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- Erscheinungsdatum
- 1882-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188209086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820908
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-08
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Monat
1882-09
-
Jahr
1882
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!sr «I ?Die Gesammteinnadme Uber welche die ganze lutherische D^/sion im vergangenen Jahre verfügen konnte und ngenen Satire verfügen konnte und »u ivrlcher unser Sachs«» etwa ven 5. Tbeü beigetragen bat, belief sich aut 245,081 Mark -, «MM» - M - 8ö!t« » — wurde «n Wattwark d«r. Rach «solgter ^ >m NachmMag der l^en M davon sollen nicht lilos die heimische Missionsänftalt. sondern auch die Kosten des ganzen Werkes in Indien bestritten, das Gehalt der Missionäre und anderer MissionSdicner gedeckt, vielhundertfache Be dürfnisse an Erbauung» Erhaltung von Kirchen, Kapellen und Schulen befriedigt und mit Stiftungen von P'arrstellen mit einge- borenen Predigern vorgegangen werden. — Gestern Morgen lieh Herr Stadtrath Trucker unter tcch- , nischcr Ueberwachung veS Herrn Ingen. Kruinhaar ein« Probe mit den lang von etwa Kl zwei Hauptfontainen des Albertplatzcü vornehmen, um die Effette zu prüfen, welche zu», Kaiser-Einzüge dort paradiren sollen. Die Firma Rost u. Eo. hat hierzu Aussätze für das Mund stück der Fontainen gefertigt. welche nach dem Jnjcttorsystem den aus einer 7eentimctrigen Röhre mit 5 Atmosphären Truck aus- strömcnvcn Wasserleitungsstrahl durch bereits vorhandenes Bassin- ivasser treibt und letzteres dadurch mit empor reiht. Hierdurch bildet sich eine prachtvolle silbenveihe Wasserpnramive, welche sich bis zu einer Höhe von 6-10 Meter steigert und am Fuß einen Umkreis beschreibt, welcher ca. ü Meter im Durchschnitt hat. Jede Fontaine wirst in einer Stunde ca. 500 Kubikmeter Wasser in die Höhe, dennoch ist ein eigentlicher Wasserverbrauch von kaum 200 Kubikmeter per Stunde »öllsig. Der Probe wohnten Polizeipräsident Schwalch, «tadtbaurath Friedrich, Grabowski und Hartwig bei und gaben sänimtlich dem hier neu eingeführten Wasser Schauspiel ihren Beifall zu erkennen. — Ein Prinzeiiscbloß war das Ziel der letzten Gewerbe- v ereinSexkursion. Tie Herren Grafen von Hohenau hatten eS in anclkeiinensweNhester Weise gegattet, dag der Verein den bäckst interessniilen Bau und lue künsllerische Ausschmückung der lichnam nach I i Namen Räume deü AlbrechtscklosseS bei Dresden besichtige. »u Vlakewitz rin ^Itaim erhängt ausg ortSvolizeilicher «ulbebung wurde dessen . dannrSsrirdhof überführt. Der Entseelte soll den mann führen. Handarbeiter und auö Dresden gebürtig sein. — Freibera. Die goldenen Frücht« ivelch« dem inter nationalen Handel und Verkehr durch die Einführung der Gold währung reifen mögen. bezahlt der Freiberger Bergva« (nach einer von dem Lckerhüttenverwaller und Oberbergratb Marbach veröffentlichten Berechnung) mit einer Einbuße an der Silberbezah- lung von etwa 60(1000 M. pro Jahr. Nicht minder wird für den Bergbau bcsorgnißerregend die Entwertbung des Bleies, liervor- gerusen durch Ueberproduttion in reicher auügestalteten Länder,», und doppelt drückend geworden, seit Nordamerika durch einen enorm hoben Einfuhrzoll auf Blei in wenig Jahren eine Bleibütten industrie grcckgezogen hat, die nicht nur den eigenen Bedarf deckt, sondern bereits nach Ländern exportirt, die früher aus Deutschland angewiesen waren. — I» einem Dorfe bei Lommatzsch war