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DrosSs» 1888. »MeV» ««,»«« KM 7 ll-e «, -«« Unie-Vii«! MiKenfirntl lg, A»»«»emr>»Mr«I» »tenUIätziltch » Mark to Vs,«., dun- die Va- > Mark 7» Vlge «umm. 10 -if^. »Mark Null«,» MalMl. 8>i -vikilkaaketnaeiandee« Ma nn ferkle «a»> sich di« Skctxlcfta» »>«, »«rdiudtt». Annonce» fti> un« nehme» an: Die Annoncen-«'»»»»! v.Oaaien- Aal« » «-«,««! - «udol« INl'st«! - raud« AG»«».: — Anv«lt»«n»<»nri - «. «ad«» k» «iirii»: - «ad. «Ne» i, vi^deburg: — S>. Bar« A <k«. in Halle; — »ietuer t» Hamtur» l«»«rr. 5 Q sh Nsrlvnstr. imä kortlkus "» vlass xu»a kortUtus omvüoklt sein Xur vlxeiiv« l illlnlküt, VUUMlv 1'rolko. INuktrirlo krois-vüekor ckoclormann kraneo rur VonkU^u»^ Tagtölatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Fremdentiste. KLusvIrpLvr 8 27. 3aI»rMQ8. Anke»«« werden Marienilrade >1 -i» Rochm S Uhr anqe„»m«e», vonntogi b>« MiitagrtLNdr. In Sleiiiladt nur anWocheniagen: gr. Kloster,aiic Nr. d bi« Nachm. SUlir. — T!« clnfpoliige Pclii^eUe loftel >L Pfge. ücngcfandi SV Psge. Ein« Varanite slir dal niichN» til,lae Erscheine» der Ins««»» wird nicht gegeben. Au«wLrti,e Annoncen« Aufträge vonunbckannic» PcAonen iuiertrcn wir nur -egen Pränumerando» Lahlie», durch «inrimailcu oder PoiieiNjahiung. Acht Silbe» kosten Id Psg. Inserate si» die ceonla,«- Mgmmer oder nach einem JcsinuN dt« Pelitttile NU -bi. kosvllLusstvUllllL s«, LvNft-olior Lntrvo 50 kk. b'amilion-Lillota ä 20 ?f. bei HVolÄvu»»»' UliDlt, ^Itst-iät, IftithhLUL. Mllll-kritblll-llllllltzvt« in isävr b'orm unä Orösso, auch mitftlet,»llt»ii«li^tnl»«;n, 1- ullnirgotrcm wie, 8tvin, von 3 LIK. an liefert bei eigener ß bvvvükrtor I»aeliirunF unter lan^äluiMi Oarautie L*»ut vormals Laisor, ä 8>ro««v Li^pl«>«lD»8ketr tttt. t ^iL--ü!^rbi^S!LS!>^rWrW!S2!-LS!LrSb!^rb.Ei!^!?-?r!SS^ Rr 177. Wirieritn, bomed. ?nni: Vaivmeicr noN kdcar »cioti. » »»»»>, in,Nun in »., 17- Mill., seit acsicr» <> Min. aesiieoen. Tlierntowelrogr. n. !Iieo»m.:TrnN>cr.2i!» W., niebr. 'reinn I i «W . Sii^Ne V-'„« :>« " W. s-st-Wind. o-fter. Aussichten sllr den 26. Juni: Süvvst mäßig, zunehmende Bewölkung, trocken, warm. I, »II»» Dresden, 26. Juni. — Ihre Mai. die Königin tras gestern Abend 8 Uhr von Brünn kommend in Pirna ein und begab sich von da mittelst Equipage direkt nach Pillnitz. — Sc. K. H. Prinz Georg wolmte bereits am Freitag schon den Schießübungen des 2. Feldartillcric-RcgimcntS Nr. 28 in Zcithain bei. Nach Beendigung derselben nalnncn Sc. K. Hoheit im Kasino in Gemeinschaft mit dem Osfizicrscorps ein Frühstück ein und begab sich gegen l Ulir wieder per Wagen nach Langcu- berg, um mit dem Zug nach Dresden zurückzufahren — Se. E^c. der Herr Fiiianzminiftcr v. Könneritz und niedrere Geb. Furanzräthe besuchte» am Donnerstag die Strecke von Geithain über Lausigk bis nach Leimig und unterzogen dieselbe einer eingebsnden Besichtigung zum Zwecke einer neuen Eisenbahn- anlage. Am gleichen Tage verweilte Se. Exc. der Herr Justiz- minister v. Abeken in Hartenstein. Seine Anweicnbeit daselbst wird mit der eventuellen Einziehung des dortigen Amtsgerichts in Verbindung gebracht. — In dein Befinden dcS mit dem Pferde gcstüntcn Kavalcrie- Gencrals von Scboenbcrg ist eine erfreuliche W.cndung zum Besseren zu verzeichnen. Die Einrichtung des doppelten Röhrcn- brucks ist »ormalgeinäß erfolgt, sodaß eine sichere Heilung zu erwarten steht. Behandelt