige befindlichen Bestien,! wild geworden, auf ihn toSsiürzlen, bis er zu Boden sank. Es war > ein stkichterlicheS Schauspiel: das Angstgeschrei der anwesenden Zu schauer vermischte sich mit dem Gebrüll der Löwen: der Bändiger selbst lag aus einer tief Nässenden Wunde blutend unter den Bestien. Die Wärter vermochten ihn erst, nachdem sie mit eiserner» Stangen aus dir letzteren loögeschlagen hatten, »n befreien. Sein Zustand war von Anfang an hoffnungslos und er erlag denn auch in der daraus folgenden Nacht seinen schweren Verletzungen. Hervorgehoben wird, daß daS Opfer dcS bedaueniSwerthen Unglückssalles zum Trünke neigte und anfüngltch dir erforderliche Geistesgegenwart vermissen ließ. Schweiz. Die Blätter der französischen Schweiz bringen folgende merkwürdige Ncuiakcit: Eine englische Gesellschaft hat das Anerbieten gemacht, den Genfcr - See z n leeren durch den Bau eines Tunnels, dcr das Wasser aus dem Sce unter der Nhone- dett hindurch einige Stunden vom AuSgang entfernt in die Alione leiten würde, da, wo ihr Bett etwa achtzig Vieler tiefer liegt, als die Ufer des Sees. Nicht nur verlangt die Gesellschaft keine Sribsidien, fordern sic will noch fünf Millionen Francs bezahlen für das Land, weiches durch diefes Unternehmen trocken gelegt würde. Die Rbone würde zu einem kleinen Fliißcinn und prächtige Getreide- und Traube»- ernten würden den jetzigen Fijchsang ersetzen. Ingenieure behaupten, daß die Ausführung deS UnternehnicgS wohlfeiler und nutzbringen der wäre, als die Umwandelung des Znidersecs in fruchtbares Land. Italien. Als am Nachmittag des 21. ds. in Lago der Schnellzug in die Halle kinsubr, eilte eine elegant gekleidete Dame arif ein Eoupü erster Klasse zu, auS welchem gerade rin junger Mann stieg. Als dcr Ankommende den Fuß aus die letzte Stufe des Wag gons gesetzt, stieß ihm die Dame ein Küchenmesscr bis an s Heft in den Unterleib. Der Mann war in wenigen Minuten eine Leich e. Die Dame, welche ibm die Todeswundc versetzte, war seine Ge mahlin. D:e Gründe der Timt sind bis jetzt noch nicht bekannt. Rußland. In derSiadt Uman hat dcr Minister dc> Rrichsdomä- nen an die versammelten Bcamren geiezientlich ciner Inspektionorcis' folgende Ansprache gehalten. de»c» erster Latz anScibsterkeniitiriß nichts zu wünschen übrig läßt: „Wir Minister erlasse» von dcr Höhe nnseres Ministersessels auf dem Pavier alle möglichen Befehle an die Provmzialbehördcn, trestc» Verfügungen, olmc das »'eben in der Provinz genügend zu kennen, n»d müsten daher oft teilen, daß Vieles. waS wir ändern, nicht befolgt wird. Ich habe mich persönlich von der Richtigkeit meiner Worte überzeugt: jede Fatal in die Provinz macht mich klüger und bester: klüger, weil ich Neues über daSLcdrnm dcr Provinz hinzulenrc rinv bester, indem ick mich persönlich überzeuge, daß viele unserer Befehle nnmögilch erfüllt werden können und ich in nieinen Anforderungen an meine Untergebenen nichts Uebermäßiges verlangen darf." Türkei. Der mit der Neubildung deS cgiiptischcn Heeres be traute frühere Engländer, jetzige Baker Pascha, hat dem Sultan seine Demission als Flügeladjutant gegeben und ist, ahne die for melle Annahme derselben abznwarte», nach Cgtzpten abgercist. Lord Tufierin theiitc denr Earl Granville eine Note der Pforte mit, worin dieselbe für die Wiederherstellung dcr Ordnung in Egtzptcn