Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188209075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-07
-
Monat
1882-09
-
Jahr
1882
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»r. »»» — KM 8 — vonnorstag, ckoa V! Sopkomdar 1382 sentahnunglück in >Folgendes: Im Ganzen uy«, welcher aus >, von Freiburg m Lbm schein? Li^lÄW- »ügftih Vkripkltung eimuhoien (der fahrplami « «ne unychniqen unv uiens au» dem Vielehe. >»kö hiervon sich in einander hinein,choden, so si, daß nicht alle Passagier« dreser Wagen «er- mgen, welche losort ihre Füße ans di« Bänke , leb. so»' eisende wurden unter den Trümmern r»G«»--schtcht«. en wir du ^s^g- noch . NU Verspätung von etwa fchrs Minuten angetreten, ein der, wenn er auch nicht direkt die Ursache de« Unglücks doch vit «ataslrchchr erst.»echt verhängnihvoll gemacht >«r fuhr um dies« geringe ^ »Molen (der ,avwtanma>»a« Zug folgt lO Mruten statt die sür die Rückkehr gestattete ScheUigkeit von etwa » Kilonieter für die Stund« einzulmlten, fast mff »er doppelten chnelligkelt. Hinter dem Hngstetter Einschnitt kam die Liaschine a»S dom Geleis« und ritz di« ersten zwölf Personenwagen mit sich, welche wie^ die Maschine umschlugen und ÜierlS aus dem Geleise, das, ^u vettvundern . stellten, kamen am besten davon so lmt ein ganzes diesbezügliches Koupc« keinen einzigen Verwundeten aufzuweisen, trotzdem von diesem Koupe« kein« Wand oder Seite unverletzt blieb, sondern SllleS auü einander barst. Andere Reisende wurdl unverletzt nukgebaiten deS Zuge» sich befindende' Wagen sind ganz Uber ein« . und der Boden des einen nach oben gekehrt ; hier hat die Gewalt des StobeS die «leisten Loser an Leben gefordert. An dieser Stelle bietet sich jetzt noch da» entsetzliche Schauspiel von furchtbar ver stümmelten Leichen dar. welck>e au« ihrer Lage unter den Trümmern »och nicht entfernt werden konnte». So fand sich die Leiche eines Manne-, die ganz inS Rad verschlungen und in den zioth gedrückt war: unter dem gleichen Wagen lag eine weibliche Leiche mit zer drückter Brust, ferner... aber cS mag daS grausige Bild nicht weiter auSgsmalt werde»!; läßt doch ohnehin der herzzerreißende Eindruck, kcn der jammervolle Anblick auf den Beschauer ausübte, eine Be schreibung gar nicht zu. Kein Tchlachtfrld kann solch' einen gräßlichen Eindruck kervorrufen, ai« dieses Leichenfrld, dieses Chaos! ES ivüthetr bei und nach dem Unglück ein heftiges Gewitter und der Regen floß in Strömen nieder. Blitze erhellten für Augenblicke die grausige Szene, dazu daS herzzerreißende Jammern der Verwundeten nnd daS Rufen der .Kinder nach den Eitern, und der Eitern nach den .Kindern. Die erste Luise kam von FrAburg anS. Wenige Minuten, nnchdcm der Kölner Ertrazug auS FrAburg abgedamvft war, folgte ihm der regelmäßige Zug nach Breisach, ohne das! vorher van der nächsten Station, Hnfislelten, Nachricht über das Passiren deS Ertrazugeü Angetroffen wäre. Eö wurde deshalb sorgsamste Fabrt empfohlen. Dieser Zug gewahrte nun bald, im Mooowalde, daß die Balm nicht frei sei und überzeugte sich von der Verunglückung des Ertrazugcs kurz vor der Station Hugstetten. Einige der Wagen bech über einander getbürmt, andere halb »»»gestürzt neben dem FnbrgelAse, dir Lokomotive links in die Erde tief emgebohrt - eine granenbafte Zerstörung deS Zuges von 28 Wagen. Vom Weiter- ka,»men keine Rede; der Brcisacher Zug mußte zuriickdampsen und brachte gleich die zunächst zugänglichen Verwundeten mit aus den Freiburger Bahnhof, wohin