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- Erscheinungsdatum
- 1882-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188206303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820630
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-06
- Tag 1882-06-30
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Monat
1882-06
-
Jahr
1882
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vrssÄvo 1888. ««Nn, «I»lt«. kii» 7 u»r I» »«« »N>«dt»w,: «»rtknftr,»« l». »tiimcmeNtWlHt» »i«rtclilijrltch H «»kt «Nt»».. durch di« Post » Murt 7» VI«« Kumm. 10 Ml«. S7000 »uft«i« »r«m»l. giik d»r«USaat« «ln»«Innd»rr>ch». viiftrg»« mail» sich di« N«t«cti»» nicht verdlndNch. »«mm««« iür un» nedmen «n: kt« Innonrni-kurraur ».-«»?«»< in« ch - «u»,ls m «iirlitz: — «»». Nt«» t« vt-adrbur,: - ». «»»« ch »«. in Hall«: — *t»t»«« tu chumdur» HageSkM für Politik, lluterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsendericht, Fremdenliste. 87. Sonnt»» KkUlMdt »!°ft-r«-ifi« «r. »tt»»i»chL »UsL — Li« «üittmltt»« Vtttyrtl« wsikl 7» PtV. «tn»«j»ndt « M,e. Sine Saranttr Illrd»» »iichtt- »tgt»« »rtchrinr, d«r InIernU wird nicht ,«,«d«n. «u»wi>>t>»« «lnnoncr»» Lu»«»,« Mm undelonnirn V< > tonen tns«rir«n Mir »ur »r»nu»e««n».- »hl*n« durch Srtetmorken oder >ti«t«t»btu»g. «ch> «Udeii lotren NI». Änirrot, sür dt« «ont»,»- " iLtU.'L'^''»* 25 Läskdoesü rmä 25 Louvsrts, oaLltaods, ronast. wlt Nonagnmun«« <2 hvliedigs vuokstakon. vorsedloogou), vvrpaekt in «loom ologanton Eartou, l blorst. — Ünior öorrimsnt bostvkt an» 312 vorsodiockonvu Uovoxnunmvn, IVUsärullvrstr. 88Illl6, ^Vilnärnkiorütr. äsr derliluul«» kabrlllntv <le>8 LI«»»». L1s»88er vvl»»v »««vLpLvrs »08MLv88lvUlIllß LLvIio-^tk»»»« »», rsll'sslisk HVex. Lntreo 50 kk. vawillou-viUsts L 20 kk. dei HVoI^eui»i> Ktrli, ^Itstackt, LLtilkün«. Vttp1«»erlv-M»»utttvtur vo» i2Is«8svr HU »»IKN- Itr»»W 6irv»»tv» Lsxvr Llsssser IrviIrneIlt«L SlüdelstuK«. — >vuve»n1«'-8 Hartmunn L 8»am, 8vlilos88tr»8»v 17, xvßenüder äem Irxl. 8elrl08» stellt nach I-eonäotor Inventur einen grossen kosten Ktioliereien veit unter Postenpreisen rum ^usvorlcrtuk. (?»Isl8 Vutenbvrx). Ll8«8»er »raolr-ILIvlckvrstaK«. «r. 181. Witterung dom 2» . Aunt: Barometer noch vkcor Bölolt. wallsirot« IS <7ldd« 7 U.) 76»Mlll., iett geftern mwerüiidcrl. Tdeimowrlroar. n. Aeaum.i Temper, ln«W., ntedr. Temp. >> "L! > bdchste Tew>>. 70 » G. West.Wind. Rc«-n, dedestt. Aussichten für den 30. Juni: West mäßig, veränderliche Bewölkung, Neigung ui Gewittern nun Niederschläge. Freitag, 30. Juni. > König und dem Vaterlande geleisteteten ausgezeichneten Dienste dem «erantw.rtltcher Redoctenr für PoMischtS vr. Emil Biere» In Treiden.! Bürgerthum keinen Grund zur Beschwerde über Bevorzugung des Der Name „Bitter" wird nunmehr endlich aus den Zritungs- Adels gegeben — einzelne derselben genießen sogar mit Recht den spalten verschwinden. Der Jinanzministcr Bitter zieht sich, mit. Ruf aufrichtiger Bürgerfrcundlichkeit; iiiimerbin »rschcint das vrcu- einem hohen Orden als SchmerzenSpflaster behaftet, in das Privat-^ bis6>e Herkommen, ausgezeichneten