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VrvsSvu 188L. «dett-emetuLre« «ierselMr»» , Marl L0M«„ durch di« «-L »Mar, 7»Me. N«m»t. 1°Ps»e. 37000 Ntir dieNLckaad«et»a»sa»dlrrM»« »iljr»i»»e macht sich die «rdacltmt nicht verbmoltch. »»»»irr«» Nir ua» nehmen an: Dir «nnoncrn-Vurraur v.chaai«»- «et« » — «»»«II M»N«I - «in»« » ««»».!.- ztttmli»«»»«»! t — >. Mckrla» m »drli»; — «»». Metz t» Maadedur»: - I «*ett ch ««. tn vttlle: - »I«I««»i»-«»»»,» Tagekkatt für MM. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsrndericht, Fremdenliste. L7. ^Ldrxavx. Snierat, ««de« «arienit^teK k» «ach». » Udr an»»,,»»» Sann«»»» bi« M,IIL»«tN Udr. A» «ruliadt nur an Wochrntaaen: är »iosirrgail« Nr. d »ieNachm. »uir, — It« et» spellt«« «eUUetie tail« >L Pi«e. <ktn,elandt L0 Pi«e. Sine Garantie Nir »ad nächst' ta,i,e ikrichrin» »,r Iiisekül« wird nicht ,«,«»«» »uiiaürti^ «nnoncen« «utt«,r »an undtlanmen Vetsonr» tnieriren «ir nu, ,e,en Pritn»»«»««»«« Patzt»NGdurch «rteimarte« ad«, visteiltLlu»,. «cht kilden lost«, t? V». 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Q»ri»v.-VI»v^. «r. 255. Witterung vom N.Ervt.: Barometer nach DkccrPölolt.WaNstrake iS <?ll>d?.7 U.) I 7k>L Mill-, ielt grsteru ta Mist, geiatte». Ttieniioinetrogr. nach Rraumur: Tcmp. ! N"L8., »iedr. Trmv U! nächste Temv 2<>* W. Cltd-Ost-Wii d Heiter, l Ausslchtm für den 12. September: Süd leicht, zunebinende Bewöl- liinsi. keine oder qeringc ^tiederschläge, Temperatur wenig verändert. Tienstag, 12. Septvr. Berantwartlichcr Rcdacteur sür PvllltfchkA Nr. Emil Bierey in Drerden Aus dem Rahmen des glänzenden militärischen Bildes, daS sich augenblicklich in Schlesien entrollt, tritt eine bedeutsame politische Aeußerung des Kaisers Wilhelm hervor. Sie ist recht bezeichnend. Der deutschen Studentenschaft Breslaus gegenüber betonte der Kaiser, daß er stets den Frieden geliebt habe, aber 1870 gezwungen worden sei, das Schwert zu ziehen. Diese, den geschichtlichen That- sachcn entsprechende Aeußerung ist wohl nicht unabsichtlich erfolgt. Wenigstens kommt sie den frivolen Kriegühchereien in Paris gegen über sehr zur rechten Zeit. Ob man sic jenseits der Logcsen nach Gebühr würdigen wird? Wer weiß. Die Leidenschaften erhitzen sich dort zusehends, cs verwildern die Sitten. Lange Zeit waren die Parteikämpsc nicht so erbittert wie jetzt. Bezeichnenderweise verfolgen sich gerade die verwandten Richtungen aufs Ingrimmigste. Der Redakteur eines bonapartistischen Journals erschießt im Duell den Redakteur eines anderen Blattes derselben Partei, weil im Lager der Partei Heller Zwietracht auSgebrochen. Die Redakteure zweier sozialdemokratischer Blätter, ebenfalls wegen der „Grund sätze" uneins geworden, prügeln sich zunächst und dann fordern sich je ihrer Zehn von beiden Blättern gegenseitig zum Zweikampfe. Die wilden Geister des Haffes kehren in Frankreich ihre Waffen gegen die eigene Brust. Jeder kämpft mit Jedem und am liebsten mit seinen politischen Gesinnungsgenoffen. Es scheint, als wolle dieses Land dem Bürgerkriege entgegentaumeln. Geschichtliche Erfahrung lehrt, daß in Frankreich in solchen Fällen der Entfesselung nationaler Zwietracht diese bösen Geister leicht von einer geschickten und krästigen Hand in die