noch keinerlei telegraphische Nachricht gekommen war, — denn die «ingestiirztcn Wagen halten die Tcle- graplicnstangen zerbrochen und die Drähte zerrinen. Die Feuerwehr wurde alarinirt und hinauSgesülirt an die UnglückSstättc. Den Rettungsversuchen stellten sich außerordentliche Schwierigkeiten ent gegen. "Nach !» Uhr war daS Unglück schon in den umliegenden r. ihchaften bekannt, rS wurde Sturm geläutet, die Feuerwehr rückte an, Freiburg, Waldkirch und Colmar sandten Mannschaften. Die Verwundeten »mißten Stunden lang tbcilS ans der UnglückSstättc, theils im Waide unter strömendem Regen liegen bleiben. Die schwerer Verletzten wurden zunächst »ach dem Bahnhöfe von Frcibnrg gebracht, wo man ihnen die erste Hilfe angcdcihen ließ, sodann in das klinische Hospital nnd das Blatternlazarcth übcrgeführt. Die An», Bein- nnd Schädelbrüche, »reiche Todtc und Verwundete auszuweise» haben, spotten jeder Beschreibung. Die leichter Verwundeten brachte man theiiweise in die benachbarten Dörfer. Betrossenchird namentlich sein viele Beamtensamilien, besonders Zollbeamte. Auch der Neichs- tagSabgcordnete Eenatöpräsitent Dr. Peterscn aus Cclmar befand sich mil seiner Gattin in dem Zuge ; beide sollen schwerverletzt sein. Ci» in Freiburg stndirendcr Candidat der Medizin aus Sachsen schreibt »ins noch. Die Professoren Maas und Schin,Niger nebst vielen arideren Aerzten und Studenten der Medizin subren gegen 12 Ulir, nachdem schon vorher »nehrcre Assistenzärzte und Studenten an Lrt »md Stelle Notlivcrbändc angelegt batten, ebenfalls nach Hugstetten. Ich (als Mediziner natürlich auch dabei) kann Ihnen Einiges von dein Anblick der Stätte mittbcilrn. Als ich ankai» warm die meisten Verletzten schon nach Frcibnrg oder in dir nächsten Oltschastcn gebracht worden , nur die Totsten lagen noch nnierülirt da. Die letzten Wagen des Zuges waren «»beschädigt, aber je weiter mar» nack vom kam, um so schrecklicher zeigte sich die Ver wüstung. Die Wagen waren zerbrochen, aus den Schienen gehoben, e.bgedcckt, zersplittert, in einander gcmliren, ans einander, ein Puffer batte die Rückwand deS nächsten Wagens eingedrückt und dabei einen Passagier den Kopf oder die Brust zerdlückt. die Trümmer ließen nicksts giiraues erkennen. "Nur die Lokomotive war gut da bei wcpgekornmen, sic stand links von der Balm im Felde ansrecht nnd anscheinend wenig beschädigt. Heizer nnd Führer sind auch »»verletzt. Die Mitreisende» waren fast alle Elsässer. Eine ganze Familie t»S aus daS kleinste Kind (dieses ausgcnoinnicnl, aus (>—7 Personen, sind getörstet. Ein Vater sagte, wie sein Kind verbunden winde »m Dorfe »ngsletten, eines habe ich schon nach Freilmrg Minen lassen, aber meine Frau lnnn ich nicht finden. Ein anderer Mann stieg winnneind ans den Trümmern nmhrr, bei Fackel- nnd Rampenlicht nach den Seinen suchend. Die Todesursache ist bei den meisten Kops- oder Bruüvcrletmng. Unter den Verwundungen finden sich sehr viele Untcrschenkelörüche, meistens koniplizirtc, be deutende Verletzungen am Kopf. Knochenblückc und Quetsch- und Rißwunden. OberschenkeUurationcn. Mehrere Verwundete sind schon gestorben. Einer Frau waren gewaltsam beide Unterschenkel am- putirt, so daß der Arzt daS Werk der Zerstörung nur noch vollenden konnte. Als wir gegen t Uhr wieder nach Freilmrg in die Klinik kamen, wurden regelrechte Verbände angelegt, aber cS dauerte so lange, oaß ich gegen '/e8 Uhr früh wegen zu großer Bindigkeit nach Hanse gehen mußte. Tie Szenen am Anatcmncgebäude, wo