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- Erscheinungsdatum
- 1882-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-16
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
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Ilr SS8 kcit vorübergelasscii werden. Zur Besprechung Uber eine solche htlt der dortige Ortsverein lirute Abend in, Restaurant »ur goldnen Krone eine außelvidenttichc Bersammlung ab. — Das aus Grund des Socialisteugesetzes erfolgte Verbot der in Nürnberg erschienenen Broschüre: .^Interpellation des «! Svtta»- Berunglückte zuerst nach Wahlen, da hier nicht ge! Pirna «i :funda» ««de, so moihte sich di« c Hilfe sedo erfühmng n«l — Nächste« Konnadrnid kommt auf dem . daS^rohe Tanj-undDestarmitionS-Etabliffem« . ..Wethen Hirsch« ement, verbunden mit >,et,oben ivorden. Ter Abdruck einzelner Reden wird be kanntlich nicht als objektiver Bericht betrachtet, weil ein lolcher Abdruck eben nur die Behauptungen deS betr. Redners, nicht aber auch die Widerlegung, welche diese Behauptungen etwa gesunden haben, cnthälr. Verstoßt der Inhalt der Rede gegen die gellenden Gesetze, so schützt der llinstnnd, daß die Rede wörtlich, vielleicht aus dem amtlichen stenographischen Bericht reproducirt ist, nicht vor den gesetzlichen Folgen. Im vorliegenden Falle war aber die Anlivort, welche Stnatsininister von Nostitz Wallwitz auf die Fnlervellalion ertheilt hatte, mit bciaegeben: die Broschüre reprä- ienlill dalier in der Tbat einen obseetiven Bericht der betr. Ver handlung und so erfolgte denn die Aushebung des von der König!. Bäuerischen Regierung von Mitteifranken verfügten Verbots. II. U. F e rienreiscbricf e. Hcine'ü Rordseebildcr muß man am strande der Nordsee lesen, Erst hier geht Einem die Poesie dieser Vene in ihrer vollen Schöne auf. Jene Beiworte, in denen Heine den Strand und die Welle, die Klippe und den Sturm, das Fischerliauü und den Mövenschrei beschreibt, erinnern an die Hobe duliteriiche Kraft, mit der Goethe im Liede Mignon'ü die Raturschönheiten Italiens unvergänglich gemalt hat. Rrcmnis und nirgends aber auch ist mir so die Raturwahrheit jener Heine- > ichen Verse nahe getreten, in veiien^ber übermülhige Poet die Ein-. psindungen des — Schöpses beim Sonnenuntergänge schildert. „Ter SchöpS. der SchöpS, der Schöps, Ter Schöps, er stand am Meere." Deine meinte die Hammel, die zu beiden Seiten der Kartoffel-1 Allee aus Helgoland angcpslöckt sind und die mit ihrem blöden Geblöke den Spaziergängern alle Schwärmerei beim Untergänge! des Tagesgestirus verleiden können. Ach, dieses Hammelgcblökc ist ans Suli noch viel betäubender! Es überbrüllt das Brausen der Nordsee. Tie MV Wolltlnere, welche die Snlter züchten, ver führen ein unbändiges Geräusch. Den ganzen Tag tönt es: HammelemälK Wo bis sc WnS hast N,r als Hammelemnh? Mal,! Mäli! Mäh! Sen Hauptreichtbum der Friesen, welche das so Süll bewohnen. Sic mästen sie zur Ausfuhr nach England, im Winter spinnen die Frauen ihre Wolle. Die Friesen hängen mit Fähigkeit an ihrer Heimalh; sie mit Deidenmntl, gegen die grimmen Feinde, die Nacbt bedrohen: die Flulb und die Sanddüne. Viele Hundert )u gemäh'? Du gesäh? Jene Schate Hilden vnivirlhliche Eiland Gasthof und «ostom -oncertgarten. »ur freiwilltge« Versteigerung. Das schön« Mabliffemnit »lrd in den Händen eine» tüchtigen Wirtdes sicher ebenso