Bahn des gemeinsamen Hasses gegen das Ausland geleitet werden. Für den Nationalhaß aber, in welchen die nationale Zwietracht cinmündet, hat den Franzosen noch nie ein Werkzeug und Meister, ein ehrgeiziger Soldat oder Staats mann. gefehlt. Gambetta bildet sich ein, er sei eS. Wir Deutsche mögen in Ruhe die Regungen und Zuckungen der französische» Volksseele beobachten, wir sind nicht mehr wie in früheren Jahr hunderten unvorbereitet und uneinig — man wird unS nicht über raschen. Darum erscheint das Breslauer Wort des Kaisers, das an seine Friedensliebe erinnert, als eine zeitgemäße Warnung an die Franzosen. Im Uebrigen wickelt sich daS schlesische Festprogramm jetzt ohne Störungen ab. DaS Wetter ist köstlich, der Kaiser bei bester Ge sundheit Er sitzt drei Stunden im Sattel, ohne Beschwerden. Tic Erwartung auf gleich günstigen Verlaus der Kaisertage in Sachsen hat jetzt wieder festen Untergrund. Im Gegensätze zu den günstigen Nachrichten über die Gesundheit des Kaisers berichtet man von de»: Befinden des Kanzlers weniger Vortheilbastes. Fürst Bismarck, so weiß sein Leib-und Magenblatt zu erzählen, befindet sich wiederum ,n solcher Bedrängnis; der Gesundheit, daß er sich nur auf das Unterschreiben der dringlichsten Aktenstücke beschränkt; ^„ist aber eulhalte er sich aller Geschäfte. Diese Nachricht komnit sehr über raschend ; man wird sie wohl auch nicht so ganz wörtlich zu nehmen haben. Es lag dem Fürsten Bismarck vielmehr daran, aus diese Weise in die Welt zu bringen, daß er mit dem wunderlichen Ar tikel der „Prov.-Korresp." (Ltcucrbcfreiung der Millionäre und Ver mehrung der indirekten Abgaben) persönlich Nichts zu schasse» haben wolle. Er überläßt die Verantwortung sür diese gemeiuschäbliche jour nalistische Leistung den übrigen Ministern. Es wird daneben wohl noch in Berlin manche gehörige Nase von Darzin aus gesetzt haben ; denn wenn die preußischen Landtagswälilcr oppositionell abslimme», so kann sich Fürst Bismarck dafür bei seinen Berliner Kollegen und dem Prcßbüreau bedanken. DaS Rcichseiseubalmamt bat in seinem Berichte über das Eisen bahnunglück bei Hugstetten vollständig bcstäiigt, was die unabhän gigen Zeitungen sofort als Entstehungsursachen angegeben halte». Der Lokomotivführer hat die vorgeschlicbene Geschwindigkeit nicht unwesentlich überschritten, das Ärcmscrpersonal ist nicht mit ge spannter Aufmerksamkeit seinem Dienste nachgckommcn. Erschöpfend sind aber diese Anklagen des Kommissärs des Rcichseiscnbahnanits keineswegs. ES fehlt jeder Ausschluß darüber, warum der lange und schwere Personcnzug eine ungeeignete Gütcrzugslokomotive er halten hat. Ist dies im badischen Bctriebsrcglemcnt denn nicht schlechterdings verboten? Oder lmt man den, Lokomotivführer, ent gegen der Instruktion, eine derartige Maschine gegeben, wie dies aus der preußischen Staatsbahn bei Dortmund s.Z. der Fall war? Der Bericht des Reickskommissars schweigt sich auch völlig darüber aus, ob der. Zug genug Bremser hatte. Der Zug Hütte neun habe» müssen, er fuhr aber nur mit dreien ab. Vergebens soll der Loko motivführer in Breisach noch einige Bremser verlangt haben. Bis jetzt schiebt man die Schuld an dem entsetzlichen Unglück also unter geordneten Beamten, dem Lokomotivführer