jüngst die Veraus gabung eines falschen (anscheinend bleiernen) 10-Pfennigstückeü ver nicht worden. Ten hierauf von der Gendamerie angestelltcn Nach forschungen ist eS auch gelungen, den Fälscher in einem Einwohner dieses Dorfes zu entdecken und befindet sich derselbe bereits im ge- die Herren richtlichen Gewahrsam. Bei der in seiner Behausung stattgefundenen Stadträthe ^ AuSsuchung fand man nicht nur die betreffende Platte und sonstiges - ' ^ Fälschungümaterial, sondern auch außer falsche» 10-Pfennigstücken noch Falsifikate von kgl. sächsischen und bäuerischen Zweimartstücken mit der Jahreszahl 1876 resp. 1377. - Wieder cinTbcaterbrand — aber ein verhältnißmäßig i» Gablenz statt. Es Restaurant gehörige kleine sh ri-str^aon ». «spr «m vor cere daselbst verkehrende Personen, ab- Wieder ein Theaterbrand harmlo'er — fand am Dienstag Abend brannte dort daü zum Hentschel'schen s in j Gesellschaftstheater aus. Die rasche Hilfe der Ortsfeuerwehr ver- dem das Ganze nuSgesübrl worden ist. erinnert lebhaft an Schinkel. > hinderte daS Weitergreifen des AeuerS. Die mannichfacksten Ntaunorarten sieht man hier zu Stufen, Wand verkleidungen, Säulen, Fensterbrctern, Medaillons re. verwendet, kostbare, dem Strste des Bauwerks angepasste Möbel und Teppiche , , , schmücken die Räume, herrliche Malereien zieren Decken und Wände,! beschäftigte Arbeiter Ernst Thomas aus Frauenbach prachtvolle Tinnen fchließen die einzelnen Wohnungen und Säle - Spiegelscheiben gestatten den Blick zerre oas Werrergregen oeo ,reuers. — In F raue n b a cd bei Mittweida verunglückte in der Nacht vom Sonntag zum Montag in der dasrgen Papierfabrik beim Aus legen eines Treibriemens der daselbst schon seit mehreren Jahren gemacht, fo daß er Mehrere dafttb «sehen von ein«» sein« früheren —, ^ bekannt geworden war. Nicht« desto weniger bestritt der Lii pete, sein, Anwesenheit zur kritischen Zeit in dem betreffe.... Hof« und sprach er fick trocken in der eingangrerwahnten Form aus, als er den Versuch machte, die Angabe deS Hauptzeugen zu entkräften. Ein zweiter Zeuge hatte beobachtet, wie Hentschel seinem .Helfershelfer den gefüllten Sack ab- und dann Reißaus nahm, und ein dritter Zeuge war ebenfalls davon überzeugt, daß der Angeklagte mit einem der beide» Dieb« identisch ist. Nichts- destoiveniger beharrte H. bei feirrem Leugnen, während er sich keine«. megS überrascht benahm, als ihn daü Loos seines Vorgängers - 1 Jahr ll M - - - - - ^ - lung unter aus Gauernitz ^ Wcenigkeet" mehrfach vorbestrafter und fetzt in Polen; aufhältlicher Schäfer, war beschuldigt, am 15, Juni dem Hausknecht Schneivcr ln der BahnhosSrestauration zu Radcbeui zwei Regenschirme im Gcsammlwerlhe von 2 M. 25 Pf. gestohlen, sowie am 28. Juni Abends bei seiner Einliesrruna in da« Ortsgesüngniß »u Gauernitz einem Gendarmen durch Einstemmen mit den Füßen rc. Widerstand geleistet, sowie den Beamte» auch durch Schimpfworte in gröb lichster Manier beleidigt zu haben. P, bestritt in erster Linie die ihm beigemcflene diebische Absicht, legte sich auch in, Uebrigen auss Leugnen, wurde jedoch für schuldig erachtet und demgemäß zu einer sechsmonatlichen Gesängnißstrase verurtüeilt. — La» bericht, de» «. September. gerfcn-Stralkommer V. v Mr Haupt, »erbandluna ,n Privalkloalacheii de» EchMUwao «»Händler» itrnlt Stöber, Üiichter ,» Rohlchrubroda »eaen den LiimdmachrrmrUlcr MoridSdlUer daselbst weneuNeleldinun». ab und große Spicgcllchciben gestatten den Blick in die reizende j Umgebung, zunächst auf den großarligcn Park »üt seinen