ihren Tank und die Hoffnung ansipricbt, daß die Freiiiid- schastsbandc zwischen dcr Türkei und England immer enger ge knüpft werden. Ter Earl Granville bcaustragte ir'ord Dusseim, die Gcnugtliuung der cngliscljen Regierung über die in dcr Note enthaltenen Versicherungen drr Frciindicbaft dcr Pforte anszudrücken. Egypten. Ein Telegramm aus Kairo meldet: Bei dem Kliedive fand großer Empfang statt, welcher 4 Stunden dauerte. Eine große Anzahl Eingeborener war zu demselben erschienen. Ter Kliedive verweigerte vielen Paschas und VcnS, die an der Rebellion brthciiigt gewesen, den Empfang. Den UlcmaS gegenüber nußeric sich dcr Kbrdive, sie seien Männer dcr Wistcnschalt und nicht der Politik: dcr Erste, der sich in politische Fragen mischen sollte, würde streng bestraft werden. Ganz nngctiübt dürste die Freude des Khrdrvc über seine Riickkcbr nach Kairo denn dock nickt sei». Als hinkender Bote ist dcm obigen Inbelieiegrami» der veibüngnißvollc Nachsatz angcsügt: „Die Beduinen haben den Süßwnsicrkanai ober halb Nefichc abgegraben." Das sieht säst so aus, ais ob die un;u- sriedcnen eingeborenen Elemente so etwas wie einen Guerillakrieg inscenircn wollten. Ter Ministerrath in Kairo bcrictb über die Bildung der GerichtSböic zur Aburtheilung dcr bei dcr Rebellion bctbcilrgt gewesenen Personen und stellte die bctrcstcnden drei Dekrete fest. Die Perbandlringcn der Kriegsgerichte werden öffentliche sein : die Angeklagten können sich Vcrtbeidigcr wählen. Außerdem wird dcr Kbedivc ein Dekret veröffentlichen, nach welchem allen Offizieren, vom Kapitän abwärts, Amnestie gewährt wird, mit AuSnabmc der jenigen Offiziere, welche direkt an den Meutereien Tbcii genommen haben, oder erst »ach Beginn des Feldzuges in die Armee ge treten sind. Amerika. In Saint Louis und Tlicilcn von Illinois und Indiana haben Erderschütterungen stattgesunden. AeniUerou. -h ImKgl. Hoftheater geht heute Shakespeare's „Macbeth" in Scene. -h Die zu Montag den 2. Oktober angcsetzte Benefiz- Vorstellung dcr Bühnenaenoffrilschast im Ncustädter H of« Idealer verspricht ungewöhnlich interessant zu werden. Reichen sich doch Over (Act auS „Norina"), Schauspiel („Vor tOOIabren") und Ballet („Robert und Bertram") die Hand zu einer Fülle von Darbietungen, die selten sein dürfte. Dem edlen Zweck ist der Ver kauf jeden Platzes im Neust. Hosthcater auch dringend zu wünschen. -h Die Stnfonic-Eoncerte dcS Kgl. Belvedöre haben den Vortheil, daß sie größtentbeilS in den Sommer fallen und also ganz natürlich ihren Programmen und Leistungen nach weit mehr Beachtung finden, als dir- in den zersplitternd gehäuften Dar bietungen der Wmiersaison möglich wäre. IrdcnIallS sind diese Aufführungen, auch der vielen Novitäten wegen, ein wichtiger Be- standthcil unseres Musiklebens geworden und von dem gestrigen lebten Conceri scheidet man mit der Hoffnung, daß rS dcm begabten Drrtaenten. Herrn Gottlüber vergönnt sein möge, nächsten Sommer mit ähnlich trefflicken Künstlerkrästrn weiter »u streben. Neu war dicsnial ein „dramatische- Tongemälde" von Edm. Kretschmer, das unS nicht, «nd die „Ouvertüre zur verkauften Braut" von Smr- iana, die unS sehr gefallen hat. jyetschmer ist als Dramatiker »md Lurikcr so viel belobt »nd populär geworden, daß er die Bedenken gegen obige Arbeit getrost binrebmcn kann. Man verstrick zunächst