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- Erscheinungsdatum
- 1882-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-22
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
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in» >ird außer >mmendcn ln in sich Zchauspiel als ga»j Farben« in aller aus der >t wurde. »bbranute. >as größte elcuchtung IUI«. ei» serer Mit« »li nv» ;>ie» sein. >-12 Uhr, Mission. len. !tzeS. I'rNtvp. W i». Entree >tc UnlU «In. !8V>I«I. ren OOP,'.. schlägel. neu dcko- ., Damen zu 50 Ps. r»«>. etzte »,verein. l1I«I«L. mit Tanz traße 9. n 7 Ubr an ur 10 Pf«. 2anv«rt. lesitzer. Entree mit n li«. QULiK, «»verein, men 20 Pf. ee. »nie«. lte r»«retn. e^«r. lasse. schattiger rigand. I N»N«»IM u V.10-12 in DreSdm VrvsÄvv 1882. LISLLLr'.^^' ,»,rk t«,r« 7, «ukl-^ !««„ ,, Numxl. 101 Mae Nim 37000 «kr«»vi. Nve dleNUckaadeeiiiaelllndterMa, »uscrchtr macht sich die Nedactt», Nicht »erdmdltit,. »nnon'e, svr uni net,men ,nr rie«imoncen>»'»ria»l «.-««?«»< »«tn » »«,!«»; - N-dols - »«u»« H »««».: - An»»li»«>«»cknt, - ». «au», Anterhaltang, OvsvüriLt«. uvti OontobNvkvr el,ene» »adeN,,». Itauptkvalier, «trauen, t »»»ablelier, »lemarlate, r»etnr«ndt>«I>er, tteNitlrker, tuplr u>ti,r UI»I »eet,»eI,o,,Ietittc>>ee. Vir vnr»»n l>>n tllr t'ElnbUllttir itio Iivxtoi, i'!ttout>i»i>ivr» un>I garmitirv» Me «ioliits Luiiiiiiulo. Lusriikrliclto illuütrirto I-roi-Ii«»«» vvnlon xr»t>8 uli^-oxvlivil uock »uek nuEltet, N-an,!» vvnmnät. ^s. IL»risO» Gitl»»«. Vrvsüvil, IVllntirutkvrtttr. 211» u. 8«>plilvn«tr. tt am kcuztpllit/. Hageökatt für Uolittk, Gefchästsverkelir. Börsenbericht, Fremdenliste. 27. ^»Iirkaux. ^nlerat« »«erden viartenltnße» dis Nachm. » Uhl L»aenom,n«N Sonntags di» MiltaglttiUdr. I, Nenltadt nur an Wochentagen: ari ttlostergatic Nr. ddioNachin.ItUii^ — T:e cinipalllge Petil.,e»Ic tollet 15 Psge. Lingclaiidl M Pfge. Eine Garantie lür das «ächlt- tägige Erschauen der Jnlerot« wird nicht gegeben. »Insrvdrtige Annoncen» «ustrage «onnndeiattnicn>Ue>ionen inierircn «rr nur gegen Pr»„„niera»»a« itaiilttngaurch Brieimarlen oder Pvn. iNjaljlui»,. Sich, Silben koiiei r Wg- Jnicraie iür die Montag» Nummer oder nach einem NriiiaM »t« Petitttite Äl P>. ^S-8 sollt«- a sezrliMdiiklier »1l<vii«8 r«lirtlt»t. ^»tru»mr«rt!^u»^en ^nävr ^rt «wknott un«i vxnct. : voslou LluwruU, fxuw unä vorlitssliotw Urtivit, ont8r»rootlvnä ditU^vn 1'roi-;. 6t. Hl. L 8oI»n, Vrosüvll-Kvuntlttlt, UltuplsIrLttn« dir. 24. -I«UV8tv8 IN ÜOl28ÜUtvU, ssontl l itiett u < «»iime»!«»!!, I»liirrr«ritt8»rlrvri, 81»»K«;I«tvir, Ulltle r« tiii »Iiiiiiii»>r nll^r tür« ii. 8. «. Hvdor üio IlOlio llvr Xusto», uelvlii; dia I'nnrllr:!,»»^ von Hnnvnavn vvrurüitaltt, vrtlioilt .Vu^kuntt, 8r»vi»! ruvvr1i»^>Mu Itiitd Kmkitchtlicli l)v8tir«-vixuv1<>r LUittor »iiv ULLLSLstein L VoZIer IQ DreLÄSQ, IVilsärutlorstmE 30, I, vis-ü-vis I15tci da 1'i:„i,:,>. U4. UoI/biläkkNitir I,i»k«;r 1«1ii8t«r II«»I ^8«ti 11 i t L.HV»»n rv 11 Ilrotido«, Vlelorlntilrntigo 25. Oipsru r vN8vkrriitk^, 1,1 «1 n, II r 8« I» I 1t II It «, tVIt 18« Ii 0 , 118, Iiii III,» II. 8. 