Terraffen, Blumenbeeten, grünen Matten, schattigen Alleen und Ruheplätzen, Gebüschen, Teichen, Fontainen re. und vann auf den sich durch das > Elb'.bal windenden, majestätischen Elbstrom, die vielen freundlichen Rn Orlscliaften vem Schlosse gegenüber , auf die Loschwitzer Bergkette, ^ den Schneeberg bei Bvdenbach, die Höhen deS Erzgcbigev vom Sntleiberge bis Frauenstein und endlich auf Dresden und die unter halb der sächsischen Haupt- und Residenzstadt gelegenen Höhenzüge. Es ist dies ein wunder herrliches Bild. — Das Schloß selbst n»d seine Ausstattung gaben vielen Gewerbetreibenden förderliche An regung. — Nachdem man noch den Park durchwandert hatte, begab man «ich nach der Saloppe, wo man bei Konzert, Luftballonsteigeir :e. den Einbruch der Finstcrniß erwartete, zu welcher Zeit der Kunst Der Unglück liehe gerieth in daü Getriebe, und wurde der Körper förmlich zer malmt und ein Bein und ein Arm abgerissen. Rach einer Stunde unsäglichen Leidens entwich dem so zerrissenen Körper das Leben. Thomas hinterläßt eine Frau mit 4 unerzogenen Kindern. — Einen, in gewissem Sinne glücklichen Sturz that am Dienstag in Pirna ein Ziegeldecker vom Dache eines Hauses herab aus die Straße, denn — anstatt zerschmettert zu sein oder wenigstens Glieder gebrochen zu habe», war ihm so wenig UebleS vassirl, daß er schon am nächsten Tage die Arbeit wieder aufnelmien konnte. Der Mann soll auch nach dem Fall ganz rulsig gewesen sein. Das erinnert an eine Geschichte von geradezu drastischem Gleichmut!,, die uns von einem Augenzeugen - wenigstens versicherte er dies zu sein — er zählt wird. Der Betreffende bereiste zu Fuß Thüringen und ging eines Margens durch einen mit lioben alten Bäumen versehenen Wald, in welchem sogenannte.Holzknechte hier und da beschäftigt Mac-Leans, icuerwerker Heller am jenseitigen Elbufer ein reiches, vorzüglich waren , faules Geäst der Bäume abzuhauen. Wie er da hingcht, anangirteü und wohlgelungenes Feuerwerk abbrannte, was allge- bemerkt er mit Schrecken, daß Luf einem etwa 100 Schritt von ihm mein bewundert wurde, wieder der Heimath zu. — Ter übermorgen (Sonntag) 2 Dampfschiffe führten die Etzkmsiouer entfernten hoben Baume der Mann, den er schon einige Augenblicke beobachtete und der im Wipfel eben noch sägte, plötzlich von dem von Dresden-Altstadt n ach Ast auf welchem er stand,nbglcitct, sich nicht zu halten vermag und Zwickau abgehende' E e traz u g bielet eine sehr billige Gelegen- nun mit rasender Schnelle herabstiirzt, unterwegs mehrfach auf starke heit zum Besuche der landwirthschasilicheu Ausstellung in Zwickau, ^ ^ wie überhaupt des oberen Erzgebirges. Tie Billcls mit dreitägiger Giltigkeit zur Rückfahrt kosten nur den Preis billels. Der Zug leldst, welcher von der blnlenvegsstationen bis Ebeinnitz mit Passagiere aumiinmt, fährt um 0 Uhr 40 Allstadl ah und triltt, da er zwischen nicht anbätt, bereits nach 4 Stunden 25 Min., nämlich um ll Uhr 5 Rein. Vormittags, in Zwickau ein. — Wegen Erpressung fest! gegen einen hiesigen Rechtsanwalt die Unters n ch u n g emgelcitct, der Betreffende aber vorläufig um Niederschlagung der Anklage bei dem Kgl. Justizministerium vorstellig geworden sein. — Der „Kaufmännische Verein Urania" bringt bereits sein besonders reiches Winlerprograinm 1dv2 83 zur Vertlieiluug. Hier nach werden im Vereiuslokate „Weißer Saal" bei Helbig's au de» Donnerstags-Abenden wOsenschattliche Vorträge ballen die Herren: Prot. Uo. Abenorolb, O berlebrer Op. Blochwitz, Hofrath 1)r. Drechsler, Op. pb. Rud. Dölm, Oberlehrer