leine Absicht gar nickt. Er bat offenbar Progiannnmuflk geschrieben, will daS aber nicht cingcsleben, denn er verhehlt den Stoff, der ihn inspirttt bat. Wie dcr Titel, so ist der Inhalt phrasenhaft und ca zeigt sich deutlich, wie geiähriich rS ist, mit einem großen Orchester- Apparat planlos zu spicken, wen» die Gedanken der festen Form entbehre». Dian hört einen feurige» Ansatz, glü'nzcnd instrumentirt, leere Paukeiiwirbrt, reeitntivischc Sätzchen und daö ganze Orchester den Waggon unter W»lser gehalten, schon ganz erlckwpft wieder an i durchlaufende Passagen, bis endlich eine schöne, von den Streichern und dann von» Horn intonirtc Miltelinclodic Halt in die Sache dringt. Nicht lange, dann wiederholt sich dasselbe Spiel und schließt verwunderlich, ohne etwas rechtes Hinterlagen» als die Empstn- dung von Phrasen »nd Lücken. Offenbar wollte Kretschmer bei diesem Anlaß recht geistreich sein, und so ist die Modulation er schreckend unruhig: das hat aber nur eine» Zweck, wen» größere aeichloffene, ruhige Fornren das Gegengewicht bieten, oder eine Wortzuaabe oder ein Gedicht einen ,zaden bieten, der durch die Äphoristik dcr Melodie und Harmonie hindurch,ührt. Trotz seine, und tlangreijender Instrumentales,ekle bleibl der Eindruck, als hörte man ein Dperirbruchsllick ohne Text — und das iliiigt merlwürdig genug. Daß das PubUlum dem geschätzten Follung^-Autor Beifall wendete, versteht fick am Ende von selbst. - Klar, seggesügt, im Hauptsatz von dcr erfrischenden, geistvollen Struktur der Zauber- stöten-Ouverture, und wie diese in Imilnlioneir gehalten, machte sich Smetana'S Ouvertüre zur „verkauslen Braut". Das zwecke Thema ist ein prächtiges, slavisch rvthinisirteä Thema , das Gegeiltheina sinkt dann zurück aus der wirbelnden Stimmung, um ivredcr >» den Beginn auszulaufe». Leben, mersteihasle, klare Form und Mclo- diosität zeichnen das Werk, wie die Over aus, »wo da Sr. Majestät dem König Albert im Hosconccrt das Sextett aus dem Wert ganz besonders gefallen haben soll, wird mau die Oper, die i» Prag (slavisch) 105 Reprisen erlebte, ja wohl im Dresdner Hosthcater zu hören bekommen. Mit so viel Geist, Lieheiiswürdigteit und Er findung verbinden wenig Zeitgenossen cine io t ägliche Form Vollendung wie Smctana — das wird nach lo Jahren in ganz Deutschland bekannt sein, licbrigens wurde bas Tempo der Ouver türe nach Meinung des Referenten denn bock zu ra ch geuommen sonst aber war der Eindnick so lebhaft günstig, dag man dcn Diri genten hervorricf. Ueber Goldmarck's ländliche Hochzeit und Dc libcs' „Silvia", die unscrcm Ballet eine musikalisch und pvetiich so schöne Ausgabe biete» würde, ist diesmal nichts Neues zu sagen. Es ist eben nicht wahr, daß die zeitgenössische Produttion verstecht wäre, oder daß unidealer geschaffen würde. Nur muß man das Hervorragende vor»:theilsloü mchen, um cs zu finden. Es steckt z. B. in Telibes' Balletmusiteil „Eoppclia" und „Silvia" mein seine und kuiistvoliciidele Musil, ais i» vielen „ernsteren", aberweck unoriginaicreil neuen Werken deutscher Schule, bind wen» mau bei Felix Draeseke nach Tieic, Gewalt des Ausdruckes und ernster Schönheit so sorgsam suchen will, wie man dies bei Bralim's, Raff und anderen oft vergeblich gethan, so wird man sehen, daß sich Alles dies finden laßt, - nu> muß man nicht allzu beauem be rühmten Namen