Vertretern des BürgcrstandeS leben zurück, sich der Pflege und dem Studium ernster, klassischer persönlichen Anthcil an den höchsten RegierungSgcschästcn zu gc- Musik zu widmen. Jener Ordenstrost ist ihm persönlich zu gönnen; der faulen Aepsel der Reptilienpresse, die ihm um die Ohren sausten, waren doch gar zu viel. Herr Bitter war ein ernster und würdiger Charakter, wenn er gleich als Mitspieler auf der parlamentarischen Bühne einen ziemlich hilflosen Eindruck machte. Für sein verant- währen, als kein Nachthell. Obwohl England ein sogen. UncigennützigkeilS-Protokoll unter zeichnet hat, lasten seine militärischen Verarbeitungen keinen Zweifel, daß eö nur auf einen Vorwand lauert, sich des Suezkanals zu bemächtigen. Der englische Premier Gladstone und sein Untcr- wortungsreicheS Amt langten seine Fähigkeiten eben nicht zu. Daß ^ staatssecretär Dilke haben die cigenthümlichc geographische Ent er zuletzt dem Fürsten Bismarck ein Zifsernmaterial über die preu ßischen Steuerverhältniffe brachte, daS so mangelhaft war, daß sich BiSmarck damit starke Blößen gab, beschleunigte und vollendete Bitter'S Sturz. In seinem Nachfolger Scholz zieht Fürst BiSmarck eine Capacität in das preußische Ministerium. Scholz' Abgang ist ein Verlust für daS ReichSschahamt, dem er bisher Vorstand. Man sagt dem neuen preußischen Jinanzministcr nach, daß er den Rest der noch privaten preußischen Eisenbahnen verstaatlichen, aber gleich zeitig auf Tilgung der neuen Schuldenlast des preußischen Staats energisch hinarbeiten wolle. DaS Letztere wäre besonders freudig anzunebmen. In der Schuldentilgung liegt ei» sittliches Moment der Staatsverwaltung, das gegenüber dem oft leichtsinnigen Schul denmachen der Staaten jetzt besonderen Werth hat. Ter Eintritt des Herrn Scholz als preußischer Finanzministcr widerlegt zugleich den Spott der Jreihandclspreffe. daß BiSmarck nach und nach alle preußischen Ministerien an sich reißen, in seiner Person vereinigen, kurz, „verkanzlern" wolle. Bismarck hat bereits jetzt in Preußen allein die Portefeuilles der Ministerpräsidentenschast, des Aus wärtigen und des Handels. Herr Bitter war der 50. der Minister, welche der König Wil helm von Preußen, seitdem er die RegierungSgeschäfte der Htzhen- zollern-Monarchie übernahm, gehabt hat. Genau 50 Minister. Herr Scholz wird der 51. sein. Das „Fr. Bl." hat sich darüber eine artige Minister-Statistik zurecht gelegt. Zu jenen Fünfzig gehörten beim Eintritt in das Ministerium 1 Fürst (von Hohcnzollern-Stgmnringcn», I Prinz (vonHobenlohe- Jngelfingen), 10 Grafen, 7 Freiherren, 17 einfach Adlige, 14 Bürger liche. Von den 7 Freiherren wurden 2, von Schleinitz und von Roon, in den Gratenstand, von den 17 Adligen einer, der jetzige Reichskanzler, erst in den Grafen-, dann in den Fürstenstand, von den 14 Bürgerlichen einer, von der Heydt, zum Freiherrn erhoben. Don den 50 Ministern, die Preußen in den letzten 24 Jahren besaß, sind 23 gestorben, 17 leben als Minister „a. D." (von denen jedoch drei: Falk, Achenbach und Gras Enlcnburg bereits wieder andere Staatsämter bekleiden), 10 