11. !»r. 234. l Wlitcrung vom 21. Nug -.1 ' 755V)!ill nrrdr. ^emp Barometer nach Okcar Bösolt. Wallstraße t»(NbdS. 7N.1 eit gestern OMtil. gefallen. Thermomctroar. nach Reaumour: Temp. >5"W. mp. 10"A>.. Iiöchste Tewst. .«>/, > W. Slid-Wcst.Wind. veiler, bewöiti. Aussichten für den 22. August: Auffrischender Westwind, ziemlich trübe, Niederschlage, Temperatur unverändert. Tienstaa, 22. August. 4ul ilev slvniil 8eptMl»er n<»r«1«ii 4i8«»nei»«iit8 »»I «II« ^Idr«8iIi>«B Xiioli» rii litv«" In «1er Licpoilllli»», !IIartvN8lrn88« I», ru 1»i» I»r«nul^en, lar au«värt8 I»«I «I«»n ILnt^vrl. I»«1NtNN8l«It^N INI lll lllchollvn HetBll8»r«»Ktvt« LN vl» I 1« nnlxon, 1» rle-r Oe-xterr.-I iinrir. FInnnrelite »11 77 Kr. vxvl. ^«I»LN«vI>Ill8 »»««nmunivn, kxpo<Utlo» ilvr Vrv8<1nvr ^iru lnlrillen. Politisches. Die politische Lage der Dinge im Orient ist heute noch so un klar wie seit Wochen, die strategische Lage jedoch mit einem Schlag geklärt. Die Engländer haben thatsächlich nicht das unwichtige slinipsumgcbcnc Abiikir als Angrifssobfekt erwählt — die diesbcz Telegramme waren eine Ikriegslist der Engländer — sondern das Auslaufen ihrer Panzerslotte galt den« Nordendpunkt des Kanals, dein Port Said. Siebcnzehn englische Transport-, fünf Panzer schiffe und vier Kanonenboo»e sind in Port Saiv angekommcn und damit hat der friedliche Kauffahrtci-Dcrkchr auf dem Suczkannl vor läufig sein Ende erreicht. Zwischen Port Said am Mittclmccr und Jsmailia (Mittelstation des Kanals) liegt Kantara und Nefisch?) letzteres eine wichtige Kanalschleuse nahe bei jsmailia. Beide Punkte sind in englischen Händen. Jsmailia selbst ist noch in -Händen der Egvvtcr, vcrmuthlich auch .Hauptquartier Arabi Bcp's. Ter von den Kanalbauarbcitern herrührende europäische Theil der Vorstadt ist von den Engländern besetzt, die auch zwei Kriegsschiffe bis hierher vorgeschoben haben. Im egnptischcn Theil der Stadt haben sich die Truppen Arabi's fest verschanzt. Auf Basis dieser Sachlage am 10. August wird sich nun dasWcitere aus den zu erwartenden Telegrammen ergeben. Doch auch die nun überholten Telegramme (englischen Ursprungs — andere fehlen gänzlich) sind einigermaffen interessant und mögen hier folgen. „Alexandrien. 19. August, 1 Uhr Mittags. Hier herrscht grobe Erregung unter den Zurückgebliebenen. Man fühlt, daß wir un mittelbar vor ernsten Ereignissen stehen. Vielseitig wird geglaubt, die Expedition gelte nicht Abukir, sondern Port Said und Jsmailia Die Panzerschiffe, welche nach der Abukir«Bai abgcgangcn sind, haben mit abgenommciien Topgallant-Mastcn zur Aktion klar ge macht. Zwei Dampfer hatten Jlachboolc zur Landung von Ka- oalcric, woraus man doch auf einen Angriff auf die Forts von Abukir schlichen muhte. In Port Said ist nicht an eine Beschic kung zu denken, da cs dort keine Befestigungen gicbt. Es herrscht übrigens Mißstimmung, will die Pforte die Ausfuhr von Zug- tbicren, Pferden und Kaineelen aus Syrien nach Egypten verboten bat. Dies wird als Parteinahme für Arabi gedeutet. — Ferner von Sonnabend Nachmittag 5 Uhr. In Abukir ist der Kampf in vollem Gauge, sieben Panzerschiffe beschießen daS Fort. Dieses er- wiedcrt das Feuer lebhaft. Am