prosperiren wie früher. — Der Zua-Offtzier der Feuerwehr Loschwltz-Weißer Hirsch schreibt unS: Zn Ihrem Bericht in Nummer 226 d. Bl. die Alar- mirunA der Feuerwehren Loschwitz. Weiher Hirsch und Blasewltz betr., ist es ein Irrtbum, wenn gesagt wird, die Feuerwehr Weiher Hirsch hätte müssen ohne Spritze abntcken. Schlüssel zum Spritzen- Hause waren da. eS muht« nur gewartet werden bis eine Charge erschien, welches auch sofort geschah und btS da» darauf bezügliche Kommando erfolgte, ob mit oder ohne Spritze abgerückt werden sollte. Da Weiher Hirsch mit Loschwitz eine Kompaanie bildet und auch unter einem Kommando stehen, wird meiftentheilS, wenn von Loschwitz das Feuerfignal für auswärts ertönt, ohne Spritze ab gerückt und arbeiten dann die Mannschaften von Weißer Hirsch mit oschwitz vereint, was auch hier geschah. — Bei dem Erntefeste, welches am Sonntag aus dem Wei hen Hirsch in sehr opulenter Weise begangen wurde, hatte der künstlerisch so vielseitige Balletmeister Wilhelm Ierwitz das Ver gnügen, zwar nicht Getreide, aber viel Ehre zu ernten; seine Tanz- arrangementS wirkten so frisch und neu. dah sie viermal unter stürmischer Anerkennung wiederholt werden muhten. — Das heutige Sommer - Fest auf dem Lincke'schen Bade bringt neben der brillanten GaS- und Lampions-Illumination auch ein großes Feuerwerk, welches Herr Pmotechniker Heller l-ergestellt hat und dessen spezielles Programm im heutigen Inscratentheile aufgeführt ist. Dasselbe wird präciS v Uhr abgebrannt. DaS Concert beginnt 7 Uhr und wird von der Kapelle des Artillerie- Regiments unter Leitung Musikdirektor Baum's ausgesührt. Bei einigermaßen günstiger Witterung wird dieses Sommersest in dem schönen Garten bei den oft gerühmten Jlluminationsessekten gewiß genußreich. — Sonntag, Montag und Dienstag wird das Kötzschcn- brodaer Vogelschießen abgchalten; geschossen wird aber am Sonntag noch nicht. Dienstag Abend 10 Uhr wird ein größeres Feuerwerk abgebrannt: der SchützenauSzug findet Montag Vormit tag 9 Uhr statt. — Ter vielbesuchte Markt zu L o r e nz k ir ch en wird diesmal in den Tagen vom 90. August bis 2. September in bekannter Weise abgchalten. — Am 14. d. M. Morgens in der 5. Stunde ließ sich auf der Sächsisch-Schlesischen Bahn zwischen Bautzen und Seitschen ein junges Mädchen überfahren und fand sofort den gewünschten Tod. ^ ^ Geradezu erstaunlich ist die Ruhe, die manchem Spitzbuben sic vertlieidigeu iinlcwohnt bei Ausführung von Diebstählen. So haben dieser ie sie Mn und Tage von einem auf. Zelthainer Flur gelegenen Grundstücke leider noch unermittelte freche Burschen 1A> Stück Wciienaorlien — Versteigerungen bäittUOobj cksv »» Fnssvit 1882 in den Amtsgerichten: am17. Au! Leipzig: Hermann Müllers Grundstück das., Johanne Herrmann'ß Grundstück das., 6200 Klotzsche'« Grundstück in Lichtender«. 3300, Christian Franke « Grundstücks in Leubsdorf, Friedrich Hermann ^ b- dlutzus Eber« --- - LMtiini'«'Grundstück das. 85,200 M. Bernstadi " Pulsnitz: Ernst M. AugustuSburg! 6125 M. Döbeln: 17,756 M. - Ai» Möbius Grundstück das.. — «... tvach: Karl Dreßler'S Grundstück in Altebere- bach, 4800 M. Mark. Diarien 130 M. - Am 1v. Ach stück in Niederau^MX) , stück das., 12,000 M. Plauen Meßbach, 2500 M. Dresden: ^ . Hirsch. 