sich die Reichen befanden, sind entsetzlich, innner neue Menschen komme», »m nach Angehörigen zu suchen. In Potsdam hat die Kaiserin eine gute Nacht gehabt. Cs traten vereinzelt Schmerzen aus, die den Schlaf unterbrachen, daS AUgcmeinhcsindcn der erlauchten Patientin ist indcß ersreulichcr Wnse ein die Acrtte durchaus zufriedenstellendes geblichen. Die wanne regen freie Witterung kommt der Kaiserin sehr zu statten. Der Kaiser ist im besten Wohlsein mit dem Kronprinzen nnd der Kronprinzessin in BrcSlau eingelrossen und anf dem Bahn- Hose von nun Großfürsten Wladimir und seiner Gemahlin, der Prinzessin Aibreckt, dem Erbprinzen von Sachsen-Meiningen, dem merzog von Natibor, dem Fürsten Pleß, dem Generalseldmarschall Grasen Moltke, dem Grasen Waldrrsre, dem Fürstbischof Herzog und dem Weihbischof Gleich empfangen worden. Außerdem batten sich die Spitzen der Militär- und Civilbehörden, die Generalität und gegen 4M Reserve- nnd Landwchroffizicre zur Begrüßung Sr. Majestät anf dem Balmhofe Angesunden. Nachdem Sc. Majestät die Amvcscndcn begrüßt hatte, bestieg derselbe mil dein Kronprinzen und der Kronprinzessin eine offene stspännige Eauipage und fuhr unter den, endlosen Jubel der dicht gedrängten Volksmenge durch die festlich geschmückten nnd glänzend erleuchteten Straßen, tn wel chen die Knegcrvcrelnc Spalier bildeten, nach dem Palais. Um st Ubr fand aus dem Palaisplatzc der große Zapfenstreich statt, welcher von ca. 1M0 Musikern nnd Tambours des VI. Corps anSgesührt wurde. Der ganze Platz ringsum war von dicht gedrängten Bolks- masscn besetzt, welche nach dem Schlüsse des Zaptenstrcichs nnanf- hörlich enthustastische Hoch- ans den Kaiser ausbrachtcn. Von der letzten Parade auf dem Tcmpellwscr Felde wird ,Kastanic»- g, um die ruppen vorvo» vnmren zu taffen. Vli« der Kaiser diesen Stand punkt elnnahm, goß «< gerade wie mit Mollen. „Unter drm Banm", da—... ---- —2-^- de» Nanbattentato anf den Schuhmacher o» iatistis chen Ana rchist e n , - , . rkert worden. Von polizeilicher wird versichert, «S sei durch tlieiimeiie Zugeständnisse, durch estzhaften, ja durch protokollirte Vercin-beschlütsc, der Beweis erbracht, daß di« Beraubung Merstallinger's nicht die Thal Einzelner, sondern eine natürliche Konsequenz der von Most und seinen Ge sinnungsgenossen in der Fteiheit gepredigten Lehren sei. Ungarn. lieber eine "stacht deS Schrecken» und de» Grauen-, welch« sechzehn Menschen, tn Sturm undUnwetter in einen» hochanaeschivollenen reißenden Flusse verlebten, sowie über die mit herois' ' ' ... .. - - auS Varanno Kirchtag, die schaarenweise nach dem genannten One. DaS größte Kontingent der Pilger stellte da» tn der unmittelbaren Nähe liegende AgyagoS. Uin aber nach Izssp zu gelangen, muh die Tnpolz übersetzt werden. Der Urbergang war deS Morgens leicht, da der Fluß dort in zwei Arme gctheilt »md sehr klein ist. Als aber eine Gruppe von zwei Bauen,, zwölf Weibern und zwei Kindern vor Abend Hein,kehrte, den einen Arm de- FlusseS bereits passirt hatte nnd von der da zwischen liegenden kleinen Insel auch den zweiten Arm zu übersetzen im Begriffe waren, gelangten die Leute zu ikrem nicht geringen Schrecken zu der Ueberzcngung, daß dies unmöglich sei. da ui Folge der iin Laufe des Tage» heraögrstürzten sehr heftigen Regengüsse in der Bartselder Gegend der Fluß inzwischen mit rasender Schnelligkeit zu einem wahren Strom angeschwollen war. Bis zum Halse im Wasser, verbrachten alsdann die Armen in qualvollster Todesangst