nachgche». solidem parlcilos »mv ohne Vorurtheil sachlich prüfen. Verleger-Maxime mag cs >e>», einen Namen niff den Schild zu heben und die sämiiitticben Werke des Schützlings als probat und bedcickciid zu preisen. EonreU- und Thenterdirct- tioncn sollten aber streng von Fall zu Fall prüfe» und nickst glauben, daß Werte von Miiiderbekanntcn, die oft ohne Spekulation, aber mit dem Herzblut geschrieben sind, weniger wiegen, als die der herrschenden Matadorc. I,. II. -s- Gestern fand seiten deS Kgl. Kapcllvorstaiidcs die alljährliche Konferenz statt, welche die Programme zu dc» sechs Sinfonie- Eonc erten des Winters entwirft. Tic Feststellung derselben kann erst durch den König enolgcn, welchem sic nach seiner Ruck kebr von Wien zur allerhöchsten Genehmigung vorgelcgt werden müssen. Von, besonderem Intcrcffc würde die Ausnahme des Parsiial-Vorspiels sein, das in Verschlag gebracht ist, obzwar dcr Würde des Dresdner Knnstinslitttts und der Integrität des er habenen Weckes eine so klein! emessene Dosis, wie diese „Einlei tung", nicht recht zu entspreche» scheint. Daß Wagner selbst mit einer solchen Dosis Parsisal in Dresden nicht cinvcrstawocn sein würde, weiß Jeder, der »eine künstlerischen Ansichten kennt. ch Aus Wien werden zwei erste Aussühlungen gemeldet: Im Burgtbeater fand Franz Nisscl's vicraktiiwS Schauspiel „Tie Zau berin am Stein" (1808 gedruckt) statt. Dcr Erioig war nur ein halber; der Herr Perlnsser wurde zwar wiederholt gerufen, aber nickst mit jener Nachdrücklichkeit, die von einer starken Wirkung zeugt. Im Stadtthcalcr batte Franz v. Schönlhan mit dcm „Schwab.»- streich" meist Glück; der Erfolg steigerte sich bis zum Schluß, drc Heiterkeit war groß und dcr 3. Akt wird ais sehr sein gerühmt. ch Das hiei am Hosthcater schon mehrfach ausgcführtc Fcrd. Ncsniüllcr'sche Liederspiel „Die wilde Toni" ist nun auch am Kgl. Theater in Wiesbaden mit herzlichem Enolg in Scene gegangen. ff- Aus Pest meldet ma», daß das Eomilö des VottSlbcatcro den Gastspiel-Kontrakt, welchen Direktor Evva mit dem Franzosen Eoguclin abschloß, n n n r> t l i r t hat, weil man den stabilen Vor stellungen durch das Gastspiel zu schaden sülchtet. Endlich einmal ein Einsehen! -ß Für Dr. Hugo Müller haben Rigaer Freunde, wo der Dichter lange als Künstler weckte, einen Denkstein nick einem Bronzerclies gestiftet, der kürzlich bei dcr Wiltwe Müller's ange- langt ist. Tre Anssicllung des Denkmals wird im nächsten Jahre in Niederwalluf erfolgen. Iran Dr. Müller ist für das Deutsche Theater in Berlin engagirt. -ß Die Tliraterreklamc datirt nicht von heute. In dcr Literatur- und Tbealerzettung von 1782 wurde bei einer Truppe irrender Sühne Mrlpomenens und Thailens „ein neues Frauenzimmer" (?) dcr Stadt folgcndergestatt gepriesen: „Erwarten Sic nicht, daß ich Ihnen von dem licickigen Stück <eS ivar Miß Sarah Simpson» etwas zagen werde; sehen, empfinden und bcurtheile» Sic! Nur von der Samuspielerrn, jo die Marvood spielt, erlauben Tie mir etwas zu sagen! Frau wird heute in dcr Rolle dcr Marvood ihren Werth bestimmen. Sie werden heute eine Scbauipiltcnn, die nach den Regeln dcr Natur und Kunst arbeitet (?), au ihr be wundern. Auge, Sprache, Ton, Gebcrdc, Gang, Bewegung, alles wird Sic in Bewunderung setzen und Ihnen den lautesten Beifall ablocken. So schwer und so heftig dieser Charakter ist, mit soviel Fleiß »nd Geschick bearbeitet sie ihn. Diese Rolle und die Minna ist genug, ihr einen Platz unt.