Staatsministcr tungircn dermalen. Nur deckung gemacht, daß der Suezkanal gar nicht zu Egypten gehöre. Wären die übrigen Mächte Europas gelehrige Schüler dieses drolligen Geographie-Unterrichts, so könnte England zehnmal feier lich sein Wort verpfänden, daß es in Egypten keinen Sonder- vorthril anstrebe und daneben thattächlich doch sich jener Welthandcls- VerkehrSstraßc bemächtigen. Es wäre Alles dann in schönster Ordnung. So naiv ist aber Europa eben nicht. Es gebricht zunächst den Engländern noch an einem scheinbaren Vorwand, Truppen auszuschisfcn. Daß Arabi Bey vollkommen Ruhe und Ordnung an den Ufern deS Nils aufrecht erhält, ist den Engländern ein Gegenstand argen Verdrusses. Ein neuer Straßenaufruhr wäre für sie unbezahlbar. Sie steigern künstlich die Aufregung, indem sie ibren General-Konsul zur Einstellung seiner amtlichen Funktionen veranlassen. Ferner schicken sie von London aus allerhand erfundene Nachrichten in die Welt, wornach die Sicherheit der Europäer bedroht sei, namentlich die der Engländer- Nun ist cs vollkommen richtig, daß die Egyptcr Niemanden so sehr hassen und zugleich so gründlich verachten, wie die Engländer, deren großartig-brutaler EgoiSwuS diese Volksgefühle von selbst erzeugt bat. Sie gebcrden sich bereits jetzt als die eigentlichen Ge bieter des Landes. Sie wollen daS neim Ministerium Ragbcb- Arabi nicht „anerkennen". Das ist eine funkelnagelneue Ent deckung, daß einer auswärtigen Macht das Recht der Anerkennung eines Ministeriums zustehcn soll. Einem neuen Herrscher die Anerkennung zu verweigern, ist das Recht jedes Einzelstaates; ein Einspruchsrecht gegen die Wahl seiner Minister durch einen aner kannten -Herrscher steht aber Niemandem zu. DaS ist der Fall bei Tewstk. Der Sultan schcert sich aber den Henker um die englische Unverfrorenheit; er dckorirt gerade den Minister (Arabi Be»), den England als seinen glühendsten und gefährlichsten Feind betrachtet (vcm denen jedoch und dessen Sturz es vor Allem verlangt. England schafft die Insel Malta zu einem großen Militär-Depot für seinen „Bedarf" im Oriente um, häuft dort Kriegsmaterial aller Art auf, sammelt Ara»tt>>rt ». !tk.. es. Juni, AbkUbs. Clcbil ea.Ii,. vu>al«va»» !!U7. Lom barden lv'.LL. Mer Loose—. Lc!>. Cilbcrrcnic —. PLincrrentc —. Galizier 206. O-ftcrr. Moldreme —. 4"/» Uiig.Noldrenic —. 77cr Russen—. Sver Russen - . 2. Orieiilanicch« —. Neueste Uugar. Goldanlcihc . 8. Orieutanlcihe —. Un» «arisch« Pav'crrcnl« —. Disconio . E«ypter . Jcsi. Lokales «ud Sächsisches. — Se. Er.c. Herr Staatsminister von Abelen weilte diesev Tage auch in Jolianngeorgenstadt. Wie es beißt, handelte es sich dabei um Demilirung der Frage, ob das Amtsgericht Jobonn- gcorgenstadt auszuhcbcn und mit dem Amtsgericht Schwarzenberg zu vereinigen sei. — Große Befriedigung I,erricht in Leipzig, sowohl in den Kreisen der Universität, wie der Stadt und der Kgl. Behörden, daß Pros. vr. Wach den ebenso ehrenvollen als lockenden Antrag der preußischen Regierung abgelehnt bat, nach Berlin als Decernent für das gesammte preußiicke Univcrsitätswesen in das Unterrichts- Ministerium