78,500 M. Oelsnitz: Christian SberSdach, 4W M. Annaberg: Karl 21,200 1100, rund- ^ .. ^rund- Chrtstian Schiller'- Grundstück in Ernst Israel's Grundstück Weißer rintersteiil'S Grundstück in ren'S Gmndslück daselbst. 13,250 M. Zwickau: Hermann Leonharot'S Grundstück in Schede witz, 12,000 M. taxirt. L.uoduistueileu bat im Lause der Fnstrlmvdeite die Nordsee ver- ichlruigen: blübeirdc Nkarichen, woblstabendc Städte, iveizenbestandcne Felder, ganze Kirchspiele mit Tausenden von Bauern, und noch jetzt nagl das Meer mit unzübligen Zähnen an der öden Küste. ^ Gegen ID Sliirmfluthen sind über die liiiglücktiche Insel hinweg-! gebraust : inil Bange» sehen noch jetzt im Herbst und Winter die loiil! lvastrüch nicht zaghafte» Fischer dein Nordwest- und Südwest- ! snniuc entgegen, der die gefährlichsten Wellen treibt, nämlich die, welche schrägmähend meterlange Userstrecten wegrasten. Die letzte der ganze Kirchspiele verschlingende Stiirmsluthen wiitbele 1632; wenn icitdein keine derselben so zerstörend auftrat, so liegt dies daran, daß der Mensch allmälig gelernt hat, auch dielen enstetzlickien Feind zu belämpsen. Man schützt jetzt die liier besser, man baut wellenbrechende Bulmen, man bepftanzt die Dünen mit iüo wachsendem Graie und gieht ihnen Halt nnd Widerstandskraft. Tiosdem pnianden Silt imd die anderen friesischen Inseln inuiicr- inelir. Diese Dünen sind zugleich der Schutz des hinter ihnen Ire-, genden Landes und sein schlimmster Feind. Wohl schirmen sie es vor den Springstulben der Sec, aber sic rücken selbst immer lieser i»>.' Land. Die Sstlter führen lcit Iahihnnderten eine» hartnäckigen Kamps gegen diesen zähen Feind. Das, Tors Westerland z. B.' wurde von den Bewohnern von Eidnin gegründet, die ihr Dorf endlich räumen mußten. Ihr letztes Gebäude war die Kirche.' ne versaut immermebr in dem Sande, den Tag und Rächt der Wind ilir zuwchte. Die Eidumer krochen dureh ein einziges nicht versandetes Fenster zum in die Kirche, in welcher der Geistliche, eine Sandgrube als Kannst benutzend, seinen Gläubigen das Evangelium verkündete. AIS auch das legte Fenster versandet war, verkaufte die Gemeinde die Kirche aus Abbruch und zeg weiter landeinwärts, ui» Westerland ui gründen. In neuerer Feit tlmt die Regierung außerordentlich mel nun Selmtze der so bedrohten schleswighchen Inseln und damit cum Schutze des hinter ihnen liegende» Festlandes selbst. Trotzdem iürchren die Männer von Sylt, daß ihnen allmählig ihre Heimath unter den Füßen iortgeht. Sie umklammern sie mit der ganzen Verzweiflung der Liebe; selbst dem überall verhaßten Sperling, obwohl er ihre kärgliche Ernte gefräßig mindert, da er mit ihnen d e WlNtenchrcckiüsse ihrer Heimath theilt, gewähren sie gern durch Anbringung von Fluglöchern unter ihren Strohdächern Schutz. Die ganze Insel ist voll von Sagen, die auf den Kamps der Memckicn gegen die wilde grnuiame Ratur Bezug nehmen. Traurig schwebt, wie Rodenberg schildert, die „weiße Frau" von S»lt durch die lange», weiße», unbewohnbaren Saudtbälcrdes bildender und klagt über den Untergang der Insel und daß sie Nstlsts gegen die Tiiorbeit und Berdcibtheit der Menschen und Nickst:, gcgen die Bosheit der heidnischen Sturm- und Meergcister vermöge. Und über die Heide der Nordspitze, von den gespenstischen cmnengräbem bis zu dem stillegewordenen, versandeten Königshnscn »'ändert bei stürmischer Feil der „Iückersmarschmann" und sein Seinzen weist mit dem Winde von Dorf zu Dorf". Die