wird der Herr General durch den renommirten Elnrurgen Hofrath ür. Steltzncr. — Die am gestrigen Tage erfolgte Bestattung des Herrn Gehe ' ' ' ^ " Jranz Ludwig (4 . .. legte beredtes Zeugniß davon "ab, in wie hoher und allgemeiner Ächtustg dieser bis jetzt gewiß bedeutendste Großindustrielle Dresdens in den weitesten Kreisen gestanden hat. Nachdem der Verewigte, welcher in der Belletage feines aus der Königstraßc l gelegenen Hauses auf dem von 12 brillanten, mit 60 Wachskerzen besteckten Äirandolen und von dein seltensten und reichsten Pslanzenschmucl umrahmten Paradcbelt lag, durch Herrn Pastor ür. Sülze eingcscgnct war und das Schulze schc TricdhosS- chor außer dem 1. und ü. Vers des EhoralS : „Nach einer Prüfung kurzer Tage re", zum Sch.uß: „Was Gott thut rc." gesungen hatte, setzte sich der Leichentondukt, zu welchem die „Heimkehr" den von sechs Rappen gezogenen Galawagen nebst 58 Bedienungs mannschaften gestellt hatte, ^<12 Ubr über den Kaiser Wilbelmplatz, die Kaiser-, Großcnhainer- und Hermannstraße nach dein inneren Ncustädter Friedkose in Bewegung. Voran schritten vier Paradcure mit umflorten Marschallstäben und ihnen folgte zunächst das aus ea. 200 Bediensteten bestehende Beamten- und Arbeitrrpersonal des Gehe'jche» Etablissements, von denen 16 Männer riesige Fächer- palmcn, sowie 60 Männer und 50 Mädchen Palmenzwcige trugen. Dem offenen Gala-Leichenwagen aber, auf dem der mit allerhand seltenem Pstanzenschmuck buchstäblich bedeckte Sarg stand, schlossen sich wohl über 4M Leidtragende an, unter denen wir außer den zerren Oberbürgermeister Or. Stübcl. Geh. Hofrath vr. Geinitz, den Stadtrath K.epperbein, den Fabrikanten Jordan und Timnuüsr., vr. Spitzer u. A. m., namentlich auch mehrere rcnommirte Fi» «>en- inhabcr aus London, Wien, Berlin rc. bemerkten, welch letztere ekemalS kaufmännische Gehilfen des Verewigten hier in Dresden gewesen waren. Als der stattliche Kondukt am Portale des Fried hofes angelangt war, stellte sich das Musikchor der Pionniere an die Spitze des Zuges und intonil-tc den Chopin'schcn Traucrmarjch. An einer zur Zeit unbclegtcn Gruft des so- gcnannlen ersten Landes des Todtenackers angekommcn, wurde der Sarg, welcher in wenig Tagen nach der z. Z. noch im Bau begriffenen Gche'schen Gruit übergesührt werden soll, in oas interi mistische Grabgewölbe versenkt, ivoiaus Herr Pastor Vr. Sülze eine ergreifende Gedächtnißrede hielt und dann Herr I)r. v. Bose im Namen des Beamten- und Arbeiterpersonals rührende Adichirdö- wvrte sprach. Nach Vaterunser und Segensspruch inlonirte das Musilchor zwei Verte des Ehorals: „Wie wohl ist mir ic." - Grat SchuwaIoff, früher russischer Botschafter in London, Vertreter der curopasieundlichcn freisinnigen Richtung in Rußland, weilte am Sonnabend, aus der Reise nach Carlsbad begriffen, in Dresden. Er war im Hotel Bellevue abgcstiegen. — Dem Abg. Windthorst wollen die Katholiken Deutschlands eine prachtvolle Villa in der Nähe von Hildesheim als Ehrengabe übeiwenen. Es sind zu dem Anlauf verleiben unter den Katholiten 200,000 Mark gesammelt worden; auch auS Dresden wurden hierzu einige größere Beträge gespendet, namentlich von dem katholischen Adel. — Eine Reue nach dem hohen Norden wird im Sommer häufig angetreten, aber bis nach Spitzbergen im norwegischen Grünland dringt nur selten ein VergnügungSwanderer. Vorige Woche aber haben drei unternehmungslustige