Strande zeigte sich egyptischc Ka- valeric, worauf die Schiffe auf diese Shrapncllfcuer richteten. Die Kavalcrie ergriff sofort die Flucht. Die Flotte ging nicht vor Anker, sondern lieferte das Gefecht unter Dampf. Dies erschwerte zwar das Zielen, machte aber dem Gegner auf dem Lande seinerseits das Zielen nahezu unmöglich. Nachdem die Beschickung zwei Stunden gedauert hatte, wurden zwei schwere Explosionen vernommen. Die Ursache derselben ist unbekannt, es war von den Schiffen aus nicht möglich, etwas wahrzunehmen. Das Bombardement hatte den besten Erfolg, und es wird gehofft, morgen früh Truppen landen z» können." Die Aktion der Engländer ist somit klar. Sie haben mit Port Said das Nordende des Kanals in Händen und werden allmälig den Kanal entlang nach Süden Vordringen. Ob Arabi schon in oder bei Jsmailia Stand hält, ob er südlich zurückwcicht, oder sich zwischen die englischen Positionen von Kairo und Jsmailia wagen wird, das wird sich zeigen. Er soll, abgesehen von irregulären Be duinen, 37,000 Mann Truppen und ca. 200 Kanonen und 12 Mi- traillcnsc» unter sich haben. Tie politische Seite der Sache ist verwickelter denn je. Eine Konferenz gicbt cs augenblicklich nicht, sie mag gefühlt haben, daß sic England gegenüber nur protestircn müßte, oder ihr Einverstündniß aussprechen, und beiden Alterna tiven ist man ausgewichen. Das Schwert führt jetzt das Wort. Arabi soll dem Sultan aus die Aechtungsandrohung sein Be dauern ausgcdrückt haben, die muhamedanische Bewegung sei zu mächtig geworden, er könne nicht mehr zurück. Derwisch Pascha (der letzte Abgesandte des Sultans nach Egypten) trüge die Schuld der eingetrcteucn Verwickelungen. Er, Arabi, werde dem Sultan und der heiligen Fahne des Propheten die volle Treue bewahren. Was kann der Sultan thun? Jetzt noch mit den Engländem gegen seinen stillen Getreuen Arabi ziehen, oder etwa gar ohne ein Ein vernehmen (Konvention mit England) durch türkische Truppen die verwickelte Situation noch mehr verwickeln? Allah ist groß; der Sultan wird die Hände in den Schooß legen und abwarten, was wird, schwerlich aber einen einzigen Soldaten nach Egypten senden. Wie obige Alexandriner Depesche ganz richtig meint, deutet das Korn- und Thiere-Aussuhrverbot aus Syrien aus stille Freundschaft des Sultans mit Arabi. Letzterer hat im Rücken die unermeßlichen Hilfsmittel der muhamedanischen Lande. Die Engländer werden syrisches Getreide, Fleisch und Zugthiere schwer vermissen. Uebcr Bismarcks Stellung zu den cgyptischcn Händeln lese man den offi- ciösen Artikel der „Post" unter Tageügeschichtc. Derselbe bestätigt unsere neulich ausgesührte Ansicht, daß Bismarck keineswegs mit England paktirt hat, sondern ruhig abwartet. »).Mr empfehlt» hier»«!: Hölzer, Wien,«arte des Rildelt, und Suejkm<>l(«vvl.),! Wenn die preußische Regierung in einer politischen Preß- angelegenheit scharf und sicher vorgchcn will, hat sie die nnmtcre Norddeutsche Zeitung und die triste Provinzialkorrcspondenz, sowie eine Zahl offiziöser Provinzblätter stets zu Diensten. Witt sic aber recht vorsichtig, gleichsam unverantwortlich sondiren, so läßt sich auch das machen, aber beileibe nimmt sie da kein offiziöses Blatt zu Hilsc. Man möchte wetten, daß ein Artikel der Bcrl. Börsen-Ztg., der ben Kirchenkonslikt in Breslau bespricht, vor dem Druck von irgend Jemandem approbirt worden ist, der — nun, mache sich der Leser selbst einen Schlußsatz. Demnach „scheint" man in Rcgierungs- krciscn nach der Ansicht der B. B.