und den Bremsern, zu. Hoffentlich wird sich die Untersuchung auch mit Strenge gegen die höheren Beamten richten: der Staatsanwalt wird zu fragen haben, auf wessen Befehl der Führer eine ungeeignete Maschine erhielt, wer den Zug zusammenstellte und wer dem Führer den Befehl zum ungewöhnlich raschen Fahren gab? Also, bitte, Herr Staatsanwalt, kein Laufenlaffcn der Großen! Die Hugstcttcr Katastrophe hat aber noch eine andere Seite. Bereits sind ComitüS zusammcngctreten, um die materielle Lage der unbemittelten Opfer des Unglücks zu bessern. Der Großherzog von Baden spendete 8000 M.. die deutsche Kaiserin 1000 M., auch von anderen Seiten flössen reiche Beiträge in eine Unterstützungükaffc. Ucberall regt sich die Mildthätigkcu, die Barmherzigkeit. Sollte Sachsen zurückstehen? Gerade die er hebenden Tage, denen wir eiitgcgcngchen, sollten die Regungen der Humanität zu patriotischen Opfcrthaten erstarken lassen. Es sind fast ausschließlich Elsässer, deren Familicnglicder bei Hugstetten ver wundet oder getödtet, zermalmt und zerquetscht wurden. Beweisen wir unseren neuen RecchSbrüdern durch Liebesthatcn, wie ihr Herze leid unser eigener Jammer ist! Das würde sicher einer guten Ein Wirkung auf die EIlüffer umsoweniger verfehlen, wenn sie vie baden loS gemeine Besprechung des Unglücks durch die Gambcttistiscbe Presse sich daneben ansehen. Man schaut hierbei in einen Abgrund von sittlicher Rohheit, wen» man die niederträchtige VerdlWstigung liest, Deutschland habe durch einen schweren Vergnllgungszug die Eisen bahn auf ihre Tragfähigkeit prüfen wollen. Da hört geradezu Alles auf. Seht, Ihr Elsässer, solche Kerle nennen sich Euere Freunde und Landsleute! Mag Deutschland daher seinen neuen Reichs ungehörigen gegenüber um so würdiger sich zeigen. Auf vcn Dienstag batte General Wolsclen seinen Hauvtangris auf Arabi, zu dem er in vieltägiger Ruhepause Kräfte gesammelt, anberaumt. Arabi bat jedoch diesen Angriff nicht abgcwartet, son dern abermals die Offensive ergriffen. Er brach aus seinen Ver- chanzungen von Tell-el-Kebir vor, um einen Vorstoß gegen die eng lischen Flanken zu macken. Er ist jedoch damit zuletzt gescheitert. Die abermals überraschten Engländer betainen bei der Langsamkeit, mit welcher die Egripter manövrirtcn, Zeit, Verstärkungen heran- zuzichen, so daß Arabi den Rückzug antrctcn mußte. Er brachte zwar mittelst Eisenbahnzügen neue Truppen i»S Gefecht — man sagt, an die 18,000 Mann — aber die Engländer zeigten sich trotz dem überlegen. Sie gingen zur Verfolgung über und rühmen sich, von den 12 Geschützen Arabi's 0 erbeutet zu haben. Leicht wurde ihnen der Sieg nicht, sie geben selbst eine Zahl von 100 Totsten und Bewun deren aut ihrer Seite zu. Diese Zahl wurde bisher noch nickt er reicht. Sie würde noch überschritten worden sein, wenn nicht so wenige der egnptischcn Granate», die ins englische Lager fielen, krcpirt wären. Angeblich sind die Engländer bis auf Kanonenschuß- weite de» starken Verschanznngen Arabi'S bei Tell-el-Kebir nahc- gerückt. Der Entjchciduiigskampf steht also unmittelbar bevor. Mittlerweile ist das Bündniß zwischen der Türkei und England, das schon fch und fertig war, vollständig in die Brücke gegangen. England begnügt sich nicht