Dresdner diese Nord- landüsahrt angelreten. Die Namen dieser drei Noropolfabrcr sind: Herr Höckner lun., Buchhändler, Herr DivifionSplediger Zschukke und verr Architekt Schmidt. Viel Glück bei den Eskimos und Eisbären! — JobanniSfestfeier im Pestalozzi-Stifte am 24. Juni. Dieselbe gestaltete sich in diesem Jahre besonders solenn. Nicht nur, daß sie vom schönsten Wetter begünstigt war, sondern sie wurde auch zuerst durch den seltenen Besuch des unermüdlichen WohlthäterS der Hilfsbedürftigen, Herrn Johann Mcner, sowie später durch die Anwesenheit der hoben Protektorin des Stifts, I. K. H. der Frau Prinzessin Georg beehrt, welche in Begleitung 1. K. H. der Prinzen Johann Georg und Max und einer Hofdame länger als eine Stunde dem Feste beiwohnte. Die Prinzen bethci- ligten sich auch mit sichtlichem Wohlgefallen an dem Vogelschießen der Zöglinge und nahmen, gleich ihrer erlauchten Mutter, die höchst- berselben bargebotencn einfachen Erfrischungen huldreichst entgegen. Ein Zögling überreichte der hohen Protoktorin, unter gelungenem Vortrage ernes von Herrn Lehrer Steinort verfaßten sinnreichen Gedichts, ein dem Rosengarten der Anstalt entnommenes pracht volles Bouquet, und die ganze zahlreiche Festversammlung stimmte begeistert mit ein in das vom Vorsitzenden der Deputation, Herrn Direktor Rcichardt, ausgebrachte Hoch aus die hohe Fürstin, das ganze HauS Wettin und auf alle Gönner und Gönnerinnen des Peslalozzistists. — lieber das Motiv zu dem Meusdorf er Duelle erfährt man jetzt, daß der erschossene Lübbecke Mitglied einer der Leimiger Verbindungen gewesen, aber zu einer anderen Verbindung (Ptavra) übergegangen sei, ohne zugleich und rechtzeitig die Farben der vori gen abzulegen. Deshalb nun ist er mit einem früheren Verbtndungs- bruder — seinem nachherigen Gegner im Zweikampf — in Streit geratben, der in Tbätlichkeiten ausartete. Am Morgen de- JohanneS- tageü fuhren 10 Studenten der Verbindung „Plavia" mit der Ver- einSfahne nach Hannover, um dem dort stattfindendcn Begrädnche beizuwadnen. Der Erschossene ist übrigen- nicht der einzige Sohn seiner Eltern ; «in Bruder von th« steht als Premierlieutenant im 2. Garderegiment in Berlin. — Zu dem heute im Wiener Garten stattfindenden Trcnkler-Eoncrrt wird eine vmelianische Nacht, bestehend in groß artigen BeleuchtungSefsektrn, arrangirt. — Daß neugeborene GiraffenkLlbchrn ist noch in den Ständern so schivach. auch sind die Hufe so weich, daß e- noch nicht hat flehen und sich an der Brust seiner „hohen" Mutter selbst hat nähren können. Man zieht es jetzt mit Dromedar-Milch aus, da die Dromedarstute ein todkes (mit einem riesigen Kropse zur Welt gekommenes) Junge geworfen hat. Das Girafsenkaib soll einen kleinen Herzfehler haben; hossentkich gelingt seine Aufzucht. In der Nacht zum Sonntag tras ein vrächiigcr Silberlöwe (Puma), direkt voir Patagonien über Marseille kommend, im Zoologischen Garten ein — zur großen Besriedigung der einsamen Silbcrlöwin. — Einen höchg aiizucrkenncilden Beichluß faßte vorige Woche der Gcmeindcrath von Lo schwitz. Derselbe bewilligte als Bei hilfe zur Erbauung einer direkten Chaussee von Loictzwitz »ach Dresden auf dem rechten Eilmscr die Summe von 15.000 Pik. Diese Opfer,villigkcit ist umsomehr zu rühme», als die Gemeinde- kaffe ohnehin an den finanziellen Folgen der Bachrcgulirung schwer genug zu tragen hat. Es ist aber in der Tbat hohe