zu treten. Die Ablehnung 1)r. Wach's erfolgte nach einer Konferenz mit unserem Unterrichtsminister I>r. v. Gerber in Dresden, vr. Wach, welcher Kollegien über das Strafrecht und beide Prozesse liest, gehört nicht blos zu den Zierden der Landcs- Universitcit, sondern bcthciiiat sich auch hervorragend an öffentlichen Angelegenheiten. Er gehört der positiven Richtung des Christen- tlmms an. — Bereits schon im Herbst sichen die amtlichen Schritte zur Ausführung eines monumentalen Reichsgerichtsgebäudes in Leipzig zu erwarten und wird dem Reichstag bei seinem Wieder- zusammentritt eine entsprechende Denkichrist nnt einem vorläufigen Kostenanschlag zügelten. Auch darf eS als zweifellos gelten, daß der Reichskanzler mit dem Gange, den diese Frage im Reichstage genoinmen, völlig zufrieden sei. — Die Leipziger Staatsanwaltschaft hat nunmehr hinter dem Gegner des im Duell erschaffenen t-tucl. öeciv. Lübbecke, den «mcl. mack. Friedrich Eugen Arthur Frhr. v. Passetzky aus Breslau, einen Steckbrief «lasten. — Als Drigatski Pascha, der Ueberbriugcr der Geschenke des Sultans an den deutschen Kaiser, am 22. Juni Dresden passirtc, stieg seine Gattin, die seit der Verheirathung ihrer Tochter mit dein Schützenbauptmann v. Sicbart ihren Haushalt in Dresden aufgelöst LZrLL ÄLfS r-E S°,°- ' ' Fürst Bismarck steht seit fast 20 Jahren an!bolt cs Regimenter. Indische Tnippcn sind für einen Winter- Jahren Hausministcr, „ , iw der Spitze der Regierung, zehn andere haben 10 bis 16 Jahre Mi- ' " ' IO.J nisterien bekleidet, die übrigen 38 blieben weniger als 10 Jahre auf dem Posten, drei davon (Prinz Hohenlohe, v. Jagoio, v. Holzbrinck) sogar nur ein halbes Jahr. 7 Minister waren lediglich Militärs, 42 hatten die Universität besucht, l kautmännischc Vorbildung erhalten. Was an dieser Portefeuille-Statistik zunächst auffällt, das ist die Länge der Amtsdauer der verschiedenen Minister. Minister von wenigen Wochen giebt es in Preußen und in Deutschland überhaupt nur ausnahmsweise. Das entspräche nichtt dem konservativen Grund- Charakter der deutschen StaatSwescn. Den stärksten Ministcrvcr- brauch hat bekanntlich Frankreich, wo infolge einer Meinungsvcr- feldzug in Europa nicht geeignet, aber in Egnvten käme ihnen das Klima ganz trefflich zu Statten. Arabi Ben ist auf seiner Hut. er bewackt den Suczkanal mit 5000 Mann; die Wafferstatione», die den Suczkanal speisen, sind mit arabischen Ingenieuren besetzt, die jeden Augenblick den Kanal versanden lassen können. Ter Vice- könig Teivfik „kränkelt". England wird mit seinen heuchlerischen Civilisationsplirasen Europa nicht so täuschen, wie cs dies mit Gambetta gethan. Einen Diplomaten von der Plumpheit Gam- bctta's konnte Gladstone und Granvillc's doppelzüngige Politik in einen Sumpf locken, in dein er jetzt erstickt; die Politik Europas wird von Staatsmännern geleitet, die etwas feiner arbeiten. Deutsch land wird sich nickt überlisten Waffen. Deutschland bezog 1880 aus schiedenheit mit der schwankenden Kammcrinehrheit jeden Augenblick, bgnpten für 4,615,000 M. Baumwolle, Weizen. Reis. Zucker, ein