mit der Erklärung des Sultans, daß Arabi ein Rebell sei. Es verlangt Aendcrungcn des Textes dieser Achtscrklärung. die schärfer lauten sollen. Auch die Sendung tür- kischcw Truppen nach Egypten stößt in der letzten Minute auf Hin dernisse. Neueste Tele„rammr der „Dresdner Nachr."voml 1 Septbr Berlin. In den letzten Tagen ist wieder eine große Anzahl erst vor Kurzem nach Amerika nusgewanderter russischer Juden aus Kosten der Alliance israelite mit dcrHaniburger resp. Lehrter Balm und zwar mit elfterer -197, mit letztere 09 über Hamburg zurück- befördcrt worden. Als Ursache ihrer Rückkehr geben die Auswanderer an. daß sie in Amerika zwar Arbeit gesunden, sie aber zu schwach und ntkrästet gewesen seien, den gestellten Anforderungen zu entsprechen. - Man erwartet in hiesigen unterrichteten Kreisen nicht, daß die internationale Entschädigungskonimission vor dem Ende des engli schen Feldzuges in Egypten eingesetzt werden wird. — Die könig liche Ordre m Betreff der Auslösung der Berliner Stadtverordnetcn- Versammlung ist erst in einigen Wochen zu erwarten, da die Auslösung erst erfolgen soll, nachdem die neuen Wahlbezirke fest gestellt sind. Löwen. Das Theater Derriot ist niedergebrannt; der Scha den wird auf 200,iX>0 FrcS. geschätzt. Keine Menschenleben sind zu beklagen. Petersburg. Nirgends in Sibirien, meldet „Wostotschnojc Obosrenie", kommen so häufig Fluchtversuche von Gefangenen vor. wie in den im östlichen Sibirien belegencn Goldbergwcrkcn von Kara. Dieser Tage sind wiederum zwei wichtige Verbrecher, der Ingenieur Sasckra, der einen unterirdischen Gang unter der Recchsrentei in Ebcrson gegraben batte, und ein gewisser Mvschkin entflohen. Nach vieler Mühe gelang cs, dieser Verbrecher, nachdem die ganze Bevölkerung aufgebaten und eine bedeutende Belohnung versprochen war, wieder habliast zu werden. Tripolis. Tie Notabein von Benghazi Derna schickten einen Abgesandten nach Eairo. Kassassin. Den Aussagen der Gefangenen zufolge beab sichtigte Arabi durch den Angriff am Samstag das englische Lager, das er schwach besetzt glaubte, zu nehmen. Die Gesaiinntstärkc der in Tel-el-Kcbir stehenden egyptiscken Truppen wird auf 26,000, die zu Salabich auf 50M Mann geschätzt. Berliner Börse. Feste Tendenz, aber kein Geschäft. Schluß elwaS schwächer. Die spekulativen Bankpapicre erfuhren vielfache Schwankungen, behaupteten aber ihren Sonnabcndkours reichlich. Eisenbahnen recht fest. Marienbnrgrr und Lslvrenbiichc erfuhren ansehnliche Avancen. Für Bergwerke und Industrien bestand gute Meinung, während deutsche Fonds ofscrirt waren. Fremde Fonds sehr fest. Aranrfnrt a.M., II. Tcrtt'i.. ?»>e:'r?. Credit 27>>/.. T>aa,kbali» AI. Lom oürden >02. Mer doofe . Cefi. Tilberreiitc —. Popieircntc —. Galizier Lcstcrr. Goldremc —. Unii.Goidreiac —. 77rr Nutze» —. oder Nüsse» —. 2.Oriei»a»leii>c —. Neueste UNtiar. Goldauleiiic . o. Lric»la»lc>I>c . Nn aaritche Popterrcnie —. Tiiconio —. CaM'ier <!>»/,„. Goitdardb. —. Schwach. Wie», >>. September. Abend». Credo tUNchN. Siaaisb. . Fell. PariC, II. Septbr. (Schiltst.) Rente eet.IS. Aiileibc ll«.l>5. Italiener so.as. Staalkbab» 7.v>,t»t. Lombarde» :>a«,2a. bo. Piioroalc» 267,00. Egypier t!I2. Ociierr, Golbrciile M. ^cir. Lokales und Sächsisches. — Nachdem Se. Maj. der König dem Manöver der 2. Jnf.