Zeit, daß Etwas geschieht, in» die direkte Kommunikation von Lofchwitz mit der Residenz hcrzuslellcn. Die Loschwitzer Brücke ist abermals in die Elbe gefallen, auch das neueste Brückenhauprojekt scheiterte an der Unmöglichkeit der Beschaffung von Geldern. Dir alte Hoblweg- straße aber, die bis zur Mordgrunddrücke führt, ist in Winterszeit nur mit Lebensgefahr zu passircn und im Grunde genommen ein Skandal für ein Land wie Sachsen. Ist doch auch einmal in jenem Engpaß eine Hoseguipagc, in welcher Sc. Mas. der König saß, beinahe nm- gcworsen morgen. Leider macht das König!. Finanzministerium ziemliche Schwierigkeiten, diesen Straßenbau aus Staatsmitteln zu unterstützen. Die Bewilligung von 15,OM Mk. durch die nicht sehr wohlbabende Loschwitzer (Fenier»de wird wohl die Erbauung einer geraden Uferstraße zwischen Neustadt-Dresden über Lojchwitz nach Pillnitz in Fluß bringen. — Abschaffung der Cbarpie. Wieder sollen mir unS von einem Bekannte» trennen, der zwar nie guter Freund gewesen ist, aber doch immer ein Freund in der Noth. Die Cbarpie wird, wenn Herr vr. Ncuber ans Kiel Recht hat, einem besseren Vcrbandmittcl weichen. Und was sür einem Mittel: dem Torfe. Aus dem jüngst statt gehabten Ehirnrgcnkongicsse berichtete Herr Vr. Ncuber dein „Kl. I." zufolge: In der Umgebung Kiels wurde in einem Torsmoore eine noch ganz frisch avSsebende Leiche gesunden. Da sich an derselben ein Bruch der Wchädelkiiochcn erkennen ließ, so vermuthete man ein Verbrechen und cs wurde die gerichtliche Obduktion veranlaßt. An fangs glaubte »>a» eS mit der Leiche eines galizischcn Rattcnfallcn- händicK zu thun zu haben, der vor lO Jahren in der Umgebung Kiels spurlos verschwunden sein soll. Bei eingehender Untersuchung stellte sich aber heraus, daß es sich um die Leiche eines alten Deut schen handele, die mindestens 1000 Jabrc in dem Torsmoore gelegen hat. Da somit der Tors menschliche Flcischthcile außerordentlich gut zu konscrvircn im Stande ist, so muß derselbe auch ein aus gezeichnetes Verbandmaterial für frisch« Wunde» darstellen. In der Tbat baden Versuche, dse aus. her Kieler Klinik nach dieser Richtung unternommen worden stick», zu den glanzcirvsten Resultaten geführt, so daß in Kiel und in vielen anderen Orten die Wundkranken jetzt nur noch mit Tors verbunden werde». Zu diesem Zweck wird der Tors sein gepulvert in Mullsäckc gebracht und aus die Wunde ge legt. Der Tors saugt begierig alle Wundslüssigleilen auf und verbindcrt weitere Zerfetzung. Aebiillchc Eigeiuchastcn besitzt übrigens auch ganz sein geriebener und getrockneter Sand. So bat z. B. Gerhard Rohkss die Wunden, die ihm bei einem lleberiall r» der Wüste Sahara hergebracht wurden, durch Auslcgcn trockenen und heißen Wüstensandes geheilt. - lieber den Einfluß der Witterung ans Saaten, -Heu- und Obsternte schreibt die Lpzg Zlg. also: Die nahezu 14 Tage ange- haltenc Nässe in Verbindung mit starken Winden und rauher, 'an den Spätherbst erinnernden Teniperatur hat vielfach die Besorgnis) hcrvorgcrufcn, daß durch diese Witterung die Saatcn nicht unbedeutend gelitten hätte» ^ dem ist jedoch nicht so; den Feldfrüchten bat dieses Wetter nicht gefchadct (die intensiven Regengüsse haben zwar das Wintergetreide, insbe'onderc den Roggen, niedergelegt, aber die lebhaften Winvc größterckbeils wieder ausgerichtet), ionvern nur daS Wachstbum verlangsamt, was hinsichtlich der Körncrbildung