Or. Paul Hohlscld, Toecnt Her,». Krone, Generalarzt Prof. 4)p. Roth, Haudelüschulvir. Rittiiagel, Direktor Ripbcrger, Pastor 11p. Suize, Oberlehrer 0p. Schüller, Kgl. Honcdampieler Walther, Prof. Or. Eh. Weiße, Oberlehrer Ör. Weidenbach u. A. Außerdem finden an größeren Vergnügungen in Meinliold's Etablissement zwei Eonrerte der Herren' Kgl. M'usik-- direkloren Trenklcr und Werner mit ihren Kapellen, eine große Aesle ausichlagend und dann am Futtc deü Baumes mit ziemlichem Krach auf die Erde fällt. Entsetzt läuft er zu dem Unglücklichen, des einfachen Tour- den er als todte Masse zu sehen erwartet und kommt eben hin, wie Nebeüsildcr-Vorstclluu ng des Herrn Mcch. Kandier, eine Masken-, sowie " " " ..— rlieater- Vontcllung und ein Masken-, sowie zvtiftungsball statt. Die neu gegründete Vereinsbibliotlick wird am 5. Oktober eröffnet werden. — Aus Anlaß des ani 17. d. Nt. stattstndcudcn Albcrtfeslcs wird das Kirn, esse st in den Ortschaften Wachwitz Weißer Hirsch bereits übermorgen den w. d. abgehalten (s. Ins.) ^ — Ter heutigen Nummer liegt ein Prösvert der vom Sonnabend ab erscheinenden Wochenschrift „Das Echo" bei, aus j dessen Inhalt hiermit hingewiescn sei — Ter Abg. Bebel, nicht unbedeutend erkrankt war, und wird, da ihm ein Urlaubsgesuch noch im Laufe dieser Woche nach — Ter V e t o c i p e d i st e n - E l u b von S m i ch o m linker nimmt einen mehrtägigen Ausflug nach Dresden. Ten 7. Scptbr. Mann ganz ruhig, „weil ich gerade unten hin!" — Selbstmorde. Erhängt haben sich: in Dobcrschau bei Bantzen der Tagarbeiter Reichert; in Pausitz bei Wurzen am 4. ds. der Hausbesitzer und Handarbeiter Pr., verheiratbet und Vater von 5 Kindern in Großbardau bei Grimma der 53 I. alle Gutsbesitzer Fr. Aug. K. an, 5. ds., Nachmitlcizfs, in Planitz bei Zwickau der 20 Jahre alte Hermann Richard Strudelt und in ! Z w rckau der 58 Jahre alte Handarbeiter Friedrich Kirsch. — In Zwickau versuchte vorgestern ein Gauner in der kurzen Abwesenheit eines dortigen Barbierstubcnbesitzcrs das gesammle Ar- beitsmntcrial zu anncktiren. Man fand in der Tasche des Betreffen den 5 Rasirmesser, 2 Schccren. 2 Kämme, 4 Haarbürsten, Pomaden- uild Parsümslasckcn, sowie Schleifschalen. — AIS am Sonntag Abend gegen !) Uhr der OOjähngc Tuch- uiacher Benjamin Müniiich in Kamenz, von Wiesa kommend, nach der Stadt zurückging, fiel — nach seiner Angabe auf dem Wege bei der sogenannten Schwemme nach dem Berge, dem Walk steg — ein Schuß, dessen Projektile ihn von hinten trafen, in den Unterleib drangen und ihn fürchterlich verwundeten. Ter Un glückliche schleppte jlch noch bis zu seinem Hause in der Pulöuitzer Vorstadt, von wo er in das BarmherzigkeitSstist gebracht wurde und dort aller sorgfältigen Hilfeleistungen ungeachtet vorgestern Abend ^»schwitz- seinen Verletzungen erlegen ist. Trotz der genauesten Nachforsch ungen ist cs bis jetzt nicht gelungen, Aufklärung über diesen höchst bedauerlichen Vorfall zu erlangen. — Jenes große Brand Unglück, von welchem in der Nackt zum 30. August das Dorf L > eSke bei Kamenz betroffen Brandsttlier ist verhaftet und ficht seiner Bestrafung entgegen . — Der in Pfaffroda wohnhafte Scharfrichter Brand 2 Ulw Nachmittags verlassen die Elub-Mitglicder Prag, um Abends hat für die Hinrichtung des Kober in Greiz 150 Mark erhalten, in Lobosltz einzutreffen. Freitag den 8. d. wird der Mileschaner wovon er auch seine beide» Gehilfen zu bezahlen hat. Der Trans- vort der Maschine und die Reisesvesen werden besonders vergütet. der wicdcrcrlangten 