-Dwision Nr. 24 in der Nähe von Dödeln beigcwolmt, that er gestern Vormittag das Gleiche bezüglich der Manöver der I.Jns.- Dioision Nr. 23 zwischen Riesa nnd Lommatzsch, kehrte Mittags nach Dresden zurück und nahm im Kgl. Schlosse sodann die Vor träge der Herren Staatsministcr entgegen. — Das Hoflager in Pillnitz ist gestern aufgehoben nnd seitens des Königspaarcs die Villa zu Strcsilen bezogen worden. Am Mittwoch Abend siedeln die Hobe» Hcrrschnslcn wegen der Kaisertage nach dem Stadtschlosse in die Residenz über. — lieber daS Befinden des bedaucrnSwcrthcn Prinzen Albert kommt von Hostcrwih leider Gottes noch immer keine erfreuliche Nachricht. Der Zustand bleibt fast unverändert derselbe. Besserung ist nicht cingetrcten und die Blutungen wiederholen sich in der Regel wöchentlich mehrmals. Fieber ist zwar nicht mehr vorhanden, aber Anpetit fehlt gänzlich und der Schlaf ist meist unruhig. — Obwohl am nächsten Donnerstag mittelst Extrazugs fast sämmtlichc Fürsten und Prinzen mit dem Kaiser Wilhelm hier ein- tresfen, welche den Manövern beizuwohncn gedenken, bctheiligcn sich an dem feierlichen Einzug« selbst nur Kaiser Wilhelm und der deutsche Kronprinz. Alle anderen fremden Fürsten und Prinzen fahren sofort nach der Ankunft auf dem schlesischen Babn- hosc obne Aufenthalt über die Marienbrücke nach dem Kgl. Schlosse resp. dem Prinzenpalais. Die via tnumphaii» wird einzig vom KaiserWilbclm in Gesellschaft unseres Königs und vom deutschen Kron- " hren. Es folgen ihnen »stcns 6 Eqmpagcn zu k man unS die leidige Etiquctte. Die feierliche Einholung, Begrüßung und der Einzug gelte einzig dem Kaiser, nicht aber den anderen Fürsten und Prin zen: auch ginge cs nicht wohl an, daß, wenn am Albertplatze die Ansprache des Stadtoberhauptes an den Kaiser erfolge, die anderen Fürsten in ihren Equipagen weit davon entfernt halten müßten, ohne Etwas »u hören. Im Publikum gicbt man sich aber der Hoff nung hin, daß man von Vieser, wie auch uns scheinen will, zu wert getriebenen Etiquctte zuletzt noch adschc. Zunächst gilt allerdings der Empfang dem Kaiser, aber auch die anderen Fürsten und Prinzen sind die freudig begrüßten Gäste unseres Hofes und unserer Stadt, die sich freuen würde, wenn sämmtiiche höbe Herrschaften Zeuge des Kaiser-Empfangs werden, den so glänzend als möglich zu ge stalten die Bürgerschaft lausend Hände regt. Möge man hohen Orts diese Anschauungen der Bürgerschaft Dresdens würdigen! läge uni »cy oie ig>. Pouzci--!,uet»vii ven Preyeveicre über sehr dankencwcrth entgegeutommend geccigt, invein durch Passir - Sckeine, giltig vom 14. bis 20. Sep den Stand gesetzt bat, ungehindert auch durch die für — Von den bereits zu den Kaifertagen hier angeiagt gcwejenen Fürsten wird, wie cs neuerdings heißt, Se. Hob. der Herzog Ernst von Koburg-Gotha Unwohlseins halber nicht mit hier erscheinen. — Wie zahlreich der Männcrgciang in Dresden vertreten ist. gebt daraus bernor, daß 1700 Sänger für die am 18. Abends stattnndende Lcreuade (nebst Fackel- und Lampionszug) angc- meldet sind. — An dem Fackel- und Lampionzuge am 18. d. betbeiligen sich erfreulicherweise auch Deputationen aller hiesigen Fabrik- e ta b l i s f e m e nt