nur von Äorthcil sein kann. Es stehen deshalb iämmtkiche Getreide- artcn, Kartoffeln, Kraut, Rüben, Klee noch immer überaus schön und vcrsvrechcn uni so mehr crnen reichen Ertrag, wen» nun nach den reichlichen Niederschlägen, weiche de» Boden hinlänglich mit Feuchtigkeit gesättigt haben, Wärme eintrilt. Während also die bis 17. Juni angehaltene unfreundliche Witterung den Feldfrüchten nicht geschadet hat, bat sie andere Produkte des Landbaues nicht un- bcdcuiend geschädigt. Vor Allem gilt dieses von den Wiesen über all da, wo man mit derHcuernie in die «u lange Rcgcnperiodc kam. Ist auch das Futter in Folge der starken Winde nicht ver dorben, so hat es doch bedeutend an Nahrungswerth verloren. In den meisten Fällen ist man an diesem Verlust selbst schuld, denn der Bestand der Wiesen war schon Ende Mai ein solcher, daß man sehr wohl in den ersten Tagen des Juni mit deren Amnäbung hätte beginnen können, und bei der warmen, trockenen Witterung zu jener Zcrt wä-e die Heuernte in ein paar Tagen vollendet gewesen und man hätte ein Futter von vorzüglicher Qualität gewonnen. Leider richtet man sich bezüglich der Zeit der Heuernte noch immer nach dem Kalender »nd beginnt dieselbe vor Johannis nicht, keine Rücksicht auf die Mähreile dcS FuttcrS nebmeiid, weshalb man oft weiter nichts als verbolzte, kraftlose Pflanzen erntet. Ein anderweiter großer Schaden ist aus der Witterung im Juni dem Weinslock erwachsen, und die Qualität deS diesjährigen Weines wird keine sonderlich gute werde». Ferner haben die frühen Gemüse, namentlich Spargel, Bohnen, auch Gurken sehr gelitten, weshalb dieselben nur spärlich aus den Markt konnnen und hohe Preise behaupten. Bei Erdbeeren und Kirschen schlm Aroma und süßer Geschmack. — Polizeibericht. Nach 35stündiger unausgesetzter Arbeit ist eS gestern früh gegen 5 Uhr möglich geworden den Leichnam dcS vorgestern Nachmittag in dem Grundstücke eschillerstraßc 51 Verschütteten vom Erdreich zu befreien und aus der Tiefe herauf- zubringen. Aus behördliche Anordnungen wurde er ungesäumt in daS Sektionslokal dcS Kgl. Amtsgerichts überführt. — Wegen Ein legung von Pserdebabngeleisen wird dre Leipzigcrstraße, zwilchen der Moritzburgerstraße und der Stadtflurarenze, voin 27. d. M. ab auf die Dauer von 14 Tagen sür den Fabruerkebr gesperrt sein. Ferner wird der zwischen der kleinen Zicgelstraßc und Rietschelstraße gelegene Trakt der ar. Ziegelstrabe von, gleichen Tage ab auf 14 Tage wegen Umpflastcrung von'Wagcis nicht befahren werden kön nen. — In einem noch zu Dresdner Flur gehörigen Kornseldc un weit der in der Leipziger Dorstadt gelegenen Coneordienbrücke ist gestern Nachmittqgs der Leichnam emeS neugeborenen Kindes auhgeftlnden worden. Die Entbindung der betreffenden, bisher noch unbekannten Frauensperson ist, wie verschiedene Ansuchen vermuthen lassen, jedenfaktS am Orte der Auffindung vor sich gegangen. Ob da- Kind lebensfähig acivescn ist und insbesondere acathmct hat. wftd demnächst die Sektion ergeben. — Am linken Eivllser, gegen- über von llcbigau, ist gestern gegen Abend der Leichnam euics Zwingcrslraße kam gcstcrn Voruiittna auS unermitleltcr Ursache plötzlich ein Mann zum Fallen und erlitt eine stark blutende Ver letzung am Kopfe. Man brachte ihr. im Stadtkrantenhauje unter. — Gestern gegen Abend erregte aus der Anncnstraße ein liier in der Wilsdruffer Vorstadt ctablirler Schankwirt!» dadurch