die lange, finstere Nacht, indes, vom Himmel heftiger Regen nicdcr- fiel. "Nur den Weidenruthcn, an denen sie sich sestklanwielten, haben sie eS zu danken, daß sie nicht von den riesigen Wellen sortgeschweinmt wurden. Des Morgens eilten die Dorfbewohner auf das Angst- geschrei der Todtgcgiaubten herbei, aber kein Einziger war in, Stande, fie ans ihrer Todesgefahr zu retten. Der Fall wurde unverzüglich der Behörde angczeigt, welche den CichcrhcitS Koinniissnr beorderte, daS Nöthlge znr Rettung der Armen zu veranlassen. Der Sicher heits-Kommissar ritte zum Flusse, unterwegs schloß sich ihm ein gewesener Husar, Namens G. Cziczmann, an. An Ort nnd Stelle cmgeiangt, ließ dieser in Ermangelung eines KahncS einige Baum stämme «,»hauen, verfertigte ans denselben eine Art Brücke und endlich gelang cS ihm. mit Gefährdung des eigenen Lebens sämmtliche Personen einzeln aus'S Trockene zu bringen. Frankreieki. Ein Iournalistcn - DucIl mit tödtlichein AuSgcmg gehört in Frankreich immerhin zu den Seltenheiten, so häufig dort auch Rencontres mit Degen oder Pistole rcgistrirt werden müssen. In eincni Zweikampf zwischen den Redakteuren zweier bonapiutisNscher Blätter, des „Petit Eaporal" und des „Combat", der am letzen Sonntage stattfanv, hat die Dnellspiclerci einmal mit blutigem Ernste geendet: Herr de Maffas, der Chefredakteur des „Combat", wurde durch einen St'ch m die Brust getödtet, Herr Dichard, der Chefredakteur des „Petit Caporal" eihieit drei schwere Verwundungen am Kopf, an der Hand und unterhalb der Achselhöhle. Während der „Petit Capnral" die Sache des Bonapartisnins mit legalen Mitteln zu fördern suchte, trat der „Combat", ein erst kürzlich gegründetes Blatt, seinem Namen gemäß für eine Politik des Kinnpfeö ein nnd verlangte offen und nngenirt nach einer neuen Auflage des Staatsstreichs vom 2. Dezember. Herr de Massas, ein ehemaliger Offizier, binteriäßt eine Wittwe nnd vier Kinder. Der Zweikampf wählte nur zwei Minuten. Nachdem Herr de Massas die tödtliche Wunde empfangen, wurde er in ein nnhegelegenes Landhaus geschasst, wo er nach einer Viertelstunde seinen Geist j aufgab. Seine letzten Warte waren: „Doktor — meine Frau — i meine Kinder." Die unglückliche Frau, die von dem Duell wußte, j empfing die Nachricht, daß sie Wittwe sei, in einem Cast' nahe bec > dem Bahnhof von Nogcnt, wo sie den Ausgang des Zweikampfes ^ nbwnrtetc. Die gerichtliche Verfolgung ist bereits cingeicitet worden; die Zeugen haben sich gestellt, blieben aber ans freiem Fuß. Wie auS Ajaeeio telegraphirt wird, ist der D a m p f k e ss e l deS französischen Pakethootes „La Meuse" anf offener See c r - plodirt. Der Obcrniaschinist, der zweite Maschinist nnd der Heizer wnrden getödtet. Das Schiff wurde von einem italienischen Dampfer nach Ajaeeio rcnwrquirt. Von der übrigen Mannschaft »md den Passagieren halte Niemand Verletzungen erlitten. Italien. Am Sonntag wurde in den Kirchen Venedigs ein Dekret des dortigen Patriarchen verlesen, »n welchem derselbe über die zwei Lokalblätter „Vcncto Cristiano" nnd „Fra Paolo Sarpi" »nd deren Redakteure, Drucker nnd Abonnenten die große Ex kommunikation verhängt. Rußland. Der Gcneralgonvcrncur von Moskau, Fürst DoIgornkow, soll die entschiedene Erklärung abgegeben habe», daß seines Erachtens die K rönnng zur Zeit nicht ohne Gefahr stattsiiiden könne. Türkei. DaS Journal „Dakit" in K o n st n n t i n o p e l ver öffentlichte in einer Extrannsgabc den osficiellen Wortlaut der Proklamation des