'Obligationen als ZPilze krcifNg aus gemeinschaftlich bestiegen und von da über Teplitz, Kulm und Pirna die Tour nach Dresden in scharfer Pace zurückgelcgt. Den inichsien Tag widmen die Prager Veloeivedisken der schönenEibeslndt. Sonntag den 10. d. wird zeitig Früh von Dresden Abschied ge nommen. um über Tctschcn und Mclnik nach Prag zu gelangen. — Ter „Kanzlei li o f" (Lchöffcrgassc 17), das beknuntc Restaurant ersten Ranges und beliebt durch seine vorzügliche Küche, sticht soeben eine neue Sendung des beliebten K itzinger Etzpor t- b i e r c S anS der Ehcinann'schen Brauerei an, wovon Herr Rothe das Hauvtdcpot hat. Freunde eines gesunden, kräftigen Bayrischen , vielfach bestraftes werden in diesem Biere volle Befriedigung finden. 7, - P o l i z e i b e ri ch t. Ein chcmaliger, vor Kurzem erst aus der gegenwärtig dem Zuchthause entlayciicr Kaufmann ist vorgestern hier wegen ? Frendcl, schlich vericlncocner, insbesondere zum Nachlheile von Pianoforlc- Verleihern verübter Betrügereien abermals vorläufig fcslgenom- mcn worden. Er hat u. A. sich hintereinander in den Besitz von 4 Pianos zu setzen gewußt und dieselben sofort verpfändet, bcz. verkauft. — Von London aus wird heute anher gelangter amtlicher Nachricht zufolge, ein Russe Namens Jean Navitzky, 45 Jahre alt, wegen Diebstahls von russischen und ilalienifchcn Obligationen im Wertste von über 15,000 Pfund Sterling steckstricslich verfolgt. Auf die Ergreifung des Genannten sind 2500 Francs Belohnung und außerdem 5 Proccnt Vergütung ausgcsetzt. — Ta nach warmen Gewitterregen die der Erde schießen, so zogen ain Piontag und Dienstag große Scbaaren in die Dresdner Waldungen, um oic deliziösen Waldfrüchte in möglichster Menge zu sammeln. An beiden Tagen soll die Ernte sehr reichlich gewesen sein. Im Allgemeinen aber sind die Pilz sammler in diesem Jalire sehr enttäuscht, da die lange Zeit unge haltene kühle Witterrmg dem Wachsthum der Pilze nicht förderlich gewesen ist. — Dagegen sind die Haselnüsse recht gut gcrathen, die denn auch jetzt emsig cingcsammclt werden. — Wie leicht jugendlicher Ucsterinuth und Leichtsinn tragisch werden kann, beweist wiederum ein Vorfall, welcher sich am Dienstag Mittag in Blascwitz ereignete. Drei aus der Schule hciinkchrcirde, größere Knaben wollten sich noch dadurch einen Spaß machen, dav sic in ein an der Lnndungsbriicke befestigtes Boot stiegen, um mit demselben, soweit cs die Leine gestattete, hin und her zu fahre». Plötzlich aber verlor beim Abstoßen der Eine derselben die Balance und rutschte in s Wasser. Zum Glück gelang cs rhm, sich am Schiffe der Lnudungsbrricke scstzuhalten und so ries er nun, mit dem halben Leibe im Wasser hängend, laut um Hilfe. Wie cs in derartigen Fällen Regel, so ritz der eine der beiden anveren Knaben ohne Weiteres aus, während der Zweite den Kahn bis an den in der höchsten Lebensgefahr schwebenden Gefährten brachte und so ermöglichte, daß derselbe mit vieler Anstrengung wieder in's Trockene gelangte. Olme Aufenthalt stieg dann der pudelnasse Junge au's Land und suchte mit dem Gefährten das Weite. — InLöbtau ist es zwischen dem Gcmcinderath und dem der- maligen Armenarzt zu Konflikten gekommen. Der Gemeinvcralh hat argen den Arzt Strafantrag gestellt und ihn seines Amtes enthoben. Elbhvtie in Dresden, 7. Septbr., Mittags: 50 Cent, unter 0. TaaeSj,eschlch1e. Deutsche» Reich. Der Contre-Adniiral a. D. Mac - Lean »st zum Reichskommissar bei dem Reichsseeamt in Hamburg ernannt worden. Die Nachricht wird in seemännischen Kreisen