großen Unwillen bei dem vorübergehenden und bald sich nnsainmcindcn Pnl'lilum, daß er seine Frau schlug, sie an den Haaren rauste und ihr die Kleidungsstücke zerriß. Von der nahe gelegenen Potizei- bezirtswache wnrdc ein Sichcrheitsbcamtcr geruscn, welcher dein groben Unsuge steuerte. — Am Donnerstag ist cs bereits den Gendarmen Berger von Ocderan mid Tcubner auS Schctlenbcrg gelungen, einen der Urheber deS bedeutenden G e ld d i e b st a >> l s in Schellenberg in der Person des Schornsteinsegergehilfen Egcmcum auS Mittmeil a b. Schwarzen berg scstzunehmki, und an die Kgl. Staatsanwaitschast in Chemnitz abzuliesern. 1200 Mk. des gestohlenen Geldes wurocn bei Egemann vorgesunden. — Ein Bremser der Thüringer Balm, Gläubig aus Gohlis, batte in der Nacht zum Sonnabend zwischen Len Stationen Wicscl- bach und Weimar das Unglück, während er auf dein Trittbrct ge standen, mit dem Kopse an einen Brückenpfeiler nnzuschlngeii und herahgeschlcudcit zu werden. Schwer verletzt brachte man ihn nach Leipzig in seine Wohnung. — Aut der Eihbrückc zu Riesa scheuten am Freitag Nach mittag vor einein Eisent>ahnznge die Pferde des Roßictilächters Cichlcr, wodurch der Wagen oerarl an daS Geländer geschleudert wurde, daß er in hundert Stücken zerschellte. Die Intasien wurden sämuitlich nicht unerheblich verletzt. Ein Herr mußte hinweg- getragen werden, auch die Pferde find stark beschädigt. — Am 22. d. M. wurde im G c o r g c n g r ü »c r Forst ein Mann im Alter von 45— 50 Jahren erhängt nusgesnndeii und polizeilich ausgehoben. Der Kleidung nach scheint derselbe einem besseren Stande anzugelwrcn. — Am 23. Juni Abends 8 Uhr hat man den seit 3. zum 4. Feiertag beim Wolken bruch inDrchbach verunglückten Müblen- bcsiher Dost aus Drehhack nach langem Suchen endlich in der Nähe des Zfchopaucr Bahnhofes, am Bahndämme mit einem Arme fest iin Schlamme steckend, aufgcsnndcn. Derselbe soll io fest gesteckt haben, daß man Mühe gehabt hat, denselben los zu bekommen. — DaS in Pcnig überfahrene Kind ist das 3jährige Söhn- chen des Nahnbcdicnstctcn Hering daselbst. — Selbstmord c. Am 22.' d. Nachm, hat die erblindete, 75 Jahre alte verm. Täschner in Hainichen i!»r Leben verkürzt. Motiv Schwermut!,. — Am 23. d. wurde der Handarbeiter Fried rich aus G r i m »i a im Holze gegenüber dem unteren Bahnhöfe erhängt aufgefllndcii. — Am 21. Juni hat sich zu Grüngrübchcn die 67 Jabre alte AuSzüglcriir Eleonore verw. Ncudack gcb. Hitzke, wahrscheinlich in einem Anfall von Schwermut!, durch Erhängen selbst entleibt. ' EttihStir in Lreöden, R>7Jfü»i. Mittags: 51 Cent, unter 0. und unbekannten, etwa 20 Jahre ölten ManncS angeschwommen auS den, Wasser gezogen worden. Der Tod desselben mag ungefähr vor 4 oder 5 Lagen in Folge Ertrinkens ersolgt sei». — Auf bcr Briefkasten. **«- Jakob. „DaS ganze Publikum wartet mit Ungeduld darauf, daß es endlich mit der Pferdebahn nach dem Großen (Karten fahren kann. Nun werden in der Moritzstraße ent die Schtcrißen geraut und das geht so langsam, daß wir gewiß vor Herds! keine Pferdebahn bekommen. In der Leipziger Straße gebt eS ähnlich. Ter Omnibus fährt nicht inehr, Altes wartet ans die Pferdebahn und nun heißt cs, daß dort auch »och erst Schleusten gebaut werden sollen. Wann werden denn diese Linien nun eigentlich eröffnet?" — Die Eröffnung der Bahn nach dem Zoologischen Karten war seitens rer Direktion'aus den ersten