Sultans, welche Arabi sür einen Rebellen erklärt. Egypten. Die brutalen Verstümmelungen an den Händen und in dem Gesichte der gefallenen englischen Soldaten rühren wahrscheinlich von den Beduinen und nicht von cgnptischen Soldaten her. Ganze Haufen dieser Vagabunden — der Geißel dieses Landes — ninschwärmcn stets die kämpfenden Heere, bereit, 'Ich ans die Seite des Siegers zu stellen. Ein verwundeter egnptiscbcr ssizier, der Angebracht wurde, erzählt, daß nach der kühnen Attaaue der britischen Kavalerie ans daS Fußvolk Arabis am 28. August eine Beduinenhorde anf dem Schkachtscldc erschien nnd Todte und Ver wundete von Freund nnd Feind zu plündern begann, Jeden er mordend , der Widerstand leistete. Der Offizier selbst wurde von diesen Halirmkcn rein nnsgcplündcit. Kurz darauf erschien eine zweite Bande auf dem Platze, zu spät, um noch viel Beate zu finden und als sie bei dem Offizier nichts Werthvolles vorsnnd, mißhandelte sie ihn grau'am. Die Stimmung ist jetzt weniger hoffnungsvoll als am Sonnabend, weil der Eisenbahn- und der Kanaldienst zu versagen drohen. Der Süfiwasscr-Kanal ist so seicht, daß mir die kleinsten folgende Episode mitgrtbeilt. Auf dem weiten Felde steht einK bäum. Der Kaiser nahm »eben demselben Ausstellung, Truppen vorbei difiliren zu lasten. Als der Kaiser diese, bemerkt« der Kaffer lächelnd, „ivrrde ich wenigstens Schub finden, wenn et ansängt stark zu regnen". Welch« Opfer der Streik, selbst bei nicht umfangreichen Geipttks«tiast«st erfordert, da« bewies die detaillirtr Abrechnung, dir am den I , , -..zu Berlin über meinen Streik derselben zum Vortrag gelangte. Allein «rein der Vergolder zun, Vortrag s rsb ipntag Abend ten allgemein hat dieser Streit an UnterstützungSgeidern gekostet, des an Arbeitsiolm gar nicht zu gedenken. Auch der streik gegen den Fabrikanten A. Werkmeister, "er ^ , , »erlaufen ist, soll ra. V00 Mk. an Unterstütznngv- e»o rrtoriku zfflw,-» die Bahn so gründlich, das« Wolselcn, Semnonr, Hcrzog Teck, die ! Berichterstatter und Andere, welche an der Fahrt thcilgcnommcn hatten, den Rest des Weges bis Mahuta durch den Sand zu Fuß znrücklegcn mußten, was, wie der „Times" telegraphirt wird, eine vor- ircssliche Gelegenheit sür die Beduine» gewesen wäre, beide Ober- ^ icfehlshabcr abzusangen. Tie Unterhandlungen niit den Beduinen ; sind bis setzt »nißlungen, ebenso jene mit den Eingeborenen zur j Herstellung eines Gemüse,narktcS, wahrscheinlich weil die Vorrätbe durch Aravi beansprucht werden. Tie Beduinen belästigen die Knnallinic in gefäbrlicher Weise. Sowohl die Militärs als besonders die Kriegsberichterstatter jammern über die beispiellosen Schwierig keiten, Anstrengungen und Entbehrungen, »vie fie dieselben niemals i» asiatischen oder afrikanischen Feldzügen erlebt hätten. Major Maedonald, welcher mit einigen bengalischen Reitern bis Tel-el-Kebir ritt, tonstatirt die Bcfcstiglingen als formidable, bestehend ans, einem großen und drei kleineren Erdwcrkcn südlich und nördlich über den Kanal »md die Eisenbahnlinie. Die allgemeine Ikcbcrzcngniig ist, daß durch einen energischen Vorstoß »ach der Schlacht von Knssnssin Tel-el-Kcbir gefallen wäre, während jetzt Arabi Zeit zu »nnfangrcichcn Befestigungen erhält. Ter Transvortmangcl trug die nileinige Schuld an dem Vcrsännmii!. Die „Times" tröstet sich aber mit dein Gedanken, daß noch kein Krieg England wolilgcrüstet vvr- gefnnden habe; auch wird Mainnnd Fehnn S Acußcrung betont, daß die Egypter jetzt ohne Ingenieure außer