Minister für sich oder in Gemeinschaft mit seinen Kollegen seine! Gummi-Arnbikum ; cs sendet dahin beträchtliche Massen von Eisen- Demission giebt. Dann konsumirt die österreichische Staatsmaschi- drnlit. wollene Zeug- und Tuchwaaren. Thonwaaren, Porzellan. n«-i- Glaswaaren, baumwollene stlumpfivaaren — die Mchnahl davon nnte das nachstgroßte Quantum an Min.itcrol. Dieses komcr->^,,, ^ Plüsche Waare dahin, sondern über Triest vativste aller Staatswcscn bat gleichwohl infolge seiner Nationali-! und England. täten-Strritigkeiten häufiger dmn andere Reiche die größten Wechsel i und Widersprüche in seiner inneren und äußeren Politik erlebt. Der Kaiser von Oesterreich sieht sich gezwungen, häufiger seine Minister als seine Uniform zu wechseln. Kaum ein halbes Jahr vergeht, daß nicht die amtliche Wiener Zeitung halbe Dutzende von Kaiserlichen Rcukste Telegrammt der „Dresdner Nachr." vom 29. Juni. Berlin. Mehrere Häuser am Müblendamm sind dem Ein sturz nabe. DaS Haus Nr. 16 dortselbst ist ausschließlich aus w i, 'c. . ^ - l Pfählen über der Spree erbaut. Als dasselbe gestern Abend mit Handschreiben mit der stercotvpen Ucberschnst und Anrede: „Mein Uxu,a auf seine Fundamente nntcrsucht winde, fiel einem der Bau lieber Graf!" zu veröffentlichen bekommt. Die durchschnittlich lange beamren einer der Pfähle entgegen und wenige Minuten später wurde Amtirung der preußischen rcsp. deutschen Minister ist jedenfalls ein' in dem aus 4 Stockwerken bestehenden Gebäude deutliches Knistern und Dortheil für den ruhigen Gang der Staatsgeschäfte. Auffällig ist! Knacken vernommen, das Maucrwerk barst und zeigte in einzelnen m Preußen die Bürgerlichen zu den Ministern stellen. Das ist bc- gewiesen, binnen 3 Stunden, bis Abends 10 Ubr. das Haus sonders bemcrkenswerth gegenüber der Thatsache, daß in Preußen d« Adel — wenigstens quantitativ — eine weit bedeutsaniere Stellung einnimmt, als in den übrigen deutschen Staaten. Die Un masse deS kleinen, oft sehr armen Landadels, sowie ihr Kindcr- reichthum überschwemmt den Civil- und Militärdienst mit mehr - , .. zu räumen. Heute früh wurden die Untersuchungen fortgesetzt, wobei sich ergab, daß die Gefahr bedeutend größer ist, als sie gestern Abend erschien. Glcickucitig wurden die übrigen Häuser untersucht, wobei sich ergab, daß drei derselben schleunigste Repara tur- rcsp. AbsteifungSarbeitcn erfordern. Paris. Man glaubt in hiesigen politischen Kreisen nicht an adeligen Bewerbern, als die Mccresflnth eine Küste mit Seesternen, eine bevorstehende Besetzung des Suez-Kanals. Ucbrigens rüstet und Krabben. Bringt es ein Bürgerlicher i», Militärdienst zu den die französische Regierung für alle Eventualitäten; das Mittelmcer- Generalsepauletten, so kann er der Nobilitirung nicht entgehen. DaS KL°rtschiff?n°^ um'°d°r!'beim Kn Signal entspricht nun einmal der Dienstpragmattk und dem Herkommen der Truppen deS algerischen Armeekorps einzuschiffen, preußische« Mllitär-Hierarchie. Im Gegensatz dazu steht man mit! »„liner Börse. Di- Meldungen Uber englische Rüstungen, Gcnugthuung einfach Bürgerliche sich jahrelang in