Juli, der Picichener Bahn ans kurze Zeit nachher in Aussicht genommen. Ter Bau der Schleuß« macht einen Strich durch diese Rechnung und müssen wir nnS imn gcoulden. Sie haben Recht, daß ein großer Theil des Publikums unter dieser Verzögerung leidet, am meisten aber wohl die Aktionäre. **» (?) Tharandt. „Ein größerer Gutsbesitzer hat eine Aschengrube dicht neben des Nachbars Wohnhaus, Erflcrcr hat die üble Gewohnheit, alles verendete Vieh hinein zu werfen, welches bei der Verwesung einen fürchterlichen Gestank verbreitet, so Laß der Nachbar nicht um sein Haus gehen, und kein Fenster öffnen möchte. Bitte um gefälligste Antwort wie dem Hebel abzulielfen ist." — Dcnunzircn ist nicht hübsch, aber in einem solchen Falle bleibt wirklich nichts Anderes übrig und wenn die guten nachbarlichen Beziehungen für alle Ewigkeit aufhören sollten. »*«- (?) „Das älteste unter meinen Kindern folgt weder im Guten noch im Bösen und befürchte, wenn eü noch alter wird, von ihm zur Stube hinausgcjagt zu werden. Meine Mittel erlauben cs aber auch nicht, es auf vie Ziehe zu geben. Giebt eS nirgendwo sür derartige Früchtchen eine Anstalt, wo sie »nenrgcltlich oder sür eine Wenigkeit unterzubringen sind?" — NettungShaus zu Gorbitz. Freundin natürlicher Lebensweise, Zittau. ,,Deine Antworten sind manchmal recht hübsch, oft aber gefallen sic nur nicht. Als Dich ein junges Mädchen ftug, wie sie rothe Wangen bekomme, anwortctcst Du ihr: durch Schminke. Giebt eS wirklich kein anderes Mittel? Verweise sic doch auf die einfache Lebensweise, sie soll sich nur von Obst und Gemiife nähren, Reis, Bohnen, Linsen u. s. iv. und alles Salz und Fleisch melden. Dann wird sie nicht nur roriic Wangen bekomme», sondern sic wird gekräftigt an Körper und Geist." — Allen Menschen kann man'S nicht recht niackcn. Ich kenne übrigens Vegetarianer, die auch keine rothcn Wangen baden. Die Schminke wurde sicher nur einer alternden Kokette geratheir. Fühlst Du Dich getroffen, kleine Liirseilvertilgerin? *** Ab. v. 1868. „Kannst Du mir nicht lagen, was für eine rothe Nase und eine aufgesprungene Zunge hilft ? Was die rothe Nafe betrifft, so kannst Du Dich von meiner Rcellität selbst über zeugen (nämlich im Trinken)." — Laß die Nase nnstrcichcn, die Zunge pstaster», dann wird wohl das Gebäude wieder gut auSsehen! Kosmeiifchc Mittel gegen rothe Nasen sind meistens Schwindel und über böse Zungen hat selbst das Lei der „klugen Jungfrauen" lernc Pracht. *** H- F- „Ist eS deutsche Sitte, wenn Herren mit goldenen Ringen, Glaceehandichuhen und Cnlinderlmt in die hiesige ftädlische Sveijeanstalt essen gehen, oder ist diese Anstalt blos für arme Leute da ?" — Die Dresdner östenlliclic Speisennstalt ist sür Jeden geöffnet, welcher dieselbe benutzen will. El kann überhaupt nicht von „deutscher Sitte" die Rede sein, da cs ein Dresdner Institut ist und es könnte daher nur von Dresdner Sitte die Rede sein. Außerdem ist es nicht städtische Speise-Anstalt, sondern öffentliche Sociie-Anstalt. »** 2 Freund c. „Wir hannonireii recht gut zusammen, doch in manchen Sachen gehen unsere Ansichten auseinander. Mein Freund, welcher brünett ist, behauptet, blondes Haar paßt besser für eine Dame, ich hingegen bin blond und finde eine brünette Danie hübscher." - Hier banoelt sicb s uni G.ftiiinackcansichten, in denen kein Dritter entscheide» taun; hal t Ihr nichts Wichtigeres zu denke», Ihr — Fieunde-