Stande seien, die Befestigungen zn benutzen. Bennrnhigciid ist die Nachricht, daß viele Henrn-Martinl-Gewebre vor Kassasstn vertagten, so daß cs jetzt verböte» ist,- den Lauf mit Oel cinzuschinieren, weil dadurch der Wüstensand kleben bierbt. Gnktand. Infolge der nanicnkiich aus dem Kontinent ben schenden, durch das Gerücht von dem Auftreten der Cholera im Rothen Meere bervorgcinseiicn Besorgniß veröffentlicht die Regie rung eine Depesche ans A den, i» welcher kvnstatirt wird, daß das Gerücht durch den Tod cincö Heizers an Bord eines Schiffes, welches Pilger von Boniba» nack Mekka brachte, entstanden sei; ein weiterer Todesfall sei nickt vvrgckommcn. Der Gesundheitszustand in Adr» sei vortrefflich; seit dem Monat Oktober 1881 sei kein Cbolernsall zu verzeichnen. Tic neuesten anS Indien Angegangenen Nachrichten konstattren, daß in den letzten 14 Tagen nur sein wenige Clwlcrafälkc vorgekommen sind. Llmerlka.tz» In Tera» haben in Folge deS Austrittes des Flusses Concbo verheerende 1l c bc r schwe in mnngen stattgcfnnden, wobei 12(1 Personen ertrunken sind. Aeutllerou. -ß K. Hoftheater. Die Don Juan- Aufführung (Dir. Herr Kriebel) war am ü. September nicht überall hetriedigend, bot aber einzelnes sehr Hervorragende. Cin THAI der SeccoreAlative des 2. Aktes blieb weg, die Leporello - Arie „Ach, Erbarmen" eben falls, die Verlasseiischatts-Arie Clvira's ebenjalls. Will man gerecht sein, so tragen diese Musikstücke, die ziemlich lonvcniioncll verlaufen, zur Stimmuns» nicht bei, unv ließe man die lganz fälschlich so genannte) Brres-Arie, was sehr leicht zu tbun wäre, ans den» Kirch hofe singen, wo Anna nnd Oclavia das Grabmal pietätvoll besucht haben tonnten, so wäre noch eine Venvai slnng, die des Zimmers, vermieden und der stockende 2. All steche rascher seiner großen Schlußwirkung zu. Die schönste Leistung »var die der Frau Pro- chazka als Donna Anna, wie man sie seit F,an Witt nicht gehört. Letztere überttaf wohl weit den zweiten TbAl der Brief - Arie, die Koloraturpartie, denn diesen gab Frau Prvchazka belangen und zerstiebend. Aber die Hauptwukung, der edie große leivenschasl- liche Gcsammtton der Rolle wurde von Frau Piochazla aus gezeichnet getroffen. Sie ist eben keine lnrisch dramatische, sondern eine pathetisch-dramatische Sängerin und als solche, wie sich immer mehr zeigt, von großem Werth, den sic durch lmiiche Vcljnche nur alternt, da sic auch figürlich dahin nicht paßt. Ader eine prächtige Donna Anna war die Künstlerin, ihre Gesangee.it, was Wohllaut und Können betrifft, tadellos, die Stimme seicht i» den Rusen zur Rache von zwingender Gewalt und Schönheit. Nächstdem war Herr Erl als Octavio sehr lobenswerth. Frl. Reuther Iminte als Elvira gewinne», wenn sie die zu gleichsiarie Tongedung jorgsä! tigcr zurüclhieltc, damit ihr i» Momenten des Eßettes, z. B. bei dem ersten Wiedersehen mit Don Inan oder der Entlarvung Lepo rello's, mehr Nachdruck verbliebe; auch klang der To» etwas puttmal gepreßt, vielleicht in Folge einer Indisposition. .Ecrr Degele bleibt ein äußerst geistvoller, lebendiger Do» Inan, leichtbin und meister hast das Seccorecitativ behandelnd, eine Tugend, die Herr Tecaili als Leporello mit seinem Herrn iheilt. Herr Gullchdack als Maseita »var, hei allem heißesten Bemühen degagüt zn spielen, etwas trocken und sein Gesang wiederum nicht frei, sonder» gepreßt. Die beiden Gäste erfordern nicht viel Kopfzerbrechens, so verschiede» sie lind. Frl.Kolb als Zcrline war routinirt, sah recht