freudig be grüßt werden. Admiral Mac-Lean ist ein Mann in den besten Jahren. dem daS Sich-Zurückziehcn aus seinem Berufe nicht leicht geworden ist. Er war bekanntlich der Kommandant der Eorvettc „Prinz Adalbert", aus welcher Prinz Heinrich seine Reise um die Welt machte. Kapitän Mac-Lea» hatte das Glück, den jugendlichen Prinzen wohlbehalten in die Heimath zurückiühren zu können, und sein Schiff trotz eines heftigen Taifuns in der japanischen See vor Schaden zu bewahren. Nach der Rückkehr vor zwei Jahren wurde Kapitän Mac-Lean zum Contrc-Admiral ernannt und als zweiter Admiral der Station der Ostsee zugetheilt. Im vorigen Sommer bei dem bevorstehenden Besuche der englische» Rescruejlolte wurde Eontre-Admiral Mac-Lean — Edinburg seinen wurde. stehenden Seeoffiziers erhielt nämlich den Vortritt vor der Frau Mac-Leans, die das unverzeihliche Unrecht begangen hatte, nur bürgerlich geboren zu sei». Mac-Lean konnte die seiner bürgerlichen Gattin zugedackte Zurücksetzung nicht verhindern. Im Frühjahr siedelte Eontrc-Adnnral Mac-Lean von Kiel »ach Berlin über. Es ist erfreulich, daß dieser erfahrene Seemann wieder in praktische Tbättgkeit kommt und seine reichen Ersalirungen jetzt bei dem wichtig ste» See-Amt des Reiches wird vcrwerthen können. Eontre-Admiral Mac-Lean ist auch mit den Verhältnissen der Kauffahrtei-Schifffahrt wohlbekannt. Die Parade deS 5. Armeekorps, welche bei Wahren statt- faud, war vom prächtigsten Wetter begünstigt. Um '/»I2 Uhr traf der Kaiser mit dem Kronprinzen und der Kronprinzessin, dem Prinzen und der Prinzessin Albrccht, dem Prinzen Friedrich Karl, der Groß fürstin Wladimir und einer überaus glänzenden Suite ein, stieg dort zu Pferde und nahm die Parade über die in zwei Treffen au>- gestelltcn Truppen ab. Die Kronprinzessin führte hierbei das 2. Lcibdusarenregimcnt Nr. 2 bei Sr. Majestät vorüber, der Kaiser setzte sich bei dem Vorbeimärsche des Königsgrenndierregiments an die Spitze desselben. Nach dem Vorbeimarsch ritt Se. Majestät die Front der 33 Kricgervereinc der Provinz Posen ab und fuhr dann mit den übrigen Fürstlichkeiten »ach Schloß Dybcrnfurth, wo das Dejeuners eingenommen wurde. Dem Paradediner blieb der Kaiser fern, um von den Anstrengungen des Tages der Ruhe zu pflegen. Der Kronprinz trank in Vertretung des Kaisers auf das Wohl des 5. Alineekorps, das sich die ganz besondere Gunst Sr. Majestät erworben habe. — Am Donnerstag ist der Kaiser nicht zum Manöver gefahren: er wurde durch den Kronprinzen vertreten. Anstatt des erkrankten Generals von Tümpling übernimmt von Schleinitz das 0. Armeekorps. Der Kaiser entsandte wiederholt seinen Leibarzt 11r. Lauer zu dem General von Tümpling. Englische Blätter vom 4. September berichten über das Aus brechen des bei den Scilly - Inseln gestrandeten Bremer Aus- wandcrcrschiffes ,,Mosel" wie folgt: Am Sonnabend Abend etwa um 0 Uhr siel die Vorstenge über Bord, zerschmetterte die Raacn und verursachte Beschädigung auf den, Verdeck. Einige Minute» späte» wurde der Kiel unter dem Logis infolae einer »ürchterlichcn See durchschnitten und daS Scksiff selbst von letzterer höher auf die Fellen hinaufgcschoben. Gestern Morgen um 10 Uhr vernichtete eine schwere von Südmest kommende Grundsee daS Schiff gänzlich. Es brach hinter dem Maschinenraum zwischen GroßmaA und den: Schornstein auseinander. Ter Großmast siel nach der Steucrbord- seite über und riß die dort ausgestellten 0 Ecntrifugalpumpen nebst Zubehör mit sich fort. Letztere sind mit den» Schiffe untergcgangcn, jedoch