-r dcn ergötzlichsten Schau- Ipicicliniicn auzupreisen, ohne auf ihre übrigen Verdienste um's Theater und die Kunst zu sehen! s Nach dem Allgemcinen KmistausslcllungS-Kalcndcr pro 1882 (München, Gcbr. Wctsch) wurden und werden noch in Deutschland einschließlich dcr Schwerz in diesem Jahre lOO Kunst-Aus- stellungc n abgehackt» und zwar 56 periodische, 56 permanente von Kiinstvereinen »nd Genossenschaften und 24 von Kunsthand- ckingcn. Von all diesen kommen auf Dresden 5. Wir glauben, daß hierdurch für die Kunst, wie für die Künstler genügende Ge legenheiten sich geboten, rbrc Kunstwerke zur Anschauung und an den Mann zu bringen und ist auch letzteres, soweit bisher Berichte erschienen, im Verhältnis) zu dcn Vorjahren in crftculrchcr Weile, trotz des Ausfalls der großen aladciuischen Ausstellung ru der Reichvhauptstadk, dcr Fall. Da die letzten Monate im Jahre ge wöhnlich die günstigeren für dcn Kunsthandel sind, so steht zu hoffen, daß daS Jahr 1882, welches außerdem mit Kunstarictioneu reich gesegnet war, nicht zu dcn schlechtesten für Kunslzwccke gehören wird. -ß Ein ne»es Lesebuch für den Anschauungsunterricht nach den Erzichringsprinzipirn Fröbrl'S ist Tlicresa Focking's „Das Kind in dcr Natur" (Berlin, Maurer-Greinei). Es ist dcr Leiestoff mit zarter Auswahl aus dem Leben der Säugctlücre, Vögel, Fische, Insekten, ferner aus der Pflanzenwelt «no dcm Wechsel dcr Inlirce- und Tageszeiten entnommen, und die Ausstattung dev Buches läßt nichts zu wünschen. Fröbrl'S trefflicher Grundsatz, uuvcrmcrlt zu belehre», ist von der Verfasserin wobt verstanden worden, und daß sie in Versen und Prosa das Nalur-Lcbe» und Weben vorjiihrt, trifft jedenfalls mit den Prinzipien des größten Pädagogen zusammen, die in der ewigen Gesetzmäßigkeit dcr Natur das wirksamste Er ziehungsmittel ausfindig gemacht haben. Schon vom 5. Jahre an wird man daS Buch zum Vorleser» benützen ,i»d als erstes Lese buch dem Heranwachsenden Kinde mit schönem Nutzen in die Hand geben könne». -j- Ein neues Statrstrschc 8 Lexikon des deutschen Reiche«, von Heinrich Proetzsch bearbeitet, wird gegenwärtig von dcr Stark'schcn Verlagvhandlrmg in Leipzig vorbereitet und ist die I. Lieferung dcS I. Bandes (Königreich Sachsen» soeben zur Aus gabe gelangt. Diese« Lcrikon soll in erster Linie die verschiedenen Einzeliverke drrsrr Richtung, als Hand- und Adreßbücher, Orts verzeichnisse , Handelvlcxlta re. entbehrlich machen und Jedermann Uber alle Verhältnisse des kommerziellen und industriellen Lebens u. s. w. notlnvendigen Ausschluß ertiieckc». Der sächsische Tbeil des LerikonS (1. Baud» erscheint in 15 Lieferungen ü 1 Mark und ist mit vielen Spczialkarten dcr einzelnen Aintehauplmauiisckiaften, Plänen und Ansichten auSgeslattct. Jedem ciineiiien Orte ist auch ein Verzeichnt« der Behörden, Fabrikanten, Kaufleute, Handwerker u. s. w. beigetügt. Abends c i n ge t r o s s c n c Vörie». V«ri» ^r«r>ik»klN, iS. -ci'lir. 7e-c>,p'» <>Nem!cr L.SS, -onuor- Nprii Ai, ieii. .-»'pll'V. tzouuor..1eul gs,. pküi'di. «cp irlnttkIamioi-Äreü tzsi. elmlir'»am eproi-ulitip, >. Skiieaa»,. <§chl>g:,i e.'ctzc» N.-ennttr 2:e>. '-e.I. -leoge» epio'ii i:>>. uo-
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