hübsch ans und befibt eine, wo sie rci» intonirt, genügend starte nnd gebildete Stimme, der aber Zartheit des Emvstndcns nnd Noblesse des Klanges nicht hervorragend eignen. Es liegt Nüchternheit in aller Routine, nickls geistig Anziehendes. Ein Gastspiel als Zcrline, die doch wohl Frau lLchuch als eine ihrer beinsensten Leistungen nicht etwa wird abgeben wollen, kann man übrigens nicht zweckmäßig finden. Frl. Kolb soll ja wohl Frl. Löffler ersetzend Als Eonillmr dchütine Herr Elmblad, ein junger Bassist von austailcnd iraitvoller nnd wohllautender Stimme, wie man sie anantitativ lange »icbt, gnn- litntiv nicht seit Herrn Hans Kölücr gehör! bat. Die NünnAtting und Mäßigung, vielleicht auch die Tongebung <man tan» das »ach dein steiiieme» Gast nicht wisse») mögen noch entwickelt werden ninffen. Aber der Stimmtiang »nd die Scene des 1. Alles zeugten von Geschmack nnd Noblesse. Soviel man weiß, war der junge Künsier bisher Ecmecrtstniger. Die große Kraft und Schönheit der "Mittel prädesliniien ihn zur Bühne. Lchiieblich ist nnzuerlennen, daß die Erleuchtung des Eomtlmrs in der legten Scene passendcr- wcise nicht statt batte, und wirtle die Erscheinung in der Tnnkel- heit besser. '' '' " st. II. -h In BreSla n haben die „ N ibeInn g e n "-Reisen Herrn Neumann's ani 2. September begonnen. Merkwürdig, daß mehrere »ns zugchcnde Berichte, sowie die „Schlei. Ftg." des Orchesters nicht mit einer Silbe gedenken. Daß Herr und Frau Vogl, Herr Lihan, Frau Reicher-Kindermann vortrestlicb, »iw daß die Nibe lungen cin großartiges Werk, braucht man nicht erst aus Breslau zu erfahren. Herr Tomascheck, der junge Schüler des Dresdner Konservalonunis, soll den Wotan ganz überraschend befriedigend dargestellt haben, und ebenso lobt inan die schöne Stimme. Da» Haus war vom Publikum vollbesetzt, der Erfolg am gt-hßien bei der Walküre. Viele Städte stellen den NibelnngeiuRAlcndcn nicht zur Verfügung, denn außer Königsberg und Danzig baben vie größeren Städte ihre eigenen Nibelungen (Leipzig, .Aambnrg, Wien, Köln, Frantsnrt, München, Mannheim, Berlin, Weimar, Braun- schweigt, nnd die sie nicht haben, stellen, »vie Hannover und event. Dresden, nicht die passenden Theater. -h Theodor Kirchner führt seinen schon erwähnten Plan anS und siedelt im .Herbst nach Dresden üher. Damit erhalt die kleine Zahl Dresdner zeitgenössischer Künstiernotahiiiläten Auen sehr crflculichen Zuwachs. Dian darf Th. Kirchner dreist den geist vollsten nnd begabtesten Schüler nnd Nachfolger stk. Schumanns in der Lieder- »nd Klavierpoesiclilcratnr nennen. P L c o D c l i h e s ist von Paris in Wien niigekonimen, um im Hosthcatcr der Prcmiere seiner Oper „Der König hat's gesagt" beizuwohnen. Die erste Anstich!m>g in Wien fand 1873 in der komischen Oper zsttingtheater) statt. ch In Verona ist am 2st. August ein Toninnsiler gestorben, der trotz seines französischen Vornamens cin ehrlicher Pommer war: Charles Boß, der weltbekannte.Komponist von „I,a plnio ilo porlo-i". Er war 1813 zn Sclmiarsow bei Demmin als der Solu, eines Organisten geboren und bat in den vierziger Jahren in Berlin als Musiklehrcr und Virtuose gelebt. Später hat er sich dann mit Vorliebe im Süden Europas aiisgebalten. Als Komponist bat er sein unleugbar vorhandenes Talent in pianistischcr Modewaare, die jetzt zum größten Tbcil bereits aus der Diode gekommen ist, ver zettelt. Die Anzahl seiner „Werke" mag sich nnk .M» belaufen. ch Die „Wiener Allg. Ztg." bringt als Gerücht, daß Direktor Jahn