bei Niedrigwnsscr sichtbar. D« Dampfer ist in drei Tlieile gcblvchc». Große Blaffen von Kisten, Fässern, Kajülsgegenstände» und anderes Inventar trieben mit der Ebbe im Kanal herunter. Tic Pumpen werden, falls das Wetter eS zuläßt, von dem § geborgen und die Bergung der Ladung eifrig fortgesetzt werden. Beim E i s e n b a h n u n f a l l in Hugstetten ist der Abgeordnete ^ Senatspräsident Pctcrsei» aus Eolniar mit leichten Verletzungen pchlepper An 37 Personen bereits bat die Guillotine nunmehr ihr tödt- j davon gekommen, ebenso seine Frau und Tochter. Ter Abgeordnete Pcterseu suchte trotze seiner eigenen Verwundung mit einer Fackel in der Hand nach Lckiververwundeten, um ihnen Hilfe zu leisten. Unter den inzwischen Gestorbenen befindet sich auch der Landgerichts rath Janton, der Verlobte seiner Nichte. Der reichliche Regen hatte wenigstens den Vorthcil geboten, daß auf der Wiese gesammel tes Wasser zum Abwaschen vieler blutüberstömter Verwundeten diente. liches Werk vollendet. — Eine bittere Erfahrung mußten zwei junge Leute machen, die den Freuden des Vogelschießens im Sinaer'schen Gasthof zu Oberreichenbach estrig zugesprochcn hatten. Kurz nach Mitternacht gingen dieselben, voin Tanzen ermüdet, hinaus in den Garten, setzten sich in eine Laube, um sich etwas zu erhole»,, schliefen aber ein. Diesen Schlummer benützte nun aber ein schon ! Die der letzten vier Wa Insassen : Waggons hatten aber im aggons blieben fast alle unversehrt; Bcilmbos außer dem Perrondach im we ubjekt, ein beurlaubter, bereits während seiner Dienstzeit in die I I. Klasse des Soldalenstandes versetzter Karabinier, in Obcrreichmbach als Knecht dienende 25jäbrigc sich bcran und plünderte die Beiden auf das Gründlichste aus. Schon am nächsten Tage aber gelang es zu ent decken, daß eben er, dieser Frendcl, der Spitzbube gewesen und so ward er vom Felde weg, aus dem er gearbeitet, verhaftet und da er ! widersetzlich war, in Ketten geschloffen. — Landgericht. Mit einer ziemlich dreisten Ausflucht ! suchte sich der Handarbeiter Gottlob Heinrich Hegewald aus den Vorhalt des Herrn Vorsitzenden, warum er, H., eine Trommel an sich genommen habe, aus der Schlinge zu ziehen. Denn der wegen einfachen Diebstahls im wiederholten Rückfälle vor die 2. Ferien- slrafkammer verwiesene Mann gab zu seiner Rechtfertigung an, er habe „das Ding" für wcrthlos gehalten und als ,,altes Eisen" be trachtet, wäbreud diese Angabe schon an und für sich aus Gründen „ .. , . der Vernunft hinfällig, aber auch durch das geheimnißvolle Ver-> den vornehmeren Stadtgegenden, hat auch den Berliner Regierungs- Halten dcsTronimctctzportcurs selbst wiederlcat wird. H., ein 51 jähriger kreisen bereits die Erwägung nahe gelegt, inwieweit die Verlegung Zuchthauskandidat von altem Schrot und Korn trieb sich am!). August, als daS Abbrechen der Zelte erfolgte, auf der Vogelwiese herum, angeblich um Holz und altes Eisen zu sammeln u . ' . dann schnurstracks die von ihm in einem Zelte Vorgefundene Trom M diese Regen gestanden, weshalb leider gerade dort nur die Wenigsten ciusticgcn. Unter den Schwerverwundeten starb eine alte Frau im Walde, nachdem sie das Abendmahl empfangen und dem einzigen anwesenden Geistlichen die Adresse ihrer beiden in Paris lebenden Söhne mitgetheilt. In Flensburg ist am 3. September Major von Franken- st c i n, Genralstabsossizicr der 19. Infanteriedivision, plötzlich, ohne eine vorhcrgegangcne Krankheit, einem Herzschläge erlegen. Noch am Tage vor dem plötzlichen Tode nahm derselbe an der