-Ztg. von der schroffen Haltung des neuen Breslauer Fürstbischofs in zwei prinzipiell wichtigen Fragen ebenso überrascht wie unangenehm berührt worden zu sein. „Wenn einzelne Berichterstatter versichern, daß positive Schritte gegen über dem Vorgehen des Breslauer Prälaten seitens der Staats- rcgicnmg unmittelbar bcvorständcn, so sind sic damit den Ereignissen jedenfalls zu sehr vorausgccilt. Was die Behandlung der Misch ehen anlangt, so muß man bei unbefangener Prüfung zugcslchcn, daß hier mehr die Kurie, welche darüber eine allgemeine Versügung ergehen ließ, eine Schuld trifft, als den einzelnen Bischos, welcher jener Verfügung gemäß handelt. Woraus aber die Regierung dem Breslauer Bischof mit Recht einen schweren Vorwurf macht, das ist der von ihm gewählte modn«; proeodondi in der die Staats- pfarrcr betreffenden Angelegenheit. Schroff und einseitig ist er in einer Frage vorgegangen, die mehr als jede andere zu einer aller seits befriedigenden Lösung einer vorsichtigen und auf einer vor- gängigcn Verständigung mit dem Staate beruhenden Behandlung bcdurste. Da die StaatSpfarrer sich dem Fürstbischöfe unzweifelhaft nicht unterwerfen werden, so wird abzuwarten sein, welche Schritte derselbe weiter thun wird. Das aber steht schon heute unzweifelhaft fest, daß jeder weitere Schritt in der bisherigen Richtung den Bres lauer Bischos mit den StaatSgesctzen in Konflikt bringen m u ß. Diese Aussicht ist cs einzig und allein, die der Regierung, welche den Kampf mit der katholischen Kirche nicht will und den Frieden ehrlich sucht, ernste Sorge macht. Denn trotz ihrer offenkundigen Friedensliebe würde die preußische Negierung keinen Augenblick zögern, hierarchischen Hebelgriffen gegenüber von ihren diskretionären Vollmachten ferner nicht Gebrauch zu machen, sondern allen (Mai-) Gesetzen wieder freien Lauf zu lassen. Jene Vollmachten sind nur verlangt und ertheilt worden gegenüber der zur Versöhnung und zum Frieden geneigten, nicht gegenüber der streitbaren Kirche". Zinn, das ist auch unsere Ansicht. Der Staat muß seine Autorität wahren, auch der Kurie gegenüber, sonst ist sein Kredit an Macht und Ansehen nickt mehr im Stande, den öffentlichen Frieden und den Respekt vor den Gesetzen zu gewähr leisten. Vor dein Gesetz ist Alles gleich. Die Ilnbotmnßigkcit der internationalen Sozialdemokratie oder die Unbotmüßigkeit römischer Priester ist im Effekt gleich — sie untergräbt die nöthigc Macht des Staates. Nicht nur das polygamische Pharaonen - Wunderland, sondern auch das monogamische Frankreich treiben merkwürdige Blasen. Seit dem 15. August hat Frankreich einen neuen Kaiser, er heißt Napo leon V. und ist der Sohn Jerämc's, des politisch und bürgerlich durch Freigelstcrei und Sittenlostgkeit unmöglichen „rothen