Zähigkeit, mit weicher die Friesen n» ihrer stets bedrohten Heimath hängen, in am Ende noch begreiflich. Einen wunderliche» Beigeschmack aber ha! die Geschichte eines Pastors aus dem Binnenlande, der seit II .halnen ans einer der friesischen Inseln banst. Man erzählte mir darüber Folgendes: Damals gabs mehr Theologen als gute Pfarren. v:m junger Kandidat der Gottesgelahrlbeii, der in Jena und::: baue, fand datier in keiner Seimatli keine genügende Plane. Er '»orte von einer Pfründe, die mit 8,«» THaler» dotirt, auf einer leider noch unermittelte freche Burschen 126 Stück Wcizengarbcn nickt nur gestohlen, nein, auch an Ort und Stelle gleich auü- gedroschen. — In der Gegend von Cossebaude und Gohlis sind die Feldmäuse zu einer sörinlichen Landplage geworden; die Thicre haben sich vielfach in die Getrcidepuppen cingenistct und sind so mit in die Scheunen gekommen. — Selbstmorde. In Weißcnberg hat sich am 8. d. in Folge Schwcrinilth der als solider Mann bekannte 67jährige Karl Frenzel erhängt. Auf dem Rittergute Cannewitz bei Ncrchau bat sich am IO. d. der erst 18 Jahre alte Ochscnknccht R. entleibt. Erbangt hat sich in Gittersce der 59 Jahre alte Handarbeiter Rob. Menzel. — Ein 16 Jahre alter Lauiburschc in Zwickau hatte mit Hilfe eines im gleichen Alter stehenden Genossen seinem Prinzipal, einem Hcrren-Gardciobe-Confectionür. durch moiiatclangc Diebereien empsindlicheii Schaden zugcsügt. Nur der Gewissenlosigkeit von 4' Drödiern, die unbedenklich Alles, was die Burschen brachten, zu wahren Spottpreisen kauften, sa die selbst zum Diebstähle er muntert haben sollen, ist cs zlizuschreiben, daß das sträfliche Thun der Burschen so lange sich sortsetzcn konnte. — Am Sonntag Abend brannte das Haus deS Arbeiters Graf in Tra u s cbwitz bei Weißenbcrg nieder. — Ai» 13. d. M. Vormittags ist der 14 Jahre alte Realschüler Her,». Oskar Kolditz von Freiberg während des Badens im dor- iletzt mir! tst9'>r Schwinimtciche ertrunken. Zwei mit ihm badende Freunde' Gottesdienst liaben nicht vermocht, ihn zu retten. - In Reich städt bei Dippoldiswalde ist am 9. d. die 63 Fahre alle Frau Juliane verebel. Sckmicder bei ihrem verhciratheten Sohne die Treppe hcrabgestürzt und infolge der erlittenen Ver letzungen gestorben. — Am 14. d. Mittags verunglückte der Iustirer Liebusch auf -ei» Balmhofe in Radeberg dadurch, daß ein zum Befestigen der Schienen dienender gioßer Nagel beim Einschlagen ab- und dem Genannten an ein Auge sprang, wodurch dasselbe, wie der Kopf überhaupt nicht unhedeutend verlctzt wurde. — Am Sonnlng Mittag traf das 2. Iägcrbataillon Nr. 13 aus Meißen aus dem Schießplätze bei Zcithain ein. Leider bat die große Hitze auf die Manii'chastcn derartig eingewirkt, daß eine zicm- lichc Anzahl marlchunsähig wurde, während ein Mann, der einzige Sohn eines Ingenieurs in Wurzen, kurz vor den Baracken vom Sonnenstich betroffen wurde, an dessen er -w!E, n vakant sei. "Nur 2" Seelen zählt die Gemeinde, New» kleinen gefährdeten Halligen zerstreut lebend, narb fand c ii-zepEurt ist. Er nahm das Amt an; seine Braut i st: Kandidat der Theologie hätte leine Braut: wollte jedoch Folgen er Abends E-IO Uhr verstarb. Die bcniitlcibcnswerthcn Eltern des Belungtucktcn trafen ^ ander verbunden. am 13. d. Abends noch in Zcithain ein, fanden aber ihren Sohn z bereits als Leiche. — In Reich e nbach bei Waldheim