seine Demission gegeben habe. Man bringt dies mit einer Rcisc deS Hosopern-Direttors znm General-Fnteiidanten Baron Hos- mann nach Ischl in Zusammenhang, welche insosern rcsnltatlos ge blieben sein »oll, als der General-Fnlendant die vonTireltor Fabn vorgeschlagcne, ziemlich bedenlenbe Erhöhung der ("läge einer Sän gerin der-Evsopcr sowie die Bcsvidetting der Künstlerin znr Kammer sängerin resnsirtc. DaS Blatt sagt, cs wolle sür die Nichtigkeit heute nicht schon Anstehen. ch Nur noch wenige Tage und die letzten Spuren der Anstigen komischen Oper W lens werden verschwunden sei». Seit l5 Wochen sind 1üO Arbeiter mit der Abtragung des seiner Zeit mit so vielen- Hoffnungen nnfgesülnten, später so vielen Existenzen verliängnißvol! gewordenen und endlich so urplötzlich zur Ruine degradiUen Ban ivcrkcs beschäftigt; 2000 Fuhren haben den Schutt der einst so stolzen, durch das intensive Feuer geschwärzten uns in ilncm Ver bände locker gewordenen Mauern in alle Winde geiühr!, während ans dem Materialplatzc hinter dem Parlamenlsgebände die »och verwendbarcn Steine und vor Allem die nlcilAciisgroßcn, gran- vcrwitierten „Vier Stimmen" nnd der prächtige vergoldete Apollo einer Auferstehung nnd profanen Bestimmung harren. Es war keine geringe Aufgabe, die steinernen Kolosse, je an M Eeinner schwer, und den herrlichen, trotz allen Ungemaches, trotz Brand und seiner erschütternden Basis auf seinem cibcibeiien Standpunkte dis znm letzten Momente trotzig beharrenden Mniengoll ans der lichten poetischen Höhe ans die prosaische Erde herabzuversetzc». F.n Augen blicke ist man mit der Temo'.irnng nnd Wegränniung der legte» Ucherreste des an der Ringstraßenfront noch stehenden Erdgeschosses beschäftigt, und bald wird der ganze Plab nioellin und znm sofortigen Beginn des durch die Mnnifleenz des .Kaisers ermöglichten, vom Domhanmeister Schmidt entworfenen nnd nnszusnhrenden Neubaues bcrgerichtet sec». An Stelle des Unalückstlienters wird helaniitlieh cin schönes gotbisches, mit einer Kapelle verbundenes und nützliche» Wohnhaus erstehen, die einstigen Versenkungen werden in Keller »nd Waarenmagazine umaewandeli werden nnd die heuere Kunn sammt ihren allegorischen Attributen wieder der ernsten, praktischen Verivendharkeit das Feld geräumt haben. BermüGtkv. * Eine Konkurrentin d e r A i ii e. läil'l .Gefahr, des Privilegiums auf Erzeugung na» .""ouig, welches nw ! von der Natur bisher allein Angeränml zu nin schien, verlustig zn ! werden. Ein amerikanischer Nalnrfoi'.ber, Marlel mtt Nr.men, hak in Mexiko eine Gattung "Ameisen entdecki, ivelcaen m den Namen ! „Mclttger" giebt und die .Honig erzeuge» wuem .L ie Aiadem:e der Wissenschaften in Philadelphia veimwülttcku Aue <r.ck>ildenmg I dieser Thiercken, bei welchen der Unterleib bis zur (Kröpe Anrr ttAneu ! Traube anschwillt und ausgezeichneten.Ho»iig,al-lager». d ie Mexikaner gewinnen diesen Honig, iudcm sie die Aimaien in eine Presse gehen. MliO Ameisen geben ein Pfund ."."ouig. Abends ein ge tröffe ne Börsen. Pari» <Pr»»„k>c>». «. Srl»l>r. tLchliiti.i Mei.,c» 0'»»e»>r-rr- ea.aa. Aonm», «Pitt L!> <« »rl>a»»ir». eeiriiii» äe.rc,, Jamiar-clerli. t»-»a»piel. Riiiwi xcplkinbcr 7c>.7«, I.uttm, »'!:»,> '.o.'.'u. di>. Amstcr»am <Pi,'!"«!icn>, a. k>'i,aulci. Noin-ml-cc 2e>.-> Ivrichküd. i^'c>> ic.7. s . >7" M.NI. l D'o»dl>» «»kireidcmai ltt. c.. «>! -larr»irki'ki, rutlgft» vamincll UUI>icr. .„»iclviumciicc v>N>u i!»u. '.'Mi>cu i>
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)