Prinzen", Jreilich, ein Kaiser ohne Reich ist Bictor, der hoffnungsvolle Solm Jcrümc's — aber immerhin hat ihn der in Frankreich noch stark- wuchcrnde Bonapartismus zm» Kaiser der Zntunst designirt. Na poleon III. starb auf englischer Erde in Ehislchurst, entthront. Na poleon I V. lag, den Lanzenstich eines Zulu im Herzen, auf afrika nischer Erde todt, und daß Jewme das Banner der Bonapartcs nicht führen dürfe, war Allen klar. Aber so stark und stolz die Re publik auf die Bonapartisten seither herabgesehen, jetzt, drei Jahre nach Prinz Lulu'S traurigem Ende, scheint frischer Mull, in die napoleonische Partei gekommen, die sich in einer Versammlung von 1800 angesehenen Personen, am 15. August 1882, für den Kaiser Victor Napoleon V. erklärt hat. Die Sache ist gar nicht so ganz lächerlich. Die Republik kann nie die ersehnte Revanche unterneh men, schon nicht, weil sic unter Enropa's gekrönten Häuptern keinen Bundesgenoffen findet. Nachdem der stille Verzicht Jerümc's aus gesprochen zu Gunsten seiner beiden Söhne, rief Eaffagnnc: „Der Stern des Kaiserreich- ist im Aufsteigen begriffen und wird uns bald das Ziel weisen. Keine Spaltung herrscht mehr unter iinS: wir sind hier, um uns auf dem Boden Dessen, was die Mehrheit der Partei will, die Hand zu reiche». Wir müssen die Gemüthcr der Gläubigen wieder zu uns bekehren und überall verkünden, daß eS Zeit ist, an die Restauration z» denken und unseren beiden Ruhmesthalen: Brmnairr und Dezember bald eine Schwester zu geben. Wir sind heute nicht inehr die Opposition, sondern eine mit! der bestehenden rivalisirende Gewalt. Die Einigkeit ist hergcstcllt durch und für unsere beiden jungen Prinzen, die Pfänder der Sicherheit für unsere Zukunft. Einige Monate lang konnten wir Alles für verloren halten: es gab keinen Kaiser mehr. Jetzt ist aber der Kaiser wiedergefunden und mithin (dieses „mithin" ist klassisch!) i das Kaiserreich nicht mehr fern. Meine -Herren, der kaiserliche Prinz ist uns Vergangenheit wie Zukunft. Wenn Prinz Victor Kaiser wird, so geschieht es, weil er mit einem Blutstropfen des Helden vom Zululand getauft worden ist. Die Legende vom Zululand wird Napoleon V. schaffen. Der restaurirte Thron wird sich aus das Grab Napoleon lV. stützen. Die Bonapartcs sind die Sühnopfer Frank reichs. Das Martyrium Napoleons II. hat Napoleon II I. gemacht. Das Martyrium Napoleons IV. wird Napoleon V. machen. Tie imperialistische Partei, wecke die Kirche geel, rt und den Staa 1 stark wissen will, wählt den Sohn des Prinzen Jeröinc, den näm lichen. welchen der verstorbene kaiserliche Prinz als seinen Nachfolger bezeichnet hat. Vater und Sohn werden sich nicht widernatürlich bekämpfen. Der Vater wird zum Heile Frankreichs zurttcktrcten und dieses den Lauf seiner ruhmvollen Geschichte unter einem Kaiser wieder aufnehmcn. der zur Tugend von einer Heiligen erzogen wor den ist, der Prinzessin Elotilde von Savoyen. „Hoch lebe der Kaiser'" war das donnernde Echo dieser Rede. Neueste Telegramme der „Dresdner Nnchr." vom 21 Aug. Berlin. Ten großen Hcrbstmanövern beim 5. und 6. Armcc- eorps in Schlesien wird der K. Sächsische Militärbevollmächtigte