starb am 9. d. die 89-: jährige GasthofSbesitzerin verw. Mcbncrt geh. Schneider. Dieselbe war im Iabre 1793 in Grünlichtcnbcrg geboren, verheiratbete sich! 1812 mit dem Gastwirti, und Gutsbesitzer Melinert in Reichcnbach! und wurde 1832 Wjttwe und Besitzerin des Gaslhoss zum goldnen Trompeter. Sie hintcriäßt außer 5 Enkeln 15 Urenkel und einen i U r il renk c l. — Der Röbrmeister in Tob na fand dicker Tage in dem mit einer Thür vcrschlosscnrn Schäserborn, wo das Wasser der einen Röhrlage gefangen wird, mehrere MehUäcke nnt Inhalt stellen, welche die Firma „Zinkiiiühlc" trugen. Der Lrtspolizist wartete! nn» in der Rächt vom Freitag zum Sonnabend anl den Dieb, z derselben wirD cs abhängcn, wie weit den Ansprüchen genügt werden welcher auch richtig einen weiteren Sack mit Mehl nach dem bc > kan», welche natürlich auch von den Angehörigen anderer Rationen, zeichneten Beriteck tzrachle. Als derselbe werkte, das: er beobachtet die in gleicherweise zu Schaden gekommen, erhoben werden. Die Tage-geschichte. Deutsche- Reich. Den Kais er hat die Nachricht von dem Ableben seines Ob«-Ceremonienmeisters Grafen Stillsried tief er griffen. Als sie ihm überbracht wurde, ries der greise Monarch schmerzbewegt aus: „Run bleiben mir von meinen alten Hofbcamteii mir noch zwei: Redern und Schleinitz. Hat man Fritz schon be nachrichtigt?" Dies war selbstverständlich bereits geschehen. Das Militär-Brieftaubcnwesen, welches sich i„ jeder Hinsicht bewährt hat, soll demnächst wesentlich er,vettert werden. In Köln befindet sich die Centralstelle sür die militärischen Brtes- tauben-Stationen deü Reiches. Dieselbe steht mit der Militär- Brieftaubenstation in Berlin durch Relais in Verbindung. Von Köln aus, wo die Brieftauben gezüchtet und herangezoacn werde», erfolgt die Lieferung derselben für die Stationen. Mit Rücksicht auf den Kosteiipunn wurden bisher nur die westlich gelegenen Festungen des Reiches mit Brieftauben-Stationcn versorgt, und die kaiserliche Admiralität ließ im Interesse der Marine zu nautischen Zwecken nur in Wilhelmshaven eine Brieftauben-Station errichten. Nunmehr sollen nach und nach auch in den östlich gelegenen Festungen des Reiches, sowie an der Ostseeküste Militär-Brieftauben-Stationen errichtet werden, zumal Rußland bereits in allen Festungen seiner Westgrcnze solche Stationen besitzt. Die Tochter eines Berliner Beamten war zu Besuch in Wie» und batte mit ihrem Bräutigam, einem dortigen sunacn Kaufmann, eine Vergnügungstour durch Steierniark gemacht. Erst vorige Woche waren Briefe von den Touristen eingelausen , voll der fröh lichsten Stimmung und ein kurzes Tagebuch enthaltend, in welchem die kleinen Reiseerlebnisse scherzhaft mitgetheiit wurden. Vor einigen Tagen nun traf ein Brief aus Graz ein, welcher die Familie der jungen Dame in die trostloseste Bekümmernis? versetzte. Am ver gangenen Sonntag nämlich hatte die kleine Gesellschaft von Graz aus einen Ausflug nach der Zeiritz-Alpe gemacht, und dabei hatte der junge Kaufmann in liebenswürviger Galanterie für seine Braut, welche sehnlichst einen Strauß Edelweiß zu besitzen wünschte, sich tollkübn auf einer Felskoppe z» weit hervorgewngt und war, die Hand nach einer Edelweißstaudc ausstreckend^ kopfüber in den sähen Abgrund gestürzt. Erst nach zehnstündigem Suchen und gefahrvollen Bemühungen fand man die Leiche, schrecklich