Preußen als über die Erkrankung dcö Khedive und dazu Geldknappheit — kein Minister-Excellenzcn erhalten und zwar in einem, wie schon bemerkt, Wunder, wenn nach alledem die Börse eine matte Haltung zeigte, recht günstigen Prozentualsatze zu dem Adel. Denkt man bezüglich S>N gegen L-ckluß trat e,ne l-,chte Erholung, aus. Grund festerer dieser Punktes in Preußen freier als I« Sachsen z. B. ist ein bürgerlicher heit, obgleich hier »u Lande daS Bürgerthum sich einen weit nen «fuhren im Ganzen nur ,geringe Embußen; Ostpreußisch-waren r l'/» Pi einige Tage in Dresden Aufenthalt nehmen. — Die Eröffnung des Testaments deS Großkausmann Ludwig Gehe bestätigt vollkommen unsere Meldung, daß der Verewigte seinen edlen Sinn durch eine Reibe von Stiftungen belbätigt habe. Die bedeutendste derselben beträgt nicht weniger als 2 Mill. M ark, welche als selbstständige Gcbc - Stiftung den Meißner Kreisständhu unterstellt werden soll. Die Bestimmung derselben ist cigenthümiich; sie soll, dem „Dr. I." zufolge, „eine Stütze der Selbstverwaltung werden, indem sic die Gewinnung der hierzu uotlnvendigen Kenntnisse zu erleichtern und für selbstlose Aus opferung im öffentlichen Dienste einigen Ersatz zu leisten bezweckt". Das Kapital verbleibt übrigens in der Handlung, weiche unter der Leitung eines Neffen des Testators, des seit 1!) Jabrcn als erster Prokurist und Stellvertreter des Verstorbenen in derselben wirken den Herrn vr. Luboldt, ihren regelrechten Fortgang nimmt. Außer dem hat der Verewigte noch eine Reihe ansehnlicher Legale ausgcsctzt. — Die Dresdner „große Vogelwiese" naht heran; da ist e§ wahrlich an der Zeit, an eine zeitWnäßc Neuorganisation dieses Volksfestes zu erinnern, deren in der ^bat die Bogclwicic dringend bedarf. soll sie nicht mehr und mehr zu einem Separat-Vergnügen einer nicht zahlreichen Gilde zusammenschrumpfen und dann zu einer Veranstaltung, deren althergebrachtes Renommv zwar immer noch eine große Anzahl Besucher aus der Provinz anlockt, aber deren Zahl doch von Jahr zu Jahr zusammcnschmilzt. Man täusche sich nicht damit, daß doch an den Haupttagcn der Festwoche die Wiese gut besucht ist ; cs ist ja die Einwohnerzahl seit fünfzig Jahren um das Dreifache gestiegen; das aber ist Thatsache, daß viele, sehr viele Familien und nicht blos aus crklusivcn Kreisen, unser Volksfest meiden. Und so ist cs kein echtes Volksfest, sondern für Alle, die außerhalb deS Sebützenzeltes verkehren, nur ein Bier-, Bratwurst- und Kuchcnfcst. Auch die Thicrbudcn und Menschenfresser haben dieAnziehungskrastverlorcn,seitdem derZoologischc Garten Konkurrenz macht. — Dennoch haben wir die Elemente zu einem Volksfeste in Dresden; es fehlt blos ein Mann von Vcrständniß und Energie, der diese Elemente zu vermischen und zu vereinigen versteht. Vor mir liegt das gcdnlcktc Pogramm für d,e heurige Vogelwiese, wie es den Bogenschützen von deren Vorstande übermittelt worden ist. Da soll z. B. an jedem Abende im Musikpavillon die Hälfte eines Militärmusikchores (25 Mann), an einem Abende aber das ganze Ebor (50 Mann) konzcrtircn; recht schön, nur nicht