Oberstleutnant Edler v. d. Platz beiwohnen. Ferner werden daran Tlicil nehmen Militärs aus solgenden Staaten: Deiicrreich, Italien, Frankreich, Rußland, England, Würteinherg, Bayern, Spanien, Schweden. Schweiz, Mexico, Japan, Türkei^ und Belgien. — Der K. S. Kricgsminister van Fabrice traf am Sonn abend hier ein, begab sich am Sonntag Mittag nach Potsdam und kehrte noch am selben Nachmittag nach Dresden zurück. - - Ter Kaiser empfing heute den preußischen Gesandten beim Vaticn», Herrn v. Schlözer und fuhr mit demselben nach Babetsbcrg. — Die „ Kreuzzcitimg" schreibt: Gerüchtweise verlautet, es werde in sächsischen Regicrungskreiien die Frage dis- kutirt, ob der für ^Dresden angcsngtc Antisemiten-Kongreß zuzulaffcn oder zu hintcrtreibcn sei. Id cs auch nicht gerade wahrscheinlich, daß rin förmliches Verbot des Kongresses werde ausgesprochen werden, so wird aus Andeutungen, oic in maß gebenden sächsischen Kreisen laut werden, entnommen werden müssen, daß der geplante Kongreß nicht gerade erwünscht sei. Jedenfalls würden sich die Dresdner Versammlungen einer scharfen polizei lichen Kontrole zu unterwerfen haben. Suez. Eine englische Truppenabtlicilung griff an und schlug bei Elmloif 600 Arabische Truvven, welche siart verschanzt, den Die Engländer eroberten ein Der egyptischc Verlust betrug Süßwayc-kanal abgegrabcn hatten. Geschütz und machten 40 Gefangene. 100, der englische 1 Mann. Berliner Börse. Aus dem internationalen Spekulations- Markte kam cs infolge der heute bekannt gewordenen Bilanz der Ungarischen Crcditbank (Reingewinn 384.000 fl., 417,000 sl. weniger als im 1. Halbjahre 1881) zu Courseruiäßigungen, die indeß nicht sehr bedeutend waren, namentlich da der Schluß wieder recht feste Haltung brachte. Krcditatticn schlossen 3hs, Franzosen M- ZN. niedriger als gestern. Diskontogesellschast blieben 1 Proc. niedriger. Lokalwcrtlie lagen fest. Deutsche Bahnen erfuhren vielfach ansehn liche Steigerungen. Für Bergwerke und Industrien bestand gute Meinung. Deutsche Fonds knapp, fremde gut behauptet. Italiener- belebt. Lokales und Sächsisches. — Dem Kirchschullelncr und Kantor Chrlstlieb L e h in a n n in Höckendorf ward das Albrcchtskrcn; verliehen. — Gestern Vormittag 0 Uhr ward nun auch die Probefahrt auf der Pferdebahnlinic G e 0 r gp l a tz - N e u st äd t e r Bahn höfe vorgenommcn. Zur Betheiligung au derselben batten sich wiederum in ihrer amtlichen Eigenschaft eingcsnnden die Herren Stadträthe GrabowSki, Hendel und Erlitofani, Finanzrnthc Schulz und Nowodni, Polizeirath Ur. Stüh 4, Polizcihnuptmann v. Rehr hof, Oberingenieur Mank, Oberinspektor Wießner, Herr Karl Knoop, die Direktoren Elauß undWcdemeier. Der Wagen, mit zwei prächtigen Rappen bespannt, trug eine grün-weiße Fahne sein Erkennungszeichen ist eine roth-weiß gekreuzte Scheibe. Da die Strecke Georgplatz-Neu ! markt ja bereits genügend befahren ist, ward die gestrige Probefahrt gleich vom Ncumarkt aus begonnen und währte die Fahrt von da ab bis ans Endziel netto 15 Minuten — beim gewöhnlichen Ver kehr dürfen einige Minuten mehr gerechnet werden, die sich durch Auf- und Absteigen