zerschmettert und bis zur Unkenntlichkeit entstellt, aber den kleinen Strauß Edelweiß fest in der erstarrten Hand haltend. Die unglückliche Braut, welche sich die Schuld an dein Tode ihres Bräutigams ztimißt, liegt an einem hitzigen Rervenfiebcr darnieder. Es ist charakteristisch, daß die ersten Andeutungen über die Stellung der Regierung in der christlich katholischen Staats- psarrerfragc zu Breslau, in dem jüdischen Berliner Tageblattc tiaiispirirt. Wie man Moste s Organ „von guter Hand mitthcilt", < ?) stände in Bezug aus die sogenannten Staatopsaarrer und ins besondere aus die zwischen dem neuen Fürstbischöfe von Breslau Dr. Herzog und den Staatspfarrern entstandene offene Kontroverse demnächst ein entscheidender Schritt der Regierung bevor. Auch die Regierung empfindet. daß der Breslauer Fürstbischof in der be legten Angctegcnhcit zu weit gegangen ist. Die Schärfe dieses Konfliktes hätte sich leicht vermeiden lassen da er aber einmal sich so ivcit, wie bekannt. zugespitzt hat, so wird es als unvermeidlich bezeichnet, daß die Regierung Stellung dazu nehmen müsse, zumal von betbeiligter Seite direkte Schritte bet de», Kultusministerium getban sein sollen. Für zweifellos gilt, daß die zu erwartende Acußerung des Staatsmimsterilnns zu Gunsten der Staatspfarrer aussallcn werde. In Regierungskreisen wird der Bermulhung Raum gegeben, daß die Audienz des Vieepräfidenten des Staalsministcriums und Ministers des Innern von Puttkaincr beim Kaiser am Tage nach dessen Rückkehr von Gastcin mit dieser Frage in Zilsamincn- hang gestanden habe. Es scheint also schon Beschluß gefaßt zu sein, ivie die Regierung ihre Stellung zu dem Konflikte präcisircn will. Eine lehrreiche und gewiß nicht nur für Fachleute interessante Tbätigkeit wird in der Nacht zum nächsten Sonntag von 9 Uhr ab das kgl. Eisenbah »- Rcgimeilt aus seinem UebungSplatze au der Koloiiiicustraße in Schöneberg entfalten. Es handelt sich darum, eine ca. 120 Meter lange Eisenbahnbrücke in dem kurzen Zeitraum von einer Nacht vollkommen befahrbar aufzubauen. Der mittlere Thcil der Brücke ist ca. 30 Meter freitragend und besteht aus einem Fachwerksträger, welcher an seinen Enden ans Psahljochen seine Ausleger findet, während der übrige Tbcil durch Blöcke und Psahl- joche uiltcrstützt wird. Die einzelnen Böcke werden aus Rundholz niigefcrtigt und in einfachster Weise durch Schienenlaschen mit ein ander verbunden. Pfahljochc werden durch in die Erde gerammte Pfähle hergestetlt, auf deren oberen Ende Holme als Aufleger der Brücke ruhen. Der Bau erfolgt bei elektrischer Beleuchtung ver mittelst! vier Lampen, die versuchsweise durch verschiedenfarbige Scheiben geblendet werden sollen, damit das grelle Licht minder schädlich ivrrke. Die Eingaben der Handelskammern an den Reichskanzler beliuss Entschädigung deutscher Kauslcutc für ihre Verluste in Alexandrien durch die cgyptische Regierung sind im Zunchmcu begriffen. Es werden dabei dem Reichskanzler Verzeichnisse der bc- schädigieii Firmen unter .Hinweis auf die erlittenen Verluste unter breitet. Die Gesuche fanden bei dein Reichskanzler eine durchaus günstige Aufnahme. Es sind bereits sehr umfassende Erhebungen :ur Feststellung des Schadens niigcordnct und von den Ergebnissen in : cn in Viel cuuibiii. i vcigra! E iüstcdlc: gcivo > llcn betteten, einziger iNw,:": aller- und Sandwüste