s unter Führung der bctr. Prinzipale. Bereits find über 1000 Mann dieser Kategorie angemcldet. — Auch die ersten Klassen der ehrwürdigen Set. Afra zu Meißen werden sich bei der tesilicheii Begrüßung des deutschen Kaisers am 14. d. in solenner Weise betheiligen. — Aus der ini Jnscratentbeile der heutigen Nummer veröffent lichten Bekanntmachung des Festcomitecs sind die Sammel - und Aufsietlungsplätze re. der fämmtlichen bei den Einzugs- Feierlichkeiten betheiligten Vereine ersichtlich. — Bezüglich der von Tansendcn und Abertauscnden von der Presse erwarteten Berichterstattungen über die Dresdner Kaiser in g e bat sich die kgl. Polizci-Direltion den Pressevertretern gegen- * ^ ^ indem sie dieselbe September, in sür den öffent lichen Verkehr abgeipenten Straßen gelangen zu können. — Es fei hiermit ausdrück:ich» aus die große, im Jnseraten- tbcile ersichtliche Bekanntmachuu g der Kgl. Polizeidirektion und dcS Stadtratbs bingcwiesen, welche die Regelung des Verkehrs bei der Ankunft Sr. Maj. des Deutschen Kaisers in hiesiger Stadt am l4. d. M. behandelt. Möge jeder Einzelne zur Ehre unserer Stadt alles das Gesagte beherzigen und jede Aus schreitung vermieden bleiben. — Es sei hier nochmals darauf hingewieseu, daß zu dem fahr planmäßigen Perfonenzuge, welcher um 8 Ubr 2ü Min. früh von Dresden nach Riesa und Leipzig verkehrt, am Freitag den 16 Scpt. Billcts nach Riesa weder in Dresden selbst, noch auf den talioncn der Görlitzer, Bodenbacher und Ebemnitzer Linie verkauft werden können. Dasselbe gilt voir den übrigen Stationen der Lausitzer Linien, z. B. Zittau, Kanunz u. s. w. Der genannte Zug kann an jenem Tage nur dein Turcbgcmgsvcrsibr und dem direkten Verkehr nach und von fremden Stationen dienen. — Die BillctS ;u den Extrazngcn nach Riesa am Parade tage, Freitag den 1ü. September, werden bereits am Donnerstage verkauft und zwar nicht nur auf dem Leipziger Bahnhöfe in Dresden- Neustadt, sondern auch an de» Billctfci,altern des böhm. Bahnhofs in Dresden-Altstadt, obgleich die Züge eben nur von Neustadt ad verkehren. Wer von diesem Vocverknufe Gebrauch macht, der wird unbehelligt von jedem Andiang und ohne Blühe rechtzeitige Beför derung finden. — Ilm die Zuschauer, die von Dresden aus der Parade bei Ricia beiwobncn, nach Dresden zurückzusühren, werden von 2 Ubr 40 Minuten Naclimittags ab Ertrazüge von Riesa abgelasscn werden. Es niu» auch liier geräthcn werden, sich möglichst irsik der gebotenen Rücksahrtsgelegenbeit zu bedienen und nicht zu lange damit zu warten, bis die Möglichkeit des Sitzenbleibens nahe rückt. Tie später verkehrenden fahrplanmäßigen Züge können selbstverständlich nur in ganz beschränkter Weise Personen aufnchmen, auch hindern dieselben die Ablafsung späterer Extrazüge. — Auch das sonnige Wetter des letzten Sonntags war dem Verkehre günstig. Außer dem »ach Zwickau abgelasscncn Extrazuge, welcher von Dresden ab 220 Passagiere sührte, mit den unterwegs bis Ehemnltz hincugckovimeiicii aber über 000 Personen nach Zwickau brachte, verkehrte» un böhmischen Bahnhöfe noch 10 Extrazüge, nämlich 6 nach nnd von Schandau und 4 nach und von Tharandt. Ter Verkehr nach und von Kötzschcnbroda und Meißen beanspruchte 10 Ertrazügc. Wenn das Wetter irgend günstig