Feier des Sedantagcs mit seiner Familie Theil. Auch in den Kreisen der Bürgerschaft erregt der Trauerfall um so regere Tbeilnahme, als vor einem Jahre der Vater des Verstorbenen in ähnlicher Weise daselbst von einem jähen Tode während eines Besuchs, und zwar am Tage der Abreise, ereilt wurde. Die rapide Steigerung des Grundwcrthcs in Berlin, namentlich in . . >g herum, angeblich um Holz und altes Eisen zu sammeln und schleppte dann schnurstracks die von ilun in einem Zelte Vorgefundene Trom- mcl nach dem benachbarten Birkcmväldchen, woselbst er einer dort postirten Frau das merkwürdige Stück „altes Eisen" in den» mitgc- brachten ^ragkorb zum Aufheben übergab. Dann kehrte der alte Sünder wieder in die Zcltreihei, zurück und erst bei seiner Rückkehr nach dem Birkcmvüldchen nahm ihn ein Gendarm in fürsorgliche Obhut, damit dem Trommelksicb der Begriff zwischen Mein und Dein wieder einmal praktisch erläutert werde. Der Gerichtshof belegte den schon wiederholt in Waldheim gewesenen Angeklagten mit 1 I. 3 Monaten Zuchthaus, 3 Jahren Ehrcnrechtsvcrlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. — „Das möcht'ch doch wissen, wer Derjenige ge wesen wäre", erwicderte der 22 Jahre alte, als Spitzbube schon seit Jahren bewährte und daher auch mehrfach vorbestrafte Schlosser Gustav Georg Theodor Hentschel, nachdem er von einem Zeugen ganz bestimmt als derjenige Dieb bezeichnet worden war» welcher am 8. August Nachmittags von einem Wagen herunter seinem ausekollegen Embal- RückfaU unten stehenden, mit einem Sacke versehenen L.. läge und eine Pferdedecke herunterlangte. Der des beschuldigte iückfaUdiebstahlS „ „ Ze hatte bis zu dem gedachten Tage die letzt vergangenen drei Nachte hintereinander in einem Möbelwagen, der in dem Hose des Grundstückes Jricdrichstraßc 9 stand, bivonakirt und sich auch die übrige Zeit an Ort und Stelle zu schliffen einzelner Behörden von Berlin nach den Vororten der Reichshaupt stadt durchführbar ist, ohne daß das Interesse des Dienstes darunter leidet. Man gebt deshalb mit dem Plane um, dasRe tchseisen il a b n a m t, das sich seit seiner Begründung in Miethsrnumen be findet, nach Charlottenüurg zu verlegen, und will zu diesem Zwecke ein geeignetes Grundstück erwerben. Hierbei hat nun vorweg die Rcichsregicruna die EHahrung machen müssen, daß die Grundstücks- vreise in Charlottenburg oder dessen nächster Umgebung denen Ber lins in keiner Weise nachstchen. Man hatte nämlich nach langem Suchen endlich auf Westend, also noch hinter Charlottenburg ein paffendes Grundstück gefunden und trat wegen Ankaufs desselben mit dem Besitzer Herrn von Schäffer-Voit in Unterhandlung. Herr von Schäffer-Voit forderte für sein Grundstück das nette Sümmchen von 240,000 Mark, und als inan zunächst ein Preisgebot von 180,000 Mark macht«. dann aber den geforderten Preis bewilligen wollte, erklärte nun Herr Schaffer, daß er jetzt den Kaufpreis auf 300,000 Mark erhöhe. In Folge dessen sind die Ankaussvcrhandlungcn ab gebrochen, und das Reichseisenbahnamt befindet sich von Neuem auf der Suche nach einem passenden Grundstück. Wiederum hat der Berliner Magistrat eine trübe Erfahrung machen müssen. Ein Kaufmann in der Gricbenowslraßc, der bisher daö bezügliche Amt eines Armenpflegers treu verwaltet hatte. erhob am 26. v. M. von der Hauptkaffc der Armendirektion 20-» Nt. zur Auszahlung der bedürftige» Armen seines Bezirkes, Venen Unterstützung bewilligt ist, ssür den I. d. Nt. Vergebens warteten
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