sic ihr junges j Giiidarheiier Earl August Scheinpsl'.'g von dort ve rin ißt ; ilstteund. der Sackie atzziebeu bei leii'eu geistlich EinstenE 'Ach, nur Nordwest erwas zu r von der Wuth a>>-> -> nanu Abgelchicdenheit milziehen und schrieb ilun ah, als welch w'.lie. Der biedere Pastor ist dalelbst zu?» reinen een, keil jener Zeit bat er das Festland nur Tabal gerauck't, ge'chuuvtt und gekaut, ist ttn» er ist aller Well unzugänglich: ein alter llniversi- werde. warf er leine Last weg und machte sich aus dem Staube,! Eittschädigmigsfrage dürste vielleicht später noch einer gemeinsamen ohne daß es gelang, ihn zu ergreife»; jedoch soll man dem Diebe j aus der Spur sein. — Seit dem 91. d. M. Abends wird der in der Tietel'schen i Ziegelei in D i t l in a n n sM o r s bei Snuda beschäftigt gewesene! er ist Verhandlung der Kabinete unterbreitet werden. Als Conrad, der unter dem Verdacht den fünffachen Mord an Frau und Kindern in Berlin begannen zu haben, verhaftet und Sonnabend Nachmittag nach dein Molkcnmarkt gebracht wurde, ließ man ihn sich anskleidcn und fand nn ihm Kratzwunden am Halse lind ihn einmal auttingen wollte, mußte unverrichteter der Pastor lebt m grauenvoller Einsamkeit einzig n Puichttm Erholung und Trost findend. Welche Tadegaste, die schon jammern, wenn uns der auh um oie Nale bläst, haben leine Ahnung . deo Winteniunnec, der über diele Inlein zerstörend llnnnlllnr.icl, säül Einem bei den Zerstörungen, mit denen das alle, einst so viel Wind und Welle diele Eilande Iieimjuchen, gesungene, jetzt stalb vergessene Lied ein: Schleswig-Holstein stammverwandt, Stehe lest, mein Vaterland. — Bei Bargon Söhne ist soeben ein neues Geduldsspiel erschiene»: „Tie siamesischen Zwillinge", mit der Ausgabe, diese,! durch eilt Leverbaud verbundenen zwei Fiaurcn von einander zu Irenncu und wieder zu verbinden. Der Preis des ganz netten! Spielwerks ist 50 Pfennige. - P o l i z e i b e r i ch t. In eine in der Kanlbachstraße gelegene ! Kalkgrube stützte Montag Nachmittag das 5jährige Töckterchcn' eines hiesigen Schuhmachers und erlitt eine bedeutende Gehirn- j cr'chülterung. An der Genesung des KindcS, welches im Earola- bause Ausnahme fand, wird gezwcifcll. — Der in Bamentb zuni Besuche der „ParsisaE-Aufsührungen ciiigelrosseuc Derr Superintendent I)r. Schmidt aus An nah erg war am IN August, Abends k ill Ikhr, in großer Gefahr zu er-? trinken, indem er in den vor dem Schütz'schen Anwesen in St.! Georgen befindlichen Weiher siel. Wäre nicht zufällig ein Mann voriwergckoiniiieii, wäre derselbe unrettbar verloren gewesen. Herr! IN. Schmidt Hai, aus das Tiefste erregt, sofort die Heimreise angctrctcu. - Eine Dame, welche am Freitag mit einer größeren Touristen- ge'ellichast die B ä r c u st eine besuchte, batte dabei das Unglück. ^ ^ i» Folge Fehlst jtis einen Beinbruch zu erleiden. Man brachte die zwei Jahren erfolgten Tode seiner zweiten Ebelia» öfter Sinnen von Tiessinn zeigte, so vcrmuthet man, an lein Leben gelegt bat. Riesa. Am Montag Nachmittag siel das Kind eines Bierschröters, welcher von Rieia Bier in das Barackenlager vom Wagen und wurde durch Ucberfahren schwer verlctzt. Soldat des Freibcrger IägerbatnillonS bat sich beim Hülscnreinlgen am Sonnabend ein Fingcrgiicd abgeschlagen und wurde in das hiesige Militäilazaretb ausgciwwmen. — Am Sonntag Abend brannte das dem