für Dresdens rvßtcs Volksfest. Könnte nicht wenigstens an Einem Abende ein Aonstrc-Konzert von 2—300 Mann veranstaltet werden; wäre hier»» nicht z. B. der Civilmusikcrvcrein sehr geeignet? Besonders wenn zu diesem Konzerte voflsthümliche Weisen gewählt würden, da wäre bas für viele Tausende Zuhörer ein genußreicher Abend, namentlich auch für Diejenigen, welche nicht 60 oder 75 Pf. pro Person Entree bei sonstigen Konzertveranstaltungcn zahlen können. Ebenso könnte an Einen» Abende der Festwoche ein Sängcrabend arrangirt werden. Von den mehr als 30 Mannergesangvereinen unserer Stadt würden sich gewiß eine Unzabl bereit finden lassen, gemeinschafllich vom Musikpavillon aus zu singe» ; es wären dam keine großen Zurüstungen nöthig; ein etwas vergrößertes Musikpodium und das Belegen einer größeren Anzahl Plätze in den an den Musikplatz grenzenden Zelten, damit wäre die äußere Vorbereitung zu Ende. Auch könnte ein be sonderer Turncrabcnd veranstaltet werden. Der Verband der Dresdner Turner ist so gut organisirt, daß ohne große Mühe etwas geleistet werden könnte, was volksthüuilich ist. Würde man nun zu solchen .lchen größeren Wirkungskreis zu schaffen verstanden hat. Her kömmlich wird bei uns zumeist nur der Posten des Justiz ministers einem Bürgerlichen reservirt; doch auch dieser wird nicht selten nach mehrjähriger Amtirung geadelt. Die gegenwärtigen Portefeuille-Inhaber Sachsens haben in ihrem langjährigen, dem sogar 1'/» Proc. besser. Oesterr. Bahnen lagen dagegen matt. Bergwerke weichend, ebenso viele Jndustriewertne. Deutsche Fonds still und unverändert, fremde schwächer, namentlich Ungar. Gold- rcnte und Russen. Pari». 22. Juni. cTchlnf,.) «cntc 6".»7. Anr-Uic II1.W. NIaUcn-r 8!>M. Einaikdahn ««6.2». Lom»«rdcn 2-2,»». do. PriorMiie» 286,60. a«yxt«r 27»,6». Ocsterr. Äoldrrnie »>. getz- aparten und neuen Veranstaltungen Tage wählen, an web erfahrungsgemäß der Besuch der Vogelwiese schwach ist. also den Dienstag, Donnerstag und Sonnabcnv, so würde ein solch erhöhter Verkehr zugleich ein Rückschlag auf der Verdienst der Zelt- und Budeninhabcr auSüben. — Das Schützendiner, das in der Regel in der Festwoche am Donnerstage stattfindet, ist wohl immer für die Theilnehmer sehr anregend gewesen. aber die Zahl dieser Tbeil- iicumer war doch in den letzten 10 Jahren manchmal sehr gering; es würde sich empfehle», aus Mittel zu denken, diesen Kreis »u er weitern , Platz genug würde man im Schützen- und dem dazu ge hörigen Restaurationszelt haben. — Auch könnte man von vorstandS- wegen auf daS Amüsement der Kinderwelt Bedacht nehmen, zumal in der Vogelwicsenwocke in der ganzen Stadt Ferien sind. Mit der obligaten einen Rutschstangc zum Stangenklcttcrn ist eS nicht gethan. Und doch läßt sich gerade in dieser Pattie mit wenig Kosten hantire»! Summa Summaruni: Tie Dresdner Vogelwiese Hot eine durch daS Jahrhunderte alte Herkommen begründete Berechtigung: nun aber ist cs Pflicht der Schützcngilde und deren Vorstande. auf Grund der berechtigten Alten der neueren Zeit und ihren Anforbcr-
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