bleibt, dann steht den Eisenbahnbcamtcn für drc laufende Woche »och ein zweites Pfingsten bevor. — Mit gestern sind die H ausn u m m c r- B cründcrungcn (links ungerade nnd rechts gerade Nnmmerni auf der Annen-. Earolinen-, Ebemnitzer-, Eoueordicn , Försterei, Lindcuau-, Materm-, große und kleine Meißner- und Schönbruimerslraße beendigt worden. Besonders ist dabei zu erwähnen, daß dadurch auch einige Häuser ihre früheren Straßcnbcncnimiigcn --- --- „Gr. ^ ' in „i umgcwandclt worden. — Zum Direktor der katholischen Hauptschule (auf der kleinen Schießgasse) ist .Herr E. und Oberlehrer Sperling von der Neuslädter katholischen Schule erwählt worden. — Auf die >m Soiiulagsblattc gebrachte Note) hin, .Herrn Hofprcdiger Stöcker betr., erhalten wir vom Sekretär des hiesigen Rcsormvcrcinö, Herr» Dr. Hentschel. folgende Zuschrift: „Herr Hof- prcdigcr Stöcker hat niemalsder Parole „Juden raus" gehuldigt, im Gegentheil stets zu einer gemäßigten Anschauung geneigt, welche die Juden durch allgemeine Beschränkung und Ausmtung wirth- schafilicber Mchstöndc, an denen dieselben in erster Linie bctbciligt sind, zu bekämpfen sucht; direkt gegen die Juden wendet sich Stöcker nur insofern, als derselbe eine Beichränkung der Juden im Richter und Lcbrerstande anstrebt, womit sich die meisten besonnenen Deutschen einverstanden erklären dürsten. Endlich bat Herr Hofprediger Stöcker noch stets Angüsse gegen die Persönlichkeiten ans dem alten Testament abgewiesen, der Kongreß dürste sich auch mit näherliegendcu Dingen zu beschäftigen haben, als init einer Kritik des alten Testaments. — Heine Abend findet im Lincke'schcn Bade öffentlicher Vortrag der ungar. Delcgirtcn zum Resorm-Congreß, Jstoczy, Ouody und Simouyi, statt. — Am 15. d. erreichen die Gerichtsfericn bei den Justiz- bebördcn des Reiches ihre Endschaft und cs tritt vom 16. September ab der regelmäßige Verkebr wieder ein. — Die D r o sch k c n st n t i o n ans dem Ncustädtcr Markte wurde seit Sonntag auf die Kascriiciistraßc verlegt, da auf diesem Platze durch Herrn Architekt Schwanert eine aus circa 1300 Per sonen berechnete Tribüne erbaut wird. — In der Nacht zum Sonnabend ist eine zur Martin'schen Restauration im Kgl. Großen Garten gehörige, aus Holz- und Ziegeldach bestehende Marquise, in welcher sich 12 Stück Tische und gegen 100 Stück Stühle befunden haben, ausgebrannt und dis auf die llmsassungsmauern vernichtet worden. Das Feuer wurde aus gegebene Notiz von der städtischen Wachmannschaft gelöscht. Wie cs entstanden, ist noch unbekannt. — Der letzte Gartenbcsuch der Flora galt dem Etablissement des Herrn Tube «ou., Löbtaucrftraße 7, um die dortigen Coniseren«, Gehölz- und Obstbaumscbulen, die sich eines besonderen Rufes er freuen, sowie !dic daselbst in großer Ausdehnung betriebene Orchideen« zucht zu besichtigen. Die Orchideen zeigen die wunderbarsten Blüthen- formcn und abmcn in ihrem Bau allerhand Insekten nach. Dabet sind die Baumorchideen mit etwas Baumrinde und Moos zu ihrer Iviwers m oavei zu erwannen, oap oaourcy nucy einige.'pauier c srübcrcn Straßcnbencniilmgcn vollständig einbüßtcn. So ist ir. Mcißn. Str. 16" in „Pnlaisgäßchcn 1", „Kl. Mcißncrgasse 1" „Gr. Meism. Str. 14" nnd „Postplatz 1" in „Anncnstiaßc 2"