Lohgerber Troger in Treuen gehörige Hans nieder. Tröger selbst ist der Brandstif tung verdächtig und vcrbastet worden. Wiltwer nnd Vater dreier noch »»erzogener Kinder : da er seit den . Risse nn den Händen, woraus zu schließe», daß zwischen dem Mörder . < - -- I->,csn„, öfters! und der erinorvctcn Frau ein Kampf stctttgcsunden babcn muß. daß er selbst Hand j Conrad erklärte die Kratzwunden am Halse sür Wanzcnstichc, die Verletzungen nn den Händen sollen ihm die Schutzmänner zugcsügt habe», als er aus der Polizeiwache gefesselt wurde. Die Geliebte fuhr, des Conrad, mit welcher er seit 8 Monaten in dem Hause grüner Ein Weg Nr. 57 zusammen gelebt, will nur wissen, daß Conrad ver- ! licirnthet gewesen und aus dieser Ehe nur ein Kind vorhanden. > Bon einem Verkehr des Conrad niit seiner Frau will sie nichts wissen. Das Gegentheil ihrer Angaben konnte ihr nicht bewiesen werden. Durch die Aussagen der bis zum späten Abend vernommenen ZeuPii, des Kaufmann Grützke. der Frau Borkosihändlcr Haub, der ,irau Fulnherr Schmiedtkc und Frau Schuhniacher Wolfs, welche zugegen waren, als Conrad durch das Fenster zur Stube hineinsticg, wurde noch erwiesen, daß Conrad ziemlich eine Minute in dein Zimmer sich auflnclt und erst dann um Hilfe rief, als andere Per sonen ebenfalls die Leiter erstiegen und beim Hineinsehen zum Fenster sofort die Leiche der Frau mit dem Kinde gewahr wurden. Wahrscheinlich hat Conrad, der unzweifelhaft beim Hineinsteigcn durch das Fenster die Leiche gesehen haben muß, erst iigend etwas in der Stube geordnet, ehe er cs für nöthia erachtete, Hilfe zu rufe». Als der mit der Untersuchung beauftragte Kommissar ilm gegen Abend de» Zeugen vorsühren ließ, ilun den Mord geradezu aus dcir Kopf zusagte und noch hinzrifügte, daß cs doch eine Tborhcit wäre, gegenüber den vielen schwerwiegenden Momenten noch länger zu leugnen, erklärte Conrad, daß er nicht verrückt sei und nur das wiederholen könne, was er am Vormittag ausgesagt. Nach dieser Konfrontation wurde Conrad nach dem Isolir-Gewahrsaii, zurückgeführt. Auf dem Kriminal-Kounnissariar in Berlin traf am Sonntag früh, während man noch mit den Recherchen und Vernehmungen in der Conrad'scken Mordafsaire beschäftigt war, die telegraphische Meldung ein, daß in dem Hause Köpiiickerstraße Nr. 191 ein N a u b- m o rd verübt worden sei. Der sich sofort an den Tbatort begebende Kriminal-KommissarinS Frcnschmidt stellte dort in Beisein des ersten Staatsanwalts. Untersuch,uigsrichters, des Revier-Polizeilieutiiaiita Meteorologische Beobachtungen »ci driillchc« Skkwari« in Hsmlmr, am II. ein»«» um s Ubr Marge»». 0r«. »avtnhaarn . Ll^ckeolm . , Havaranda . St. PrlccSducg Moiiau . . Hamburg . Var!» . . . München. ' « ! «>»». Wetter. 8- W7 -§ 8 miisltg Keiler K-W 8 lctchl wolkenlos -l-en ^ 7v:r Zl- »W leicht Kalb bedeckt K-I7L 768 dnv leger gttg wolkenlos ^-,0. " 7U2 r? 0 schrvach wolkla'i 4 P- S' 7ij'i ZT? 080 jilM'iich workeiilv; ü leiser stris. bedeckt -i- >7 L . 7t.7 leicht Neqe» ^ -r-uiy' « 8 8 leiser «na licilcr v> « 7.',8 8 ? 0 leiier Zug wolkenlos 3 21 s ;>'i 80 leicht wolkenlos cklnZ' 76o 80 leicht IveikcnloS 3 20 ? p-rün . Wir» . . vre»!«» . i> rchan. r uuü. IlcücrUchl der csi11c. UNg. SSälocnd die rcpieiüo» IM Llyicn cstiiüni: auch »>a da. wcnlichk vcmiaikinopa aiu'gei'icUcl I'al. 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