von Fahrmisten bedingen. Ter Aufstieg zur Brücke ging nicht ganz ohne Mühe, aber ohne Aufenthalt von statten-, die Abbiegung von der Hauptstraße über die Allee in die Hcinrichstraßc ging vollständig flott. Man war namentlich gespannt, wie sich der Uebergang über die breiten Eisciibabmchienen vor den Bahnhöfen machen würde. Der Wagen erhielt hierbei einen aller dings etwas merklicheren Stoß wie ans der Kreuzung der Eisen bahnschienen bei Strehlen, waS darauf basiren mag, daß hier in Neustadt die Pferdchalmschienen in schrägerem Winkel die Eisen bahnschienen kreuzen, als vor Strehlen. Die Herren Ingenieure besichtigten die Stelle nochmals ganz genau und cS wurden einige kleine sofort zu erledigende Abänderungen angeordnet, so daß der allgemeine Betrieb, wie projckllrt war, gestern Nachmittag beginnen konnte. DaS lebende und todte Inventar der Pferdebahn wächst übrigens riesig an; außer verschiedenen neuen Wagen, die thcilS schon cinqetroffcn siiw, llicils noch erwartet werden, langten nur Freitag wieder k7 neue durchweg schöne Pferde an, während zum Betrieb der neuen Linien bereits 00 Stück Pferde unterwegs sind. — Wir leben bekanntlich in der Zeit der Kongresse-, es dürste kaum zu viel gesagt sein, wenn man bebauvtet, cs muß gegenwärtig in Deutschland kein Tag vergeben, an welchem nicht irgendwo irgendwer „tagt" und eine indmiricllc oder kommerzielle Hauptversammlung bez. des besseren Klanges wegen ein „Kongreß" — wenn'S auch »ur ein Kongreß'chcn ist — abgestalten wird. Da immerhin mancher Leser an dem einen oder anderen Kongreß doch Interesse nimmt, so sei hier nur turz mitgell,eilt, daß uns bis je«,t sür kommenden Monat folgende bekannt sind: Vom 0.—k l.Septbr. wird der „4. deutsche Schriststcllcrtag" in Braunschwcig abgchaltcn: am 17., 18. und 19. September tagt die Ausschuß- und Telegirtc»- vcrsnmmlung des „Centralvcrbandes deutscher Judas!lieber" in Nürnberg: am II. und 12. September halten die „Bieiienzüchtcr Deutichlands und Oesterreich-Ungarns" den 27. Kongreß in Wiener- Neustadt ab, verbunden mit einer Ausstellung, und vom 17. bis 20. September wird vom „Deutschen Weinbanvercin" der 7. Kongreß in Dürkheim an der Haardt abgclmltcn. — Man theilt uns mit Beziehung auf die event. Kaiser- Illumination in Dresden aus Eine, mit, daß dort eine origi nelle Einrichtung einen großartigen und reizvollen Effekt geniacbt hat. Und was die Lalm leistete, kann die Elbe erst recht leisten. Man hatte tausende kleine Brctstückcbcn, jedes mit einem (ganz bil ligen) Jlluminationslämpcheir rcsp. Lichtchen (Jnscltlicht) versehen. Diese Flotille, oberhalb in das Strombett vertbcilt, gicbt dem Strom das Ansehen, als fließe brennende Lava und hat in Ems alle Wett entzückt. — In den hiesigen Militär» er einen strebt »um lebhaft gleichfalls darnach, der Freude über die demnächslige Hierlierkunst des höchsten deutschen Kriegsherrn, des Kaisers, entsprechenden Aus druck zu verleihen. In den genannten Kreisen wird ein großer kriegerischer Aufzug geplant und zwar soll derselbe aus Hellebardiers aus dem Mittelalter bestehen
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